Fahrrad News 01.2017

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S E K I B Eelle 8 Mod 7 1 fĂźr 20

LĂ–FFler

Ostfriesland

Sicherheit

Hausbesuch beim Textilexperten

Mit dem Rad Lichter und durch den Norden Regenjacken



Ein „mechanisches Hirngespinst“ feiert Jubiläum 2017 ist ein besonderes Jahr für das Fahrrad. Genau 200 Jahre ist es her, dass der badische Forstbeamte Karl Drais seine berühmte Laufmaschine erfand – den ersten Vorläufer des Fahrrades. Von seinen Mitmenschen noch als „mechanisches Hirngespinst“ abgetan, war die Draisine – so der Name des jungen Fortbewegungsmittels – der Beginn eines Siegeszuges. In 200 Jahre hat sich das Rad im wahrsten Sinne des Wortes immer weitergedreht: E-Bikes, Gravel Bikes, High-End-Rennräder und all die anderen Radsparten sind nur noch in ihrer Grundform mit dem „mechanischen Hirngespinst“ des Karl Drais vergleichbar – die Radwelt präsentiert sich heute bunter und vielfältiger denn je und das Fahrrad ist längst nicht mehr aus unserer Gesellschaft wegzudenken. In Fahrrad News werden wir Ihnen deshalb auch in dieser Saison so viele Fahrradtrends wie möglich näherbringen, Ihnen spannende Hintergrund- und Szeneberichte liefern und tolle Reiseziele zum Radfahren vorstellen. Eines liegt uns dabei aber besonders am Herzen: Wir wollen Ihnen die Leidenschaft vermitteln, die in den vergangenen 200 Jahren Menschen auf der ganzen Welt dazu gebracht hat, ein anfänglich vermeintliches „Hirngespinst“ lieb zu gewinnen: die Leidenschaft zum Fahrradfahren. Übrigens ist auch bei uns das Rad über den Winter nicht stillgestanden: Ich freue mich, zum Jahresbeginn die Redaktionsleitung der Fahrrad News übernommen zu haben. Gemeinsam mit der Redaktion der Fahrrad News wünsche ich Ihnen daher einen guten Start in das 200. Jahr des Fahrrades. Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe der Fahrrad News! Werner Müller-Schell Chefredakteur

PELAGOBICYCLES.COM


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Inhalt 06 Termine 2017 10 News 22 Pendler Ein Plädoyer für das E-Bikes 26 Vorstellung Corratec – E-Power 28 Performance 10S 500

Böttcher – Titanium XT

Qeridoo – Kidgoo 1

32 Event-Reportage: Rad am Ring 36 Sehen & gesehen werden

Sicherheit: Erleuchtet in die Radsaison

46 Test: Regenjacken 8 Jacken auf dem Prüfstand 4

Fahrrad News


DIE I-GO® KOMPAKTKLASSE

62

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72 LS 560 I-GO® CONTROL + bis zu 16 Stunden

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++ 50 LUX E

52 Test: E-Bikes BH – E-Motion Rebel Jet Lite

Centurion – Lhasa E 600.29 EQ

Conway – EMC 527

Eflow – CR-2/S1

Flyer – U-Serie 7.70

Giant – Explore E+ 0

Simplon – Chenoa HS 40

Storck – Nam:e

62 Zu Besuch bei Löffler

City • Urban • Cross

LS 460 I-GO® POWER + bis zu 12 Stunden

Leuchtdauer

+ 30 LUX E

City • Urban

LS 360 I-GO® ECO + bis zu 8 Stunden

Leuchtdauer

66 Interview: Flyer

15 E

LUX

City

70 Reise

Istrien: Geheimspot für E-Biker

Tramin: MTB-Paradies in Südtirol

Die schönsten Routen in Ostfriesland

Radwandern im Bayerischen Wald

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— Termine 2017  —

Der Fahrradkalender 2017 10 Events für Radfans In der Fahrrad-News-Redaktion lieben wir Herrn Drais dafür, dass er vor 200 Jahren die erste fahrradähnliche Laufmaschine entwickelt und gebaut hat. Seitdem hat sich beim Thema Fahrrad sehr viel getan. Damit Sie immer auf dem aktuellen Stand sind, haben wir für Sie die schönsten Events für das Jubiläumsjahr 2017 rausgesucht.

Argus Bike Festival Wien

Text Lucas Arnhold

01. - 02. April

Lange Zeit sprach das Argus Bike Festival in Wien eher ein jüngeres Pub­ likum an. Letztes Jahr ging man dann in die Breite und das mit einem riesen Erfolg: Auf einer großen Ausstellerfläche am Wiener Rathausplatz kann man sich über alle Trends informieren und diese auch auf dem Test­ gelände erleben. Hinzu kommen verschiedene Angebote wie eine FahrradWaschstation oder ein Fahrradflohmarkt. www.bikefestival.at

Bild: KTM

E-Bike Festival Dortmund

07. - 09. April

Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr geht das E-Bike Festival Dortmund im April in die nächste Runde. Wie der Name es schon vermuten lässt, dreht sich an diesem Wochenende alles um das Elektro­ fahrrad. So kann man inmitten von Kaufhäusern und Cafés der Dortmunder Innenstadt aktuelle Trends erleben und testen. Eines der Highlights wird zudem der Nightsprint am Samstagabend sein. www.ebike-festival.org

Bild: Andreas Meyer

M-net SattelFest München

22. - 23. April

Egal, ob Leistungssportler oder Hobbysportler – das SattelFest in München spricht alle an. So kann man im Münchner Olympiapark in gemütlicher At­ mosphäre bei der Ritchey Mountainbike Challenge mitfahren oder zuschau­ en und darüber hinaus bei zahlreichen weiteren kostenlosen Spaßevents aktiv werden. Mit der Expo gibt es zudem eine kleine Messe. www.sattelfest-muenchen.de Bild: M-net SattelFest München

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— Termine 2017  —

E-Bike Days München In der bayerischen Hauptstadt jagt ein Highlight das nächste: So gehen nur einen Monat nach dem Sattelfest die E-Bike Days am selben Ort los. Nur mit einem Unterschied: An diesem Wochenende dreht sich alles um das Thema E-Bike. Neben zahlreichen Ausstellern, welche ihre Produkte zum Testen anbieten, wird es auch Fahrtechnikkurse und geführte Touren geben.

19. - 21. Mai

www.ebikedays.de Bild: E-Bike Days München

Das Fahrrad und seine 200-jährige Geschichte Anlässlich des 200. Geburtstags des Fahrrades gibt es im Technoseum in Mannheim eine Ausstellung zur Geschichte des Zweirades zu sehen. Auf 800 Quadratmetern wird gezeigt, wie aus dem anfänglichen Laufrad ein top modernes Sportgerät bzw. Fortbewegungsmittel geworden ist. Außer­ dem wird an interaktiven Stationen erklärt, wie man zum Beispiel einen Schlauch flickt.

Bild: Technoseum Mannheim

bis 25. Juni

www.technoseum.de

Tour de France in Düsseldorf Hochleistungssport, harte Zweikämpfe und hohe Geschwindigkeiten. All das macht die Tour de France aus. In diesem Jahr startet das größte Radrennen der Welt nach langer Zeit wieder in Deutschland; die ersten zwei Etappen finden in Düsseldorf statt. An diesen zwei Tagen kann man also live dabei sein und zuschauen, wie um das begehrte Gelbe Trikot ge­ kämpft wird. www.duesseldorf.de/letour

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Bild: Stadt Düsseldorf

01. - 02. Juli


— Termine 2017 —

Euroeyes Cyclassics Hamburg

20. August

Europas größtes Radrennen macht erneut Halt in der schönen Hansestadt Hamburg. Neben dem spannenden Profirennen, welches über 240 Kilome­ ter führt und mitten in der Innenstadt endet, wird es auch drei verschiedene Strecken für Hobbysportler geben. Rund 30.000 Fahrradfans fahren dann im Renntempo durch Hamburg – ein einmaliges Erlebnis. www.velothon.com Bild: Getty Images for Velothon/Ironman

Eurobike Friedrichshafen

2. Sep.

Auch in diesem Jahr öffnet die weltgrößte Fahrradmesse Eurobike für einen Tag ihre Türen für alle Endverbraucher. In den Messehallen in Friedrichs­ hafen wird es dabei wieder die neuesten Trends und Fahrräder zu sehen geben. Auf dem großen Testgelände kann man zudem zahlreiche Bikes di­ rekt selbst „erfahren“. www.eurobike-show.de Bild: Werner Müller-Schell

Velo Classico Germany

16. - 17. Sep.

Gemeinsam Rad fahren gehen, sich kennenlernen und den Tag genießen – genau darum geht es bei Velo Classico in Ludwigslust. Das Motto: Liebha­ ber, Helden und Genießer. Auf insgesamt drei verschiedenen Strecken mit unterschiedlichen Distanzen steht nämlich die Geschichte des Fahrrades im Fokus. Auf der längsten Strecke darf gar nur mit Fahrrädern angetreten werden, die vor 1988 erbaut wurden. www.veloclassico.de

Bild: Velo Classico/Konstanze Strohmayer

Wiener Fahrradschau

21. - 23. Okt.

Bevor sich die Radsaison zu Ende neigt, bietet die Wiener Fahrradschau noch einmal einen aktuellen Überblick über alle bestehenden und kommen­ den Trends. Im Fokus der Ausstellung in der Marx Halle in der österreichi­ schen Hauptstadt steht dabei besonders die Urban­ und Vintage­Bikeszene. Wie auch schon bei der Berliner Fahrradschau laden zahlreiche Side­Events zum Staunen und Verweilen ein. www.wienerfahrradschau.at

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Bild: Wiener Fahrradschau/Christian Fuerthner


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The 2017 Four Corners eliTe

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— News —

Ein Rad für jedes Terrain Die Vielseitigkeit der Räder von Tout Terrain deutet bereits der Markenname des in Gundelfingen ansässigen Herstellers an. Das X.Over.Scrambler ist genau so ein Bike: Es kann auf dem Trail gefahren werden, auf Waldwegen und auf der Straße, am besten aber alles zusammen auf der gleichen Tour. Ausgestattet ist es mit einer breiten 27,5-Zoll-Bereifung, die auch vor Schotterstraßen und Singletrails nicht haltmacht. Mit Rahmentaschen und dem nötigsten Gepäck an Bord kann auch ein mehrtägiges Abenteuer unternommen werden. UVP 2.890 € www.tout-terrain.de

Klare Linien und klassische Eleganz Mit dem Litewave bringt Böttcher ein Rad für die Stadt auf den Markt, das insbesondere mit seinem kraftvollen Antrieb überzeugen soll. So wurde Shimanos Steps-Antrieb verbaut, der mit seiner langen Lebensdauer punktet. Der 250-Watt-Motor unterstützt sanft und gleichzeitig kraftvoll bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Um das harmonische Erscheinungsbild beizubehalten, sind sowohl der Akku als auch der Motor in das sportliche Rahmendesign integriert. Den sportlichen Charakter des Litewaves unterstreicht die bewährte Bereifung von Schwalbe sowie die griffige Magura-Felgenbremse. UVP 2.899 € www.boettcher-fahrraeder.de

Von der Garage auf die Alm Das Corratec Life Bike ist ein robustes Bike mit Tiefeinstieg, das auch auf Waldwegen und leichten Trails zum Einsatz kommen kann. Dafür sorgen nicht zuletzt die 27,5-Zoll-MTB-Bereifung und die Luftfedergabel von RockShox. Das Corratec-Life-Rad gibt es in zwei Varianten: mit Zehnfach-Schaltung und mit der Achtgang-Nabenschaltung Alfine. UVP 3.799 € (mit Nyon 3.999 €) www.corratec.com 10 Fahrrad News


E-Bike-Offensive aus Kalifornien Der US-Hersteller Marin Bikes bringt mit dem San Rafael DSE und dem San Anselmo DSE zwei neue E-Bikes auf die Straße, die vor allem in der Stadt und beim Trekking zu Hause sind. Beide Modelle bauen auf das Steps-System E6000 von Shimano auf, das bis zu 250 Watt Unterstützung liefert. Die Batterie ist dabei möglichst gut in das Unterrohr integriert, geschaltet wird mit Shimanos Elfgang-Nabenschaltung Alfine. Hydraulische Scheibenbremsen und eine komfortable SR-Suntour-Federgabel komplettieren das Package.

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— News —

Sichere Verpackung für Falträder Die Foldon Box S und die Foldon Box M sind zwei Fahrradkoffer, die vom Spezialisten B&W International eigens für den Transport von Falträdern konzipiert wurden. Das gilt für Bromptons, aber auch für größere Falträder. Durch vier robuste Rollen und zwei gepolsterte Zieh- und Tragegriffe lassen sich die Radkoffer leicht manövrieren. Die Montage der Boxen soll laut Herstellerangabe in unter zwei Minuten gelingen. UVP 230 € (S)/250 € (M) www.b-w-international.com

Ein Bier für Fahrradfreunde Sich nach einer genüsslichen Radtour mit einem Bier zu stärken, gehört für viele Radfahrer dazu. Das À Bloc Superprestige Bicycle Beer aus den Niederlanden hat es sich dabei zur Aufgabe gemacht, den Flair des Radsports auch auf den Gerstensaft zu übertragen. Dafür sorgt nicht zuletzt der ausschließlich auf Radfahrer zugeschnittene Markenauftritt, der unter anderem der langen Historie des Radsports huldigt. Durch die Versetzung mit alpinen Mineralen will man zusätzlich Sportler ansprechen. Noch befindet sich das niederländische Unternehmen in der Gründungsphase, in Deutschland ist das À Bloc Bicycle Beer aber über den Online-Shop www.vanbieren.nl erhältlich. UVP 2,89 € www.abloc.beer

Klingel als Design-Element Die Knog Oi ist eine ringförmige Fahrradklingel in eigenständigem, elegantem Design. Die aus Aluminium gefertigte Klingel besitzt eine Aussparung an der Klemmung für die Kabel und ist für zwei Lenkerdurchmesser erhältlich: Small (22,2 mm) und Large (23,8 / 26 / 31,8 mm). In Sachen Design lässt sie sich mit den Farben Silver, Brass, Copper und Black auf so gut wie jedes Rad abstimmen. UVP 19,99 € www.knog.com.au

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— News —

Ein Reifen für alle Bedingungen Mit dem Marathon GT365 bringt Schwalbe einen neuen Ganzjahresreifen auf den Markt, der bei allen Witterungslagen Grip und Pannensicherheit bieten soll. In unserem Redaktionstest haben wir die Variante 28 x 1.40 auf eine Rennradfelge aufgezogen und für den Arbeitsweg in ein Gravel Bike gebaut. Auch auf zum Teil mit Schnee bedeckten Nebenstraßen vermittelt das Profil Sicherheit und die weiche Gummimischung Grip. Der Schwalbe Marathon GT365 erweist sich mit diesen Eigenschaften insbesondere als tolle Alternative für den Winterbetrieb. Das Gewicht des Pneus liegt dabei bei 785 Gramm. UVP 39,90 € www.schwalbe.com

Das stilvolle Erlebnis im Alltag.

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— News —

VERLO

SUNG

Ein Film zum Träumen In seinem insgesamt dritten Radreisefilm zeigt der Reisejournalist Thomas Pfeiffer England und Wales. Insgesamt hat er 12.000 Höhenmeter überwunden und 1.400 Kilometer zurückgelegt. Sie sind neugierig geworden? Teilen Sie uns einfach per Mail mit, warum gerade Sie diese DVD benötigen. gewinnspiel@wom-medien.de UVP 15 € www.radgeschichten.com

Allrounder für Tourenfahrer Radfahren liegt nicht zuletzt dank des E-Bike-Booms mehr denn je im Trend. Der Contact Plus von Continental ist ein Allrounder, der alles bietet, was man von einem komfortablen Tourenreifen erwartet. Ausgestattet mit einer Karkasse mit jetzt 3/180 TPI und der Safety-Plus-Breaker-Technologie bietet er einen hohen Pannenschutz und ein entsprechend sicheres Profil. Wichtig für E-Bike-Fahrer: Der Contact Plus ist für E-Bikes bis 50 km/h zugelassen. UVP 37,90 € www.continental-reifen.de

Innovativer Fahrradschlauch Ein platter Reifen kostet den Ungeübten mindestens eine halbe Stunde, dazu kommen noch jede Menge Schweiß und viele Nerven: Man muss ausbauen, demontieren, benötigt diverses Werkzeug und hat am Ende des Tages oft nur dreckige Hände. Mit dem Gaadi Fahrradschlauch mit zwei Enden gibt es hier nun einen ganz neuen Ansatz, der einen Schlauchwechsel möglich macht, ohne dabei das Rad oder den Kettenkasten ausbauen zu müssen. UVP 11,95 € www.gaadi.de


eBIKES

WELTWEIT STABILSTER UND SICHERSTER CORRATEC E-BIKE RAHMEN


— News —

E-Bike für die Stadt und darüber hinaus Das Select i8 ist der neueste Zugang in der Select-Familie des Cloppenburger Herstellers Kalkhoff. Es ist insbesondere für Trekkingtouren und Ausfahrten in der Stadt konzipiert, für Komfort sorgt nicht zuletzt der tiefe Einstieg. Ausgestattet ist das Select i8 unter anderem mit dem Impulse-Evo-Smart-Compact-Display mit Navi-App-Anbindung, damit man auch in unbekannten Gegenden sicher ans Ziel findet. Als Akkuvarianten für mehr Reichweite stehen 13 und 17,5 Amperestunden zur Auswahl. UVP ab 2.699 € www.kalkhoff-bikes.com

Silberner E-Flitzer mit klarer Formsprache Das Lundi 26 von Moustache Bikes ist ein schickes und vielseitiges E-Bike, das mit seinem tiefen Einstieg und den 26-Zoll-Ballonreifen vor allem eines sein soll: praktisch. Beim Betrachten fällt neben der klaren Formsprache der ergonomisch geformte Lenker auf, der eine entspannte Fahrposition ermöglichen soll. Die Rahmenbauweise mit dem Hauptrohr mit drei Hohlkammern verspricht wiederum einen vertikalen Flex, um Fahrbahnunebenheiten abzufedern. Spannendes Detail im Design ist das in die Frontpartie eingearbeitete Vorderlicht. UVP 3.699 € www.moustachebikes.com

Retro, modern interpretiert Mit dem UM2 präsentiert Eflow ein E-Bike für Crui­ sing-Touren in der Stadt. Die neue Formensprache des UM2 erinnert an klassische Café-Racer der Sechzigerjahre. Basis des neuen Pedelecs ist ein Aluminiumrahmen mit integrierter Doppelbrückengabel für entsprechende Steifigkeit. Angetrieben wird das UM2 durch einen 250 Watt starken Continental-Mittelmotor, die Power dazu liefert ein 604-Wattstunden-Akku im Sitzrohr. Das UM2 wird in zwei Varianten angeboten: einmal mit einer Alfine-Ausstattung und außerdem als UM2 Classic mit der Nabenschaltung Nuvinci N380. UVP 4.499 € www.eflow-europe.de 16 Fahrrad News


— News —

Leistungsstarker Geländeflitzer Satter Grip und hohe Fahrsicherheit als Garanten für Spaß in jeder Fahr­ situation – das ist der Anspruch, den KTM mit dem neuen Macina Ka­poho 271 verfolgt. Erreicht wird dies durch das ausgewogene 160-Millimeter-Fahrwerk sowie die 2,8-Zoll-Bereifung. Ausgestattet ist das Pedelec unter anderem mit einem leistungsstarken Bosch-Motor Performance Line CX, der möglichst gut in das Gesamtkonzept des Rades integriert wurde. Die Erfahrung des Entwicklungsteams spiegelt sich auch in der ausgefeilten Geometrie wider – eine ausgewogene Sitzposition ist das Resultat. UVP 5.499 € www.ktm-bikes.at

NONSTOP Mobility! Der neue CONTACT Plus: Sicher und komfortabel ans Ziel. * * Zugelassen für E-Bikes bis 50km/h gem. ECE-R 75. | www.conti-fahrradreifen.de

CONTACT Plus


— News —

Praktisches Regenaccessoire Der österreichische Bekleidungsspezialist Löffler startet eine Regenoffensive: So gibt es mit dem Helm­überzug GTX eine wasserdichte Helmmütze, die im Nassen für Schutz sorgen soll. Hierfür verwendete man das zu 100 Prozent wasser- und winddichte Material Gore-Tex Active, das zugleich Atmungsaktivität verspricht. Der Überzug verfügt über eine per Kordel einstellbare Weitenregulierung, Reflektoren erhöhen die Sicherheit im Straßenverkehr. UVP 39,99 € www.loeffler.at

Bekleidung aus recycelten Textilfasern Aus alt wird neu: Seit 2012 schenkt Recyclist Workshop recycelten Textilfasern ein neues Leben, dabei kommen auch Fahrradteile wie Kettenglieder zum Einsatz. Der Damenhoodie Pauline aus geschredderten Textilabfällen verwendet etwa polierte Kettenglieder zur Fixierung des Kapuzenzugs; viele Details sind darüber hinaus mit dem Gummi gebrauchter Fahrradschläuche veredelt. Durch den großen Reißverschluss kann man sich dabei allen Temperaturen anpassen. Die Pullover werden in regionalen Betrieben in Deutschland hergestellt, die Auslieferung erfolgt – wann immer es möglich ist – per Fahrradkurier. UVP 99,90 € www.recyclistworkshop.de

Hybridjacke mit veganer Wattierung Die Scoop ist eine Jacke, die insbesondere Alltagsradler und Pendler anspricht. Das Besondere: Die Jacke von Protective besteht aus einem Kapok-Material, einer Pflanzendaune, die kürzlich von der Tierschutzorganisation PETA mit dem „PETA – approved vegan“-Logo ausgezeichnet wurde. Mit ihrer modischen Optik durch eine leichte Steppung macht die Jacke auch äußerlich eine gute Figur. UVP 159,95 € www.protective-shop.de

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— News —

Kopfschutz für das Gelände Der Enduro S-Lite von BH Bikes ist ein Helm, der Offroad-Fans viel Freude bereiten wird. Dafür sorgen nicht zuletzt die 24 Belüftungsöffnungen, die auch an steilen Anstiegen Abkühlung versprechen. Der Kopfschutz ist in zwei Größen, M (56–58 cm) und L (58–62 cm), erhältlich und bringt 275 beziehungsweise 305 Gramm auf die Waage. UVP 44,90 € www.bhbikes.com

Stylischer Kopfschutz für die Stadt Der Sattel- und Lifestylespezialist Brooks will nun auch das Helm-Segment erobern. Der Island ist dabei das erste Modell einer ganzen Reihe von Helmen, die der britische Traditionshersteller auf den Markt bringt. Mit seinem zeitlosen Design ist er insbesondere für City-Biker konzipiert, die auf dem täglichen Weg zur Arbeit stilvoll und sicher unterwegs sein möchten. UVP 140 € www.brooksengland.com

Urban-Helm in zahlreichen Farbvarianten „Progressive Formensprache trifft zukunftsweisende Technologie“ – so bewirbt Abus den neuen Yadd-I. Der Kopfschutz baut auf das Soft-Tune-Verstellsystem auf, das aufgrund seines elastischen variablen Anpassungssystems auf Komfort ausgelegt ist. Der Helm kann dadurch schnell und einfach auf- und abgesetzt werden. Fünf Belüftungsöffnungen sollen derweil für ausreichend Zirkulation an heißen Tagen sorgen. Besonders punktet der Yaddi-I in Sachen Vielfalt: So gibt es ihn in fünf unterschiedlichen Uni-Tönen, dazu kommen vier gestreifte Modelle. UVP 69,95 € www.abus.com 20 Fahrrad News


— News —

Innovativer Radschutz Das Shockboard Vario aus dem Sortiment von SKS Germany soll alle Endverbraucher ansprechen, die bis dato keinen Radschutz an ihrer konischen Federgabel montieren konnten. Der Schützer wird ganz einfach und in Sekundenschnelle mit Spanngummis an der Gabelkrone befestigt. Der Neigungswinkel des hinteren Teils lässt sich dabei genau an die jeweilige Geometrie des Fahrrades individuell anpassen. Die Form des Shockboard Vario ist an die mehrfachen Testsieger Shockboard und Shockblade aus dem Produktportfolio von SKS Germany angelehnt. UVP 19,99 € www.sks-germany.com

Conway - Kirsten Sörries

Gewaltig!

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Dieses Wort wird dir ganz oft über die Lippen gehen, wenn du mit uns in Südtirol auf Tour bist! Bis bald auf der Sonnenseite der Alpen!


— Geschichten —

Text Michael Klampfl  Bilder Derby Cycle, Andreas Meyer

Pendeln mit dem E-Bike Ein Plädoyer an das Rad

22 Fahrrad News


— Pendler —

66 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland legen ihren täglichen Arbeitsweg mit dem Pkw zurück. Das ergibt bis zu 30 Millionen Menschen proTag – eine ganze Menge. Häufig erblickt man einzeln besetzte Autos im stockenden Berufsverkehr, deren Folge Staus, verstopfte Straßen und die Bezeichnung einer grandiosen Platzverschwendung sind. Wir haben sieben Gründe gesammelt, warum das E-Bike eine sinnvolle Alternative ist. Der tägliche Weg zur Arbeit ist für viele von uns eher eine Unabwendbarkeit als eine Motivationsspritze, um in den Tag zu starten. Auch nach einem gut erholten Wochenende kann der Entspannungseffekt schnell wieder passé sein, wenn man sich bereits am frühen Morgen inmitten von roten Bremslichtern wiederfindet. Die Zeit im stockenden Verkehr zieht sich endlos lange und der Gedanke, diese besser nutzen zu können, macht sich rasch in Form von Seufzen und Frust bemerkbar – insbesondere, wenn man hier bereits an das sich in den Abendstunden wiederholende Prozedere, entgegengesetzt der Fahrtrichtung, denkt. Würde man eine Umfrage starten, ob man seine Zeit lieber im Auto oder an der frischen Luft verbringt, kann man die Ergebnisse wohl als eindeutig prognostizieren. Warum also dem nicht einfach aus dem Weg fahren? Warum sich nicht selbst mehr, als nur einen Gefallen tun? Denkt man hier daran, das Velo dem Pkw in seinem täglichen Einsatz vorzuziehen, stoßen erst einmal einige Argumente auf, die wohl gegen die Entscheidung sprechen. Doch weit gefehlt. Das Pendeln mit dem E-Bike stellt hier nicht nur eine echte Alternative dar – es bringt eine enorme Anzahl an Vorteilen mit sich, welche mehr als nur ökologisch und ökonomisch gelten.

Moderne Technologien

Der Gesundheitsfaktor

Die aktuelle Akku- und Motorentechnik ist längst ihren Kinderschuhen entwachsen und lässt die Fahrer eine konstante Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h erreichen. Durch die Tretunterstützung können so auch längere Strecken sowie hügeliges Terrain und Steigungen ohne erschöpfende Kraftanstrengungen und ohne durchgeschwitzte Klamotten leicht bewältigt werden. Seine Zeit bereits am Morgen an der frischen Luft zu nutzen, abseits der viel befahrenen Straßen, ist ein echter Genuss mit Fitnessfaktor.

Man kommt frischer und mit mehr Energie zur Arbeit, denn tatsächlich ist es so, dass Bikependler in der Regel auch produktiver sind. Laut einer im Auftrag des niederländischen Verkehrs- und Gesundheitsministeriums durchgeführten Studie sind Mitarbeiter, die regelmäßig mit dem Bike zur Arbeit kommen, nicht nur gesünder und leistungsfähiger, sondern im Durchschnitt einen Tag weniger krank als ihre nicht radelnden Kollegen. Zur Herbstund Winterzeit stärkt die tägliche Fahrt mit dem Bike zudem das Immunsystem, anstelle es durch warme und stickige Luft in U-Bahn und Auto zu schwächen.

Fahrrad News 23


Die Zeitersparnis „So früh aufstehen, da hab‘ ich keine Lust drauf!“ Wen man alles zusammenzählt, ist man vor allem in Städten mit dem E-Bike tatsächlich oft schneller am Arbeitsplatz als mit dem Auto. Zähfließender Verkehr, zeitlich gebundene Verkehrsanbindungen, Parkplatzsuche und anschließende Fußwege fallen somit weg. Dies gilt besonders für kurze Strecken bis zehn Kilometer: Jeder zweite Deutsche fährt sogar weniger als besagte Distanz zur Arbeit und nur rund 18 Prozent haben einen Arbeitsweg von mehr als 25 Kilometern. Der ohnehin anfallende Zeitaufwand kann somit produktiv genutzt werden. Und anstelle von verlorener Zeit fördert man seine Gesundheit und macht auch noch etwas für die Umwelt.

Die Umwelt Der Umgang mit der Natur ist der nächste Punkt: Ein Auto weist je nach Fahrzeugklasse eine CO2-Bilanz von etwa 110 bis 270 Gramm je Kilometer auf. Mit dem Bike liegt die CO2-Emission bei circa 22 Gramm pro Kilometer – ein deutlicher Unterschied. Die Differenz zwischen E-Bike und klassischem Fahrrad ist dabei marginal. Durch die geringere körperliche Anstrengung wird der Kohlendioxidausstoß des Fahrers reduziert und lässt den Wert somit nur um ein bis zwei Gramm höher liegen.


— Pendler —

Moderne Bekleidung

Moderne Accessoires

Der Kostenfaktor

Durchnässt im Büro zu sitzen – da hat niemand Lust darauf. So motivierend der Ritt auf dem Zweirad bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen ist, so abschreckend ist er bei Wind und Wetter. Dank atmungsaktiver Regenbekleidung, thermoisolierten Jacken und wasserfesten Überhosen soll dies aber nicht weiter als zusätzliches Futter für unseren inneren Schweinehund dienen. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich modische Aspekte nicht mit funktioneller Bekleidung vereinen ließen. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Herstellern, die funktionelle Alltagsmode anbieten, wodurch die Kollegen nur noch daran merken, dass man mit dem Rad gekommen ist, dass man sie auf dem Fußweg vom Parkplatz überholt. Sinnvolle Gimmicks wie reflektierende Bekleidung und Accessoires tragen zu einer verbesserten Sichtbarkeit im Straßenverkehr bei, auch in den dunklen Jahreszeiten.

Mit Automatiksensor gesteuerte Beleuchtungsanlagen dienen dem Komfort auch zu später Stunde und GPS-Geräte als Zusatz laden ein, um neue Routen abseits von Lärm und Hektik zu befahren. Im trittbetriebenen „Cabrio“ am frühen Morgen den Radweg entlang, die frische Luft genießen und dabei ein Stück Unbeschwertheit erleben zu können, ist also auch dank moderner Accessoires ohne Zweifel jede Überwindung wert. Für die Abholung eines neuen Fernsehgerätes oder einer Waschmaschine würde der Transport mit dem Fahrrad wohl zu einem logistischen Meisterstück werden, welches sich auch mit einem hohen Maß an Kreativität nur schwer umsetzen ließe. Allerdings lassen sich tägliche Einkäufe oder Arbeitsmaterialien wie Laptop und Terminplaner dank variantenreicher Packtaschen und Rucksäcke gut transportieren. Mit Schutz vor Regen und mit Platz an Stauraum wird der vermeintlich fehlende Kofferraum adäquat kompensiert.

Der Blick auf die Zapfsäule beschert jedem Autofahrer regelmäßig ein unwohles Gefühl in der Magengegend. Benzinpreise und Abnutzungskosten beim Auto lassen die Summe in Hinblick darauf auf etwa 30 Cent pro Kilometer steigen. Hohe Kfz-Werkstattkosten sorgen dabei gerne für weiteres Grummeln. Ein E-Bike fährt zwar auch nicht umsonst und bleibt ebenfalls nicht unverschont von Verschleißund Betriebskosten – nur sind diese, ausgehend von einem Wert zwischen fünf bis zehn Cent pro Kilometer, um einiges geringer als beim Pkw. Wer den Anschaffungspreis für ein neues E-Bike als zu hoch ansieht, kann auch hier auf eine Alternative zurückgreifen: Verschiedene Firmen bieten mittlerweile Leasing-Optionen für ein Jobrad an. Neben E-Bikes, werden so auch Rundum-Schutz-Pakete angeboten und Zubehör wie Schlösser und Helme, die es in großer Auswahl gibt, kann gleich mitgeleast werden.

Das Pendeln mit dem E-Bike unterzieht sich erst einmal einer Gegenüberstellung an Vor- und Nachteilen und erfordert eine gewisse Bereitschaft zur Umstellung. Ein kleiner Verzicht an Bequemlichkeit lässt die vielen Vorteile schon nach kurzer Praxiszeit deutlich werden und vermeintliche Nachteile oder Komfortabstriche verpuffen mit jeder Kurbelumdrehung.


— Vorstellung  —

Text Ann-Katrin Luh  Bilder Stefan Schopf

Corratec E-Power 28 Performance 10S 500

Helm Abus Hyban, www.abus.com Jacke Gore Bike Wear Power Trail Lady Windstopper, www.goreapparel.de Hose Alberto Bicicletta, www.albertoshop.de

2016 waren bereits 2,5 Millionen Elektroräder auf deutschen Straßen unterwegs, was einen Marktanteil von 12,5 Prozent ausmachte. Von dieser positiven Entwicklung in Sachen E-Mobilität profitiert auch die bayerische Marke Corratec. Das E-Power 28 Performance 10S 500 ist eine der Neuentwicklungen der Raublinger für die Saison 2017.

bauform, welche das gesamte Unterrohr umfasst und gleich mehrere Vorteile haben soll: Zum einen bringt das Unterrohr aufgrund seiner sechseckigen Form ein extrem hohes Maß an Stabilität und damit Steifigkeit mit, zum anderen sorgt es aber auch dafür, dass der Performance-Line-Motor von Bosch bestens in den Rahmen integriert werden kann.

Das Fahrrad Bei der Neuauflage des E-Power 28 Performance 10S 500 ist Corratec besonders stolz auf den komplett neuen Rahmen. Hier wurde die sogenannte Fusion-Tube-Edge-Technologie angewandt – eine Rahmen-

Auf der Straße Leicht und intuitiv lässt sich das Corratec über Boschs großzügigen Intuvia-Bordcomputer bedienen. Und somit erreicht man bereits im Eco-Mode, welcher mit 50 Prozent auf die Eigenleistung unterstützt,

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schnell die Geschwindigkeitsgrenze von 25 km/h. Da der 500-Wattstunden-Akku im Gepäckträger integriert ist, besitzt man am Corratec die Möglichkeit, einen Flaschenhalter montieren zu können – einer langen Tour steht so nichts mehr im Wege. Die Sitzposition ist ergonomisch sehr gut gewählt, wofür nicht zuletzt der sowohl in der Höhe als auch im Winkel verstellbare Vorbau verantwortlich ist. Gerade Menschen mit Rückenproblemen und Komfortliebhaber werden diese Möglichkeit schätzen. Um diesen Fahrgenuss gerade auf Schotterwegen nicht zu schmälern, gibt es eine Federgabel und obendrein eine gefederte Sattelstütze.


— Corratec  —

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Aber nicht nur in der Ebene lässt sich das Corratec sehr angenehm und gemütlich fahren, sondern auch am Berg. Hier kann man vom Eco- in den Tour-Modus wechseln und über den sehr leichtgängigen Shimano-DeoreSchalthebel einen Gang hochschalten – entsprechend leichtfüßig geht es so zum nächsten Gipfel hinauf. Auf der Abfahrt macht das Corratec einen sehr sicheren Eindruck. Für ein gutes Bremsverhalten sorgen hierbei die HD-M285-Scheibenbremsen von Tektro mit an der Front 180 und am Heck 160 Millimeter großen Bremsscheiben. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wurde

ein Blueline-30-Frontscheinwerfer von Axa montiert. Dieser ist gemeinsam mit der Rückleuchte vom selben Hersteller speziell für E-Bikes entwickelt und bekommt vom Akku seinen Strom. Das bedeutet, dass beide bequem über das Display am Lenker an- beziehungsweise ausgeschaltet werden.

Corratecs „E-Power 28 Performance 10S 500“ ist in seiner Neuauflage absolut gelungen und wird zum verlässlichen Begleiter für den Weg zum Büro und am Wochenende zum See.

Bei Corratec setzt man auf die Zuverlässigkeit von Shimanos XT-Schaltgruppe. Die eigens von Corratec entwickelte Motorabdeckung schützt nicht nur Trekkingräder effektiv, sondern auch die gesamte Mountainbike-Linie der Raublinger. Der Akku wurde im Gepäckträger integriert, um eine sehr cleane Optik zu erreichen.

Corratec E-Power 28 Performance 10S 500 Antrieb  Bosch Performance Line Schaltung  Shimano XT Bremsen  Tektro HD-M285 Reifen  Continental Touring Plus Gewicht, kg  25,33 UVP 2.999 € www.corratec.com Fahrrad News 27


— Vorstellung  —

Text Caspar Gebel  Bilder Andreas Meyer

Böttcher Titanium XT Titan-Flitzer für Trekking-Fans

Trekking-Freunde aufgehorcht: Der Traditionshersteller Böttcher bietet in Zusammenarbeit mit dem italienischen Rahmenspezialisten Rewel ein Titan-Rad an, das wie kein anderes Fahrrad edelste Anmutung mit hoher Praxistauglichkeit vereint – und dabei auch noch ausgesprochen leicht und komfortabel ist. Das Fahrrad Eigentlich findet man Titan fast ausschließlich an edlen, meist auf Maß gebauten Rennrädern oder Mountainbikes, angefer­ tigt für erfahrene Biker, die sich auf dem Höhepunkt ihrer Laufbahn ein wirklich indi­28 Fahrrad News

viduelles Rad für genussvolle Ausfahrten gönnen wollen. Solche Titan-Boliden sind nicht selten Abschluss und Höhepunkt einer langen Prozession von Fahrrädern, eines immer noch etwas besser als das andere. Nach dem Titan-Rad kommt oft nichts mehr – höchstens eine neue Politur durch den Hersteller, eine neue Gabel oder nach ein paar Jahren aktuellere Komponen­ ten. Der Rahmen des Modells selbst ist nämlich nahezu unzerstörbar, von extre­mer Gewalteinwirkung einmal abgesehen – völlig korrosionsbeständig, dauerschwing­fest und von einer zeitlosen Schönheit, die auch 15 Jahre alte Fahrradmodelle noch sehr modern wirken lässt.

Titan am Trekkingrad Zur Freude überzeugter Genussradler gibt es mindestens einen Hersteller, der auch Trekkingrahmen aus dem Edelmetall anfertigt: die renommierte Schmiede Rewel in Italien, bei der die Fahrradfirma Böttcher ihren Titan-Rahmen fertigen lässt. Das superleichtes Edelrad wendet sich an den absoluten Liebhaber, der ein einzigartiges Stück mit perfekten Fahreigenschaften sucht. Beim Böttcher freuen sich sportliche Radler über die nicht zu aufrechte Sitzposition und die äußerst lebendige Lenkung, die durch einen steilen Steuerwinkel und die kaum vorgebogene Vollcarbon-Gabel zustande kommt.


— Böttcher  —

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Das edle Logo am Steuerrohr rundet den gelungenen Auftritt des Böttcher-Boliden ab. Edle Titan-Verarbeitung zum Besten: Vor allem im Kurbelbereich wird die Erfahrung der Titan-Schmiede Rewel deutlich. Der Gepäckträger des Bikes besteht ebenfalls aus Titan, genau wie Lenker, Vorbau und Sattelstütze.

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Dass Titan-Rahmen elastischer sein können als solche aus Aluminium, verleiht ihnen außerdem einen höheren Fahrkomfort. Und zu guter Letzt ist das Material vergleichsweise leicht. Nachteilig ist dagegen der hohe Preis eines solchen Rahmens. Dessen edle Anmutung setzt sich in der Komplettierung fort. Lenker, Vorbau, Stütze und Gepäckträger (Tubus) bestehen ebenfalls aus Titan, was gerade aus optischen Gründen eine gute Idee ist, denn eloxierte Bauteile verkratzen mit der Zeit oder verfärben sich durch Witterungseinflüsse. Mit diesen Bauteilen strahlt das Rad bei aller Eleganz eine enorme Solidi-

tät aus; dabei ist es für ein Trekkingbike mit Vollausstattung ausgesprochen leicht. Top ist die komplette Shimano-XT-Ausstattung, die sehr hohe Kilometerumfänge garantiert – auch wenn der Rahmen sie dennoch überleben wird.

Das edle Titan-Rad aus dem Hause Böttcher wendet sich an Liebhaber, die auch Vielfahrer sind und die Vorzüge des Materials wirklich ausnutzen können.

Böttcher Titanium XT Rahmen   Rewel Titan Gabel  CAFK Carbon tapered Gruppe  Shimano Deore XT 3x10 Bremsen  Shimano XT DISC T8000 Bereifung  Schwalbe Marathon Supreme UVP 5.999 € www.boettcher-fahrraeder.de Fahrrad News 29


— Vorstellung  —

Text Stefan Baumgartner  Bilder Andreas Meyer

Qeridoo Kidgoo 1 Anhänger zum fairen Preis

Helm Abus Yadd-I, www.abus.com Hose Alberto Bicicletta, www.albertoshop.de Schuhe Five Ten Freerider Woman, www.fiveten.com

Qeridoo ist ein Unternehmen, das sich ganz auf Kinderanhänger für Fahrräder spezialisiert hat. Das Modell Kidgoo 1 mit 20-Zoll-Bereifung und einstellbarer Blattfederung lässt sich neben seiner Funktion als Anhänger auch als Kinderwagen oder Buggy einsetzen. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Platz in Wohnung oder Garage. Der Anhänger Gleich zu Beginn fällt die große Einstiegs­ öffnung auf. Auch die Fahrgastzelle ist geräumig und bietet genügend Platz, die Bein- und Kopffreiheit reicht für größe­ re Kinder (bis 118 Zentimeter) völlig aus. 30 Fahrrad News

Positiver Nebeneffekt des großen Platzan­ gebotes ist die Erhöhung der passiven Si­ cherheit im Falle eines Unfalles oder Über­ schlages – Stichwort Knautschzone. Das Fünfpunktgurtsystem macht einen guten Eindruck, die Riemen sind komfortabel. Die Kopfstütze wird per Klettver­ schluss befestigt, für Passagiere mit Helm kann diese entfernt werden. Das Verdeck wird mit Kunststoffschnallen verschlossen, es kann so vom Kind nicht versehentlich geöffnet werden. Vor Wind und Wetter schützt es dank einer weichen TPU-Folie. Zusätzlich sind ein verstellba­ rer Sonnenschutz und ein feinmaschiges Insektengitter integriert. Dank Zusatzöff­

nungen ist auch für ausreichend Belüftung gesorgt. Der Stauraum hinter dem Sitz beträgt rund 66 Liter, der Zugang ist aller­ dings eher klein gehalten. Große Objekte können daher nicht eingeladen werden. Beim Kidgoo 1 ist ein System aus mas­ siver Metallkupplung und einem KunststoffKugelkopf im Einsatz, welches ein Auf­ schaukeln reduziert und gute Bewegungs­ freiheit beim Rangieren gewährt. Mit einem Leergewicht von knapp 15 Kilogramm liegt der Kidgoo gut im Rennen, das zulässige Gesamtgewicht ist mit 50 Kilogramm an­ gegeben. Der Anhänger kann mit wenigen Handgriffen zusammengeklappt werden und misst dann 40 x 65 x 100 Zentimeter.


— Qeridoo  —

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Auf der Straße Dank einstellbarer Blattfederung und großzügigem Platzangebot fährt das Kind auch im holprigen Gelände komfortabel. Durch Signalfahne und Reflektoren ist die Sichtbarkeit gut, eine Beleuchtung ist aber nicht im Lieferumfang enthalten. Ein wichtiges Kriterium für Sicherheit ist die Stabilität des Gespanns bei hoher Geschwindigkeit: Spurbreite und Höhe des Schwerpunktes sind maßgebliche Fak­ toren, die ein Umkippen verhindern. Qeri­ doo scheint hier einen guten Kompromiss gefunden zu haben: 22 Zentimeter Boden­ freiheit und die Spurbreite von 70 Zentime­ tern verleihen eine stabile Straßenlage.

Wir haben bei 25 km/h Geschwin­ digkeit in beladenem Zustand ein Aus­ weichmanöver simuliert, das in etwa dem Schlenker entspricht, wenn sich unerwar­ tet die Tür eines geparkten Autos öffnet – eine seltene Extremsituation, aber in Zei­ ten des Elektrofahrrades muss auch daran gedacht werden. Hier kann beim Kidgoo 1 aber Entwarnung gegeben werden: Ein Rad hebt sich beim plötzlichen Auswei­ chen zwar etwas in die Luft, allerdings nicht so weit, als dass der Anhänger um­ gekippt wäre – das Gespann fuhr sicher weiter. In Kurven empfiehlt Qeridoo eine maximale Geschwindigkeit von 7 km/h, auf Geraden 25 km/h.

Das Gurtsystem des Kidgoo 1 lässt das Kind bequem, aber sicher im Anhänger sitzen. Zahlreiche Belüftungsöffnungen sowie Reflektoren an den Seiten erhöhen den Komfort für die kleinen Mitfahrer und zugleich auch die Sicherheit. Die massive Metallkupplung mit dem Kunststoff-Kugelkopf reduziert ein Aufschaukeln und gewährt gute Bewegungsfreiheit beim Rangieren.

Qeridoo bietet mit dem Kidgoo 1 einen hochwertigen, funktionellen und gefederten Anhänger zum fairen Preis an. Fahrverhalten, Ausstattung, Komfort und Sicherheit liegen mindestens auf dem Niveau von deutlich teureren Modellen anderer Hersteller.

Qeridoo Kidgoo 1 UVP 459 € www.querido.de Fahrrad News 31


Bild Sportograf

Text Lucas Arnhold  Bilder Sportograf, Felt

„In den letzten 24 Stunden haben wir gemeinsam gelitten, gefeiert, uns gegenseitig angefeuert, gelacht, geschwitzt und alles gegeben.“

Lucas Arnhold arbeitet in der Redaktion unseres Partnerma­ gazins World of Mountainbiking. Als ausgewiesener Gelände­ spezialist ist der 21-Jährige so gut wie nie auf dem Rennrad unterwegs. Rad am Ring war für ihn deshalb mehr als nur eine sportliche Herausforderung.

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Rad am Ring Herkulesaufgabe Das Kult-Event Rad am Ring auf dem Nürburgring ist eines der größten Breitensport-Events Deutschlands. Die Veranstalter erwarten jedes Jahr über 10.000 Teilnehmer, die sich den sportlichen Herausforderungen für Rennradfahrer, Mountainbiker und Co. auf der hochmodernen Formel-1-Arena und der legendären Nordschleife stellen. Ein Erfahrungsbericht. 3:45 Uhr, mitten in der Nacht. Ich stehe vor meiner bisher größten Aufgabe. Leicht verschlafen geht es los. Spätestens nachdem ich mit 90 Sachen den Berg in völliger Dunkelheit zum niedrigsten Punkt der Nordschleife gerauscht bin, bin ich aber

wieder voll wach. An den steilen Anstiegen im Wald ist es ruhig geworden, doch die Stimmung in der Ziel-Area ist auch um diese Uhrzeit noch unbeschreiblich: Überall am Streckenrand sind Fahrerlager aufgebaut, alle haben ihre Zelte festlich geschmückt, das Ambiente ist magisch. Nach meiner Runde übergebe ich den Transponder an meinen Teamkollegen Tom und lege mich wieder wohlverdient zur Ruhe. Seit mehr als 16 Stunden sind wir bereits unterwegs. Als ausgewiesener Mountainbiker ein 24-Stunden-Rennrad-Rennen fahren – klappt das? Mit dieser Frage beginnt unsere Reise in die Eifel zwei Tage zuvor. Doch schon beim Betreten der Boxengasse des legendären Nürburgrings ist diese Fahrrad News 33


Bild Sportograf

ungewissheit bei meinem rennkollegen tom und mir schnell verflogen: rennfeeling kommt auf und uns wird klar, worauf wir uns eingelassen haben: eine der vielen boxen ist für unser team Felt bicycles reserviert – unser Schlafplatz, wechselpunkt und essenspunkt für das wochenende. hier bekommen wir ein e-mountainbike gestellt, mit dem wir zuerst das enduro-rennen bestreiten werden. Im Anschluss soll als höhepunkt das 24-Stunden-rennen auf dem rennrad folgen. Warm-up auf dem E-MTB tag zwei, raceday. um halb acht in der Früh beginnt der tag für tom und mich mit einem leckeren Frühstück, die ersten Vorbereitungen folgen: In der boxengasse verpflegen wir uns mit getränken und riegeln für das anstehende e-enduro-rennen. hier lernen wir beide ein völlig neues rennformat kennen und finden daran richtig viel Spaß: bei verschiedenen wertungsprüfungen geht es darum, wer ein e-bike am besten beherrscht. Schlussendlich springen sogar ein sechster und ein achter Platz für uns heraus – ein guter Start. man sollte sich nicht wundern, wenn diese Art rennen bald häufiger in den rennkalendern zu finden sein wird. Aber die eigentliche herkulesaufgabe wartet noch: das 24-Stunden-rennen auf dem rennrad. es ist eine herausforderung, bei der wir beide nicht so wirklich wissen, ob wir ihr gewachsen sind – daran ändert auch eine ordentliche Portion Pasta zur Stärkung nichts. eigentlich habe ich mir vorgenommen, in Anbetracht der rennlänge locker und entspannt loszulegen. Aber ich bin noch nicht mal richtig aus der boxengasse rausgefahren, schon hat mich das rennfieber erfasst – typisch mountainbiker eben. Ich finde direkt eine schnelle gruppe, an die ich mich dranhängen kann. und so geht es mit Vollgas bergab, der super Asphalt und die breite rennstrecke lassen hierbei geschwindigkeiten jenseits der 80 km/h zu. Mountainbiker auf dem Rennrad was man bergab fährt, muss man aber auch irgendwann wieder bergauf fahren. doch das Adrenalin hilft: Fahren auf einer Formel-1-Strecke, umgeben von hunderten gleichgesinnten – die Steigungen sind schnell geschafft. Im ziel angekommen, zeigt 34 Fahrrad News

mir tom nur einen Vogel – vielleicht zu recht: die ersten 21 Kilometer sind in unter 50 minuten erledigt. mountainbike-helm und -Schuhe, dazu unrasierte beine – schneller als einige glatt rasierte Lycra-Junkies sind wir trotzdem. Auch tom übersteht seine runde gut und so gönnen wir uns bald ein Stück Kuchen. der blick in die zwischenergebnisse löst beim gesamten Achterteam wahre glücksgefühle aus: wir sind aktuell auf Platz acht – und das, obwohl wir uns erst seit wenigen Stunden kennen. 22 uhr, einbruch der dunkelheit. Alle Lampen sind geladen und es kann in die nacht gehen. nach meiner und toms runde wäre eigentlich unsere teamchefin Anja an der reihe. wir waren aber zu schnell unterwegs und so ist sie noch nicht zur Abfahrt bereit. Aber genau so schnell, wie sie in ihren schicken Schlafanzug reingeschlüpft ist, ist sie auch wieder in ihrem raddress und kann auf die runde gehen. es sind nur noch elf Stunden – wir sind mittendrin im erlebnis „24-Stunden-rennen rad am ring“. Im Renntempo durch die Nacht tag drei, 8 uhr morgens. Über der nordschleife geht die Sonne auf und so langsam werden alle wieder wach und versuchen, sich bei einer tasse Kaffee für die letzten Stunden neu zu motivieren. Ob wir gut durch die nacht gekommen sind, kann ich nicht mit letzter gewissheit sagen – nach meiner Jagd um vier uhr morgens bin ich schnell eingeschlafen. einige sagen „ja“, andere wiederum hoffen es, andere verneinen. die einzige wahrheit sagt das ranking: wir sind immer noch auf Platz acht! noch einmal müssen sich alle motivieren. Jeder ist mittlerweile sichtlich angeschlagen, die vielen höhenmeter auf der nordschleife werden zur endlosen Qual, wir geben alles, um unsere zeiten vom Vortag zu bestätigen. die zuschauermassen werden immer mehr, die letzten minuten verstreichen, dann ist es endlich geschafft: wir können tatsächlich als Achte die ziellinie überqueren. der Abschied vom team fällt dabei schwer: In den letzten 24 Stunden haben wir gemeinsam gelitten, gefeiert, uns gegenseitig angefeuert, gelacht, geschwitzt und alles gegeben. Aus unbekannten sind Freunde geworden – auch das ist die Faszination „rad am ring“. Abschließend bleibt noch zu sagen: unabhängig von unserer sportlichen Leistung sahen wir als mountainbiker schon verdammt schlecht in unseren rennradoutfits aus.


— Rad am Ring —

Diese Räder haben uns beim Rad-am-Ring-Wochenende begleitet:

Felt Redemption E10

Felt VR 2

Gewicht (Herstellerangabe) 21,23 kg Schaltung Sram eX1 Reifen/Dimension Schwalbe hans dampf 27,5 x 2,35 Federelemente rockShox Pike rct3/rockShox monarch rt3 Antrieb/Akkukapazität in Wh bosch Performance Line cX/500

Gewicht (Herstellerangabe) 8,12 kg Schaltung Shimano ultegra di2 Bremse Shimano br805 hydraulische Scheibenbremse Reifen/Dimension mavic Yksion elite guard 700c x 28

uVP 6.399 €

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uVP 4.999 € www.feltbicycles.com


— Material —

36 Fahrrad News


—  Sehen und gesehen werden  —

sehen und Gesehen werden Erleuchtet in die Radsaison

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Text Caspar Gebel  Bilder Andreas Meyer

Auch wenn die Tage länger werden – für in den Abend- und Morgenstunden aktive Radfahrer kann noch längst nicht Entwarnung gegeben werden. Wer bei mildem Frühjahrswetter in die Saison starten will, sollte auf Sicht und Sichtbarkeit achten, also an den aktiven wie passiven lichttechnischen Einrichtungen arbeiten. Was dazu gehört? Im Falle des Fahrrads Scheinwerfer und Rücklicht mit StVZO-Zulassung sowie diverse Reflektoren. Gerade bei Alltagsfahrern beliebt sind zusätzliche Leuchten, die am Helm angebracht werden. Mancher Kopfschutz ist mit einer nach hinten abstrahlenden roten Leuchte versehen; falls nicht, lassen sich solche „Positionslichter“ auch nachträglich anbringen. Helmlampen fallen nicht unter die StVZO, ihr Licht darf also auch blinken oder pulsieren. Die vorgeschriebene Fahrradbeleuchtung ersetzen sie aber nicht. Alles, was reflektiert oder sonst wie auffällt, gehört in den Bereich der passiven Sicherheit. Das verkehrssichere Fahrrad muss über Reflektoren vorne und hinten, an den Pedalen sowie seitlich abstrahlend (Speichen, Reifen) verfügen; zusätzlich statten sich viele Radfahrer mit auffälliger Kleidung bis hin zu Warnwesten aus. In dieser Hinsicht hat sich viel getan; zahlreiche Hersteller bieten Accessoires mit Reflex-Applikationen an oder halten ihre Produkte auch in auffälligen Farben vor. Der letzte Schrei ist nahezu unsichtbare Reflexwirkung – entweder ab Werk in Textilien eingearbeitet oder nachträglich mit der Sprühflasche aufgetragen. Was Radfahrer besser sichtbar macht, hat Fahrrad News auf den folgenden Seiten zusammengetragen – darunter auch Produkte, die nur als zusätzliche Beleuchtung zu verstehen sind. Der Sicherheit dienen sie aber alle.


— Material —

Knog Blinder Mob Twinpack Kompakte Leuchten mit StVZO-Zulas­ sung; Montage an Lenker/Stütze mit Sili­konband. Frontleuchte mit zwei Leuchtmodi (50/80 Lumen), maximale Leuchtdauer vorne 3,2, hinten sechs Stunden (Herstellerangabe). Integrierter Reflektor. USB-Ladestecker am Gehäuse zum direkten Einstecken in den Computer. UVP 89,95 € (Setpreis) www.knog.com.au

Cateye GVolt 50 + Rapid Micro G Kompakte Frontleuchte mit 50 Lux im hellsten Modus, im Stromsparmodus mit zehn Lux bis zu 19 Stunden Leuchtdauer (Herstellerangabe), was zumindest zum Gesehen-Werden reicht. Halterung wird per Schraubschelle befestigt. USBLade­buchse. Rückleuchte mit zwei roten Leuchtdioden. Halterung mit Gummiband; die Lampe kann hochkant oder quer an der Halterung befestigt werden. Leuchtdauer fünf Stunden (Herstellerangabe). USB-Ladebuchse. UVP 64,95 € (Setpreis) www.cateye.com www.paul-lange.de

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—  Sehen und gesehen werden  —

Sigma Buster HL 200 Helmleuchte mit 200 Lumen. SilikonSchutzgehäuse und Silikonband zur Befestigung am Helm. Sechs Leuchtmodi inklusive Blinken, Schnellblinken und SOS-Blinken. Keine StVZO-Zulassung, Benutzung nur als Zusatzbeleuchtung. Maximale Leuchtdauer 3,5 Stunden im hellsten Modus, 8,5 Stunden im SOS-Blinkmodus (Herstellerangabe). Zweistufige Lade­ standsanzeige, USB-Ladebuchse. UVP 44,95 € www.sigmasport.com

Trelock L 560 I-GO Control StVZO-konforme Frontleuchte mit 50 Lux, jeweils dreistufige Akkustands- und Modusanzeige mit Kontrollleuchten oben am Gehäuse. Maximale Leuchtdauer 16 Stunden (Herstellerangabe). USB-Ladebuchse. Fest montierter Halter mit sicherem Schnappverschluss. UVP 62,99 € www.trelock.de

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— Material —

Litecco Twinfire Die Twinfire von Litecco ist eine StVZOkonforme Rückleuchte mit BremslichtFunktion per Sensortechnik. Ihr Abstrahl­ winkel beträgt 360 Grad, die maximale Leuchtdauer zwölf Stunden (Hersteller­ angabe). Ein USB-Ladekabel und eine Uni­versalhalterung sind im Lieferumfang enthalten. UVP 59,95 € www.litecco.de

Garmin Varia Fahrradbeleuchtung StVZO-konformes Set aus Scheinwerfer und Rückleuchte, per Fernbedienung vom Lenker aus bedienbar. Frontleuchte mit 65 Lux, drei Leuchtmodi, Leuchtdauer bei größter Helligkeit 2,5 Stunden (Hersteller­ angaben). Bei der Verwendung mit kompatiblen Garmin-Computern (zum Beispiel Edge 1000) passt sich das Schweinwerferlicht an Fahrgeschwindigkeit und Umgebungslicht an; das Rücklicht leuchtet bei geringer werdender Geschwindigkeit heller (Bremslicht-Funktion). UVP 299 € (Setpreis) www.garmin.com

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—  Sehen und gesehen werden  —

Pearl Izumi Barrier Headband Ein wasser- und windabweisendes Stirnband für kühle Tage, das Ohren und Kopf kuschelig warm hält. Ergonomische Passform; passt unter jeden Helm und bietet sogar Platz für einen Pferdeschwanz. Das Barrier Headband ist in Schwarz und Gelb erhältlich, besonders in der gelben Version hilft es auch, die Sichtbarkeit bei Dunkelheit zu erhöhen. UVP 22,95 € arlizumi.com

Pearl Izumi Elite Barrier Convertible Jacket Winddichte, wasserabweisende Radjacke mit Raglanärmeln, die per Reißverschluss abgetrennt werden können und die Jacke zu einer Weste machen. Unterlegter Reißverschluss mit Reißverschlussgarage, hoher Kragen, zwei Seitentaschen und Rückentasche. Reflex-Elemente rundum für bessere Sichtbarkeit. Erhältlich in Grau mit dunkelgrauen Ärmeln sowie in Schwarz, Gelb und Grün. UVP 119,95 €

Pearl Izumi Escape Thermal Glove Leichter, wärmender Handschuh aus weichem, wollähnlichem Synthetik-Material, ausgestattet mit Touchscreen-kompatiblem Zeigefinger und Daumen. Weiche Wischer an Daumenrückseiten, ReflexApplikationen an Handrücken für bessere Sichtbarkeit. In Schwarz sowie Schwarz/ Gelb erhältlich, was die Sichtbarkeit weiter verbessert. UVP 29,95 € www.pearlizumi.com www.paul-lange.de Fahrrad News 41


— Material —

Garmin Varia Fahrrad-Radar Rückleuchte mit spezieller Sensorik, die an der dazugehörigen Steuereinheit bis zu acht von hinten herannahende Fahrzeuge anzeigt. Diese werden ab einer Entfernung von etwa 140 Metern registriert und auf dem Display der Steuereinheit dargestellt. Die Rückleuchte strahlt bei Annäherung heller, um die Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers zu erregen. Kompatibel mit diversen GPS-Computern der Edge-Reihe; die Steuereinheit wird dann nicht benötigt. Akkulaufzeit fünf Stunden (Herstellerangabe). UVP 199 € (mit Steuereinheit 299 €) www.garmin.com

Lezyne Hecto Drive 350XL & Strip Drive Rear Leistungsstarkes Leuchten-Set, das aus der Hecto Drive 350XL mit weißer LED sowie der Strip Drive Rear mit fünf roten LEDs besteht. Die Hecto Drive 350XL kommt mit einem Alugehäuse auf den Markt, leistet bis zu maximal 350 Lumen und verfügt über sieben verschiedene Modi. Die Strip Drive kommt auf 25 Lumen bei neun Leuchtmodi. Beide Leuchten sind wasserresistent und durch den integrierten USB-Stick wiederaufladbar. UVP 69,95 € (Setpreis) www.lezyne.com

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—  Sehen und gesehen werden  —

Sigma Micro Bei den Micro von Sigma handelt es sich um Zusatzleuchten zur Befestigung an Helm, Rad, Bekleidung usw. Die Lampen verfügen über zwei Modi, Dauerlicht und Blinklicht, die Befestigung erfolgt per Klettband. Ein griffiger Klickschalter schaltet die Leuchten ein. Achtung: Sie haben keine StVZO-Zulassung. UVP 8,95 € www.sigma-lighting.com

Löffler Reflexweste Überwurf mit reflektierenden Streifen vorne, hinten und an den Seiten, gefertigt aus luftdurchlässigem Netzmaterial. Befestigung mit Klettverschlüssen am Saum. UVP 14,99 € www.loeffler.at

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— Material —

Ortlieb Velocity High Visibility

Ortlieb Ultimate 6 High Visibility

Bike-Rucksack mit Rollverschluss, Schaumpolsterrücken, anatomisch geformten Trägern, Brust- sowie Hüftgurt, ausknöpfbarer Innentasche mit Reißverschluss, Kantenschutz und Rücklichthalter. Volumen: 24 Liter.

Wasserdichte Lenkertasche aus PU-beschichtetem Cordura-Gewebe, komplett reflektierend mit Reflex-Applikationen. Abschließbarer Klappdeckel mit Magnetverschluss, Klickfix-kom­patibel. Volumen: 7 Liter.

UVP 139,95 € www.ortlieb.com

UVP 109,95 € www.ortlieb.com

Ortlieb Back-Roller High Visibility

Ortlieb Sport-Roller High Visibility

Mit Reflexgarn ausgestattete Radtaschen, die einfallendes Licht auf ihrer ganzen Fläche zurückstrahlen. Erhältlich in Schwarz oder Gelb mit schwarzen Seitenteilen.

Wasserdichte Transporttaschen mit Rollverschluss, komplett reflektierend mit seitlichen ReflexApplikationen: Volumen: 25 Liter/Paar.

UVP 199,95 € www.ortlieb.com 44 Fahrrad News

UVP 179,95 €/Paar www.ortlieb.com


Meine Bergbahn: Elite Candea Trinkflasche mit 650 Milliliter Fassungsvermögen, Innenbeleuchtung per Micro-LED. Drei Leuchtmodi, Stromversorgung über Knopfzellen, Batterielaufzeit maximal 60 Stunden (Herstellerangabe). UVP 24 € www.elite-it.com www.paul-lange.de

Das Rebel Lynx

REBEL LYNX 5.5 27,5" PLUS

EY987

Holmenkol Reflective Marking Spray Sprühmittel mit reflektierenden Partikeln, erzeugt retroreflektierende Wirkung auf textilen und festen Oberflächen. Verwendbar zum Beispiel auf Rucksäcken, Funktionsbekleidung, Helmen, Fahrradrahmen. Keine dauerhafte Behandlung, leicht ab- und auswaschbar. Erzeugt einen leichten Grauschimmer auf den behandelten Untergründen.

Watt meine Liebe zum Biken ausmacht? Ein bisschen verrückt sein, alles nicht zu ernst nehmen und einfach jede Sekunde auf meinem BH Rebel Lynx genießen. Mit 27,5", 140 mm Fahrwerk, hocheffizientem Yamaha Motor und 500 Wh Akku macht es in jeder Situation einfach Spaß – und ist gerade auch am Berg eine Wucht. Daumen hoch! Annika Jeschke, BH BIKES Factory Team

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— Regenjackentest —

Regenjacken Vielseitiger Nässeschutz Ohne eine gute Regenjacke ist das Dasein als Radfahrer unvorstellbar. So individuell verschieden, wie die Biker selbst und ihre Einsatzzwecke sind, stellen sich auch die zehn Jacken dar, die wir getestet haben.

Alleskönner oder Minimalist Die Fahrrad News hat zehn Jacken namhafter Hersteller geordert, die von renn- bis alltagstauglich reichen und einen recht guten Überblick darüber bieten, was der Markt so hergibt. Dabei lassen sich zwei extreme Interpretationen des Themas beobachten, zwischen denen sich die von uns getesteten Jacken bewegen: Auf der einen Seite haben wir den Alleskönner mit Taschen und Kapuze, den man auch im regnerischen Alltag tragen kann. Diese Jacken verfügen über eine eher lockere Passform und lassen sich auch über einem Pulli oder einer Fleecejacke tragen; nicht unüblich sind eine oder mehrere Taschen. Die Rückenverlängerung fällt moderat aus. Das andere Extrem ist die minimalistische Regenhülle: Sie ist vorne kurz gehalten und hinten deutlich verlängert; die Arme fallen eher lang aus. Damit ist sie auf eine sportliche Sitzposition zugeschnitten; dazu sitzt die Jacke körpernah, muss sie doch nur über ein Radtrikot passen. Taschen, Gummizüge zum Verstellen und Ähnliches fehlen, wichtig ist hingegen ein möglichst geringes Packmaß, damit die Jacke in eine Rückentasche des erwähnten Trikots passt. Eine solche Jacke muss nicht einmal komplett wasserdicht sein; dass an Nähten oder Kragen etwas hineinsickert, ist nicht schlimm, solange Körper und Arme trocken und vor allem warm bleiben.

So haben wir getestet Nach eingehender Begutachtung wurden alle Jacken auf dem Rad auf Passform und Tragekomfort getestet. Darüber hinaus haben wir noch die Wasserdichtigkeit von Material und Nähten geprüft.

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Text Caspar Gebel  Bilder Andreas Meyer

Wer nicht bei Regenwetter biken möchte, sollte sich das mit dem Radfahren noch einmal überlegen. Früher oder später wird man in unseren Breiten nun mal nass, ob durch Niederschlag von oben oder Spritzwasser von unten. Eine Regenjacke gehört also in den Kleiderschrank jedes Radfahrers – fragt sich nur, welche. In Schnitt, Material und Ausstattung sind keine zwei Exemplare gleich; Minimalkonsens ist einzig, dass sie eben wasserdicht sein sollten, wobei auch das Interpretationssache ist.

Was ist wasserdicht? Ob eine Jacke dauerhaft Regen und Spritzwasser abhält, sieht man ihrem Material nicht an. Auch der Begriff „wasserdicht“ auf der Website oder im Katalog ist für sich genommen nicht sehr aussagekräftig, zumal die Wasserdichtigkeit nach EN-Norm in mehrere Klassen eingeteilt wird. Vertrauenserweckender ist eine Angabe der Wassersäule in Millimetern – ab 10.000 Millimetern kann man sicher sein, dass das Material auch an hoch belasteten Stellen (etwa, wenn ein Rucksack getragen wird) dicht bleibt. Sind nun noch die Nähte verschweißt und die Reißverschlüsse abgedichtet, ist meist nur noch die vom Fahrer selbst erzeugte Feuchtigkeit ein Problem. Manche Jacken verfügen über Belüftungsschlitze oder -reißverschlüsse, um Schweiß und Kondenswasser entweichen zu lassen, außerdem gibt es ja auch noch die viel beschworene Atmungsaktivität, also die Fähigkeit des Materials, Wasserdampf entweichen zu lassen. Ob und wie gut das funktioniert, hängt freilich von vielen Faktoren ab – etwa, was man unter der Jacke trägt, außerdem von Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit. Starker Regen dürfte der Fähigkeit eines Materials, Feuchtigkeit nach außen abzugeben, ebenfalls Grenzen setzen. Die zehn von uns getesteten Jacken zwischen 70 und ­460 Eu­ro bieten allesamt soliden Regenschutz in den durch Schnitt und Details gesetzten Grenzen. Dort, wo etwa die Nähte nicht versiegelt sind, ist dies für den angepeilten Einsatzzweck auch nicht notwendig oder wünschenswert. Alle Jacken lassen sich beim Radfahren tragen, auch mit einem Rucksack oder einer Kuriertasche. Was sie sonst noch können, haben wir im Folgenden aufgeführt.


Biehler Platzregen

Löffler Prime GTX

Die in Deutschland hergestellte Jacke versteht sich als minimalistischer Wind- und Regenschutz für Radsportler – dass Nähte und Reißverschluss nicht wasserdicht sind, geht daher in Ordnung. Sie sitzt sehr körpernah und ist am Vordersaum kurz gehalten, dabei hinten deutlich länger. Damit schiebt sie sich in sportlicher Haltung auf dem Rad nicht nach oben und beult an der Brust nicht aus. Das elastische Material wirkt sich positiv auf die Bewegungsfreiheit aus; die Ärmel haben genau die richtige Länge und sind mit elastischen Bündchen versehen, die sich leicht abstreifen lassen.

Diese Löffler-Jacke in Größe 50 ist eher locker geschnitten und hinten deutlich länger als vorne. Die weiten Armabschlüsse können mit Klettriegeln justiert werden. Der Kragen reicht bis knapp unter das Kinn und sitzt sehr angenehm. Die Jacke verfügt rechts über eine mäßig große Rückentasche mit wasserabweisendem Reißverschluss. Der Reißverschluss ist trotz der Unterlegung sehr leichtgängig; allerdings ist der Schiebergriff ziemlich klein, was seine Bedienung mit Handschuhen erschwert.

Merkmale Mesh unter den Armen, Belüftungsschlitz am Rücken, an den Schulterblättern mit Mesh unterlegt. Front-RV unterlegt, Klemmschutz oben und unten. Regenschutz Wassersäule: 10.000 mm Länge Front/Rücken 60/86 cm

Merkmale Rückentasche rechts mit seitlichem RV. Front-RV unterlegt, Klemmschutz oben. Kleine Reflexlogos.

Gewicht 156 g Größen XS / S / M / L / XL / XXL / XXXL Material 100 % Polyester

Gewicht 248 g Größen 46 / 48 / 50 / 52 / 54 / 56 Material Gore-Tex Active Membran

UVP 79,90 € www.biehler-sportswear.de

UVP 199,99 € www.loeffler.at

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Regenschutz Wassersäule: k. A., versiegelte Nähte Länge Front/Rücken 62/86 cm


Poc Raceday Strech Lt Rain Jacket

Primal Onyx Clear Race Rain Jacket

Die körpernah sitzende POC ist auf den sportlichen Einsatz zugeschnitten und entsprechend spartanisch ausgestattet. Im Vergleich zum Rückensaum ist sie vorne sehr kurz gehalten. Der Reißverschluss ist sehr leichtgängig, zur Bedienung muss man aber mit den Fingern die Klettabdeckung abziehen. Sehr an­ genehm ist die Verlängerung der Ärmel am Handrücken; die Bündchen sitzen jedoch eher eng, was das Ausziehen erschwert. Der Saum ist elastisch und innen gummiert, damit er nicht verrutscht.

Der zweite Purist im Test sitzt körpernah und engt dank des elastischen Materials nicht ein. Auch diese Jacke ist vorne kurz und damit an eine sportliche Sitzhaltung angepasst. Die Ärmel sind ausreichend lang, spannen aber, wenn man die Daumenlöcher nutzt. Die Bündchen erlauben ein einfaches Ausziehen; der Kragen ist mäßig hoch und sein Netzfutter kann sich bei starker Nässe vollsaugen. Auch die Nähte lassen auf Dauer Feuchtigkeit hinein, der Front-Reißverschluss ist nicht abgedichtet, was gerade bei kaltem Regen unangenehm sein kann. Praktisch ist der Reißverschluss rechts am Rücken, durch den sich die Rückentaschen des darunter getragenen Trikots erreichen lassen.

Merkmale Gummierter Saum. RV-Abdeckung mit zwei Klettstreifen im Brustbereich, abgedeckter Front-RV. Große Reflexlogos unten am Rücken und am linken Ärmel. Regenschutz Wassersäule 20.000 mm, versiegelte Nähte Länge Front/Rücken 54/81 cm

Merkmale Mesh im Achselbereich und innen im Kragen. RV rechts hinten für Zugang zu Rückentaschen.

Gewicht 192 g Größen XS / S / M / L / XL / XXL Material 100 % Nylon

Gewicht 107 g Größen XS / S / M / XL / XXL Material 100 % Polyester/PU-Laminat

UVP 300 € www.pocsports.com

UVP 70 € www.primaleurope.com

Länge Front/Rücken 60/83 cm

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Race Face Agent Softshell Jacket

Sugoi Zap Bike Jacket

Die Race Face ist locker geschnitten und ziemlich lang. Der Kragen ist hoch und recht weit, die steife Kapuze mit Klappschirm ist verstellbar und kann ohne Einschränkungen der Sicht beim Radfahren getragen werden – übrigens auch unterm Helm, wobei der Helmverschluss den Kragen hält, was sehr bequem ist. An Stellen mit starker Belastung (Rucksack) zeigt das Material die Tendenz, Feuchtigkeit aufzunehmen, die jedoch nicht nach innen durchdringt.

Dank tausender Leuchtpunkte ist die Zap komplett reflektierend, was etwa beim Commuting ein echter Sicherheitsgewinn ist. Die Jacke ist eher locker geschnitten („Semi Fit“), auch die Ärmel sind recht weit, dabei aber nicht übermäßig lang. Der hohe Kragen mit weicher Fleece-Innenseite sitzt nicht zu eng; auch die elastischen Bündchen passen gut. Hinten ist die Jacke deutlich verlängert; mit ihrem elastischen Rückensaum liegt sie eng an. An stark belasteten Partien kann das Material Feuchtigkeit aufnehmen, die jedoch nicht nach innen weitergeleitet wird.

Merkmale Zwei Seitentaschen mit RV, Belüftungs-RV an der Brust, mit Mesh unterlegt. Belüftungsschlitz am Rücken mit Reflex-Applikationen rechts und links. Gummizug für Kapuze rechts und links sowie im Nacken, der die Kapuze nach hinten zieht. Regenschutz Wassersäule: 10.000 mm, versiegelte Nähte Länge Front/Rücken 73/ca. 83 cm

Merkmale Rückentasche mit Klettverschluss an der Klappe. Front-RV unterlegt, Klemmschutz oben. Korpus mit Netzfutter ausgestattet, dünnes Polyesterfutter in den Ärmeln.

Gewicht 394 g Größen S / M / L / XL / XXL Material 90 % Polyester, 10 % Spandex

Gewicht 360 g Größen S / M / L / XL / XXL Material 100 % Polyester

UVP 169,90 € www.raceface.com

UVP 139,90 € www.sugoi.com

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Regenschutz Wassersäule: k. A., versiegelte Nähte Länge Front/Rücken 61/90 cm


Sweet Protection Delirious Jacket

Vaude Men's Tremalzo Rain Jacket

Korpus und Ärmel dieser Gore-Tex-Jacke sind sehr locker geschnitten, die Ärmel sind am Handrücken länger ausgeführt und mit Klettriegeln versehen. Dank der weiten Armabschlüsse lässt sich die Jacke leicht abstreifen. Der Kragen ist eher hoch und sitzt sehr angenehm; mit einem Gummizug im Nacken lässt er sich justieren. Die mit einem wasserabweisenden Reißverschluss versehene Brusttasche ist groß genug für ein Smartphone, Energieriegel und Ähnliches.

Die Tremalzo fällt in Größe 50 an Korpus und Ärmeln eher locker aus. Die Ärmel verengen sich am Bündchen nur minimal und reichen bis zu den Fingerknöcheln; per Klettriegel lassen sie sich enger stellen. Der Kragen ist nicht sehr hoch und sitzt eher locker. Zwei lange Belüftungs-Reißverschlüsse unter den Ärmeln bieten gute Ventilation, wenn es nicht auf Rundum-Nässeschutz ankommt. Werden die Brusttaschen nicht zur Aufbewahrung genutzt, können auch sie der Belüftung dienen.

Merkmale Gummizug für Kragen im Nacken und rechts/links am Saum. Front-RV unterlegt, Klemmschutz oben. Großes Reflexlogo unten am Rücken und an beiden Armen. Brusttasche links. Regenschutz Wassersäule: k. A., versiegelte Nähte Länge Front/Rücken 64/91 cm

Merkmale Zwei Mesh-Brusttaschen, lange Unterarm-RV, nicht unterlegt. Klettklappe hinten am Kragen zur Befestigung von Spray Hood III. Front-RV unterlegt, Klemmschutz oben. Inkl. Packbeutel. Gummizug im Saum rechts. Reflex-Applikationen. Regenschutz Wassersäule: mindestens 10.000 mm, versiegelte Nähte Länge Front/Rücken 66/82 cm

Gewicht 251 g Größen S / M / L / XL Material Gore-Tex Active Membran

Gewicht 232 g Größen S / M / L / XL / XXL Material 100 % Polyamid/Beschichtung 100 % Polyurethan

UVP 299 € www.sweetprotection.com

UVP 130 € www.vaude.com Fahrrad News 51



elektrisierende vielfalt Die E-Bikes der Saison 2017 Text Caspar Gebel  Bilder Andreas Meyer

Vom Tiefeinsteiger-Einheitsbrei der frühen Jahre sind die aktuellen E-Bikes weit entfernt. Wer sich im Fahrradhandel umschaut oder wie Fahrrad News auf der Eurobike 2016 die neuen Modelle der Hersteller begutachtet, kommt zu dem Schluss: Das Angebot ist noch einmal breiter geworden; Pedelecs findet man inzwischen auch in Nischen, die schon ohne Motor exotisch sind. Man nehme etwa den Singlespeeder ohne Gangschaltung, der passend zum einen Gang auch nur einen Unterstützungsmodus aufbietet. Oder – am anderen Ende des Komplexitäts-Spektrums – den Mittelmotor mit zweistufigem Getriebe, der mehr als nur einen Hauch Kraftfahrzeugtechnik ans Elektrofahrrad bringt. Auch das Thema Vollfederung ist hochaktuell. In Sachen Ausstattung ist von sportlich-reduziert bis voll alltagstauglich alles dabei. Vorhang auf für acht E-Bikes, die den aktuellen Stand der Technik zeigen – und in die Zukunft weisen.

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— Material —

BH

E-Motion Rebel Jet Lite Antrieb Yamaha PW Akkukapazität 400 Wh Gabel SR Suntour NEX HLO Schaltung Shimano Deore 10-fach Bremsen Shimano M315 Bereifung Kenda K192 UVP 2.299 € www.bhbikes.com

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Der Yamaha-Mittelmotor erfreut durch ausgewogene Performance. Gut lesbar und durchaus informativ: das mittig angeordnete Display. Vor allem die Lackierung ist es, was den Akku nahezu integriert aussehen lässt.

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Für ein 28-Zoll-Rad mit sportlich schmalen Reifen und reduzierter Ausstattung hat sich in der Fahrradbranche der Begriff „Speedbike“ eingebürgert – und zwar schon lange, bevor sich Elek­ troantriebe überhaupt am Fahrrad etablierten. Auf ein Rad wie das BH Rebel Jet passt der Ausdruck ebenfalls perfekt, und das liegt vor allem an seinem überzeugenden Motor. Der Yamaha-Tret­lagerantrieb spricht ruckfrei an und überzeugt mit guter Beschleunigung; der optisch gut in den Rahmen integrierte 400-Wattstunden-Akku sorgt dabei für ein gelungenes Erscheinungsbild. Dem Fahrer steht auf seinen Ausfahrten ein großes, mittig über dem Vorbau angebrachtes Display zur Verfügung, das unter anderem die noch zur Verfügung stehende Reichweite in Prozent anzeigt. 54 Fahrrad News

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Der Yamaha-Motor ließe sich theoretisch auch mit einem Doppelkettenblatt ausstatten, mit Zehnfach-Kassette (1136 Zähne) ist der Übersetzungsumfang des Fahrrades angesichts des doch starken Antriebs aber immer noch groß genug. Mit einem Kettenblatt punktet das Bike hingegen mit seinem aufgeräumten Design. Das spanische E-Bike ist irgendwo zwischen Trekkingrad und Mountainbike angesiedelt und mit seiner Federgabel auf Naturwegen ebenso zu Hause wie auf der Straße, wo es besonders bei hohem Tempo mit standfesten Shimano-Scheibenbremsen glänzt. Außer einem Hinterbauständer ist nichts dran, was man mit dem Begriff „Straßenausstattung“ in Verbindung bringen würde – legale Batterie-

lampen lassen sich dabei freilich nachrüsten und statt eines Gepäckträgers für die Tasche, wie ihn viele andere Bikes dieser Kategorie bieten, tut's im Alltag auch eine Messenger Bag.

Das gut motorisierte, sportliche Modell von BH Bikes gefällt durch seine gelungene, aufgeräumte Optik sowie den günstigen Preis.


— E-Bikes 2017 —

Centurion

Lhasa E 600.29 EQ

Antrieb Bosch Performance Line CX Akkukapazität 500 Wh Gabel/Dämpfer SR Suntour NCX E45/ Unair LO-R Schaltung Shimano SLX 10-fach Bremsen Shimano Deore Lichtanlage Supernova E3 Lux / Trelock duo Flat Bereifung Schwalbe Marathon Mondial UVP 3.699 € www.centurion.de 1

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Mit mäßig profilierter Bereifung, Schutzblechen und Träger mutiert das Offroad-Pedelec zum schnellen, komfortablen Alltagsrad. Die langhubige Federgabel wird mit Bordsteinkanten und Schlaglöchern spielend fertig. Zahlreiche Einstellmöglichkeiten bietet der Hinterbaudämpfer. Neuerdings an vielen E-Bikes zu finden: ein heller Supernova-Strahler am Vorbau. 1

Einen interessanten Weg schlägt Centurion bei der Gestaltung dieser Variante des Lhasa ein: Ein alltagstauglich ausgestattetes E-Bike mit Vollfederung – macht das Sinn? Schon auf dem glatten Asphalt unserer Teststrecke wird allerdings klar: Das unter dem klassischen Begriff „All Terrain Bike“ (ATB) geführte Lhasa bietet so viel Fahrkomfort wie kaum ein zweites E-Bike in dieser Kategorie. Federgabel und Dämpfer sind auffallend weich abgestimmt; gerade der Hinterbau zeigt bereits beim Draufsetzen einen spürbaren Negativfederweg. Die Gabel des Centurion Lhasa bietet zudem ganze 100 Millimeter Federweg, was für ein klassisches Trekkingbike sehr viel ist und viel Komfort und Fahrsicherheit auch auf schlechten Strecken verspricht.

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Schaut man ins Modellprogramm von Centurion, stellt man ohnehin fest, dass das Rad bis auf seine Bereifung und die Vollausstattung dem Marathon-Fully Lhasa E 600.29 entspricht; und mountainbikemäßig ist auch der Antrieb entsprechend gewählt: Der Bosch Performance Line CX bietet das höchste Drehmoment aller Bosch-Motoren (75 Newtonmeter) und im Turbo-Modus ganze 300 Prozent Unterstützung. In der City merkt man das besonders beim Ampelstart, im Gelände vor allem an schwierigen Steilstücken, die schwächere Motoren überfordern würden. Mit Shimanos Deore/SLX-Zehngangschaltung und einem sehr hellen Supernova-Strahler ist das Rad auch ansonsten bei den Komponenten gut ausgestattet;

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für 300 Euro Aufpreis bekommt man hier das Bosch-Nyon-Display mit riesigem Funktionsumfang dazu. Das serienmäßig verbaute Intuvia reicht allerdings freilich völlig aus.

Das Lhasa E 600.29 EQ ist Komfort-Trekkingrad und Mountainbike in einem. Wer sich nicht entscheiden kann beziehungsweise hin und wieder zwischen zwei Radarten umrüsten will, dürfte das Konzept spannend finden. Fahrrad News 55


— Material —

Conway

EMC 527 Antrieb Bosch Performance Line Akkukapazität 500 Wh Gabel Suntour XCR 32 Air LO R Schaltung Sram NX 11-fach Bremsen Shimano Deore BR-M615 Lichtanlage AXA Blueline 30/Blueline Bereifung Continental Race King Reflex UVP 2899,95 € www.conway-bikes.de

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Die Elffach-Schaltung von Sram bietet einen extrem großen Übersetzungsumfang. Das Casting der Federgabel ist ein eher ungewohnter Ort zur Befestigung des Scheinwerfers. Mit Bosch-Performance-Motor gehört das Conway zu den drehmomentstärkeren 25-km/hBikes.

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Das frisch gestylte Conway besetzt eine Nische im E-Bike-Markt, vor der ansonsten viele Anbieter zurückschrecken: Es versteht sich als robustes Langstreckenund Reiserad, das vielleicht weniger agil ist als ein gewöhnliches, leichtes Trekkingrad, sich dabei aber in Sachen Stabilität und Geländetauglichkeit schon ziemlich nah am Mountainbike befindet. Das verdeutlichen schon die 27,5-Zoll-Laufräder mit breiten, griffigen 55er-Reifen, die sich in unwegsamem Gelände mit reduziertem Luftdruck fahren lassen und dann entsprechend Komfort und Traktion verbessern. Auch die weich ansprechende Suntour-Gabel mit 100 Millimeter Federweg ist ziemlich geländelastig, nimmt es aber auch mit Schlaglöchern und Bordsteinkanten auf. 56 Fahrrad News

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Conway setzt beim 527 auf einen Sram-Antrieb mit Elffach-Kassette, was gerade am Reise-Pedelec eine gute Wahl ist. Mit 11-42 bietet der Kranz nämlich auch sehr leichte Berggänge, die es an Anstiegen erlauben, mit hoher Tretfrequenz und geringer Motorunterstützung vorwärts zu kommen. So kann man auf längeren Strecken auch Strom sparen, wobei der 500-Wattstunden-Akku bei mäßiger Beanspruchung eine sehr große Reichweite zulässt. Der PerformanceLine-Antrieb am Conway schiebt dabei kräftig an und lässt das Rad deutlich spritziger erscheinen als solche mit dem Active-Motor, den man sonst an vielen Alltags-Pedelecs findet. Mit einer anständigen Lichtanlage und dem stabilen Gepäckträger ist das

Rad natürlich voll alltagstauglich; nur die Schutzbleche am Conway 527 wirken etwas provisorisch: Das hintere Blech ist so kurz geraden, dass man auf nassen Straßen eine Wasserfontäne hinter sich herziehen wird.

Das Reise-E-Bike aus dem Conway-Sortiment ist ebenso alltagstauglich wie geländesicher und damit eine interessante Alternative für abenteuerlustige Vielfahrer.


— E-Bikes 2017 —

Eflow

CR-2/S1 Antrieb TDCM Nabenmotor Akkukapazität 312 Wh Gabel Alu-Starrgabel Bremsen Shimano Alfine Bereifung Schwalbe Big Ben UVP 2.899 € www.eflow-europe.de

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Den Kontrastpunkt zu den gängigen Elektrofahrrädern setzt der Berliner Anbieter Eflow mit weitestgehender Reduktion. Denn was normalerweise ein modernes Pedelec auszeichnet, wird hier bewusst weggelassen: Das CR-2/S1 kommt mit starrer Gabel statt mit Federung auf den Markt, mit Singlespeed-Antrieb statt Schaltsystem und einem „binären“ Unterstützungsmotor, der anstelle von diversen Unterstützungsstufen nur die Wahl zwischen an und aus bietet. Charmant ist das allemal – nur wenige Elektroräder sehen so „clean“ und elegant aus wie das Eflow-Modell mit seinem kompakten Nabenmotor und dem integrierten Akku im voluminösen Sitzrohr, das zwischen den rotierenden Beinen freilich kaum auffällt. Scheibenbrem-

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sen und ein Zahnriemen statt der Kette überzeugen dabei auch aus technischer Sicht; die Wartung dieses Bikes dürfte sich auf gelegentliches Reifenaufpumpen beschränken. Mit einer leichten Überhöhung zwischen Sattel und Lenker sitzt es sich auf dem Eflow ausgesprochen sportlich. Beim Losfahren fällt die leicht verzögerte Reaktion des Antriebs auf, ein typisches Merkmal von Nabenmotoren. Angesichts der großen Primärübersetzung muss man beim Anfahren noch ordentlich in die Pedale treten, doch dann schiebt der Motor kräftig an und sorgt für flottes Vorwärtskommen auf der Straße. Mit rund 20 Kilo Gewicht und recht schmalen Reifen rollt das Eflow insbesondere auf Asphalt ohnehin sehr leichtfüßig. Die 300 Wattstunden

Teilbare Hinterbaustrebe und Spannvorrichtung sind wichtige Voraussetzungen zur Montage des wartungsfreien Zahnriemens, der die Kette ersetzt. Der integrierte Akku kann mit einem codierten Spezialschlüssel ausgebaut werden. Den edlen Brooks-Sattel nimmt man dann gleich mit. Kein Tastenblock, kein Display: Das Cockpit des Eflow ist so reduziert wie bei keinem anderen E-Bike.

im Akku dürften hierbei für einen typischen Tag im Stadtverkehr ausreichen, wo der Elektro-Singlespeeder auch wegen der agilen Lenkung ganz besonders in seinem Element ist.

Weniger Technik geht nicht, doch gerade das macht den Reiz dieses Eflow-Modells aus. Ein E-Rad für Puristen, die Unterstützung wollen und sonst nichts. Fahrrad News 57


— Material —

Flyer

U-Serie 7.70 Antrieb Panasonic Multi Speed Akkukapazität 432 Wh Gabel Aluminium-Starrgabel Schaltung Shimano XT 10-fach/ zweistufiges Getriebe Bremsen Magura MT4e Lichtanlage Supernova LED M99 Pro Bereifung Schwalbe Marathon Almotion UVP 4.899 € www.flyer-bikes.com

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Mit der U-Serie präsentieren die Schweizer den vielleicht sportlichsten Flyer aller Zeiten. Klar, S-Pedelecs hat der Anbieter schon lange im Programm, doch die Mischung macht’s – und hier trifft ein enorm starker Motor auf perfekte Fahreigenschaften. Möglich macht das die neuere Version des Panasonic-Mittelmotors, bei welcher der Akku nun nicht mehr hinter dem Sitzrohr angebracht werden muss. Dadurch ist es möglich, die Hinterbaulänge des Fahrrades deutlich zu reduzieren, was das Bike handlicher und agiler macht. Dazu tragen auch die 27,5-Zoll-Laufräder bei, die mit leicht laufenden und dabei griffigen Schwalbe Marathon Almotion bereift sind. Viele E-Bikes steuern sich da deutlich träger. 58 Fahrrad News

Der Daumenschalter bedient das zweistufige Getriebe; im Automatik-Modus zeigt ein Vibrieren im Griff den Schaltvorgang an. Der Scheinwerfer des U-Flyer verfügt über ein Fernlicht. Der Panasonic-Mittelmotor ist extrem spurtstark.

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Diese Fahreigenschaften stehen einem Rad, das sich fast spielerisch auf knapp 45 km/h beschleunigen lässt, gut zu Gesicht, denn bei solch einem schnellen Tempo muss man entsprechend flott reagieren können. Gute Bremsen sind da selbstverständlich; am U-Flyer kommen sie aus dem Hause Magura und sind mit einem Bremslicht verbunden, wie es inzwischen Usus ist. Fernlicht gibt es übrigens auch. Ein weiteres Highlight am FlyerModell ist die Schaltung. Hinten bedient ein Shimano-XT-Schaltwerk elf Ritzel; in den Motor integriert ist dazu ein zwei­ stufiges Getriebe, das wahlweise mit dem Daumen oder automatisch geschaltet wird. Im Auto-Modus zeigt ein Vibrieren im Lenkergriff den Schaltvorgang an;

auf die gleiche Weise wird man gewarnt, wenn der Seitenständer nicht komplett eingeklappt ist, was an einem S-Pedelec selbstverständlich per Federkraft geschieht.

Der U-Flyer ist topmodern ausgestattet, handlich und sehr schnell. In manchen Ausstattungsdetails gemahnt das S-Pedelec des Schweizer Herstellers an ein Kraftrad.


— E-Bikes 2017 —

Giant

Explore E+ 0

Antrieb Yamaha SyncDrive Sport Akkukapazität 496 Wh Gabel RockShox Paragon Gold RL Schaltung Shimano XT 2x11 Bremsen Shimano M615 Lichtanlage AXA BlueLine 50 LED Bereifung Schwalbe Smart Sam Performance UVP 3.299,90 € www.giant-bicycles.com

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Wie aus einem Guss wirken Antrieb und Akku von Yamaha. Gut gewählt ist die Abstufung der Zweifach-Kurbel. Wie bei fast allen aktuellen E-Bikes sitzt auch am Giant der Tastenblock gut erreichbar am linken Griff. Mit großem Aufwand gestaltet Giant die Zugführung – hier ein sehenswerter Tunnel an der Sitzstrebe. 1

Mit dem Topmodell der Explore-Serie stellt der taiwanesische Fahrradriese Giant ein ziemlich vielseitiges Trekking-Pedelec mit hochwertiger Ausstattung vor, dessen Basis der von Yamaha gelieferte SyncDrive-Mittelmotor ist. Mit einem Drehmoment von 80 Newtonmetern und knapp 500 Wattstunden Akkukapazität ist der Motor dabei ebenso kräftig wie ausdauernd; er spricht sanft an, schiebt Rad und Fahrer aber dennoch nachdrücklich nach vorne. Gelungen, das fällt bereits bei den ersten Pedaltritten auf, ist die Integration des Akkus in die Rahmenform; der Stromspeicher kann trotz dieser formschönen Bauweise zum Aufladen entweder abgenommen werden oder mit entsprechender Kabelverbindung auch am Rahmen verbleiben.

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Giant nutzt die Möglichkeit, den Yamaha-Motor mit einem Doppelkettenblatt zu kombinieren. Die Abstufung 48/36 ist gut gewählt; mit dem 11-40er Elffach-Zahnkranz ergibt sich eine sehr große Übersetzungsbandbreite – mit der Kombination aus superleichtem Berggang und Zusatzantrieb muss man keine Steigung fürchten. Deore-XT-Schaltkomponenten unterstreichen die hohe Qualität des E+ 0. Am Rahmen fällt die aufwendige Zug­ innenverlegung auf, ebenso stechen Details wie die elegant in den Rahmen eingepassten Gepäckträgerstreben ins Auge. Diese lassen das Rad wie aus einem Guss erscheinen, erfordern aber auch eine langjährige Ersatzteilversorgung. Am Cockpit gefallen die ergonomischen Griffe

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mit integriertem Lenkerhörnchen; gut erreichbar ist der Tastenblock am linken Griff zum Steuern der Antriebseinheit. Dank der hochwertigen RockShox-Federgabel rollt das Giant auch auf Naturwegen recht komfortabel.

Viel Drehmoment und ein großer Akku machen den Yamaha-Antrieb zur sinnvollen Alternative zum Platzhirsch Bosch – zumal es diesen nicht mit Zweifach-Kurbel gibt. Das Giant profitiert hiervon und punktet zudem durch seine Form. Fahrrad News 59


— Material —

Simplon

Chenoa HS 40 Antrieb Bosch Performance Line Akkukapazität 400 Wh Gabel Simplon F10.3 Carbon Schaltung Shimano Deore 10-fach Bremsen Shimano BR-T446 Lichtanlage Busch & Müller IQ2 EYC T Bereifung Schwalbe Marathon Supreme UVP 3.749 € www.simplon.com

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Das Carbon-Pedelec des Vorarlberger Fahrradproduzenten ist ein ziemlicher Exot auf dem E-Bike-Markt – und zwar in zweierlei Hinsicht: Zum einen ist der leichte Werkstoff derzeit noch fast nie an einem Elektrorad zu finden, zum anderen ist das aus seiner Verwendung resultierende Gewicht unter 20 Kilo schon fast sensationell. Dabei ist das Chenoa mit allem ausgestattet, was man im Alltag und auf Touren braucht, und zwar in hoher Qualität. Dazu gehören die sehr leicht laufenden, teuren Marathon-Supreme-Faltreifen von Schwalbe, ein 50-Lux-Strahler von Busch & Müller und Anbauteile wie Hinterbauständer und Kettenschutz. Und natürlich der kräftige Performance-Motor von Bosch nebst gelungen an den Rahmen angepasstem Akku. 60 Fahrrad News

Der Carbon-Rahmen des Simp­ lon ist eigenständig geformt und erfreut mit viel Fahrkomfort. Innen liegende Züge und Leitungen sorgen für eine aufgeräumte Optik. Eine „Flex-Zone“ sorgt für zusätzliche vertikale Nachgiebigkeit am Hinterbau.

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Simplon hat jahrelange Erfahrung mit der Konstruktion leichter, stabiler und komfortabler Carbon-Rahmen. Zu den typischen Merkmalen der Marke, die sich auch am Chenoa wiederfinden, gehören die schmalen Hinterbaustreben und ein Oberrohr mit linsenförmigem Querschnitt; beides soll für vertikale Nachgiebigkeit sorgen. Massig ist dagegen der Lenkkopfbereich, was den Rahmen sehr seitensteif macht. In diesem Bereich fällt die gelungene Zugverlegung auf: Bremsleitung, Schaltzug und Elektrokabel verschwinden bis auf Weiteres im Rahmen; die vordere Hydraulikleitung wird komplett im Gabelbein geführt. Für ein Rad ohne Federung fährt sich das Simplon angenehm weich; die Carbon-Bauteile schlucken Vibrationen und

Stöße deutlich besser als Aluminium. Gerade die weit herausgezogene CarbonSattelstütze macht sich bemerkbar. Die Zehnfachschaltung mit großem Übersetzungsbereich (11-36 Zähne) harmoniert bestens mit dem kräftigen Bosch-Antrieb, und zusammen mit dem geringen Gesamtgewicht ergibt sich ein angenehm agiles Fahrverhalten.

Das sehr leichte Carbon-Rad fährt sich flink und komfortabel. Dabei ist das Trekkingbike aus dem exotischen Werkstoff nicht mal extrem teuer.


— E-Bikes 2017 —

Storck

Nam:e Antrieb Brose* Akkukapazität 400 Wh* Schaltung Shimano XT* Bremsen Shimano XT* Bereifung Schwalbe Big Apple* * Die Angaben sind nur vorläufig, da es sich hier um eine Konzeptstudie von Storck handelt.

www.storckworld.com

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In erster Linie Rennradfahrern und Mountainbikern ein Begriff, beschäftigt sich die Firma Storck schon seit Längerem mit E-Bikes. Ein Alu-Rad mit Nabenmotor machte den Anfang, doch was das Unternehmen jetzt unter dem Namen „Nam:e“ zeigt, ist deutlich zukunftsweisender: ein Rahmen aus Verbundwerkstoff, aus einem Stück gefertigt und mit einem komplett integrierten Unterstützungsmotor ausgestattet. Auffälligstes Merkmal des Kunststoffrahmens ist seine ungewöhnliche Formgebung, die bereits andeutet, wie stark sich die Konstrukteure mit dieser Fertigungsweise vom klassischen Fahrradrahmen entfernen können. So besteht der Hinterbau nicht, wie üblich, aus je zwei Ketten- und Sitzstreben, sondern

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Zwei unterschiedlich positionierte „Profile“ stellen den Hauptrahmen dar und bieten viel Platz für einen integrierten Akku. Zum Brose-Antrieb gehört ein übersichtliches Display, das hier auf dem Vorbau Platz findet. Diese spezielle Sattelklemme kommt ohne die klassische Klemmschraube aus.

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aus nur zwei Profilen, die ihre Fortsetzung im Hauptrahmen finden. Dieser weist hinterm Lenkkopf ein Fach aus, in dem man Schlüssel, Handy oder Geldbörse aufbewahren kann – eine integrierte Oberrohrtasche sozusagen. Der Rahmen wiegt ungefähr drei Kilo und kann in großen Stückzahlen und vergleichsweise preiswert gefertigt werden – und zwar vom deutschen Unternehmen Rehau, einem Spezialisten für Spritzguss und Extrusion, der unter anderem Stoßfänger an die Automobilindustrie liefert. Langfristig plant Rehau, mit dem Projekt die inländische Rahmenfertigung wiederzubeleben. Angesichts der Fahreigenschaften des Nam:e ist Vorfreude auf die Serienproduktion angesagt: Mit seinem kurzen Rad-

stand und den kompakten Laufrädern ist das Rad agil und wendig, dazu kommt die gute Performance des schubstarken Brose-Antriebs. Bei diesem fällt freilich minimal verzögertes Ansprechen auf sowie ein merkliches Auskuppeln, wenn man zu treten aufhört. Dem Fahrspaß tut dies aber keinen Abbruch.

Wenn ein Fahrrad- und ein Kunststoff­ experte kooperieren, kommt etwas Sehens- und Fahrenswertes heraus. Nun darf man auf den Start der Serienproduktion und den Preis gespannt sein. Fahrrad News 61


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Text Ann-Katrin Luh  Bilder Andreas Meyer

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Zu Besuch bei Löffler Von der Feinstrumpfhose zur Sportbekleidung Outdoor ist in: Sportarten und Aktivitäten im Freien wie Skifahren, Laufen oder Fahrradfahren liegen im Trend. Als Pionier für Sportbekleidung hat Löffler den Anspruch, begeisterte Ausdauersportler bei Wind und Wetter optimal auszustatten. Die meisten Unternehmen setzen aus wirtschaftlichen Gründen dabei auf eine Fertigung im fernen Ausland – nicht so die Oberösterreicher. Sie entwickeln und produzieren im beschaulichen Ried am Inn. 62 Fahrrad News

Mit feinen Strümpfen im schönen Innviertel fängt alles an: 1947 gründet Elfriede Löffler in Ried ein Unternehmen zur Herstellung von Feinstrumpfhosen und Damenstrickmode. Rund 25 Jahre später wird die Firma, nachdem sie in finanzielle Schieflage geraten ist, durch den Skiproduzenten Fischer übernommen und auf Sportbekleidung neu ausgerichtet. Der Weg in eine sportliche, erfolgreiche Zukunft beginnt. In den ersten zwei Jahren nach der Übernahme liegt der


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1 Marketingleiter Reinhard Hetzeneder führt uns durch das Unternehmen und erklärt die einzelnen Funktionsschritte in der Produktion. 2 Immer ein wachsames Auge: Alle Stoffbahnen werden kleinlichst auf mögliche Fehler durchleuchtet. 3 Das Juwel Löfflers: die eigene Strickerei mit 24 Maschinen im Firmensitz Ried. 4 Geschäftsführer Otto Leodolter verdeutlicht, was Löffler ausmacht.

Fokus dabei noch auf Winterartikeln. Es folgt eine Tenniskollektion, später deckt Löffler ebenso die Bereiche Langlaufen, Laufen und Radfahren ab. Seit gut eineinhalb Jahren hat das Unternehmen nun einen neuen Firmenauftritt. „Made for better“ heißt der neue Slogan, der bedeutet, dass Löffler mit innovativer Hightech-Bekleidung Kunden zu besseren Ausdauersportlern machen möchte. Zwei rote Balken, die jede Werbekampagne der Firma schmücken, gehören ebenfalls zum neuen Konzept. „Made in Austria“ sollen sie verdeutlichen, und genau die­se Aussage darf gerade Löffler laut in die Welt hinausschreien. Das Juwel Löfflers Denn welche Firma kann heutzutage noch von sich behaupten, dass sie Marke und Hersteller in einem sind? Unter den Textilherstellen vermutlich nur noch eine Handvoll. „Die anderen sind wie Heuschrecken,

hüpfen herum und beuten die anderen aus“, meint Geschäftsführer Otto Leodolter nicht umsonst. „Wir produzieren nach fairen Standards, unter strengsten europä­ ischen Umweltauflagen und mit gelebter Nachhaltigkeit.“ Mehr als 80 Prozent der gesamten Wertschöpfungskette werden in Ried erbracht, zudem werden über 70 Prozent aller Stoffe, die das Unternehmen verarbeitet, in der eigenen Strickerei erzeugt. Dass es nicht 100 Prozent sind, hat verschiedene Gründe: „Wir haben eine eigene Strickerei und können damit Strickstoffe herstellen. Weber sind wir jedoch keine. Das bedeutet, dass wir zum Beispiel Webstoffe zukaufen müssen“, erklärt Marketingleiter HetzeneFahrrad News 63


— Geschichten —

der. Außerdem werden noch spezielle Funktionsfasern wie etwa die Windstopper-Materialien von Gore zugekauft. Bei der Auswahl der Grundmaterialien setzt die Firma dabei auf Nachhaltigkeit und verwendet beispielsweise Fasern aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz. Zudem entsprechen sämtliche zugekauften Garne, Stoffe, Reißverschlüsse und die Stoffveredelung dem Öko-Tex-Standard 100, der die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Textilprodukten aus konventioneller Produktion kennzeichnet.

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Stricken, schneiden, nähen Viele der Stoffe durchlaufen die meisten der Fertigungsabläufe am Standort. Insgesamt befinden sich 24 Strickmaschinen in Ried. In einem ersten Schritt wird das Garn dabei maschinell zu Stoffen verstrickt – am Tag entsteht so in etwa ein Stoffstück in der Größe eines Fußballfeldes. Auf Grundlage von Computerberechnungen werden aus den Stoffen dann Teile ausgeschnitten, die später zu Bausteinen von Shirts, Radhosen oder Hauben werden. Ein Trikot besteht beispielsweise aus bis zu 15 bis 20 Teilen. In einem letzten Schritt werden die einzelnen Stoffstücke schließlich zu Kleidungsstücken vernäht. Doch für die eigene Herstellung von Stoffen braucht es das nötige Fachwissen. Die meisten Mitarbeiterinnen haben ihr Handwerk im Haus gelernt und eine Lehre als Bekleidungsfertigerin oder auch Strickwarenerzeugerin in Ried absolviert. Doch trotz des großen Engagements in der Nachwuchsförderung Löfflers fehlt es immer noch an Fachpersonal. Rund ein Drittel aller Näharbeiten erfolgt zwar direkt in Ried, doch um den Fachkräftemangel auszugleichen, sind Partnerunternehmen in Tschechien und Bulgarien in die Produktion mit eingebunden.

Löffler-Produkte sollen dazu anregen, sich sportlich zu betätigen und einen gesunden Lebensstil zu pflegen.

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1 Auf Grundlage von Computerberechnungen werden aus den Stoffen Teile ausgeschnitten. 2 Teamspirit wird im Hause Löffler großgeschrieben. 3 In Ried werden noch alle Einzelteile per Hand zusammengenäht.


—  Firmenbesuch bei Löffler  —

ZAHLEN ZUM NACHDENKEN Kosten/Lohnminute in Euro

40 Cent Österreich 15 Cent Tschechien 10–12 Cent Bulgarien 0,2–0,3 Cent Bangladesch

FAKTEN

22 Rundstrickmaschinen 3 Flachstrickmaschinen 6.500 Nadeln in einer Maschine 10.000 m

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Stoff pro Tag

Quelle: Löffler

250 Tonnen Stoff pro Jahr

Der ökologische Fußabdruck Zum Konzept, so nachhaltig wie möglich zu produzieren, gehören auch kurze Transportwege, naturnahe Materialien und der regionale Bezug. „Sicherlich ist es ein schwieriger Weg, um auch am Puls der Zeit zu bleiben, doch unseren ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten, ist unser Ansporn“, berichtet Leodolter. Hierbei geht es jedoch nicht nur darum, die Umwelt im Laufe des Produktionsprozesses zu schonen, sondern auch darum, etwas herzustellen, was langfristig Nachhaltigkeit bewirkt. Löfflers Sportbekleidung soll so zum einen dazu anregen, sich sportlich zu betätigen und einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Zum anderen will man aber auch Textilien herstellen, die möglichst robust sind und lange halten. „Wir bekommen zum Beispiel Anfragen, bei denen Kunden ihre Gore-Tex-Jacke nach 15 Jahren reparieren lassen wollen. Hier sind wir dann aber nicht so, dass wir die Leute darauf hinweisen, dass es nach so einer langen Dauer mal an der Zeit wäre, eine neue Jacke zu kaufen, sondern wir bemühen uns in Ried, die Funktionalität der alten Jacke wieder herzustellen.“

Neueste Technologien des Hauses Dass diese konsequent nachhaltige Ausrichtung keineswegs auf Kosten von Innovationen geht, zeigen Technologien wie „Hotbond“. Hier werden Materialteile mithilfe von Ultraschall verbunden. Somit werden die Einzelteile nicht mehr herkömmlich mit Fäden vernäht, sondern punktuell verschweißt. Der Vorteil dieser Technologie lässt sich wohl besser spüren als erklären: Die Nähte sind flach und tragen nicht auf, sind elastisch wie der Stoff selbst, können sehr sauber verarbeitet werden und haben eine extrem lange Haltbarkeit. Darüber hinaus haben die Schweißnähte noch einen optischen Einfluss, den Löffler gekonnt in Szene setzt. „Wir produzieren nach fairen Standards, unter strengsten europäischen Umweltauflagen und mit gelebter Nachhaltigkeit“, betont Geschäftsführer Otto Leodolter und verweist damit bereits auf die Zukunft des österreichischen Unternehmens. Auch in den kommenden Jahren will man nämlich am nachhaltigen Plan festhalten und die Kunden mit möglichst langlebigen und qualitativen Produkten zu Höchstleistungen bewegen. Fahrrad News 65


Text Werner MĂźller-Schell  Bilder Hersteller Ivica Durdevic ist Chief Technology Officer bei Flyer.

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— Interview Flyer —

Interview mit Flyer Elektromobilität hat Zukunft E-Bikes boomen, keine Radsparte erlebt derzeit so viel Aufwind. Bei aktuell rund 600.000 verkauften Elektrofahrrädern pro Jahr alleine in Deutschland scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die stromgetriebenen Boliden das Straßenbild nachhaltig prägen werden. Einer der Pioniere auf dem Markt: der Schweizer Hersteller Flyer. Im Interview sprachen wir mit Ivica Durdevic, Chief Technology Officer bei den E-Spezialisten aus Huttwil, über die aktuellen E-Bike-Trends, urbane Mobilität, die mit dem starken Wachstum einhergehenden politischen Herausforderungen und die zukünftigen technischen Entwicklungen im Bereich Elektrofahrräder.

Herr Durdevic, Hand aufs Herz: Wie viele E-Bikes haben Sie privat in der Garage stehen? Ivica Durdevic: Es sind momentan drei Stück. Aber ich habe durch meine Arbeit natürlich auch das Privileg, relativ einfach an neue Modelle zu kommen. Ich bin jetzt 49 Jahre alt, da bin ich mir ganz klar bewusst, dass ich einiges nicht mehr schaffe, was ich mit 20 noch konnte – ein E-Bike ist da eine tolle Sache! Wobei wir bei Flyer auch feststellen, dass sich immer mehr junge Fahrer für Elektroräder interessieren. E-Bikes sind längst nicht mehr nur etwas für ältere Fahrer – auch unter 30-Jährige fahren beispielsweise mit einem E-Mountainbike im Gelände. Seit Jahren wird in der Fahrradbranche vom E-Bike-Boom gesprochen, Sie stellen fest, dass das Interesse mittlerweile generationenübergreifend vorhanden ist. Würden Sie sagen, dass das E-Bike in der Gesellschaft angekommen ist? Ivica Durdevic: Wir sind auf jeden Fall auf dem Weg dorthin. Inzwischen muss man sich nicht mehr schämen, mit einem Akku am Fahrrad durch die Gegend zu fahren, ganz im Gegenteil: Für viele ist E-Bike-Fahren ein Statussymbol geworden. Man zeigt zum einen, dass man ein tolles Fahr-

rad fährt, zum anderen leistet man einen Beitrag zum Umweltschutz. Die Zahlen untermauern das ja: Wir rechnen dieses Jahr mit mehr als 600.000 neuen E-Bikes in Deutschland – Tendenz steigend. Und dieser Aufwärtstrend wird sicher in den nächsten fünf Jahren anhalten. Wie macht sich das in der Fahrradbranche bemerkbar? Ivica Durdevic: Flyer gilt als einer der Pioniere im Bereich E-Bike, deshalb haben wir nie etwas anderes vorgehabt, als das Thema E-Bike voranzutreiben. Was wir aber wissen, ist, dass viele unserer Wettbewerber, die bisher nur klassische Fahrräder gemacht haben, sich immer mehr auf E-Bikes einstellen. Es würde mich nicht überraschen, wenn der eine oder andere Mitbewerber bald sagt, dass er aus dem klassischen Velo-Geschäft aussteigt und sich nur noch auf E-Bikes konzentriert. Das Gleiche gilt natürlich auch für den Fahrradfachhandel, der genau abwägen muss, wie er seine Ausstellungsfläche bestückt. Woher, glauben Sie, kommt das große Interesse? Ivica Durdevic: Zum einen sind es natürlich die offensichtlichen Vorteile von E-Bi-

kes – etwa, dass man sich leichter tut und Dinge machen kann, die vorher nicht möglich waren. Zum anderen gibt es aber auch sogenannte gesellschaftliche Megatrends, die zu dieser Entwicklung beitragen: Umweltbewusstsein zum Beispiel. Muss ich denn das Auto in der Stadt wirklich noch nutzen? Auch der Wunsch nach Gesundheit und Bewegung an der frischen Luft kommt zum Tragen. Und dann gibt es noch das Bedürfnis nach Individualität – etwa, dass man sich selbst genau überlegt, wie man am günstigsten von A nach B kommt. E-Bikes scheinen definitiv ein Teil dieser Schnittmenge zu sein. Mit dem wachsenden Markt geht ja auch eine technische Revolution einher. Was ist denn der aktuelle Stand in Sachen E-Bike-Technik? Ivica Durdevic: Zuerst einmal gibt es natürlich die klassischen Kategorien – entweder die Unterstützung bis 45 km/h oder die Unterstützung bis 25 km/h. Letzteres gilt in Deutschland vor dem Gesetz als Fahrrad, braucht eine Beleuchtung, Schlussleuchte und Reflektoren und darf entsprechend auch auf den Radweg. Von der technischen Seite ist es so, dass die Jahre, in denen es vor allem darum ging, E-Bikes einfach technisch sinnvoll auf den Markt zu bringen, längst vorbei sind. HeuFahrrad News 67


Bei Flyer erwartet man einen Anstieg der E-Bike-Verkaufszahlen in Deutschland auf über eine Million Stück bis zum Jahr 2022.

te sind bei den Herstellern die Akkus ins Design integriert und es zählen Details – etwa Komfort, Sicherheitsfeatures oder Online-Konnektivität. Können Sie hier ein paar Beispiele aus dem Flyer-Sortiment nennen? Unsere neuen Modelle mit der Flyer-Intelligent-Technologie, zum Beispiel die urbane U-Serie oder die E-MTBs aus der UprocSerie. Hier werden Motor, Bedieneinheit, Display und die funktionalen Komponenten durch eine zentrale Steuereinheit fein aufeinander abgestimmt und gesteuert. Ein ganz großes Thema sind ja auch derzeit E-Mountainbikes. Welche Erfahrungen machen Sie auf diesem Gebiet? Ivica Durdevic: Das ist erstaunlich. Wir sind mit Flyer über die Alltags- und Komfortbikes groß geworden und erst im Jahr 2014, also relativ spät, in das Thema eingestiegen. Das hatte niemand erwartet – aber auf den Messen sieht man ja, wie die Hersteller und Kunden sich dafür interessieren.

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Haben Sie eine Erklärung dafür? Ivica Durdevic: Ich denke, dass bei vielen Fahrern der SUV-Aspekt durchkommt. Ein E-MTB hat ja doch einen ganz besonderen Auftritt. Wir glauben, dass solche Räder das Bedürfnis bei den Menschen wecken, draußen zu sein. Mit moderner Technik in der Natur – ohne ihr dabei zu schaden. Und natürlich kommt auch der große Pluspunkt von Elektrorädern hier besonders zum Tragen: Auf einmal kann man Steigungen in den Bergen bewältigen, ohne gleich ein Hardcore-Mountainbiker sein zu müssen. Was aber auch Probleme bringen kann – gerade auf Wanderwegen … Ivica Durdevic: Das stimmt. E-MTB-Fahrer sollten immer rücksichtsvoll unterwegs sein auf den Trails. Ich bin deshalb auch der Meinung, dass E-MTBs nicht bis 45 km/h unterstützen sollten. Solche Bikes bieten wir bei Flyer konsequent gar nicht an. Womit wir beim Thema Politik wären. Es gibt derzeit ja zahlreiche Diskussionen, wie Elektroräder im Straßenverkehr zu behandeln sind …

Ivica Durdevic: Hier gibt es einige Themen, wo die Politik durchaus entgegenkommen könnte. Nehmen wir einmal alleine schnelle E-Bikes: Da fehlt noch eine gewisse Akzeptanz. Braucht es einen Integralhelm oder nicht? Warum darf man den Radweg nicht benutzen? Gerade bei schnellen E-Bikes ist der Gesetzgeber noch nicht bereit. Zum Abschluss der Blick in die Glaskugel: Wohin führt die Reise der E-Bikes in den kommenden Jahren? Ivica Durdevic: Der Trend bleibt nach wie vor, dass man die Dinge leichter, kompakter, integrierter macht. Unsere Vision ist es, voll ausgestattete E-Bikes mit Gepäckträger und Co. herzustellen, die nur 15 Kilogramm wiegen. In Zukunft werden die Akkus auch noch unsichtbarer. KomfortThemen wie automatisches Schalten oder Online-Features werden wichtiger. Wenn es so weitergeht, erwarten wir bis 2022 einen Anstieg der Verkaufszahlen in Deutschland auf über eine Million E-Bikes pro Jahr. Herr Durdevic, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch!


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Egal, ob E-Bike, Rennrad, MTB, City-, Trekking- oder Kinderrad: informative Inhalte, fundierte Tests und emotionale Geschichten

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Qualitätsentwicklungen Strand und Biken in Istrien

Text Norman Bielig  Bilder Andreas Meyer

Wer schon jetzt seinen Fahrradurlaub im Herbst plant, sollte Istrien als Reiseziel in Betracht ziehen: Romantische Landschaften, kulinarische Spezialitäten und eine auf Radfahrer ausgelegte Infrastruktur locken.

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— Istrien —

Die Altstadt von Porec ist, ähnlich wie die Kerne der anderen Ortschaften hier, historisch und lädt zum Verweilen ein. Kleine Kneipen und Restaurants, genannt Konobas, locken mit typisch istrischer Küche, also Trüffeln, Olivenöl und Schafsfleisch. Ein malerisches Land Istrien verbindet man gewöhnlicherweise mit endlosen Stränden und noch endloseren Reihen an Urlaubern. An Bike-Urlaub denken dagegen nur wenige. Dabei entsteht hier gerade eine außergewöhnliche Infrastruktur für Biker. Mit nicht ganz 3.500 Quadratkilometern ist Istrien die größte Halbinsel an der nördlichen Adria, sie liegt zwischen dem Golf von Triest und der Kvarner Bucht. In weiten Teilen gehört Istrien zu Kroatien, lediglich kleine Teile im Nordosten gehören zu Slowenien. Die touristischen Hauptorte befinden sich beinahe sämtlich auf der Westseite der Insel, die durch einen tiefen fjordartigen Einschnitt, den Limski-Kanal, geteilt wird. Die Städte im Landesinneren liegen auf kleinen Hügeln und blicken wie Trutzburgen in die Landschaft. Durchaus malerisch also, um die Region per Bike oder E-Bike zu erkunden. Spuren vom Fichtelgebirge Wir machen uns früh auf die Socken beziehungsweise aufs E-Bike, um den Sonnenaufgang im alten Hafen von Cervar zu erleben. Der Weg dorthin verläuft meist auf Schotterwegen durch die Olivenhaine, doch immer wieder stoßen wir auch auf hervorragende Trailpassagen. Apropos E-Bike: Seit einiger Zeit kooperiert der Tourismusverband von Istrien mit dem Hersteller Cube aus dem Fichtelgebirge. So fanden bereits 2015 Händlertage in Istrien statt, doch vor allem baut man gemeinsam ein ausgeklügeltes Verleihangebot in Kooperation mit den wichtigsten Hotelunternehmen der Region auf. Als Radfahrer kann man sich so ganz stressfrei über das Hotel das gewünschte Bike buchen, Tourenvorschläge oder Guide gibt es dort ebenso. An den Hotels finden sich für Bosch-E-Bikes Ladestationen, sodass der Hunger der Bikes nach Strom problemlos gestillt werden kann.

Feinschmecker Den Energienachschub braucht man bei der Vielzahl an Touren auch, denn es benötigt einige Zeit, bis man die verschiedenen Highlights abgeklappert hat: Wir fahren zu Agrolaguna in Porec, um Öl, Wein und vor allem Käse zu verkosten. Setzte man früher noch auf Masse, ist seit einigen Jahren eine Trendwende hin zu hochwertigen, regionalen Produkten zu beobachten. Im Malo Selo nahe Buje gibt es jede Menge Trüffel und vor allem hervorragende Rinderfiletsteaks. Im Landesinneren gibt es einige tolle Trails, doch auch die Ostküste lädt zum schmalspurigen Mountainbiken ein – vor allem, wenn 2017 der erste Bikepark Istriens hinab vom Ucka-Gebirge Wirklichkeit geworden ist. Und hier engagieren sich nicht etwa Biker aus der Szene, sondern lokale Hotels, die das Potenzial von Mountainbike-Touristen erkannt haben und nun darauf aufbauen möchten mit einer entsprechend hochwertigen Infrastruktur. Seele baumeln lassen Weiter geht es zur Ostküste nach Labin. Dort fahren wir den Bella Vista Trail, der den Namen eindeutig verdient hat. Der Blick hinab auf die Kvarner Bucht ist fantastisch und auch die Tour weiß zu begeistern. Die Trailstücke sind großartig, nur zum Teil leicht zugewuchert, sodass uns die Mac­ chia Spuren an die nackten Waden zaubert. Wir wundern uns noch kurz über den Geruch und sehen uns plötzlich umgeben von Unmengen an Salbei und Thymian. Es sind diese Vorzüge, die Istrien so interessant machen. Insbesondere der Herbst bietet sich an, wenn die Hauptsaison vorbei ist und die Region zur Ruhe kommt. Wer es belebter mag, kommt einfach in der Saison. Das Angebot für Mountainbiker wird immer besser, ebenso der Trailanteil der Touren. Mit den neuen Entwicklungen an der Ostküste hat Istrien das Zeug dazu, ähnlich wie Finale eine top MTB-Destination mit Meerlage zu werden. Die Küche ist hervorragend und bekömmlich, gerade Genießer kommen auf ihre Kosten. Wer es deftiger mag, isst einfach Wildschwein an einem der zahlreichen Straßengrills.

Information Lage Istrien ist der nächstgelegene Mittelmeerraum für Mitteleuropäer, eine herzförmige Miniaturwelt und die größte Halbinsel an der ganzen Adria. Meereshöhe: 0 bis 1.401 Meter. Erreichbar per Auto über Österreich und Slowenien oder Norditalien, Flugzeug (Flughafen Pula), Zug (über Ljubljana täglich nach Pula) oder per Schiff von Venedig aus. Beste Reisezeit Eigentlich das ganze Jahr über; favorisiert: März–Oktober Unterkünfte Die Istria-Bike-Unterkünfte finden sich nach Kategorien sortiert und mit der praktischen Angabe der Entfernung zu Orts­zentrum und Strand: www.istria-bike.com/de/unterkunft Karte Eine interaktive Karte, GPS-Daten und Routenbeschreibungen befinden sich auf der Istria-Bike-Homepage: www.istria-bike.com/de/routen Reiseführer Reise Know-How Kroatien– Istrien Bike Shops www.istria-bike.com/de/ dienstleistungen Weitere Infos unter: www.istria-bike.com www.istra.hr/de Fahrrad News 71


72 Fahrrad News

Text Sebastian Lehr  Bilder Andreas Meyer


Italien – Südtirol – Tramin Kontrastreich Vorbei an Weinreben, an Apfelbäumen, an Burgen und an kleinen, schmuck aussehenden Dörfchen. Wer sein Mountainbike reisefertig verpackt, um die Trails der Alpensüdseite zu erkunden, den führt der Weg häufig durch Südtirol. Und wer hätte auf diesem Weg nicht schon daran gedacht, eines dieser pittoresken Städtchen zu besuchen – fuhr dann aber doch weiter, zumeist nach Lago, einem mittlerweile für Mountainbiker etwas abgenutzten Ziel. Gerade deshalb sollte man auf der Autobahn durch das Etschtal ein großes Stoppschild „Mountainbiker hier entlang“ anbringen – genau dort, wo sich die italienische Autostrada durch den Süden Südtirols nur noch gemächlich talabwärts schlängelt. Vorbei an Tramin, an Kurtatsch, an Kurtinig – drei Städtchen, malerisch eingebettet zwischen den hiesigen Weinreben.

Wir haben zwar kein Stoppschild gesehen, schaffen es aber rechtzeitig, kurz nach Bozen die Ausfahrt nach Tramin zu erwischen. Bei der Ankunft wird uns schnell klar: Hier ist ein deutlich mediterraner Einfluss spürbar. Tramin, die größte der drei Städte und Namensgeber für den weltbekannten Gewürztraminer, ein charakteristischer Weißwein, bildet mit seinen Nachbarn einen regionalen Verbund. Dessen erklärtes Ziel: Biker sollen sich angesprochen fühlen, diese Gegend zu besuchen und mit ihren Rädern wie auch abseits des Sattels zu erkunden. Denn es empfiehlt sich, neben dem eleganten Wein auch die erlesenen Trails rund um den Roen, den Hausberg Tramins, und das nahe Trudner Horn zu „kosten“. Hier teilen sich ganz liebliche Noten einen Spielplatz mit charakterstarken Schwergewichten – kontrastreicher könnte eine Bikeregion kaum sein. Als Erstes fällt auf, was hier nicht zu finden ist: Massentourismus, Bettenburgen, Liftschneisen und eine überladen-übertriebene Gastlichkeit. Vielmehr scheint der „ganz normale“ Südtiroler hier seiner gewohnten Dinge nachzugehen. Rund um Tramin bedeutet das vor allem: Wein- und Apfelbau.

Genussvoll einrollen Perfekt zum Einrollen bieten uns zahllose Schotterpfade, Römersteige, geteerte Rad- und Landwirtschaftswege ein weit gespanntes Netz durch diese Kulturlandschaft. Die Routen über die Talsohle, rund um den Kalterer See und die zunächst sanft ansteigenden Bergflanken, vorbei an den zart rosafarbenen Reben des Gewürztraminers, lassen genug Puste, um den Blick schweifen zu lassen. „Vorbei an TRamin, an kurtatsch, an Kurtinig – drei Städtchen, malerisch eingebettet zwischen den hiesigen Weinreben.“ Hier lässt es sich nicht nur träumen vom Wein, von saftigen verbotenen Früchten und regionalen Köstlichkeiten. Abseits des sportlichen Vergnügens lohnt ein Weingutbesuch, man fühlt sich herzlich willkommen. Auch als Mountainbiker, der dem Poloshirt und den Lederschuhen ein verschwitztes Trikot und Klickschuhe vorzieht. Es wird weniger Wert auf Äußerlichkeit, dafür umso mehr auf Inhalt gelegt. Fahrrad News 73


„Ohne Schaufel, ohne Schubkarren, ohne groSSe menschliche Eingriffe schlängelt sich die Abfahrt auf wunderbaren Trails.“

Sprachliche Nichtigkeiten Nach einem gemächlicheren Ankommen wollen wir am nächsten Morgen hinaus in die Natur. Wir planen unsere Tour und beugen uns über die Kompass-Karte, um diverse Routen mit einem der Locals zu erörtern. Aus dem Gespräch mit Bikeguide Armin Pomella, der für Zweiradbegeisterte stets ein offenes Ohr und einen hilfreichen Tipp hat, prägt sich mir vor allem dieser Satz ein: „Wanderwege gibt es bei uns nicht, das würde ja suggerieren, dieser und jener Weg sei exklusiv für Wanderer reserviert. Nein, bei uns sprechen wir von Pfaden, und alles, was nicht ausdrücklich als verboten gekennzeichnet ist, ist zu fahren erlaubt.“ Eine sprachliche Nichtigkeit, möchte man meinen, die Bedeutung wird mir erst hinterher klar. Im Gegensatz zu konkurrierenden Regionen vertritt die Mountainbike-Community in Tramin die Auffassung, vorhandene Wege auch Bikern zur Verfügung zu stellen. Die naturbelassenen Trails erfüllen alle Ansprüche. Es wird wenig gebaut oder angelegt auf den Pfaden rund um Tramin, hinauf und hinunter vom großen Roen, dem Hausberg. Genau das vermittelt uns das Gefühl, in unbekanntes Terrain vorzustoßen. Der natürliche Untergrund besteht aus Nadelboden, aus Fels, aus Wurzeln und in höheren Lagen aus griffiger Wiese und Schotter. Schnell merken wir, dass Mountainbiken hier noch als Natursport verstanden wird.

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74 Fahrrad News

Mit einem Wort: spektakulär Unsere gewählte Runde zum Roen, der mit über 2.000 Meter Höhe über Tramin thront und uns so Abfahrtsspaß auf 1.700 Tiefenmetern garantiert, ist dafür ein eindrücklicher Beweis. Die Tour bietet die Möglichkeit, direkt von Tramin zu starten. Diejenigen,


Information Reisezeit März–November

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1 Trails im Tramin sind für Biker weitestgehend freigegeben. 2 Der Sonnenaufgang über den Dolomiten ist spektakulär. Da lohnt sich das frühe Aufstehen. 3 Die Auswahl an bikebaren Wegen ist schier grenzenlos.

die sich dafür entscheiden, sollten sich den Höhenunterschied von 1.700 Metern aber zuvor bewusst machen. Daneben besteht die Alternative, den Mendelpass per Auto oder Mendel-Standseilbahn zu erklimmen. Von Mendel aus sind es gut 600 Höhenmeter auf den Roen. Oben angekommen, erfahren wir, was Gipfelglück bedeutet: Unser Auge erblickt im Osten die Dolomiten, weiter nordwärts den Alpenhauptkamm und im Licht der Nachmittagssonne das Ortlermassiv. Mit einem Wort: spektakulär. Der Trail, der uns auf der Abfahrt erwartet, ist wie die Aussicht am Gipfel ein Potpourri, in dem nur die edelsten Zutaten Verwendung finden. Es sind knapp 20 Kilometer vom Roen nach Tramin. Der Pfad zerschneidet zunächst mit klarer Kontur ausgedehnte Latschenfelder und folgt der Falllinie grobschottrig und steil. Durchaus beeindruckt, aber auch gefordert von den ersten Metern, nicken wir uns bei einer kurzen Rast am Schwarzen Kopf schweigend zu. Weiter geht es hinein in ein Eldorado für Zweiradbegeisterte: Ohne Schaufel, ohne Schubkarren, ohne große menschliche Eingriffe schlängelt sich die Abfahrt auf wunderbaren Trails. Die können, wie der Weg 6a, behaglich abfallen und mit viel Flow auf griffigem Nadelboden verlaufen, aber auch durch eine felsig markante Schlucht führen. Unten angekommen, sind wir uns darüber einig: Das lokale Konzept bettet sich harmonisch in die Umgebung ein. Klar, naturbelassene Trails vertragen Nutzung nur im begrenzten Maße. Doch rund um Tramin sind die Trails noch weit von Überlastung entfernt. Auf dem Weg nach unten vom großen Roen fühlen wir uns deshalb ein bisschen wie Pioniere auf zwei Rädern, die ihre Spur durch den griffigen Waldboden ziehen.

Highlights Seit nunmehr zwei Jahren vermitteln Sommeliers, Wein­ akademiker, Kellermeister und internationale Experten ihr Wissen an Neueinsteiger und Weinkenner. In lockerer Atmosphäre kann sich jeder Interessent Grundkenntnisse oder vertiefendes Fachwissen aus der Welt des Weines aneignen. Weitere Informationen: www.suedtiroler-weinakademie.it Nachfragen Tourismusverein Tramin Mindelheimerstraße 10A 39040 Tramin an der Weinstraße Tel. 0039 0471/86 01 31 www.tramin.com Kartenmaterial • Kompass WK 074 Südtiroler Weinstraße • Supertrail Map Bozen Süd Bikespezialist Traminer Hof Familie Pomella Weinstraße 43 I-39040 Tramin an der Südtiroler Weinstraße www.traminerhof.it Weitere spezialisierte Bikebetriebe sowie GPS-Touren findet man unter: www.bike-holidays.com www.tramin.com

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— Reise —

Bilder Ostfriesland Tourismus GmbH

OSTFRIESLAND Unterwegs mit dem Rad

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Text Werner Müller-Schell

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Dollard Route

Deutsche Fehnroute

Verträumte kleine Ortschaften, Fischerdörfer und Hafenstädte – die „Dollard Route“ lässt einen die ostfriesische und niederländische Lebensart hautnah erleben. Von Leer aus fährt man entlang der Ems durch das Rheiderland nach Bad Nieuweschans mit seinem bekannten Thermalbad. Weiter geht es durch die „Blauwe Stad“, die blaue Stadt mit zahlreichen Kanälen und Seen. Richtung Delfzijl gibt es viel Kultur zu entdecken: eine Glockengießerei in Heiligerlee, die Frylemborg in Slochteren und die Altstadt von Appingedam. Auf der nächsten Etappe zeigt sich die Dollart-Region von der natürlichen Seite: So kann man im Freilichtmuseum Warffum in frühere Zeiten eintauchen. Am nächsten Tag führt die Strecke weiter nach Eemshaven und von dort auf die mitten im Weltnaturerbe Wattenmeer gelegene Insel Borkum. Die Fährfahrt über die Meeresbucht Dollart und der Inseltag sind die Krönung der Tour, ehe es zurück auf das Festland nach Emden geht.

Kanäle, Klappbrücken und Schleusen, Gulfhöfe und Fehnhäuser – auf der „Deutschen Fehnroute“ erinnern Fehndörfer an jene Zeit, als große Teile Ostfrieslands noch Moor waren. Wie an einer Perlenkette aufgereiht verbinden die schnurgeraden Fehnkanäle mit ihren weißen Klappbrücken dabei die urigen Fehndörfer mit ihren Backsteinhäusern und Windmühlen im Binnenland. Die erste Etappe führt von Leer mit seiner wunderschönen Altstadt und dem Museumshafen über das malerische Großefehn, der ältesten Fehnkolonie Ostfrieslands, nach Wiesmoor mit seiner deutschlandweit bekannten Blumenhalle. Auf der Weiterfahrt erlebt man im Naturschutzgebiet Neuendorfer Moor und in der Moorlandschaft des Saterlandes das ursprüngliche Gesicht Ostfrieslands. Direkt am Kanal entlang geht es weiter durch die Gemeinden Ostrhauderfehn und Rhauderfehn nach Papenburg, der größten Fehnkolonie Deutschlands mit der berühmten Meyer Werft. Die Abschlussetappe zurück nach Leer führt durch die Gemeinde Westoverledingen.

Länge 300 km (Ditzum–Delfzijl)

Länge 173 km

Beschaffenheit Gut ausgebaute, verkehrsarme Wege durch eine Landschaft, durchzogen von Gewässern und viel Kultur am Wegesrand

Beschaffenheit Gut ausgebaute Wege durch einzigartige Natur- und Moorlandschaften entlang typischer Fehndörfer

Kontakt Internationale Dollard Route e.V. Ledastraße 10 26789 Leer Tel. 0049 (0)491/91 96 96 50 info@dollard-route.de www.dollard-route.de

Kontakt Deutsche Fehnroute e.V. Ledastraße 10 26789 Leer Tel. 0049 (0)491/91 96 96 40 info@deutsche-fehnroute.de www.deutsche-fehnroute.de

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Ammerland Route

Tour de Fries

Von Mai bis Anfang Juni blühen die Rhododendren gleich tausendfach im Ammerland. Die abwechslungsreiche Region beheimatet zahlreiche Parks und Gärten und ist daher bekannt für ihre üppigen Landschaften. Entlang der „Ammerland Route“ gewähren dabei fünf Landschaftsfenster Einblicke in verschiedene Themen: Wasser, Rhododendren, Wallhecken, Geestrand und Mühlen. Gleich hinter Westerstede führt die Strecke am Landschaftsfenster Rhododendron vorbei. Danach geht es direkt zu Deutschlands größtem Rhododendronpark in Linswege. Auf der Weiterfahrt lohnt sich ein Blick in die Kirche St. Johannes in Wiefelstede, bevor es durch den Rasteder Schlosspark geht. Die nächste Etappe führt dann durch die malerischen Mansholter Büsche direkt zur Perle des Ammerlandes, dem Zwischenahner Meer. Auf der Abschlussetappe wird es noch einmal geschmackvoll: Ein Besuch in der ältesten Schinkenräucherei des Ammerlandes wartet, ehe man durch die wasserreiche Fehnlandschaft zurückpedaliert.

Auf der „Tour de Fries“ radelt man entlang des Nordseestrandes vorbei am Nationalpark Wattenmeer und bis ins grüne Binnenland durch den Neuenburger Urwald zurück an den Deich. Diese Tour ist von der typisch ostfriesischen Küstenlandschaft geprägt: Fischkutter treffen auf „große Pötte“ und Hafenromantik auf das geschäftige Treiben des Jade-Weser-Ports. Die erste Etappe führt vorbei am romantischen Wasserschloss Gödens durch den Urwald der Friesischen Wehde über Dangast nach Varel. Nach einem Abstecher durch die naturnahe Moorlandschaft geht es an Russland und Amerika vorbei nach Friedeburg. An der Harle entlang gelangt man in den Sielhafen Carolinensiel. Hier laden gleich drei Häfen zum Verweilen ein. Direkt mit Blick auf das Weltnaturerbe Wattenmeer radelt man nun an Horumersiel-Schillig und Hooksiel vorbei. Die Brauereistadt Jever lockt mit Schloss, charmanter Altstadt und typisch friesischer Blaudruckerei.

Länge 160 km

Länge 280 km

Beschaffenheit Verkehrsarme Wege durch eine wunderschöne Parklandschaft, geprägt durch die Anpflanzungen vieler Baumschulen

Beschaffenheit Gut ausgebaute Wege, zum Teil entlang des Deiches und durch beschauliche Landschaft

Kontakt Ammerland Touristik Ammerlandallee 12 26655 Westerstede Tel. 0049 (0)4488/56 30 00 atis@ammerland.de www.ammerland-touristik.de

Kontakt Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH – Friesland-Touristik Gemeinschaft Banter Deich 2 26382 Wilhelmshaven Tel. 0049 (0)4421/913 00 17 touristik@friesland.de www.friesland-touristik.de

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Ostfriesland Katalog Auf vielen Radwegen in Ostfriesland ist Wasser ein ständiger Begleiter. Es führt durch eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit Burgen, Schlössern und Mühlen über alte Handelswege wie den Friesischen Heerweg an den Fehnkanälen entlang. Wer es maritimer mag, radelt auf dem Nordseeküsten- und Ems-Jade-Kanal-Radweg und erkundet die Hafenstädte, malerischen Sielorte und Runddörfer. Alle Informationen und Angebote zu den fünf Ostfriesland-Rad-Routen, zu Sternfahrten, Mehrtages- und Tagestouren sowie fahrradfreundliche Unterkünfte enthält der Katalog „Radurlaub – Ostfriesland naturnah erleben“. Er ist kostenlos bestellbar unter:

Friesenroute Rad up Pad „Rad up Pad“ ist ostfriesisch und heißt ins Hochdeutsche übersetzt etwa so viel wie „Rad auf dem Weg“. Dabei verläuft die „Friesenroute Rad up Pad“ parallel zum Deich, vorbei an Leuchttürmen und großen und kleinen Binnenseen – eine Tour, die Natur, Kultur und Geschichte verbindet. Dies erfährt man bereits in der Seehafenstadt Emden mit ihrer Kombination aus Tradition und Moderne. Über Greetsiel mit seinem malerischen Kutterhafen pedaliert man weiter durch das Brookmerland ins „Piratennest“ von Störtebeker. Danach geht es nach Norden-Norddeich, der ältesten Stadt Ostfrieslands. Entlang des Deiches folgt man anschließend der Route zum Schloss in Dornum. Das nächste Etappenziel Aurich ist ebenfalls ein alter Häuptlingssitz. Weiter geht es über die Stadt Wiesmoor – das Blumenbeet Niedersachsens – am Kanal entlang direkt ins Fehngebiet von Großefehn. Auf der letzten Etappe passiert man die typischen Fehnkanäle mit ihren weißen Klappbrücken und kehrt so zurück nach Emden.

Länge 290 km Beschaffenheit Steigungsfreie Wege durch Ostfrieslands Städte und malerische Küstenorte

Kontakt Ostfriesland Touristik-LK Aurich GmbH Rheinstraße 13 26506 Norden Tel. 0049 (0)4931/93 83-200 info@mein-ostfriesland.de www.mein-ostfriesland.de

Kontakt Ostfriesland Tourismus GmbH Ledastraße 10 26789 Leer Tel. 0049 (0)491/91 96 96 60 radurlaub@ostfriesland.de www.ostfriesland.de/radurlaub

Der Ostf rieslandRadnavig ator Wer sein en Radurl aub liebe die Hand r selbst in nehmen möchte, hilfe des k a n n dies mit „Radnav igators“ ganz einfa Unter ww ch tun. w.ostfrie kann ma s land.de/ n sich au radurlau f dem run b gen und d 3.500 K ausgesch ilometer il d e rt lane sönliche n Radwe Radtour d genetz e in u e rc g h anz perden Nord zusamm westen D enstellen eutschlan . Auch Ein ds fahrradfre kehrmög undliche lichkeiten U n u te n d rkünfte s Website ind auf d zu finden er . Zusätzlich kann ma n mit de Suchhilfe r OnlineHotels, F e rienwohn Pensione ungen, n und P rivatzimm quem vo er ben zu Hau se buche n.

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— Reise —

Bayerischer Wald Zwischen Lamer Winkel & Regental

Text & Bilder Tourismusverband Ostbayern/ Tourist-Info Lam

An manchen Stellen ist er undurchdringlich, wild und ursprünglich. An anderen kultiviert und von Wegen durchzogen, in die sich das Sonnenlicht durch die Baumkronen bricht. Bayerischer Wald und Šumava auf tschechischer Seite bilden das größte zusammenhängende Waldgebirge Mitteleuropas. Für Radfahrer ist dieses Grüne Herz Europas ein wahres Eldo-Rado!

Es gibt zahlreiche Touren auf gut fahrbaren Waldwegen mit Hütteneinkehr, Panoramapunkten und vielfältigen Natur-Highlights. Gemütliche Tourenfahrer genießen Strecken entlang malerischer Flüsse oder stillgelegter Bahntrassen. Diese sind auch für gemütliche Familienradtouren bestens geeignet. Sportlich Ambitionierte erklimmen die Tausender und bezwingen den anspruchsvollen Grenzkamm. Und wer eine individuelle Tour für ein paar Stunden Radlspaß sucht, der kann sich ganz einfach aus dem dicht verzweigten Wegenetz seine „Traumrunde“ basteln. Kein Genussradler muss auf sein Gipfelglück verzichten: In der größten E-Bike-Region gibt es zahlreiche Verleih- und Ladestationen für die elektrischen Räder. Und mit ein wenig motorisierter Unterstützung gelingt nahezu jedem der Aufstieg zu den atemberaubenden Aussichtspunkten mit herrlichem Blick über das Waldmeer und die Donauebene. Entlang der Radwege lässt es sich im Bayerischen Wald herrlich entspannen, genießen und 80 Fahrrad News

entdecken. Urige Hotels und gemütliche Gaststuben laden zum Verweilen ein, lebendige Tradition, spannende Geschichte(n) und tolle Freizeiteinrichtungen machen den Aufenthalt zum einmaligen Erlebnis. Der Bayerische Wald, das ist eine Region der Vielfalt – überraschend anders, erfrischend natürlich! Während der Regental-Radweg insbesondere Radwanderer anspricht, die Mehrtagestouren absolvieren wollen, ist der Lamer-Winkel-Arber-Radweg ein kürzerer Klassiker im Bayerwald. Tourismusverband Ostbayern e.V. Im Gewerbepark D04 93059 Regensburg Tel. 0049 (0)941/58 53 90 info@bayerischer-wald.de www.bayerischer-wald.de


— Bayerischer Wald —

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Unterwegs auf dem Lamer-Winkel-Arber-Radweg Der Lamer-Winkel-Arber-Radweg ist ein echter Klassiker im Bayerischen Wald. Von Miltach verläuft er über Bad Kötzting durch den Lamer Winkel über den Brennes nach Bayerisch Eisenstein. Eine wunderschöne Strecke, die sämtliche Vorzüge des Bayerwaldes vereint: Berge, Natur und viel Grün. Auf großen Teilen der Strecke sind dabei Bergqualitäten gefragt, denn bereits ab Lam gilt es, die ersten Steigungen zu bewältigen; später, hinter Lohberg, beginnt der acht Kilometer lange Anstieg Richtung Arber. Belohnt werden die Anstrengungen mit Naturwundern wie Moorlandschaften, klaren Bächen, uraltem Baumbestand

und schönen Ausblicken. Vom Brennessattel aus geht es dann schließlich immer weiter bergab bis zur Endstation in Bayerisch Eisenstein. Der Lamer-Winkel-Arber-Radweg ist insgesamt 49,6 Kilometer lang. Weitere Informationen zum Lamer-Winkel-Arber-Radweg gibt es auf www.lamer-winkel.bayern.

Radwandern auf dem Regental-Radweg Einmal quer durch den Bayerischen Wald – der Regental-Radweg ist 171 Kilometer lang und verläuft überwiegend entlang des Flusses Regen, auf das Waldgebirge des Bayerischen Waldes zu und mitten hinein ins „Grüne Herz Europas“. Ausgangspunkt ist die UNESCO-Welterbestadt Regensburg. Von dort führt die Strecke über Nittenau in den Naturpark Oberer Bayerischer Wald nach Roding, Cham und Miltach, anschließend in den Naturpark Bayerischer Wald nach Viechtach, Regen und Zwiesel und ab hier – ein Stück entlang des Nationalparks Bayerischer Wald – nach Bayerisch Eisenstein an der tschechischen Grenze. Landschaft-

lich besticht er durch eine eindrucksvolle und abwechslungsreiche Kombination aus Tälern, Auen, Wäldern, welligen Hügeln, bergiger Mittelgebirgslandschaft und zunehmend unberührter Natur. Dabei genießt man nicht nur tolle Bergpanoramen und wildromantische Flusslandschaften, sondern auch die lokale Kulinarik. Weitere Informationen zum Regental-Radweg findet man unter www.bayerischer-wald.de.

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erscheint am 19. April 2017

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