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Bremse oder Beschleuniger?

KRIEG UND KLIMA

Kein Kriegsspiel. Ukrainische Soldaten trainieren mit ihren Waffen für den Ernstfall, der durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine eingetreten ist.

Der Krieg in der Ukraine macht das Streben nach Nachhaltigkeit kompliziert. Ob er Bremse oder Beschleuniger ist, erörtern von der Redaktion des Börsianer Grün befragte Experten.

TEXT ROBERT WINTER

Andere Länder, andere Sitten – und andere Rahmenbedingungen, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Dabei sind nun zwei Spielarten möglich. Der Krieg in der Ukraine kann die Energiewende in vielen Staaten, darunter auch Deutschland, Österreich und die Schweiz, ausbremsen. Die aktuellen Verwerfungen können sich aber auch als Beschleuniger der Energiewende erweisen. Wie der Stand der Dinge in der D-ACH-Region und der EU ist, skizzieren von Börsianer Grün befragten Experten.

Ob Bremse oder Beschleuniger, kommt auf den Betrachtungszeitraum an, sagt Gabriel Felbermayr, Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) und vormals Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft: „In der kurzen Frist bedeutet der Ukraine-Krieg, dass wir statt russischen Gases vermehrt Erdöl und, in Deutschland, gar Braunkohle als Energieträger einsetzen. Und diese sind viel schmutziger als Erdgas aus Sibirien. Das gilt leider auch für Gas aus Amerika oder den Golfstaaten, das aufwendig verflüssigt und transportiert werden muss. Langfristig zeigt der Konflikt mit Russland, wie wichtig es ist, von fossilen Brennstoffen wegzukommen. Neben der bisher betonten klimapolitischen Notwendigkeit hat jetzt das sicherheitspolitische Argument enorm an Relevanz gewonnen.“

Ins gleiche Horn stößt Michael Hüther, Wirtschaftsforscher und Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Hüther sagt, dass schon wegen der Klimaziele ein Umbau des Ener-

„Wir merken jetzt, welch wertvolles Produkt Gas ist.“

GABRIEL FELBERMAYR

gieversorgungssystems in Deutschland erforderlich ist. „Durch den UkraineKrieg hat sich gezeigt: Auf Gas als Übergangstechnologie zu setzen wird schwieriger und kostspieliger als gedacht, zumal es Deutschland versäumt hat, seine Importstruktur angemessen zu diversifizieren. Nun muss zwar kurzfristig die klimaschädlichere Kohleverstromung einspringen, mittelfristig ist es aber vor allem der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien, der eine schnellere und nachhaltige Unabhängigkeit von russischen Gasimporten ermöglicht“, sagt Hüther.

Das nötige Momentum

Dabei besteht nicht nur bei Erdgas eine Abhängigkeit, sondern auch bei den anderen konventionellen Energieträgern. Hüther: „Ob eine noch schnellere Transformation gelingt, als sie in Szenarien zur Erreichung der Klimaziele 2045 skizziert wird, ist fraglich. Aber nun entsteht das nötige Momentum, derartige Transformationspfade wirklich umzusetzen. In der Vergangenheit gelang dies nicht, auch aufgrund fehlender Dringlichkeit von politischer Seite.“

An Fortschritte glaubt Philipp Thaler, Manager Sustainability and Climate Change bei PWC Schweiz: „In Deutschland ist eine Neubewertung von Klimaschutz zu Naturschutz angeraten. Aktuell wird Klimaschutz wichtiger eingestuft. Eine Beschleunigung der Energiewende ist sichtbar. Sie erfolgt aber nur punktuell. Ein Grund dafür ist, dass der deutsche Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck progressivere Ideen vorantreibt als seine Vorgänger.“ An einen Schub für die Energiewende glaubt auch Christian Kimmich, Ökonom am Wiener Institut für Höhere Studien (IHS): „Die aktuellen Entwicklungen können die Energiewende beschleunigen. Die Verknappung von Gas hat naturgemäß Auswirkungen auf den Strommarkt. Angesichts der hohen Gas- und Ölpreise ist Alternativenergie deutlich wettbewerbsfähiger geworden.“

In einem Punkt sind sich die Experten einig - die Sicherheit der Versorgung hat oberste Priorität. Energiesicherheit wird zum zentralen Thema. PWC-Experte Thaler: „Ein Paradigmenwechsel mit einer Abkehr vom Neoliberalismus ist möglich. Es kann künftig mehr staatliche Eingriffe und Subventionierungen geben.“ Das auch vor dem Hintergrund, dass die Europäische Union (EU) bei der Integration der Energiemärkte bisher sehr liberal agiert hat. IWDirektor Hüther: „Ein vorschnelles Gasembargo etwa hätte beispiellose Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. Klar ist aber auch, dass wir möglichst schnell unabhängig von russischer Energie werden müssen. Flüssiggasterminals sind bereits geplant, und der deutsche Wirtschaftsminister Habeck geht mit Tempo voran, etwa beim Ölembargo. Hier können wir den Mobilitätswandel forcieren und gezielt Haushalte unterstützen, die einkommensbeschränkt sind.“

An einem Strang ziehen

Nun rückt immer mehr in den Vordergrund, dass ein gemeinsames Vorgehen essenziell ist. Neben der gezielten Bevorratung in Speichern, um auf einen möglichen Lieferstopp von russischer Seite gewappnet zu sein, gilt es, europaweit gemeinsam die Energieversorgung zu planen und voranzubringen. Gerade beim gemeinsamen Vorgehen liegt die Schweiz im Hintertreffen. Frank Krysiak, Professor an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Umweltökonomie, der Universität Basel: „Der Schweizer Energiebedarf ist verhältnismäßig gering. Und eigentlich gibt es in Europa genug Energie. Nachteilig ist, dass die Schweiz aus den europäischen Energiemärkten teilweise herausgefallen ist. Die Schweiz ließ ein Rahmenabkommen mit der EU scheitern, weil mehr Abstand zur Union erwünscht war. Das wird nun zum Bumerang. Eine autarke Energieversorgung ist ökonomisch nicht plausibel. Zumindest technische Vereinbarungen mit der EU wären daher wichtig.“ Für die Schweiz erwies es sich laut Krysiak als nachteilig, dass die Außen- und Energiepolitik nicht gut miteinander verkoppelt sind: „Technische Vereinbarungen mit der EU wären nun wichtig. Die Schweiz sollte ihre Grenzen nicht so dicht machen.“

Das heißt, die energiepolitische Beziehung der Schweiz zur EU ist nicht geklärt. PWC-Experte Thaler sagt: „Die Schweiz braucht eine neue nationale Diskussion. Das Motto lautet ‚Zurück an den Start‘. Die Ziele sind formuliert. Aber die Umsetzung ist offen. Nun wird nach Alternativen gesucht.“ Eine davon ist die Errichtung neuer Gaskraftwerke. Eine Wiederbelebung der Atomkraft erscheint dagegen unwahrscheinlich. „Angesichts des Kriegs in der Ukraine wäre der Bau von sechs Gaskraftwerken nötig, um die Souveränität gegenüber der EU aufrechterhalten zu können. Aber auch das könnte Nachteile wegen völlig neuen Abhängigkeiten bringen.“

Auch Leo Birnbaum, Vorstandschef des deutschen Energieriesen Eon, schließt eine wie von Ministerpräsident Markus Söder geforderte Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerks Isar 2 aus. Für den Schweizer Finanzminister Ueli Maurer sind Atomkraftwerke in der Schweiz so lange willkommen, solange sie sicher sind. Ein Neubau von Atomkraftwerken seit in der Schweiz zwar aktuell nicht mehrheitsfähig, eine „Verlängerung ist aber möglich, die Entscheidung darüber fällt in den nächsten Wo-

„Die Schweiz sollte ihre Grenzen nicht so dicht machen.“

FRANK KRYSIAK

Boykott. In Polen protestieren Menschen gegen den Krieg und verlangen ein Gas- und Ölembargo für Russland.

© CZAREK SOKOLOWSKI / AP / PICTUREDESK.COM

chen“, sagte Maurer kürzlich bei seinem Besuch in Wien.

Investitionsboom schürt Inflation

Offen ist, welche volkswirtschaftlichen Folgen der Krieg in der Ukraine bei der Energiewende haben kann, die schneller und umfassender kommen muss als geplant. Wifo-Chef Felbermayr: „Der bestehende Kraftwerkspark oder bestehende Industrieanlagen, die auf fossile Brennstoffe angewiesen sind, müssen schneller abgeschrieben werden. Ersatzinvestitionen müssen her. Das gilt auch im privaten Bereich. Volkswirtschaftlich heißt das, dass weniger Güter für den Konsum zur Verfügung stehen. Vereinfacht gesagt: Wenn wir millionenfach Wärmepumpen brauchen, dann fehlen Ressourcen für Autos. Die Preise steigen, selbst wenn sich die Energiekosten durch eine geostrategische Entspannung wieder zurückbilden sollten.“

Der erforderliche Investitionsboom wird laut Felbermayr die Inflation angesichts vieler Knappheiten, etwa im Rohstoffbereich, anheizen. „Und das hat natürlich politische Konsequenzen, wie man aktuell fast jeder Politikerrede entnehmen kann. Steigende Investitionen sind aber immer auch eine Chance für viele Branchen und für das gesamtwirtschaftliche Wachstum“, so Felbermayr. Von negativen volkswirtschaftlichen Folgen geht IW-Direktor Hüther aus: „Der Krieg hat schon jetzt unsere Energie verteuert. Ein Problem ist, dass sich das in näherer Zukunft nicht so schnell ändern wird. CO2-Preisanstieg, ein Strukturwandel hin zur Klimaneutralität, demografischer Wandel: All das wird Geld kosten und dazu führen, dass eine Stagflation in den kommenden Jahren immer realistischer wird.“ Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) spricht sich für eine Verschiebung der ökosozialen Steuerreform sowie der CO2Bepreisung aus. Österreichs Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) kann dem nichts abgewinnen: „Der Einstieg in die CO2-Bepreisung war ein Hauptelement bei der Steuerreform. Kommt es da zu einer Verschiebung, fällt auch der regionale Klimabonus weg. Dieses Paket aufzumachen macht keinen Sinn.“

IHS-Ökonom Kimmich sieht die Chance, dass die Energiewende positive volkswirtschaftliche Folgen haben wird. Kimmich: „Es werden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, und die Wertschöpfung bleibt im Land. Nachteilig ist, dass auch im Bereich der alternativen Energien Fachkräftemangel herrscht. Und Subventionierungen von fossilen Energieträgern erteilt der Experte eine Abfuhr. Kimmich: „Subventionierungen sind nicht gescheit. Auch vor dem Hintergrund, dass die Energiepreise mittelfristig hoch bleiben werden.“ IHS-Ökonom Kimmich hält zudem nichts von massiven Eingriffen des Staates: „Der Energiemarkt ist ohnehin reguliert und kein klassischer Wettbewerbsmarkt. In einem freien Markt würde niemand in Gaskraftwerke investieren. Versorger sollen einen marktgerechten Return on Investment verdienen.“

Wifo-Experte Felbermayr: „Kurzfristig ist es ganz entscheidend, dass die Wirtschaft Zeit für den Umbau der Energiesysteme gewinnt. Man kann nicht von einem Tag auf den anderen aus russischem Gas aussteigen. Daher muss die Politik dafür sorgen, dass die Gasspeicher für den Herbst voll werden. Das wird teuer und ist in der Umsetzung schwierig, aber eine Unterbrechung der Gasversorgung wäre sicher viel teurer, sowohl wirtschaftlich als auch politisch.“

Was darf der Staat?

Gleichzeitig müssen laut dem Experten die Anreize für den Umbau und das Energiesparen überall noch viel stärker werden. Felbermayr: „Wir merken jetzt, welch wertvolles Produkt Gas ist. Wir können uns seine Verschwendung nicht leisten. Daher sind Preissignale, so unpopulär sie auch sind, notwendig. Sie sollten nicht politisch verfälscht werden. Dazu braucht es dann aber auch geeignete soziale Absicherungen. Österreich ist

„Europa wird klimaneutrale Energie importieren müssen.“

MICHAEL HÜTHER

„Alternative Energie ist deutlich wettbewerbsfähiger geworden.“

CHRISTIAN KIMMICH

„Künftig mehr staatliche Eingriffe und Subventionierungen möglich.“

PHILIPP THALER

mit den diversen Teuerungspaketen hier schon weiter als andere Länder. Wichtig ist auch, dass es nicht zu einem Missbrauch der Marktmacht auf den Energiemärkten kommt. Die Wettbewerbsbehörden müssen sehr wachsam sein, damit die Preise wirklich die neuen Knappheitsverhältnisse widerspiegeln und nicht auch wegen stark anwachsender Margen in die Höhe schnellen.“

Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer hat kürzlich laut darüber nachgedacht, wie Gewinne von Staatsbeteiligungen, die überproportional von der aktuellen Krise profitieren, gesetzlich abgeschöpft werden können, was bei den börsennotierten Staatsbeteiligungen wie Verbund AG und EVN AG sofort zu starken Kurskorrekturen führte. Der Schweizer Finanzminister Ueli Maurer hat hier einen anderen Zugang. Staatliche Eingriffe bei Energieversorgern lehnt er ab, denn Gewinne abzuschöpfen nehme den Unternehmen die Möglichkeit zu investieren und sei ein falsches Signal.

Bezüglich der Subventionierung fossiler Energieträger mahnt IW-Direktor Hüther zu Vorsicht. Hüther: „Eine Subventionierung ist vor dem Hintergrund der ambitionierten Klimaschutzziele kontraproduktiv. Eine gezielte Unterstützung besonders betroffener Haushalte und Unternehmen ist aber durchaus geboten. Es sollte sich aber nicht um eine direkte Reduktion der Energiekosten handeln, damit der Anreiz zur Einsparung bestehen bleibt.“ Wifo-Experte Felbermayr teilt diese Meinung: „Wer fossile Energie subventioniert, verlangsamt die Energiewende und hält uns länger in Abhängigkeit von wenigen Produzenten im Ausland. Aber man muss die Auswirkungen der hohen Energiepreise im Blick haben. Die Haushalte und die Industrie müssen beim Ausstieg aus fossilen Energieträgern unterstützt werden. Die hohen Abgaben auf saubere Energie, zum Beispiel auf Strom, müssen runter.“

Ähnlich argumentiert Universitätsprofessor Krysiak: „In der Schweiz werden Subventionen im Bereich der erneuerbaren Energie verwendet, die erhöht werden könnten. Ebenso könnten Förderprogramme für Energieeffizienz ausgebaut werden. Aber massive Eingriffe in die Energieversorgung wie die Abschöpfung von Gewinnen werden kaum kommen. Schließlich befinden sich die meisten Versorger im Besitz von Kantonen.“ Ueli Maurer hat hier einen klaren Standpunkt: „Der Staat ist nicht das Väterchen, der alles löst.“

Utopisch oder sinnvoll?

2009 war geplant, über die deutsche Wirtschaftsinitiative Desertec grünen Solarstrom aus der Wüste von Afrika nach Europa zu bringen. Das Projekt ist gescheitert. Jetzt soll über Desertec 3.0 klimaneutraler Wasserstoff aus der Wüste gewonnen werden. Wifo-Experte Felbermayr: „Solche Projekte müssen gelingen. Ohne sie kann die Energiewende nicht klappen. Wir brauchen aber viele Initiativen wie Desertec 3.0, in vielen Partnerländern und auf Basis verschiedener Geschäftsmodelle, damit nicht neue Abhängigkeiten entstehen.“

Dem schließt sich IW-Direktor Hüther an: „Es sind bereits einige Projekte geplant, um regenerative Energie über weite Strecken importieren zu können. Deutschland und Europa werden zukünftig auch diese klimaneutrale Energie zumindest zu gewissen Anteilen importieren müssen. Dabei weisen einige Regionen der Welt aufgrund der Gegebenheiten bereits jetzt sehr günstige Erzeugungskosten für Solar- oder Windstrom auf. Der Import von Wasserstoff ermöglicht die Lagerung und den Transport erneuerbar erzeugter Energie. Daher ist dies deutlich besser darstellbar als frühere Pläne eines direkten Imports umfangreicher Strommengen.“ PWC-Experte Thaler ist skeptisch: „Die Idee ist utopisch und würde nur in einer perfekten Welt funktionieren. Es wird nicht das Ziel europäischer Staaten sein, die nationale Versorgungssicherheit nach außen zu verlagern. Wasserstoff in der Nordsee zu erzeugen hat trotz erhöhter Kosten mehr Chancen auf Erfolg.“

Einem neuen Anlauf zur Energiegewinnung außerhalb der EU-Grenzen kann IHS-Experte Kimmich teilweise etwas abgewinnen: „Im Zuge einer Portfoliostrategie macht das Sinn und kann für alle beteiligten Staaten einen gegenseitigen Gewinn bringen. Der große Nachteil besteht in der politischen Abhängigkeit nach außen.“

% MEINE GRÜNE RENDITE

Zumindest in Deutschland haben die aktuellen Entwicklungen Folgen für Investoren. Im März hat die deutsche Finanzaufsicht Bafin die Richtlinie zur Einstufung nachhaltiger Fonds auf unbestimmte Zeit verschoben. In Österreich warnte die Finanzmarktaufsicht Ende April zwar vor Greenwashing bei Finanzprodukten. Bezüglich der Umsetzung der EU-Richtlinie wurde bisher aber nichts von Änderungen berichtet. n

Podcast anhören. Und wenn Putin das Gas abdreht?

GREEN BOND: GRÜNE ANLEIHEN FÜR EIN BESSERES KLIMA

Foto: Hypo Vorarlberg

„Die besten nachhaltigen Finanzierungen im Portfolio der Bank haben wir in einen Green Bond gepackt, der erstmalig auch für unsere Veranlagungskundinnen und -kunden zugänglich ist.“

Mag. Michel Haller, Vorstandsvorsitzender Hypo Vorarlberg

Das laufende Jahr ist noch keine sechs Monate alt. Doch aus „klimatischer“ Sicht ist es für Österreich sogar schon seit dem 6. April beendet. An diesem Tag – dem sogenannten Overshoot Day (Erdüberlastungstag) – haben wir die ökologischen Ressourcen für 2022 bereits aufgebraucht.

Die Folgen davon werden durch den Klimawandel auch für uns in Europa immer spürbarer. Längst ist klar: Wir müssen gegensteuern! Bei der Hypo Vorarlberg ist es dementsprechend schon lange fixer Bestandteil der Unternehmenskultur nachhaltige Vorhaben zu finanzieren und zu fördern. Für Anlegerinnen und Anleger besteht darüber hinaus die Möglichkeit, in sogenannte Green Bonds und damit in Anleihen mit nachhaltigem Verwendungszweck zu investieren, d.h. die Bank als Emittent verpflichtet sich, das Emissionsvolumen für die Finanzierung bzw. Refinanzierung von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen einzusetzen.

2017 war die Hypo Vorarlberg die erste österreichische Bank, die eine solche grüne Anleihe begeben hat, 2020 folgte ein Green Bond in Schweizer Franken, wobei die Investitionsmöglichkeiten professionellen und institutionellen Anlegerinnen und Anlegern vorbehalten waren. Durch die kontinuierlich gestiegene Nachfrage nach regionalen und nachhaltigen Anlagelösungen hat sich die Bank folglich entschlossen, ein Green Bond Angebot für private Anlegerinnen und Anleger zu schaffen.

Das aktuelle Rahmenwerk inkludiert Projekte, Kreditforderungen sowie Investitionen in den Bereichen „Energieeffizienz“ und „Grüne Gebäude“. Während der gesamten Laufzeit versucht die Hypo Vorarlberg, ein Volumen mindestens gleich der Emissionsgröße des ausgegebenen Green Bonds in nachhaltige Finanzierungen investiert zu haben.

Um den Anlegern einen Einblick zu gewähren und die Entwicklung der Emissionserlöse des Green Bonds transparent darzustellen, wird von der Bank jedes Jahr ein sogenanntes Impact Reporting veröffentlicht. Neben einer Übersicht über die finanzierten Assets und deren Volumen wird unter anderem auch die CO2-Einsparung bei den finanzierten Projekten ausgewiesen.

Eine zweite, objektive Meinung ist wichtig. Auch beim Thema Nachhaltigkeit. Bei den Green Bonds der Hypo Vorarlberg fungiert dafür die renommierte Nachhaltigkeitsratingagentur ISS ESG. Diese erstellt einen Report, der den Nachhaltigkeitswert des Green Bonds verifiziert und bestätigt. Darüber hinaus erhält die Bank von ISS ESG ein Nachhaltigkeitsrating, zuletzt die Gesamtnote C, und darf somit den Prime-Status führen.

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