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BANKEN
UBS SETZT MEILENSTEINE BEI KLIMAPLAN
Die Schweizer UBS Group AG hat ihren Nachhaltigkeits- und Klimabericht 2021 veröffentlicht. Im darin enthaltenen Klimaplan sind auch die Dekarbonisierungsziele bis 2030 festgelegt. Der Fokus liegt dabei auf den drei Schwerpunktsektoren Brennstoffe, Energieerzeugung und Immobilien. Als Gründungsmitglied der Net-Zero Banking Alliance hat sich das Bankhaus unter anderem selbst dazu verpflichtet, regelmäßig Zwischenziele bekanntzugeben. Bis 2025 will das Schweizer Unternehmen die Scope-1- und Scope-2-Emissionen, also die eigens verursachten und jene von zugekauften Produkten, auf null senken sowie alle historischen Emissionen bis zum Jahr 2000 kompensieren. Das Ziel bis 2030 lautet, die Emissionen der von der UBS finanzierten fossilen Energieerzeuger um über siebzig Prozent gegenüber dem Jahr 2020 zu reduzieren. Zudem soll bis dahin die Emissionsintensität des Immobilienkreditportfolios um 42 Prozent sinken, bevor die Bank bis 2050 über alle ihre Aktivitäten hinweg Klimaneutralität anstrebt. Die Leiterin der Sustainability-Abteilung, Suni Harford, will „den Worten Taten folgen lassen“. Das bedeutet auch, dass es in Zukunft keine Finanzierungen von kohlebetriebenen Kraftwerken oder neuen Kohleminen mehr gehen wird.
IN ÖSTERREICH STARTET DIE GREEN FINANCE ALLIANCE
Im Bündnis zur Green Finance Allianz bekennen sich neun österreichische Finanzinstitute dazu, ihre Geschäftstätigkeit den Zielen des Pariser Klimaabkommens anzupassen. Darunter finden sich neben Banken wie der Unicredit Bank Austria AG, der BKS Bank AG und der Hypo Oberösterreich auch Versicherungen sowie Pensions- und Vorsorgekassen. Die staatliche Initiative war ein Aufruf des Klimaschutzministeriums unter Leonore Gewessler: „In der Green Finance Alliance gehen wir nun gemeinsam mit konkreten und regelmäßig überprüften Zielvorgaben einen beispielhaften Weg.“ Die Einhaltung der Vorgaben wird durch ein jährliches Monitoring überprüft. Die Kriterien umfassen Vorgaben für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern, den Ausbau grüner Geschäftsaktivitäten sowie eine transparente jährliche Klimaberichterstattung. Das Ziel der Initiative ist es, in Zukunft weiterzuwachsen, um die österreichische Finanzindustrie klimafreundlicher zu gestalten.
CREDIT SUISSE BEZIEHT STELLUNG ZU SWISS LEAKS
Schwerwiegende Vorwürfe brachten die Credit Suisse Group AG Anfang des Jahres in Bedrängnis. Über einen anonymen Hinweisgeber wurden der „Süddeutschen Zeitung“ Informationen zugespielt, welche darlegen, dass die Schweizer Bank Konten von Schwerstkriminellen und Autokraten unterhielt. Darunter etwa ein verurteilter Menschenhändler, mehrere korruptionsverdächtige Kardinäle und der König von Jordanien. Die aus zwei Schweizer Pensionskassen zusammengeschlossene Ethos-Stiftung forderte daraufhin als Großaktionär ein detailliertes Auskunftsersuchen an. In der Stellungnahme der Bank weist diese jegliches Rechtsvergehen zurück und beteuert, dass 90 Prozent der vorgebrachten Sachverhalte, welche teils bis auf das Jahr 1940 zurückzuführen sind, bereits Gegenstand interner Untersuchungen oder inzwischen abgeschlossen sind. In der Stellungnahme heißt es zudem: „Gemäß den Ergebnissen unseres initialen Reviews wurden bislang keine neuen Bedenken identifiziert.“ Die interne Risiko- und Compliance-Organisation will die Bank nun dennoch ausbauen sowie die internen Kontrollen stärken. Ob zur laufenden Wirtschaftsprüfung von PWC noch eine spezifische Prüfung hinzukommt, steht noch aus.
BANKEN NOCH WEIT ENTFERNT VON GENDER-GLEICHHEIT AUF FÜHRUNGSEBENE
Mit einem Frauenanteil von 19 Prozent in der Führungsetage steht den europäischen Banken noch viel Arbeit in Sachen Gendergerechtigkeit bevor. Jährlich untersucht die Boston Consulting Group in der „Gender Diversity Study of the European Banking Sector“ die 50 größten börsengelisteten Banken bezüglich ihrer Geschlechtervielfalt. Obwohl das Ergebnis zeigt, dass ein höherer Frauenanteil im Management den Aktienkurs in Krisenzeiten im Schnitt um 14 Prozent besser performen lässt, ist nur jeder zehnte Banken-CEO weiblich besetzt. In den Aufsichtsräten liegt die Frauenquote inzwischen bei 36 Prozent, was sich auf die gesetzlichen Regelungen in einigen Ländern zurückführen lässt. Den Vorsitz des Aufsichtsrats führen indes nur zwei Frauen bei 50 Banken.