Fahrrad News 02.2017

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Fahrrad News 02 .17

Fahrrad Fahrrad News News 02 01 .17 .17

N A B R U S E K I B 7 1 für 20

Südtirol

E-BIKES

BIKE CAFÉS

E-Bike-Spaß in den Alpen

Aktuelle Antriebe im Vergleich

Ein Trend für Genießer



Fahrradfrühlingsgefühle

Für uns in der Fahrrad-News-Redaktion begann der Fahrradfrühling schon, als eigentlich noch Winter war. Die Berliner Fahrradschau Anfang März war das erste große Treffen von Fahrradfans, Industriellen und Händlern aus ganz Europa. Die größte Fahrrad-Lifestylemesse der Welt ließ mit ihren zahlreichen trendigen Bike-Events und neuen Produkten mehr als einmal Fahrradfrühlingsgefühle aufkommen. Wir nehmen Sie in dieser Ausgabe mit in die Hauptstadt und stellen Ihnen die Highlights der BFS vor. Damit Sie auch im urbanen Frühling eine gute Figur abgeben, haben wir zudem sieben aktuelle City-Flitzer unter die Lupe

BÖTTCHER-FAHRRÄDER

genommen – genau wie zahlreiche andere wichtige Parts wie Körbe, Taschen und Schlösser. In unserem großen Systemvergleich finden Sie zudem einen Überblick aller gängigen E-Bike-Antriebe. Zum Fahrradfrühling gehören natürlich auch ausgedehnte Touren. Unter anderem entführen wir Sie nach Südtirol und liefern Ihnen Inspiration für mögliche Radausflüge; für die obligatorische Einkehr gibt es zudem eine Übersicht über kreative Fahrrad-Cafés in Deutschland – ein Trend, der mittlerweile die ganze Bundesrepublik erfasst hat. In diesem Sinne: Genießen Sie den Fahrradfrühling. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe der Fahrrad News! Werner Müller-Schell Chefredakteur

DIE INDIVIDUELLE ART

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Böttcher-Fahrräder GmbH www.boettcher-fahrraeder.de info@boettcher-fahrraeder.de

Endlich! Die Sonne hat den Kampf gegen den Winter gewonnen, die Räumdienste haben den letzten Streusplitt von den Fahrradwegen entfernt und die langen, warmen Winterklamotten kann man auch schon immer öfter im Schrank lassen. Es ist Frühling – für uns Fahrradfahrer wird es nun allerhöchste Zeit, die ersten größeren Ausfahrten des Jahres zu unternehmen.


18

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Inhalt 06 News 18 Berliner Fahrradschau

Die größte Fahrrad-Lifestylemesse der Welt

24 Bike Cafés Ein Espresso geht immer 28 Vorstellung BH – Evo Cross Pro

Merida – eSpresso City 800 EQ

KTM – Macina Compact

B&W – Foldon Box

36 Test: Urban Bikes

7 City-Flitzer für den Fahrradfrühling

46 E-Bike-Antriebe 4

Fahrrad News

7 aktuelle Systeme im Vergleich


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UNSERE BESTEN FALTSCHLÖSSER

56 FS 500 TORO®

56 Taschen & Körbe

Security Level 5 von 6 90 cm Länge I IN-X®-Zylinder

Praktische Begleiter für Citybiker

62 Schlösser Sicher unterwegs im Radalltag

66 Interview: Reifentrends Im Gespräch mit den Experten von Schwalbe

FS 460 COPS®

70 Uphill Flow Trail

Security Level 4 von 6 100 cm Länge I IN-X®-Zylinder

MTB-Flair mit dem Elektrorad

74 Main-Radweg Eine Kulturreise quer durch Franken

78 Südtirol E-Bike-Spaß im Eisacktal

FS 300 TRIGO®

82 Vorschau & Impressum

Security Level 4 von 6 85 o. 100 cm Länge I IN-X®-Zylinder

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— News —

Kalkhoff: Bike-Tester gesucht Der deutsche Urban- und E-Bike-Spezialist Kalkhoff sucht Bike-Tester. Nach erfolgreicher Bewerbung kann man acht Wochen lang ein aktuelles Kalkhoff-Modell testen. Der Hersteller erwartet sich von dem Test Feedback in Sachen Stärken und Schwächen der jeweiligen Bikes sowie Erfahrungsberichte in Form von Fotos, Videos und gewöhnlichen Postings auf Facebook und Instagram. Nach der Testphase stimmt die Kalkhoff-Social-Community schließlich ab, wer sein Bike behalten darf. Zur Auswahl stehen Durban 8, Durban 9, Select i8 Premium, Jubilee 8, Compact G8 und Endeavour P12. Mehr Infos findet man unter facebook.com/Kalkhoff.Bikes oder wenn man sich auf www.kalkhoff-bikes.com in den Newsletter einträgt.

KALKHOFF DURBAN 8 URBAN-BIKE

KALKHOFF DURBAN G9 E-URBAN

KALKHOFF SELECT i8 PREMIUM E-CITY

KALKHOFF JUBILEE 8 CITY-BIKE

KALKHOFF COMPACT G8 E-URBAN

KALKHOFF ENDEAVOUR P12 TREKKING-BIKE

BIKE TESTER WANTED! Ein edler Commuter Der finnische Hersteller Pelago ist bekannt für seine stilvollen Citybikes. Auch das neue Hanko reiht sich nahtlos in das bisherige Sortiment ein: Ausgestattet mit dem stadtfreundlichen Parisian-Lenker, der eine aufrechte Fahrposition ermöglicht, ist es komplett in edlem Schwarz mit Metallic-Effekt gehalten. Das Rad verfügt zudem über acht Gänge, Scheibenbremsen und Aluminiumschutzbleche. UVP 1.095 € www.pelagobicycles.com

Zeitloses Design im Elektrozeitalter Freunde klassischer Fahrradformen und zeitlosen Designs erfreuen sich an der zurückhaltenden schlanken Optik des Böttcher Leeds-E. Dazu trägt auch der in das Raddesign integrierte Pendix-Mittelmotor bei, der das Leeds nicht zur zu einem komfortablen, sondern auch sportlichen Begleiter mit Elektrounterstützung macht. Als Gangschaltung stehen dabei fünf Schaltungsvarianten zur Auswahl. UVP 2.449,50 € (mit Shimano-Nexus-Acht-GangSchaltung) www.boettcher-fahrraeder.de 6

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— News —

Elektrifizierter Trailspaß Mit den E-Mountainbikes der Uproc-Serie spricht Flyer vor allem abenteuerlustige MTB-Tourenfahrer an. Das Flaggschiff Uproc7 ist mit seinem 160-Millimeter-Federweg und den 27,5-Zoll-Plus-Reifen ein echtes Enduro-Bike. Die integrierte Flyer Intelligent Technology (FIT) soll dabei auch bei hohen Geschwindigkeiten ein äußerst angenehmes Fahrverhalten bieten. Das Flyer Uproc1 ermöglicht dagegen schon den Einstieg in das sportliche E-Mountainbike-Segment. UVP 4.699 € (Uproc7) / 2.499 € (Uproc1) www.flyer-bikes.com

Harald Wisthaler

Vorhang auf ...

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... für einen 1-a-Bikeurlaub auf der Sonnenseite der Alpen! Die BikeHotels Südtirol freuen sich auf dich!


— News —

Kopfschutz für Pendler Der Metroride von Nutcase spricht vor allem urbane Fahrradfahrer an. Dafür wurde er in einem klassisch-eleganten Look designt. Sechs große Lüftungsschlitze sowie innen liegende Luftkanäle sorgen für Belüftung, eine leichte Polycarbonat-Außenschale bringt entsprechend Sicherheit. Angenehm zu handhaben ist der Verschluss, welcher mit einer Hand bedienbar ist. Ein abnehmbares Sonnen- bzw. Regenvisier ergänzt die Ausstattung. Optional ist der Helm mit MIPS-Technologie für erhöhte Schutzwirkung erhältlich. UVP 95,90 € / 124,99 € (mit MIPS) www.nutcasehelmets.com

Fahrradmäntel für die Stadt Zeitloses Design und raffinierte, funktionale Elemente. Mit dem Alex Trenchcoat und dem Laura Cape führt Chance of Rain zwei Regenmäntel im Sortiment, die durch ihre hochwertige Optik überzeugen. Durchdachte Details wie längenverstellbare Ärmel, eine abnehmbare Kapuze und dezente, reflektierende Elemente für Sichtbarkeit in der Nacht machen das tägliche Radfahren in der Stadt zu einem entspannten Erlebnis – bei Wind und Wetter. UVP 350 € (Alex Trenchcoat) / 260 € (Laura Cape) www.chanceofrain.de

Limitierte Echtleder-Kollektion Der englische Sattelexperte Brooks ist schon länger im Taschensegment aktiv. Auch hier liegt der Anspruch auf der gleichen Wertigkeit wie bei den berühmten Sätteln – nicht umsonst ist diese Serie ebenfalls mit dem für Brooks so typischen Echtledermaterial ausgestattet. Passend dazu haben die Engländer gemeinsam mit dem Schuhhersteller Vans zwei stylische Echtleder-Sneaker in limitierter Auflage auf den Markt gebracht. Diese hippe Kombination ist der absolute Hingucker in jedem Café. UVP 180 € Brooks X Vans Vault SlipOn / 220 € Brooks X Vans Vault SK8-HI / 320 € Barbican X Vans Vault Edition www.brooksengland.com 8

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BOBCAT TRAIL 29ER The 2017 | Bobcat LTD ■ ■

Double Butted Alu frame Rock Shox FS 30 TK, Shimano Alivio, Shimano Disc, Araya Double Wall Rims, Schwalbe Rapid Rob Farboption schwarzmatt

BOBCAT TRAIL LTD ALIVIO

699€

© MARINBIKES_GERMANY

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Double Butted Alu frame Rock Shox Recon silver, Shimano XT, Shimano Deore Disc Mavic XM 119, Schwalbe Rapid Rob Farboption schwarzmatt

BOBCAT TRAIL LTD DEORE

899€

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Double Butted Alu frame Rock Shox Recon silver, Shimano XT, XT Hubs, XT Shifter, Shimano Disc, Mavic XM 119, Schwalbe Rapid Rob Farboption schwarzmatt

BOBCAT TRAIL XT LTD

1.199€

MARINBIKES.DE


— News —

Immer beste Sicht Die Trelock LS 560 I-Go ist das Spitzenmodell der Kompaktklasse des Unternehmens aus Münster. Der kleine Frontscheinwerfer ist kinderleicht zu montieren und zu bedienen. Die in drei Stufen regelbare Leuchte mit bis zu 50 Lux besitzt eine Leuchtdauer von bis zu 16 Stunden. Ein Display informiert dabei über den Modus und den Ladezustand. Um die Lampe nach der Ausfahrt wieder aufladen zu können, kann man sie bequem über ein USB-Kabel ganz normal an die Steckdose hängen. Die Trelock LS 560 I-Go verfügt über eine StVZO-Zulassung. UVP 59,99 € www.trelock.de

Druckluft für unterwegs SKS läutet für die neue Saison 2017 eine neue Ära in Sachen CO2-Kartuschen ein. Die Rideair hat Platz für bis zu 16 Bar Luftdruck und ist mit der heimischen Standpumpe wieder aufladbar. Dank ihrer Trinkflaschenform passt sie in jeden Flaschenhalter und ist damit ein hilfreicher Begleiter für alle Tubeless-Fahrer. Die hier abgebildete Rideair Lock verfügt außerdem noch über ein integriertes Kabelschloss. UVP 69,99 € www.sks-germany.com

Lautlose Elektrounterstützung Die E-Bike-Antriebe von Go Swissdrive stehen für Beschleunigung, Elastizität und Laufruhe: In der Spitze leisten die Motoren je nach Modell bis zu 1.000 Watt, das zugehörige 3,2-Zoll-TFTFarbdisplay bietet dabei Smartphone-Konnektivität via Bluetooth und damit die Basis für viele Anwendungen. So lässt sich via App beispielsweise der Motor über den maximalen Stromfluss des Akkus steuern. Die Vorteile der Stromflussbegrenzung bestehen vor allem darin, Energie optimal zu nutzen, eine höhere Reichweite zu erzielen und die Restreichweite jeweils exakt einzuschätzen. Preis je nach Fahrrad (Herstellerübersicht online) www.go-swissdrive.com

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— News —

Ein bewährter Kindersportwagen Egal ob als Baby-Jogger genutzt, als Kinderwagen oder Fahrradanhänger: Qeridoos Sportrex ist ein Kindersportwagen, der sich dank der neuen Flexbar-Deichsel und des verbesserten Multiwheel-Buggyrades noch komfortabler bedienen lässt. Hierzu tragen die verbesserte Wendigkeit durch den kürzeren Radstand und der einfache Wechsel zwischen Walker- und Trailermodus bei. Der Sportrex ist somit ein praktischer Begleiter beim Einkaufen, auf dem Weg zum Kindergarten oder auf Radtouren. UVP 399 € www.qeridoo.de

Für den maximalen Fahrspass in jedem Gelände.

Die E-Mountainbikes von FLYER. Jetzt die FLYER Vielfalt entdecken und Ihr Lieblingsmodell Probe fahren www.flyer-bikes.com/flyer_e-bikes_sortiment


— News —

Passgenaue Radsportmode Mit der Gigolo-Serie setzt der Schweizer Bekleidungsspezialist Assos ein Statement in Sachen modischer Radsportbekleidung. Sie ist Teil der GT-Assos-Linie, die insbesondere urbane Radfahrer anspricht. Erhältlich sind so unter anderem eine Weste, eine Jacke, Shorts und lange Hosen. Die Weste ist dabei das Vorzeigeprodukt: Sie ist wärmend und dabei nicht voluminös, sondern Assos-typisch eng anliegend. Dennoch ist sie mehr in der Stadt als auf der Rennstrecke zu Hause. UVP 160 € (Weste), ansonsten Preis je nach Produkt www.assos-onlineshop.de

Stylisch und bequem Die liebste Hose der Deutschen ist nach wie vor die Jeans. Es gibt sie von locker bis eng in allen erdenklichen Variationen. Eine Variante der besonderen Art ist die Alberto Bikepants Deluxe. Diese Frauenjeans überzeugt durch eine hochwertige Verarbeitung, eine sehr gute Passform und eine schöne Optik. Da man beim Radfahren oft die Hose umschlägt, hat sich Alberto etwas Praktisches einfallen lassen: Am inneren Hosenbein versteckt sich ein Fahrrad, welches obendrein noch eine reflektierende Wirkung hat. UVP 99,95–159,95 € www.albertoshop.de

Schwarz für ambitionierte Sportler Löffler bringt zur neuen Saison eine komplett in Schwarz gehaltene Kollektion an leichten High-End-Produkten für den ambitionierten Rennradfahrer auf den Markt. Das Highlight der neuen Linie ist die Bikejacke Concept GTX aus Gore-Tex mit Abperleffekt. Die Außenschicht der Jacke trocknet so bereits durch ein kurzes Schütteln. Ergänzend gibt es zudem das Concept Trikot, eine Trägerhose und eine klassische Radhose. UVP 249,99 € (Jacke) / 129,99 (Trikot) / 199,99 € (Trägerhose) www.loeffler.at

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— News —

Gürtel aus Rennradreifen Das italienische Label Cycled stellt seine handgefertigten Gürtel aus recycelten Rennradreifen nach Italien nun auch dem deutschen Markt vor. 2014 in Venedig gegründet, präsentiert Cycled vier Variationen hochwertiger Gürtel: Classic, Sport, Matched und Colour – von schick über leger bis sportlich sind die Gürtel somit für verschiedene Anlässe geeignet. Für alle Gürtel werden nur ausgewählte, qualitativ hochwertige Rennradreifen verwendet. Classic, Sport und Matched zeichnen sich durch eine schwarze Gürtelfarbe aus, während bei Colour farbige Reifen verarbeitet werden.

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ab 65 € www.cycledproject.com

Der Kindersportwagen

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— News —

Ein Schloss im Sattel Seatylock ist ein Fahrradsattel, der sich innerhalb von zehn Sekunden in ein Kabelschloss mit einem Meter Länge verwandeln und so das Rad absperren kann. Extra ein Schloss mitzuschleppen wird damit hinfällig. Jedes Seatylock ist mit einem Adapter ausgestattet, mit dem man es an jedes Standard E-Bike, City Bike oder Trekking Bike montieren kann. UVP 99 € www.seatylock.com

Interaktiver Antriebsassistent Comodule ist ein deutsch-estnisches Technologieunternehmen, das seit dieser Saison smarte Lösungen für E-Bike-Hersteller anbietet, die den Brose-Antrieb an ihren Modellen verbauen. Die Integration der Comodule-Technologie in das Antriebssystem soll ein intensiveres Produkterlebnis ermöglichen: Für Hersteller bietet die Analyse des Motors genauere Daten für die Radentwicklung, für Kunden ist es möglich, mit der je nach Hersteller designten Smartphone-App den Motor einzustellen, die Reichweite abzufragen oder eine Diebstahlsicherung zu programmieren. Preis je nach Hersteller www.comodule.com 14 Fahrrad News


— News —

stellt

in jede r Ausg nützli abe che Ap Online p s, -Porta le und zum T Co. hema Fahrra d vor.

Die digitale Tourenwelt — Bikemap Über 3,2 Millionen Fahrradtouren in über 80 Ländern weltweit, jeden Tag über 2.000 neue Fahrradrouten – Bikemap gilt als eines der am besten sortierten Online-Angebote in Sachen Streckenplanung. Über das Portal und die zugehörige App (verfügbar für iOS und Android) ist es so möglich, entsprechende Radrouten in der Nähe zu entdecken und entsprechend nützliche Informationen wie Routenlänge oder das Höhenprofil vorzufinden. Auf das Rad montiert, funktioniert Bikemap dabei wie ein Radcomputer und zeigt beispielsweise Distanz, Fahrzeit und Geschwindigkeit an. Die App per se ist gratis, genau wie die Registrierung in der Bikemap-Community mit über 800.000 Mitgliedern, in der man Beschreibungen und Fotos zur gefahrenen Tour teilen kann. Nach Bedarf kann man auf Bikemap Premium upgraden, was 4,90 Euro im Monat oder 29 Euro im Jahr kostet. Mit diesem Upgrade ist dann die Offline-Navigation verfügbar. Mehr Informationen gibt es unter www.bikemap.net.

MIT ANTRIEB IN DEN FRÜHLING Der E-Antrieb für Radfahrer. Extrem leicht, extrem smart. www.relo-antriebe.de

Einfach. Schneller. Weiter.


— News —

TOCHTER UND VATER RADELN ... ... für den guten Zweck „Auf welchem Abenteuer dürfen dich die Fahrradtaschen von Ortlieb begleiten?“ Diese Frage haben das world of mtb Magazin und Ortlieb auf ihrer Facebook-Seite gestellt. Zu gewinnen gab es ein Ortlieb-Bikepacking-Set und einen Artikel in der Fahrrad News. Der glückliche Gewinner heißt Alfred Globisch (48 Jahre). Zusammen mit seiner Tochter Iris (13 Jahre) radelt er ab 13. Juli 2017 von Sexau bei Freiburg im Breisgau zum 5.000 Kilometer entfernten Nordkap. Wir haben genauer nachgefragt, was hinter dieser außergewöhnlichen Idee steckt.

Herr Globisch, unsere Fahrrad-News-Leser sind nun sicherlich neugierig geworden. Erzählen Sie doch kurz von Ihrem Vorhaben und wie es überhaupt zu dieser Idee kam. Alfred Globisch: Ich glaube, wir waren im Allgäu auf dem Königsee-Bodensee-Radweg unterwegs. Dort meinte Iris zu mir, dass wir mal eine Tour machen könnten, die länger ist als 1.000 Kilometer. Als wir zu Hause vor der großen Europakarte standen und unsere bisherigen gemeinsame Touren betrachteten, kam uns der Gedanke, dass es doch sehr gut aussehen würde, wenn wir von unserer Heimat Sexau aus in alle Himmelsrichtungen radeln würden, bis ein Stern entsteht. In diesem Jahr hatten wir auch noch die Möglichkeit bekommen, dass Iris eine Schulbefreiung von zwei Wochen erhält, sodass wir mit den Sommerferien zusammen insgesamt acht Wochen lang Zeit haben. Diese Chance wollen wir ausnutzen.

Was hat Sie dazu bewegt, Ihre Tour mit einer Charité Aktion zu verbinden? Alfred Globisch: Es ist schon ein Privileg, dass wir so etwas machen können. Das beinhaltet auch die Verpflichtung, an die zu denken, die nicht das Glück haben, in so einer sicheren und wohlhabenden Region auf die Welt gekommen zu sein. Für Ihre Spendenaktion haben Sie sich das Malaika Children's Home in Kenia ausgesucht. Was verbirgt sich dahinter? Alfred Globisch: Das Malaika Children's Home ist ein Waisenhaus im Norden Kenias, welches Waisenkinder aus ganz Kenia aufnimmt und ihnen bis zur Ausbildung ein Heim bietet. Unsere Kirchengemeinde arbeitet recht eng mit ihnen zusammen. Nähere Informationen erhalten Sie unter www.malaikashome.de.

Auch Sie können sich an diesem besonderen Projekt unter www.sexau-nordkapp.de beteiligen und einen von Ihnen beliebig gewählten Beitrag pro gefahrenem Kilometer spenden. Die Fahrrad-NewsRedaktion wünscht gemeinsam mit Ortlieb Alfred und Iris Globisch eine unvergessliche Reise. Wir freuen uns schon jetzt auf den ausführlichen Bericht, welcher im Frühjahr 2018 in der Fahrrad News erscheinen wird. 16 Fahrrad News


DEINE TÄGLICHE SITZPLATZRESERVIERUNG KALKHOFF DURBAN G9 Einfach durchschlängeln statt um den Sitzplatz rangeln. Entdecken Sie mehr als nur ein E-Bike. www.kalkhoff.de


Text & Fotos Werner Müller-Schell

BERLINER FAHRRADSCHAU Lifestyle, Speed, Style Die Berliner Fahrradschau gilt als die größte Fahrrad-Lifestylemesse der Welt. Bereits zum achten Mal wurde das Event in der Station Berlin in diesem Jahr ausgetragen. Dabei war die BFS nicht nur eine Plattform für kleine und große Marken, sondern auch ein Festival. Ein Besuch zwischen bunten Messeständen und ausgefallenen Rad-Events für jedermann. 18 Fahrrad News


Es ist kurz nach Mitternacht und trotzdem ist der Abend nicht vorbei. Auf der Indoor-Kartbahn im Berliner Stadtteil Neukölln tobt an jenem Samstag Anfang März die After-Show-Party des „Rad Race“, einem außergewöhnlichen Radrennformat, das mit Bahnrädern mit starrer Nabe und nur einem Gang ausgetragen wird. Das „Rad Race“ ist eines von vielen Events, die es auf der Fahrradschau zu besuchen gibt: Bei der „Langen Nacht der Bike Shops“ öffnen Fahrradhändler in ganz Berlin bis spät in die Nacht. Dazu kommen Kunstradvorstellungen, Trial-Shows und eine große Test-Area, in der man aktuellste Stadträder testen kann. Unter dem Motto „cycling unites“ spricht die Fahrradschau alle Zielgruppen an. Das spiegelt sich auch bei den aus-

gestellten Produkten in der Station Berlin in Kreuzberg wider: Der Bereich E-Mobility dreht sich vor allem um E-Bikes. Dazu gehören neben E-Bikes auch Apps und andere Hilfsmittel. Bei Travel und Tour zeigen Hersteller und Veranstalter Reiseangebote rund um das Tourenradfahren. Und bei Velo Cotoure gibt es aktuelle Radsportmode. Drei Tage Anfang März, an denen niemandem langweilig werden konnte. Das sahen auch die mehr als 15.000 Besucher so, die die Berliner Fahrradschau in diesem Jahr besuchten – 2018 sollen es nochmals mehr werden. Bevor es allerdings so weit ist, konzentrieren sich die Veranstalter auf die Wiener Fahrradschau vom 20. bis 22. Oktober. Denn auch dort will man einen Hotspot der Fahrradkultur erschaffen. Fahrrad News 19


— Material —

BERLINER FAHRRADSCHAU Die Produkt-Highlights

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1 3 1 Biehler Elite Superlight B-Camou

2 Brooks Cambium C19

3 Brose

Mit der B-Camou-Serie will Biehler Cycling für frischen Look auf der Straße sorgen. Mesh-Panels an den Seiten für eine bessere Belüftung, Bodyforming-MultiPanel-Schnitt für eine eng anliegende Passform und ein leichtes Gewicht von nur 130 Gramm in Größe M machen das Jersey nicht nur für ambitionierte Biker interessant. Die Hose im gleichen Design ergänzt den harmonischen Auftritt der „B-Camou“-Serie.

Brooks gilt als einer der traditionsreichsten Sattelhersteller der Welt. Auf der Fahrradschau stellten die Engländer unter anderem den C19 aus – einen Sitz für all diejenigen, die einen breiten Sattel für Touren- oder Cityräder suchen. Mit seiner Form sorgt der bequeme Sattel zudem dafür, dass man auch bei einer aufrechten Sitzposition keine Beschwerden bekommt.

Mit seinem Mittelmotor gehört Brose zu den bekanntesten Herstellern für E-Bike-Antriebe. Auf der Fahrradschau ließ man dabei auch Einblicke in das Innenleben des Motors zu. Basis des Brose-Antriebssystems ist dabei ein Lenkungsmotor für Automobile, der nach den höchsten Automotive-Qualitätsstandards hergestellt wird. Die Produktion des Antriebssystems erfolgt im Brose-Motorenwerk Berlin.

Trikot UVP 89,90 €, Hose UVP 99,90 € www.biehler-shop.de 20 Fahrrad News

UVP 140 € www.brooksengland.com

www.brose-ebike.com


— Berliner Fahrradschau —

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6 4 Fern Chuck

5 Cortina

6 Chimpanzee Bar

Das Chuck ist das Ergebnis einer Kollaboration des deutschen Reiseradherstellers Fern und des Packtaschenspezialisten Gramm Tourpacking. Das 26-Zoll-Rad ist ein Hybrid aus Randonneur und MTB und mit jeder Menge Gepäckträgern für die Montage vieler Taschen geeignet. Mit 10,5 Kilo inklusive Licht, Dynamo, Träger ist der Reisebegleiter dabei immer noch sehr leicht.

„Cycling is Fashion” ist das Motto des niederländischen Radherstellers Cortina. Das Mozzo ist genau so ein Fashion Bike. Es richtet sich mit seinem urbanen Design vor allem an sportliche Stadtradler. Durch die direkte Kraftübertragung bei starrem Rahmen und Hinterradgabel soll keine Kraft verloren gehen. Ausgestattet ist das Modell mit Riemenantrieb und Vorbau mit USB-Anschluss.

„The power of natural energy“ – mit diesem Motto will die tschechische Sportnahrungsmarke Chimpanzee den großen Energieriegelherstellern Konkurrenz machen. Verkaufschef Ondrej Veselý ist stolz darauf, dass die Chimpanzee Bars – auf dem Bild die Version Chocolate Espresso – fast ausschließlich aus organischen und glutenfreien Bioprodukten bestehen.

UVP ab 4.000 € (je nach Konfiguration) www.fern-fahrraeder.de

UVP 899 € www.cortinafahrrad.de

ab 1,79 € www.chimpanzeebar.com

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— Material —

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7

9

7 Poc Sports

8 Pelago Airisto Commuter

9 Schwalbe Marathon GT

Pink als Trendfarbe präsentiert der Headwear-Spezialist Poc Sports. Der OctalAvip-Mips-Helm bringt nur 195 Gramm auf die Waage, die Do-Blade-Avip-Brille fügt sich mit ihrer Farbgebung passend in das Design ein. Ergänzt wird der bunte Look der Poc-Produkte mit einer Kappe, einem Schlauchtuch und Handschuhen aus der Fondo-Serie – natürlich ebenfalls in Pink.

Sie sind auf der Suche nach einem passenden Commuter, der ein absoluter Hingucker im täglichen Stadtverkehr ist? Das Airisto der finnischen Marke Pelago spricht mit seinen grazilen Rohren, der fein designten Rahmenform und der dezenten Lackierung Stilisten an. Dafür sorgen nicht zuletzt die eingebaute Beleuchtung und der Brooks-Sattel. Das Airisto ist zudem mit Scheibenbremsen ausgerüstet.

Der Traditions-Reifenhersteller Schwalbe zeigte auf der Berliner Fahrradschau unter anderem den Marathon GT – einen Touren- bzw. Trekkingreifen für den Allroundeinsatz. Unter dem Profil verbirgt sich unter anderem der neu entwickelte DualGuard, der gleich gut gegen Schnitte und Durchstiche schützen soll. Wegen seiner Pannensicherheit wird er auch Pendlern empfohlen.

Preis je nach Produkt www.pocsports.com

UVP 1.550 € www.pelagobicycles.com

UVP 32,90 € www.schwalbe.com

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— Berliner Fahrradschau —

Mein Reisebegleiter:

Das Rebel Lynx

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11 10 SKS Rennkompressor „Jubiläum“

11 Vanmoof Electrified S

Es gibt kaum eine Pumpe, die unter Radfahrern derart verbreitet ist wie der Rennkompressor von SKS. Pünktlich zum 50. Geburtstag des Traditionsmodells hat der Pumpenspezialist eine Jubiläums-Edition auf den Markt gebracht, die dem allerersten Rennkompressor von 1966 in Originalrot gleicht. Achtung: Die Jubiläumsedition ist limitiert, noch sind aber einige zu haben.

Einmal quer durch Berlin und zurück – das Electrified S von Vanmoof verspricht eine Reichweite von über 100 Kilometern. Der Rahmen verfügt zudem über ein integriertes Trackingsystem, sodass man das Bike im Falle eines Diebstahles per Smartphone-App verfolgen kann.

UVP 74,99 € www.sks-germany.com

UVP ab 2.789 € www.vanmoof.com

REBEL LYNX 5.5 27,5" PLUS

EY987

Was ich auf meinen Reisen um die Welt am meisten schätze? Mein BH Rebel Lynx: Mit 27,5“, 140 mm Fahrwerk, hocheffizientem Yamaha Motor und 500 Wh Akku bringt es mich zuverlässig an Orte, die bisher unerreichbar schienen. Was auch immer morgen ansteht – wir sind bereit! Tobias Woggon, Bike-Traveller

LEGENDARY SINCE 1909.

FOX FLOAT DPS FOX 34 FLOAT Rhythm 140 mm Yamaha PW-X 500 Wh


— Geschichten —

BIKE CAFÉS Ein Espresso geht immer 1

Text Werner Müller-Schell

Fotos Bike Cafés

Fahrradfahren und guter Kaffee – das passt einfach zusammen. Egal ob auf einer ausgedehnten Rennradrunde, beim Einkehrschwung einer Mountainbiketour oder beim Radwandern am Flussradweg – der Café-Stopp ist obligatorisch. Mittlerweile haben auch viele Radhändler das Potenzial der braunen Bohnen erkannt. Das Ergebnis sind Bike Cafés – kreative Mischungen aus Fahrradläden, Werkstätten und klassischen Cafés. In den meisten größeren Städten gehören sie mittlerweile zum Stadtbild und laden Fahrradfans zum Verweilen ein. Wir haben uns auf Spurensuche begeben und stellen Ihnen sieben Shops in Deutschland und Österreich vor, in denen Sie nicht nur Räder und Parts, sondern auch guten Kaffee genießen können.

Keirin Cycle Culture Café Berlin (1) Keirin ist das vielleicht älteste Fahrrad-Café in ganz Deutschland und sicherlich auch eines der ältesten in Europa. Bereits 2004 gründete Mortimer Steinke den Berliner Shop, der sich thematisch vor allem dem Bahnradsport widmet. Das zeigt bereits der Name an, denn Keirin ist eine ursprünglich aus Japan stammende Variante des Bahnsprints. Neben ausgewählten Singlespeed- und Fixed-Gear-Rädern sowie stylishen Radmützen gibt es bei Keirin, das auch eine Anlaufstelle für viele Radkuriere der Hauptstadt ist, Kaffee, Softdrinks und Gebäck – und zudem eine nette Plauderei mit Gleichgesinnten. Wer die Berliner Radszene kennenlernen will, ist hier goldrichtig. Oberbaumstraße 5, 10997 Berlin www.keirinberlin.de Schicke Mütze Düsseldorf (2) 2017 startet die Tour de France in Düsseldorf. Damit gastiert das größte Radrennen der Welt zum ersten Mal seit 2006 wieder in Deutschland. Entsprechend ist Düsseldorf dieses Jahr umso mehr im Radsportfieber. Von diesem Enthusiasmus wollen auch die Betreiber der Schicken Mütze profitieren: Nur 300 Meter von der berühmten Düsseldorfer Kö entfernt gibt es Espresso, Cappuccino, Café, Kuchen, Butterbrote, Salat, Wasser, diverse Schorlen, Radler, Limo und noch vieles mehr. Damit wird die Schicke Mütze zum Ausgangspunkt, Zwischenstopp oder Ziel einer jeden Tour: Speicher auffüllen, mit Gleichgesinnten reden, Inspiration sein und bekommen. Talstraße 22–24, 40217 Düsseldorf www.schickemuetze.de

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Foto Werner Müller-Schell

Foto Werner Müller-Schell

Foto Werner Müller-Schell

1 Foto Kerstin Kortekamp

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Foto Kerstin Kortekamp


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Foto Steel Vintage Bikes

Foto Zweiradperle Hamburg

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Foto Fahrradcafé St. Pauli

Steel Vintage Bikes Berlin (3) Steel Vintage Bikes ist der Spezialist, wenn es um Rennräder im Retrolook geht. Seit 2012 gibt es das Café bereits, in dem man neben klassischen, traditionsreichen Rennradmarken wie Bianchi, Colnago, Eddy Merckx, Gios, Cinelli, De Rosa oder Tommasini auch Käse, Parmaschinken, Rotwein – und natürlich Kaffee – im Flair eines urig und gleichzeitig sehr ästhetisch eingerichteten Fahrradladens genießen kann. Wilhelmstraße 91, 10117 Berlin www.steel-vintage.com Zweiradperle Hamburg (4) Gut designte Citybikes, Werkstatt, Fahrradverleih, geführte Radtouren durch die Stadt und ein Café – das ist das Konzept der Zweiradperle in Hamburg. Seit 2014 gibt es das erste FahrradCafé der Hansestadt. Zum Erfolg trägt auch der zentrale Standort bei; so liegt der Shop nur 350 Meter vom Hamburger Hauptbahnhof und 150 Meter von der berühmten Mönckebergstraße entfernt. Altstädter Straße 3–7, 20095 Hamburg www.zweiradperle.hamburg 26 Fahrrad News

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Foto Fahrradcafé St. Pauli

Fahrradcafé Hannover (5) Das Fahrradcafé in Hannover ist ein klassischer Bikeshop mit breitem Sortiment und entspannter Café-Atmosphäre. Vom Singlespeeder für schnelle und kurze Wege oder schicken Cityrad für den innerstädtischen Verkehr bis hin zum praktischen Faltrad zum täglichen Pendeln zur Arbeit oder E-Bike für komfortables Fahren weiter Strecken stehen verschiedene Fahrradtypen vor Ort zur Probefahrt bereit. Im Café-Bereich gibt es leckere Bio-Kaffeespezialitäten und Muffins, dazu kommen zur Unterhaltung Fahrradbücher und -zeitschriften sowie freies WLAN. Asternstraße 2, 30167 Hannover www.fahrradcafehannover.jimdo.com Fahrradcafé St. Pauli (6) „Jedes Schiff braucht seine Werft und jeder Seemann seinen Hafen, um sich für kommende Abenteuer auf hoher See zu wappnen. Das Gleiche gilt auch für Radfahrer und ihre Drahtesel.“ Mit diesem Anspruch heißt man im Fahrradcafé St. Pauli die Gäste willkommen. Spezialisiert hat man sich vor allem auf kompetente Reparaturen – egal ob Klapprad oder Mountainbike. Während man auf den Service wartet, kann man sich im Café-Bereich mit Kaffee- und Teespezialitäten aus aller Welt stärken, zudem gibt


Foto Max Krebs

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Foto Max Krebs

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GERM N I E MAD

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Foto Ghisallo/ Mideasports

es Gebäck und Sandwiches mit frischen Zutaten. Wer kein Rad hat, kommt in St. Pauli ebenfalls nicht zu kurz – das Fahrradcafé bietet nämlich auch einen Verleih an. Detlev-Bremer-Straße 37, 20359 Hamburg www.fc-sp.de Ghisallo Wien (7) Gourmetrestaurant trifft Radshop. Im erst in diesem Winter eröffneten Ghisallo in Wien muss man sich beim Betreten des Ladens entscheiden, ob man links in das feine Restaurant, das auch für Nicht-Radfahrer eine Topadresse ist, gehen will oder sich rechts für das Fahrradgeschäft entscheidet. Der Fokus liegt dabei, dem Namen entsprechend, auf Rennrädern. Die Madonna del Ghisallo ist eine Kapelle und zugleich ein Radsportmuseum, an dem jedes Jahr im Herbst die berühmte Lombardeirundfahrt, ein klassisches Eintagesrennen in Norditalien, vorbeiführt. Schönbrunner Straße 97, 1050 Wien www.ghisallo.cc

ALLES WAS DU BRAUCHST!


— Vorstellung —

Text Johannes Haidn

Fotos Andreas Mayer

BH BIKES EVO CROSS PRO Temperamentvoll unterwegs

Helm Abus Yadd-I, www.abus.com Trikot Vaude Men’s Moab Shirt II Hose Vaude Men‘s Moab Short II Schuhe Vaude Moab Low AM, www.vaude.com

Die spanische Traditionsfirma BH Bikes versteht es seit Beginn an, ihre E-BikeLinie Evo so zu gestalten, dass sie von einem „normalen“ Fahrrad kaum zu unterscheiden ist. Lange vor den anderen Herstellern, genauer gesagt bereits 2008, hat sie den Akku im Unterrohr integriert. Für 2017 hat man das System in mehreren Punkten überarbeitet und verbessert. Das Fahrrad Das Evo Cross Pro ist mit einem Easymotion-Heckmotor ausgestattet, das zeigt der Name Evo an. Das Attribut Cross grenzt dann den Einsatzbereich des Bikes 28 Fahrrad News

ein. Dominik Ruiz Morales von BH Bikes erklärt uns, dass man in Sachen Zielgruppe die sportiven Tourenfahrer bis hin zum Alltagsfahrer bedienen will. Der Zusatz Pro sagt letztendlich aus, dass es sich um das Topmodell dieser Produktfamilie handelt. Die Pro-Version ist mit dem „großen“ 600-Wattstunden-Akku ausgestattet, mit dem man, realistisch betrachtet, an die 120 Kilometer Wegstrecke zurücklegen kann. Groß ist dabei relativ, denn für 2017 wurde der Akku in eine neue Hülle aus Aluminium gepackt. Diese baut deutlich kleiner als das zuvor verwendete Kunststoffgehäuse. Eine Kapazität von bis zu

600 Wattstunden ist dadurch möglich, zudem konnte man die Länge des Oberrohrs verkürzen, was eine komfortablere Sitzposition bedeutet. Eine höhere Reichweite erreicht man aber auch durch einen besseren Wirkungsgrad. Dieser konnte um rund zehn Prozent auf stattliche 91 Prozent erhöht werden. Wer das Rad neben der sportiven Freizeitgestaltung zudem für den täglichen Weg zur Arbeit einsetzen möchte, hat darüber hinaus die Möglichkeit, beim Fachhändler optional ein „LichtKit“ zu erwerben. Damit lässt sich eine handelsübliche Lichtanlage mit dem Akku des Evo Cross Pro koppeln und über die Bedieneinheit des Rades ansteuern.


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Unterwegs Ist man erst einmal auf Tour, wird die Kraft des Antriebs spürbar: Der Heckmotor unterstützt mit bis zu 650 Watt Spitzenleistung. Durch ein leises Surren, ähnlich dem eines Mittelmotors, macht der Getriebemotor auf sich aufmerksam, dafür ist er bei geringen Geschwindigkeiten weit weniger anfällig gegen Überhitzen als ein leiserer „Direktläufer“. Hier macht sich auch die große Übersetzungsbandbreite von satten 579 Prozent der Shimano-Kettenschaltung bezahlt. 30 Gänge sorgen dafür, dass man immer den richten Gang eingelegt hat, egal ob bergauf oder bergab. Und wem es mit dem Evo Cross Pro bergab

zu schnell wird, der genießt volle Kontrolle dank der Tektro-Scheibenbremse. Abseits von asphaltierten Straßen sorgt neben den 50 Millimeter breiten Schwalbe-Big-Apple-Reifen die SR-Suntour-Federgabel für hohen Fahrkomfort.

Das BH Evo Cross Pro denkt groß – in vielen Punkten. Der Akku hat satte 600 Wattstunden, die Schaltung 30 Gänge und der Fahrkomfort wird dank breiter Reifen, ergonomischer Griffe und einer Federgabel groß geschrieben.

Die SR-Suntour-Federgabel lässt sich selbst während der Fahrt verstellen. Man kann wählen zwischen hohem Fahrkomfort oder direktem Fahrgefühl. Neu ist auch das Center-Display. Neben den wichtigen Anzeigen und Funktionen besitzt es nun eine USB-Buchse, um Handys oder Navis laden zu können. Kleiner, aber dennoch größer – die Länge des Akkus wurde reduziert, die Kapazität auf bis zu 600 Wattstunden vergrößert.

BH Bikes Evo Cross Pro Gewicht, kg 25,93 Antrieb/Akku Easymotion EVO/600 Wh Schaltung Shimano Deore/LX/XT 30-Gang Bremsen Tektro E-Comp Reifen, Dimension Schwalbe Big Apple, 50–622 UVP 2.999,90 € www.bhbikes.com Fahrrad News 29


— Vorstellung —

Text Ann-Katrin Luh

Fotos Andreas Mayer

MERIDA ESPRESSO CITY 800 EQ Ein sportlicher City-Racer

Helm Abus Pedelec, www.abus.com Jacke Woman‘s Moab Jacket II Hose Woman‘s Moab Short II Schuhe Moab Mid STX AM, www.vaude.com

Merida ist einer der weltweit größten Hersteller von Fahrrädern. Mittlerweile kann das Unternehmen auf eine 40-jährige Firmengeschichte zurückblicken. Seither werden Bikes entwickelt, die Fahrradfahrern mit höchstem Anspruch gerecht werden sollen – angefangen beim Einsteigermodell bis hin zu Renn-, MTB-, Hybrid- und natürlich elektrischen Rädern. Das Fahrrad Das matte Schwarz und der stabile Rahmen verschaffen dem Merida eSpresso City 800 EQ ein zeitloses Design. Schaut man etwas genauer hin, wird schnell klar, 30 Fahrrad News

dass man es hier nicht nur mit einem einfachen Stadtfahrrad zu tun hat. Die verbaute gefederte Sattelstütze und die Federgabel sollen auch eine Fahrt auf unwegsamem Gelände abseits urbaner Pfade komfortabel gestalten. So sollte auch eine Strecke auf Schotter und Waldboden gut zu meistern sein. Zum sportlichen Charakter passt der kräftige Shimano-Steps-Mittelmotor. Der Lenker ist angenehm zu greifen und die ergonomischen Handgriffe sollen dafür sorgen, dass beim Fahren die Handgelenke entlastet werden. Die Bedienelemte der Shimano-Schaltgruppe Alfine Di2 sind leicht mit einem Finger zu bedienen, sodass man auch beim Schal-

ten, sollte dies bei der Automatik doch einmal nötig sein, die Hände nicht von den Griffen lösen muss. Ein nützliches Extra ist das bereits verbaute Abus-Rahmenschloss. Ein wichtiger Sicherheitsaspekt sind außerdem die reflektierenden Reifen von Continental. In der Stadt Das Merida eSpresso erweist sich schon nach den ersten Metern als ausgesprochen fahrstabil. Wie auch auf der Seitenansicht zu erkennen ist, befindet sich der Lenker deutlich über dem Sattel. Dies führt dazu, dass der Oberkörper auf dem Merida eSpresso relativ aufrecht ist. Die


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Die verbaute gefederte Sattelstütze ermöglicht ein komfortables Fahrgefühl auch bei unwegsamem Gelände. Praktisch: Das Merida eSpresso wird bereits mit einem AbusRahmenschloss ausgeliefert. Der Akku des Shimano-Antriebs ist unter dem Gepäckträger verstaut. Dieser lässt sich direkt auf dem Fahrrad laden oder mit ein paar einfachen Handgriffen abmontieren.

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Arme sind leicht angewinkelt und auf den Handgelenken und dem Lenker lastet fast kein Gewicht. Ein Zustand, der zu einem sehr angenehmen Fahrstil führt und der darüber hinaus auch eine sichere Radbeherrschung ermöglicht. Die verbaute Automatikschaltung Di2 von Shimano ist ein Genuss. Wer sich doch etwas unsicher auf dem Rad fühlt und sein Augenmerk vollkommen auf die Straße richten möchte, ist hiermit bestens bedient. Lediglich bei Anstiegen braucht es etwas Kenntnis über die Schaltung, wie diese bei einem kräftigen Antritt funktioniert. Den Kniff beherrscht man jedoch nach ein paar Antritten schnell. Dank der feinfühligen

Federgabel fährt sich das Bike sehr komfortabel. Die kräftigen Shimano-Scheibenbremsen funktionieren darüber hinaus sehr zuverlässig und bringen das Trekkingvehikel auch bei höheren Geschwindigkeiten sicher zum Stehen.

Das Merida eSpresso City 800 EQ verbindet Sportlichkeit mit Alltagstauglichkeit. Motor und Schaltung arbeiten perfekt zusammen und ermöglichen somit ein angenehmes Fahrradfahren.

Merida eSpresso City 800 EQ Gewicht, kg 23,6 Antrieb/Akku Shimano Steps Mittelmotor/250 Schaltung Shimano Alfine Di2 Bremsen Shimano Deore Scheibenbremse Reifen Continental Tour Ride UVP 2.799 € www.merida-bikes.com Fahrrad News 31


— Vorstellung —

Text Johannes Haidn

Foto Andreas Mayer

KTM MACINA COMPACT Das kleine Schwarze

Meine Tochter ist fünf und fährt ein 24Zoll-Rad – was zum Geier soll ich mit so einem Rad machen? Doch spätestens beim Packen unseres Wohnwagens war ich froh, das „Multifunktionsrad“ von KTM bei mir zu haben, und auch unterwegs staunte ich nicht schlecht über „das kleine Schwarze“. Das Fahrrad „Das ist dein Rad für die nächsten Wochen“, sagt mein Kollege im Vorbeigehen, als er mir das KTM Macina Compact in die Hand drückt. Mit meinen fast 190 Zentimetern und 90 Kilogramm schaue ich kurz verwundert, doch als ich über das 24-Zoll32 Fahrrad News

Rad des Herstellers aus dem österreichischen Mattighofen zu recherchieren beginne, legt sich meine Skepsis schnell. Das Gesamtgewicht (Fahrrad, Fahrer und Gepäck) darf satte 140,5 Kilo betragen und der Unisize-Rahmen deckt die Rahmengrößen von 43 bis 58 Zentimeter ab. Dies erlaubt es Fahrern von etwa 155 bis 190 Zentimeter Körpergröße gleichermaßen, das Macina Compact zu nutzen. Eine 40 Zentimeter lange Sattelstütze sowie ein verstellbarer Vorbau, beides per Schnellspanner zu verstellen, ermöglichen eine schnelle und unkomplizierte Anpassung, selbst für größere Fahrer wie mich. Für alle, die das Rad auch mal platzspa-

rend verpacken oder transportieren müssen, ist der klappbare Vorbau interessant. In wenigen Sekunden lässt sich mit diesem der Lenker nach unten klappen, was das Volumen deutlich reduziert. Bei der Ausstattung wie auch bei der Zuladung lässt man nichts anbrennen und vertraut ausschließlich auf zuverlässige und wartungsarme Teile. So ist zum Beispiel der Bosch-Active-Line-Mittelmotor über jeden Zweifel erhaben und zigfach bewährt. Ähnliches lässt sich über die hydraulische Magura-HS11-Felgenbremse berichten; mit wenig Handkraft sowie geringem Serviceaufwand lässt sich das Rad über Jahre abbremsen, ein gelegent-


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Es sieht nach viel Arbeit aus, ist es aber nicht: Der Lenker lässt sich in wenigen Sekunden einklappen und man spart viel Platz. Abstehende Teile können beim Packen sehr nervig sein. Aus diesem Grund lassen sich die Pedale umklappen. Shimanos Acht-Gang-Nabenschaltung Nexus gilt als eine der zuverlässigsten ihrer Art auf dem Markt.

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licher Belagtausch ist dabei aber natürlich nicht zu vergessen. In der Stadt Das Chassis des Macina Compact wirkt indes sehr stabil. Keine Angst also, wenn man kräftig in die Pedale treten und schnell Meter machen muss. Das Fahrverhalten ist direkt und agil, was sicher auch durch die kleinen Laufräder unterstrichen wird. Unebenheiten auf dem Fahrbahnbelag werden stärker an den Lenker weitergeben, doch die Ergon-Griffe sowie der Selle-RoyalSattel sichern den nötigen Fahrkomfort. Auf eine Federgabel oder gefederte Sattelstütze wurde bewusst verzichtet, schließlich

soll das Rad durch einen möglichst geringen Serviceaufwand glänzen. Deshalb auch Shimanos Acht-Gang-Nabe Nexus mit Drehgriffschalter. Äußerst praktisch ist zudem der Gepäckträger. Dank RacktimeSnap-it-Haltesystem kann man je nach Bedarf diverse Taschen oder Körbe blitzschnell befestigen und mit bis zu 20 Kilo beladen.

Eines wird nach den Erfahrungen mit dem KTM Macina Compact klar: Es kommt nicht auf die Größe an. Das kleine Schwarze aus Mattighofen kann definitiv mehr, als man denkt. Es ist praktisch und multifunktional.

KTM Macina Compact Gewicht, kg 22,63 (inkl. Pedale) Antrieb/Akku Bosch Active Line/400 Wh Schaltung Shimano Nexus Acht-Gang Bremsen Magura HS11 Reifen, Dimension Schwalbe Marathon, 47–507 UVP 2.799 € www.ktm-bikes.at Fahrrad News 33


— Vorstellung —

Text Lucas Arnhold

Fotos Andreas Mayer

B&W FOLDON BOX S Faltradfaltbox

Radreisen werden immer beliebter. Bisher waren allerdings Klapprad-Fahrer bei diesem Thema ein wenig im Nachteil, da es für ihre platzsparenden Räder bis dato keine passenden Reisekoffer gab. Nun gibt es von B&W eine ebenso kleine wie funktionelle Reisebox speziell für Faltbikes. Die Box B&W ist eines der führenden Unternehmen für Taschen und Hardcase-Boxen. Dabei hat das deutsche Unternehmen mit Sitz in Ibbenbüren von Werkzeugboxen über individuelle Outdoor-Boxen bis hin zu Fahrradkartons alles im Sortiment, 34 Fahrrad News

was benötigt wird, um Produkte sicher zu verstauen. Hierbei versucht die Marke die Vorteile deutscher Ingenieurskunst und günstiger Fertigungskosten im Ausland optimal zu verbinden. Eine unter zehn verschiedenen Radkisten im Sortiment von B&W ist die Foldon Box S. Sie ist die kleinere Version der Foldon Box M, einer Radbox, die speziell für das Verpacken aller gängigen Fahrräder, welche eine Klappfunktion haben, geeignet ist. Mit einer Größe von 675 x 710 x 350 Millimetern ist die Foldon Box S dabei nicht nur ein gutes Stück kleiner, sondern auch speziell für den Transport von Brompton-Falträdern designt.

In der Praxis Direkt beim Erstkontakt mit der Foldon Box S ist uns aufgefallen, dass die Entwickler mehr als nur eine kleine Box gestaltet haben. Denn nicht nur Klappräder kann man zusammenfalten, sondern auch die B&W Foldon Box S. Dadurch kommt ein geringes Packmaß zustande; somit kann die Box auch zu Hause in kleinen Kellern oder Wohnungen sehr platzsparend verstaut werden. Ist die Reise gebucht und der Tag der Abreise gekommen, geht dann alles ganz schnell. Man holt die Versandbox aus ihrem Versteck, löst die beiden Klickverschlüsse und nimmt den Deckel ab. An-


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Die B&W Box ist maßgeschneidert für Brompton-Bikes. Somit ist das Brompton-Bike bei Reisen bestens geschützt und einfach zu transportieren. Wird die Box nicht mehr benötigt, kann sie auf ein geringes Packmaß zusammengeklappt werden. Damit nichts abhanden kommt, kann man den Koffer mit einem handelsüblichen Schloss verschließen.

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schließend verbindet man die in der Box gefaltete Seitenwand mit den beiliegenden Metallstreben zur Stabilisierung und setzt sie in die Schale, in der vorher die gefaltete Seitenwand lag. Dieser Vorgang dauert selbst beim ersten Mal keine zwei Minuten, mit zunehmender Übung geht alles natürlich noch einen Tick schneller. Jetzt faltet man das Brompton-Bike ganz gewöhnlich zusammen. Kinderleicht hebt man es anschließend in den Reisekoffer. Zum Abschluss heißt es nur noch: Deckel drauf und mit den Klickverschlüssen fest verzurren – fertig! Ohne große Mühen kann man nun die Reise zum Flughafen antreten. Die an der Unterseite

montierten Rollen erleichtern den Transport dabei zusätzlich. Mit gerade einmal 5,4 Kilo kann man die Foldon Box S aber auch leicht hochheben.

Mit der Foldon Box S spricht B&W eine sehr spezielle Zielgruppe an. Dieser wird das Reisen aber extrem vereinfacht. Dank B&W können nun nämlich auch Brompton-Fans entspannt mit ihrem Rad in den Urlaub fliegen, ohne dabei Angst haben zu müssen, am Flughafen eine böse Überraschung zu erleben.

B&W Foldon Box S Gewicht, kg 5,4 Material Kunststoff, Polypropylen (Seitenwand) Außenmaße, mm 675 x 710 x 350 Innenmaße, mm 635 x 620 x 315 Montagezeit, min 2 UVP 230 € (S), 250 € (M) www.b-w-international.com Fahrrad News 35



— Urban Bike Test —

DIE ZEIT IST REIF Urban Bikes im Test

Fotos Andreas Meyer, Stefan Schopf

Fahrrad News 37

Text Johannes Haidn

Der Fahrradfrühling hält in Mitteleuropa Einzug, vorbei ist das kalte Winterwetter. Es ist also höchste Zeit, Auto, Bus und Bahn für die nächsten Monate lebewohl zu sagen und die alltäglichen Fahrten zur Arbeit oder zum Einkauf mit eigener Kraft und per Fahrrad zu stemmen. Besonders in der Stadt ist das Rad schließlich das ideale Fortbewegungsmittel, um schnell, gesund und darüber hinaus auch noch umweltfreundlich von A nach B zu kommen. Nicht zuletzt wegen des anhaltenden E-BikeBooms werden Stadträder dabei immer beliebter. Schöne, stylische Designs, ausgefeiltere Technologien – immer mehr Hersteller bieten elegantere Lösungen für das urbane Umfeld an. Auf den folgenden Seiten stellen wir deshalb sieben unterschiedliche Räder für genau diesen Einsatzbereich vor. Und wem seine Muskelkraft für diverse Radfahrten (noch) nicht ganz ausreicht, für den haben wir vier Modelle mit E-Antrieb mit dabei – und der Umstieg sollte deutlich einfacher gelingen.


— Material —

BÖTTCHER

Mayfair Alfine 8 Gewicht, kg 16,75 Rahmenmaterial Stahl Garantie (Rahmen) 5 Jahre Schaltung Shimano Alfine 8-Gang Bremsen Tektro Bereifung Schwalbe Century Lichtanlage Retro Sport LED UVP 1.149,50 € www.boettcher-fahrraeder.de

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Das Fahrrad Das Mayfair besitzt ein Design, das viele noch von früher her kennen. Und wenn man nicht gerade einen Böttcher-Händler vor Ort hat, hat man ein solches Neurad auch schon lange nicht mehr gesehen. Böttcher hat das chice Modell mit dem Swing-Rahmen aber schon seit einigen Jahren im Portfolio. An frühere Zeiten erinnert dabei nur noch das Design, alles andere ist auf dem neuesten Stand: Ein Shimano-Alfine-Nabendynamo speist die Lichtanlage im Retrodesign mit Strom, die Nabenschaltung verfügt nicht wie früher über drei, sondern über acht Gänge und das Rad besitzt für Vorder- sowie Hinterrad eine Felgenbremse. Wobei es hier Wahlmöglichkeiten gibt und das Mayfair unter anderem auch mit 38 Fahrrad News

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Der Name Ergotec verrät eigentlich schon alles – der Lenker ist entsprechend angenehm zu greifen. Hinter dem nostalgischen Lampenkopf verbirgt sich ein modernes LED-Licht. Acht Gänge stellt die ShimanoAlfine-Nabenschaltung zur Verfügung und besitzt einen Freilauf. Das Rad gibt es aber auch mit Rücktrittbremse.

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Shimano-NX7- bzw. -NX8-Nabe mit Rücktrittbremse zu bekommen ist. Ebenso flexibel ist man bei der Farbe: Neben neun Standardfarben bekommt man für einen Aufpreis von 95 Euro das Rad auch in allen erdenklichen RAL-Farben.

Schutzbleche und eine moderne Lichtanlage gehören übrigens auch zur Ausstattung des Urban Bikes. Aber mal ehrlich: Eigentlich ist es fast zu schade, mit dem Schmuckstück bei schlechtem Wetter vor die Haustüre zu gehen.

In der Stadt Es muss nicht immer höher, weiter, schneller sein; Böttcher beweist mit seinem Mayfair, dass man auch mit anderen Dingen überzeugen kann. Gerade wegen seines zeitlosen Designs ist das Mayfair der „geheime Liebling“ der Redaktion. Man kann damit einfach mal die Zeit an der frischen Luft genießen, den Leuten zusehen, wie sie ihre Köpfe nach diesem einmaligen Rad drehen, und aufrecht und komfortabel an der Promenade flanieren.

Böttcher beweist mit seinem Mayfair, dass es nicht immer höher, weiter, schneller sein muss. Das chice Rad ist für den Alltagseinsatz gedacht und ausgestattet und gibt in der Stadt immer eine gute Figur ab.


— Urban Bike Test —

CONWAY

EMR Urban

Gewicht, kg 22,50 Rahmenmaterial Alu Garantie (Rahmen) 5 Jahre Antrieb/Akku Bosch Performance/400 Wh Schaltung Shimano Nexus 8-Gang Bremsen Shimano M365 Disc Brake Bereifung Schwalbe Super Moto X UVP 2.399,95 € www.conway-bikes.de

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Der neue Bosch-Bordcomputer Purion. Er zeigt die wichtigsten Infos klein verpackt an. Für den Alltagseinsatz unerlässlich: die dezenten Schutzbleche. Herkunft Mountainbike. Der Rahmen ist jedoch für Nabenschaltungen optimiert.

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Das Fahrrad Urban Sport, Urban City oder einfach nur Urban – Conway bietet sein EMR in drei Ausstattungsoptionen an. Die Basis ist dabei aber immer identisch und der „klassische“ Diamantrahmen hat seine Herkunft aus dem Mountainbike-Bereich. Die Idee dahinter ist, ein Rad anbieten zu können, das wegen seiner voluminösen Reifen und eines verhältnismäßig breiten Lenkers mehr Komfort im Alltag, auf dem Weg zur Uni oder Arbeit bietet. Im Unterschied zum MountainbikeRahmen nimmt dieser jedoch passgenau eine Nexus-8-Gang-Nabenschaltung auf. Die Ausstattung des hier gezeigten Modells „EMR Urban“ ist auf das Wesentliche beschränkt und die dezenten Schutzbleche bzw. der Seitenständer stören das

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saubere Erscheinungsbild in keiner Weise. Wer mehr will, bekommt das Rad mit „Vollausstattung“ als Modell EMR Urban City. Dieses besitzt dann zusätzlich eine Lichtanlage und Gepäckträger. In der Stadt Leinen los und ab nach vorne – mit dem EMR Urban lässt sich schnell Tempo machen. Neben der eigenen Muskelkraft und dem bewährten Bosch-Performance-Mittelmotor sorgt auch die stabile Rahmenkonstruktion dafür, dass jedes Watt in Vortrieb umgewandelt wird. Sehr fahrstabil manövriert dann das Rad durch den Großstadtdschungel und während man pedaliert, begegnet man den genervten Autofahrern in der Rushhour mit einem müden Lächeln.

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Beim Gangwechsel sollte man kurz den Druck von den Pedalen nehmen, damit die Nexus-Nabe schnell und sauber auf die nächste Übersetzungsstufe wechseln kann. Die Reifen sorgen bei passendem Luftdruck dafür, dass kleine Unebenheiten deutlich mehr gefiltert werden, als man es von schmäleren Reifen kennt.

Conway bringt mit seinem EMR Urban die Vorteile vom Mountainbike direkt in die Stadt. Durch den stabilen Rahmen und die voluminösen Reifen macht man schnell Tempo, hat ein sicheres Fahrgefühl und kann sich über vergleichsweise hohen Komfort freuen. Fahrrad News 39


— Material —

CORRATEC

Shape SH 1 Gewicht, kg 11,45 Rahmenmaterial Alu Garantie (Rahmen) 2 Jahre (6 nach Registrierung) Schaltung Shimano Alfine 8-Gang Bremsen Shimano M355 Disc Brake Bereifung Continental Sport Contact UVP 1.099 € www.corratec.com

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Das Fahrrad Während andere ihre City-Räder mit „Vollausstattung“ ausliefern, hat Corratec bei seinem SH1 einen ganz anderen Ansatz. Der Style steht im Vordergrund, minimalistisch ist die Ausstattung und ebenso der zu erwartende Wartungsaufwand. Optisch erinnert das Rad an ein Singlespeed-Bike, doch schweift der Blick über den Antrieb, fällt die Shimano-Alfine-Nabenschaltung auf. Ein externer Kettenspanner kommt nicht zum Einsatz und Corratec verwendet ein exzentrisches Tretlagergehäuse. Style ist eben alles und das gesamte Design ist darauf ausgelegt. So verzichtet man sogar darauf, dass der glänzende Markenname auf dem matten Unterrohr auf den ersten Blick lesbar ist. Montagemöglichkeiten für Gepäckträger, Schutz40 Fahrrad News

Auf den ersten Blick kaum zu sehen – die Shimano-AlfineNabenschaltung. Vergleichsweise schmale Reifen und eine gerade Gabel – der Komfort ist beim SH1 gering, dafür sind die Beschleunigungswerte umso besser. Dank des exzentrischen Tretlagergehäuses lässt sich am Corratec die Kette auf Spannung bringen.

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blech und Lichtanlage sind vorhanden, doch wer diese Basisausstattung inklusive wünscht, für den hat man mit dem SH Urban ein anderes Modell im Portfolio. In der Stadt Andere bauen Antriebe in ihre Bikes, Corratec baut das schnelle Shape SH1 ohne Elektrounterstützung. Zwar muss man für den Vortrieb jedes einzelne Watt aus dem eigenen Körper holen, doch durch das geringe Gewicht und die leicht laufenden Continental-Reifen kann ein trainierter Fahrer mindestens genauso schnell beschleunigen wie ein untrainierter auf einem E-Bike. Zumal beim SH 1 bei 25 km/h noch nicht Schluss ist und einem bei höherer Geschwindigkeit auch noch die sportliche Sitzposition zugute kommt.

Die Verwandtschaft zu einem Rennrad bzw. Gravel-Bike macht sich auch beim Komfort bemerkbar. Schmale Reifen, dünne Griffe und ein sportlicher Sattel – wer Porsche fährt, muss auch Kompromisse eingehen. Kompromisslos gibt sich die minimalistische Ausstattung – auch die Bremse leistet beim Beschleunigen sowie Verzögern eine astreine Vorstellung.

Wem es nichts ausmacht, „nackt“ durch die Stadt zu flitzen, und wer gerne schneller als mit dem E-Bike fährt, der bekommt mit dem Corratec Shape SH1 genau das richtige Rad. Minimalistisch sind die Ausstattung und das Gewicht, dafür umso besser der Style.


— Urban Bike Test —

FLYER

Flogo 3.01 SE Gewicht, kg 21,35 Rahmenmaterial Alu Garantie (Rahmen) 10 Jahre Antrieb/Akku Panasonic/540 Wh Schaltung Shimano Nexus 8-Gang Bremsen Shimano M446 Disc Brake Bereifung Schwalbe Big Ben Lichtanlage Busch & Müller LED UVP 2.799 € (mit 540 Wh) www.flyer-bikes.com 1

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Das Fahrrad Vielseitigkeit, Handlichkeit und viel Style soll das Flogo des Schweizer Herstellers mit sich bringen. Die Vielseitigkeit erlangt es bereits beim Konfigurieren und es ist in vier Varianten erhältlich, weitere Optionen sind möglich. Wir haben das Rad in der „Street Edition“ mit der Option des größeren 540-Wattstunden-Akkus des Panasonic-Mittelmotors getestet. Ansonsten ist das Bike „nackt“, hat weder Schutzblech, Kettenschutz oder Rahmenschloss und erfüllt in seiner schwarzmatten Rahmenfarbe auch den Punkt „Style“. Auf Wunsch bzw. nach Bedarf können aber diverse Anbauteile optional bestellt werden, ebenso eine gefederte Sattelstütze sowie ein höhenverstellbarer Vorbau. Damit gelingt dann auch eine

Motorradoptik: Das 20-ZollLaufrad mit Schwalbe-BigBen-Reifen und ShimanoBremsscheibe. Vortriebseinheit: Der PanasonicMittelmotor ist wahlweise mit 432-, 540- oder großem 648Wattstunden-Akku erhältlich. Informationslieferant, aber auch Ladestation. Am Display lassen sich dank USB-Port auch andere Geräte aufladen.

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schnelle Anpassung an verschiedene Körpergrößen, schließlich ist das Rad für Personen von 150 bis 190 Zentimeter geeignet. Denn wer weiß: Vielleicht ist bei Ihnen Bike-Sharing ja auch ein Thema? In der Stadt Selbst mit einer Körpergröße von 187 Zentimetern haben wir beim Test eine angenehme Sitzposition auf dem Flogo gefunden. Durch die kleinen Räder ist das Fahrverhalten des Flyer-Boliden sehr direkt und wendig und Lenkbewegungen werden ohne Verzögerung direkt in die Tat umgesetzt. Ausweichmanöver im Straßenverkehr werden damit zum Kinderspiel, doch auch ein schnelles Abbremsen ist dank der hydraulischen Shimano Scheibenbremse jederzeit möglich.

Der Panasonic-Mittelmotor befördert das Bike derweil, wenn auch etwas zögerlicher als der Bosch-Antrieb, auf schnelle 25 km/h. Wegen der kleineren Laufräder bekommt man die Beschaffenheit der Fahrbahn direkter mit als bei Rädern mit größeren Laufrädern, doch für etwas Komfort sorgen die angenehmen Ergo-Griffe bzw. der weiche Selle-Royal-Sattel.

Der Schein trügt und das Flyer Flogo 3.01 SE wird wegen seiner kleinen Laufräder und der dezenten Optik leicht unterschätzt. Dabei kann es alles, was man in der urbanen Umgebung braucht, und schlägt schneller einen Haken als jedes andere Rad. Fahrrad News 41


— Material —

KALKHOFF

Durban 8 Gewicht, kg 17,05 Rahmenmaterial Alu Garantie (Rahmen) 2 Jahre Schaltung Shimano Nexus 8-Gang Bremsen Shimano M396 Disc Brake Bereifung Schwalbe Marathon Plus Lichtanlage AXA Blueline30, LED mit Standlicht UVP 999 € www.kalkhoff-bikes.com

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Das Fahrrad Kalkhoff möchte mit dem Durban vor allem die Bedürfnisse der radfahrenden Zunft in Großstädten befriedigen. Weit oben in der Prioritätenliste standen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, geringer Wartungsaufwand und die Einsatzbereitschaft bei jedem Wetter. Dafür hat man die ohnehin weit nach unten gezogenen Schutzbleche zusätzlich noch mit einem Schutzlatz versehen. Die ersten beiden Punkte erfüllt man durch eine hydraulische Scheibenbremse, eine Nexus-Nabenschaltung und eine LED-Lichtanlage mit Standlichtfunktion, die über einen Nabendynamo mit Strom versorgt wird. Und bei einem Preis von 999 Euro bleibt man noch dreistellig und erfüllt auch den dritten Punkt. 42 Fahrrad News

Er wird auch „unplattbar“ genannt, der Schwalbe-Marathon-Plus-Reifen mit SmartGuard-Schutzgürtel. Der große Frontträger: Dabei hat man sich von der FahrradkurierSzene inspirieren lassen. Die Griffe von Ergon erhöhen den Fahrkomfort des Kalkhoff Durban auch bei längeren Touren spürbar.

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Für das „Großstadt-Projekt“ hat man sich von der Fahrradkurier-Szene inspirieren lassen und extra einen Frontträger entwickelt. Dieser ist stabil mit vier Schrauben mit der Gabel verbunden und macht das Durban zum richtigen Transportgerät. In der Stadt „Schatz, ich wollte noch zum Einkaufen fahren, aber ich konnte nicht, da ich keinen Platz mehr hatte.“ – Diese Aussage sollte wohl überlegt sein, wenn man Besitzer eines Durban 8 ist. Mehr Platz bietet schließlich kein anderes Rad, auch wenn die Beladung des Frontträgers mit Bedacht geschehen sollte. Der Frontträger hat zwar die Größe eines Getränkekastens, doch würde ich persönlich eher leichte Gegenstände dort transportieren.

Zu träge wird ansonsten das Lenkverhalten. Ohne Beladung fährt sich das Rad wie ausgewechselt, es ist wendig und agil und es macht richtig Spaß, damit durch enge Gassen zu flitzen. Für 999 Euro ist das Durban das mit großem Abstand günstigste Modell im Feld. Dennoch ist die Ausstattung für den Alltagsgebrauch komplett und funktional.

Doppelt gemoppelt hält besser – oder anders gesagt: Doppelt gemoppelt transportiert mehr. Das Kalkhoff Durban 8 ist der Lastenträger im Feld, der für 999 Euro zudem günstig und für den Alltagsgebrauch bestens gewappnet ist.


— Urban Bike Test —

MARIN

San Rafael DSE

Gewicht, kg 21,95 Rahmenmaterial Alu Garantie (Rahmen) 5 Jahre Antrieb/Akku Shimano Steps E6000/418 Wh Schaltung Shimano Alfine 11-Gang Bremsen Shimano M446 Disc Brake Bereifung Schwalbe Marathon Supreme Lichtanlage Supernova UVP 2.899 € www.marinbikes.com 1

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Der Bär hat in der Mountainbike-Szene eine lange Tradition. Spätestens seit der Fairfax-Serie wird er auch unter den Cityund Trekking-Fahrern immer beliebter. Gefedert oder ungefedert – die SR-Suntour-NCXE-LOR-Federgabel lässt sich bei Bedarf einfach blockieren. Materialwahl mit System: Die Carbon-Sattelstütze filtert bei unebenem Fahrbahnbelag minimale Schläge.

Das Fahrrad Die kalifornische Kultmarke ist vielen aus der Mountainbike-Szene bekannt. Seit einigen Jahren erarbeitet man sich aber auch im Trekking- und Citybereich mit der Modelllinie Fairfax einen Namen und 2017 geht aus dieser das E-Bike-Modell San Rafael hervor. Um beim Einstieg in dieses Segment gleich alles richtig zu machen, vertraut man auf hochwertige Komponenten von namhaften Herstellern. Für die Tretunterstützung sorgt der Shimano-Steps-E6000-Mittelmotor. Gute Sichtbarkeit bringen der Frontscheinwerfer von Supernova und die Schwalbe Marathon Supreme Reifen mit Reflektorstreifen. Doch auch der Komfort wird dank der Ergon-Griffe sowie der SR-Suntour-NCXELOR-Federgabel großgeschrieben.

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In der Stadt Beim Großteil unserer Testfahrten hatten wir leider ein weniger schönes Wetter als auf den Bildern zu sehen und Regentropfen fielen auf den Asphalt. Doch dank der gut „eingepackten“ Reifen in die SKS-Bluemels-Schutzbleche blieben wir zumindest von unten trocken. Die „Allwettertauglichkeit“ hat das Rad somit bewiesen. Auch die Lichtanlage ist bei entsprechenden Bedingungen sinnvoll und lässt sich am Display des Shimano-Antriebes bedienen. Ähnlich wie der Bosch-Antrieb macht auch der E6000 durch ein leises Surren auf sich aufmerksam und hilft tadellos bei längeren Ausfahrten oder beim Transport der Einkäufe. Was andere über breite Reifen machen, macht Marin über

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die Federgabel: Feinfühlig tastet sie den Untergrund ab und filtert nicht nur kleine Unebenheiten, sondern auch größere wie beispielsweise beim Überfahren von Gleisen oder Bordsteinen. Wem das Ganze zu viel Komfort ist, der kann die Gabel einfach am Stellrad blockieren.

Der erste Wurf und gleich ein Treffer – Marin spielt bei seinem San Rafael DSE seine Erfahrungen aus dem Mountainbike-Bereich aus. Zudem vertraut man auf hochwertige Komponenten namhafter Hersteller. Fahrrad News 43


— Material —

MOUSTACHE

Friday 27 Black 5 Gewicht, kg 23,05 Rahmenmaterial Alu (Gabel Carbon) Garantie (Rahmen) 5 Jahre Antrieb/Akku Bosch Performance/400 Wh Schaltung Shimano Deore 10-Gang Bremsen Shimano M395 Disc Brake Bereifung Schwalbe Super Moto X Lichtanlage Axa LED UVP 3.399 € www.moustachebikes.com 1 2

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Das Rad Es gibt Räder, die würde man sofort auch ohne Markennamen erkennen – das Friday ist eines davon. Zu exklusiv ist das Design. Der Rahmen wirkt durch seine polierten Schweißnähte wie aus einem Guss, genauso die Carbon-Gabel. Traditionsbewusst bzw. mit dem Hang zu Bewährtem gibt man sich beim Antriebssystem: Bosch sorgt mit seinem Performance-Mittelmotor für die Tretunterstützung und das 400-Wattstunden-Akkupack versorgt neben Motor auch die LED-Lichtanlage mit Strom. Komfort gibt es beim Friday gleich dreifach: Neben den voluminösen Schwalbe-Reifen nimmt man auf einer gefederten Sattelstütze Platz und greift das Rad am ergonomisch geschwungenen Lenker 44 Fahrrad News

Sitzkomfort und Fahrkomfort dank Brooks-Ledersattel und gefederter Sattelstütze. Das Friday kommt serienmäßig mit Rahmenschloss, denn es wäre zu schade, wenn es unfreiwillig seinen Besitzer wechselt. Kein gewöhnlicher Gepäckträger – er besitzt nämlich das Ortlieb-QL3-Haltesystem.

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bzw. den so geformten Griffen. Serienmäßig kommt das Rad mit einem Rahmenschloss, denn es wäre ja zu schade, wenn dieses Schmuckstück unfreiwillig seinen Besitzer wechselt. In der Stadt Wo macht sich der Unterschied zwischen einem Rad mit Nabenschaltung bzw. Kettenschaltung bemerkbar? An der Optik, bei der Wartung, vor allem aber im Fahrbetrieb. Das Friday zieht wie an der Schnur gezogen nach vorne. Der höhere Wirkungsgrad der Kettenschaltung macht sich deutlich bemerkbar. Und wer den Turbo-Modus beim Bosch-Antrieb wählt, hat nach dem Ampel-Start schnell die maximale Unterstützungsgeschwindigkeit von 25 km/h erreicht.

Zudem gelingen Schaltvorgänge auch dann, wenn etwas Zug an der Kette anliegt, was vor allem an Steigungen hilfreich ist. Am Display lässt sich zudem die LED-Lichtanlage einschalten. Auch tagsüber eine gute Sache, um für Aufmerksamkeit zu sorgen. Die Scheibenbremse mit 180er-Bremsscheibe am Vorderrad sorgt beim Friday derweil für sehr gute Verzögerungswerte.

Moustache bündelt bei seinem außergewöhnlichen Friday 27 Black 5 ein außergewöhnliches Design, ein sportliches Fahrverhalten, hohe Fahrsicherheit, aber auch hohen Komfort.


MOUNTAINBIKE MAGAZIN AUSGABE 05.2017

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— Systemvergleich —

SYSTEMVERGLEICH E-Bike-Antriebe

So haben wir getestet Das ideale Testrevier für unsere E-Bike-Flotte finden wir direkt vor unserer Haustür. Die ausgewählte Teststrecke hat sich in den letzten Jahren bewährt und so greifen wir immer wieder gerne darauf zurück. Für die E-Bike-Testrunde haben wir von allem etwas mit eingebaut: 792 Höhenmeter auf eine Länge von etwa 13,5 Kilometern beinhalten lang gezogene Schotterstraßen, gewürzt mit Asphalt-Abschnitten, steinige und wurzelige Uphill-Trails sowie ein anspruchsvolles Steilstück von etwa 100 Höhenmetern, das ebenfalls

mit Wurzeln und Steinen durchsät ist. Hier werden die Durchzugsstärke sowie die volle Power jedes Motors geprüft. Unser Fahrergewicht inklusive Kleidung, Helm etc. beträgt rund 85 Kilogramm. Um gleiche Bedingungen zu schaffen, haben wir auf alle Räder die gleiche Reifenkombination, bestehend aus einem Schwalbe Nobby Nic in 2,35 Zoll Breite gewählt. Auch der Luftdruck ist mit 1,9 Bar vorne und 2,0 Bar am Hinterreifen genormt. Somit wollen wir unterschiedliche Rollwiderstände ausschließen, damit die von uns ermittelten Leistungswerte untereinander vergleichbar sind. Gefahren sind wir alle Antriebe immer in der höchsten Unterstützungsstufe. Für die Ermittlung unserer Daten haben wir ein Garmin GPS-Gerät und Powertap-Wattmesspedale verwendet. Das Ziel war es, immer mit der gleichen durchschnittlichen Trittfrequenz und identischer Zeit den Gipfel unseres Hausberges zu erreichen. Wie viel Watt Eigenleistung der Testfahrer im Durchschnitt bei maximaler Unterstützungsstufe beisteuern musste, um die 792 Höhenmeter auf einer Länge von 13,5 Kilometern zu überwinden, geben wir mit der „durchschnittlichen Leistung Testfahrer“ an. Darauf haben wir geachtet In erster Linie geht es um die Reichweite bzw. den Höhenunterschied, der mit einem E-Antrieb bezwungen werden kann. Sekundär achteten wir aber auch darauf, wie laut oder leise der Antrieb ist, wie er sich beim Treten und beim Schalten verhält und wie man an steilen Bergstücken mit dem Motor zurechtkommt.

Fahrrad News 47

Text Matthias Baumgartner Fotos Hersteller, Andreas Meyer

Die Wahl des richtigen Bikes ist heutzutage keine leichte Entscheidung mehr. Spielen doch jede Menge persönliche Faktoren bei der Entscheidungsfindung zusammen. Mittlerweile muss man sich nicht nur zwischen den unterschiedlichsten Ausstattungsvarianten, Materialien im Rahmenbau oder Herstellern der Komponenten entscheiden. Man sieht sich auch einer riesigen Anzahl an E-Bike-Antrieben ausgesetzt. Aktuell gibt es hier keinen Standard und jeder Hersteller nutzt andere Anbauvarianten, sodass ein nachträglicher Tausch nicht möglich ist. So muss man sich, wie bei jedem Fahrrad, erst einmal die Frage nach dem Einsatzzweck stellen. Die Antriebe haben alle unterschiedliche Stärken und in den unterschiedlichen Segmenten sind jeweils andere Parameter wie Reichweite, Gewicht oder Kraft wichtig. Auch die Bedienbarkeit sowie weitere Zusatzfunktionen können entscheidend sein. Mit unserer Vorstellung acht aktueller Antriebe wollen wir eine Hilfestellung geben, die richtige Wahl zu treffen.


— Material —

BIONX

D-Serie

Antriebsart Nabenmotor Gewicht Antriebseinheit (ohne Akku), kg 4 Dauerleistung, W 250 Energiegehalt Akku, Wh 555 Unterstützung bis km/h 25 Schiebehilfe ja Gewicht Akku, kg 3,4 www.ridebionx.com

Der Antrieb Der kanadische Hersteller BionX ist einer der wenigen, die sich auf Nabenmotoren spezialisiert haben. Das Produktportfolio von BionX umfasst zum einen Nachrüstsysteme, die beliebig an nahezu jedem Fahrrad montiert werden können, wie auch integrierte Komplettlösungen in Kooperation mit dem jeweiligen Fahrradhersteller. Die Platzierung des Akkus ist im und auf dem Unterrohr möglich. Brandneu ist das DS3-Farbdisplay. Interessant ist, dass das Display nicht mehr das Gehirn des Systems ist, sondern nur noch ein Wiedergabemedium, das heißt, es ist möglich, den Antrieb ohne Display zu nutzen. Um auch ohne diesen nicht den Überblick zu verlieren, ist die ebenfalls neue, kleine Lenker-Remote-Einheit, der sogenannte RC3-Controller, mit verschiedenen LEDs versehen. Die LED-Anzeigen geben Aufschluss über die Akkuleistung und darüber, welcher der vier Unterstützungsoder Rekuperationsmodi gewählt ist. Optional hat man die Möglichkeit, dieses per Bluetooth über die BionX-App mit dem System zu verbinden.

Reichweite/Ladestandanzeige Drei von zehn Balken des Akkus waren nach 792 Höhenmetern und 13,5 Kilometern noch zu verzeichnen. Bergab nutzten wir so oft wie möglich die Rekuperationsstufen. Dadurch war es möglich, einen Balken des Akkus wieder aufzubauen. 1.190 Höhenmeter und 34,7 Kilometer wurden so ohne Leistungseinschränkung erreicht. Danach fiel die Unterstützung gefühlt, dennoch waren weitere 120 Höhenmeter und 35,3 Kilometer möglich.

Auf dem Trail Bei unserem Testbike handelte es sich um das E-Eagle, eine Komplettbikelösung des Fahrradherstellers Wheeler, das nur in der Schweiz verfügbar ist. Der 555-Wattstunden-Akku ist in das Unterrohr integriert. Die Übersetzung übernimmt eine 2x11-Schaltgruppe aus dem Hause Shimano.

Sonstiges Ergonomisch und leicht erreichbar per Daumen ist die Taste für die Schiebehilfe. In der Praxis erleichtert diese Funktion das Schieben des Rades enorm. Schnell und einfach kann zwischen den Unterstützungs- oder Rekuperationsstufen am RC3-Controller per Tasten gewählt werden.

48 Fahrrad News

Durchschnittliche Leistung des Testfahrers Beim BionX war eine Durchschnittsleistung von 140 Watt einzubringen. Auch waren wir, wie bei allen Antrieben, immer in der höchsten Unterstützungsstufe unterwegs. Fahreindruck Anstieg Die Geräuschentfaltung ist minimal. Der Nabenmotor ist absolut durchzugsstark im flacheren bis mittelsteilen Gelände und lässt eine schnelle Reisegeschwindigkeit zu. Wird es aber richtig steil, ist der Fahrer gefordert, ordentlich in die Pedale zu treten.


— Systemvergleich —

BOSCH

Performance Line CX

Antriebsart Mittelmotor Gewicht Antriebseinheit (ohne Akku), kg <4 Dauerleistung, W 250 Energiegehalt Akku, Wh 500 Unterstützung bis km/h 25 Schiebehilfe ja Gewicht Akku, kg Power Pack 500, 2,5 www.bosch-ebike.com

Der Antrieb Bosch startet auch im Modelljahr 2017 mit der Performance Line CX durch. Der Motor hat nach wie vor ein Drehmoment von maximal 75 Newtonmetern, 250 Watt Dauerleistung und bietet 300 Prozent Unterstützung im Turbo-Modus. Neu im Programm ist das 2-in-1-Display Purion. Sportlich klein im Design, liefert der neue Bordcomputer Informationen wie Geschwindigkeit, Strecke, Unterstützungsmodi, Ladestandanzeige und Reichweite. Links am Lenker neben der Bremsschelle montiert, lässt sich das Menü per Daumenklick durchschalten. Weiterhin erhältlich sind auch noch die Bordcomputer Nyon und Intuvia. Auf dem Trail Mit dem brandneuen Felt Redemption-E traten wir den Reichweitentest an. Ausgestattet mit der neuen Sram-EX1-Schaltgruppe speziell für das E-Bike waren wir perfekt gerüstet. Harmonisch setzt der Motor während der Fahrt bei Trittunterbrechungen beim Wiederantritt ein. Reichweite/Ladestandanzeige Mit dem stärksten Akku, den Bosch für die Performance Line CX anbietet, gingen wir an den Start. 500 Wattstunden bei einem Gewicht von nur 2,5 Kilogramm ist der beste Wert des Testfeldes in Anbetracht von Leistung zu Gewicht. Bei der Gipfelankunft nach 13,5 Kilometern und 792 Höhenmetern zeigte er noch zwei von fünf Balken, der Bordcomputer errechnete eine

Restreichweite von sechs Kilometern. Nach 30,3 Kilometern und 1.159 Höhenmetern war der Akku leergesaugt. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 18,7 km/h und 121 Watt Eigenleistung sind die erreichten Höhenmeter ein sehr guter Wert. Der Motor unterstützte bis zum letzten Meter im Turbo-Modus. Durchschnittliche Leistung des Testfahrers Meine durchschnittliche Eigenleistung der Tretkraft bis zur Gipfelankunft waren 121 Watt. Mit diesem Wert reiht sich der Performance-Line-CX-Antrieb vorne mit ein. Fahreindruck Anstieg Entwickelt wurde der CX-Antrieb für den sportlichen Einsatz im Mountainbike-Sektor. Im steilen Trailgelände beweist der Antrieb seine volle Durchzugsstärke. So war es kein Problem, die technisch schwierigen Abschnitte zu befahren. Leistungsstark beschleunigte der Performance-Line-CX-Antrieb bis 25 km/h. In Kombination mit der Sram-EX1-Schaltgruppe konnte schnell und präzise der Gangwechsel vonstatten gehen. Sonstiges Der Mittelmotor ist im Fahrbetrieb deutlich hörbar. Das neue Purion-Display lässt sich einfach und schnell mit dem linken Daumen bedienen, die nötigen Informationen wie Geschwindigkeit, Unterstützungsmodi und Akkukapazität hat man dabei im Blick. Die Schiebehilfe ist in der Praxis nutzlos. Fahrrad News 49


— Material —

BROSE

E-Bike Antriebssystem

Antriebsart Mittelmotor Gewicht Antriebseinheit (ohne Akku), kg 3,4 Dauerleistung, W 250 Energiegehalt Akku, Wh aktuell 450 bis 650 Unterstützung bis km/h 25 (auch als S-Pedelec Version bis max. 45) Schiebehilfe ja Gewicht Akku, kg ab 2,7, je nach Modell www.brose-ebike.com

Der Antrieb Brose ist einer der großen Automobilzulieferer mit umfassendem Know-how in der Entwicklung und Fertigung von Elektromotoren. Im Jahr 2014 startete Brose mit der Serienproduktion des E-Bike-Antriebes, der ausschließlich in Deutschland am Standort Berlin gefertigt wird. Die kompakte Bauweise sowie eine sehr flexible Montagemöglichkeit lassen es zu, den Antrieb in das gewünschte Rahmendesign der Fahrradhersteller zu integrieren. Anpassungsfähig ist Brose auch in puncto Akku, Display sowie dem Motoren-Set-up. Alleine fünf verschiedene Displaymodelle stehen zur Auswahl – von minimalistisch bis hin zu einem Bordcomputer mit 3,5-Zoll-Display. Darüber hinaus ist es aber auch noch möglich, das gesamte System über ein Smartphone zu steuern. Individuell kann das Motoren-Set-up auf die Bedürfnisse der Fahrradhersteller zugeschnitten werden. Die Auswahl an verschiedenen Akkus hinsichtlich Bauart und Leistungsstärke erleichtert die Systemintegration enorm. Drei Unterstützungsmodi stehen im Fahrbetrieb zur Verfügung. Auf dem Trail Brose verfolgt zwei Ziele: Nicht nur in Fahrverhalten und Fahrspaß soll das E-Bike einem normalen Mountainbike gleichen, sondern auch optisch soll es nicht direkt motorisiert aussehen. Aus dem Hause Specialized stammte unser Rad für den Reichweitentest. Es hört auf den Namen Turbo Levo FSR ST Comp. 50 Fahrrad News

Reichweite/Ladestandanzeige 2,9 Kilogramm und 460 Wattstunden leistet der integrierte Akku im Specialized. Nach 44:55 Minuten erreichten wir den Gipfel. Minimalistisch ausgestattet mit Akkuanzeige auf dem Akku selbst, zeigte uns dieser bereits die letzten beiden roten Lichter von insgesamt zehn. Nach 875 Höhenmetern und einer Strecke von 27,3 Kilometern erlosch auch das letzte Licht und der Akku war leer. Bis zum Schluss gab es die volle Unterstützung. Durchschnittliche Leistung des Testfahrers Mit einer durchschnittlich getretenen Wattleistung von 173 Watt war unser Fahrer doch recht gefordert im Anstieg. Fahreindruck Anstieg Die Steilstücke waren mit dem Brose-Antrieb mit etwas erhöhter Pedalkraft ohne Probleme zu überwinden. Lediglich in der Unterstützung fehlt dem Antrieb etwas Kraft, wie sich an der durchschnittlich getretenen Wattzahl zeigte. Das macht sich primär in flacheren Passagen bemerkbar. Angenehm setzt die Unterstützung beim Wiederantritt bei kurzen Tretpausen ein. Sonstiges Unauffällig im Auftreten, zum einen bedingt durch die Systemintegration, zum anderen ist der Mittelmotor sehr leise im Fahrbetrieb. Zu bedienen war das System lediglich über den Ein-/Ausschaltknopf und die Unterstützungsmodi-Knöpfe am Akku.


— Systemvergleich —

CONTINENTAL

Conti E-Bike System

Antriebsart Mittelmotor Gewicht Antriebseinheit (ohne Akku), kg 3,4 Dauerleistung, W 250 Energiegehalt Akku, Wh bis 620 (je nach Akku-Variante) Unterstützung bis km/h 25 Schiebehilfe ja Gewicht Akku, kg 3,3 www.conti-ebike-system.com

Der Antrieb Continental bietet mit dem E-Bike System eine vielseitige Plattform in Bezug auf Systemintegration und Flexibilität an. Angefangen beim Motor, der 250 Watt und ein maximales Drehmoment von 90 Newtonmetern liefert, ist man dank der 360 Grad variablen Einbaulage flexibel im Rahmendesign. Der Antrieb ist auch für Zweifach-Kurbeln kompatibel. Je nach Akku-Typ stehen bis zu 620 Wattstunden Energie zur Verfügung. Der Akku wird im Mountainbike-Bereich entweder auf oder direkt im Unterrohr platziert. Verriegelt wird der Unterrohr-Akku per Abus-Schloss. Auf dem Trail Momentan sind noch wenige Bikes mit dem Continental-Antrieb verfügbar. Jedoch war es über Conti E-Bike System möglich, ein Musterrad für den Test zu bekommen. Reichweite/Ladestandanzeige Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 17,8 km/h erreichten wir nach 44:30 Minuten das erste Gipfelkreuz. Die Akku-Anzeige pendelte sich knapp unter der Hälfte ein. Ausgestattet mit einem 522-Wattstunden-Akku konnten wir eine Strecke von 28,4 Kilometern mit 992 Höhenmetern zurücklegen, was im normalen Bereich liegt. In Anbetracht dessen zeigte die Akkuanzeige nach 792 Höhenmetern tendenziell einen zu hohen Restwert an. Bis zum Schluss war die volle Unterstützungskraft des Motors gewährleistet.

Durchschnittliche Leistung des Testfahrers Mit 169 Watt Eigenleistung liegt der Wert deutlich im höheren Bereich und reiht sich neben dem Brose-Motor ein. Die angepeilte Zeit bis zur Gipfelankunft wurde um etwa zwei Minuten überschritten. Fahreindruck Anstieg Die Steilstücke unserer Strecke stellten den Conti-Antrieb vor keine große Herausforderung. Zwar musste eine etwas vermehrte Pedalkraft aufgewendet werden, jedoch zeigte sich hier der Motor kraftvoll und durchzugsstark. In der Ebene oder in flacheren Anstiegen merkte man, dass der Motor konstant mehr Eigenleistung als zum Beispiel Bosch fordert. Darauf zurückzuführen sind auch die etwas niedrigere Durchschnittsgeschwindigkeit und die erhöhte Wattleistung. Bei Trittunterbrechungen setzt der Motor bei Wiederantritt sanft ein und vermittelt ein angenehmes Fahrgefühl. Hervorzuheben ist die geringe Geräuschentwicklung für einen Mittelmotor im Fahrbetrieb. Sonstiges Der Lenker-Remote ist gut bedienbar, schnell und einfach kann zwischen den Unterstützungsmodi gewechselt werden. Übersichtlich zeigt das Display die wichtigsten Informationen wie Geschwindigkeit, Akkuanzeige und Modi auf einen Blick. Die Schiebehilfe des Continental-Antriebes erwies sich in der Praxis als etwas zu langsam. Fahrrad News 51


— Material —

GO SWISS

Standard Motor

Antriebsart Nabenmotor Gewicht Antriebseinheit (ohne Akku), kg 5,3 Dauerleistung, W 250 Energiegehalt Akku, Wh 558 Unterstützung bis km/h 25 (auch als S-Pedelec-Version bis max. 45) Schiebehilfe ja Gewicht Akku, kg 3,46 www.go-swissdrive.com

Der Antrieb Im Jahr 2011 wurde die Schweizer Go SwissDrive AG als Tochter der weltweit operierenden deutschen Ortlinghaus-Gruppe gegründet. Go SwissDrive greift auf mehr als 100 Jahre Ingenieurserfahrung zurück. Gefertigt werden die Motoren im Schweizer Produktionsstandort in Gams im Kanton St. Gallen. Um bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten kurze Reaktionszeiten zu ermöglichen, wurde im Jahr 2013 ein deutscher Servicestandort in Wermelskirchen bei Köln eröffnet. Neben BionX ist Go SwissDrive der zweite Hersteller in unserem Testfeld mit einem Nabenmotor im Hinterrad. Viele City-, Trekking- und Tourenräder sind mit einem Nabenmotor ausgestattet und profitieren von den Vorzügen der Heckmotoren. Zu den Vorteilen zählt eine direkte Kraftübertragung am Hinterrad. Dadurch beugt man dem erhöhten Kettenverschleiß vor und ermöglicht die Kombination mit einer Getriebeschaltung im Tretlagerbereich mit Riemenantrieb wie zum Beispiel von Pinion. Bei einem Geräuschpegel von nur ca. 18 bis 25 Dezibel verrichtet der Motor seine Arbeit flüsterleise. Zwei Rekuperationsstufen stehen bergab für die Energierückgewinnung zur Verfügung. Auf dem Trail Voll ausgestattet ist unser Rennstahl-931-E-Pinion-Testbike – bestückt mit dem großen 558-Wattstunden-Akku, Pinion-Schaltgetriebe und darüber hinaus mit einem Gates-Carbon-Drive-Antriebsriemen. 52 Fahrrad News

Reichweite/Ladestandanzeige Eine Restreichweite von fünf Kilometern errechnete der Bordcomputer bei der Gipfelankunft. Sechs der insgesamt acht Balken der Akkuanzeige waren verbraucht. Wo es uns möglich war, nutzten wir bergab die beiden Rekuperationsstufen. Eine deutliche Energierückgewinnung war jedoch nicht zu erkennen. Durchschnittliche Leistung des Testfahrers Im Schnitt waren wir etwa eine Minute länger bis zum Gipfel unterwegs als mit den meisten Mittelmotoren. Mit 140 Watt durchschnittlicher Eigenleistung war auch die Eigenkraft höher. Fahreindruck Anstieg Der Motor verhält sich äußerst leise. Nach dem Start in der Ebene beschleunigt er durchzugsstark auf Topspeed. Die neun Gänge des Pinion-Getriebes lassen sich angenehm durchschalten. Bei kurzen Trittunterbrechungen und Wiederantritt setzt der Motor die Kraft angenehm ein. Je steiler das Gelände wird, umso mehr nimmt die Unterstützungskraft ab. Vor allem in extrem steilen Abschnitten war eine sehr hohe eigene Pedalkraft notwendig. Sonstiges Sollte es mal zu einem Plattfuß oder Ähnlichem kommen, gestaltet sich der Laufradausbau etwas schwieriger, da hierzu Werkzeug benötigt wird.


— Systemvergleich —

TQ-DRIVES

120 S

Antriebsart Mittelmotor Gewicht Antriebseinheit (ohne Akku), kg 4,2 Dauerleistung, W 250 Energiegehalt Akku, Wh 880 Unterstützung bis km/h 25 Schiebehilfe ja Gewicht Akku, kg 5,68 www.tq-drives.com

Der Antrieb TQ-Drives gehört zur TQ-Systems GmbH, einem deutschen Elektronikdienstleister mit Hauptsitz in Seefeld bei München. Der Antrieb ist auch für Zweifach-Kurbeln kompatibel, so wie die Übersetzung je nach montierter Kassette variiert. Laut Hersteller liegt in jedem Trittfrequenzbereich der Wirkungsgrad bei über 80 Prozent. Flexibel blickt TQ-Drives in die Zukunft. War es bisher nur möglich, den Akku sichtbar zu platzieren, soll es in Zukunft auch Lösungen mit integriertem Akku geben. Gesteuert wird das Ganze über einen Remotecontroller am Lenker. Wahlweise links oder rechts am Lenker montiert, verfügt er über folgende Anzeigefunktionen: Unterstützungsmodi, Akkuanzeige, km/h, Bluetooth und einen Mikro-USB-Anschluss. Optional ist ein 3,5 Zoll großes, vollfarbiges TFT-Display erhältlich, das mit weiteren zahlreichen Zusatzfunktionen ausgestattet ist. Dank des transflektiven Displays ist es unabhängig von der Lichteinstrahlung ablesbar. Erhältlich ist der Antrieb zum Beispiel im M1 Spitzing Bike in einer Pedelec-Version (bis 25 km/h), in einer S-Pedelec-Version (bis 45 km/h) und einer offenen, nicht zulassungsfähigen Version, dem R-Pedelec (bis 75 km/h). Auf dem Trail Unsere Testfahrt absolvierten wir auf dem brandneuen SterzingHardtail von M1-Sporttechnik. Der leistungsstarke 880-Wattstunden-Akku schlägt mit einem Gewicht von 5,68 Kilogramm zu Buche.

Reichweite/Ladestandanzeige Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 19,4 km/h und zwei von fünf Balken an der Akkuanzeige erreichten wir den Gipfel. Nach 35,2 Kilometern und 1.300 Höhenmetern drosselte der Motor die Leistung enorm, weitere 103 Höhenmeter waren möglich, bevor der Akku komplett leer war. Durchschnittliche Leistung des Testfahrers Es fühlte sich an, als würde man die Füße nur auf die Pedale fallen lassen. Durch die Wattmessung an den Pedalen bestätigt sich die geringe Eigenleistung von nur durchschnittlich 64 Watt. Mit 42:10 Minuten für die 792 Höhenmeter und 13,5 Kilometer ist auch die gefahrene Zeit nahezu eine Punktlandung. Fahreindruck Anstieg Nach kürzester Zeit ist sofort spürbar, mit wie viel Kraft der Motor anschiebt. Das Steilstück absolvierten wir ohne große Anstrengung. Ziemlich zügig beschleunigt man auf die gedrosselten 25 km/h. Sonstiges Deutlich hörbar ist der TQ-Drive-120-S-Antrieb im Fahrbetrieb. Der Motor ist in der höchsten Unterstützungsstufe kaum mit anderen Mittelmotoren vergleichbar, gibt der Antrieb doch deutlich mehr Kraft frei. Eine geringere Unterstützungsstufe würde wiederum für eine noch größere Reichweite sorgen. Fahrrad News 53


— Material —

YAMAHA

PW Series

Antriebsart Mittelmotor Gewicht Antriebseinheit (ohne Akku), kg 3,5 (ohne Kurbel) Dauerleistung, W 250 Energiegehalt Akku, Wh 400 Unterstützung bis km/h 25 Schiebehilfe ja Gewicht Akku, kg 2,9 www.global.yamaha-motor.com

Der Antrieb Der Yamaha-Antrieb aus der PW-Series hat sich in den letzten Jahren im Bereich der Mittelmotoren behauptet. So setzt auch Giant, eine Marke aus Taiwan und zugleich einer der größten Fahrradhersteller der Welt, auf den Yamaha-Motor. Durchzugsstärke im Anstieg, ein hohes Drehmoment und ein gut zu bedienender Controller am Lenker in Verbindung mit einem LCD-Display zeichnen das gesamte Antriebssystem aus. Durch den zur Verfügung stehenden USB-Anschluss am Display kann ein Smartphone oder GPS-Gerät direkt mit Strom aus dem Akku gespeist werden. Insgesamt fünf Unterstützungsstufen können gewählt werden. In der höchsten Stufe leistet der Motor eine Unterstützung von 280 Prozent. Per Daumendruck am Controller auf der linken Lenkerseite kann die Schiebehilfe aktiviert werden. Yamaha bietet die Möglichkeit, den Antrieb mit Ein- oder Zweifach-Kurbel auszustatten. Welche der beiden Varianten gewählt wird, muss bereits vom Fahrradhersteller festgelegt werden. Ein nachträglicher Umbau ist nicht möglich. Auf dem Trail Wir konnten unseren Antriebstest auf einem Giant Full-E+ O SX durchführen. Giant verbaut aber lediglich den Motor der Yamaha PW-Series. Der leistungsstarke 500-Wattstunden-Akku, das Display, der Bedienhebel am Lenker und das Motor-Set-up werden von Giant selbst beigesteuert. 54 Fahrrad News

Reichweite/Ladestandanzeige Das Display zeigte am Gipfel nach 13,5 Kilometern und 792 Höhenmetern noch eine Kapazität von 37 Prozent an. Mit voller Unterstützungsleistung konnten wir eine Strecke von insgesamt 30,1 Kilometern und 1.144 Höhenmetern zurücklegen. Bei einer Restkapazität von drei Prozent drosselte der Motor die Leistung enorm. Doch konnten wir noch 61 Höhenmeter überwinden. Durchschnittliche Leistung des Testfahrers Wir fuhren wie bei allen anderen Antrieben in der höchsten Unterstützungsstufe. Bis zur Gipfelankunft war eine durchschnittliche Eigenleistung von 146 Watt einzubringen – im Vergleich zu den anderen Mittelmotoren ein im Mittelfeld platzierter Wert. Fahreindruck Anstieg In steilen Passagen zieht der Yamaha-Motor gut durch, und so war es auch ohne große Anstrengung möglich, die schwierigen Trail-Abschnitte zu meistern. In flacheren bzw. mäßigen Steigungen ist gegenüber Bosch etwas mehr Pedalkraft gefordert, um auf Geschwindigkeit zu bleiben. Daraus resultiert auch der etwas höhere Durchschnittswert der erbrachten Eigenleistung. Sonstiges Auffällig beim Yamaha-Antrieb ist die geringe Geräuschentwicklung. Yamaha zählt nach Brose und Conti zu den leisesten Mittelmotoren.


— Systemvergleich —

ÜBERSICHT ANTRIEBE Auf einen Blick Marke

Modell

Daten nach erstem Anstieg, 792 Hm, 13,5 km

Daten nach leergefahrenem Akku

Energiegehalt Akku,

Gewicht Akku,

Zeit,

Ø Watt

Distanz,

Wh

kg

min:s

Testfahrer

km

Höhenmeter

BionX

D-Serie

555

3,4

42:58

140

34,7

1.190

Bosch

Performance Line CX

500

2,5

42:30

121

30,3

1.159

Brose

E-Bike Antriebssystem

460

2,9

44:55

173

27,3

875

Continental

Conti E-Bike System

522

3,3

44:30

169

28,4

992

Go Swiss

Standard

558

3,46

43:07

140

28,3

950

TQ-Drives

120 S

880

5,68

42:10

64

35,2

1.300

Yamaha

PW Series

500 (Akku von Giant)

3,2

43:47

146

30,1

1.144

Fahrrad News 55



— Taschen & Körbe —

TASCHEN UND KÖRBE Begleiter für den Alltag Fallen gelassener Einkauf, aus der Hand gerutschte Unterlagen – seine Utensilien mit dem Fahrrad zu transportieren, kann schnell Nerven kosten. Frei nach dem Motto „Ordnung ist die halbe Miete“ wollen Gegenstände schnell gefunden und nicht erst lange gesucht werden – jederzeit und schnell griffbereit. Und auch gut geschützt vor Nässe soll der Transport von Alltagsgegenständen erfolgen, selbst bei Wolkenbruch, ganz ohne selbst gebastelte Regenplane. Die Anforderungen an durchdachte Transportlösungen für das Fahrrad sind also hoch – eine voll beladene Kunststofftüte am Lenkerende hängend ist da gleichermaßen unökonomisch wie unkomfortabel. Zum Glück darf man sich hier eines großen Sortiments an Körben und Taschen erfreuen, welches auf dem Markt verfügbar ist. Lenker- und Gepäckträgerkörbe mit unterschiedlichen Halterungssystemen, hybride Seitentaschen, die sich im Nu als officetaugliche Messenger-Bags am Fahrrad anbringen und abmontieren lassen, oder volumenreiche Rucksäcke aus regenbeständigen Materialien erleichtern unseren (Fahrrad-)Alltag wesentlich. Wir haben eine Auswahl solcher praktischer Tragehelfer zusammengetragen. Text Michael Klampfl

Wasserfestes Birkenholz, zu 100 Prozent made in Germany, steht als Eigenschaft auf der Radkiste 2. Ohne Werkzeug lässt sich die Kiste zusammenstecken. Neben dem Korbklip-System können die Hinterradkörbe auch mit dem Racktime-System, dem Klickfix-Gepäckträgeradapter als Schnellbefestigung oder mit dem Rixen & Kaul Korbfix III permanent montiert werden. UVP ab 57,95 € www.klickfix.de

SALSA Touring Panniers Die Touring Panniers sind als Vorderradtasche mit 14 sowie als Hinterradtasche mit 27 Liter Volumen erhältlich. Verschweißte Nähte und eine strapazierfähige Bauweise machen die Packtaschen wetterfest und wasserdicht. Einen schnellen Zugriff auf das Innere erhält man über das Rolltop mit Klick-Verschluss. Je nach Ladungsgröße und Gewicht lässt sich die Befestigungshalterung durch eine große Einstellbarkeit justieren. UVP 99,99 € VO/109,99 € HI www.salsacycles.com Fahrrad News 57

Fotos Andreas Meyer

KLICKFIX Radkiste 2


— Material —

BROOKS Hoxton Bei dem hochwertigen Fahrradkorb Hoxton kommen, Brooks-typisch, edel anmutende Materialien wie Holz und Leder zum Einsatz. Die minimalistische Optik zeigt sich mit Details wie dem eingravierten Logo auf der Bodenplatte. Schnell und praktisch, lässt sich dieser per Klickfix-Adapter am Lenker befestigen. UVP 140 € www.brooksengland.com

BROOKS Brick Lane Das Design der Brick Lane entstammt dem späten 19. Jahrhundert. Wie beim Original lässt sich die Seitentasche einfach aufrollen und kann am Gepäckträger montiert bleiben, sollte sie einmal nicht gebraucht werden. Zusätzlich lassen sich Gegenstände über das gekreuzte, elastische Band „on top“ fixieren. Wasserabweisendes Baumwollgewebe und Lederdetails untermalen den traditionellen Look. Schwarz und Grau stehen zur Auswahl. UVP 190 € www.brooksengland.com

58 Fahrrad News


— Taschen & Körbe —

SURLY Porteur Hous Für das nächste Abenteuer lässt sich in der praktischen Transporttasche einiges an Utensilien unterbringen. Ein großes Hauptfach sowie zwei Frontfächer mit je einem beschichteten Innenfutterpacksack bietet der für den Surly24-Pack-Rack-Frontträger geeignete Reisebegleiter (auch passend für ähnliche Frontträgersysteme). Durch acht Klettverschluss-Straps sicher an den Streben fixierbar. Ein zusätzlicher Schulterriemen ermöglicht den Einsatz als Tragetasche. UVP 119,99 € www.surlybikes.com

VAUDE Camyou Back Single Hergestellt im süddeutschen Obereisenbach, bietet die wasserdicht verschweißte Hinterradtasche in textiler Optik ein klares Design und viel an Stauraum. Mit dem QMR 2.0 System am Gepäckträger befestigt, kann die Camyou mit einem Fahrradschloss direkt verriegelt werden. Authentische Details wie Bambusgriffe untermalen den modernen Look. Durch den mitgelieferten Tragegurt kann man sie zudem bequem auf den Schultern mitnehmen. UVP 90 € www.vaude.com

Fahrrad News 59


— Material —

ORTLIEB Commuter Daypack City Reichlich Platz bietet dieser Stadtrucksack mit 21 Liter Volumen. Das abriebfeste Nylongewebe, das von innen wasserdicht PU-beschichtet ist, schützt zusammen mit dem Rollverschluss vor dem nächsten Regenguss. Viel Tragekomfort ermöglichen die Schaumrückenpolsterung mit Ventilationskanälen und die luftdurchlässigen Träger. Im Inneren sind Notebook und Tablet zudem gut geschützt. Schwarz, Stahlblau und Chili werden farblich angeboten. UVP 119,95 € www.ortlieb.com

ORTLIEB Commuter-Bag Urban Line Die Commuter-Bag verbindet urbanes Design mit wasserdichter Funktion. Zugriff zum Hauptfach ermöglicht der Deckelverschluss mit Steckschnallen und im Inneren hilft ein Organizer mit Fach für Tablet und Notebook-Fach, Ordnung zu halten. Durch das Quick-Lock-System (2.1 oder 3.1) am Gepäckträger fixierbar und dank Tragegriff sowie abnehmbarem Schultergurt ein idealer Begleiter. Mit 14 oder 19 Liter Volumen erhältlich sowie in den Farben Coffee oder Pepper. UVP 139,95 €/149,95 € www.ortlieb.com 60 Fahrrad News


— Taschen & Körbe —

FREITAG F151 Victor Gebrauchte Sicherheitsgurte, LKW-Planen und Fahrradschläuche fertigen den wasserabweisenden Rucksack. Kein Produkt gleicht dem anderen durch die Verarbeitung der gebrauchten und individuellen Materialen. Eine Steckschlaufe für das Bügelschloss und ein Schnellzugriffs-Außenfach machen den Victor zum täglichen Begleiter auf dem Bike. Das Action-Rücken-Polster trägt zum Tragekomfort bei. Viele verschiedene Farb- und Designvarianten werden vom Hersteller angeboten. UVP 260 € www.freitag.ch

BASIL Bold M Der Bold-Gepäckträgerkorb ist ein flexibler Allrounder. Je nach Größe lässt sich der Wochenendeinkauf sicher auf dem Fahrrad verstauen und dank des engmaschigen Stahlgeflechts gehen auch kleinere Gegenstände nicht verloren. Durch das patentierte CleverSystem wahlweise fest oder abnehmbar zu montieren. Drei Modellgrößen werden vom niederländischen Hersteller angeboten (S, M, L). UVP ab 24,95 € www.basil.com

Fahrrad News 61


SICHER UNTERWEGS Aktuelle Schlรถsser in der ร bersicht


Onguard Pitbul Mini DT 8008

Knog Straight Jacket Fatty

Masterlock Bluetooth Smartlock

Ein Schloss mit entsprechender Flexibilität – zu dieser Lösung greift Onguard beim Pitbul Mini. Die Kombination aus U-Lock und Kabelschloss besteht aus gehärtetem Stahl und verfügt darüber hinaus über eine doppelte Gummibeschichtung. Diese Ausstattung führt auch zum hohen Sicherheitslevel des Pitbul: Im Hersteller-Index wird hier 83 von 100 angegeben. Zum Lieferumfang zählen fünf Schlüssel, das Gewicht liegt bei etwas über 1.500 Gramm.

Die 80 Zentimeter lange Kette des Knog Straight Jacket ist aus speziell gehärtetem Stahl hergestellt, um zum einen die Sicherheit zu erhöhen und sie zum anderen so flexibel wie möglich zu halten. Ein Nylonüberzug verhindert Kratzer am Fahrrad. An der Spitze der Kette hängt ein acht Millimeter starkes Bügelschloss, das mit drei Nummern geöffnet und verschlossen werden kann. Erhältlich in drei Farben (Schwarz, Indigo, Rot); das Gewicht beträgt 1.300 Gramm.

Die Zukunft des Schlossmarktes ist digital. Immer mehr Hersteller drängen mit „smarten“ Lösungen auf den Markt – das Bluetooth Smartlock von Masterlock ist genau so ein Produkt. In Verbindung mit dem Smartphone reicht es, einen Knopf am Schloss zu drücken, um es zu öffnen. Ist das Smartphone nicht zur Hand, kann man es per Code am Schloss aufmachen. Als Batterie benötigt es eine CR2450Zelle.

UVP 39,95 € www.onguardlock.com

UVP 34,90 € www.knog.com.au

UVP 174,95 € www.masterlock.com Fahrrad News 63


Abus Bordo Black Edition

Abus Granit X Plus

Abus Nutfix SPC

Das Bordo ist ein altbekannter Klassiker im Abus-Sortiment, zum zehnjährigen Jubiläum des Modells hat man es aber noch einmal in einer neuen Edition aufgelegt. Das Faltschloss verfügt über die typische Bordo-Bauweise mit dem massiven, gehärteten Schlosskörper. In Sachen Sicherheit erreicht man so das maximale Level: 15 von 15 Punkten. Die Länge des Helfers beträgt ausgeklappt 85 Zentimeter, das Gewicht liegt bei 1.580 Gramm.

Dieses Bügelschloss von Abus gehört auch zu den altbekannten Produkten im Sortiment des Sicherheitsspezialisten. Das massive Material, der 13 Millimeter starke Vierkant-Parabolbügel und die doppelte Verriegelung des Bügels im Schlosskörper bringen dem Granit X Plus die Sicherheitsstufe 15 ein. In Sachen Gewicht kommt man insgesamt auf rund 1.450 Gramm. Das Schloss ist sowohl als Variante mit 230 als auch mit 300 Millimetern erhältlich.

Einen ganz anderen Ansatz wählt Abus mit dem Nutfix SPC. Mit diesem Schloss werden mit einem simplen Trick die Komponenten gesichert, etwa eine gefederte Sattelstütze. Der Clou ist die Funktionsweise. Die Nuss ist mit einem Mechanismus versehen, der die darunterliegende Schraube nur freigibt, wenn das Rad auf der Seite liegt – ansonsten ist kein Zugriff möglich. Das Nutfix gibt es auch als Version für die Radachsen.

UVP 139,95 € www.abus.com

UVP 102,95 € (230 mm)/107,95 € (300 mm) www.abus.com

UVP 35,95 € (SPC-Version) www.abus.com

64 Fahrrad News


Trelock Cops L

Hiplok DX Orange

Knog Milkman Combo

Trelocks Cops L ist ein Faltschloss, das mit seinem eleganten Design in der Stadt zu Hause ist. Laut Hersteller bietet es „Sicherheit gegen Gelegenheitsdiebe“ (Stufe 4 von 6), uns hat zudem vor allem die Panzerung der Stahlkabel und des Schließkörpers durch das eigens entwickelte System Armadon 360° überzeugt. Zum Aufbau zählen Korrosionsschutz und eine Staubschutzkappe, das Gewicht des Schließhelfers beträgt 1.250 Gramm.

Das Hiplok DX ist ein Bügelschloss mit einem 14 Millimeter starken Bügel, das über das Sicherheitslevel Gold von Sold Secure verfügt. Eine Tasche zum Transportieren benötigt man beim Hiplok übrigens nicht, denn dank des integrierten patentierten Clip+Ride-Systems kann man den Sicherheitsbegleiter am Gürtel mitführen. Das orangefarbene Schloss ist mit einem Gewicht von 1.250 Gramm relativ leicht. Im Lieferumfang enthalten sind drei Schlüssel.

Das Knog Milkman ist ein KombinationsKabelschloss, das mit einem vierstelligen Zahlencode geöffnet und verschlossen wird. Das zurückrollbare Stahlkabel ist 90 Zentimeter lang und wird mit 6,5-Millimeter-Steckbolzen gehalten. Der Hersteller kategorisiert es in die Sicherheitsstufe 2 von 10 ein, das Schluss ist also vor allem für kurze Einsätze konzipiert. Mit Schwarz, Indigo, Rot und Weiß gibt es vier Farbvarianten, das Gewicht beträgt nur 110 Gramm.

UVP 99,90 € www.trelock.de

UVP 69,99 £ www.hiplok.com

UVP 28,99 € www.knog.com.au Fahrrad News 65


Fotos Hersteller Text Werner MĂźller-Schell RenĂŠ Marks ist Produktmanager im Touringbereich bei Schwalbe.

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— Interview mit Schwalbe —

„PANNENSICHERHEIT UND GRIP SIND AM WICHTIGSTEN“ Interview mit Schwalbe Schwalbe gehört zu den größten Herstellern für Fahrradreifen in Deutschland. Etwa 150 Leute arbeiten am Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Reichshof an der Entwicklung und im Vertrieb der unterschiedlichen Reifenmodelle. Im Interview sprachen wir mit René Marks, Entwicklungsleiter im Touringbereich, über die aktuellen Trends in Sachen Fahrradreifen.

Herr Marks, wie viele unterschiedliche Reifen gibt es bei Schwalbe eigentlich im Sortiment? René Marks: Das ist eine stattliche Anzahl. Alleine im Tourenbereich kommen wir schon auf an die 30 verschiedene Reifenmodelle. Zusammen mit den Mountainbike- und Rennradmodellen dürften es 80 bis 90 sein. Die genaue Zahl ist eine Definitionsfrage, denn wir bieten viele Modelle auch noch in unterschiedlichen Ausführungen, Dimensionen und Breiten an. Die Anzahl der Modelle ist in den letzten zehn Jahren rapide gewachsen, der Reifenmarkt ist heute vielfältiger denn je.

Was sind denn gerade die aktuellen Trends bei Fahrradreifen? René Marks: Definitiv zu beobachten ist, dass die Reifen immer breiter werden – und das nicht nur bei den Rennrädern, sondern über alle Radsparten hinweg. Bei Tourenrädern werden 50 Millimeter breite Reifen immer beliebter, nicht selten werden sogar leicht profilierte Gravel- oder MTB-Pneus montiert. Mountainbiker greifen immer mehr zu den neuen, superbreiten PLUS-Größen. Unsere Kunden legen zudem mehr Wert auf Komfort, gepaart mit guten Fahreigenschaften und viel Pannensicherheit. Dies ist vor allem im Hinblick auf E-Bikes der Trend.

Der große Trend auf dem Fahrradmarkt sind derzeit E-Bikes. Worauf kommt es bei einem guten E-Bike-Reifen an? René Marks: Viele Fahrradkunden denken, dass Pedelecs wie normale Fahrräder sind – das stimmt aber nicht. Mit Elektrofahrrädern wird in der Regel schneller und dynamischer gefahren als mit normalen Bikes, also müssen E-Bike-Reifen in puncto Fahrsicherheit, Stabilität und Pannenschutz entsprechend leistungsfähig sein. Eine ganz besondere Bedeutung kommt hier einer hochwertigen Gummimischung mit viel Grip zu, die auch bei nassen Witterungsbedingungen Sicherheit in entsprechenden Fahrsituationen garantiert.

Woran liegt das? René Marks: Der technische Fortschritt hat neue Fahrradsegmente wie Enduro oder Gravel hervorgebracht, die wiederum spezielle Reifen benötigen. So sind zum Beispiel im MTB-Bereich neben Klassikern wie Nobby Nic und Fat Albert viele neue Trail- und Gravity-Modelle hinzugekommen. Im Rennradbereich steht die Frage nach der richtigen Reifenbreite im Raum, viele Rennradler schwenken von 23 Millimeter breiten Reifen auf die komfortableren 25er- oder 28er-Größen um. Auch Tubeless-Reifen werden hier immer beliebter. Im Tourenbereich hat sich die Modellvielfalt zwar auch vergrößert, etwa durch den Bereich E-Bike, allerdings nicht so stark wie in den sportiven Segmenten.

Wie sieht es mit dem Rollwiderstand aus? Das war doch eigentlich immer ein großes Thema … René Marks: Für viele Kunden hat der Rollwiderstand immer eine zentrale Rolle bei der Reifenwahl gespielt, auch wenn es um das Thema E-Bike ging. Interessanterweise hat sich das, besonders im Tourenbereich, mehr und mehr geändert. Heute wünschen sich viele Radfahrer beim Thema Reifen ein gutes Gesamtpaket aus Leichtlauf, Haftung, Pannenschutz und Haltbarkeit. Moderne Gummimischungen bieten uns die Möglichkeit, diese gegensätzlichen Eigenschaften besser unter einen Hut zu bringen. Die Praktikabilität des Fahrrades steht dabei klar im Vordergrund.

Wie erkennt man als Kunde solche speziellen E-Bike-Reifen? René Marks: Wir haben von Anfang an die Strategie verfolgt, entsprechende Reifenmodelle als „E-Bike Ready 25“ und „E-Bike Ready 50“ zu kennzeichnen – je nachdem, ob es sich um Reifen für normale Pedelecs bis 25 km/h oder sogenannte schnelle Pedelecs bis 45 km/h handelt. Damit ist für den Endkunden leicht erkennbar, ob ein Reifen für das jeweilige Pedelec geeignet und auch zugelassen ist. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zum Modell mit „E-Bike Ready 50“-Kennung. Derzeit führen wir zehn Modelle für unterschiedliche Einsatzzwecke im Tourenbereich. Fahrrad News 67


— Interview mit Schwalbe —

Werden Sie das E-Bike-Segment in Zukunft noch weiter ausbauen? René Marks: Selbstverständlich. Neben weiteren Touring-Modellen werden wir auch im Bereich E-MTB noch aktiver werden. Unser Ziel ist es, die Performance unserer E-Bike-Reifen noch besser auf die Bedürfnisse der verschiedenen Pedelecs abzustimmen. Auch das Thema Fahrsicherheit wird bei unseren zukünftigen Entwicklungen immer eine große Rolle spielen. Zu Beginn haben Sie uns bereits einen Einblick in die große Sortimentsvielfalt ihrer Fahrradreifen gegeben. Wie kann man hier überhaupt den Überblick behalten? René Marks: Je nach Fahrradtyp, Einsatzbereich und Größe sind die ersten Weichen beim Reifenkauf ja bereits gestellt. Viele Kunden orientieren sich auch am Profil eines Reifens, das für ihre Strecken am besten geeignet zu sein scheint. Im Tourenbereich sind außerdem Faktoren wie Haltbarkeit, Pannenschutz und natürlich der Preis sehr wichtig. Im Katalog und auf unserer Webseite bieten wir unseren Kunden viele Hilfsmittel, die sie bei der Reifenwahl unterstützen. Das reicht von technischen Daten über Bewertungen von Eigenschaften wie zum Beispiel Rollwiderstand und Grip bis hin zur Einteilung in unsere Produktlinien Active, Performance und Evolution. Das alles kann natürlich keine Beratung beim Fachhändler ersetzen, hilft aber bei der ersten Orientierung. An ihrem Hauptsitz in Reichshof findet die Entwicklung aller Schwalbe-Modelle statt. Woher bekommen Sie Ihre Ideen? René Marks: Glücklicherweise ist Schwalbe eine Firma mit vielen Fahrradbegeisterten, da mangelt es nie an „guten“ Ideen. Nachdem wir vielversprechende Projekte herausgefiltert haben, diskutieren wir im nächsten Schritt die technische Umsetzbarkeit und den Nutzen eines möglichen Produktes für unseren Kunden. Während 68 Fahrrad News

des Entwicklungsprozesses holen wir uns immer wieder Feedback aus dem „Markt“, sei es von Fahrradherstellern, Branchenspezialisten oder auch von unseren Außendienstmitarbeitern, die täglich mit unseren Fachhändlern und Kunden in Kontakt stehen. Auch unsere Internet-Plattformen helfen uns, die Ansprüche unserer Kunden besser zu verstehen und neue Trends zu erkennen. Wenn Sie Ihr Feedback bekommen haben: Wie lange dauert es eigentlich von den ersten Entwicklungen an, bis ein Fahrradreifen letztlich in den Handel kommt? René Marks: In der Regel vergeht von der Idee bis zur Produktionsreife ein Jahr, bei komplexeren Entwicklungen kann es aber auch zwei oder drei Jahre dauern. Besonders aufwendig sind Neuentwicklungen im Bereich Mountainbike und Rennrad, hier erfordern Verbesserungen in puncto Performance und Profilgestaltung viel Detailarbeit, besonders wenn es um Gummimischungen geht. Im Tourenbereich konzentrieren wir uns mehr darauf, die Alltagstauglichkeit unserer Produkte stetig zu verbessern. Wenn es um die Performance geht, greifen wir auch auf bestehende Technik aus dem MTB- und Rennradbereich zurück, die entsprechend angepasst wird. Wohin bewegt sich Ihrer Meinung nach der Reifenmarkt in nächster Zukunft? René Marks: Das Level von Fahrradreifen ist bereits sehr hoch, es wird in Zukunft immer mehr auf die Feinheiten ankommen. Sei es das Thema Aerodynamik bei Rennradreifen oder die nächste Generation von Gummimischungen für MTB-Reifen, die unterschiedlichste Eigenschaften in sich vereinen kann. Bei Tourenreifen werden Pannensicherheit und Wartungsfreiheit immer wichtiger werden. Herr Marks, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch!


B I K ES

S E I T

1976

W W W.C E N T U R I O N . D E

Numinis Carbon Wer Tour sagt, darf auch Trail fahren So eine richtig ausgedehnte Tour ist das Höchste der Gefühle für Mountainbiker. Aber wie schaut’s bei all den Höhenmetern mit dem Spaßfaktor aus? Wir finden: Wer Tour sagt, darf auch Trail fahren. Das Resultat ist unser komplett überarbeitetes Numinis Carbon. Mit 130 / 120 mm Federweg wird jeder Meter Singletrail zu einer unwiderstehlichen Einladung. Dazu 29er Laufräder, Platz für zwei Flaschenhalter und unser super effizienter Flex Link Hinterbau – fertig ist das Rezept für einen modernen Tourer, der die Grenzen seiner Kategorie sprengt! CENTURION – FORGE AHEAD.


— Geschichten —

UPHILL FLOW TRAIL Die Entstehung des ersten E-MTB-Trails

Text Norman Bielig

Fotos Andreas Meyer

Was passiert, wenn man drei Menschen mit Visionen zusammenbringt, kann man aktuell im MTB Zone Bikepark Geißkopf im Bayerischen Wald bestaunen. Hier entsteht der erste Uphill Flow Trail epowered by Bosch E-Bike Systems.

Es war im Herbst 2015, als Claus Fleischer (Bosch E-Bike Systems), Diddie Schneider (Trailbaupionier) und Stefan Schlie (Mountainbikeprofi) sich zum ersten Mal, fast schon konspirativ, in Diddie Schneiders MTB Zone Bikepark Geißkopf trafen. Claus und Stefan kamen bereits 2013 auf den Begriff des „Uphill Flow“. Er kennzeichnete für sie den Bereich zwischen Über- und Unterforderung, in dem wir maximalen Spaß haben, Waldwege genießen und flüssig über kurvige, sandige und steinige Passagen fahren – gewürzt mit einer Prise Nervenkitzel.

machte sich breit und sie wussten, dass es genau dieses Gefühl war, das sie vermitteln wollten, und dass sie hier eine Downhill-Strecke vorfanden, die dieses Gefühl zielsicher hervorrief. So stellten sie kurzerhand sicher, dass die Strecke von oben abgesperrt war, und bewegten sich in die entgegengesetzte Richtung. Der „Uphill Flow“ war geboren.

Dieser „Flow“, wie es im Mountainbikejargon heißt, wurde dank des E-Bikes nun auch beim Bergauffahren zugänglich. Technischere Passagen, die früher noch Quälerei bedeuteten, boten ihnen seitdem Herausforderung, Trails „Flow“ und in steilen alpinen Anstiegen konnten sie sich entspannt unterhalten. So zuverlässig, wie ihnen der E-Bike-Antrieb dieses Erleben ermöglichte, wollten sie es auch anderen Nutzern zuteil werden lassen, und so kamen sie zu Diddie Schneider und zum gemeinsamen Thema „Flow.“

Der anschließende Abend wurde lang. In schier endlosen Diskussionen wurden Gedanken in den Raum geworfen und diskutiert. Könnte man einen Trail bauen, der zuverlässig „Uphill Flow“ hervorruft? Der Menschen begeistern kann, die noch nie auf einem Mountainbike saßen, aber auch solche, die schon viel Erfahrung haben?

Zurück zum Herbst 2015, als sie viel Zeit auf dem Flow Country Trail am Geißkopf verbrachten. Ein dauerhaftes Grinsen

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„KÖNNTE MAN DENN EINEN TRAIL BAUEN, DER ZUVERLÄSSIG UPHILL FLOW HERVORRUFT?“

Knapp ein Jahr später stehen die drei wieder am Fuße des Geißkopfes. Doch dieses Mal biegen sie nach rechts ab. Zu einem neuen Trail, einem neuen Konzept, zur ersten Fahrt auf dem Uphill Flow Trail epowered by Bosch. Den Anfang macht ein welliges Stück parallel zum Forstweg, gemütliches Einrollen, keine größeren


Diddie Schneider, Trailbaupionier

Stefan Schlie, Mountainbikeprofi

Claus Fleischer, Bosch E-Bike Systems

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— Geschichten —

Schwierigkeiten – und doch zeigt sich schon ein Lächeln auf den drei Gesichtern. Nach einigen Metern geht es nun den Berg hinauf. Quer durch den Wald schlängelt sich der Trail, und nach einer Wegquerung warten die ersten Anliegerkurven auf die Erfinder des „Uphill Flow“. Die Drei halten an einer imposanten Wurzel an. Diddie Schneider erzählt, mit welchen Widrigkeiten des Geländes er zu kämpfen hatte. Der Boden war voller großer Felsen, die für die Streckenführung bewegt werden mussten. Schneider war es wichtig, den Trail durch ein abwechslungsreiches Waldstück zu führen, um den Fahrern die Vielfalt des heimischen Waldes näherzubringen. Ein Beleg dafür ist das folgende Trailstück. Durch einen fast schon urwaldartigen Wald schlängelt es sich immer weiter nach oben. Stefan Schlie und Claus Fleischer zeigen sich begeistert. So haben sie sich die Strecke vorgestellt, lediglich mehr technische Varianten wünschen sie sich. Doch auch hier hat Diddie Schneider schon seine Hausaufgaben gemacht. Erst einmal soll der Haupttrail fertiggestellt werden, und anschließend baut er an verschiedenen Stellen technischere Varianten mit ein. Rote Abzweigungen führen zu anspruchsvollen Passagen wie Wurzelteppichen, auch Sprünge können sich hier finden. In schwarzen Passagen wird sich Stefan Schlie am Ende wohlfühlen. Hier möchte Diddie Schneider schwierige Elemente verbauen und fortgeschrittene Biker fordern.

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Auf die Frage, wieso Bosch sich denn für die Anlage eines Trails engagiert, sagt Claus Fleischer, dass man „Uphill Flow“ als Gesamtkonzept sehe und den Nutzern mit dem Trail die Möglichkeit bieten möchte, ein perfekt auf sie zugeschnittenes Zusatzangebot wahrzunehmen. Er glaubt, dass gerade Neueinsteiger so die Fahrtechnik in einer sicheren Umgebung erlernen können, um anschließend das freie Wegenetz entsprechend zu genießen. Auch Diddie Schneider sieht große Vorteile in dem Trailkonzept. Gerade alpine Regionen könnten mit so einem Trail Gäste locken, die deren klassisches Bikepark-Angebot sonst nicht wahrnehmen würden. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese auch an dem ein oder anderen Tag den Lift nutzen würden, um eine der Bergab-Strecken zu befahren, sei groß, allerdings müssten die Regionen dann auch für Einsteiger entsprechend niedrigschwellige Angebote schaffen wie eben einen „Flow Country Trail“.

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3 1 Mehr als drei Jahre vergingen von der Idee bis zur Fertigstellung. 2 Diddie Schneider und Claus Fleischer beim Planen des Trails. 3 Dem Bau der ersten „Uphill Flow Trails“ ging mühevolle Handarbeit voraus.


— Uphill Flow Trail—

Wir sitzen am Abend noch längere Zeit mit Diddie Schneider zusammen. Er erzählt uns von der Planung und Umsetzung des Trails. Schon im Frühjahr habe er mit dem Forst vor Ort gesprochen, sei die mögliche Streckenführung abgegangen. Gemeinsam hätten sie beschlossen, den Einfluss auf den Wald so niedrig wie möglich zu halten. Diddie Schneider ist sich sicher, dass ein gut gebauter Weg dafür die Grundlage ist. Ein Weg, den man nicht jede Woche mit Maschineneinsatz instand setzen muss, sondern ein Weg, der mit wenig händischer Pflege auskommt. Dafür muss allerdings einmal der Bagger ran. Die oberste Erdschicht wird abgetragen, Steine werden entfernt und am Wegrand dekorativ aufgeschichtet. Die Steine nutze er, um „Stoamandl“ mit dem Bagger aufzuschichten, erklärt er uns. Und wer den Trail fährt, wird dies bestätigen können. Nachdem die Trasse und die Anliegerkurven mit dem Bagger vorbereitet sind, werden diese fein per Hand nachgearbeitet. Anschließend wird aufgesandet, also Sand auf die Strecke aufgebracht, verteilt und verdichtet. Die Sandschicht ist dabei relativ dünn und dazu da, den Untergrund zu verfestigen und

Wasser besser abfließen zu lassen. So wird die Strecke allwettertauglich, so Schneider. „DER TRAIL BRINGT DEN FAHRERN DIE VIELFALT DES HEIMISCHEN WALDES NÄHER.“ Im Frühjahr 2017 wird sie nun offiziell eröffnet. Mit einer durchgehenden Linie ohne größere Schwierigkeiten, dafür mit viel Uphill Flow. Mit roten und schwarzen Passagen für technisch versierte Fahrer und natürlich mit einer großen Auswahl an Downhill-Strecken, die anschließend wieder zum Einstieg ins Tal führen. Dann können alle ausprobieren, ob der Uphill Flow als Trail funktioniert. Doch Diddie Schneider, Claus Fleischer und Stefan Schlie sind sich nach dem Befahren schon sicher: Dieser Uphill Flow Trail wird nicht der letzte sein. Es werden zahlreiche andere folgen und Mountainbiken weiter im Breitensport und im Bewusstsein von Aktivurlaubern verankern.

MADE FOR Besser werden, mit jedem Tag: Das ist das Ziel, das alle Sportlerinnen und Sportler mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von LÖFFLER verbindet. Dafür entwickeln wir nachhaltige Innovationen. AUS ÖSTERREICH.

BETTER.

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Foto Franken Tourismus/FWL/Würzburg/Hub


— Main-Donau-Radweg —

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AUF DEM MAIN-RADWEG Genussradeln im Norden Bayerns Franken gilt bei vielen Reisenden als verkleinertes Abbild Deutschlands. Jede der 16 unterschiedlichen Landschaften der Region im nördlichen Bayern hat ihren eigenen, unverwechselbaren Reiz. Mehr als die Hälfte der Fläche Frankens ist in insgesamt zehn Naturparks eingebunden: Traumlandschaften für Genießer, Sehenswürdigkeiten, Museen und Kulturleben. Für Freunde der Kulinarik genießt man zudem die fränkische Küche, die Bierspezialitäten und vor allem den Frankenwein.

Die Festung Marienberg mit der Statue des Heiligen Kilian im Vordergrund ist eines der kulturellen Highlights in Würzburg.

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Text Werner Müller-Schell

Rund 600 Kilometer per Rad – von den Quellen des Mains bis zu seiner Mündung bei Mainz. Der Main-Radweg führt mitten durch Franken und verbindet nicht nur das Bierland Franken mit dem Weinland Franken, sondern auch Kulturstädte wie Bayreuth, Kulmbach, Bamberg, Schweinfurt, Würzburg oder Aschaffenburg. Der prachtvollen Würzburger Residenz, der Bamberger Altstadt und dem markgräflichen Opernhaus Bayreuth, welches übrigens im Frühjahr 2018 wiedereröffnet wird, wird dabei noch eine besondere Ehre zuteil: Sie gehören allesamt zum Welterbe der UNESCO. Will man den Main-Radweg mit dem Rad befahren, steht man zu Beginn vor der Entscheidung, wo man überhaupt startet: Die Tour beginnt alternativ an den Quellen des Roten Mains bei Creußen in der Fränkischen Schweiz


Informationen

Foto Aschaffenburg/Franken Tourismus

Foto Franken Tourismus/FWL/Hub

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Foto FrankenTourismus /Holger Leue 3

1 Der Main-Radweg bei Kitzingen. 2 Das Schloss Johannisburg in Aschaffenburg von der Mainbrücke aus fotografiert. 3 Blick über die Bamberger Altstadt.

oder am Ursprung des Weißen Mains im Fichtelgebirge. Nach jeweils etwa 50 Kilometern vereinigen sich die beiden Quellarme bei Kulmbach zum Main. Durch die Naturlandschaften des Obermain Juras führt der Fluss im Folgenden hindurch, durch die Haßberge und den Steigerwald, das Fränkische Weinland mit der barocken Metropole Würzburg, das liebliche Taubertal und schließlich durch die Ferienregion Spessart-Mainland, ehe die reizvolle Route Aschaffenburg passiert. Der bayerische König Ludwig I. bezeichnete die Stadt einst wegen des milden Klimas als „bayerisches Nizza“. Sie ist die letzte größere Station vor der letzten Etappe des Main-Radweges bis zur Mündung des Stroms in den Rhein. Veranstaltungen am Wegesrand Der Lebensader Main folgend, durchquert der Fernradweg dabei Ferienlandschaften mit jeweils ganz eigenem Charakter, verschiedenartigsten Landschaftsformationen, kulturellen Kostbarkeiten und kulinarischen Spezialitäten für Genießer. Auf seiner ganzen Länge ist der Main-Radweg eine erste Wahl für Radler, die sich an Biervielfalt und Weingenuss, dem Entdecken barocker Schlösser, mittelalterlicher 76 Fahrrad News

Stadtbilder oder attraktiver Landschaften erfreuen – spielt das Wetter im Norden Bayerns bzw. im Süden Hessens mit, umso schöner. „ZAHLREICHE VERANSTALTUNGEN AM WEGESRAND BIETEN VIEL ABWECHSLUNG.“ Natürlich darf auch das Vergnügen bei einer Radfahrt entlang des Mains nicht zu kurz kommen: Zahlreiche Veranstaltungen in den Orten und Städten am Main-Radweg bieten viel Abwechslung. Ein weiterer „Genussfaktor“ ist der hohe Qualitätsstandard. Auf dem gesamten Streckenverlauf mit seiner einheitlichen Beschilderung können sich Radler immer auf die passende Unterkunft verlassen. Zahlreiche fahrradfreundliche Unterkünfte unterschiedlicher Kategorien haben sich auf die Bedürfnisse von Radfahrern bestens eingestellt. Auch Radfahrer, die den Main-Radweg mit dem E-Bike erkunden wollen, werden hier fündig: Wer nicht mit dem eigenen E-Bike anreist, kann sich zudem ganz unkompliziert eines ausleihen. Am Wegesrand gibt es nämlich zahlreiche Vermieter.

Geschichte voller Leben Es sind die herausragenden Zeugnisse aus der Geschichte der Menschheit und der Natur, die mit dem Rang eines UNESCO-Welterbes ausgezeichnet werden. Baudenkmäler, Städteensembles, aber auch Industriedenkmäler und außergewöhnliche Naturlandschaften werden so unter besonderen Schutz gestellt. Mit der Bamberger Altstadt, der Würzburger Residenz, dem Markgräflichen Opernhaus Bayreuth und dem Obergermanisch-Raetischen Limes liegen vier dieser Welterbestätten in Franken. Planungshilfen Sowohl bei der Planung als auch unterwegs erweist sich Franken Tourismus als hilfreicher Partner: Mit dem kostenlosen Tourbegleiter zum Main-Radweg, der Webseite w w w. m a i n r a d w e g . c o m und der kostenlosen App fürs iPhone und Smartphone sind Unterkünfte, Gasthäuser, Sehenswürdigkeiten, Kartenmaterial oder auch die aktuellen Veranstaltungen entlang des Weges jederzeit und überall schnell verfügbar. Kontakt Franken Tourismus Postfach 44 04 53 90209 Nürnberg Tel. 0911 941510 info@frankentourismus.de www.frankentourismus.de


Faszination Profiradsport

Leidenschaft & Emotion

Hintergründe & Geschichten aus dem

HERZEN DES PELOTONS

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Text Lucas Arnhold Fotos Wolfgang Watzke

Der Sonne entgegen in SüDtirol Langschläfer(Un)geeignet

„Wir haben so ein Glück, hier zu sein“, ruft uns jemand freudig entgegen. Dieser Jemand ist Greta Weithaler. Greta ist Anfang 20, geboren und aufgewachsen in Südtirol, genauer: in Naturns im Vinschgau. Etwas müde sind wir ja schon noch, als wir uns begrüßen. Gerade ist die Sonne über die Gipfel gestiegen, die Berge sind in ein warmes Licht getaucht. Die junge Südtirolerin steckt uns mit ihrer Begeisterung aber sofort an – kein Wunder, dass sie ihr Hobby zum Beruf gemacht hat. Als Guide ist sie bei Women‘s Camps, bei Messen und Events unterwegs. Greta weiß genau, was sie machen muss, um ihre Kunden munter werden zu lassen – nicht umsonst stehen wir genau jetzt, zum Sonnenaufgang, am Plose-Gipfel. 78 Fahrrad News

Unsere Tour beginnt rund anderthalb Stunden zuvor. Verschlafen stehen wir im stockfinsteren Brixen. Diese 20.000-Seelen-Gemeinde liegt im Herzen Südtirols und liegt keine drei Autostunden von München entfernt. Wir – das ist eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Bikern. Greta hatte uns gefragt, ob wir nicht Lust hätten, mit ihr den Sonnenaufgang am Gipfel zu erleben. Mit verschlafenen Augen stecken wir die frisch geladenen Akkus in unsere E-Bikes, überprüfen die Anzeigen und Einstellungen und schon rollen wir leise und schweigend durch die Dunkelheit in Richtung Gipfel der Plose, einem Gebirgsstock direkt neben Brixen. Während der Auffahrt schwärmt Greta von den Bergen Südtirols, den Wiesen, Trails und der

Natur. Sie erzählt von Almenwegen, die Naturnser und Mauslochalm verbinden, den Knödeln der Marzoner Alm und den Ausblicken bis nach Juval, Reinhold Messners Schloss hoch oben am Berg. Aus jedem ihrer Worte sprüht Begeisterung für ihre Heimat und für die Bewegung in der Natur. Und so wird auch diese Ausfahrt schnell zu einem Erlebnis, für das sich das frühe Aufstehen gelohnt hat. Unterwegs gibt Greta wertvolle Tipps zum Fahren mit dem E-Bike. So beginnen wir mit relativ hoher Unterstützung, um ins Rollen zu kommen, und schalten mit der Zeit immer weiter zurück. Aufgrund der Gespräche vergessen wir die tief hängenden Wolken und befinden uns bereits auf den letzten Metern zum Gipfel. Langsam wird es heller und


Information Reisezeit Biken von März bis November: So lange biked es sich nirgends sonst in den Alpen. Tourenmöglichkeiten Südtirol vereint auf kleinstem Raum die vielfältigsten Tourenmöglichkeiten. In den spezialisierten BikeHotels gibt es geführte Touren sowie Tourenvorschläge für E-Biker mit Hinweisen zu Lademöglichkeiten für alle, die lieber auf eigene Faust unterwegs sind.

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1 Mit dem E-Mountainbike in den Sonnenaufgang. In Brixen durften wir das erleben. 2 Greta Weithaler strahlt über beide Ohren. Die Südtirolerin kennt sich in ihrem Bikerevier in Brixen und Umgebung bestens aus. 3 Nach dem Sonnenaufgang genießen wir das Bergpanorama.

wir können die Lampen im Rucksack verstauen. Auf 2.562 Metern angekommen, sind wir zu Beginn noch von einem Meer von Wolken umgeben. Unseren Gesichtern ist die Enttäuschung anzusehen. „Das wird schon noch. In Südtirol hat es zumeist 300 Sonnentage im Jahr. Vertraut mir“, sagt Greta strahlend. „Jetzt ist erst mal Zeit für einen Kaffee.“ Sie packt ihre Bialetti und den Gaskocher aus und im Nu sitzen wir am Gipfel und genießen bei Espresso und Keksen unser Frühstück. Zu unserem Glück fehlt nur noch die Sonne. Kaum ist der Gedanke zu Ende gedacht, zieht ein kräftiger Wind auf, der uns den Blick frei Richtung Sonne und damit den Alpenhauptkamm macht. Keine zwei Minuten später sehen wir auch die Dolomiten. „Ich habe es euch doch gesagt“,

lacht Greta. Eine Weile noch genießen wir diesen unglaublich schönen Moment und vergessen dabei das frühe Aufstehen. Es folgt der angenehmste Teil für uns Mountainbiker: die rasende Abfahrt. Wie auf einer Perlenschnur aufgereiht, fahren wir den Kamm entlang und biegen nach einigen Kilometern auf einen der zahlreich ausgeschilderten Mountainbikewege ab, die aufgehende Sonne im Rücken. Sie begleitet uns hinab ins Tal, und so erreichen wir gemeinsam mit ihr wenig später den belebten Marktplatz von Brixen. Im Ort bestellen wir uns einen Espresso und laden die Akkus unserer E-Bikes wieder auf. Greta strahlt noch immer. Nach einiger Zeit und nach vielen Gesprächen grinst sie uns fragend an: „Akkus wieder geladen? Dann los!“

Einmalige E-Bike-Events Vom 25. bis 27. Mai lädt die Shimano E-MTB Experience Interessierte zu einem Südtirol-Cross der besonderen Art. Es geht in vier Tagesetappen von Naturns über Sarntal nach Brixen, dann nach Bruneck und Sexten. Hotels für E-Bike-Fahrer Hotel Gasthof Stern Hotel Pider Hotel Alpenblick Vitalpina Hotel Pfösl Mountain Nature Hotel Störes Design Hotel Tyrol Ganischgerhof Hotel Steineggerhof Dolce Vita Hotel Jagdhof Kontakt BikeHotels Südtirol Seilbahnstraße 6c 39031 Reischach/Bruneck Tel. 0039 0474/ 830000 www.bikehotels.it

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erscheint am 24. Mai 2017

Vorschau Trends: Adventure & Gravel erobern die Radsportwelt Material: E-Mountainbikes 2017 in der Übersicht Geschichten: Hausbesuch bei Zubehörspezialist SKS

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