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RANKING

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besten Banker in Österreich

Der Generationenwechsel in den österreichischen Banken hat für frischen Wind und neue Ideen gesorgt. Das Thema Nachhaltigkeit und Social Banking findet sich aber auch bei den Etablierten ganz oben auf der Tagesordnung. Die Finanzinstitute überbieten sich hier mit immer neuen Zielen wie dem Kohleausstieg oder auch mit Beitritten zu diversen Klimabündnissen. Green und Social Bonds sind das neue Nonplusultra in puncto langfristiger Finanzierung. Ebenso umtriebig wird die Digitalisierung des Bankgeschäfts vorangetrieben. Hier gilt es, den richtigen Spagat zwischen gestiegenem Beratungsbedarf und Kosteneinsparungen zu finden. Zuletzt wurde in einer Studie von PWC Strategy& erneut darauf hingewiesen, dass viele Bankfilialen auch in Österreich wegen der abgeflauten Kundenfrequenz ein Ablaufdatum haben. Ein kurzer Rundruf bei ausgewählten Banken ergibt ein anderes Bild. Filialen gelten etwa bei der Oberbank AG als Erfolgstreiber, bei der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG wurde das Retailgeschäft erst kürzlich gezielt komplett neu aufgestellt und in den stationären Betrieb investiert. Letztendlich entscheide der Kunde, ob er eine Filiale haben wolle oder nicht. Das alles müssen die Vorstände der Banken abwägen. Kein einfaches Unterfangen, hat doch die Corona-Pandemie die Finanzinstitute zusätzlich unter Druck gesetzt.

2. PLATZ

Bernd Spalt

ERSTE GROUP BANK AG

1. PLATZ

Johann Strobl

RAIFFEISEN BANK INTERNATIONAL AG

3. PLATZ

Heinrich Schaller

RAIFFEISENLANDESBANK OBERÖSTERREICH AG

Wer seine Strategie am besten durchzieht, hat der Börsianer einmal mehr beim Ranking „Die besten 50 Banker in Österreich“ herausgefunden. Mittels eines einstufigen Peergroup-Scorings konnten die Nominierten mit Punkten von eins bis zehn ihre Peers bewerten. Der Börsianer hatte auf das Ergebnis deshalb keinen Einfluss. Von den 59 Nominierten kamen die besten 50 in die Endauswertung.

Die Topplatzierten

Der sehr klare Sieger des goldenen Rankings heißt zum ersten Mal Johann Strobl (Platz 1 / 76,47 Punkte). Der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisen Bank International AG (RBI) ist in der Branche wegen seiner bedachten Art sehr geschätzt, vier Mal bekam er die Höchstnote zehn. Kürzlich hat ihm auch der Aufsichtsrat der RBI das Vertrauen auf weitere fünf Jahre an der Spitze des börsennotierten Instituts mit Fokus Zentral- und Osteuropa ausgesprochen. Ebenfalls verlängert wurde der Vertrag Franz Gasselsbergers (Platz 5 / 62 Punkte), Generaldirektor der Oberbank AG, der diesmal um 0,22 Punkte die besten drei knapp verpasst. Der Aufsteiger des Rankings ist mit Bernhard Spalt (66,32 Punkte) der Zweitplatzierte, der gleich bei seinem ersten Antreten zeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist und dass man ihn auf der Rechnung haben muss. Der Vorstandschef der Erste Group Bank AG besticht mit Mut zur Meinung. Den dritten Platz auf dem Stockerl sichert sich Heinrich Schaller (62,11 Punkte), Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG, mit einem Windhauch von Vorsprung von 0,11 Punkten auf Robert Zadrazil (Platz vier / 62,11 Punkte), Vorstandschef der Unicredit Bank Austria AG, der sich von Platz zehn stark verbessern kann. Spannend auch Zadrazils Vorgänger Willibald Cernko (Platz 6 / 58,95 Punkte), jetzt Firmenkundenchef bei der Erste Bank Österreich AG, der mit seiner unaufgeregten Art noch immer viele Fans unter seinen Kollegen hat.

1. (5.) 76,47 ↑ Strobl Johann 2. (–) 66,32 ↑ Spalt Bernd 3. (9.) 62,22 ↑ Schaller Heinrich 4. (10.) 62,11 ↑ Zadrazil Robert

5. (3.) 62,00 ↓ Gasselsberger Franz 6. (6.) 58,95 → Cernko Willibald 7. (–) 57,50 ↑ Haber Gottfried Raiffeisen Bank International AG

Erste Group Bank AG Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG

Unicredit Bank Austria AG

Oberbank AG

Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG Oesterreichische Nationalbank

8. (4.) 53,33 ↓ Bernkopf Helmut Oesterreichische Kontrollbank AG

9. (–) 53,16 ↑ Holzinger-Burgstaller Gerda Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG 10. (22.) 52,50 ↑ Abuzaakouk Anas Bawag Group AG 11. (12.) 52,11 ↑ Stockbauer Herta BKS Bank AG 12. (21.) 50,59 ↑ Schaller Martin Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG 13. (24.) 50,56 ↑ Sommer-Hemetsberger Angelika Oesterreichische Kontrollbank AG 14. (15.) 50,53 ↑ Keplinger-Mitterlehner Michaela Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG 15. (16.) 48,00 ↑ Burtscher Gerhard Bank für Tirol und Vorarlberg AG 16. (28.) 47,50 ↑ Hengl Dieter Schoellerbank AG 17. (–) 47,37 ↑ Bleier Ingo Erste Group Bank AG 18. (27.) 47,37 ↑ Fleischmann Gerald Volksbank Wien AG 19. (13.) 46,84 ↓ Buchleitner Klaus RLB Niederösterreich-Wien AG 20. (31.) 46,84 ↑ Fabisch Gerhard Steiermärkische Bank und Sparkassen AG 21. (18.) 44,74 ↓ Zenz Werner Bankhaus Carl Spängler & Co AG 22. (–) 42,63 ↑ Habeler-Drabek Alexandra Erste Group Bank AG 23. (–) 42,00 ↑ Holzmann Robert Oesterreichische Nationalbank 24. (–) 41,18 ↑ Mösenbacher Hannes Raiffeisen Bank International AG 25. (17.) 40,56 ↓ Jauk Christian Capital Bank – Grawe Gruppe AG 26. (26.) 40,53 → Platzer Meinhard LGT Bank Österreich AG 27. (–) 40,00 ↑ O’Leary David Bawag Group AG 28. (35.) 39,50 ↑ Haller Michel Hypo Vorarlberg Bank AG 29. (25.) 39,00 ↓ Lippitt Frank Bank Gutmann AG 30. (–) 38,95 ↑ Wendler Susanne Unicredit Bank Austria AG 31. (–) 38,42 ↑ Weißl Josef Oberbank AG 32. (–) 37,89 ↑ Fleischmann Andreas RLB Niederösterreich-Wien AG 33. (–) 37,78 ↑ Stelzer Rainer Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG 34. (36.) 35,79 ↑ Baumgartner Dietmar LGT Bank Österreich AG 35. (–) 35,79 ↑ Schubert Günter Unicredit Bank Austria AG 36. (48.) 35,79 ↑ Viehauser Wolfgang Hypo NOE Gruppe 37. (–) 35,29 ↑ Januszewski Lukasz Raiffeisen Bank International AG 38. (–) 34,21 ↑ Huber Stefanie Christina Allgemeine Sparkasse Oberösterreich Bank AG 39. (–) 33,33 ↑ Huber Ernst Dadat Bank 40. (33.) 31,05 ↓ Löw Robert Liechtensteinische Landesbank Österreich AG 41. (30.) 30,53 ↓ Celeda Wilhelm Kathrein Privatbank AG 42. (–) 30,53 ↑ Raninger Christoph Wiener Privatbank SE 43. (23.) 30,00 ↓ Eisl Wolfgang UBS SA (Österreich) 44. (42.) 28,00 ↓ Sarkoezi Sonja Sberbank Europe AG 45. (34.) 27,37 ↓ Butollo Martin Commerzbank AG (Österreich) 46. (47.) 26,32 ↑ Fislage Bernd Kommunalkredit Austria AG 47. (–) 26,00 ↑ Grießer Christoph Deutsche Bank AG (Österreich) 48. (44.) 25,50 ↓ Kageneck Jean BNP Paribas SA Austria 49. (46.) 25,50 ↓ Wonnebauer Hermann Zürcher Kantonalbank Österreich AG 50. (50.) 25,00 → Edelsbrunner Michael Citibank Europe, Austria Branch

*BEI PUNKTEGLEICHHEIT ZÄHLT DIE HÖCHSTE EINZELBEWERTUNG

Aufsteigerin. Gerda HolzingerBurgstaller, Vorstandschefin der Erste Bank Österreich AG, überzeugte gleich bei ihrem ersten Antreten.

Apropos Generationenwechsel: Die 42-jährige Gerda HolzingerBurgstaller (Platz 9 / 53,16 Punkte) schafft es mit ihrer erfrischenden Art als Vorstandschefin der Erste Bank Österreich AG gleich auf Anhieb unter die besten zehn. Der 48-jährige Gottfried Haber, Vizegouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), platziert sich beim ersten Antreten auf Platz sieben (57,50 Punkte). Er gilt als Mastermind und Kopf der OeNB, der im Hintergrund die Fäden zieht. Auch Bawag-Vorstandschef Anas Abuzaakouk, Jahrgang 1977, macht mit Platz zehn (52,50 Punkte) einen weiten Satz nach vorn. Er ist einer der wenigen Bankenbosse, der selbst sehr aktiv Aktien vom eigenen Unternehmen kauft.

DIE AUFSTEIGER

PLATZ 2019 NAME UNTERNEHMEN

2. (–) Spalt Bernd Erste Group Bank AG 7. (–) Haber Gottfried Oesterreichische Nationalbank 9. (–) Holzinger-Burgstaller Gerda Erste Bank Österreich AG 10. (22.) Abuzaakouk Anas Bawag Group AG 16. (28.) Hengl Dieter Schoellerbank AG

Aufsteiger unter sicher

Zu den Aufsteigern zählt Schoellerbank-Vorstandschef Dieter Hengl (Platz 16 / 47,50 Punkte), der sich um zwölf Plätze nach vorne arbeitet, genauso wie Ingo Bleier (47,37 Punkte), der bei der Erste Group Bank AG als Vorstand das Kapitalmarktgeschäft verantwortet und diesem wieder mehr Relevanz gibt. Er darf Platz 17 bei der Premiere gebührend feiern.

Neben Gerda Holzinger-Burgstaller schaffen es mit Herta Stockbauer (Platz 11 / 52,11 Punkte), Vorstandschefin der BKS Bank AG, Angelika Sommer-Hemetsberger (Platz 13 / 50,56 Punkte), Vorständin der Oesterreichischen Kontrollbank AG, sowie Michaela Keplinger-Mitterlehner (Platz 14 / 50,53 Punkte), Vorständin der RLB Oberösterreich AG, gleich weitere drei Bankerinnen mit einer verbesserten Platzierung unter die besten 15.

Knausrige Banker

Eines zeigt sich auch, die Nominierten waren ziemlich knausrig mit der Vergabe von zehn Punkten. Immerhin, für Herta Stockbauer, Franz Gasselsberger und Willibald Cernko gab es zwei Mal die Höchstnote. Fern der Topplatzierten sicherten sich auch RLB-Steiermark-Boss Martin Schaller (Platz 12 / 50,59 Punkte), Gerhard Fabisch (Platz 20 / 46,84 Punkte), Vorstandschef der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG, Capital-Bank-Vorstandschef Christian Jauk (Platz 25 / 40,56 Punkte) und Michel Haller von der Hypo Vorarlberg AG auf Platz 28 (39,50 Punkte) einmal die beste Bewertung.

Weniger gut lief es diesmal für Wolfgang Eisl (Platz 43 / 30 Punkte), der im Vergleich zum Ranking von 2019 20 Plätze hergeben musste. Der Geschäftsleiter der UBS in Österreich hat kürzlich die UBS-Vermögensverwaltung in Österreich an die LGT Bank Österreich AG (LGT) verkauft und soll nach dem Closing in der Geschäftsleitung der LGT Bank das Österreich-Geschäft verantwortet. Eine einmalige Chance, hier wieder starke Akzente zu setzen. Wilhelm Celeda (Platz 41 / 30,53 Punkte) büßt als Chef der Kathrein Privatbank AG ebenfalls einige Plätze ein, sorgt aber derzeit mit einem neuen Marktauftritt der Bank für Aufsehen. Das hilft vielleicht fürs nächste Mal.

DIE ABSTEIGER

PLATZ 2019 NAME UNTERNEHMEN

43. (23.) Eisl Wolfgang UBS SA (Österreich) 41. (30.) Celeda Wilhelm Kathrein Privatbank AG 45. (34.) Butollo Martin Commerzbank AG (Österreich) 25. (17.) Jauk Christian Capital Bank – Grawe Gruppe AG 40. (33.) Löw Robert Liechtensteinische Landesbank Österreich AG

DIE BEWERTUNGSKRITERIEN

Das Ranking wird nach qualitativen Methoden in einem einstufigen Scoringmodell (Peergroup-Bewertung) ermittelt. Die nominierten Kandidaten konnten einander gegenseitig bewerten. Das Ergebnis des Rankings wurde mit dem Mittelwert aller Bewertungen berechnet und in Prozent umgewandelt. Eine Person kann maximal eine Bewertung von 100 Prozent erreichen. Bei Punktegleichheit zweier oder mehrerer Personen entscheidet die höchste Einzelbewertung. Die Kandidaten konnten keine Bewertung für sich selbst oder Konzernkollegen abgeben.

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