Wohn!Design 2/2016
Wohn!Design
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2/2016 März/April
Wohn!Design INTERNATIONALES MAGAZIN FÜR ARCHITEKTUR, WOHNEN UND DESIGN
Qualitätsoffensive
its H e s Mes l, Stoffe e b ö er b M e i f n Affe kultur 20 Insider über Einrichtungstrends Tisch Design-Reisen Künstlerhäuser
D/A/I/ES/P/F BeNeLux € 6,50 CHF 10,– H Ft 2.325,– NOK 86,–
Qualität,
weil es sich lohnt.
amber Design Roland Meyer-Br端hl
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EDITORIAL !
Aus aktuellem Anlass Kennen Sie das auch, dass Sie zwei Dinge auf einmal machen möchten und nicht wissen wie Sie es anfangen sollen? Ich bin gerade in diesem Zwiespalt, denn eigentlich möchte ich Ihnen von den coolen Menschen und anregenden Begegnungen berichten, die diese Ausgabe zum Thema Qualität prägen und bereichern. Aber mir geht etwas anderes nicht aus dem Kopf: die ewige Zuwanderungsdebatte, die unerträglicher werdenden Talks im Fernsehen und selbst Tischgespräche über Zahlen, Verfahrensweisen und Politik. All das macht mich wütend. Es mag einseitig betrachtet sein, doch eines ist klar – leider spricht es nur kaum ein Politiker aus, weil es unbeliebt macht: Wir leben seit Jahrzehnten auf Kosten anderer Länder, um Warenpreise stabil zu halten oder sie kontinuierlich nach unten zu schrauben. Wir als Industrienationen haben den Klimawandel in Gang gesetzt. Wir liefern Waffen in potenzielle Krisengebiete und bringen vorhandene Gewerbebetriebe in Dritte-Welt- und Schwellenländern ans Existenzlimit. Nun müssen wir als Konsequenz damit leben, dass Menschen aus anderen Staaten zu uns nach Europa kommen, die für ihre Kinder eine bessere Zukunft sichern möchten. Niemand kann ihnen dieses Recht verwehren. Aber jeder von uns hat die Möglichkeit, mit seinen Mitteln einer gesellschaftlichen Schräglage entgegenzuwirken. Wer etwa zum Discounter geht und Ledersofas oder Teppiche zum Preis eines ordentlichen Holzstuhls kauft, der kann sicher gehen, dass anderswo auf dieser Welt jemand dafür bezahlt. Die Umwelt tut es sowieso. Das gilt in gleicher Weise für Nahrungsmittel und Kleidung. Natürlich kann man es manchen Konsumenten nicht verdenken, wenn sie nach dem Günstigsten greifen, weil man ja heute alles auf einmal haben möchte und Geiz noch immer geil ist. Doch wer über Ursachen und Wirkung nachdenkt, der kann nur verantwortungsbewusster handeln, indem er selektiver auswählt und kauft. Hier schließt sich der Bogen zu unserem Heftinhalt. Diese Ausgabe präsentiert in großer Mehrzahl Produkte, die nicht beim nächsten Sperrmüll als Sondermüll entsorgt werden müssen, sondern umweltund sozialverträglich entstehen und bleiben. Sicherlich kosten sie deshalb mehr, aber Sie als Konsument haben auch mehr davon. Mehr Freude, langfristig eine „Ersparnis“, weil sie haltbarer sind – und damit lange Weggefährten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gute Einkäufe
Dr. Stephan Demmrich
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INHALT !
Wohn!Design
2/2016 Qualitätsoffensive RUBRIKEN Editorial
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Impressum
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Bezugsquellen
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MAGAZIN Affen, Pastell, Trash und Messing sind Trend
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QUALITÄT, Weil es sich lohnt. Schauen Sie bitte selbst.
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ARCHITEKTURPROJEKT Holz trifft Beton in Norwegen
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REISE Das beste Bett, die schönste Aussicht gibt‘s hier:
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LEUTE Newcomer, Entdeckungen und Preisverwöhnte
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DESIGN Der Sommer kann kommen. Der Garten ist fertig.
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REPORTAGEN INTERIORTRAUM Industrie-Townhouse in Melbourne
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HIDEAWAY Abseits vom Toskana-Klischee
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ARCHITEKTENOASE Der Wellblechpalast von John Henry
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KÜNSTLERHAUS Ein Literatenpaar wohnt alla Sixties
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60 SOMMER MESSE-SPEZIAL Textilien, Möbelneuheiten und coole Dekos 109 HOTSPOTS Das ist Ihre Einladung zur Europa-Tour
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ZU BESUCH BEI Teckell. Verführung für Männer und Frauen 142
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109 SHOWTIME 38 BAUKÜNSTLER Titel: Das Melbourner Refugium ... ... von Interior-Designerin Amanda Lynn. Das Ledersofa trotzt den Krallen ihrer Katzen Ting und Buster. Das Gemälde stammt von der Künstlerin Mary Pitjara, die gelbe Leuchte fertigte Jieldé. Foto: Martina Gemmola / Living Inside, ab Seite 70.
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Wohn!Design Internationales Magazin für Architektur, Wohnen und Design Redaktion und Anzeigenverwaltung Mörikestraße 67 70199 Stuttgart Tel. 0711 96666-999 Fax 0711 96666-415 www.wohndesign.de Verlagsleiter Klaus Vetterle Chefredaktion Dr. Stephan Demmrich (sd) Mitarbeiter dieser Ausgabe Serge Anton, Fabrizio Cicconi, Elena Deeg (ed), Martina Gemmola, Armelle Habib, Wolfram Hülscher (wh), Marie-Luise Mugrauer (mlm), Jesper Ray, Irmhild Tieck Grafik Saskia Schweitzer Lösch MedienManufaktur GmbH & Co. KG, Stuttgart Redaktion Elena Deeg Tel. +49 711 96666-414 E-Mail: elena.deeg@wohndesign.de Marie-Luise Mugrauer Tel. +49 711 96666-413 E-Mail: marie-luise.mugrauer@wohndesign.de
Wer meint, Porzellan sei unveränderlich, der kennt die Porzellanmanufaktur Reichenbach nicht. Denn hier paart sich ein tradiertes Handwerk mit kreativer Lust an modernem Design. Vieles hat sich verändert, aber eines bleibt, unser hoher Anspruch an die Qualität.
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Anzeigenverwaltung Tel. +49 711 96666-410 Anzeigenleitung Ulrike Ehlers Tel. +49 711 96666-411 Fax +49 711 96666-415 E-Mail: ulrike.ehlers@wohndesign.de Shopping-Guide Martin Lindner (ehemals Moosbrugger) Tel. +49 711 96666-410 Fax +49 711 96666-415 E-Mail: shopping@wohndesign.de Anzeigendisposition Mara Ristic Tel. +49 711 96666-985 Fax +49 711 96666-415 E-Mail: anzeigen@wohndesign.de Abonnementverwaltung Martin Lindner (ehemals Moosbrugger) Tel. +49 711 96666-999 Fax +49 711 96666-980 E-Mail: abo@wohndesign.de Vertrieb MZV, Moderner Zeitschriftenvertrieb, Eching Verlag Family Home Verlag GmbH Mörikestraße 67 70199 Stuttgart
Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet. Für eingesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Abonnementpreis: 6 Ausgaben frei Haus: 35,- 1, Ausland zzgl. Porto. © Family Home Verlag GmbH ISSN 1664-1760
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wittmann.at Modell MONO. Design: Marco Dessí. Das perfekte Update eines klassischen Sitzmöbels mit höchstem Sitzkomfort. 20149 Hamburg: Der neue Beckmann 20354 Hamburg: Bornhold die Einrichter 21029 Hamburg-Bergedorf: Marks Einrichtungen 26122 Oldenburg: Ullmann Einrichtungen 26340 Neuenburg: Remmling WohnAkzente 28195 Bremen: Ullmann Einrichtungen 28203 Bremen: Treibholz Natürliche Einrichtungen 29227 Celle: Wallach Exclusiv 30161 Hannover: Hans G. Bock – Inneneinrichtungen 33449 Langenberg: Christmann Internationales Wohnen 35390 Giessen: Möbel Hahn 36037 Fulda: Schlafkultur Lang 40878 Ratingen: form und raum Inneneinrichtungen 47058 Duisburg: Wohnforum Bülles 46348 Raesfeld: Hetkamp Einrichtungen und Mode 47447 Moers: Drifte Wohnform 48653 Coesfeld: Einrichtungsstudio Sicking 50672 Köln: pesch wohnen 52080 Aachen Eilendorf: Krüttgen Wohnund Küchen 52310 Düren: Kelzenberg Einrichtungen 57627 Hachenburg: Leicher Wohnen 58332 Schwelm: Hüls Einrichtungshäuser 60386 Frankfurt Fechenheim: Heide & Bechtold 63456 Hanau-Steinheim: Meiser – Lebensart 73240 Wendlingen: Behr – Das Haus der guten Form 75713 Pforzheim: Oliver von Zepelin – wohnen & handwerk 78467 Konstanz: Fretz Wohn- und Küchendesign 79098 Freiburg: die Einrichter 80331 München: Böhmler Einrichtungshaus 81369 München: Studio Schöner Wohnen 81675 München: Marcus Hansen Büro Wohnen Objekt 83022 Rosenheim: Neue Wohnkultur classic + design 89250 Senden/Iller: interni by inhofert 90489 Nürnberg: Selig – Wohnbedarf
MAGAZIN !
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So ein Affentheater Die Banane fällt nicht weit vom Stamm. Anlass genug, das chinesische Neujahr gebührend zu feiern. 5 1 | Für die „Monkey“-Leuchte von Seletti ist ein Groupie-Dasein dieser Spezies kein Muss. Sie ist auch so ein besonderes Objekt. Den Entwurf lieferte Marcantonio Raimondi Malerba. Wer den Namen dreimal fehlerfrei ausspricht, qualifiziert sich, eine der vier verschiedenen Kunstharz-Versionen zu erstehen. Sie variieren zwischen 32 und 76 Zentimetern, 205 bis 295 e. 2 | Der spanische Designer Jaime Hayon (*1974) mit seinem Affen-Baby: Beistelltisch „Monkey“ aus Beton ist für den Indoor- wie Outdoor-Gebrauch geeignet, um 780 e, BD Barcelona Design. 3 | Ausschließlich für Bananen-Shakes: „Lemonade Monkey“, um 20 e, Qubus. 4 | Die Affenfigur stammt aus des „Safari“-Kollektion von Nymphenburg, das Design von Theodor Kärner aus dem Jahr 1906. 5 | Extravagante Wandbekleidung, um 185 e pro Rolle, Cole & Son.
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Ganz schön soft Zwei Töne sind 2016 zur Pantone Trendfarbe des Jahres auserkoren. Mit Rose Quartz & Serenity werden süße Träume wahr. 1 | Das Geschirrhandtuch aus Leinen von Le Jacquard Francais ist optimal für Gläser geeignet, rund 20 €. 2 | Ledertasche „Hauptstadt“ gibt es ab 45 €, Type Hype 3 | + 4 | Beistelltisch „Bonbon“ wurde von Luca Nichetto designt, ab 1.110 €, Karaffe und Becher von Schollen + Beijing sind ab rund 200 € erhältlich, beides Glaskunst von Verreum. 5 | Lässige Jacke von Lexington, passend zum frischen Frühjahrslook, 395 €. 6 | Gestelle aus verchromtem Stahl bilden ein kühles Pendant zu den Polykarbonat-Schalen mit Stoff überzogenen, ab 535 €, Magis. 7 | Für den Durchblick auf dem Schreibtisch sorgt Leuchte „Paterson“ von Maison du Monde, rund 50 €. Kaufinfos und Bezugsquellen auf Seite 140 in dieser Ausgabe.
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Händler unter www.koinor.com EVITA – die neue Leichtigkeit der aktuellen Sofa-Generation: modern, mit ausgewogenen Proportionen und kompakter Zierlichkeit, bei der alles stimmt. Formal angelehnt an einen sich elegant nach oben öffnenden Blütenkelch ist EVITA eine rundum makellos gestaltete Schönheit, die spielend leicht zum privaten Ruhepol wird. Das chice Polstermöbel gibt es mit zwei Rückenhöhen, das Kopfteil ist flexibel. Auf Wunsch sogar mit integrierter Fernsehsessel-Funktion, damit jeder spielend leicht seinen Weg in die Horizontale findet. MADE IN BAVARIA, GERMANY.
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Souveräne Lässigkeit
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„Très chic dieser Trash Chic“ – bisweilen reicht ein Objekt aus, um allzu perfekten Einrichtungen das gewisse Etwas zu geben. 1 | Nein, hierbei handelt sich nicht um den Gewinner eines Pfadfinder-Wettbewerbs; wenngleich es durchaus denkbar wäre. Inspiriert von der Einfachheit und Genialität der Natur, zitieren die Aluminium-Rohre der „Bundle“-Schaukel gewöhnliche Äste aus dem Wald. Sie werden von strapazierfähigen Bändern zusammengehalten, die gleichzeitig einen tollen Sitzkomfort bieten, Extremis. 2 | Rhodium, 18 Karat vergoldet, 48 Zentimeter lang, um 280 €: Die Kette „Choker“ aus der „Printed Delusion“-Kollektion der deutschen Designerin und gleichzeitigem Label Jasmina Jovy. 3 | Der „Parchment“-Armlehnenstuhl wird in Handarbeit mit außergewöhnlichen Details versehen, um 1.050 €, Kenneth Cobonpue. 4 | „Oldie Segni Minimi“ lautet der klangvolle Name des handgeknüpften Teppichs. Gefertigt wird er in Nepal mit Himalaya-Wolle, um 535 € pro Quadratmeter, CC Tapis. 5 | Tablett oder Gemälde? Sie entscheiden über den Einsatz von „Ida“; eine von sechs Variationen, Ibride. 6 | Die Ordnungstüten bestehen aus einem Zellulose-Silikon-Materialmix und können daher gewaschen werden, zwischen ca. 20 und 50 €, Magazin.
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Messing statt Kupfer
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„Es ist ein wertiges Material – in der Industrie und selbst für Schmuck“, findet Marie-Lise Fery von Magic Circus Éditions und ist mit ihrer Meinung nicht allein. Goldene Zeiten brechen an. 1 | „Jede unserer Leuchten ist ein Juwel auf Maß, das Messing wird von Hand bearbeitet, das Glas ist mundgeblasen“, erklärt Marie-Lise Fery, die 2015 ihr Label Magic Circus Éditions gründete. 2 | Der Esstisch mit Glasplatte ist neu bei Gubi, um 4.500 x. 3 | Aus der Kollektion „Cosmic Dinner“ von Diesel Living für Seletti stammen der Teller „Moon“, der Astronaut aus Porzellan sowie die Zuckerdose „Lunar“ und das „Meteorite“-Glas, alles über Seletti. 4 | Für die nächste Teerunde: „Ito“ in 31 x 31 cm, um 380 x, E 15. 5+6 | Designer haben Messing längst für sich entdeckt: Die „Karui“-Tabletts entwickelten Gam Fratesi ab 95 x, die „Ballerina“-Schalen (ab 59 x) sind von Claesson, Koivisto, Rune für Skultuna.
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Wood touched by Light
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Qualität, weil es sich lohnt. Die folgenden Seiten sind eine Liebeserklärung an Menschen, die mit Hingabe ihrer Arbeit nachgehen, um Einzigartiges zu schaffen. Was ist ihnen wichtig? Warum steht Qualität auf ganz unterschiedliche Weise für sie im Mittelpunkt? Manches ist etwas kostspieliger, aber man hat auch mehr davon. Heute, morgen und übermorgen.
Zeit zum Umdenken und manches neu zu bewerten. Das Uhrwerk haben wir bei Teckell entdeckt, Seite 142 im Heft.
Geschichten über neue und alte Kunst, besondere Tischkultur, schönen und guten Schlaf, entspannte Ferien und Personen, die etwas aus Überzeugung produzieren. W!D 2/2016
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QUALITÄTSOFFENSIVE !
Die Hamburger Auktionatorin Christiana Stahl-Kerle schaut gerne über den Tellerrand. Wenn es ihre Zeit zulässt, bereist Christiana Stahl-Kerle vom Hamburger Auktionshaus Stahl mit ihrer Familie am liebsten ferne Länder. Vor Kurzem ist sie aus Dubai und Abu Dhabi zurückgekehrt. „In beiden Städten haben mich die positive Aufbruchstimmung, die Modernität und die rasante wirtschaftliche Entwicklung beeindruckt“, erzählt die Kunstexpertin, die von Dubais zeitgenössischer Architektur begeistert ist, genauso wie von der Offenheit und Freundlichkeit der Menschen vor
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Ort. „Abu Dhabi entwickelt sich zu einer kulturellen Drehscheibe. Mitten in der Wüste entsteht ein ganz fantastisches Kunst- und Kulturzentrum. Wir haben uns das angeschaut. Stararchitekten wie Sir Norman Foster, Jean Nouvel und Zaha Hadid haben hypermoderne Bauten konzipiert. Dort werden ein Guggenheim-Museum und eine Dependance des Louvre eröffnet, die wird allerdings erst 2018 fertig. Ich fand es interessant, dass man dort aufgrund der begrenzten Erdölreserven in Bildung und Kultur investiert“, so Stahl-Kerle, wohl wissend, dass dieses Wirtschaftswunder und der Bauboom „auf Kosten ärmerer Bevölkerungsschichten ausgetragen werden. Vorbildlich finde ich das nicht. 90 Prozent der Bevölkerung in Dubai sind Gastarbeiter, meist aus Indien, und zehn Prozent sind Einheimische, die alles haben, was man sich nur vorstellen kann bis hin zu kostenfreien Wohnungen und kostenloser Krankenversicherung. Es bleibt ein Zwiespalt zurück.“ Klar, die Welt ist im Umbruch, und auch den gesellschaftlichen Wandel in Deutschland und seinen Nachbarstaaten beobachtet die Auktionatorin sehr genau. „Das Kaufverhalten im Kunstmarkt hat sich verändert und ist ein anderes als vor zwanzig Jahren. In den Achtzigern und Neunzigern wurde sehr viel zu Dekorationszwecken gekauft. Wenn ich mir heute Nachlässe anschaue, liegen in diesen Häuser meistens Orientteppiche, und die Vitrinen stehen voller Porzellan. Die Familien haben im Normalfall Meissener Porzellanservice und jede Menge Silberbesteck. Heute richtet man sich nicht mehr so üppig ein. Ich sehe einen Trend zur Qualität“, so Stahl-Kerle. „Man kauft heute bewusster und nicht mehr so viel.“ Da drängt sich natürlich die Frage auf, warum sich der Kunstkonsum so grundlegend verändert hat. Liegt es an der Sparheimer-Mentalität der Deutschen, an der erhöhten Mobilität einer Gesellschaft, für die allzuviel „Ballast“ hinderlich ist oder vielleicht an einer bewussten Abgrenzung vom Lebensstil der Elterngeneration? „Ich denke Letzteres“, überlegt die Hamburgerin. „Und wir leben in einer Überflussgesellschaft. Ich kann es nicht verallgemeinern, sondern nur für mich sprechen: Man muss differenzieren. Nach wie vor gibt es in der breiten Schicht der Bevölkerung Leute, die ausschließlich über den Preis kaufen. Kunst und Antiquitäten waren immer etwas Besonderes und nie günstig. Wir beobachten heute Schnäppchenjäger, die sich über Internetportale informieren, wo sie eine günstige Barockkommode für 300
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Euro kaufen können – aber das ist nicht unsere Klientel. Unsere Kunden möchten sich nicht mit zu viel Dingen belasten. Ich weiß nicht, ob das mit dem Thema Mobilität zusammenhängt, eher mit einem neuen Bewusstsein: Ich kaufe mir das, was mich überzeugt, was mir gefällt und was mich anspricht. Lieber ein oder zwei gute Bilder als diese Mengen. Heutige Einrichtungen sind sowieso spartanischer.“ Diese Selektion findet folglich genauso im Auktionshaus selbst statt, dessen Portfolio innerhalb der 38-jährigen Firmengeschichte immer wieder neu ausgerichtet wurde und wird. „Es ist ganz wichtig, dass wir uns mit der Gesellschaft und ihren Bedürfnissen auseinandersetzen. Wohin geht der Trend? Was verändert sich? Wir bieten
nach wie vor Objekte von der Antike bis zum 20. Jahrhundert an und inzwischen sogar zeitgenössische Kunst, aber wir müssen sehr viel genauer hinschauen.“ Eine 100 Teile umfassende Fayence-Sammlung ist nicht mehr interessant. Von den 100 sind es vielleicht zwei, sei es wegen ihrer frühen Datierung oder Provenienz. Das gilt genauso für Zinn-Kollektionen, altes Glas und Teppi-
Stahl ist seit 38 Jahren in Familienbesitz. Christiana Stahl-Kerle mag den Mix: Die Messingschale von Henry van de Velde, der Kissenbezug mit Einhorn sowie der Aphroditekopf aus Römerzeit und das Gemälde von Ivo Hauptmann versteigerte die Hamburgerin im Dezember.
che. „Die Selektion ist wichtiger und die Kuratierung der Auktion. Unsere Vielseitigkeit möchten wir beibehalten und epochenübergreifend etwas qualitativ Hochwertiges und Interessantes anbieten.“ Da wollen Kunstinteressierte bestimmt wissen, was denn gerade besonders nachgefragt wird und was eine „sichere Bank“ ist? Stahl-Kerle muss lachen und antwortet: „Wenn man den Medien glauben möchte, sind es die Künstler der Zero-Gruppe. Günther Uecker, Heinz Mack und Gerhard Richter sind die Blue-Chips, die jeder haben möchte und auch aus Prestigegründen gekauft werden. Aber wir bemerken auch eine Gegenbewegung. In unserer letzten Auktion gab es sehr hohe Zuschläge im Bereich alter Kunst und euopäisches Kunstgewerbe. Etwa bei den alten Meistern. Im Gespräch mit den Käufern stellte sich heraus, dass sie es interessant
finden, sich mit den alttestamentarischen und biblischen Themen der Darstellungen auseinanderzusetzen.“ Die abgebildete Hamburger Tapisserie mit Einhorn aus dem 16. Jahrhundert wechselte für 33.000 Euro den Besitzer. „Exzeptionell war auch der Preis (30.000 Euro) für den Marmorkopf einer antiken Aphroditefigur aus dem dritten Jahrhundert. Das sind Dinge, die auffallen. Es wird eben nicht allein moderne Kunst nachgefragt, sondern auch spezielle Objekte aus der alten Abteilung.“ Und auch der stattliche Preis für die Messing-Schale von Henry van de Velde – die Rarität des belgischen Jugendstilkünstlers und Wegbereiters moderner Formgebung ging für 22.500 Euro über den Tisch – spricht für sich. „Ich glaube, es wird einen Wandel geben“, sagt Stahl-Kerle. „Da bin ich ganz sicher. Es wird nicht so weitergehen, dass in den nächsten Jahren alle nur zeitgenössische Kunst wollen. Irgendwann ist die Spitze erreicht und es geht langsam nach unten. Man wird sich wieder anderen Epochen zuwenden.“ |sd W!D 2/2016
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Die Bettwäsche von Luiz entsteht im hauseigenen Atelier bei Köln. Für die textilen Träume stehen insgesamt 150 Stoffe in 800 Farben zur Auswahl, die von Plaids aus Leder und Fell abgerundet werden. Preise auf Anfrage. Luiz. Bezugsquellen Seite 140 im Heft.
Diese zwei Manufakturen verbinden das Beste von gestern und heute für bleibende Werte. „Wir geben unserer Marke unseren Familiennamen und verstehen dies als Versprechen. An Sie, dass wir Ihnen einzigartige textile Erlebnisse bieten. Produkte aus exzellenten Materialien und von perfekter Machart, die unter unseren Augen mit handwerklichem Know-how und Leidenschaft entstehen“, lautet das Credo von Barbara und Anna Luiz. Man sieht es ihren Kreationen an ...
Bei der Porzellanmanufaktur Reichenbach können Sie sich Ihr eigenes Porzellan kreieren, das nach Ihren Vorgaben von Hand gedreht wird. Um 70 € pro Teller.
Sie sehen hier Alexander Blumentritt an der Drehscheibe, wie er einen Teller nach Kundenwunsch produziert. Ab einer Bestellmenge von 10 Stück kann der Auftraggeber die Form vorgeben und zwischen den Farben, die der kleine Musterteller darstellt, frei wählen. Auf diese Weise entstehen Unikate, die keiner außer Ihnen besitzt. Was Sie nicht sehen ist Annett Geithe, die zusammen mit ihrem Mann die Porzellanmanufaktur Reichenbach auf Erfolgskurs brachte und hält. „Typisch für Reichenbach sind die handgemachten Objekte, die individuell nach Kundenwunsch entstehen. Das ist möglich, weil wir eine
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Manufaktur sind“, sagt Geithe, die nicht so gerne im Rampenlicht steht und ihrem Mitarbeiter gerne den Vortritt lässt. „Der Teller zeigt übrigens, wie die Farben als Glasur und auf Bisquit herauskommen. Die unglasierten Töne sind mit Nummern versehen.“ Die vielfältigen technischen Möglichkeiten und das große Archiv der Manufaktur erklären, warum Designer wie Paola Navone und Gerd Sommerlade von dem Traditionsunternehmen aus Thüringen so begeistert sind. Und wir sind es auch. |sd
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Angela und Axel Schramm bauen Betten für anspruchsvolle Kunden und das mit Passion. Anlass genug, ein paar Fragen an Angela Schramm zu stellen, was es so alles rund um das Thema Bett zu bedenken gibt. Was bedeutet der Begriff Qualität für Sie beide? Dass unsere Produkte hohen Anforderungen an die Materialien und handwerkliche Arbeit gerecht werden. Weil auch das Auge nicht zu kurz kommen darf, versuchen wir, dem Zeitgeist entsprechende, ästhetische Betten anzubieten. Die hohen Komfort- und Funktionswünsche sowohl unserer Kunden als auch unsere eigenen definieren somit unseren Anspruch. Sie könnten Teile der Produktion ins Ausland verlagern. Warum lassen Sie in Deutschland fertigen? Die Entscheidung für Deutschland beruht auf den Aspekten Tradition und Qualifikation. 1923 gründete Karl Schramm eine Polsterei und Sattlerei. 1959 übernahm Karl Schramm junior die Werkstätten von seinem Vater und spezialisierte sich auf die Herstellung hochwertiger Matratzen. 1998 übernahm schließlich mein Mann die Geschäftsführung. Die Liebe zum Handwerk und die Tradition verpflichten: Schramm ist und bleibt eines der immer seltener werdenden Familienunternehmen in Deutschland. Das ist unser Verständnis von nachhaltigem Denken und Handeln, das nicht den kurzfristigen Vorteil, sondern langfristige Beständigkeit zum Ziel hat. Ein eingespieltes Team und
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jahrzehntelange Erfahrung sind von unschätzbarem Wert, den eventuelle Einsparungen durch niedrigere Produktionskosten im Ausland nicht wettmachen können. Welche Bedeutung bekommt das Wort Qualität beim Thema Schlafsystem? Schließlich gibt es Taschenfederkernsysteme inzwischen in vielen Preiskategorien bis hin zu Ikea. Zur herausragenden Qualität unserer Produkte tragen gleich mehrere Faktoren bei. Die rein handwerkliche Fertigung mit der punktgenauen Mischung verschiedener Federstärken erzielt eine sensible und individuelle Körperunterstützung. Fünf bzw. vier Federkraft-Rezepturen, das heißt bis zu fünf verschiedene Zusammenstellungen aus 6-, 9- oder 12-Gang-Zylinderfedern, die von Hand in einzelne Baumwolltaschen eingenäht sind, erlauben eine optimale Abstimmung der Matratze auf das Körpergewicht des Schläfers. Entlang der Längsachse der Matratze passen sich verschiedene Federkraftausführungen punktgenau an die einzelnen Körperregionen an. Unsere patentierte Schulteraufnahme mit spezieller Federkraftabstimmung und einem elastischen Baumwoll-Lycra-Gewebe sorgt für eine spürbare Druckentlastung der Schulter in der Seitenlage. Dazu kommen ein speziell gewebtes Taschenfederkerngewebe aus reiner Baumwolle, das den Abtransport der Körperfeuchtigkeit aus der Matratze heraus unterstützt – und Feinheiten wie die gewebten Stege zwischen den Federtaschen. Sie erlauben ein Höchstmaß an Punktelastizität bei der Anpassung der Matratze an die Körperform und bei Bewegungen auf motorisch verstellbaren
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Angela und Axel Schramm sind das traumhafte Paar hinter den Schramm Werkstätten linke Seite. Hits sind die Interpretation von „Zara“ oben, das Sebastian-Herkner-Bett rechts und neue Home Accessoires unten.
Betten. Schlafsysteme anderer Hersteller, die vergleichsweise preisgünstig in automatisierter Massenfertigung produziert werden, können diese hohen Qualitätsmerkmale, die sich für den Verbraucher in deutlich spürbarem Mehrkomfort auswirken, einfach nicht bieten. All das ist einzigartig bei Schramm. Lange vor den Mitbewerbern hat Schramm schon 2010 günsti-
gere Betten für Einsteiger lanciert. Ist die Qualität schlechter? Unsere Einstiegsserie „Purebeds“ ist eine Referenz an die Anforderungen jüngerer Käuferschichten und an den demographischen Wandel. Wir entschieden uns mit großem Erfolg dafür und konnten diese Einstiegsklasse günstiger anbieten, da wir bei diesen Produkten eine eingeschränkte Variantenvielfalt anbieten und somit in der Fertigung eine deutliche Straffung und analoge Vereinfachung erzielten. Der Preis entstand also nicht auf Kosten der Qualität, sondern aufgrund von Fertigungsvorteilen. Dieses Jahr haben wir nun zusammen mit Sebastian Herkner „Calm“ vorgestellt und mit dieser Serie eine klare Designaussage getroffen: „Cocooning auf einer Relaxinsel“, so nennt es der Designer. |sd W!D 2/2016
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Jan Hammer ist Architekt aus Hannover und Gründer der Plattform „Urlaubsarchitektur“. Sie sind Individualist, haben außergewöhnliche Ideen oder Vorhaben und suchen auch im Urlaub das Besondere? Sie sehen Dinge, die anderen Leuten leicht entgehen, sind detailbesessen und immer ein bisschen anderes als die anderen? Wenn Sie sich in dieser Beschreibung wiederfinden, dann werfen Sie doch einmal einen Blick auf „urlaubsarchitektur. de“. Hinter diesem Angebot steckt der Architekt Jan Hammer. Seit einigen Jahren wählt er Ferienhäuser, Hotels oder Wohnungen aus, die genau diesen Anspruch erfüllen. Die Selektion für 2016 geht über 190 Seiten und ist zweisprachig. Besonders die Essays zum Thema Reisen und Architektur bilden den Mehrwert der Printvariante. Über 40 Häuser werden ausführlich vorgestellt Das wichtigste Auswahlkriterium für die Aufnahme in die Plattform liegt auf der Hand: denn egal, ob es sich um ein Ferienhaus, ein Apartment oder Hotel handelt, die Architektur muss überzeugen. Angefangen hat alles vor neun Jahren: mit etwa dreißig Häusern wollte Jan Hammer eine neue Möglichkeit schaffen, wie Architekturfanatiker und Designliebhaber auch im Urlaub auf ihre Kosten kommen – und das fern vom Pauschaltourismus. Ob er es inzwischen nicht manchmal bereut, diese Tipps so leichtfertig weitergegeben zu haben? Denn oftmals sind Unterkünfte zu belieb-
ten Reisezeiten über Jahre hinweg ausgebucht. Das Angebot bezieht sich vorrangig auf Europa und gebucht wird direkt über den Gastgeber. Momentan werden rund 400 Destinationen über die „Urlaubsarchitektur“ präsentiert.
Hier am Boulevard de Sébastopol wurde eine ehemalige Dienstmädchenunterkunft zur luxuriösen Dachgeschosswohnung mit offener Küche umgebaut und dient nun auf 70 qm als Ferienwohnung für bis zu vier Personen. Den Rundumblick genießt man wohl am besten auf der dazugehörigen Dachterasse, über den Dächern von Paris.
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Um die Vielfalt zu veranschaulichen stellen wir in unserer persönlichen Auswahl eine Ferienwohnung in Paris, ein Häuschen in Dänemark sowie ein schnuckliges Hotel in der Bundesrepublik vor. „Sébastopol“ (siehe linke Seite) ist eine Unterkunft für vier Personen im Herzen der französischen Hauptstadt. Der Darmstädter Architekt Martin Zimmer setzte beim Umbau klare Akzente und erfand das Dachgeschoss des denkmalgeschützten Hauses völlig neu, indem er die ehemalige Unterkunft des Dienstmädchens mit hohen Panoramafenstern und einer offenen Küche mit Granit-Arbeitsfläche und Holzböden ausstattete. Die Architektur von Ferienhaus „Birkedal“ (oben) verläuft rund, dabei wurden unterschiedlich große Zylinder auf verschiedenen Niveaus miteinander verknüpft und über Stufen verbun-
Hoch im Norden liegt das Ferienhaus Birkedal auf der dänischen Insel Møn. Ideal für Urlaub mit der Familie. Das Haus setzt sich aus mehreren verbundenen Zylindern zusammen. Info: urlaubsarchitektur.de
den. Der Architekt Jan Henrik Jansen widmete diesen Neubau seiner Lebensgefährtin und ihren gemeinsamen Kindern und schuf somit ein dänisches Familienidyll. Das„Seehotel“ (unten) in Norddeutschland wurde in drei Etappen unter der Leitung der Berliner Architektin und Besitzerin Johanne Nalbach saniert. Jeder Raum ist ein Unikat und so stilvoll wie liebevoll eingerichtet. Mit seiner Lage am See ist es außerdem in den Sommermonaten ein wunderbarer Platz für eine Auszeit zu nehmen. |ed
Ein architektonischer Leckerbissen in Mecklenburg-Vorpommern ist das Seehotel in der Nähe von Rostock. Erbaut wurde das rote Klinkerbauernhaus 1914.
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Wenn einer etwas zum Thema Qualitätsoffensive zu sagen hat, ist es Andreas Dornbracht: Was verbinden Sie mit dem Begriff Qualität? Das heißt für mich vor allem auch Langlebigkeit, wenn wir in Produkten denken. Nicht nur technologische, sondern auch ästhetische Qualität verbinde ich mit authentischen Materialien und Nachhaltigkeit. Sie spielt eine immer größere Rolle.
Worauf legen Sie privat Wert? Was ist für Sie Lebensqualität? Gutes Essen mit einem guten Wein dazu, das ist mir wichtig, genauso wie in sehr schönen Hotels zu übernachten. Ich fahre sehr gerne Ski. Nicht einfach nur so, sondern wirklich in anspruchsvollen Skigebieten. Und Qualität ist für mich auch, mich mit schönen und intellektuell inspirierenden Dingen zu umgeben – also mit Design und Kunst. Sie fokussieren sich bei Ihren Händlern. Die Händler, die Dornbracht gut präsentieren, werden zukünftig mehr unterstützt?
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Wenn wir an den Handel denken, gibt es vier wichtige Kriterien. Das eine ist natürlich, dass die Qualität der Warenpräsentation stimmt. Die Qualität der Beratung stimmt. Und drittens soll gewährleistet sein, dass die Qualität der Ausführung stimmt. Das sind für mich ganz enge Qualitätskriterien, die wir ansetzen. Und das vierte Qualitätsthema ist letztendlich Markenaffinität. Ich glaube, dass man als Fachhandelspartner nur dann erfolgreich mit einer Marke zusammenarbeitet, wenn man eine hohe Affinität für die Marke entwickelt – eine Empathie und Sympathie. Und damit auch eine Loyalität entwickeln kann, die emotional begründet ist. In den letzten Jahren hat sich die Bad-Branche produkttechnisch kontinuierlich gesteigert. Als Innovationsfirma lancierte Dornbracht viele Produkte, die nachgeahmt wurden. Bemerken das Kunden? Grundsätzlich stellt sich die Frage, wer ist der Innovator und wer ist der Follower. Ich glaube schon, dass es bei Endkunden im High-End-Bereich thematisiert werden kann. Entweder durch den Innovator selbst, oder durch den Händler. Dass darauf hingewiesen wird, wer wirklich die Originalidee hatte. Dieser kann eine andere Wertschätzung genießen als jemand, der folgt. Mit diesem Thema beschäftigt sich unsere neue Kampagne, die wir unter dem Motto „Feine Unterschiede“ gestartet haben. Wo wir darauf hinweisen: Was sind denn die feinen Unterschiede, die ein Dornbracht-Produkt insbesondere ästhetisch von einem Follower-Produkt unterscheidet? Das ist das Konzept unserer fünf Ps: Proportionalität, Präzision, Persönlichkeit, Progressivität und Performance. Das ist letztendlich erst einmal „inside outside“ gedacht, also das ist eher unser Motto. Diese fünf Punkte unterscheiden uns jedoch von den Produkten des Wettbewerbs. Wie würden Sie Ihre Produktsprache charakterisieren? Wo würden Sie Dornbracht stilistisch einordnen oder kann man das gar nicht? Doch das kann man schon. Unsere Progressivität basiert auf den deutschen Designwerten, die von der Hochschule für Gestaltung in Ulm und verschiedenen anderen Protagonisten vertreten werden. Meistens ist doch deutsches Design eher technisch. Das würde ich nicht sagen. Für Dornbracht trifft das nicht zu. Aber wir haben eine gewisse Gradlinigkeit und Zeitlosigkeit. Mit den Italienern kann man das nicht vergleichen. Sie sind viel modischer. Unsere Gestaltung ist ästhetisch betrachtet langlebig. Das zeichnet deutsche Designprodukte besonders aus: ästhetische Langlebigkeit. Und sie sind markant. Als Marke wollen wir uns nicht allen Geschmäckern weltweit anpassen und müssen es auch nicht. Das ist gar nicht notwendig. Weil für das „Made in Germany“, das sicherlich sehr stark technisch geprägt ist, steht mittlerweile auch eine Designqualität „Made in Germany“. |sd Andreas Dornbracht ist CEO der Armaturen- und Badmarke Dornbracht. Die Bezugsquellen finden Sie auf Seite 140 im Heft.
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Drei Fragen zum Gegensatz virtuell–materiell an Peter Ippolito von der Stuttgarter Ippolito Fleitz Group, Identity Architects: Warum sind Sie sicher, dass Oberflächen haptischer werden? Wir spüren, dass unsere Welt immaterieller wird und sind immer virtueller unterwegs. Wir benutzen unsere Smart-Devices, wir werden bombardiert mit Informationen und sind permanent in Kommunikation. Zwei Dinge lassen sich dabei wahrnehmen: Es gibt ein Verhältnis zwischen der Menge an Informationen, mit der wir täglich umgehen und einer Sättigung an Geschichten und Informationen. Und gleichzeitig verlieren viele darüber das Potenzial, eigene Geschichten zu erzählen. Das führt dazu, dass Story-Telling ein ganz großes Thema wird. Aber natürlich bleibt immer die Frage: Wie relevant sind solche Geschichten, die ja auch nur konsumierte Geschichten werden, für den bereits informationsgesättigten Konsumenten? Obwohl wir so wahnsinnig viele Informationen haben, gibt es sozusagen auch eine Sehnsucht nach Geschichten
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und gleichzeitig nach Geschichte. Deswegen schätzen wir Industrial Styles und Vintage-Möbel. Wir schauen auf Farbgebungen, die ja auch so eine Betulichkeit und Heimeligkeit haben. Sozusagen alle ein Stück weit Geschichte implementieren. Das zweite ist: Je schnelllebiger und schnelltaktiger unser Leben ist, je virtueller wir leben, desto größer wird die Sehnsucht nach Körperlichkeit. Das kann sich in ganz vielen Dimensionen ausdrücken. Das ist eine Sehnsucht nach Haptik. Der Schreibtisch „Pegasus“ von ClassiCon entstand in ihrem Büro. Was war die Idee? Der Pegasus beantwortet dieses Spannungsverhältnis analog-digital. Einerseits haben wir eben digitale Werkzeuge, die es uns ermöglichen, überall zu arbeiten – also auch zu Hause. Wie sieht heute die Arbeitsecke in der Wohnung aus? Das kann so ein Sekretär sein. Wir haben ver-
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sucht, einerseits ein Möbel zu schaffen und auf natürliche Art den digitalen Arbeitsmitteln, die wir zur Verfügung haben, einen Raum zu geben. Ich kann ein Tablet einstecken zum Lesen. Es gibt eine verdeckte Steckerleiste. Ich kann mein Notebook unterbringen. Alles, was zu meinem persönlichen gehört, kann ich dort verstauen. Und gleichzeitig ist es ein extrem analoges Thema durch das dicke Leder mit der schönen Ziernaht. Das Holz ist belegt mit Metall. Der User hat ein haptisches Erlebnis, ein analoges Erlebnis beim Arbeiten. Das ist eine ganz spannende Wechselwirkung. Wird sich dieser Konflikt analog-virtuell zu Hause verstärken? Das wird mehr und mehr normal. Wir sind heute in einer Situation, in der wir immer mobiler werden in der Art, wie wir mit Informationen umgehen können und sie sammeln und sie wieder herausgeben. Es wird noch sehr viel informeller werden. Die Limitierung, die wir heute haben, ist die Klobigkeit unseres Körpers: Der Finger wird nicht kleiner, deswegen kann das Gerät nicht kleiner werden. Die Augen werden nicht besser, deswegen kann das Gerät nicht kleiner werden. Wir fangen ja deshalb schon wieder an, große Telefone zu bauen, die wir besser bedienen können. Es wird eine stärkere Integration beider Welten über die Vernetzung geben. Und wie immer wird es da spannende Themen geben wie Informationskuration, Informationszugänglichkeit, Informationsangrenzung. Aber wir werden sicherlich ein sehr viel fließenderes Erleben haben. Das heutige Smart Home und so weiter ist ja alles noch ein Tapsen in Kinderschuhen. |sd
Das Stuttgarter Büro Ippolito Fleitz Group (Peter Ippolito steht rechts von Gunter Fleitz) präsentiert sich als offenes Loft für ein Höchstmaß an Kommunikation. Mit den Bändern aus Fifties-Stoffen regulieren die Mitarbeiter die Lichtsituation an ihren Arbeitsplätzen. Hier entstand der Sekretär „Pegasus“ für ClassiCon – eine Antwort des Büros auf die wachsende Diskrepanz von analoger und virtueller Welt.
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Was passierte 1970 im Keller dieses Hauses in Ridderkerk? Ein Tüftler brachte eine Revolution an den Start. Alles begann 1970 im Hobbyraum eines Hauses in den Niederlanden und avancierte zu einer Sensation in der Küche. Damals brachte die Entwicklung der Instantpumpe den Ingenieur Henri Peteri zu der Erkenntnis, dass sich die Zubereitung von Tee, Kaffee und angesagten Instantsuppen nur mit sofort einsatzbereitem 100-Grad-Wasser verwirklichen ließe. Das war die Geburtsstunde des Kochendwasser-Hahnes „Quooker“, der in den folgenden Jahren, entwickelt, produziert und perfektioniert wurde. Heute verfügt Quooker über ein in jeder Hinsicht ausgereiftes System, das auf der Erfahrung zweier Generationen basiert. Qualität ist eine Frage der Familienehre. „Wo sich Erfolg einstellt, sind Trittbrettfahrer nicht weit“, konstatiert Niels Peteri schulterzuckend. Auch der von seinem Vater entwickelte Kochendwasser-Hahn findet inszwischen Nachahmer. Schließlich erfreut sich der Quooker in vielen Ländern großer Beliebtheit – er ist in insgesamt neun Ländern verfügbar – und es wurden weltweit über 450.000 Exemplare verkauft. Die Produzenten von Plagiaten müssen auf Qualität aus langjähriger Erfahrung verzichten und steigen stattdessen mit heiß gestrickten Kompromissen ins Geschäft ein. „So wird den Konsumenten ein X für ein Q vorgemacht“, bringt es Peteri junior auf den Punkt. Er selbst kennt sein System aus dem Effeff, denn nach dem Studium stieg er in das väterliche Projekt ein und führte den Quooker nach vielen Prototypen, Gestaltungsentwürfen und technischen Modifikationen zur Serienreife.
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Heute werden am Unternehmensstandort in Ridderkerk zehntausende Quooker im Jahr produziert, die Hobbyköche in vielen Ländern Nordeuropas erfreuen. Ihnen steht kochendes Wasser per Knopfdruck zur Verfügung. Es kommt via Hahn aus einem kompakten 3-Liter-Wasserreservoir unter der Spüle. Das aus der Frischwasserleitung eingespeiste Wasser wird im Reservoir auf 110 Grad erhitzt, wobei eine patentierte Hochvakuum-Isolation (VAQ) den Stromverbrauch auf zehn Watt hält. Das entspricht den Kosten von fünf Cent pro Tag im Ruhezustand. „Dazu spart das komplett in Ridderkerk gefertigte System nicht nur Wasser, Zeit, Energie und Platz, sondern bietet außerdem besondere Sicherheit.“ Der fest mit der Abeitsplatte verbundene, doppelwandige Hahn mit kindersicherem Druck-Dreh-Bedienknopf verhindert Verbrühungen, wie sie durch mobile Wasserkocher in deutschen Haushalten vorkommen. So ist Niels Peteri sicher, dass dem Original-Quooker mit seinen Sicherheits- und Energiestandards die Zukunft gehört. Obwohl es – wie sein Vater nach 30 Geschäftsjahren resümierte – „nichts Konservativeres als den Haushalt gibt“. Aber: „Sie wissen ja, wie die Geschichte mit dem Staubsauger ausgegangen ist“, schmunzelt Mr. Quooker.
Ob Kaffee, Tee, Nudelwasser oder ein konventioneller Abwasch, mit dem Kochendwasser-Hahn Quooker ist man in der Küche super im Rennen, finden die Peteri-Brüder, deren Vater Henri den Hahn erfand.
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Männer auf Erfolgskurs: Mit innovativem Markenauftritt oder als Hüter der Tradition. Die Interior-Fotos (oben) entstanden in einem Haus in Bologna. Sie ließen sich um Aufnahmen vom Schlaf- und Essbereich ergänzen. Eine Gemeinsamkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass die meisten Möbel „Team 7“ lieferte. Reale Wohnsituationen zu verwenden gehört zum neuen Markenauftritt des öster-
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reichischen Unternehmens, das dafür zusätzlich eine Million Euro investierte. „Wir haben eine völlig neue Bildsprache geschaffen, die unsere Liebe zum Holz auf einem ästhetisch und emotional einzigartigen Niveau transportiert“, freut sich der Geschäftsführer Dr. Georg Emprechtinger (links auf dem Foto, rechts von seinem Geschäftsführerpartner Hermann Pretzel). „Qualitär wird immer wichtiger“, findet Koen de Cock, CEO der Luxus-Outdoor-Marke Tribù aus Belgien (unten). Zusammen mit seinem Bruder Tom führt er die elterliche Mission fort, Möbel als Erbstücke zu bauen. „Selbst Ikea-Gründer Ingvar Krampad sieht inzwischen, dass wir bald an unsere Grenzen stoßen. Wir müssen an unsere Ressourcen denken und sie weise einsetzen. Es ist unsere DNA. Dafür steht unsere Firma von Anfang an.“ Und für super Entwürfe wie den „Contour“-Stuhl von Piergiorgio Cazzaniga.
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Aus der ursprünglichen Drahtmatratzenfabrik entwickelte sich ein Polstermöbelimperium, das zur Blütezeit 1.800 Menschen beschäftige. Unter der Leitung von Norbert Bretz links und seinem Bruder Hartmut wandelte sich die eher koventionelle Formensprache zu einem hoch emotionalen und sehr persönlich geprägten Ausdruck von Zeitgeist. Nach den aufmüpfigen Formen um die Jahrtausendwende ist Bretz loungiger und modischer geworden. Das zeigt das Modell „Ohlinda“, wie abgebildet um 5.630 €, Bretz. Kaufinfos im Heft auf Seite 140.
An dieser Stelle einfach mal unseren Respekt für „120 Jahre Charakterstärke“. Als die Möbelbranche in den Achtzigerjahren wegen der Wirtschaftskrise schwächelte, und auch Karl-Fritz Bretz mit seinem Unternehmen 1986 in Konkurs ging, hätte niemand in der Einrichtungswelt geglaubt, dass seine beiden Söhne zu Senkrechtstartern und zu Vorbildern für andere werden: Nämlich das zu produzieren, was einem selbst gefällt und von dem man überzeugt ist. 1991 stiegen die Brüder in die väterliche Firma ein mit der Auflage an ihren Erzeuger, das Rauchen aufzugeben. Es erwies sich als weise Entscheidung, dieser Bedingung Folge zu leisten. Seitdem bereichert Bretz als Marke mit unkonventionellen Kreationen die Polsterlandschaft und begeistert viele Konsumenten, die „eine Oase der Eigenwilligkeit“ suchen. „Mein Vater hat mich sicherlich ein ganzheitliches Denken für das Unternehmen, das konsequente Verfolgen von Zielen und das Herstellen
von qualitativ hochwertigen Möbeln in allen Details gelehrt“, so Norbert Bretz (oben). Durch seine Ausbildung und externen Erfahrungen begriff der Möbelproduzent schnell die Wichtigkeit der Markenbildung und verfolgt diese seit mehr als 20 Jahren. „Da ich in den Siebzigern und Anfang der Achtziger aufgewachsen und entsprechend viel und lange gereist bin, ist mein Denken global und mein Geschmack eher multikulturell. Ich bin nach wie vor neugierig. Vielleicht kann man das in unserer Kollektion wiederfinden.“ Wenn damit Experimentierfreude und Nonkonformismus gemeint sind: Ja! Und trotz ihrer Verrücktheit sind sie im Kern traditionell. Bretz produziert von Hand und im rheinhessischen Gensingen, wo 1895 alles begann. „Wir kennen jeden unserer Mitarbeiter(innen) und vertrauem ihrem Können.“ |sd W!D 2/2016
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Mit ihrem neuen Modell „Lufthansa Cocktail“ setzen Valentin Hartmann und Stephan Boltz, die Macher von Bordbar, auf Kultiges: „In den Fünfziger- und Sechzigerjahren, als Fliegen noch etwas Besonderes war und Gepäck kein extra Geld kostete, gab
es für jeden Gast der Lufthansa einen Begrüßungscocktail an Bord“, erzählt Hartmann. In diesem Jahr wurden sechs verschiedene, bereits fertig gemixte Getränke reediert, und Bordbar kreierte dazu passend eine Cocktail Edition. „Der Trolley ist die luxuriöse Verpackung für die Getränke. Wir haben in der Tür extra ein Flugzeugfenster integriert, durch das man ins Innere schauen kann.“ Damit schließt sich auch für die beiden Produzenten ein Kreis. „Die meisten unserer Trolleys werden von jeher tatsächlich als Minibar genutzt. Nun kann man mit ihnen zu Hause auch Cocktails servieren. Das Thema kommt gut an, denn die bereits fertig gemixten Lufthansa-Cocktails sind ideal für Einsteiger.“ Einen Vorgeschmack liefern die Seiten Lufthansa-cocktail.com und bordbar.de
Einladung zur Happy Hour. Wie wär‘s mit einem Cocktail oder einem Hingucker? „Ein Produkt ist dann gut, wenn eine Designidee mit eigenständigem Charakter handwerklich perfekt gearbeitet ist“, findet der Designer EL Schmid. „Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist für mich die Exklusivität von Handgemachtem. Geringe Stückzahlen erhöhen den Wert und die gute alte Handwerkskunst bleibt ein Teil unserer Kultur.“ Auf seine Leuchtenkollektion „Kyoto“ trifft das alles zu. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen als Tisch-, Steh, Decken-, Hänge- und als Wandleuchte. „Vor 43 Jahren habe ich begonnen, mit Messing zu arbeiten. Wie bei alten Meistern wird auch bei uns die Patina mit Wachs versiegelt“, so der Wahlspanier, der das Objekt auch pulverbeschichtet in Pastell anbietet. Einrichtungsmessen besucht EL Schmid schon lange nicht mehr. „Sie ziehen mich eher runter. Als freiwilliger Einsiedler, der in Andalusien lebt, bin ich froh, fernab der Leistungsgesellschaft zu leben. Ich nehme mir die Zeit, Inspirationen, die von innen kommen, nach außen sichtbar werden zu lassen.“ So entstehen Stücke, deren formale Gültigkeit ewig bleibt. |sd
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GROHE SmartControl gibt es als Auf- oder Unterputzsystem. In Verbindung mit dem GROHE Rainshower® Duschsystem ist einzigartiger Duschgenuss der Superlative in jedem Fall garantiert. Ganz einfach lassen sich die persönlichen Vorlieben beim Duschen per Knopfdruck auswählen und starten. Bezugsquellen auf Seite 140.
So bequem und dazu wirklich schön GROHE SmartControl – das 3D Duscherlebnis: Drücken, Drehen, Duschen. Im Handumdrehen ein XXL-Duschvergnügen und volle Kontrolle in einer neuen Dimension des Duschens. Warum sollten Sie beim Duschen auf größtmöglichen Komfort verzichten? Das innovative Duschsystem GROHE Rainshower SmartControl bietet ein Duscherlebnis in 3D: Drücken – Drehen – Duschen. Denn die neuartige Technologie von GROHE SmartControl verbindet den Druckknopf zum Ein- und Ausschalten des Wassers mit der Drehfunktion für die Mengenjustierung. Durch Betätigen des Druckknopfes lässt sich die Strahlart direkt auswählen und muss nicht mehr an der Strahlscheibe eingestellt werden, während sich durch das Drehen des Knopfes zudem die individuelle Strahlstärke der gewünschten Strahlart bestimmen und speichern lässt – alles in einem Knopf. Darüber hinaus kann man bei GROHE SmartControl die unterschiedlichen Strahlarten auch einfach kombinieren, wie zum Beispiel GROHE PureRain + Trio Massage. Auch das Umschalten auf die Handbrause ist unkompliziert – einmal den Druckknopf drücken und schon ist sie aktiviert. Drei Knöpfe reichen also für unzählige Duschmöglichkeiten. So wird der Umgang mit Wasser durch die neue Bedienfreundlichkeit von GROHE SmartControl noch cleverer und überaus bequem.
Mit welcher Temperatur der Wasserfluss beim Drücken eines Knopfes starten soll, lässt sich am metallenen Thermostat-Griff voreinstellen. Dieser verfügt über einen praktischen SafeStop Button. Das ist eine Sicherheitssperre bei 38 Grad Celsius, die vor einem versehentlichen Erhöhen der Temperatur schützt. Mit der GROHE TurboStat® Technologie wird die gewählte Temperatur beim Wasserstart in Sekundenbruchteilen erreicht und zuverlässig gehalten, solange der Nutzer es wünscht. Die GROHE CoolTouch® Technologie verhindert ein Aufheizen der Oberfläche, sodass keine Gefahr von Verbrennungen besteht. Auch optisch ist das Duschsystem mit seiner sanft gerundeten, organischen und modernen Form ein echter Gewinn für die Dusche. Die plane Oberfläche des chromglänzenden Armaturenkörpers ist mit Sicherheitsglas abgedeckt und dient als praktische Ablage für Shampoo, Duschgel und andere Pflegeprodukte.
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Einrichten hat viele Seiten. Wir zeigen Ihnen drei gute: die Perfektion der Produktion, den Designconnaisseur und das Ergebnis vor Ort. „Qualität macht den Unterschied“, das ist die Devise bei Blanco. Und sie erstreckt sich seit mehr als 90 Jahren über das ganze Sortiment des badenwürttem-bergischen Herstellers. Qualität zeigt sich im Detail: zum Beispiel in den Beckenradien der hochwertigen Edelstahlspülen, dem optisch wirkenden IF-Einbaurand, der Veredlung der Oberfläche (schöne Bürstung des Edelstahls) und der Produktion an sich, die vom ersten Schritt an höchsten Standards bis hin zur Rohstoffauswahl.
Gerade erreichte uns die Nachricht, dass Seipp Wohnen vom Handelsverband Deutschland als „Store of the Year 2016“ prämiert wurde. Wer schon in einem der beiden Einrichtungshäuser in Waldshut und Tiengen war, den wundert diese Wahl nicht. Die Auszeichnung beruht zum einen auf der Möbelauswahl und der Präsentation, zum anderen auf der Freundlichkeit der Mitarbeiter und deren Engagement. Das geht so weit, dass Claus Seipp es sich nicht nehmen lässt, Eigenkreationen für Kunden fertigen zu lassen. „Nicht nur für unser Haus entwerfe ich unter „cpsdesign“, sondern auch für Hersteller im gehobenen Bereich. Schön, dass die Entwürfe auch super ankommen“, freut sich Seipp über begleitende Designpreise. Sein Polsterbett „Palazzo“ (oben) ist ein Entwurf für Riposana und liegt mit Taschenfederkern-Unterbau und Taschenfederkern-Obermatratze bei ca. 5.200 Euro.
Wer schaut denn da ganz happy in den Spiegel? Das sind der Künstler Alex Diamond, Thomas Brückle von Geberit und TV-Koch Stefan Marquard auf dem WC seines Restaurants „Hase und Igel“ in Düsseldorf. „Die Toilette entscheidet, ob ich das Restaurant wieder besuche oder nicht“, sagt Sternekoch Marquard. Deswegen waren er und sein Partner sich einig. Ein besonderes Restaurant braucht ebensolche Örtlichkeiten. Gemeinsam mit dem Sanitärtechnikhersteller Geberit und dem Hamburger Künstler Diamond entwickelten sie die „Water Lounge“. Die Idee von Hase und Igel wurde dafür weitergesponnen, in dem der Künstler die beiden zu Wassertieren werden lässt. Projektionsfläche für die Tiere sind die gläsernen Spülkästen „Monolith“ von Geberit. Es versteht sich von selbst, dass auch die WCs außergewöhnlich sind. Mit warmem Wasserstrahl reinigen sie den Po.
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Um es gleich vorwegzunehmen: Diese Villa in Stavanger ist der erste Betonbau, den die Architekten Stig Folstad und Elisabeth Hoem realisiert haben. Normalerweise plant das norwegische Ehepaar in Holz.
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Global oder lokal? Gute Architektur wirft bisweilen anspruchsvolle Fragen auf: Welcher Tradition folgt dieses Haus in Norwegen? FOTOS: JESPER RAY TEXT: STEPHAN DEMMRICH
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Gespräche zwischen Architekten und Journalisten gehen nicht immer gleich ans Eingemachte. Vor allem dann, wenn die Beteiligten sich zum ersten Mal treffen. „Ich konnte diese ganzen Holzhäuser mit ihren Holzfußböden und Holzdecken nicht mehr sehen“, erzählt Stig Folstad, der gemeinsam mit seiner Frau dieses Haus am Lysefjord konzipierte. „Wir sind nur zu zweit und haben keine Mitarbeiter“, lautet die zweite Information, die Betrachtern dieses Projektes von Hoem + Folstad Arkitekter echten Respekt einflößt. Elisabeth Hoem und ihr Mann Stig Folstad sind auf Privathäuser und „Gehöfte“ – wie er es nennt – spezialisiert. In diesem Fall war der Auftrag etwas differenzierter. Das Haus für einen Unternehmer sollte größer als die umliegenden Anwesen sein und „partytauglich“. Vor sieben Jahren hatte der Auftraggeber das Haus seiner Eltern zurückgekauft und entschieden, auf dem gleichen Grundstück ein weiteres Gebäude zu errichten. Seine Mutter lebt nach wie vor nebenan. „Zu diesem Zeitpunkt sind wir durch ihn erstmals mit dem Thema Beton in Berührung gekommen. Mit dem Material verbinden die meisten Menschen nichts Attraktives. Keller. Ja. Und Fundamente. Aber durch den Auftrag haben wir fantastische Handwerker kennengelernt und wollten die Gelegenheit unbedingt wahrnehmen.“ Auch in Norwegen gibt es allerdings lästige Behörden, die argwöhnisch Pläne begutachten, einen Strich durch die Rechnung machen und restriktiv handeln, wo es nur geht. Ständig gab es Diskussionen über die Größe, der Grundriss musste verkleinert werden, und als das über die Bühne war, kamen einige Nachbarn auf den Plan. „Sie beschwerten sich über die Höhe des Gebäudes und seine Gestaltung. All das verzögerte unser Projekt. Am Ende konnten wir die gewünschte Form beibehalten.“
Über dem Untergeschoss aus Beton lagert eine mit Kupfer verkleidete Wohnetage, deren große Fenster einen fantastischen Blick auf den Fjord bieten. „Die Form hat sich bei der Planung entwickelt. Durch die Rundung haben nahezu alle Räume Meerblick“, erklärt Folstad, der den Kontrast zwischen den beiden Stockwerken sehr gelungen findet. „Diese Balance zwischen Materialien und Formen ist typisch für uns.“ Der Auftraggeber kannte die Architekten bereits und unterstützte das Paar, wenn es darum ging, handwerklich anspruchsvolle Bauteile zu realisieren. „Es war eine Herausforderung, die unterschiedlichen Gewerke auf dieses hohe Niveau zu heben. Das gilt vor allem für die betonsichtigen Wände. Wir haben mit Formteilen experimentiert, um samtige Oberflächen ohne Farbabweichungen zu erzielen. Die Tischlerarbeiten an den Decken und für die Böden waren von einer exquisiten Qualität, wie wir sie so noch nicht kennengelernt haben.“ Hoem + Folstadt konzipierten auch die Küche und sämtliche Einbauschränke im Haus. Sie schmiegen sich an die Wände und brechen die Coolness des Betons immer wieder auf. Neben dem großzügigen Wohn- und Essbereich in der oberen Etage beherbergt der Bau fünf Schlafzimmer und drei Bäder. Besondere Aufmerksamkeit widmeten die Architek-
Außen hui, und innen? Die Küche mit Gaggenau-Geräten sowie die Einbauschränke in den Schlafzimmern konzipierten die Architekten: top! Sie planten auch die Edelstahltreppe (links), die mit Eichendielen von Dinesen belegt wurde. Die Nobelmarke lieferte auch den Boden und die Deckenverschalung. Die Möbel werden der Qualität der Architektur eher nicht gerecht. Ausnahmen bestätigen die Regel: Die Treppe illuminieren Tobias-Grau-Leuchten. Der Kamin ist von Fokus.
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ten dem Treppenhaus. „Es sollte lichtdurchflutet wirken und ein Gegengewicht zu den Betonwänden bilden.“ So entschied sich das Paar für eine Edelstahlkonstruktion mit aufgelegten Eichenpaneelen. „Glas hätte in diesem Kontext zu kalt und leblos gewirkt.“ Der Bauher wünschte sich einen großzügig wirkenden Holzboden und entschied sich für Dielen der dänischen Firma Dinesen, die er von früheren Projekten her bereits kannte. „Rückblickend betrachtet, war es die richtige Wahl“, so Folstad. Beton, Glas, Edelstahl. „Was ist an diesem Haus typisch für Skandinavien? Oder Norwegen? Oder würden Sie sagen, dass es sich eher um eine internationale Architektursprache handelt? Denn in Weiß könnte dieses Haus vielleicht doch auch am Mittelmeer in Griechenland oder der Costa Brava stehen?“ Diese Frage beschäftigt den Architekten. Folstads Blick konzentriert sich. Einen Moment herrscht Ruhe im Raum und dann sagt er etwas Unerwartetes: „Wir sehen uns sehr mit der lokalen Bautradition verbunden. Das ist zum einen die Einbindung in die Landschaft.“ Der Architekt überlegt und fährt fort: „Wir haben mit der internationalen Moderne nichts gemeinsam. Ganz im Gegenteil. Wir versuchen das gerade zu vermeiden. Sie kommen aus Stuttgart, wenn ich den Weißenhof sehe, das hat für uns keine Relevanz. Wir lassen uns von unserer eigenen Tradition inspirieren – speziell von den lokalen und anonymen Bauten in der direkten Umgebung. Das gilt sogar für die Materialien. Die Vergangenheit ist kein Fundus für uns. Aber wenn ich an die neue Architektur in Europas Mitte denke, zum Beispiel die Bauten in Vorarlberg und die neue Betonarchitektur in der Schweiz – da gibt es Parallelen, denn es handelt sich um eine sehr raffinierte, hoch entwickelte Regionalbauweise. Das haben wir schon im Hinterkopf. Doch ich hoffe, dass die Villa Vabø skandinavisch wirkt. Es wäre schlimm,
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wenn ihr Look international ist.“ Global oder lokal. Vielleicht ist er „glokal“ – aber in erster Linie ein architektonisches Statement, das die umliegenden Bauten in den Schatten stellt. Und obwohl Stavanger die viertgrößte Stadt in Norwegen ist, findet man Wohnhausarchitektur dieser Qualität hier eher nicht. Typisch skandinavisch sind die großen Fenster. „Wir haben wenig Tageslicht. Doch es ging auch um die Sicht auf die Bucht.“ So sorgfältig die Konzeption der Architekten wirkt – für Folstad ging es darum, die „Balance zwischen den unterschiedlichen Materialien Kupfer und Beton zu halten – so unausgewogen wirkt das Mobilar, das sich auf einige Klassiker wie den „Schwan“ von Fritz Hansen und eher unansehnliche Möbel im Look der Neunziger beschränkt. „Der Esstisch wirkt so steif“, meint der Architekt. „Wir haben ein kleines Extra vermisst, als die Bewohner die Räume mit ihren Träumen gefüllt haben. Ein bisschen mehr Extravaganz hätte sicherlich nicht geschadet. Das hätte eleganter und schöner gewirkt.“ Worte wie diese von einem Skandinavier zu hören, deren Spezies eher nicht auffallen möchte und gerne schlicht lebt und wohnt, ist amüsant. Es macht aber auch klar, dass Hoem + Folstad mit diesem Projekt zufrieden sind. „Die Proportionen sind gelungen, genauso wie das Zusammenspiel zwischen dem Beton und der Kupferverschalung im zweiten Stock. Man sieht eine Betonarchitektur mit leichten Elementen. Keinen Mischmasch. Es ging um alles oder nichts. Es war schwierig, das zu erreichen: eine Burg, aber kein Gefängnis.“
Hoem + Folstad finden, dass ihre Villa Vabø „eine substanzielle Form hat, die an eine Bastion denken lässt“. Besonders ausgewogen ist das Verhältnis zwischen Betonhülle und Kupferverschalung.
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God put a smile upon your face Japanische Küche in Amsterdam, Baden über den Dächern Barcelonas, Zürich entdecken, eine königliche Suite in London bewohnen oder schlafen wie Gott in Oslo – hier unsere Top-Five: TOP ESSEN im Okura: In Amsterdam brauchen Sie einfach nur guten Appetit und das gleich drei Ma(h)le. Denn seit Kurzem lockt man Feinschmecker mit dem „Ultimate foodie package“, ein Gourmet-Paket der Extraklasse: Es beinhaltet drei Übernachtungen (im Executive Room oder einer Suite) inklusive jeweils einem Menu in den drei Sterne-Restaurants des Hauses. Insgesamt befinden sich hier gleich vier Michelin-Sterne unter einem Dach. Anfang des Jahres wurde es zudem als erstes niederländisches Hotel mit der Kategorie Fünf Sterne Superior ausgezeich-
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net. „Hospitality, Perfektion und hervorragender Service sind unsere Leidenschaft“, so die stolze Generaldirektorin Emmy Stoel. Besonders Fans der japanischen Küche werden sich hier wohlfühlen. Die Bento Box (Bild oben) wird im Yamazato Restaurant aufgetischt, ein Vertreter der klassischen Kaiseki-Küche. Im Sazanka stehen hingegen Fisch- und Fleischgerichte vom Teppanyaki-Grill auf der Speisekarte, vegetarische Kompositionen erweitern die Auswahl. In beiden Restaurants, jeweils mit einem Stern ausgezeichnet, wird ein saisonales Menü serviert. Das Sahnehäubchen der Gaumenfreuden bildet das 6-Gänge-Menü im Ciel Bleu (Bild links); dem französischen Restaurant wurden gleich zwei der beliebten Sterne zugeschrieben. Ganz nebenbei kann man das Okura Hotel natürlich auch als angenehme Residenz für die Besichtigung der Metropole nutzen. Wobei auch der Eintritt ins Nagomi Health sowie der Executive Lounge im Paketpreis inbegriffen ist, ab 1.800 €.
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Skybar und Infinity Pool mit Blick über Barcelona TOP POOL In der Via Laietana befindet sich das Grand Hotel Central Barcelona zwischen Barrio Gotico und dem beliebten Ausgehviertel „El Born“. Hier auf dem Dach liegt der spektakuläre Rooftop-Pool mit Sicht über die ganze Stadt. Das Hotel wurde 2005 eröffnet und verfügt über 147 Zimmer. Gerade im Frühjahr und Sommer ein absolutes Highlight für einen aussichtsreichen Städtetrip. Ob bei einem Drink oder Bad: hier kann man die Seele baumeln lassen. TOP LAGE Im Atlantis Hotel Zürich hat man die Stadt vor Augen und den Wald im Rücken. Eine wunderbare Ausgangslage also, um die nahegelegene Bahnhofsstrasse mit all ihren netten Boutiquen zu entdecken oder das stilvolle Interieur wie etwa der Lobby (siehe unten) mit dem Origami Table von Patricia Urquiola für Budri oder den feinen Stoffen von Pierre Frey oder Zimmer + Rohde zu bewundern. Ein „Urban Retreat“ zwischen Stadt und Natur.
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Königliches von Alberto Pinto TOP SUITE Der Meister selbst entwarf kurz vor seinem Tode 2012 die Pläne für den Umbau des Lanesborough in London. Besonders die „Buckingham Suite“ ist mit ihrem Farbkonzept in Rot und Mint ein absoluter Eyecatcher. Durch die Eingangshalle gelangt man zum Wohnund Essbereich, der Blick aus dem Fenster führt direkt in Richtung Königspalast. Bei der Wiedereröffnung im Juli letzten Jahres wurde Florian Favario (rechts im Bild), Schützling von Sternekoch Eric Frechon (links) zum Küchenchef ernannt. Gut eineinhalb Jahre nahm die Renovierung in Anspruch, doch dafür ist im Kulthotel nun wieder alles top in Schuss. Für Royal-Liebhaber sehr zu empfehlen.
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Für heiße Nächte im Norden bestens geeignet: Hier schlafen sie auf Boxspringbetten, hergestellt in Oslo. TOP BETT Einst gehörte das Grand Hotel Oslo zum Lieblingsort des Schriftstellers Henrik Ibsen – sogar eine Suite wurde nach ihm benannt. Hier übernachtet alles, was Rang und Namen hat, vom Spitzenpolitker bis hin zum Nobelpreisträger – die Nächte im Grand Hotel scheinen es demnach in sich zu haben. Ob das an den Betten liegt? Jedenfalls sind die Lieferwege der Hotelbetten äußerst kurz: im Grand Hotel Oslo entschied man sich für den heimischen Hersteller Jensen, die Produktion liegt quasi vor der Haustür, genauer gesagt in Svelvik am Oslofjord. Das Grand Hotel existiert bereits seit 1874 und lädt nach einem erholsamen Schlaf zur Stadtbegehung ein, von hier aus sind die Sehenswürdigkeiten nämlich größtenteils zu Fuß erreichbar. Ob das Rathaus oder der Königspalast, ja auch das architektonische Meisterwerk, die neue Oper, befinden sich unweit des Prachtbaus. Mit seiner Fassade aus dem 19. Jahrhundert ist es darüber hinaus auch von außen ein Genuss. Vielleicht bei einem Bummel über die Flaniermeile direkt gegenüber, lediglich getrennt von der grünen Lunge der Hauptstadt, dem Stadtpark. Für kurze Wartezeiten oder einen Absacker vor dem Schlafengehen lädt die Lobby mit anschließender Hotelbar ein. Der Tag beginnt im Grand Hotel mit einem feinen Frühstücksbuffet, bei dem vor allem auf Frische und Ausgewogenheit großen Wert gelegt wird. Und damit endet unser Qualitäts- Check ausgewählter Luxushotels einmal quer durch ganz Europa. Weitere Informationen zu den Unterkünften finden Sie auf Seite 140. |ed
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Qualität setzt sich am Ende immer durch Alles Zufall? Der Möbeldesigner Marco Dessí absolvierte einst eine Ausbildung zum Zahntechniker. Spätestens seit Sessel „Mono“ ist der Südtiroler und Wahlösterreicher in der Möbelwelt bekannt. Mit seiner Kreation für den Polstermöbelhersteller Wittmann schaffte er den Durchbruch und findet dort nun eine vielversprechende Ausgangslage, um weiter seinem ganz persönlichen Qualitätsanspruch Ausdruck verleihen zu können. Sein Werdegang? Eher unkonventionell. Nach einer Lehre zum Zahntechniker unterstützte der gebürtige Südtiroler in Wien eine Gruppe von Architekten bei der Fertigstellung eines Modellentwurfs. Er zeigte sein handwerkliches Geschick und seine Präzision wohl sehr deutlich, denn seine Arbeitgeber ermutig-
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ten ihn daraufhin zum Studium an der Universität für angewandte Kunst. Es sollte wohl so sein, er erhielt einen Platz und konnte sich dort dank der zahlreichen Möglichkeiten frei entfalten, ein Jahr darauf wäre das Abitur Grundvoraussetzung gewesen. In Wien ist er bis heute geblieben, dort lebt und arbeitet er seit mehr als zehn Jahren. 2016 ist für Marco Dessí ein wichtiger Meilenstein. Er feiert seinen vierzigsten Geburtstag und kann mit Stolz auf die Entwicklung der letzten Jahre zurückblicken ohne dabei den Fokus auf die Gegenwart zu ver-
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lieren. Seine überlegte Art spiegelt sich in seinen Möbeln und so entsteht in seinen Entwürfen eine Balance zwischen Funktionalität und Komfort. Die Leichtigkeit seiner Sitzmöbel ist typisch und ansprechend. Vor neun Jahren gründete er sein eigenes Design Studio und entwickelt seitdem seine Ideen in Zusammenarbeit mit namhaften Herstellern, darunter die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten, Lobmeyr oder Richard Lampert. Für das Stuttgarter Möbelunternehmen ging mit Regal „Atelier“ (siehe linke Seite) die Arbeit immer konkreter in Richtung Möbeldesign. Auch eine Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Wien wurde in der Vergangenheit realisiert. Und genau diese Abwechslung ist es, die Marco Dessí so mag: „Ich werde mit ganz unterschiedlichen Projekten konfrontiert, es ist vielseitig, das ist, glaube ich das, was mich so zufrieden macht.“ Immer neue Herausforderungen, Routine gibt es nicht. Auf die Frage ob er schon an dem Punkt ist, wo er hin möchte entgegnet er fast bescheiden: „Ich weiß nicht, ob ich schon dort bin. Für den Moment bin ich sehr zufrieden, wie die Dinge gelaufen sind. Man muss eine große Leidenschaft für den Beruf haben, es ist mehr als nur machen wollen.“ Dass er diese Leidenschaft auslebt, stellte er in Köln mit dem modularen Sofaprogramm „Palais“ – erneut für Wittmann – unter Beweis. Ein klassisches Ecksofa mit integrierten Besonderheiten, so lässt es sich mit verschiedenen Materialien wie Holz, Leder, Stein oder einer Kabelbox konfigurien. Doch vor allem besticht es durch seine Klarheit und das trotz der vielen Funktionen. Marco Dessí weiß eben, worauf es ankommt. Und so führte sein Weg mit viel Feingefühl und dem hohen Anspruch an sich selbst zum verdienten Erfolg. |ed
Linke Seite: Regal „Atelier“ entstand in Zusammenarbeit mit Richard Lampert. Es ist sowohl in der Küche als auch im Wohnzimmer oder als Garderobe einsetzbar. Inzwischen ist Marco Dessí das Aushängeschild von Wittmann. Für den österreichischen Polstermöbelhersteller entwarf er das Sofaprogramm „Palais“ (oben) und den Sessel „Mono“ (rechts).
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Auch das eingespielte Team von Eoos kann nach langjähriger Erfahrung noch Neues entdecken. Alles begann mit der Zusendung einer Truhe: Fürstenberg köderte das Trio mit einer Auswahl an Materialproben und der Möglichkeit völliges Neuland zu betreten. Sie kannten ihre langjährige Arbeit wie etwa für Walter Knoll und wollten eine völlig unbefangene Herangehensweise beim Entwurf für ein neues Service. „Wir haben versucht, ein Objekt mit zwei Identitäten zu erschaffen“, so Gernot Bohmann über den ersten Ansatz. „Es lebt von der Dualität der zwei Formen“ erklärt Martin Bergmann, „außen ist es rau und matt, innen glatt und glänzend.“ Die Doppelwandigkeit ist eine spezielle Fertigungstechnik von Fürstenberg und endet in einer zusammengefügten, geschmeidigen Kante. Auch die Farbauswahl spielt eine wichtige Rolle: für die Zweifarbigkeit wurde das Porzellan jeweils eingefärbt, eine Glasur hätte nicht dieselbe Wirkung. Beide Formen werden einzeln gegossen und schließlich zusammengeführt. Auf der Maison & Objet war es dann soweit, und Eoos präsentierte die Neuheit stolz am Stand von Fürstenberg. |ed
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Die drei Musketiere: Martin Bergmann, Harald Gründl und Gernot Bohmann bilden zusammen das Designertrio Eoos. Trotz zwanzigjähriger Zusammenarbeit betraten sie mit Kollektion „Omnia“ für Fürstenberg absolutes Neuland und entwickelten ein Service, das mit lediglich vier Komponenten alle Mahlzeiten abdecken kann. Sie stellten sich der Herausforderung des Materials Porzellan und begleiteten den Produktionsprozess über zwei Jahre.
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LEUTE !
Echte Produkte, echte Qualität. 100 Prozent Leder, 100 Prozent Holz – Eiche oder Walnuss So beschreibt Sebastiaan Eerhart die Produktpalette seines Labels Dutchdeluxes, das er vor drei Jahren in der holländischen Designmetropole Eindhoven an den Start brachte. „Mein Antrieb sind Leidenschaft und echte Freude an außergewöhnlichen Dingen, die das Attribut Made in Holland tragen und unseren Markt bereichern.“ Wer die riesengroßen Schneidebretter aus Naturholz, die coolen Lederteile wie Schutzhandschuhe oder Schürzen und die farbigen Küchenhelfer sieht, der hat daran keine Zweifel. Man sieht ihnen die hochwertige Verar-
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beitung und Langlebigkeit schon von Weitem an. „Mir geht es darum, Küchenutensilien modisch und stylish zu interpretieren und alles im Land herzustellen“, erzählt der Unternehmer, der mit seiner Kollektion besonders „Genussmenschen“ und jene ansprechen möchte, „denen Wow-Effekte und Fashion auch beim Kochen wichtig sind“. Erhaarts Favorit ist die Lederschürze in Metallicgrün, unser Hit ist das Servierbrett mit Koi-Tattoo. |sd
Schon beim Kochen und Anrichten sollen die Augen nicht darben. Das garantieren die Küchenhelfer des Niederländers Sebastiaan Eerhart. Neben Schneide- und Servierbrettern in Holz, oben mit Tattoo, gibt es auch Kunststoffexemplare und Lederschürzen (um 150 x). Dutchdeluxes.
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Quooker Flex ist das aktuellste Produkt aus dem Hause Quooker. Eine Küchenmisch armatur mit kaltem, warmem und kochendem Wasser. Dazu kommt die allerneueste Funktionalität: ein einzigartiger Zugauslauf, der kaltes und warmes Wasser spendet. Der Quooker Flex sorgt für noch mehr Komfort in der Küche. Ob Sie Tee oder Pasta zubereiten möchten, Tomaten häuten oder Pfannen reinigen – der Quooker hilft! Der Zugauslauf bietet zusätzliche Reichweite und das Spülbecken ist im Handumdrehen ausgespült und das Gemüse im Nu gewaschen. Mit dem Quooker Flex sind Sie auf dem aktuellsten Stand; er ist der erste Wasserhahn der Welt, der all diese Funktionalitäten vereint. Er ist im schnörkellosen nieder ländischen Design ausgeführt, wie Sie es von Quooker gewohnt sind. Darüber hinaus bietet er Ihnen alle bekannten Vorteile: er spart Zeit, Energie, Wasser und Platz und ist sicher im Gebrauch. Was wollen Sie mehr?
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Eine Ausnahmeerscheinung aus Island, entdeckt in Paris Kjartan Oskarsson tritt den strahlenden Beweis an, dass Island nicht allein mit Ausnahmemusikern aufwartet, sondern auch ebensolche Gestalter hat. Wir trafen das Nordlicht unter seinem Modell „Forester“ (rechts) auf der Pariser Messe Maison & Objet. „Die Inspiration dazu lieferten Bäume im Wald. Ich hatte die Idee, eine bewegliche Deckenleuchte zu entwerfen, die der Benutzer nach Bedarf verändern kann.“ Die Arme mit LEDs an ihren Enden lassen immer neue Konfigurationen zu, die einen schmalen oder breiten Lichtkegel generieren. „Mit LEDs ist man in der Gestaltung flexibler, weil sie klein sind und nicht so viel Hitze abgeben." Oskarsson studierte Interior Design am Istituto Superiore di Architetture e Design (ISAD) in Mailand und beendete seine Unilaufbahn mit einem Master in Möbeldesign an der Rhode Island School of Design. Nach vielen Einrichtungsprojekten und Möbelentwürfen beschäftigt der Isländer sich derzeit am liebsten mit Licht. Seine „Halo“ (Foto oben)
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schafft eine interessante Interaktion zwischen Objekt und User. „Dimmer und Schalter sind in die Leuchte integriert und bewusst unsichtbar. Halo lässt sich über die Aufhängung bedienen und durch Bewegung der Lederkordel regulieren.“ Im Stil vergleichbar gibt es einen Spiegel mit indirekter Beleuchtung. |sd
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© PORTRAIT: SARA TOFT
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Wenn ein junger, wilder Däne die Design-Szene aufmischt, gehen wir besser in Deckung. Emil Thorup (*1983) ist extrem dynamisch, jung und ansteckend energiegeladen. Wie sonst hätte er innerhalb weniger Monate und mit einem derart jungen und unerfahrenen Team aus sechs leidenschaftlichen Menschen die Möbelmarke „Handvärk“ etablieren können? Er selbst glaubt, dieser Erfolg sei vor allem seinem Mangel an Geduld zu verdanken. „Wenn ich etwas lernen möchte, sauge ich in kürzester Zeit so viele Informationen wie möglich auf. Hat man seine Freundin, Kinder oder Familie gern um sich, sollte man wohl eher keine Möbelmarke gründen. Man sieht sich nie wieder“, lacht der sympathische Däne. „Mein Freund Casper Christensen sagt immer, dass alles auf der Welt auf 10 Prozent Talent und 90 Prozent harter Arbeit beruht – ich glaube, es sind eher 95 Prozent.“ Seit er Handvärk (dänisch für Handwerk) im August letzten Jahres gründete, stellt er seltsame Stimmungsschwankungen an sich fest: „Normalerweise bin ich entspannt, aber im Moment sind alle Tage entweder fantastisch oder fürchterlich. Es gibt nichts dazwischen. Aber nichts schlägt das Gefühl, deine eigenen Produkte in den schönsten Läden der Welt ausgestellt zu sehen.“ Eins wird deutlich: Emil Thorup stellt hohe Ansprüche an sich selbst und seine Produkte. „Wir möchten Produkte designen, die über viele Jahrzehnte halten. Gleichzeitig arbeiten wir mit ex-
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klusiven Materialien wie Marmor, Messing und Anilinleder. Alles soll bezahlbar bleiben, deshalb sind unsere Produkte flat-packed und wir wiederholen einzelne Elemente so häufig wie möglich; zum Beispiel der schwarze Stahl, den man vom kleinsten Beistelltisch bis zum Daybed findet.“ Die Formsprache der Produktlinie ist nicht zuletzt deshalb ausgesprochen homogen; alle Möbel zeichnen sich durch einen schwerelosen und doch maskulinen Ausdruck und zeitgenössische Eleganz aus. „Verrückt, dass sechs so junge und unerfahrene Menschen so etwas auf die Beine stellen können – wir verkaufen nach den paar Monaten schon an Kunden auf drei unterschiedlichen Kontinenten.“ |mlm
Oben links und unten rechts: Marmor-Tisch in wahlweise zwei Größen und drei Farben, ab ca. 2.155 €. Oben rechts: Das „Daybed“ aus schwarzem Anilinleder, ab ca. 2.990 €. Darunter: Beistelltisch aus schwarzem Marmor, ab ca. 920 €. Infos finden Sie ab S. 140.
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Die Taschen und Accessoires von Julia Rieth und Detlef Stiebich zeichnen sich durch ganz besondere Nähte aus, für die das Duo eine fast vergessene Sattlertechnik wiederbelebte. Jüngst haben Stiebich & Rieth mit Freifrau kooperiert und den Prototyp „Stella“ aus der Sitzmöbelmanufaktur veredelt. Für den Sattlerstich mussten allein 2000 Löcher von Hand ins Leder gestanzt werden. „Die Herausforderung war ganz klar die Präzision beim Schnitt. Leder verzeiht keine Fehler“, erklärt Stiebich.
Was die Gestalterqualität anbelangt, tut sich bei uns gerade so einiges. Zwei Musterbeispiele:
Kati Meyer-Brühl hat die Gabe, sich immer wieder neu zu erfinden und beeindruckte die Möbelwelt in diesem Jahr mit einem supercoolen Sofa, das Funktionen auf eine angenehme Weise integriert, ohne dabei technisch zu wirken. „Attitude“ war eines der Messehighlights. Besonders schön wirkt es in rotem Samt, der dem Gefährt eine sinnliche Note verleiht. Für ihr Sitzmöbelprogramm „Muskat“ (oben rechts) wurde die Designerin
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mit dem „Good Design Award 2015“ ausgezeichnet. Der Preis, verliehen von The Chicago Athenaeum: Museum of Architecture and Design, gilt als einer der angesehensten weltweit. Damit dürfte die Zahl von Brühls Prämierungen bald die 80 sprengen. Respekt! Das hat hierzulande bisher keiner geschafft.
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Frühblüher Wer jetzt vor sich hindöst, verpasst die Trends der Gartensaison 2016.
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GARTEN !
Im kommenden Sommer können Sie die Möbel farblich auf Ihre Blumen abstimmen. Hier sind unsere Favoriten zum Thema: Wenn eine Firma von Anbeginn auf Farben gesetzt hat, dann ist es Fermob (linke Seite). Die Palette der Franzosen reicht von Grüntönen wie „Zeder“, „Rosmarin“ und „Eisenkraut“ über „Türkis“ und „Mohnrot“ bis „Fuchsie“. Dazu lassen sich Off-Töne wie „Muskat“ und „Rost“ kombinieren, die Ruhe in allzu poppige Szenarien bringen können. Unser Renner der Saison ist der Ton „Honig“, der hier den neuen Loungechair „Bellevie“ überzieht. Dermaßen umsorgt, lässt sich die Mittagspause im lauschigen Schatten entspannt angehen. Hierzulande setzt die Firma Weißhäupl Werkstätten von jeher Farbakzente. Unübertroffen charmant sind die stabilen Schirme in Unitönen oder mit Streifendekor (oben). Dazu passend bietet der Highclass-Anbieter Kissen für seine Teakholz- und Metallmöbel an. Auch Manutti aus Belgien hat das Thema Farbe für sich entdeckt. Neu ist das Modell „Kumo“ (links), das sich aus dem japanischen Wort für Wolke ableitet. Designer Lionel Doyen wählte für die Präsentation ein Violett, das sich mit Wurfkissen kombinieren lässt.
Der Sommer kann kommen, wenn es so entspannt wie auf dieser Doppelseite zugeht. Diese Seite von oben: „Klassiker“-Schirme mit verschiedenen Bespannungen, wie abgebildet ab 435 c, Weißhäupl Werkstätten. „Kumo“ ist ein luftiges Sofakonzept aus zwei Modulen und einem Hocker, die sich im Handumdrehen zu unterschiedlichen Lösungen für den Innen- und Außenbereich gruppieren lassen. Die Arm- und Rückenlehnen können problemlos angepasst werden. Wie oben um 5.215 c, Manutti. Support an der Liege oder bei Tisch leistet der formschöne Tisch „On The Move“. Er veranschaulicht die Philosophie von Cane-Line: „Leichtgewichte für den modernen Außenbereich“ zu kreieren. Infos Seite 140.
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Wie schützt man sich vor Nachahmern, Herr Ruf? „Dedon ist Innovator der Branche gewesen. Das gilt für die Materialität und das Konzept des Outdoor-Living-Rooms“, sagt Norbert Ruf, Director Research and Development bei der Luxusmarke. „Wir waren wirklich die ersten, die einen Lebensraum in dieser Art und Weise erdacht haben.“ Doch vor „Marktbegleitern“, wie Ruf es so treffend nennt, gibt es kein Entkommen. „Man kann nichts anderes machen, als sich selbst treu zu bleiben und kontinuierlich voranzugehen.“ Dedon eröffnet die Saison mit einem wahren Produktfeuerwerk, das unter anderem Sebastian Herkner (Seite 116) und Toan Nguyen mit seinem Lounge-Programm „Lou“ (unten) inszeniert haben. Die legeren Module sind eine Einladung zum „Low Dining“, doch auch die Oberflächenbeschaffenheit der Sitzlandschaft ist besonders: „Sie entstand aus der Idee, Fasern mit unterschiedlichen Querschnitten, Breiten, Dicken und Farbschattierungen miteinander zu verflechten. So entsteht ein interessanter textiler Charakter. Es wirkt insgesamt so, als hätte man ein Tuch über eine Struktur gelegt“, beschreibt der Entwickler, der mit dieser Linie zurück zur Kernkompetenz von Dedon kehren möchte: der Faser. Doch es gibt ein weiteres großes Thema, das die Kollektion durchzieht und von der Neuheit „Tigmi“ versinnbildlicht wird: „Personal Retreat. Also ein persönlicher Rückzugsraum. Es sind Produkte, die einen Raum im Raum zonieren und wirklich eine Schutzhülle bieten.“
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Gleich zwei aktuelle Trends dokumentieren diese Neuheiten: „Tigmi“ des französischen Designers Jean-Marie Massaud bespielt das Thema „Retreat“. Low Dining ist bei der Sitzgruppe „Lou“ angesagt. Dedon.
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GARTEN !
Von der Dachterrasse bis ins Ferienhaus breitet sich ein neues Wohlgefühl aus: Ganz oben: Accessoires von Elho. Von links: Möbel von Gandia Blasco. Sommersitz von Vincent Sheppard. Das Sofaprogramm „Montecarlo“ ist neu bei Exeta.
Krawattenzwang und Kostümchen waren gestern. Die neue Generation mag‘s natürlich. In den letzten fünf Jahren hat die Outdoorbranche einen grundlegenden Wandel durchlaufen. Früher orientierten sich die Design-Gartenmöbel an Clubeinrichtungen und den Anforde-
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rungen in luxuriösen Hotels. Sie waren sehr formal, häufig überdimensioniert und oft zu sehr durchgestylt. Jetzt ist ein Gegentrend zu beobachten, der mit dem Begriff „Neue Natürlichkeit“ beschrieben werden kann. Die Möbel wirken selbstverständlicher und erwecken den Eindruck, als ob sie schon immer ein Teil des Gartens und der Terrasse gewesen sind. Ganz klar: Hier geht es nicht um die ultimative Partylounge, sondern um Refugien.
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Große Inszenierungen und kleine Helfer für magische Momente. Was wäre ein abendlicher Garten ohne eine besondere Beleuchtung? Grau. Kerzen sind eine Möglichkeit, diese Leuchten hier die spektakulärere Alternative. „Fil de Fer“ (links) entstand eigentlich als Installation für ein Museum in Rom. Die Idee dazu lieferte Enzo Catellani ein rollender Busch, der vom Wind durch die mexikanische Wüste getrieben wurde. Nun lässt er sich als Einzelanfertigung von Kinderhand durch den Garten rollen – Kunstobjekt und Lichtquelle in einem.
Da staunen Nachtfalter: „Fil de Fer“ von Catellani & Smith links. Unten: Schön und praktisch ist die lichtstarke LED-Leuchte „Roxanne Fly“, die ohne lästiges Kabel das beleuchtet, was erhellt werden soll. Nimbus Group.
PAOLA LENTI produziert Möbel und Schirme, die man nicht übersieht. „Das liegt an der Leidenschaft und dem Enthusiasmus, den die Mitarbeiter in unserem Unternehmen mitbringen“, so Lenti und ergänzt: „Was die Möbel anbelangt, liegt es an ihrem Zusammenspiel, an der Balance der einzelnen Formen, Farben, Materialien und Volumina.“ Strikte Zeitpläne für die Entwicklung neuer Produkte gibt es bei der Italienerin nicht. Ganz im Gegenteil: „Eine Kollektion ist nie fertig. Vieles hat sich im Laufe der Jahre in kleinen Schritten entwickelt.“ Der Schirm „Portofino“ lässt an diesem Streben nach Perfektion keinen Zweifel aufkommen, das für Lenti eher die Definition einer natürlichen Formensprache ist. „Das gilt selbst für ältere Produkte.“ Und generelle Trends? Da dreht sich alles um den wahren Luxus: „Freizeit zu haben und diese draußen zu verbringen.“ W!D 2/2016
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Wie im Haus ist gute Gestaltung auch im Outdoor-Bereich ein klarer Wettbewerbsfaktor. Immer mehr Unternehmen arbeiten mit Designern zusammen, die in der Möbelbranche einen guten Namen haben. Links: Kris Van Puyvelde ist der Entwerfer der QT-Serie, aus der dieser extravagante Essstuhl stammt. Liegen und Loungemöbel runden das Programm von Royal Botania ab. Unten: Neu bei der italienischen Firma Ethimo, die ihre erste Linie 2009 präsentierte, ist das Programm „Swing“. Ihr Designer Patrick Norguet entwarf unter anderem bereits für Ligne Roset. Hollywood-Schaukel ab 4.165 S, Ethimo. Infos S. 140.
Designer und Firmen setzen auf emotionale Werte wie das Phänomen Vintage. „Mit der Kollektion 2016 bringen wir Elemente mit klaren, innovativen und zeitgemäßen Linien an den Start“, erklärt Gian Paolo Migliaccio, CEO der italienischen Marke Ethimo. Mit Produkten wie dem jüngst lancierten Programm „Swing“, ein Entwurf des französischen Designers Patrick Norguet, möchte Migliaccio den deutschen Markt erobern. „Ein modernes Produkt mit einem Vintage-Touch, der durch die Kombination von Teak und schwarz beschichtetem Aluminium entsteht.“ Materialikombinationen wie diese sind eines der Markenzeichen von Ethimo.
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„Am Anfang jeder Entwicklung steht immer eine äußerst genaue Materialrecherche. Unsere Modelle sind bekannt für ihre Haltbarkeit und ihre besondere Ästhetik.“ Inspiration bei der Formgebung liefern die Landschaften rund ums Mittelmeer mit ihren prächtigen Farben und dem geschichtsträchtigen Umfeld. „Die aktuelle Kollektion ist eine Hommage an die leuchtenden Farben Siziliens“, sagt der Unternehmer und denkt an die Hänge des Ätna. „Auf den dunklen Lavafeldern hat sich eine großartige Flora entwickelt. Doch man kann in unserem Programm auch in das Blau der Französischen Riviera abtauchen und in die Weite Apuliens.“ Für Migliaccio sind in dieser Saison großzügige Lounge-Elemente stilprägend, die von Accessoires wie Leuchten und Teppichen ergänzt werden.
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Dougan Clarke ließ sich bei der Konstruktion seiner außergewöhnlichen Sonnenschirme vom Segelsport inspirieren. Von oben im Uhrzeigersinn: „Plantation Max Collection“. Über der Wasseroberfläche schwebt ein „Ocean Master Max Manta“. Hund und Herrchen tummeln sich unter einem „Cantilever“. Alle Schirme Tuuci.
Wer im Schatten liegt, lebt länger. Aber welcher Schirm überzeugt und hält Stand? „Wenn es um die Gestaltung und die Verarbeitung geht, gefallen mir zwei Modelle besonders gut“, antwortet Dougan Clarke, der Chefdesigner und Gründer von Tuuci. Die Lieblinge des Amerikaners sind der „Manta“ und die „Aluma-Teak“-Konstruktion, die bei exklusiven Linien wie „Max“ Verwendung fndet. Das erste Mo-
dell sprengt die Grenzen konventioneller Schirmformen. „Man denkt an einen Rochen, der aus der Tiefe des Meeres emporgleitet und in seiner Schönheit über die Wasseroberfläche fliegt.“ Bei „Aluma-Teak“ ist es die Haltbarkeit an sich. Mit Segeltakelagen vergleichbar, kann ihr selbst raues Seeklima nichts anhaben. „Die markante Optik von Aluminium und Edelstahl in Verbindung mit dem warmen Holz generiert einen perfekten Schirm mit coolem Look und dennoch gemütlicher Ausstrahlung. Das Besondere an Tuuci? „Schönheit, Langlebigkeit und Funktion.“ W!D 2/2016
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REPORTAGEN !
Einrichten ist ihre Leidenschaft. Die folgenden Geschichten handeln von Menschen, die ihrer ganz persönlichen Umgebung größte Aufmerksamkeit und Sorgfalt zukommen lassen. Als Architekt, als Schriftsteller und als Interior Designer. Auf diese Weise entstehen einzigartige Ambiente, die einen Besuch lohnen. Voilà, Sie als Leser brauchen nur zu blättern.
Interieur im Interieur. Die Fotoarbeit ohne Titel von Wai Lau hängt in einem Refugium in der Toskana, Seite 80.
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Kleines Schwarzes Größe allein zählt nicht, das Melbourner Townhouse überzeugt mit einer ordentlichen Prise Persönlichkeit. FOTOS: MARTINA GEMMOLA / LIVING INSIDE TEXT: AMANDA LYNN / MARIE-LUISE MUGRAUER
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„Als wir das Haus kauften, war es eine totale Katastrophe. Stellen Sie sich Neonröhren, einen hellblau-geblümten Teppich, kaputte Bürotrennwände und keinerlei Tageslicht vor.“ Und dennoch hatten die Interior-Designerin Amanda Lynn und ihr Partner Leon Levine das richtige Gespür. Die Lage der ehemaligen Industriehalle ist unschlagbar. Zu Fuß erreicht man schnell die Innenstadt von Melbourne oder Carlton, das italienische Viertel, in dem noch bis spät abends Cafés geöffnet sind. Im Radius von zwei Blocks um das Haus befinden sich mehr als zwanzig Cafés, Bars, Bäckereien, Restaurants sowie exzellente Buchläden, Eisdielen und Kinos. Nicht weit entfernt liegt auch ein kultur- und geschichtsträchtiger Hotspot der australischen Metropole: der Queen-Victoria-Markt mit seinem frischen Fisch, Gemüse, Obst und den duftenden Blumen. „Uns war sofort klar, dass das Gebäude allein schon wegen der Lage im Wert steigen würde“, erinnert sich Amanda, „Als wir es vor zehn Jahren kauften, verlängerten wir zunächst den Vertrag mit den bisherigen Mietern, die das Haus als Büro nutzten. Wir selbst wohnten ganz in der Nähe.“ Nach vier Jahren begann die Renovierungsphase. Das Haus wurde vollständig entkernt und wieder aufgebaut. „Die Renovierung hat weniger Zeit in Anspruch genommen als gedacht, haben sie so etwas schon einmal gehört?“ lacht die Hausbesitzerin, „Wir erhielten die Baugenehmigung innerhalb von zwei Wochen. Ich war mir sicher: das ist ein schlechtes Zeichen, weil so etwas nie passiert. Der Bauunternehmer hatte ein anderes Projekt verschoben und konnte deshalb schon innerhalb des ersten Monats, nachdem wir uns an ihn gewendet hatten, starten. Wir begannen mit dem Abriss Anfang Dezember, was echt verrückt war, weil wir erst in frühestens drei Monaten damit gerechnet hatten, der Urlaub nach Mailand und London war bereits gebucht. Als wir Ende Januar zurückkamen stand bereits das oberste Stockwerk.“ Mitte Mai zog das Paar mit seinen Katzen Ting und Buster in sein neues Haus. Tischler- und Malerarbeiten waren da noch in vollem Gange. Dennoch dauerte das Bauvorhaben weniger als sechs Monate; sicherlich das Resultat der akribischen Planung der Hausherrin; auch wenn sie es bescheiden unter Glück verbucht. Amanda Lynn war schon immer fasziniert von der Wirkung guter Architektur und ihrer Auswirkung auf Räume. Auf der Suche nach den passenden Architekten funkte es zwischen den Hausherren und Kirsty und Brenton vom Rexroth Mannasmann Collective.
„Dieses Haus brauchte dringend Hilfe. In seiner Zeit als Büro hatte es vollkommen seinen Charakter verloren. Alle Merkmale, die an seine Zeit als Lagerhalle der späten 1800er erinnerten, waren verloren gegangen. Mir war sofort bewusst, dass Kirsty und Brenton den Räumen wieder Persönlichkeit verleihen würden; eine Eigenschaft, die neuen Gebäuden oft fehlt.“ Amanda und Leon wünschten sich kein gewöhnliches Zuhause; es sollte flexible Bereiche haben, die entweder erweitert oder vergrößert werden können, je nach Nutzung als Atelier, Büro oder Wohnraum. Gleichzeitig sollte es neutral genug sein, dass es – falls sie es einmal verkaufen sollten – möglichst vielen Käufern gefällt. Amanda Lynn arbeitet von zu Hause; allerdings eher selten in ihrem Atelier. Das Wohn- und Esszimmer muss meist für Meetings herhalten, aber auch naheliegende Restaurants nutzt sie oft, um sich mit Klienten zu treffen. „Gerade dann, wenn mein Büro mal wieder voller Muster, Fliesen und Plänen ist. Wenn das Wetter gut ist, setze ich mich aber auch gerne mit dem Telefon in unseren Garten und hole ein paar Stunden Telefonate nach. Wenn mir die Ideen fehlen, jäte ich eben Unkraut in meinem kleinen Kräutergarten und brüte über meinem Design-Dilemma.“ „Wild und verwachsen“ sollte der Garten möglichst aussehen; dazu inspirierten die Hausherrin die Gärten der Reihenhäuser in der Melbourner Laneway. Weil der Garten klein ist – wir sprechen hier von vier mal fünf Metern –, entschied das Paar, die Wände schwarz zu streichen. „So verschwinden sie regelrecht und betonen die grünen Pflanzen davor. Vorher war dieser Bereich übrigens ein Parkplatz. Ein durch und durch deprimierender Anblick. Jetzt habe ich Zitronen, Blaubeeren, Chilis, Zwiebeln und Paprika angepflanzt. Sie wachsen in schwarzen Kisten, in denen wir früher immer die Milchlieferung bekamen.“ Die Holzbänke verkleideten sie mit einem grafischen Stoff von Cloth, einer australischen Marke. Die gelben Hocker sind wegen ihrer Sitzhöhe besonders bei den Nachbarskindern beliebt, die sich hier oft nach der Schule treffen. Das Kernstück des Hauses ist der Essbereich; darüber ließ man ein Buntglas-Fenster
Linke Seite: Den Tisch fertigte ein Schreiner aus alten Dielenböden, die gelben Stühle von Tolix verleihen ihm Lässigkeit. Umrahmt wird das Ensemble von der schwarz-weißen Grafik des Künstlers Ray Carter. Diese Seite: Idylle im Hinterhof auf vier mal fünf Metern.
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Rechte Seite: Den Zebra-Sessel erstand Amanda Lynn von einem alten Ehepaar. Die Grafik, eine Erinnerung an ihre erste Katze, stammt von Robin Metcalfe. Diese Seite: Ein alter Drahteimer und Glühbirnen spenden individuelles Licht. Im Kapstadter Büro ihres Vaters fand sie den Bürostuhl, die Wand ziert eine Gras-Tapete. Die Streben unverkleideter Wände bieten Platz für persönliche Schätze.
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Da dieses Haus das bisher kleinste der Besitzer war, stellten sie eine ambitionierte Regel auf, die lautete, dass nicht mehr als f端nf Zentimeter Platz verschwendet werden durfte. Daher bieten Wandverstrebungen Platz f端r Sammelleidenschaften und Urlaubserinnerungen, wie die Holz-Wahrzeichen einer ber端hmten deutschen Hauptstadt von Muji.
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einsetzen, wofür Seventies-Glas verwendet wurde. „Sie wissen schon – diese Art von Glas, die alle sofort aus ihrer Eingangstüre herausreißen wenn sie renovieren“, schmunzelt Amanda. „Ich liebe an der Glasdecke, dass sie mich immer daran erinnert was draußen passiert, anstatt mich abzuschirmen. Das gelbe und grüne Glas stammt aus einem alten Pfadfinderheim, zwei Stunden von unserem Zuhause entfernt.“ Den Tisch fertigte ein Schreiner aus alten Dielen einer stillgelegten Fabrik ganz in der Nähe. Nicht das einzige Recycling-Produkt; der Boden besteht aus alten Reifen und sorgt für eine gute Akustik. Die gelben Tolix-Stühle sind Leons Favoriten, weil sie sich durch ihre fröhliche Farbe vom schwarzen Interior abheben und gleichzeitig lässig und ungezwungen wirken. Aufgrund des filigranen Rahmens der Glasdecke konnte keine schwere Leuchte über dem Esstisch aufgehängt werden. Die Entscheidung fiel auf ineinander verschlungene Stränge, die mit Kupfer verbunden wurden. Das ergibt einen tollen Effekt, wenn tagsüber die Sonne und nachts das elektrische Licht reflektiert wird. Bis auf wenige Leuchten, wie die gelbe Jieldé-Leseleuchte im Wohnzimmer, sind die Stühle die einzige Neuanschaffung. Alles andere konnte aus der vorherigen Immobilie wiederverwendet werden. „Auf die Leseleuchte aus Frankreich warteten wir sieben Monate, also länger als der komplette Hausbau. Damit die Stelle an der Wand nicht so leer war, hängten wir eine maßstabsgetreue Zeichnung auf.“ Eines der spannendsten Details des Hauses ist die schwarz-weiße Grafik am Kopf des Tisches, für dessen Gestaltung der lokale Künstler Ray Carter engagiert wurde. Die Formen erinnern an die mit Schlamm gefärbten afrikanischen Stoffe und verleihen dem Raum eine gewisse Dynamik und eine Pointe. Da der Essbereich nicht von der Küche getrennt ist und dort oft Meetings stattfinden, sollte die Küche möglichst wohnlich sein. Statt Hängeschränken ziert nun Kunst die Wände. Auch im Wohnbereich (erste Doppelseite) spielt Kunst eine entscheidende Rolle. „Es frustriert mich total, wenn ich das Wohnzimmer eines Klienten komplett um den Fernseher aufbauen soll. Bei uns sollte es auf keinen Fall so sein, deshalb montierten wir den Fernseher an der Wand und umgaben ihn mit Kunstwerken mit mindestens der gleichen Größe, so war der Fernseher nur ein weiterer Rahmen.“ Die Leuchte aus einem alten Drahtmülleimer mit alten Glühbirnen war ebenfalls eine Idee von Amanda, die besonders Wert auf die Lichtinszenierung eines Raumes Wert legt. Daher spenden neben Deckenleuchten etliche andere Quellen Helligkeit. „Die Sofas aus braunem Veloursleder sind richtig alt – sie sind ein weiterer Tribut an die Seventies. Je älter das Leder wird, desto besser fühlt es sich an, und vor allem ist es das einzige Material, das unsere Katzen nicht zerstören können.“ Ohnehin ist der liebste Platz der Katzen die Fensterbank neben dem Zebra-Sessel im ersten Stock. Letzterer war ein Second-Hand-Fundstück, das Amanda einem Ehepaar abkaufte, das sich für die Seniorenresidenz einschränken musste. „Er ist super bequem, wenn ich viel lesen muss. Um die Fenster bauten
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wir Bücherregale, wodurch auch die tiefe Fensterbank entstand, aber wir haben auch einfach wahnsinnig viele Bücher. Die Katzen-Grafik neben dem Sessel hat eine skurrile Geschichte. Ich kaufte sie von Robin Metcalfe, weil sie mich so sehr an meine erste Katze Mischa erinnerte. Erst danach fiel mir auf, dass der Titel Mischa lautete – das war echt gruselig. Die grün-gelbe Bildmontage war ein Geburtstagsgeschenk meines engen Freundes und Künstlers Jo Sabey und das Landschaftsgemälde von Pieter van der Westhuizen darunter war ein Abschiedsgeschenk für Leon, als er seine Kanzlei in Kapstadt verließ und wir nach Australien zogen.“ Die Originaldecke war in diesem Raum so niedrig, dass die Besitzer Holzbalken anbrachten und sie in einem gelb-grünen Farbton anstrichen. „Ich liebe diese Art von Decken, die in den Siebzigern verbaut wurden, und wollte schon immer so eine haben. Besucher denken oft, sie wäre original und fragen, wann wir sie denn streichen oder verkleiden wollen. Die Farbe ist auch wirklich gewagt, aber ich finde es belebt den Raum und der grüne Patchwork-Teppich bringt alles in ein Gleichgewicht. Die Wandleuchte stammt von Tolomeo und ist perfekt für diesen Raum, weil ich sie entweder zum Sessel oder an meinen Schreibtisch schwingen kann. Ich habe mich wahnsinnig gefreut, als ich sie gefunden habe, weil ich keine Leuchte wollte, die die Optik der Deckenbalken stört.“ Da das Haus das kleinste ist, in dem die Besitzer jemals gelebt haben, mussten sich die Besitzer gründlich Gedanken über Stauraumlösungen machen. Dafür stellten sie die Regel auf, dass keine fünf Zentimeter ungenutzt bleiben sollten. Sie legten daher die Streben einiger Wände frei und kleideten die Innenräume mit Gipskartonplatten aus. So entstanden zehn Zentimeter schmale Regale, die Platz für Urlaubsmitbringsel, wie die Wahrzeichen aus Holz von Muji, die von Reisen nach Berlin, New York und London stammen. „Mir war wichtig, dass ich nicht auf persönliche Dinge verzichten musste, dass sie aber gleichzeitig sorgfältig ausgewählt sind.“ Das absolute Lieblingszimmer von Amanda Lynn ist ihr Schlafzimmer, denn dieser Raum hat für sie eine beruhigende Atmosphäre. Er sollte nahezu gestaltungslos sein, sodass der Blick auf die umgebaute Lagerhalle mit georgianischen Backsteinen, die grafischen Silhouetten der hohen Dächer der viktorianischen Stadthäuser und die Turmuhr des Rathauses konkurrenzlos bliebe. Deshalb haben die Wände, Bettwäsche und das Kopfteil die – vollkommen neutrale – Farbe von nassem Putz. Die Türen des Schlafzimmerschrankes sind fast spiegelglatt und reflektieren den Garten des Nachbarn, was dem Raum mehr Tiefe verleiht. Das Kunstwerk über dem Bett stammt von einem australischen Maler. Es kombiniert zwei der Hauptfarben des Hauses – Schwarz und Senfgelb – und erfüllt gleichzeitig das gestalterische Vorhaben von Amanda, in dem Haus keine reinweiße Farbe zu verwenden. Im Wohnbereich wurden alle Wände tiefschwarz gestrichen, sodass die Kunstwerke dem Betrachter geradezu entgegenspringen. Für den Rest des Hauses ließ sie einen Farbton mischen, der nassen Zement nachempfindet – ein neutraler und dennoch warmer Ton, der eine gelungene Balance zu dem Schwarz bildet. „Ich wuchs in Südafrika auf und bin dadurch sicherlich in meiner Verwendung von Texturen und Materialien davon sehr beeinflusst. Ich verwende weitestgehend organische Farben und Materialien und eher ungern glatte oder glänzende Oberflächen. Mir gefällt es, ein Zuhause zu erschaffen,
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das dazu einlädt auf Entdeckungsreise zu gehen, das kleine Einblicke gewährt, die das Auge reizen und gleichzeitig eine starke Persönlichkeit und ein Gefühl der Dauerhaftigkeit vermitteln, eben das komplette Gegenteil von einem Showroom.“ Die zwei nicht zueinander gehörenden Nachttische sind antike Fundstücke. Statt einer Wand erlaubt die Brüstung den Blick in den Wohnbereich. Soll der Raum dennoch einmal vom Rest der Welt getrennt werden, erfüllt ein Vorhang diesen Wunsch. „Das Beste an dem Raum ist der kleine Kaffee-Balkon, der von dort abgeht. Die Aussicht auf die Turmuhr ist atemberaubend. Wir erinnern
uns noch gut an unsere Zeit in Lower Manhattan: Die Bewohner saßen am Abend auf ihren Feuertreppen und plauderten mit Nachbarn. Wir wollten genau diese Gemeinschaft nachbilden, also bauten wir einen Balkon als Tribut an dieses Lebensgefühl. Meistens trinken wir hier morgens, bevor wir zu arbeiten beginnen, unseren Kaffee, begrüßen unsere Nachbarn, die in den Tag starten. Ein großer Baum vor meinem Büro ist ein Treffpunkt für einen großen Schwarm Papageien; sie schießen auch zu dieser Zeit alle herab. Es ist ein ganz spezieller Moment. Am Samstagnachmittag nehmen wir auch oft die Tageszeitung mit in das Schlafzimmer, die Katzen kommen dazu, wir legen entspannte Musik auf, lösen das Kreuzworträtsel und die Sonne geht langsam unter – es ist ein ganz friedliches Ritual.“
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Da Amanda Lynn und Leon Levine das Haus alleine bewohnen, wählten sie ein offenes Raumkonzept. Über das Geländer (linke Seite) hinweg hat man eine uneingeschränkte Sicht auf das Kernstück des Hauses.
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Toskanischer Traum Das renovierte und charmante Landhaus ist eine Oase der Ruhe und beherbergt eine Fotokunstsammlung. FOTOS: FABRIZIO CICCONI / LIVING INSIDE TEXT: FRANCESCA DAVOLI / ELENA DEEG
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Mitten im Chianti Aretino wurde ein toskanisches Bauernhäuschen vom Architekturbüro Eutropia aus Florenz neu erfunden. Beim Anblick der hohen Steinmauern werden Erinnerungen an vergangene Zeiten geweckt. Außerdem ist es auch Hort einer ausgewählten Kunstsammlung, die Fotografien aus aller Herren Länder umfasst. Hier wohnt Fabrizio Napolitano, Wirtschaftsberater mit einer hohen Affinität für zeitgenössische Kunst. Die Architektur ist eine perfekte Mischung aus Merkmalen der Gegenwart, verbunden mit der ländlichen Idylle der Toskana. Schachtelartig offenbart dieser Bau seine kulturelle Vergangenheit und bezieht dabei die unglaubliche Landschaft sowie die Grünanlagen in das Gesamterscheinungbild mit ein. Perfekt in seine Umgebung eingebettet ragt das Anwesen aus den Hügeln des Chiantis heraus, inmitten der Provinz Arezzo – während drinnen eine warme Atmosphäre die Freunde aus aller Welt begrüßt. Techniken, Material und einige Andenken vergangener Tage wurden bei der Renovierung respektiert und wenn möglich erhalten. An ausgewählten Stellen im Hausinneren wurden alte Steinmauern freigelegt und wirkungsvoll in Szene gesetzt. Es erzielte dadurch die gewünschte Wirkung, nämlich Altes mit Neuem zu verbinden. Der Charme des alten Bauernhauses wirkt mehr denn je, ohne dabei auf Luxus oder Komfort verzichten zu müssen – ein sehr hoher Lebensstandard ist drinnen wie draußen gegeben. „Hier komme ich her, wenn ich zur Ruhe kommen möchte“, das ist das Erste was Fabrizio, der Eigentümer des Hauses, zu seinem Heim zu sagen hat. „Am Morgen aufzuwachen inmitten der Ruhe, den Lärm und die Hektik der Stadt komplett zu vergessen, draußen mit Freunden auf der Terrasse frühstücken und die wundervolle Landschaft genießen: es ist die Einfachheit, die diesen Platz so schön und faszinierend für mich macht.“ Fabrizio ist viel auf Reisen, geschäftlich pendelt er zwischen London und Zürich, aber hier hat er seinen persönlichen Erholungsort gefunden. So wählte er dieses Fleckchen Erde aus und machte das Landhaus zu seinem Zuhause. „Es mag komisch klingen, aber die Renovierung des Hofes war eine fantastische Erfahrung für mich. Die Verwandlung über die Monate hinweg zu verfolgen und mit den Architekten über die Entwicklung zu sprechen, das reichte von weniger relevanten Details bis hin zu wichtigen Entscheidungen, war so interessant. So sehr, dass ich mir wünschte, ich könnte nochmal von vorne anfangen.“ Dieselbe Leidenschaft ist auch im Haus allgegenwärtig, in der Sammlung der künstlerischen Fotos und auch in den Möbelstücken die eins nach dem anderen ausgewählt wurden. Der Eigentümer fand sie auf Märkten, die er überall auf der Welt besuchte, oder in Designerläden größerer europäischer Städte. Joshua, sein sechsjähriger Sohn kreierte dabei seine ganz persönliche Galerie und ist hocherfreut die Ausstellung zu präsentieren. Er war es auch, der die Gegenstände für sein Zimmer auswählte und die Renovierung dort beobachtete, wahrscheinlich fühlt es sich deshalb nun wie sein eigenes Kreativlabor an. „Das erste Mal, als ich dieses Haus betrat“, erklärt der Projekt-Designer
Rechts: Sohn Joshua sitzt auf dem blauen Sessel von Vittorio Dassi aus den Fifties. Links: Das frühere Bauernhäuschen hat durch die Renovierung seinen Charme erhalten und wurde durch ein modernes Inneres mit der Gegenwart verbunden. Das Architekturbüro Eutropia, Florenz, realisierte diesen wahr gewordenen Traum auf dem Lande.
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Ugo Dattilo vom Studio Eutropia in Florenz, „konnte ich die Komplexität der Räume sofort spüren. Vieles war durch frühere Umbauten verborgen und wartete nur darauf entdeckt zu werden. Ich beschloss, so viel wie möglich freizulegen um somit einen Freiraum für Neues zu schaffen, in dem die gewonnene Energie fließen konnte. Dank diesem schichtweisen Abtragen kamen alte Techniken zum Vorschein, was zeigte wie das Haus gebaut wurde und welche Materialien dazu verwendet worden sind: Steinmauern, historische Balken und natürliche Felsgesteine. Auf diese Weise wurden alte Elemente erhalten und mit neuen Materialien wie Glas, Stahl oder Harz kombiniert. Darüber hinaus zaubert das Element Licht eine ganz besondere Stimmung in die Räumlichkeiten. Zahlreiche Fenster lassen viel Tageslicht herein, Holzböden im Obergeschoß und weiße Wände verstärken den klaren Gesamtcharakter. Lichtdurchflutet erscheinen die frischgestalteten Räume beinahe selbst wie ein Werk aus dem Fotorealismus. Diesem Genre, der Fotografie, wird durch Arbeiten wie die des britischen Fotografen Nick Veasey (siehe Auto oben) oder Adriana Duque (Portrait „Alejandra“, oben links) aus Kolumbien großzügig Raum gegeben. Doch nicht nur diese erhellen die Szenerie. Neben dem Tageslicht geben Designerlampen von Ingo Maurer oder Tom Dixon zusätzlich Helligkeit.
Vergangenheit trifft auf Gegenwart: Ein alter Holzpflug wird mit Designerleuchte „Zettel“ von Ingo Maurer kombiniert. Über dem Esstisch hängen Pendellampen von Tom Dixon. Kunstwerke von links nach rechts: Portrait „Alejandra“ von Adriana Duque, Fotokünstler Nick Veasey und Johnny Rotten‘s Werk „God save the Queen“.
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Hier regiert die Moderne: Nicht nur Modeikone Vivienne Westwood inspiriert zu besonderen Kombinationen, die Einrichtung, besonders die erlesenen Fotokunstwerke stammen von zahlreichen Reisen rund um den Globus und führen die Welt in der italienischen Provinz zusammen, wie beispielsweise die acht Heldinnen von Dorothy Yoon (rechts). Die weiße Couch designte Patricia Urquiola für B&B. Eine Massanfertigung ist das Bett, bezogen mit feinstem Leinstoff. Die Pendelleuchte darüber stammt wie die meisten Lampen von Tom Dixon. Rechte Seite: eine Fotografie von Hendrik Kerstens.
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Die Wärme wäre wohl auch so im ganzen Haus spürbar. Gut zwei Jahre hat die Renovierungsphase in Anspruch genommen und auch jetzt, einige Zeit nach Beendigung, ist es dem Team des Architekturbüros Eutropia noch immer in außerordentlich guter Erinnerung. Die Verwandlung von einem ehemaligen Bauernhaus in modernen Wohnraum bereitete allen Beteiligten gleichermaßen Freude und das Endergebnis kann sich sehen lassen. Von außen wirkt es instandgesetzt und äußerst gepflegt, doch ist man über die Aktualität im Innern einfach nur tief beeindruckt. Sowohl die Küche wie auch sämtliche sanitären Anlagen sind auf neustem Stand der Technik und dazu kommt die geschmackvolle zeitgenössische Inneneinrichtung. Designermöbel werden clever kombiniert mit Kunstwerken aus der Gegenwart. Zwar unterstützte das Florentiner Büro die Gestaltung der Räume, doch betonte Antonella Tundo von Eutropia noch einmal den einzigartigen Geschmack des Eigen-
tümers. Er wusste einfach, was er wollte. Hohe Räume waren dabei ganz oben auf der Wunschliste. Teilweise gibt es Nischen, die fast schon Loftcharakter versprühen, doch ist dieses Haus einfach cool und nicht im Geringsten unterkühlt. Flauschige Kissen auf gemütlichen Sesseln oder die große Wohnzimmercouch laden zum Rumlümmeln und Erholen ein. Genau das Richtige also für eine Auszeit fern des stressigen Berufalltags. Mit einer Wohnfläche von rund 150 Quadratmetern ist dafür auch ausreichend Platz und neben vielen Rückzugsmöglichkeiten bietet die offene Küche mit großzügigem Essbereich auch eine Möglichkeit, gemeinsam mit Freunden in großer Runde am Tisch zu verweilen. Dann kann das mediteranne Flair Italiens auch kulinarisch ausgelebt werden und die Toska-
na kommt flüssig ins Glas durch einen guten Tropfen Chianti. Das Interieur ist eher international geprägt: zwar stammen einige der Lieblingsstücke von B&B Italia, doch mit den Fotos geht es raus in die Welt. So stammen die gesammelten Werke aus fast allen Kontinenten und auch bei Stühlen und anderen Gegenständen wurde auf renommierte Labels zurückgegriffen. Doch stilprägend ist letzten Endes die Balance aus Architektur und Interieur und dabei spielen die ursprünglichen Elemente eine wirklich bedeutende Rolle. Die Wirkung des Anwesens wäre niemals so harmonisch ohne die Steinmauern oder die bereits vorhandenen Holzbalken an der Decke. Doch erst in Verbindung mit dem Mix aus Einrichungsgegenständen von damals bis heute ergibt sich ein rundes Gesamtbild. Holzelemente wie etwa der alte Bauernpflug oder die Treppen sorgen für Gemütlichkeit, während die Fotografien Persönlichkeit widerspiegeln. So wird Neues gewagt und auf Bewährtes vertraut. Auch der Respekt gegenüber dem einstigen Landhaus wird dabei eingehalten und so wären die Bewohner wohl begeisert, wenn Sie wüssten, was aus dem Häuschen nun geworden ist. Und das obwohl für den Istzustand einige Wände und auch der Dachboden entfernt wurden, um Höhen sowie Lichtquellen zu erzeugen. Dank so manchem rustikalen Stück, wie etwa Fell auf dem Boden oder einem Waschbecken aus Stein, wird auch das Element Erde passend zu seinem Hintergrund mit einbezogen. Natürliche Materialien, und sei es nur die Leinenbettwäsche im Schlafzimmer, sorgen darüber hinaus für Wärme und Wohlbefinden. Obwohl es manchmal so wirken mag, wurde hier nichts dem Zufall überlassen. Aber das soll es ja auch gar nicht, guter Geschmack will schließlich gelernt sein. Und das Schönste daran ist, dass sich die Einzigartikeit dieses Hauses unmöglich kopieren lässt. Eben ein Unikat an Qualität und Stilmix. Fabrizio jedenfalls liebt sein Häuschen: „Es ist genau so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe“, lautet sein Fazit, „das Team von Eutropia hat großartige Arbeit geleistet und wir haben uns auf Anhieb gut verstanden.“ Absoluter Lieblingsort ist das Schlafzimmer: „Es gibt keinen besseren Ort auf der Welt, großes Bett und hohe Decken.“ Trotz des vielen Reisens versucht Fabrizo so häufig wie möglich hier zu sein, am Liebsten natürlich während den Sommermonaten, seinen Urlaub verbringt er seitdem an diesem magischen Ort. „Mein Sohn und meine Freunde fühlen sich einfach wohl und so herrscht hier so gut wie immer eine tolle Atmosphäre.“ Den Kontrast zwischen der zeitgenössischen Kunstsammlung und der romantischen Landschaft der Toskana findet Fabrizio übrigens äußerst ansprechend: „Die Fotografien verleihen den Wänden einen Touch von Surrealismus, besonders die Portraits öffnen ein Fenster in eine Welt, die nicht zu den toskanischen Hügeln passen, sie aber dennoch ergänzen.“ Alles in allem nahmen die Renovierungsarbeiten fast zwei Jahre in Anspruch, Gutes braucht eben einfach seine Zeit.
Die moderne Küche in Hochglanz-Weiß produzierte der italienische Hersteller Modulnova, sie beherbergt das Portrait „Elza“, fotografiert von Irina Rozovsky (siehe auch Detail auf dieser Seite). „Eames“-Stühle von Vitra sind Klassiker, versammelt um den Tisch von Bartel. Die Aufnahme im Hintergrund trägt die Handschrift der chinesischen Fotografin Lau Wai aus Hongkong. Leuchten von Tom Dixon erhellen den Esstisch und geben auch im Küchenbereich ausreichend Licht.
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Residenz und Museum: Die Eingangsfront liefert keine Idee davon, was Besucher im Inneren der Wellblecharchitektur von John Henry erwartet. Über der Eingangstür rechte Seite hängt eine Arbeit von David O‘Halloran.
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Warum rotsehen? Bei John Henry liegt alles im gr端nen Bereich. Klarer in seinen Vorstellungen kann ein Architekt nicht sein. FOTOS: ARMELLE HABIB / LIVING INSIDE TEXT: STEPHAN DEMMRICH
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Die Liste der Anwesenden w체rde den Rahmen sprengen! Die Schaukelliege entwarf Oskar Niemeyer, den roten Sessel Frank Gehry wie die St체hle um den Foster-Tisch. Wer sieht da die Felsen und B채ume?
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Wer sieht die Flamingos? Oder vielleicht die Op-Art von John Vickery auf der Empore. Hinter ihr liegen der Schlaf- und Badbereich. Originell ist Henrys Gestaltung des Boden, aus dem echte Felsen schauen.
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Auch Kunstsammler verlieben sich ab und zu in anonyme Werke wie dieses im Badbereich. Besonders sind hier die Installation der Dusche durch die Spiegelfront. Im angrenzenden Schlafbereich rechte Seite gibt es Klassiker von Eames aus der Midcentury-Moderne. Das Bett ist eine Sonderanfertigung. Dar端ber bewegt sich ein Calder-Mobile.
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Neben die Coca-Cola-Werbung platzierte der Hausherr eine Arbeit von Peter Mohler. Am liebsten mag es Henry, wenn Gäste zum Dinner kommen. Wenn nicht, studiert der Architekt Kunstbücher linke Seite. Die Möbel versammeln die besten Designernamen des 20. Jahrhunderts.
Research, genauer gesagt Eltham, ist einer der Orte in Australien, die man mit dem Auto am besten schnell hinter sich lässt. „Metal on the pedal“, vorne rein und hinten raus. Gas geben, wumm! Die Straßen verlaufen in leichten Schwüngen, treffen bisweilen in Kreisverkehren aufeinander und haben eigentlich nur eine Funktion: die rhythmisch ansetzenden Hauseinfahrten zu erschließen. Die Architektur ist zum Einschlafen, wenn man sie hier und da hinter üppigem Gestrüpp zu sehen bekommt. Auch auf dem fünften Kontinent hat der Traum vom Eigenheim eine traurige Seite, und diese ist meistens rechteckig mit Satteldach. Willkommen in der Peripherie um Melbourne. Formal würde diese Beschreibung auch auf das Haus von John Henry zutreffen, wäre da nicht seine Dimension einer Gymnastikhalle, wäre da nicht ein komplett transparentes Dach, ein Fußboden, aus dem Felsen herauswachsen und an manchen Stellen auch Pflanzen, und wäre da nicht außerdem eine ansehnliche Kunst- und Designmöbelsammlung. „Dieses Haus spiegelt meine Entwicklung in architektonischer Hinsicht wider und bietet eine Vorstellung von meiner Gestaltungsphilosophie“, erklärt der Hausherr, der sich für sein Konzept von Architekten-Ahnen wie Paul Rudolph und Robin Boyd inspirieren ließ. Die Liebe zur Architektur kam durch Henrys Vater: „Er wollte Architekt werden, doch in Zeiten der Weltwirt-
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schaftskrise mussten ihn seine Eltern von der Schule nehmen. Er wurde Maurer. Er las viel über Design und sein Lieblingsarchitekt war Frank Lloyd Wright. Das war auch mein erster Held“, so Henry, dessen Portfolio von knallharten Industriebauten über Krankenhäuser und Seniorenresidenzen bis zu Privathäusern reicht. „Heute würde ich mein eigenes Haus nachhaltiger bauen und energieeffiziente Technologien integrieren. Eine dichtschließende Zweifachverglasung für das Dach wäre auch besser gewesen. Aber damals hatte ich kein Budget dafür.“ Wer schon einmal einen Sommersonnentag in Melbourne verbracht hat, der versteht diesen Wunsch. „Aber damit lernt man umzugehen“, sagt der Australier, der als Architekt einem klaren Credo folgt: „Entwickle deinen eigenen Stil.“ Was damit gemeint ist, veranschaulicht sein sogenanntes „Research House“. Der Name ist auf den Standort zurückzuführen, doch Henry findet die Frage nach der Namensfindung berechtigt, weil sein Privathaus auch eine Art Forschungsarbeit darstellt. „Meine Erfahrungen und meine architektonischen Vorstellungen sollten in das Konzept einfließen.“ Doch es war für ihn eine echte Herausforderung, seine Ideen und Überlegungen zu bündeln. „Ich kenne Architekten, die es nicht geschafft haben, ein Haus für sich selbst zu entwerfen. Und einige, die das hinbekommen haben, fühlen sich in ihren eigenen vier Wänden nicht wohl, oder sie haben ihre Planungen erst gar nicht in die Realität umgesetzt. Man kann das mit der Schreibblockade eines Autors vergleichen. Unser Verstand ist eine Enzyklopädie aus Erlerntem, das man zu Papier bringen muss. Doch man kann erst anfangen, wenn man sich klar darüber ist.“ Henry gelang dieser Balanceakt so gut, dass er für dieses Projekt zahlreiche
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Preise und Auszeichnungen einheimste. Von außen wirkt sein Haus eher unscheinbar und lässt an eine Gewerbehalle denken, doch wenn man auch nur eine der Eingangstüren öffnet, erhält man eine leise Vorahnung von dem, was Besucher innen erwartet. Von außen ganz in Weiß gehalten, ist auf die Innenseite der insgesamt vier Doppeltüren ein Farbverlauf in je einem Primärton aufgesprüht worden. Eine dahinterliegende zweite Doppeltür ist dann komplett in Rot, Gelb, Grün und Blau gehalten. Sie kündigen einen Funkenflug der Fantasie an. Formal handelt es sich bei der Architektur um einen großen Raum, über dessen durchsichtigem Dach nachts die Sterne funkeln und tagsüber die Sonne brennt, wären da nicht Bahnen von weißem Stoff gespannt. Sie fluten den Raum mit einem Maximum an Tageslicht und schaffen eine White-Cube-Situation. Man hat den Eindruck, als würden über ihren Boden verschiedene Plattformen schweben. Das Gelände ist abschüssig und so nimmt die Raumhöhe von der Eingangsseite zur Glasfront der gegenüberliegende Seite zu. Einschübe und Emporen teilen verschiedene Funktionszonen ab. Die höchste Ebene im Raum dient als Schlafbereich und verfügt über ein angegliedertes, offen gestaltetes Bad. Von hier oben bietet sich ein gigantischer Blick durch die rückseitige Glasfassade auf tropisches Grün. Die Verschmelzung zwischen Architektur und Außenraum zieht sich im Inneren des Gebäudes weiter, denn durch Aussparungen im Fußboden ragen Felsen heraus, auf denen das Haus errichtet wurde. Ein skurriles Szenario, denn in der umliegenden Erde wachsen Sträucher und Stauden. Handelt es sich um Zimmerpflanzen oder erobert die
Natur ein Stück des Terrains zurück, das der Bau ihr genommen hat? Unweigerlich denkt man an ein Gewächshaus, in dem die Blüten fröhlich bunte Möbel und Werke der Pop Art sind. „Mein Haus ist auch eine Galerie. Seit 30 Jahren sammle ich Kunst und habe nicht vor, aufzuhören. Der Inhaber einer Kunstgalerie in einer kleinen Stadt in unserem Land hat mich darauf gebracht, mich mit modernen Werken und zeitgenössischem Design zu beschäftigen. Dieser Empfehlung bin ich stets gefolgt, und ich kann mich glücklich schätzen, ihn als Mentor gehabt zu haben.“ Kunst und Design sind eine wichtige Inspirationsquelle für den Australier, der für seine Branche eine künftige Herausforderung sieht: „Unsere Welt wird durch die neuen Technologien kleiner. Es ist sehr viel einfacher und verführerischer, andere zu kopieren – besonders im Design. Dabei ist es so wichtig, bei sich selbst zu bleiben. Jeder Architekt muss seine eigene Sprache entwickeln, aber dabei das Vokabular der Vergangenheit beherrschen. Man muss es lernen, darf aber keine Zitate verwenden. Es ist nicht gut, wenn man als Architekt einen Stararchitekten kopiert“, referiert Henry etwas pathetisch. Um es mit seiner anfänglichen Vorstellung einer eigenen Enzyklopädie auszudrücken: „Es geht darum, den Produktionsprozess eines Produktes zu erlernen. So kann etwas Einzigartiges entstehen. Das kann man nur erreichen, indem man an sich selbst glaubt.“ Fast ein bisschen trotzig steht Henry im Raum und sucht in einem seiner Bücher nach einem passenden Exempel, während die Augen seines Besuchers nach wie vor Wände und Ebenen inspizieren und sich gar nicht sattsehen können. Ein Paradies.
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Klare Kante, zur端ckhaltendes Design: Das 1966 errichtete Haus 端berzeugt durch seine symmetrische Linienf端hrung.
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Ein Atelier zum Wohnen
Im Herzen Flanderns entdecken zwei Künstler ein architektonisches Juwel für sich. Das 1966 von Jean van den Bogaerde gebaute Haus bringt einen Hauch avantgardististischen Wohnstils in die ländliche Gegend.
FOTOS: SERGE ANTON/LIVING INSIDE TEXT: OSCAR VAN DEN BOOGARD/WOLFRAM HÜLSCHER
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Von der Großstadt aufs Land, aus der Penthousewohnung in eine Ateliervilla – Oscar van den Boogaard und Steven van Watermeulen hatten vier Jahre in Antwerpen gewohnt, als sie ihr heutiges Haus auf der Homepage eines Immobilienmaklers entdeckten. Umgeben von einem alten Golfplatz, ausgedehnten Wäldern und alten Villen liegt das 1966 entworfene Gebäude in Sint-Martens-Latem, einer kleinen Gemeinde in Flandern. Doch nicht nur die Lage begeisterte die beiden Künstler sofort, sondern vor allem das außergewöhnliche Design des Hauses. „Unser Haus ist eine Mischung aus Japan und der Schweiz, zwischen Frank Lloyd Wright und Le Corbusier“, meint Oscar van
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den Boogard. Dass sich in dem Haus vereinen lässt, was sonst wohl eher unvereinbar klingt, liegt nicht zuletzt an der klaren Linienführung des Gebäudes. Große Fensterflächen lassen Licht hinein und auch im Wohnzimmer spürt man die natürliche Umgebung. Natürlichkeit wurde auch bei der Gestaltung der Räume groß geschrieben: Die klaren Linien lassen die verschiedenen Holzarten stimmungsvoll zur Geltung kommen. Dennoch sieht man dem Haus von außen bei Weitem nicht die Gemütlichkeit an, welche man im Inneren spüren kann. Das als Arbeitsplatz für Architekten erschaffene Gebäude wird erst durch die Einrichtung zum Wohnhaus. Die Fassade aus Holz und Metall
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hat einen zunächst eher verschlossen wirkenden Charakter, der vor allem durch die großen Fensterflächen und das mehrfache Tonnendach aufgelockert wird. Innen sorgen weiße Flächen an den Wänden und luftige Konstruktionen für helle und freundliche Farbtöne, kantige Einbauschränke treffen auf kubische Formen, die Abrundungen an Türen und Wanddurchbrüchen nehmen die halbrunde Form des Daches spielerisch auf. Von der kiesbedeckten Terrasse führt eine Treppe auf einen Balkon, der galerieähnlich die ganze Gartenfront des Hauses begleitet. Wie auch im Erdgeschoss, lassen sich im ersten Stock, dem Obergeschoss, alle Türen sowie die großen Fenster öffnen.
Das ist nicht nur im Sommer von Vorteil und unterstreicht noch einmal die Offenheit des Wohnens. Die teilüberdachte Terrasse erinnert durch die mächtige Balkenkonstruktion, die den großflächigen Balkon trägt, an einen Kreuzgang und auch bei Regen gibt es genug Raum inner- und außerhalb des Hauses um
Durch die Verwendung von Holz im Innen- wie im Außenbereich fügt sich das Haus harmonisch in seine Umgebung ein. Der optische Schwerpunkt liegt hier aber auf den besonderen Klinkerfliesen, welche sonst bevorzugt im Außenbereich zum Einsatz kommen.
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Die großzügige, teilüberdachte Terrasse lädt das ganze Jahr über zum Verweilen im Freien ein und eröffnet einen herrlichen Ausblick auf den parkähnlichen Garten mit seinem alten Baumbestand.
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sich zu erholen. Dabei liegt es in der Natur dieser Architektur begründet, dass dieses Haus sich nicht sofort ganz erschließen lässt – viele Feinheiten entdeckt man erst mit der Zeit. „Die Architektur ist sehr flexibel und gibt ihre Geheimnisse erst langsam, über die Jahre preis“, schwärmt Oscar van den Boogard. Kluge Details und optimale Raumausnutzung ermöglichen Flexibilität im Wohnen und geben den Bewohnern gestalterischen Spielraum bei der Einrichtung. Filigrane Konstruktionen wechseln sich mit massiven Flächen ab, die Dunkelheit der Hölzer wird von den lichtdurchfluteten Fenstersegmenten abgemildert. Das Haus hatte seine heutigen Besitzer sofort überzeugt. Auch im Bekanntenkreis der beiden kam das neue Haus gut an – ganz besonders gut bei befreundeten Architekten, die selbiges noch aus ihren alten Studientagen als architektonischen Geheimtipp kannten. Durch das bewusst hintergründige und puristisch-unaufdringliche Design konnten mit der Einrichtung weitere Akzente gesetzt werden, die sich harmonisch in das Haus eingliedern. Modernes Design trifft auf hochwertige Antiquitäten, Renaissancemöbel auf Pop-Art-Gemälde. Dass diese Stilmischung gut harmoniert, wird von der Architektur unterstützt. Grundsätzlich dominieren klare Formen, die Linienführung unterstreicht die hochwertigen Baumaterialien und lässt sie somit verstärkt zur Geltung kommen. Durch die großzügige Verwendung von verschiedenen Holzarten fügt sich das Haus stimmungsvoll in seine Umwelt ein, die großen Fensterfronten lassen umgekehrt auch den Wald förmlich ins
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Wohnzimmer kommen. Der parkähnliche Garten, der direkt an die großflächige Terrasse angrenzt, lädt zum Spazierengehen ein, die umliegende Landschaft zu ausgiebigen Wandertouren ins Grüne. Ein Haus mit unübersehbaren japanischen und skandinavischen Einflüssen, inmitten einer Szenerie, die einen unwillkürlich an klassisch-britisches Landleben denken lässt – Gegensätze scheinen hier komplett zu verschwinden. Denn nicht nur das Gebäude an sich hatte van den Boogard und van Watermaulen sofort begeistert. Auch die Lage des Ortes in einer der landschaftlich schönsten Gegenden Belgiens war von Vorteil. Das Anwesen liegt auf einer dreiecksförmigen Erhöhung, einer Flussdüne, welcher der Architekt des Hauses den Namen „the beach“ – der Strand – gab. Ein entscheidender Pluspunkt war für das Haus aber auch die kurze Entfernung von Sint-Martens-Latem zu Gent. Der Schauspieler Steven van Watermeulen gehört dort der Theatergruppe NTGent an, der Schriftsteller Oscar van den Boogaard betätigt sich als Artistic Director am Hoger Instituut voor Schone Kunsten / Higher Institute for Fine Arts (HISK) in Gent. Auf dem Land wohnen und trotzdem schnell in die Stadt kommen zu können, war bei der Suche nach einer neuen Heimat eine wichtige Grundvoraussetzung. Doch van den Boogard und van Watermaulen sind nicht die ersten Künstler, die das kreative Flair der kleinen Doppelgemeinde mit rund 8500 Einwohnern zu schätzen wissen. Sint-Martens-Latem hat nicht umsonst den ehrenvollen Beinamen „Künstlerdorf“, gilt der kleine Ort doch als Wiege des
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Das Esszimmer (S. 104) stellt den Mittelpunkt der Villa dar. Die linke Wand beinhaltet eine eingebaute Vorratskammer, die rechte Wand grenzt den Raum zur K端che ab. Die K端che (S. 105) ist zur Beleuchtung mit Oberlichtern versehen, das Fenster ist in Richtung Garten ausgerichtet. Oben rechts: der stolze Hausbesitzer Steven van Watermeulen.
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flämischen Expressionimus. Die „Latemer Schule“, eine ganze Generation von Malern und Dichtern, fand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der waldigen Umgebung des Ortes ihre Inspiration. Kein Wunder, dass van den Boogard und van Watermeulen den Ort begeistert aufgenommen haben. Beste Kontakte bestehen auch noch zu den Vorbesitzern der Villa – diese leben noch heute im selben Dorf und besuchen ihre Nachfolger heute regelmäßig. Nach vierzig Jahren hatten der Architekt und seine italienische Frau das Haus verlassen, indem ihre drei Kinder groß wurden, um in ein kleineres Domizil zu ziehen. Doch haben auch sie ihre unvergänglichen Spuren im
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Haus hinterlassen. An die Enkelkinder erinnern noch heute die kleinen Striche und Markierungen am Türrahmen eines Schlafzimmers, die sauber mit Name und Datum versehen, den Prozess des Aufwachsens dokumentieren. Viel wird sich allerdings auch sonst an dem Haus nicht ändern – und das soll es auch gar nicht. Seit es 2009 in die offizielle Liste der historischen Monumente des Belgischen Königreiches aufgenommen wurde, steht es unter Denkmalschutz. Damit verbunden ist vor allem, dass das Haus besonderen Schutz genießt und gestalterisch nichts wesentlich verändert werden sollte. Das stört die beiden Besitzer aber nicht – ganz im Gegenteil, denn die Bewahrung
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dieses historischen Gebäudes ist beiden ein persönliches Anliegen. Das Haus soll in seinem ursprünglichen Zustand erhalten werden, lediglich bei der Einrichtung werden eigene Akzente gesetzt. Ein Haus, welches mehr als ein halbes Jahrhundert lang als kreativer Spielraum gedient hat, darf nun als Ort der Inspiration für seine neuen Bewohner weiter existieren. Aus dem ehemaligen Kinderzimmer wird ein weiteres Büro, aus den alten Arbeitsräumen wird ein Studio, ein Raum für Begegnung und Gespräche mit Freunden und Gästen. Seien es die Architekten, die früher in den ehemaligen Atelierräumen arbeiteten, die Familie, die in dem Haus
wohnte – sie alle haben ihre Spuren im Haus hinterlassen. Oscar van den Boogaard und Steven van Watermeulen werden ihr Traumhaus voller Ideen begeistert mit neuem Leben erfüllen.
Das ehemalige Kinderzimmer (Seite 106) dient heute umgestaltet als ein zusätzliches Büro. Das Bild „Der General“ ist von Marcel Decleer. In den ehemaligen Arbeitsräumen (Seite 107), dominieren Renaissancemöbel und Pop-Art-Kunstdrucke: Was sonst nicht passen würde, fügt sich hier zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen. Umgeben von Fenstern öffnet sich der Raum zum Garten mit reichen Baumbestand.
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SPEZIAL !
Auf geht‘s zum Messe-Marathon Vor Ihnen liegt eine ganz schöne Strecke. Und wir versprechen damit nicht zu viel. Sie startet auf der Frankfurter Messe Heimtextil und führt über die imm Cologne, die Kölner Möbelmesse, bis nach Paris auf die Maison & Objet. Unser Fazit nach 10 Tagen? Die Einrichtungsbranche ist in Bewegung. Lassen Sie sich möbilisieren.
Riskieren Sie mit uns einen Blick auf die Kölner Sonderschau „Das Haus – Interiors on Stage“ und treffen Sie mit uns Designstar Sebastian Herkner, ab Seite 116.
Textile Träume aus Frankfurt 110 | Köln ist unser Möbeldorado: neue Sofas, Hochlehner, Transparenz und Schwarz 116 | Paris ist die Show für Genießer 126 W!D 2/2016
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Endverbrauchern bleiben die Tore der Frankfurter Messe Heimtextil verschlossen. Dabei wäre der „Theme Park“ oben eine Gesamtaufnahme, eine einmalige Inszenierung der Trends für die kommende Saison, schon allein einen Besuch wert. Geballtere Information über das, was kommt, gibt es nirgendwo. Die Trendwelten 2016 heißen „Protect“, „Energise“, „Nourish“ und „Enrich“. Besondere Relevanz hat das Thema „Nourish“ unten rechts, bei dem es um ökologische Visionen von Well-being geht. Sehr stylish ist „Enrich“: Es spannt einen Bogen von der Mode zum Interior Design, bei dem Opulenz und hochdekorative Elemente der kulturellen Vergangenheit Referenz erweisen und zugleich in die Zukunft deuten.
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Trendszenario Textiles Design von morgen: Neue Wohnwelten auf der „Heimtextil“.
Die Einrichtungssaison eröffnet die Frankfurter Messe „Heimtextil“, die im Januar mit einer Trendschau der Superlative aufwartet. Wirklich einzigartig im Interior-Business ist der „Theme Park“, der in diesem Jahr dem Motto „Well-being 4.0“ folgt. Für die Definition der Leitmaxime und Unterthemen hatte sich bereits im vergangenen März ein Trendtable aus sechs international tätigen Designagenturen getroffen. Die Leitung für die Show 2016 hat das amerikanische Büro WGSN Mindset. „Well-being 4.0“ beschreibt textile Einrichtungswelten, die zum Wohlfühlen einladen. „In einer Zeit des überbordenden Informationsaustausches sucht der Mensch in seinem Zuhause einen Ort der Ruhe, wo Möbel, Textilien und Designprodukte mit Düften versehen sind und die Einrichtung Relaxmöglichkeiten bietet“, sagt Lisa Douet von WGSN Mindset. Dabei spielen Technik und Wissenschaft, die mit textilen Materialien eine Symbiose eingehen, eine entscheidende Rolle. „Der Aspekt «4.0» des Ausstellungstitels ist angelehnt an den Begriff «Industrie 4.0.» und steht für smarte, digitale und individuelle Lösungen“, heißt es vonseiten der Frankfurter Messe, die dafür ein gigantisch großes Areal zur Verfügung stellte. Insgesamt vier Themenwelten hat der Trendtabel definiert – die Messebesuchern Orientierung und Inspiration bieten sollen. „Protect“ präsentiert sich in cleaner Ästhetik und mit klarem Design. Der Wohnstil basiert auf Themen wie Ruhe, Meditation und Wellness. „Energise“ ist eine hochenergetische Trendströmung, die Menschen und Technologie verbindet. Es geht um ein neues Energie-Level, bei dem „Licht als neues Material immaterielle Formen schafft“. Ganz dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet ist „Nourish“, währe „Enrich“ glamourös daherkommt. |sd
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Links: „Tapetentitan“ taufte P+S International ihr ältestes Werbegesicht. Dieter Bohlens neueste Kollektion hört auf den Namen „Studio Line“ und verspricht Extravaganz und Exklusivität. Unten: Laut O-Ton bei Rasch Textil hielt Barbara Becker nicht nur ihren Pilatesgestählten Körper in die Kamera, sondern brachte sich mit viel Biss und Passion in ihre Miami-Kollektion „b.b home passion V“ ein.
Ihre Wohnzimmerwand braucht ein neues Gesicht? Dann kleben Sie doch Nena drauf. Oder Barbara Becker oder den Bohlen. Zumindest diese Stars sind vollkommen von der Rolle. „Ich liebe Miami“, schwärmt Barbara Becker. „Das macht es nicht besser“, möchte man ihr antworten. Oder können Sie sich ernsthaft eine Tapete mit pinkfarbenen Flamingos auf türkisem Palmen-Hintergrund in deutschen Wohnzimmern vorstellen, Frau Becker? Zugegebenermaßen macht Humor vieles erträglicher, und am Ende ist es müßig, über schön oder weniger schön zu diskutieren. Das gilt gleichermaßen für die Kollektion von Harald Glööckler. Und dennoch entsprechen Strass-Steine, funkelnde Kronen und Kroko-Imitate der wachsenden Aversion gegen triste raufasertapezierte Wände, denen ein wenig Gla-
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mour nicht schadet. Es ist ja sowieso nicht für die Ewigkeit gedacht, wie Musik-Urgestein Nena sinniert: „Auch die schönsten Tapeten bleiben bei mir nicht ewig kleben. Ich habe festgestellt, dass auch mein Bett gerne wandert und immer wieder verrückt werden möchte.“ Der Kommentar entfällt an dieser Stelle. Weniger mobil geht es bei „Shopping-Queen“ Guido Maria Kretschmer zu. Seine Kollektion ähnelt eher dem sanften Kuss eines pastellfarbenen Schmetterlings und visualisiert seinen TV-Slogan: „Die tut einfach nichts für dich.“ Da bleibt am Ende nur der Rat: Kleistermeister nimm lieber den Farbeimer. |mlm
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Wer macht‘s mit wem? Rechts: Guido Maria Kretschmer mit P+S International, wo gleich fünf Kollektion „Fashion for Walls“ entstanden. Harald Glööckler mit der Marburger Tapetenfabrik, für die neuerdings auch Nena Pate steht. Die Sängerin findet übrigens Tapeten toll, denn deren Wechsel „steht für Flexibilität, Offenheit und Inspiration auf den sichtbaren und unsichtbaren Ebenen“. Egal ob Becker, Bohlen oder wie sie auch heißen mögen, die Idee, sich einen Star zu Hause an die Wand zu kleben gab‘s doch schon mal: in „Bravo“ als „Starschnitt“.
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Auf Tuchfühlung mit der neuen Bettwäsche der Frühlings- und Sommerkollektionen. Es gibt viele Gründe morgens nur ungern das Bett zu verlassen, einer davon könnte die neue Lieblingsbettwäsche sein. In dieser Saison stehen besonders Pastelltöne und expressive Muster im Trend. Mit der „Poetry of Light“-Kollektion erweitert der Schweizer Luxusbettwäschenhersteller Schlossberg den blumigen Kurs um ein Weiteres. Wer sich darüberhinaus mit Tagesdecken oder passenden Vorhängen zum neuen Bettenlook eindecken möchte, tut gut daran, einmal die aktuelle Kollektion von Linum zu durchforsten. Tagesdecke „Quilt“ in Beige gibt es in den Größen 170x260 oder 270x260. Selbst wenn Sie sich nicht unbedingt zu den Textilliebhabern zählen, an Bettwäsche und Handtüchern kommt keiner vorbei. Doch gibt es auch ganz schlichte Modelle: bei „Riverdale“, ebenfalls Linum, bilden zurückhaltende Streifen das Muster und auch die neuen Entwürfe von Auping für Beddinghouse orientieren sich am unifarbenen Pastelltrend oder der Gradlinigkeit. Christian Fischbacher setzt hingegen auf dezent eingesezte Farben, die Kuscheldecke „Heartbreaker“ wird korallfarben umrandet. Zu feminin? Dann vielleicht lieber im Fabton Tinte. Die Linie entstand im Designstudio St. Gallen. Beim Kissen kommt jedoch mehr Buntes ins Spiel: die „Expression“-Kollektion ist in drei verschiedenen Farbverläufen erhältlich. |ed
„Colette“ von Schlossberg linke Seite oben, Kollektion Floral Dreams. Rechts davon: Bett mit Linum-Wäsche. Kissen „Expression“ und die Kuscheldecke „Heartbreaker“ Mitte unten gehören zum Sortiment von Christian Fischbacher. Bettwäsche u. rechts/links: Beddinghouse.
Grazie und Anmut. Designbodenbeläge für mehr Ambiente.
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Sebastian Herkner Superstar 19 Neuheiten allein auf der Kölner Möbelmesse. Der deutsche Designer ist derzeitiger Liebling der Einrichtungsbranche und begeistert mit seinen Entwürfen Konsumenten und Kritiker. Als Sebastian Herkner im letzten Jahr kurz vor der Mailänder Möbelmesse einen Anruf aus Köln erhielt, ob er die Sonderschau „Das Haus – Interiors on Stage“ für die imm Cologne 2016 machen könne, sagt der Deutsche sofort zu: „Natürlich habe ich gleich ja gesagt“, sprudelt der 35-Jährige in seiner unnachahmlichen Art los, deren Freundlichkeit und Offenheit entwaffnend ist. „Aber dann habe ich sofort nachgedacht: Wie mache ich es? Ich wollte kein schönes Haus machen, das jeder schön findet. Man braucht eine Haltung und eine Message. Durch die politische Si-
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tuation kam es ganz schnell dazu, dass ich eine offene Architektur wollte“, erklärt der Senkrechtstarter. Auf der internationalen Einrichtungsmesse präsentiert sich seine Vorstellung eines zeitgemäßen Wohnhauses (Fotos unten) als Bühne mit Vorhängen, die Herkner mit eigenen und Objekten anderer Designer bespielt. „Mein Haus sollte auf jeden Fall rund sein, und ich wollte keine starren Wände mit Farbe oder Tapeten. Wegen der politischen Situation sollte es offen wirken: Gerade für die Flüchtlinge, unsere neuen Nachbarn. Wie gehen wir damit um?“ So entstand eine Art
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Willkommensarchitektur. Man nimmt es Herkner sofort ab, dass er sich darüber viele Gedanken macht. Was man ihm zunächst nicht abnehmen möchte ist der Fakt, dass er allein in Köln zwei Dutzend neue Produkte lanciert, und in seinem Büro nur zweieinhalb Leute arbeiten. Herkner studierte Kunst und Design an der HfG Offenbach und etablierte schon während des Studiums sein Büro. Die Liste seiner Auftraggeber ist ziemlich lang, der Beweis dafür ziemlich beeindruckend. In der Kölner Inszenierung stehen seine Möbel und Objekte für ClassiCon, Pulpo, Moroso und Fontana Arte. Ganz neu sind sein Bett für Schramm (Sie finden es auf Seite 23) sowie der oben abgebildete Outdoor-Sessel „Mbrace“ für Dedon, für den Herkner zusammen mit Giulio Rodolfo ein neuartiges Geflecht entwickelte. „Das Dedon-Projekt waren drei
Jahre und die Leuchte für Fontana Arte hing in Mailand noch als Prototyp.“ In Köln strahlt sie über dem Eingang in unmittelbarer Nähe zu einem Paravent aus dicken Porzellanperlen, den der Designer zusammen mit Rosenthal entwickelte. „Wir machen damit gerade einen Showroom in New York. Ich habe zu denen gesagt: «Mensch, ihr dürft euch nicht nur auf das Thema Tischkultur konzentrieren. Begreift doch den Wert eures Know-hows. Macht doch mal etwas anderes».“ Diese Experimentierfreude gilt für Herkner selbst, der sich im vergangenen Herbst bei einem Workshop in Kolumbien mit an den Webstuhl zwischen die Arbeiter setzte. „Wir haben uns mit Händen und Füßen unterhalten. Solche Webstühle kenne ich nur aus dem Freilichtmuseum Hessenpark. Toll!“ Mit gleicher Energie bringt Herkner Firmen für W!D 2/2016
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Sebastian Herkner (*1981) mischt derzeit die Wohnwelt auf. Für Rosenthal entstanden die „Domo“-Vasen und für die holländische Firma Linteloo sein Stuhl „Mark“. Vorherige Seite: Um seine Schale gruppieren sich „Ray“, sein neuer Stoff von Nya Nordiska, „Collar“-Hängeleuchten für Gubi, sowie sein Sessel „Mbrace“ bei Dedon und die „Boule“-Leuchten für Pulpo.
Kooperationen und andere Kreative der Branche zusammen. „Why not? Es gibt doch immer Synergien.“ Und die Woche hat sieben Tage. „Ich habe viel am Samstag und Sonntag gemacht. Ich brauche keinen Urlaub, weil es mir Spaß macht. Mein Freund arbeitet samstags, und ich kann wunderbar allein in der Werkstatt stehen. Da kann ich vor mich hin denken und Modelle bauen. Das ist prima. So ist der Stuhl für Linteloo (ganz oben)
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entstanden.“ Und das Rätsel „19“ gelöst. Auf der Messe gruppiert sich eine ganze Gruppe um einen Esstisch, der aber auch benutzt wird. In der angrenzenden Küche von Boffi wird gekocht und Herkners Mutter, die vorbeigekommen ist, um sich die Installation ihres Sohnes anzuschauen, steht am Becken und spült Geschirr. „Wir sind alle ganz normal.“ Auch das nimmt man dem Designstar sofort ab und kann ihn dazu nur beglückwünschen. |sd
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Rückzugsorte von oben: „Polo“, Bielefelder Werkstätten gehört zu unseren Entdeckungen genauso wie „Romy“ bei Freifrau. Auch Sebastian Herkner ist mit „Ala“ für Cividina ganz vorn. In Grün: Sitzbox von Paola Navone für Linteloo. Rechts davon Retro-Look in Samt bei Walter Knoll.
Auch das Thema hoher Rücken wird Designfans mehr und mehr entzücken ... Noch sieht man es nur vereinzelt, aber das Thema der Hochlehner wird wichtiger. Sei es als Lounge-Möbel wie das Modell „Polo“ von den Bielefelder Werkstätten, das zu den schicksten Neuheiten auf der Kölner Möbelmesse zählte – oder als Cocktailvariante bei Freifrau: „Romy“ in violettem Samt gestaltete Patrick Frey: „Wir haben den Rücken des Sessels bewusst hochgezogen“, erzählt der deutsche Designer, der den einstigen Cocooning-Trend damit wiederbelebt und eine Sesselform aus
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den Fifties adaptiert. „Es geht um das Thema Schutz und ein Wohlgefühl. Der Samtbezug erfüllt eine bestimmte Sehnsucht nach Haptik. Die Menschen suchen nicht allein Geborgenheit in der Form, sondern vermehrt im Material. Samt, Biberstoffe und Alcantara haben diese besonders weiche Oberfläche.“ Wer sich in den Gefährten auf dieser Seite niederlässt, mag aus Komfortgründen gar nicht mehr aufstehen oder fühlt sich zumindest für einige Zeit unbeobachtet. Einfach abtauchen ... |sd
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Leichtigkeit erfordert nicht immer Raum, manchmal genügt eine Prise Transparenz. Ein offener Grundriss oder gar der völlige Verzicht auf Wände sind nur zwei Möglichkeiten, Räumen Leichtigkeit zu verleihen. Das alternative Zauberwort heißt: Transparenz. Wem die Abwesenheit von Wänden zu radikal erscheint und wer dennoch nicht auf eine gewisse Nuance Liberalität verzichten möchte, dem empfehlen sich Objekte, die Licht und Blickachsen spielerisch sich einsetzen. Wie zum Beispiel das Raumelement (rechts) von Hey-Sign, das durch gedrehte Filzbänder einen Teil des Raumes optisch abtrennt, aber nicht vollkommen verbirgt; gleichzeitig wirft es spannende Schatten. Die wunderschönen Leuchten von &tradition (rechts oben) sind durch die Verwendung von Reispapier federleicht und filtern das Licht sanft. Ein Inbegriff von Transparenz ist die Leuchte im Zentrum, die das Spiel mit Schatten und Licht zelebriert. Der perforierte Stahl des Schirms gewährt einen Blick auf den Stamm der pilzförmigen Leuchte. Das Innere wiederum offenbart den Leuchtkörper, der seinerseits die Lichtstrahlen unvergleichlich filtert. |mlm
Im Uhrzeigersinn: „Marble“-Tischleuchte aus Marmor, um 220 E, nebst den federleichten „Formakami“-Leuchten, ab 200 E, beides &tradition. Das Raumelement „Flow“ wirft durch gedrehte Bänder tolle Schatten, in zwei Größen erhältlich, ab 685 E, Hey-Sign. „Pedrera“-Beistelltisch, um 670 E, Gubi. Zentral: „Asola“-Leuchte von Ligne Roset, um 425 E.
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„Plumy“ links von Ligne Roset lädt seit über 25 Jahren zum Sitzen, Schlafen oder Rumlümmeln ein. Auch die Entwürfe von String, ClassiCon, Walter Knoll, Cassina, Driade oder Brühl haben allesamt eine lange Geschichte auf die sich lässig zurückblicken lässt.
Manchmal muss es nicht der neuste Entwurf sein, Lieblingstücke mit Vergangenheit: Das „System“ (links oben in der Grauvariante) von String entstand ursprünglich als Bücherregal. Der Designklassiker wurde vor 67 Jahren entworfen und ist heute aktueller denn je. Sessel „Bibendum“ – 1926 von Eileen Gray – wurde liebevoll nach dem Michelin Reifenmännchen benannt und ist im Bild oben rechts neben
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dem neusten Entwurf, dem „Pli Side Table“, beides von ClassiCon, arrangiert. Der „Burgaz Chair“ entstand aus früheren Entwurfen von Sadi Ozis und seinem Sohn Neptun in Zusammenarbeit mit Walter Knoll. Zum 90. Geburtstag von Cassina wurde der „Utrecht Armchair“ (links unten) wiederentdeckt. Driade bezog den „Blocco“, 1970 von Nanda Vigo designt, kurzerhand mit neuen Farben. Brühl nahm das 20-jährige Jubiläum von Sessel „Magnat“ zum Anlass einer Neuauflage.
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Von oben: Modell „Extrasoft“ von Piero Lissoni für Living Divani, Couchlandschaft „Pilotis“ von Cor und die schicke Ledercouch „Teno“ von Rolf Benz. „Cosy“ präsentiert sich im skandinavisch angehauchten Look, Werther Klassik. Unten Sofaprogramm „Harris“ von Koinor.
Kn(a)utschzonencharakter fürs Zuhause mit den Sofakombinationen aus Leder & Stoff. Fünf gute Gelegenheiten um einfach einmal die Seele baumeln zu lassen und Kraft für den Alltag zu tanken. „Extrasoft“ können wir uns dank Piero Lissoni in den Feierabend fallen lassen, die einzelnen Elemente sind dabei beliebig anzuordnen und machen das Gesamtbild somit individuell formbar. Eine extravagante Grundform finden wir beim Entwurf „Pilotis“ wieder, neu auf der Messe vorgestellt, präsentiert es sich in Stoff oder Leder. Der lässige Überwurf ist das neue Feature zu „Cosy“ von Werther Klassik. Mit einer Boxspring Polsterung bildet es die
Grundlage für den Stoffbezug innen und die Lederverkleidung aussen. „Harris“ – das neue Sofaprogramm von Koinor besticht besonders durch seine Leichtigkeit. Es scheint zu schweben und ist mit einem schmalen, sichtbaren Holzrahmen versehen. Tamara Härty entwarf das Modell mit verstellbarem Kopfteil und unterschiedlichen Sitztiefen. In der Ausführung hier bildet die Kontrastnaht einen zusätzlichen Hingucker. „Teno“ oder „Die Kunst des Faltens“ wurde von Norbert Beck für Rolf Benz entworfen. Das Sofa mit der Ausstrahlung eines lässigen Loungemöbels ist durch die verschiedenen Rückenkissen höchst abwechslungreich und stets bequem. Zudem lassen es die Spangenfüße fast schweben. So schöne Polstermöbel auf hohem Niveu setzen den Trend für die kommende Couchsaison. |ed W!D 2/2016
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Klassisch modernes Design und feine Details wie Ziernähte sind die Spezialität von Machalke. Von oben: „Marshall“, „Zac“-Sessel und die Loveseat „Vivien“.
Welche spanndenden Entwicklungen und Qualitäten gibt es gerade im Lederbereich? Zum Beispiel Häute mit unveränderter, natürlicher Oberfläche, bei denen die Merkmale der Natur ganz wesentlich zum Erscheinungsbild beitragen, „Das ist unsere Spezialität“, freut sich Thomas Schlosser von Machalke und erläutert: „Dabei können
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ganz unterschiedliche Leder entstehen wie „Mammut“, zu sehen auf dem „Marshall“-Sessel (ganz oben) oder „Lavapel“ auf der Messeneuheit „Vivien“, dem Loveseat links. „Mammut ist bis zu 4 Millimeter starkes Bullen-Dickleder. In die Haut eingebrachte Fette machen es weich und griffig und seine Atmungsaktivität lässt nie den Eindruck eines kalten Materials entstehen“, so der Experte, der den besonders handwerlichen Ausdruck schätzt. Bei „Lavapel“ sind es die Waschbarkeit und die „unglaubliche Geschmeidigkeit“. Die Polsterfirma Machalke stellt in dieser Saison erstmals auch ein Bioleder vor, das mit Olivenblättern gegerbt wird. „Sie fallen bei der Olivenernte an und die Reststoffe können als Düngemittel eingesetzt werden.“ Ökologisch korrrrrekt ist auch das neue Stuhlmodell „Zack“ (Mitte), das Stefan Heiliger in Form brachte. „Die Sitzfläche generiert sich aus Dreiecken. Lederabschnitte, die bei der Herstellung großflächiger Sofas mit naturbelassenen Oberflächen anfallen, werden sinnvoll verwendet und Abfall vermieden.“ |sd
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Wie entwirft man ein Spitzenmodell? Die Antwort gibt Frans Schrofer mit „Caruzzo“. „Eigentlich war dieser Sessel eine Forschungsarbeit über Formen und Umrisse“, sagt der holländische Designer, der sich fünf Jahre lang intensiv mit dessen Linien und Details beschäftigte. Innerhalb kürzester Zeit gehört „Caruzzo“ zu den absoluten Rennern bei Leolux. Das Modell trifft den Zeitgeist: „Ich wollte das Thema Ohrensessel modern interpretieren und gleichzeitig die handwerklichen Möglichkeiten des Polstermöbelherstellers herausstellen. Es ging nicht darum, sich umzudrehen, sondern nach vorn zu blicken. Das ist ein Sessel für die Zukunft“, antwortet Schrofer auf die Frage nach dem Thema Retro. Typisch für den Gestalter, der seit 20 Jahren für Leolux arbeitet, ist der „skulpturale Zugang. Das ist meine Signatur. Meine Möbel sind immer dreidimensional. Es geht um Linien im Raum. Außen ist das Modell eher männ-
lich mit dem markanten Rücken, innen hat es eher weibliche Formen.“ Und was ist charakteristisch für den Hersteller? „Caruzzo hat eine gute Ergonomie und schöne Verarbeitungsdetails wie die Sticknaht, die von Hand appliziert wird. Sie unterstreicht die handwerkliche Kultur von Leolux.“ Da verwundert es nicht, dass Interessenten in die Läden kommen mit einem Bild des Sessels und fragen, wo sie ihn bestellen können. „Man fühlt sich in ihm geborgen. Das ist heute eine wichtige Funktion.“ |sd W!D 2/2016
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Bei „Seven“ oben von Sieger by Fürstenberg revolutioniert der Minimalismus die Tischkultur. Alles ist miteinander kombinierbar und die Entscheidung, weniger zu besitzen, ganz bewusst. Georg Jensen erweiterte die „Cobra Family“ von Constantin Wortmann und Christofle stellt mit „Mood“ siehe Foto rechts ein neues Silberbesteck vor.
Die Schönheit der einfachen Dinge Edles Porzellan und feinstes Silber in natürlichen Formen oder unkonventionellen Entwürfen: Klarheit und Konzentration auf das Wesentliche bestimmen den Trend auf den Tischen. In Zeiten häufiger Umzüge und wenig verfügbarem Wohnraum konzentriert man sich auf das, was man wirklich braucht. Der Rest fliegt kurzerhand raus. Es muss schon etwas ganz Besonderes sein, um der Unnötigkeit zu trotzen. Optimal also, wenn sich Schönes und Nützliches in einem vereint. Mit der Serie „Seven“ von Sieger by Fürstenberg wurde ein Service entwickelt, dass mit nur sieben Teilen alle Mahlzeiten vom Frühstück bis zum Dinner abdeckt. In Satin White oder vier weiteren Dekoren trifft es genau den Puls der Zeit. Materialien wie Porzellan oder Silber sind zeitlos und werden nie langweilig. Dabei sind gerade die
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schlichtesten Entwürfe besonders hinreißend. Für die Wiener Silbermanufaktur gelingt es dem Designer Ted Muehling, die Formen der Natur in seinen Arbeiten aufzugreifen. Er verwandelt organische Formen wie Blätter oder Steine in Objekte für Zuhause, und so wird ein Silberblatt zu einer Vase. Der französische Hersteller Christofle beweist mit seiner neuen Kollektion „Mood“, einem Besteck im Design-Ei, dass ein edles Silber nie aus der Mode kommen wird. Auch der nordeutsche Hersteller Robbe&Berking zeigt mit Neuheit „Eclipse“, dass es gar nicht mal Gold sein muss, wenn es glänzen soll. |ed
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Im Uhrzeigersinn: Die Vase in der Kombination Grün mit Bernstein gehört zum neuen Sortiment von Cristalleries Saint-Louis. Neuigkeiten auch bei Robbe&Berking: Das Besteck „Eclipse“ gehört neben Toastgestell, Marmeladendöschen und Butterschüsselchen zu den Neuheiten der Flensburger Manufaktur. Zeitlos hingegen die Cloche, zu deutsch Glocke, aus der „Noble“-Serie von Hering Berlin, zum Warmhalten oder Servieren geeignet. Die edle Form und der hohe handwerkliche Anspruch zeigen sich in dieser Serie besonders deutlich. Die blattförmige Vase kreiierte der US-amerikanische Designer Ted Muehling für die Wiener Silber Manufactur. Einzeln oder in der Gruppe, sind die Objekte als Vase oder Kerzenständer einsetzbar. Seine Hommage an die einzigartigen Formen der Natur.
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SPEZIAL MAISON & OBJET !
I said, hey honey, take a walk on the wild side. And the colored girls say ... Lou Reed wusste es schon in den Siebzigern wie sexy wild ist. Dieses Jahr zogen etliche Hersteller auf der Maison & Objet in Paris nach. Die Rede ist allerdings nicht, wie im oben zitierten Song von New Yorker Transvestiten, sondern von nicht minder schillernden Leuchten, Tischaccessoires und Stoffen. Jean Paul Gaultier entwarf für Lelievre gleich eine ganze Kollektion, die sich seinen Visionen der Natur widmet. Von Wildlederimitat, das oxidiertes Metall imitiert (rechts) bis zu üppiger Rokoko-Blütenpracht (oben) trugen seine Visionen pralle Früchte. Gubi ließ seinen Klassiker in ein freches Leopardengewand kleiden und verwendete dafür keine geringere Textilkunst als „Jungle“ von Pierre Frey. Wer an dieser Stelle Farbe vermisst, ist mit „Mauritius“ gut beraten. Dabei handelt es sich um die palmenverzierte grün-türkisfarbene Variante des Beetle-Stuhls. Dazu passend zeigt sich das Porzellan mit exotischer Flora und Fauna. |mlm
Links oben und rechts: Jean Paul Gaultier entwarf eine Stoff-Kollektion für Lelievre. Rechts oben: Wilder Untersetzer von &k Amsterdam. Zentral: Leuchte aus der „Multi-Lite“-Kollektion von Gubi. Rechts unten: „Beetle Lounge Chair“ und Fußstütze mit dem Stoff „Jungle“ von Pierre Frey und Leder-Paspelierung, ebenfalls Gubi. Infos S. 114.
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The Dark Side of the Room: Schwarz ist zurück. Bei Möbeln und als Hintergrund. „Die Farbe Schwarz steht für Eleganz und Kraft oder Stärke und verleiht der Form eines Möbels und Accessoires eine besondere Präsenz. Konturen werden stärker definiert und heben sich klar vom Umfeld ab“, so lautet das aktuelle Statement von Lambert zu der Trendfarbe überhaupt. „Wir beobachten seit ein bis zwei Jahren, dass schwarze Möbel und Wohnaccessoires erneut eine Rolle spielen. Die Skandinavier haben hierfür eine Vorliebe entwickelt. Das neue Schwarz unterscheidet sich deutlich von der schwarzen Einrichtung der Neunzigerjahre mit glänzend lackierten Oberflächen, Leder und Chrom. Die Oberflächen sind eher sanft gebeizt, zeigen natürliche Maserungen und die Textilien sind samtig, weich und Leder hat, wenn, einen Vintage-Charakter. Metall in Kombination dazu ist dunkel und geschmiedet.“ Wie man sich das vorzustellen hat zeigt der Sekretär „Stanley“, den das Kreativteam der Lifestylemarke in diesem Jahr ganz in Black zeigt und damit dem Möbel eine neue Eleganz verleiht. „Das neue Schwarz wird eher kombiniert als dass es monochrom den Raum bestimmt. Entweder mit hohen gekälkten Hölzern oder auch mit naturbelassenem Holz, dazu kann die Atmosphäre mit wenigen Mitteln völlig unterschiedlich gestaltet werden, ob mit Goldakzenten sehr elegant oder mit matten Nickeloberflächen eher kühl und modern, und dazu ist fast jede Farbe möglich. Der Raum sollte spielerisch und leicht gestaltet sein.“ Auch die französische Firma Ibride inszeniert den Trendton in ihren neuen Imageaufnahmen. Und auf der Kölner Messe punktete Istanbul‘dan mit einer kompletten Inszenierung. Black is back.
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Schwarz hat Power! Von oben: Regal von Ibride. Messeauftritt von Istanbul‘dan auf der imm Cologne. Dort präsentierte Lambert den Schreibtisch „Stanley“ im Smoking, um 2.270 X. Der Stuhl „Likka“ liegt bei 380 X. Neu ist der Beistelltisch „Charlie“ mit Hirnholz, um 500 X. Lambert. Infos finden Sie auf S. 140.
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SPEZIAL DECO OFF PARIS !
Ein traditionsreiches Familienunternehmen mit Gespür für Mode und Moderne. Nur selten schafft ein Unternehmen den Spagat zwischen Tradition und Moderne mit einer solchen Eleganz und Leichtigkeit wie die venezianische Stoffdynastie Rubelli. In fünfter Generation leitet Nicolò Favaretto Rubelli den Familienbetrieb. Die Auftraggeber sind hochkarätig; sei es das Bolschoi Theater in Moskau oder das Armani Hotel im Burj Khalifa in Dubai. Spätestens als etliche Mode-Ikonen in den Brokat-Stiefeln aus der Kooperation mit dem Schuhlabel Santoni ab-
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gelichtet wurden, war der exklusive Stoffhersteller auch in der Modewelt kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die eigene Weberei liegt nahe Como; neben hochmodernen Webstühlen sind bis heute Webstühle aus dem 18. Jahrhundert in Betrieb. Die Fertigkeit, die dafür erforderlich ist, beherrschen nur noch eine handvoll Weberinnen. Zwei davon ließ Rubelli aus Venedig anreisen, um das Know-how an zwei ihrer Kollegen weiterzugeben. Je nach Komplexität, schafft eine geübte Weberin nur 30 Zentimeter am Tag. Eine Extravaganz, die sich auch Hollywoodstars leisteten; die Namen sind natürlich streng vertraulich. |mlm
V. l. n. r. : Seit 1966 ist der Palazzo Corner Spinelli der venezianische Sitz von Rubelli. Aus der aktuellen „Venezia“-Kollektion: der Damast „Filarete“ und „Victoria“; CEO Nicolò Favaretto Rubelli; Handwebstühle aus dem 18. Jahrhundert. High-Heels von Rubelli/ Santoni.
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Textile Faszination nach Maß. Sie entsteht in unserer Familienmanufaktur aus kostbaren Geweben, handwerklicher Kunstfertigkeit und dem Blick fürs Einzigartige. Luxuriöse Unikate für die Gestaltung eines LebensRaums, der so unverwechselbar ist wie Sie selbst. Machen Sie sich ein Bild von unserer Kollektion 2016: beim LUIZ-CHOICE-Partner in Ihrer Nähe oder auf www.luiz.com
Zuckerstücke Genuss hat viele Seiten: eine verführerische Optik, eine kulinarische Offenbarung oder die intellektuelle Versuchung. Testen Sie es selbst. LISSABON und PORTO stehen in diesem Sommer ganz im Zeichen des neuen Pastelltons Rosenquarz, der sooooo hip ist – zumindest bei diesen beiden Girls: die Innenarchitektinnen Catarina und Claudia Soares Pereira aus dem Studio Casa Do Passadiço haben sich schon im letzten Jahr die rosarote Sonnenbrille aufgesetzt und eine noble Eisdiele am Ufer des Tejos sowie einen Juwelierladen in Porto in ein bonbonfarbenes Eldorado verwandelt. In den Innenräumen der Juwelenbox treffen pudriges Pink auf zeitgemäßen Chic und elegante Ausstattungsdetails wie den eigens kreierten Stuhl. Der Look ist nach wie vor Retro und mischt glamouröse Sixties mit einem Hauch von extravagantem Art déco. Farblich dazu abgestimmt entwickelte das Gestalterduo auch den Teppich, der an Strickkleider von Missoni denken lässt. Für die Eisdiele kommen eher Anleihen an das
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Miami der Thirties in Betracht. Das liegt zum einen an der Kombination von Pink und Schwarz, zum anderen an den Mustern auf den Rückenkissen der umlaufenden Sitzbank, die das Thema Eiscreme optisch unterfüttern. Besonders gelungen ist der Fußboden, der traditionellen Fliesenmustern vom Ende des 19. Jahrhunderts einen modernen Twist gibt. Draußen auf der Terrasse wird das Farbthema mit formschönen Sonnenschirmen und passender Kissenbestuhlung fortgeführt. Und was wollen uns all die Bonbontöne sagen? Der Sommer 2016 wird sweet! Rosa schmeichelt dem Teint, beim Eis oder Anprobieren einer Kette. Für Catarina und Claudia Soares Pereira ist es chic. Das zeigen ihre Konzepte für den Juwelier BMB in der Rua Pedro Homem de Melo 375 (Porto) und die Eisdiele Fiori in Lissabon, Armazém A, Cais do Sodre.
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PHILADELPHIA ist der Markenname für einen cremigen Frischkäseaufstrich aus dem Supermarktkühlregal. Kunstliebhaber verbinden damit aber eher eine amerikanische Stadt mit einer hervorragenden Kulturinstitution: das Philadelphia Museum of Art. Bis 15. Mai steht „International Pop“ auf dem Programm und bringt erstaunliche Forschungsergebnisse ans Licht und auf die Wand. Pop Art, häufig assoziiert mit Stars wie Andy Warhol und Roy Lichtenstein, ist kein amerikanisches, sondern ein globales Phänomen. Gemälde, Graphiken, Zeichnungen und Filmbeiträgen von insgesamt 80 Künstlern dokumentieren den gesellschaftlichen Wandel der Sixties in Europa, doch genauso in Argentinien, Brasilien und Japan. Zu den außeramerikanischen Ikonen gehören Werke von Niki de Saint Phalle, Sigmar Polke, Waldemar Codeiro und die abgebildete Arbeit „Ice Cream“ der belgischen Künstlerin Evelyne Axell aus dem Jahr 1964.
In WIESBADEN und anderswo, doch zum Glück auch ONLINE kommt man in den unglaublichen Genuss der Macarons, Dragées, Pralinen und Schokolade von L‘Art Sucré. Doch die Königsdisziplin von Florian und Sandra Köller, die Pâtisserie, bieten nur ihre drei Boutiquen im Frankfurter Raum. Die Törtchen und Petit Fours kommen auf einem Niveau daher, das in Deutschland einmalig ist und selbst französischen Mitstreitern die Schweißperlen auf die Stirn treten lässt. Das Geheimrezept ist echte Leidenschaft, die ein Parisaufenthalt von Florian Köller im zarten Alter von 17 Jahren weckte – genauer gesagt: ein Besuch bei Zuckerpapst Gaston Lenôtre. Daraus entwickelte sich ein Hobby und aus diesem ein Berufstraum. Er wurde so intensiv, dass Köller nach einem BWL-Studium seine Karriere bei der Bank an den Nagel hängte und ganz von vorn begann. „Damals flog bei der Bank noch das Manna vom Himmel, aber das war mir scheißegal. Ich wollte das machen, was wirklich geil ist“, so der Sympathieträger, der eine Pâtissier-Lehre absolvierte und im Anschluss durch Frankreich zog, um Er-
fahrungen zu sammeln. „Für freie Kost und Logis habe ich später für Sterne-Pâtissier Pierre Lingelser gearbeitet.“ Köllers Kreationen sind eine Klasse für sich und lösen eine Geschmacksexplosion im Gaumen aus. Da kommt der Zuckerzauberer so richtig in sein Element: „Im Mund passiert viel mehr, als dass wir nur kauen. Wie nehmen wir die Dinge haptisch war? Darüber machen wir uns Gedanken. Was passiert mit den Aromen? Wie funktionieren Säure und Süße in Relation zueinander? Was passiert im zeitlichen Ablauf? So entsteht das Besondere. Eine sizilianische Zitrone ist für sich schon spannend, genauso wie eine Haselnuss aus dem Piemont. Die hat eine ganz eigene Typologie und Komplexität.“ Vieles davon geht in seinen Kreationen eine unwiderstehliche Verbindung ein. Zum Dahinschmelzen! Am Römertor 7. W!D 2/2016
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MAILAND hat viele Showrooms der Superlative, Mode wie Möbel. Dort wo sich die Shops der Fashionlabels wie die Perlen einer Kette aneinanderreihen, in der noblen Via della Spiga, lädt eine modern mondäne Location zum Besuch ein. „Womit möchten wir uns privat umgeben“, fragte sich Massimo Castagna, Kreativdirektor von Henge. Die Antwort gibt diese Wohnung in einer der oberen Etagen des Hauses mit der Nummer 7. SEOUL ist neben Paris, Dschidda und Peking eine der vier Städte, in die der noble Kristallhersteller Baccarat nach seinem 250-jährigen Jubiläum gerade richtig investiert hat. Ein absoluter Hingucker ist das Konzept des koreanischen Architekten Shi-Hyung Jeon. Der Shop in der Art eines modernen Townhouses liegt an der Grenze zwischen altem und neuem Stadtzentrum am Fuß des
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Namsan. Im Inneren treffen verschiedenste Materialien und Stile aufeinander, akzentuiert von Spitzenstücken aus der Baccarat-Kollektion – und in Szene gesetzt von Kronleuchtern des Pariser Traditionshauses. Nirgendwo in ganz Asien gibt es so viele zu sehen. DARMSTADT ist noch bis 24. April im Happy-Hippo-Fieber, denn das Hessische Landesmuseum zeigt dieses Prachtexemplar links in der Ausstellung „Albrecht Dürer, Meisterwerke der Druckgrafik“. Großherzog Ludewig I. von Hessen, auf dessen Sammlungen der Museumsbestand gründet, konnte bereits 1802/03 über die Mannheimer Kunsthandlung Artaria Dürers graphisches Werk fast vollständig und in schöner Druckqualität erwerben. 130 davon zeigen nun die herausragende Stellung des Künstlers. |sd
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MAILAND Zugegebenermaßen lieben wir Concept Stores, das zu verleugnen wäre zwecklos. Das liegt vor allem daran, dass der Besuch solch einer Institution Wünsche offenbart, von deren Existenz wir nicht einmal wussten. Gleichzeitig bieten sie uns ein Rundum-sorglos-Paket, das Stunden schneller verfliegen lässt, als es einem manchmal lieb ist. Genau von solch einem Kaliber ist das Corso Como nahe der Porta Garibaldi in Mailand. Der Eingang des Industriegebäudes ist unscheinbar und dennoch, so lehrt uns Mailand immer wieder, hat das nichts zu bedeuten. Übertritt man die Schwelle, wird man von einer Oase der Ruhe empfangen. Der Innenhof beherbergt saisonale Blumen und eine üppige Pflanzenpracht, zwischen denen sich dicht an dicht die kleinen Sitzgruppen des Cafés platzieren. Hinter dem Innenhof, befindet sich der Eingang des Stores, der eine abwechslungsreiche und nicht selten extravagante Auswahl berühmter Designermode und Accessoires bietet. Auch ohne Shoppinglaune ist der Laden ein visuelles Spektakel. Einen Blick in den Innenhof gewähren alle drei Apartments des intimen Hotels; hier erlangt Rundum-Service eine ganz neue Bedeutung – welcher Wunsch bleibt noch offen, wenn sich eine exklusive Boutique, Café, Restaurant, Galerie, Büchershop und eine Bar in direkter Nachbarschaft befinden? Die Einrichtung der Suiten honoriert die Visionen der Designer aus der Mitte des
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20. und 21. Jahrhunderts und die Architektur der ganzen Welt. Gleich im Anschluss liegt das Restaurant, das zum Dinner oder einem Drink an der prominenten Bar einlädt. Über Restaurant und Store liegen der Bücherladen und die Galleria Carla Sozzani, in der seit der Eröffnung im Jahr 1990 über 250 Ausstellungen stattfanden. Der Büchershop hat eine Auswahl neuer und klassischer Publikationen zu den Themen Kunst, Architektur, Design, Grafik und Mode – alle mit einem großen Anspruch an eine ästhetische Gestaltung. Musikliebhaber kommen mit einem auserwählten Angebot auf ihre Kosten. Ein besonderes Highlight ist die Dachterrasse. Hier treffen Skulpturen des Corso-Como-Designers Kris Ruhs auf unzählige Topfpflanzen und schaffen eine einzigartige Atmosphäre – ein ganz besonderer Ort für exklusive Events. Auch heute ist das 1990 gegründete Kreativzentrum noch ein Raum für zwanglose Gespräche, um Kontakte zu knüpfen oder einfach nur Inspiration in dem mannigfaltigen Designangebot zu finden. |mlm
Oben links und unten rechts: Das außergewöhnliche Angebot an Designermode im Fashion Store des Corso Como. Unten links: In den gläsernen Hallen befindet sich ein Café-Restaurant, das eine ganz besondere Atmosphäre bietet. Bezugsquellen finden Sie auf Seite 140.
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Gianfranco Barban (oben links) ist ein Qualitätsfreak: „Wenn man etwas produziert, muss man es gut machen, sonst lässt man es besser.“ Acht Handwerker folgen seiner Vision, und über 100 Angestellte weltweit.
Zwischen Werkstatt und Hightech Zu Schulzeiten wollte Gianfranco Barban nicht in die Ferien fahren, sondern in der väterlichen Tischlerei arbeiten. Seine Liebe zum Handwerk ist geblieben, nur das Niveau ist ein anderes. In den Räumen der Manufaktur BLab im italienischen Gallarate laufen die Zeiger der Uhr langsamer. Von hektischer Produktion und Stress möchte hier niemand etwas wissen, obwohl die Auftragsbücher voll sind. Aber Objekte wie der Tischfußball brauchen ihre Zeit und setzen viel technisches Know-How voraus: „Wir produzieren ihn in einer Woche“, erklärt CEO Gianfranco Barban, der nach einem Architekturstudium am Mailänder Polytechnikum 1994 in die Schreinerei seines Vaters einstieg. „Ein Poolbillard bauen wir in zwei bis drei Wochen zusammen. Und für eine gläserne Uhr (siehe Seite 17) streichen schon einmal mehrere Monate ins Land. Allein die Politur des Werks dauert drei Wochen.“ Barbans Spezialität sind Neuinterpretationen traditioneller Produkte in seinem bevorzugten Werkstoff Glas. Diese
werden unter der Marke „Teckell“ vertrieben. „Ich mag die Transparenz des Werkstoffs und seinen luxuriösen Touch.“ Insgesamt acht Mitarbeiter kreieren die gläsernen Schönheiten, für die der Begriff Kunst fast besser passt als Handwerk. Vielleicht gerade deswegen mögen „selbst“ Frauen die Raumobjekte, die eigentlich erst einmal Männer ansprechen. Die Glaskunst ist vornehmlich in ausgewählten Modeboutiquen für „ihn“ zu bestaunen, doch genauso im Pariser Nobelkaufhaus Le Bon Marché und besonderen Einrichtungsgeschäften weltweit. „Weil die Objekte wirklich wunderschön aussehen, erlauben Frauen ihren Partnern diese Investition.“ Der Tischfußball startet bei ca. 12.000 Euro. Für diesen Preis bekommt man ein perfektes Spielfeld, das mit der Wassersäge in Form gebracht wurde und komplett von Hand veredelt ist. |sd
Das nächste Wohn!Design erscheint am 29. April 2016. Unser Gartensonderheft am 8. April. 142
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DEUTSCHLAND : 14057 Berlin, Lakeside Interiors GMBH • 25746 Heide, Zachen Raumkonzepte • 26789 Leer, Möbel Schulte • 37073 Göttingen, Günther Einrichtungshaus 38100 Braunschweig, Sander-Einrichtungen • 46562 Voerde, Wohnwelt Fahnenbruck • 51069 Köln, Kirsch Wohnen • 54516 Wittlich, Möbel Klein • 59063 Hamm, www. landlord-living.de • 63456 Hanau Steinheim, Meiser - Lebensart, Wohnen vom Feinsten • 70173 Stuttgart, Merz & Benzing • 70806 Kornwestheim, Die Einrichtung Kleemann KG 72636 Frickenhausen, Single Möbelforum • 79241 Ihringen, Bross Einrichtungen + Küchen • 80539 München, Möbel Storz • 83059 Kolbermoor, Toju Wohnen • 89079 Ulm-Einsingen, Prinz Wohnen • 92318 Neumarkt, Die Einrichtung Pröbster • 93309 Kelheim, Möbel Gassner • 99817 Eisenach, Wohnpark-Hesse GMBH ÖSTERREICH : 1070 Wien, Rooms Classic Interior • 1070 Wien, Pintz Wohndesign • 4600 Wels, Bruckmüller Gesmbh & CO KG • 4775 Taufkirchen, Auinger GES.M.B.H • 4810 Gmunden, Wohnland Berger • 5020 Salzburg, Schöner Wohnen • 8020 Graz, Wohnstudio Schranzer
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