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1. Erneuerbare Energie
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SONNENSEITEN
Langer Weg. 38 Prozent der globalen Stromproduktion stammen derzeit aus erneuerbaren Energien.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität gibt es viel zu tun, noch werden rund 80 Prozent der global erzeugten Energie aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Die Schweiz sowie die Europäische Union wollen die Klimaneutralität bis 2050 erreichen. Österreich will dies bereits 2040, Deutschland bis 2045 schaffen. Doch dazu ist man vor allem in Sachen Energiewende gefordert. Schließlich verursacht die Energiegewinnung ein Viertel der globalen Treibhausgasemissionen, die insgesamt bei gut 40 Gigatonnen CO2-Äquivalente liegen.
Bis Ende 2021 erreichte die Gesamtkapazität aus erneuerbaren Energien 3.064 Gigawatt und somit 38 Prozent der globalen Stromproduktion. Dies geht aus Zahlen der International Renewable Energy Agency (Irena) hervor. Damit entfielen mehr als 80 Prozent der im Vorjahr neu geschaffenen Kapazitäten auf erneuerbare Energien, vor allem durch Wind und Sonne. Mit 1.230 Gigawatt entfiel der Löwenanteil dennoch auf die Wasserkraft. Und innerhalb der Region Deutschland, Österreich und Schweiz (D-A-CH) wurde in Deutschland mit 138 Gigawatt am meisten Energie aus Erneuerbaren, somit zugleich 46 Prozent des deutschen Strommixes, produziert. Der Rückgang gegenüber 2020 war dabei witterungsbedingt – und zeigt im Übrigen die Schwachstellen bei Erneuerbaren auf: Es braucht mehr Speicherkapazitäten.
Bis 2050 könnte der Anteil der Erneuerbaren an der globalen Stromproduktion sogar auf bis zu 90 Prozent hinaufschnellen. Dies geht aus dem Bericht „Global Energy Perspective 2022“ von McKinsey & Company hervor. Dazu tragen auch sinkende Produktionskosten bei. Jene für Solarenergie haben sich seit 2017 halbiert, für Windenergie sind sie um ein Drittel gesunken. Bereits heute seien mehr als 60 Prozent der neu installierten erneuerbaren Kapazitäten preiswerter als fossile Alternativen.
Die Ukraine-Krise hinterlässt Spuren
Doch auch die Folgen der Ukraine-Krise sind sichtbar: Die EU möchte rascher von russischem Öl und Gas abkommen. Zugleich aber verteuert die Krise die Preise für Rohstoffe, die etwa für den Bau von Windrädern und Solarpaneelen gebraucht werden. Der dänische Windkraftausrüster Vestas Wind Systems senkte deshalb seinen Jahresausblick 2022. Bei der Präsentation 2021 verwies die deutsche Nordex SE auf „explosionsartig gestiegene Kosten für Rohstoffe und Transportdienstleistungen“. Jedoch werden
Investitionen in neue Kapazitäten weiter zunehmen. Aufgrund der steigenden Nachfrage wird vielen Unternehmen aus der erneuerbaren Energiebranche zudem zugetraut, dass sie höhere Kosten an ihre Kunden weitergeben können.
Für Anleger gibt es einige Anlagechancen, so etwa der iShares Global Clean Energy UCITS ETF (ISIN IE00B1XNHC34). Investiert wird in 76 Titel aus Industrie- und Schwellenländern, die an der Erzeugung sauberer Energien oder der Bereitstellung entsprechender Energieausrüstung und Technologien beteiligt sind. Dazu zählen Windkraft und Photovoltaik, aber auch die grüne Wasserstoffbranche. Die größte Position entfällt derzeit auf Enphase Energy. Der US-Konzern bietet auch Solarenergiespeicherlösungen für Privathaushalte an. Vestas Wind Systems zählt ebenso zu den größten Positionen.
Der HANetf S&P Global Clean Energy Select Hanzero UCITS ETF (IE00BLHRAIFFEISEN SMARTENERGY ESG
210
180
150
18.5.21 18.5.22
Quelle: baha
3CQ86) beschränkt sich auf 30 Titel, wobei unter anderem auch die Geothermie infrage kommt. Zu den größten Positionen zählt nebst den zuvor genannten Titeln etwa Brookfield Renewable. Das US-Unternehmen mischt im Bereich der Wasserkraft sowie in der Wind- und Solarenergie mit. Der österreichische Energiekonzern Verbund AG ist ebenfalls Teil des ETF. Obendrein spendet der ETF an zwei Umweltprojekte, an das Tapajos-Waldschutz-Projekt und das Musi-Wasserkraftwerk-Projekt.
Der Raiffeisen-Smart Energy-ESGAktien (AT0000A2DFF8 für Privatanleger, AT0000A2DFH4 für Großanleger) investiert gut die Hälfte des Vermögens in die erneuerbare Energiebranche. Dazu zählt etwa Solaredge Technologies und First Solar. Weitere größere Schwerpunkte sind Energiemanagement und Transport sowie die Energieeffizienz. Das wird zum Beispiel mit Schneider Electric aus Frankreich abgedeckt.
% MEINE GRÜNE RENDITE
Wer in Smart Energy investieren will, kann das breitflächig über eine Vielzahl von börsennotierten Indexfonds (ETF) machen. Es gibt aber auch eine Handvoll Fonds, die auf das Thema setzen. n
MARKTENTWICKLUNG
HEIKE ARBTER
Mitglied des Vorstands Raiffeisen Centrobank AG (RCB)
WAS ANLEGER:INNEN JETZT TUN KÖNNEN? KÜHLEN KOPF BEWAHREN UND KLUG INVESTIEREN!
Politisch und wirtschaftlich unsichere Prognosen, gepaart mit Rekordinflation und hoher Volatilität an den Aktienmärkten, lassen Anleger:innen derzeit vor großen Herausforderungen stehen. Die Fragen „Wie kann ich investieren?“ und „Wie lässt sich mein Portfolio zukunftsfit aufstellen?“ zählen wohl zu den meistgestellten dieser Tage. Wer an dieser Stelle auf ein allgemeingültiges, schnelles Veranlagungsrezept hofft, wird enttäuscht sein. Wer hingegen kühlen Kopf bewahrt und bereit ist, sich mit Sicherheitspuffern, Inflationsschutz, Veranlagungshorizont und Renditeerwartungen näher zu beschäftigen, wird in Zertifikaten eine passende Antwort auf seine Fragen finden. Einen klaren Inflations-Hedge bietet das Europa Inflations-Bonus & Sicherheit 7 Zertifikat. Anleger erhalten in den kommenden 5 Jahren jeweils die jährliche Inflationsrate in der Eurozone plus einen Fixkupon von 0,5% automatisch ausbezahlt. Das investierte Kapital ist bis zu Kursrückgängen von 51 % des EURO STOXX50 geschützt. Die Zeichnung läuft noch bis 13 Juni. Wenn Sie eine erwartbare Rendite, unabhängig von der zukünftigen Entwicklung der Inflationsrate, bevorzugen, dann zahlt sich ein Blick auf den Sekundärmarkt aus. Mit einem Sicherheitspuffer von mehr als 50 % und großen Aktienindizes als Basiswerte sind Ertragschancen von über 5 % p. a. möglich. Eine interessante Auswahl an Sekundärmarkt-Zertifikaten finden Sie auf www.rcb.at in der Rubrik „Produkte im Fokus“.