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Assetklassen im Rundblick

An den Finanzmärkten findet ein Paradigmenwechsel statt: Unternehmensgewinne dürften bescheidener ausfallen, Anleihen locken wieder mit höheren Renditen. Bei Immobilien ist Bescheidenheit angesagt.

TEXT RAJA KORINEK

Immobilien

Wegen der raschen Zinsanhebungen sind die Kreditkosten explodiert, sagt Olivier de Berranger, CIO bei LFDE: „Die Immobilienbranche leidet unter den Folgen, insbesondere dort, wo die früheste und markanteste geldpolitische Straffung erfolgte: in den USA, Großbritannien und den nordischen Ländern Europas.“ Der Investmentmarkt verzeichnete angesichts der Zinswende im vierten Quartal 2022 rückläufige Transaktionsvolumina und stark steigende Anfangsrenditen, ergänzt Ulrich Kater, Chefökonom der Deka Bank. Im steigenden Zinsumfeld rechne man für 2023 mit weiter steigenden Ankaufsrenditen. Damit bleibt die Attraktivität von Immobilien gegenüber risikofreien Assets gewahrt, so Kater.

KRYPTO-ASSETS

Im November 2022 wurde die Pleite der US-Kryptobörse FTX bekannt, die Schockwellen wurden auch bei Bitcoin sichtbar, wenngleich sich der Kurs erholt hat. „2023 dürfte ein deutlich freundlicheres Jahr für Risky Assets werden. Die Belastungsfaktoren, die Kryptomärkte unter Druck brachten, sollten an Dynamik verlieren, wenngleich sie sich noch nicht gänzlich auflösen werden“, erklärt Manuel Schleifer, Analyst bei Raiffeisen Research.

Fundamental stünden die Chancen gut, dass Bitcoin und Co auf Jahressicht ein Kursplus ausweisen. Bisherige Kursgewinne fielen jedoch bereits akzentuiert aus, ein kurzfristig auftretender Gegenwind sei möglich.

Alternatives

Im laufenden Jahr dürften laut Kier Boley, Alternative-Investment-Experte der Union Bancaire Privee, die meisten Hedgefonds-Strategien von besseren Rahmenbedingungen profitieren. Die größere Divergenz beispielsweise zwischen Gewinnern und Verlierern bei Unternehmen eröffne Kier Boley zufolge mehr Chancen. Damit kann zum Beispiel Potenzial bei Long-Short-AktienStrategien genutzt werden. Ein überdurchschnittlich hohes Potenzial sieht Boley bei stark auf Diversifikation ausgerichteten Makro- und Rohstoffstrategien.

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