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BAUMANAGER ALS KURSJÄGER

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WELTBLICK

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Fast zehn Jahre leitete Thomas Birtel erfolgreich die Geschicke der Strabag SE, mit Jahresende geht der CEO in Pension. Bei Investoren hat der Manager durch seinen exzellenten Track-Record einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ein Ziel will er heuer noch erreichen.

INTERVIEW DOMINIK HOJAS, INGRID KRAWARIK FOTOS DIETER BRASCH

VITA THOMAS BIRTEL

Vorstandsvorsitzender Strabag SE

Der gebürtige Deutsche (68) freut sich schon darauf, mehr Zeit mit seinen Enkeln verbringen zu können, und auf Oper- und Ballettabende mit seiner Frau in Wien, das sein Lebensmittelpunkt bleiben wird. Außerdem will er sich bei Concordia, einem Sozialprojekt für Kinder, stärker engagieren.

Seine berufliche Erfahrung wird der Strabag-CEO, der seit 25 Jahren in dem Baukonzern, den er seit 2013 leitet, tätig ist, in diversen Aufsichtsräten wie etwa bei der Wienerberger AG einbringen.

Schwungvoll. Der Helm ist nicht immer dabei, aber immer parat. Thomas Birtel ist noch bis Jahresende CEO der Strabag SE. B ei mir ist nicht aufgeräumt“, sagt Thomas Birtel verschmitzt, als er uns durch das Dachgeschoß der Strabag-Zentrale im 22. Bezirk von Wien in sein aufgeräumtes Büro mit Aussicht geleitet. Der 68-jährige Manager lenkt seit 2013 die Geschicke der Strabag SE und wird mit Jahresende von Klemens Haselsteiner als Vorstandsvorsitzendem abgelöst. Die Übergabe hat Anfang Juli 2022 begonnen. Der gebürtige Deutsche, der wegen seiner offenen und präzisen Art von Investoren sehr geschätzt wird, blickt auf eine erfolgreiche Amtszeit zurück und freut sich derzeit über die erstaunlich boomende Baubranche. Der Auftragsbestand erzielte zuletzt mit 23,7 Milliarden Euro Rekordniveau. Die Strabag-Aktie, die bei seinem Antritt als CEO bei 20,61 Euro notierte und jetzt bei 40,70 Euro liegt, würde er bis Jahresende gern bei 47 Euro, dem Emissionskurs beim Börsengang, sehen. Ein Bild vom Emissionstag hängt in Birtels Büro, als täglicher Ansporn sozusagen. Die Chefredaktion des Börsianer sprach mit dem Börsianer des Quartals über die rasch erfolgte Sanktionierung des russischen Aktionärs Oleg Deripaska wegen des Ukraine-Kriegs, die der Strabag international Investoren rettete, seinen Zugang zu Investoren, die größte Wachstumsbremse, Frauen am Bau, Kulturprobleme der Branche und darüber, was er mit seiner frei gewordenen Zeit anfangen wird.

Herr Birtel, wie geht es der Baubranche in einem Umfeld, das von Zinswende, Ukraine-Krieg, Sanktionen über Russland, Fachkräftemangel und Lieferkettenproblemen

geprägt ist? – Thomas Birtel: Es geht ihr noch erstaunlich gut. Die großen Probleme im Vorjahr mit der mangelnden Lieferbarkeit von Baumaterial wie Stahl und Kunststoffprodukten in Verbindung mit den entsprechenden Preisverwerfungen haben sich im zweiten Halbjahr 2021 stabilisiert. Die Folge waren deutlich höhere Preise, und jetzt haben wir einen neuerlichen Preisschock durch die Themen Ukraine und Inflationierung. Das sind schon Verwerfungen, die unser Geschäft stören sollten. Bis jetzt sehen wir das aber weder in unserer Leistung noch im Auftragseingang, beides ist intakt.

Warum läuft es so gut? – Auf der öffentlichen Seite ist es schlicht der Bedarf an Infrastruktur. Die EU-Beitrittsländer Mittel- und Osteuropas haben viel investiert seit 1989, aber wenn Sie die Autobahndichte in Österreich und Deutschland mit jener der Region vergleichen, ist die noch Lichtjahre zurück. Wenn Sie heute in Polen bestimmte Strecken fahren, die noch nicht erschlossen sind, brauchen Sie Tage. Das ist ein Nachholbedarf, der sicher noch zehn, 20 Jahre andauert. Es kommt immer wieder das Wort Baurezession auf, die kann ich für den Infrastrukturbereich auf Jahre ausschließen. Im privaten Baubereich bin ich vorsichtiger, Rezession sehe ich da aber auch nicht, aber die hohen Preise.

Sie profitieren derzeit von den Preiserhö-

hungen. – Man muss das mit den Lohnkosten vergleichen: Die Preisentwicklung lag viele Jahre deutlich unter der Lohnkostenentwicklung. Das hat die Margen zusätzlich unter Druck gesetzt. Dass wir die Chance und Notwendigkeit haben, die Preise spürbar anzuheben, ist erst seit wenigen Jahren der Fall. Das führt in der Baubranche nicht durchgängig dazu, dass alle Bauunternehmen goldene Bilanzen haben. Im Durchschnitt werden diese Preise gebraucht, um die Kostensteigerung aufzufangen. Wir konnten bei der Strabag die Margen kontinuierlich verbessern. Letztes Jahr war aber ein positiver Ausreißer, die Marge wird heuer mit vier Prozent deutlich unter der vom Vorjahr liegen.

Fachkräfte. „Das große Problemthema ist der Arbeitsmarkt, es fehlen Facharbeiter“, sagt Thomas Birtel.

in € Mio.

Leistung Umsatzerlöse

Auftragsbestand

Ebitda

Ebitda-Marge in % des Umsatzes

Ergebnis nach Steuern

Ergebnis je Aktie in Euro

Cashflow aus der Geschäftstätigkeit

Eigenkapitalquote in %

Gearing Ratio in %

#FINANZEN

STRABAG SE IN ZAHLEN

2020/21

16.128,92 15.298,54

22.500,85

1.445,72

9,50

596,40

2019/20

15.446,61 14.749,74

18.369,02

1.174,45

8,00

399,06

5,71

1.220,56 3,85

1.279,66

33,30 33,90

–47,60 –42,50

QUELLE: UNTERNEHMENSANGABEN

getfinanziert, derzeit weit weniger zinsempfindlich als die privaten. Es gibt den Recovery Fund der Europäischen Union mit 750 Milliarden Euro, die im Zuge von Corona vom Himmel fielen und die aus meiner Sicht den Brexit mehr als kompensieren.

Das heißt, der zinsempfindliche Kunde ist der private Kunde? – Die Zinsen haben beim klassischen Baugeld über zehn Jahre deutlich angezogen. Die Nachfrage bei privaten Kunden ist aber trotzdem intakt. Das ist eigentlich erstaunlich. Wir erklären uns das damit, dass nach wie vor ungeheuer viel Geld im Markt ist, auch auf privater Seite. Viele Investoren sind froh, dass sie ihr Geld in der nicht von ihnen selbst benutzten Immobilie anlegen können. Das Zweite ist die

Bleiben die Baupreise auf diesem hohen Ni-

veau? – Ich sehe keine Indikatoren, die erlauben würden, sie zu senken.

Welche Vorlaufindikatoren sind Ihnen wichtig für Ihren Geschäftsverlauf? – Baugenehmigungen, die erteilt werden, und die Kreditbedingungen, die im Immobilienbereich eine große Rolle spielen, vor allem für den privaten Bereich. Wir haben bei der Strabag private und öffentliche Kunden, Letztere sind, weil bud-

Zukunftserwartung. Wenn man erwartet, dass es in Zukunft noch teurer wird, dann baut man jetzt. Das hören wir bei vielen Kunden. Das wird uns noch eine Weile helfen, aber auf Sicht ist es unausweichlich, dass wir hier einen dämpfenden Effekt sehen werden.

Wieso haben Sie im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen mit den Lieferketten

kein Problem? – Wir zeichnen uns durch traditionell sehr kurze Lieferketten aus. Baumaterialen haben zwei Eigenschaften, sie sind extrem schwer und extrem billig. Denken Sie an Zement, Kies oder Asphalt, das kann alles nicht über lange Strecken transportiert werden, weil es sonst zu teuer wird. 2021 gab es Lieferengpässe, 2022 sind es eigentlich nur Preisprobleme.

Was könnte am ehesten als Wachstumsbremse in den nächsten Jahren wirken? – Das große Problemthema ist der Arbeitsmarkt, weil wir in der Baubranche in hohem Umfang auf menschliche Arbeit angewiesen sind. Ich spreche von fehlenden Facharbeitern, Vorarbeitern, Polieren und dem ganzen Techniker- und Ingenieursbereich. Wir haben in allen für uns relevanten europäischen Ländern eine alternde Bevölkerung, das muss durch Zuwanderer ausgeglichen werden, die haben aber oft nicht das Ausbildungsprofil, das wir brauchen. So gesehen wird uns der Mangel an Fachkräften auf der technischen Seite auf allen Qualifikationsebenen auf lange Zeit beschäftigen. Wir haben rund 74.000 Leute im Konzern und über 3.000 offenen Stellen.

Kann die Politik Rahmenbedingungen ver-

bessern, oder versuchen Sie das selbst? – Wir müssen als Arbeitgeber noch attraktiver werden. Bei der Vergütung haben wir schon viel getan, eine bessere Lehrlingsvergütung als auf dem Bau finden Sie nicht. Wir haben letztes Jahr während der Pandemie den Strabag-Campus, das größte private Ausbildungszentrum, in Ybbs an der Donau eröffnet, wo man unter Idealbedingungen auch als gewerblicher Bau-Lehrling lernen kann. Das ist traditionell eigentlich ein „learning on the job“ auf der Baustelle gewesen, mit Stress und kaum idealen Bedingungen. Wir bieten auch laufende Weiterbildung im Unternehmen an, ein lebenslanges Lernen, das für alle Qualifikationsebenen gilt. Und dann geht es natürlich um Digitalisierung, Automatisierung und die Industrialisierung des Bauens. Denn das ist die Chance, die wir noch haben, um mit dem Arbeitskräftemangel zurechtzukommen. Wenn wir keine Menschen kriegen, müssen wir es anders lösen.

Wie hoch ist die Fluktuation? – Die liegt bei rund sechs Prozent in unseren Heimatmärkten. Bei weiblichen Arbeitskräften verlieren wir nach fünf bis zehn Jahren überproportional. Das führt dazu, dass wir einen Gesamtanteil von weiblichen Beschäftigten von nur 17,5 Prozent haben, im Management noch keine zehn Prozent. Welche Gründe gibt es dafür? – Das ist nicht nur der klassische Fall der Familiengründung, sondern einige Ingenieurinnen stammen aus der Branche und kehren in den elterlichen Betrieb zurück. Dazu kommt auch: Arbeitszeit und Orte sind nicht immer ideal, eine Baustelle liegt nicht im Büro, Baustellenabläufe sind nicht immer schematisch planbar, man muss flexibel sein, und man hat zum Teil unter freiem Himmel zu tun.

„Eine Baurezession kann ich im Bereich der Infrastruktur auf Jahre ausschließen.“

THOMAS BIRTEL

STRABAG SE

50

25

0

27.6.12 27.6.22

Compliance war Ihnen immer wichtig, und dann kam die Teilnahme an dem Baukartell, die hat Sie persönlich sehr getroffen. Sie haben sich sicher auch im Nachhinein Gedanken gemacht, wie es dazu gekom-

men ist. Wie lautet heute Ihre Analyse? – Im Prinzip ist niemand in der Branche in Österreich nicht betroffen gewesen. Das ist für mich ein Indiz dafür, dass es sich nicht um ein Fehlverhalten von einzelnen Unternehmen handelte, sondern ein flächendeckendes Kulturproblem.

Weil man es immer schon so gemacht hat?

– Ja, weil der Vorgänger es auf den Nachfolger übertragen hat und offensichtlich allen Aufklärungsbemühungen und Seminaren zum Trotz kein ausreichendes Unrechtsbewusstsein da war.

Ärgert Sie das heute noch? – Ja! Wissen Sie, wie lange man für 45 Millionen Euro Buße bauen muss? Das ist schon ärgerlich.

Sie haben das Compliance-System bei der Strabag neu aufgesetzt. Was sind die wichtigsten Punkte? – Der wichtigste Punkt war, dass das Kartell aufgedeckt und aufgeklärt wurde, um deutlich zu machen, dass es so nicht geht. Wir haben unser Compliance-System spürbar verschärft und sind derzeit dabei, eine Konzernzertifizierung zu erlangen, was es so bisher nicht gibt. Als Erste und bisher Einzige in Österreich haben wir auch ein externes Monitoring eingeführt, das unter der Leitung von Brigitte Ederer steht. Das ist aus meiner Sicht ein wichtiger Baustein, weil wir so dezentral sind. Wir müssen die

Zukunft. Das Thema Nachhaltigkeit am Bau wird die ersten Jahre meines Nachfolgers prägen, sagt Thomas Birtel im Gespräch mit der „Börsianer“-Chefredaktion, bestehend aus Dominik Hojas und Ingrid Krawarik.

Einhaltung der Regeln, die wir von oben bekommen, auch dezentral monitoren.

Ein großes Thema ist die Sanktionierung von Strabag-Aktionär Oleg Deripaska und das Russland-Thema. Hatten Sie deshalb Angst, dass das Image des Konzerns Scha-

den nehmen könnte? – Zu Beginn des Krieges in der Ukraine hatten wir vor allem in Polen Reputationsthemen, weil wir mit dem russischem Kernaktionär gleichgesetzt wurden und der mit Putin gleichgesetzt wurde. Das haben wir gut in den Griff bekommen. Die erste Entscheidung war, Deripaskas Rasperia bekommt keine Dividende, die zweite, wir wickeln unser Russlandgeschäft ab. Die dritte war die Entscheidung der Haselsteiner-Familien-Privatstiftung, das Syndikat mit Rasperia zum Jahresende aufzukündigen, und die vierte, den von Rasperia entsandten Aufsichtsrat Thomas Bull abzuberufen. Das haben wir am 5. Mai 2022 bei der außerordentlichen Hauptversammlung geschafft. Dank dieser Maßnahmen sehe ich keine operativen Probleme mehr.

Werden diese Schritte auch rechtlich hal-

ten? – Ja, deshalb war es so wichtig, dass letztlich eine EU-Sanktionierung am 8. April eingesetzt wurde, wir hatten unsere Maßnahmen schon im März ergriffen. Aus EU-rechtlicher Sicht hatten wir anfangs keine Handhabe. Da aber Großbritannien und Kanada Sanktionen erließen – wir haben dort riesige Projekte -, hätten wir uns nicht erlauben können, in Sanktionsnähe zu geraten.

Sie genießen bei Investoren einen exzellenten Ruf. Was ist denn wichtig im Umgang

mit Investoren? – Ein proaktives Verhalten und dass man sich nicht scheut, auch unangenehme Themen offen anzusprechen. Das, was bei Investoren gut ankommt, ist Verlässlichkeit. Das heißt, das, was Sie versprechen, sollten Sie auch halten. Das haben wir all die Jahre ganz gut geschafft.

Ist es für einen heimischen Konzern schwieriger geworden, auf dem internationalen Parkett wahrgenommen zu werden? – Für uns schon. Die Zahl der Analysten ist gering, das liegt aber vor allem an unserem geringen Streubesitz. Hans Peter Haselsteiner hat bereits 2017 vorgestellt, dass der Freefloat unter Wahrung der Interessen des Kernaktionär-Syndikats auch auf 40 Prozent angehoben werden könnte. Das ist damals nicht durchgedrungen.

Ist es ein Vorteil, einen starken Eigentümer

zu haben? – Ich habe das immer als Vorteil gesehen, weil Sie doch teilweise schneller sein können als mit einer reinen Publikumsgesellschaft. Die Voraussetzung dafür ist, dass man sich versteht und einander vertraut.

Vielleicht gibt es jetzt neue Möglichkeiten

für mehr Streubesitz? – Ich selbst würde das begrüßen. Ein höherer Freefloat würde dem Aktienkurs guttun, davon bin ich fest überzeugt. Viele institutionelle Anleger dürfen wegen der geringen Liquidität gar nicht in uns investieren, trotz unseres guten Track-Records. Ob es jetzt die Option gibt, ist schwierig zu sagen, denn sanktionieren heißt einfrieren. Wenn man einen Kernaktionär hat, der eingefroren ist, bewegt sich erst einmal nichts.

Ein höherer Freefloat wäre also ein Treiber für die Strabag-Aktie. Gibt es weitere? – Die Ergebnisverbesserung, je höher die Dividendenkraft, desto besser wird der Kurs.

Haben Sie ein besonderes Highlight der

letzten zehn Jahre? – Ich habe zwei, die man in Öffentlichkeit gar nicht mehr so wahrnimmt, die aber für den Konzern absolut bedeutsam waren. Und die auch historisch unsere teuersten Firmenübernahmen waren. Das war die Komplettübernahme der Strabag AG Köln, da ist uns 2017 der Squeeze-out gelungen. Und ein Jahr zuvor konnten wir die Komplettübername der Ed. Züblin AG in Stuttgart vollziehen. Beide sind wichtige Standbeine im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland.

Sind solche Großübernahmen in Zukunft

denkbar? – Im Bau halten wir das nicht für besonders interessant, da haben in allen unseren Kernmärkten und Europa eine führende Marktposition erreicht. Wo ich mir Übernahmen vorstellen kann, ist der Facility-Management-Bereich.

Das Thema Nachhaltigkeit macht auch vor der Baubranche nicht halt. Wird anders gebaut als noch vor zehn Jahren? – Es bewegt

sich langsam, wir stehen aber noch relativ am Anfang. Was wir schon länger tun, ist, nachhaltig betreibbare Projekte zu liefern. Die Strabag-Zentrale war das erste Niedrigenergiebüro, das in Österreich 2003 eröffnet wurde. Das ist heute Alltagsgeschäft, wir garantieren dem Kunden das Zertifikat. Worauf bisher nicht das Augenmerk lag, sind die Bauprozesse, mit denen nachhaltig betreibbare Objekte errichtet werden. Ist das ein Beton, der konventionell mit einem wahnsinnig hohen CO2-Fußabdruck hergestellt wird, oder ist das ein CO2-reduzierter Beton? Sind die Einsatzstoffe nachhaltig produziert oder konventionell? Das sind Themen, die uns umtreiben und die die ersten Jahre meines Nachfolgers Klemens Haselsteiner prägen werden. Nachhaltigkeit am Bau hat Digitalisierung in der öffentlichen Wahrnehmung abgelöst. Fehlen die technologischen Ideen? – Ich habe noch keine Aufgabenstellung kennengelernt, bei der mir Techniker oder Ingenieure sagen, da haben wir keine Idee, wie wir das lösen können. Die offene Frage ist das Preisschild. Alles, was angedacht wird, kostet mehr.

„Ein höherer Freefloat würde dem Aktienkurs der Strabag guttun. “

THOMAS BIRTEL

Gibt es etwas, was Sie Ihrem Nachfolger

mitgeben wollen? – Das ist einfach: ein Auge zu haben auf die Verlässlichkeit der Aussagen und die nachhaltige positive Ergebnisentwicklung.

Sind Sie ein Manager, der loslassen kann?

– Die Arbeit nimmt mich zeitlich sehr in Beschlag, ich war teilweise 180 Tage im Jahr unterwegs. Ich bin im 69. Lebensjahr und habe das ziemlich ausgereizt. Aber ja, ich werde mehr Zeit für meine Enkel haben und für die Oper. Und dann bin ich bei den Concordia-Sozialprojekten engagiert und sitze in einigen Aufsichtsräten, seit Anfang Mai 2022 auch bei der Wienerberger AG. Das hätte ich nicht mit gutem Gewissen annehmen können, wenn ich CEO der Strabag bleiben würde.

Haben Sie noch ein Ziel bis Jahresende? – (lacht) Das Kursziel von 47 Euro, also unseren Emissionskurs. n

Investitionen in Sonne, Wind und Wasser sind immer ein Gewinn.

Reduktion unserer Emissionen

gemäß Pariser Klimaschutzabkommen

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