Die Zeitung der Kanarischen Inseln Ausgabe 212 15/2014
6. - 19. August 2014
www.wochenblatt.es
1,20 Euro
Gemeindebund übt Druck auf die Regierung aus
Kommt die Nationalparkgebühr? Kanarische Inseln
›Veranstaltungs-Tipps‹ Seite 46 - 50
Der kanarische Gemeindebund hat sich deutlich für die Einführung einer Nationalparkgebühr für Touristen ausgesprochen. Die Mitglieder der Nationalpark-Kommission des Bundes raten angesichts der angespannten Finanzlage dazu. La Orotavas Bürgermeister Francisco Linares, den die Angelegenheit besonders betrifft, denn große Teile des TeideNationalparks liegen in seinem Gemeindegebiet, hat sich bereits wiederholt und deutlich für die Einführung einer Abgabe ausgesprochen, die sich seiner Meinung nach jeder Tourist leisten könnte. Wenn die kanarische Regierung der Einführung einer symbolischen Gebühr zustimmen würde, könnten allein im Nationalpark Caldera de Taburiente auf La Palma (Foto) jährlich bis zu 200.000 Euro eingenommen werden, hat die Bürgermeisterin von El Paso, María Dolores Padilla, ausgerechnet. Auch sie ist Mitglied der Nationalpark-Kommission und eifrige Verfechterin einer Eintrittsgebühr. Seite 2
Rajoy will Dominanz der CC beenden 2015 soll nur derjenige Bürgermeister werden, der auch die meisten Stimmen erhalten hat. Seite 3 Weniger Geburten 2013 lag die kanarische Geburtenrate noch unter der deutschen. Seite 4 Kein Geld für Lebensmittel Innerhalb von drei Jahren haben die Canarios ihre Ausgaben für Lebensmittel um 14 % gesenkt. Seite 5 Chancengleichheit für alle ONCE Tenerife übernimmt die kostenintensive Übersetzung der neuen Schulbücher in die Brailleschrift. Seite 7 Moisés Pérez
Der massive Abzug einstiger Immigranten gefährdet den Aufschwung
Die Linie 3 soll durch Santa Cruz’ Innenstadt führen
Zuwanderer verlassen das Land
Neue Straßenbahnlinie
Madrid
Die Wirtschaftskrise, von der sich Spanien aller Voraussicht nach nur sehr langsam erholen wird, hat zu einer massiven Abwanderung einstiger Einwanderer geführt. Seit 2012 nimmt die Bevölkerungszahl kontinuierlich ab, nicht nur,
›Kleiner Reiseführer Kanarische Inseln‹ Seite 19 - 34
weil immer mehr Spanier Arbeitsstellen im Ausland annehmen, sondern vor allem deshalb, weil enttäuschte Einwanderer auf der Suche nach einer besseren Zukunft in ihre Heimatländer zurückkehren. Dieser Zuwanderer-Exodus hat tiefgreifende Folgen wie Geschäftsschließungen und
leerstehende Wohnkomplexe. Langfristig wird die Geburtenrate der Spanier weiter sinken und die Gesellschaft zunehmend altern. Umsatzeinbrüche gefährden den wirtschaftlichen Aufschwung, und eine massive Abnahme der Sozialversicherten das Rentensystem. Seite 36
Teneriffa
Cabildo-Präsident Carlos Alonso will den Ausbau des Schienennetzes von Santa Cruz und La Laguna vorantreiben. Alonso gab bekannt, er werde sich neben der Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 bis zum Nordflughafen
und der Linie 2 bis nach Taco auch für die Schaffung einer Linie 3 durch Santa Cruz einsetzen. Diese könnte vom Messezentrum durch die Innenstadt über die Rambla bis zum Hafen führen. Kritiker halten das Vorhaben für eine Verschwendung öffentlicher Gelder. Seite 6
Am 15. August findet auf Teneriffa das große Fest zu Ehren der Schutzheiligen der Kanarischen Inseln statt
Armut und Unterernährung
Pilgerstrom nach Candelaria
Krisenopfer Kind
Teneriffa
Dass die Canarios ihrer Schutzheiligen, der Jungfrau von Candelaria, tiefe Verehrung entgegenbringen, zeigt sich alljährlich am 15. August. An diesem Tag führen alle Wege zur Basilika nach Candelaria. Dort wird der dunkelheutigen Madonna – liebevoll auch „La Morenita“ genannt – gehuldigt. Die Küstenstadt wird an diesem Tag zum Wallfahrtsort Teneriffas. Über die Berge, an der Autobahn entlang, aus allen Ecken und Winkeln der Insel kommen die Gläubigen, um die Gottesmutter zu ehren, und viele Canarios erfüllen mit der Wallfahrt nach Candelaria ein Gelübde. Der 15. August ist auf dem gesamten Archipel gesetzlicher Feiertag. Seite 13
Kanarische Inseln
Kinderarmut wird zum Alltag auf den Kanaren. Die Studie „Die Kindheit in Spanien 2014“ von UNICEF belegt mit Zahlen und Fakten, dass immer mehr Kinder und Jugendliche in Spanien von den Auswirkungen der Krise betroffen sind und fordert einen „Staatspakt für die Kindheit“. Auch der kanarische Ombudsmann Jerónimo Saavedra schlägt Alarm angesichts der Bedingungen unter denen eine Vielzahl von Kindern auf den Inseln leben muss. Infolge der Krise, der Sparmaßnahmen und der Arbeitslosigkeit ihrer Eltern sind zahlreiche Minderjährige sogar von Mangelernährung betroffen. Eine ganze Generation ist gefährdet. Seite 12
Spezialabteilung für Brandopfer gefordert Derzeit müssen Verletzte mit schweren Verbrennungen auf das Festland geflogen werden. Seite 8 Asylgebiet für Mönchsrobben Experten wollen Mittelmeer-Mönchsrobben auf Fuerteventura ansiedeln und die Art retten. Seite 9 Apotheken wollen in den Internethandel einsteigen Bisher war dieser Vertriebsweg illegal und hätte den Verkauf gefälschter Arzneimittel ermöglicht. Seite 10 Caritas beschuldigt die Politik In ihrem Jahresbericht wirft die Hilfsorganisation der Regierung vor, Tausende bedürftige Menschen im Stich zu lassen. Seite 12 Veröffentlichung „schwerer“ Steuersünder Das Finanzministerium wird Steuerschuldner und Steuerparadiese veröffentlichen. Seite 37 Änderung im Abtreibungsgesetz Justizminister will fötale Fehlbildungen im Gesetz berücksichtigen. Seite 39 Romería in Garachico Eine der schönsten Romerías findet am 16. August statt. Seite 49