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BANKEN

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MARTIN KWAUKA

MARTIN KWAUKA

ZINSANSTIEG BIRGT MILLIONENGESCHÄFT FÜR BANKEN

Die von der Europäischen Zentralbank eingeleitete Zinswende lässt das Zinsgeschäft der Banken wieder zu einem rentablen Geschäftsbereich werden. Von der Erste Group Bank AG berichtet Finanzvorstand Stefan Dörfler: „Der Zinsanstieg im Juli in Höhe von 0,5 Prozentpunkten wirkt sich auf Jahressicht mit etwa 90 Millionen Euro positiv auf das Ergebnis aus, der nächste volle Prozentpunkt würde sich laut der Simulation mit mehr als 300 Millionen Euro auf das Ergebnis niederschlagen.“ Auch die Bawag Group AG profitiert stark, wie Pressesprecher Manfred Rapolter erklärt: „Ein Anstieg des Drei-Monats-Euribors um hundert Basispunkte würde ein zusätzliches Nettozinseinkommen von etwa 100 Millionen Euro pro Jahr bedeuten.“ Bei der Raiffeisenbank International AG schlägt sich ein Anstieg um 50 Basispunkte nur mit etwa 20 Millionen Euro auf das Ergebnis nieder, da ein großer Teil des Geschäfts in Nicht-EuroLändern liegt, wo die Zinsen bereits stark angehoben wurden.

RBI: AUSSTIEG AUS RUSSLAND OFFEN, GEWINN VERDOPPELT

Die Raiffeisen Bank International AG erzielte im ersten Halbjahr ein Ergebnis von 1,7 Milliarden Euro, davon stammen 630 Millionen Euro aus dem RusslandGeschäft. Vorstandschef Johann Strobl lässt den Ausstieg weiterhin offen: „Es werden alle strategischen Optionen geprüft, dazu gehört auch ein sorgfältiger Austritt aus dem Markt. Der Prozess wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“ Strobl betont, dass die RBI auch ohne das Russland-Geschäft eine stabile, profitable Bank sei. Derzeit fließt der Gewinn aus Russland aufgrund der Beschränkungen nicht zur Konzernmutter nach Wien, sondern wird zur Stärkung der Stabilität von der Bank in Russland behalten.

Der jahrelange spektakuläre Rechtsstreit der Bawag Group AG gegen die Stadt Linz findet ein ungünstiges Ende für die Bank. Das Swap-Geschäft wird von höchster Instanz für nichtig erklärt. Die Bank schreibt daraufhin 254 Millionen Euro in der Bilanz ab. „Es ist nun an der Zeit, dieses Kapitel abzuschließen und in die Zukunft zu blicken. Ich hoffe, dass vernünftige Parteien zusammenkommen, um sich über offene Schadenersatzansprüche zu einigen“, sagt Bawag-Chef Anas Abuzaakouk. In dem Fall geht es um ein Swap-Geschäft von 2007 auf die Entwicklung des Euro-Schweizer-FrankenKurs. Abgeschlossen hat den Deal mit der Bank der damalige Linzer Finanzdirektor Werner Penn in alleiniger Vollmacht, obwohl die Entscheidung des Gemeinderats notwendig gewesen wäre. Die Kurssteigerung des Schweizer Franken sorgte in den darauffolgenden Jahren für potenzielle Kredit- und Zinsschulden von mehreren Hundert Millionen Euro für die Stadt Linz.

BAWAG VERLIERT MILLIONENPROZESS GEGEN DIE STADT LINZ

KARRIERE

Willibald Cernko

übernahm in der WKO als Vorsitzender die Bundessparte Bank und Versicherung und ist damit das wichtigste Sprachrohr für die Interessen der Banken in Österreich. Er folgt Bernhard Spalt, den er bereits als CEO der Erste Group Bank AG abgelöst hat.

Andreas Bierwirth

zieht als Chief Retail Officer in den Vorstand der Erste Group Bank AG. Der Ex-Magenta-CEO folgt Thomas Schaufler, der zur Commerzbank AG gewechselt ist. Bei der Erste Group Bank AG will der Hobbypilot seine Digitalkompetenzen zur Geltung bringen.

Frank Lipitt

ging nach 21 Jahren im Vorstand, davon zwölf Jahre als Vorsitzender, der Bank Gutmann AG Ende September 2022 in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Marcel Landesmann, der bislang den Bereich Private Clients verantwortete.

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