Fahrrad News 03.2014

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www.fahrrad-news.com

Ausgabe 3 | Juni 2014

Technik, Trends und Emotionen

News

E-Bike | Trekking | MTB | Urban | Rennrad

Energiegeladen im Gelände 8 E-MTBs im Fahrrad-News-Test

Ergonomie Spezial Tauernradweg erleben Outfits für den Sommer Mit Kind und Kegel auf Tour

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Edito

Eine energiegeladene Saison

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HIER 2,4 Fahrräder finden sich durchschnittlich in deutschen Haushalten … zu dieSCHRAUBT DER sem Schluss kommt der ADFC Monitor 2013. 26 Prozent der Befragten planten laut diesem einen Neukauf in den nächsten zwölf Monaten. Begünstigt durch den milden Winter und sonnigen Frühling, sind viele dieser erwogenen NOCH SELBST. Räder bereits über den Tresen gewandert und werden nun in der Freizeit und als Verkehrsmittel genutzt. Den Radhandel freut dies ebenso wie den Kunden, denn was gibt es Schöneres, als bei sonnigem Wetter durch die Natur zu radeln. Beim Thema Natur können wir den Tauernradweg wärmstens empfehlen, ab Seite 64 finden Sie alle wichtigen Infos zu diesem außergewöhnlichen Erlebnis. Bleiben wir beim ADFC Monitor, dann sticht uns vor allem das mit 47 Prozent konstant hohe Interesse an E-Bikes ins Auge. Gerade die Mischung aus neuester Technik und praktischen Erwägungen macht das E-Bike für viele Radfahrer äußerst spannend. Gut ein Viertel besitzt ein Mountainbike, welches somit nach den City- und TrekkingRädern die zweitgrößte Kategorie darstellt. Auch hier hält die elektrische Unterstützung zunehmend Einzug. Aus diesem Grund testeten wir für Sie in dieser Ausgabe 9 E-MTBs auf Herz und Nieren. Wir suchten die sportliche Herausforderung beim Bosch eBike Rennen im Rahmen des Sparkassen MTB Festivals in Stuttgart und waren unterwegs auf energiegestützter kulinarischer Reise durch das Val di Fiemme. Ich hoffe, Ihnen Appetit auf die neue Ausgabe der Fahrrad News gemacht zu haben, und wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen! Christian Ettl Chefredakteur

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Inhalt

Flachland bis über die Alpen 50 8Vom Mountainbike-Fullys um 2.000 €

Neue E-MTBs 16 9 x energiegeladen durchs Gelände Zu Besuch bei SQ Lab 60 Der Ergonomie-Experte im Portrait Mit dem E-Bike auf dem Tauernradweg 64 Unterwegs im Salzburger Land Cover Foto: SalzburgerLand Tourismus/Markus Greber Ort: Tauernradweg

4 Fahrrad News


30 Reise: Val di Fiemme Kulinarische Erlebnisse mit dem E-Bike 36 News #2 Mehr Neuigkeiten für den Radsommer 42 Kaufberater: Pumpen Welche Pumpe für welchen Einsatzbereich?

66 Tiefstapler 6 Tiefeinsteiger in der Fahrrad-NewsVorstellung 70 MTB-Rennen mit Rückenwind Beim Bosch eBike Rennen in Stuttgart 74 Reise: Touren in Flims Mit Kind und Kegel auf dem Mountainbike 78 Sissis Sattelgespräche Das BMC alpenchallenge im Alpenvorland 82 Vorschau/Impressum

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46 Hinter den Kulissen von Derby Cycles Der Branchenriese aus Cloppenburg gewährt ungewohnte Einblicke

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6 News #1 Aktuelle Produkte für die Saison

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News

Shimanos brandneue Schaltgruppen für Mountainbike und Rennrad MTB-Flaggschiff In der Regel dauert der Produktzyklus bei Shimano vier Jahre. 2010 wurde die noch aktuelle XTR-Gruppe präsentiert und nun ist es also wieder so weit – das neue Flaggschiff von Shimano erblickt das Licht der Welt. Wie erwartet, bietet die neue XTR eine 11-fach-Kassette. Was jedoch nicht unbedingt erwartet wurde, ist, dass zur 11-fach-Kassette (11–40 Zähne) die Kombination mit einem, zwei oder gar drei Kettenblättern an der Kurbel angeboten wird. Bei der Kurbel mit ein oder zwei Kettenblättern hat man die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Modellen, die sich hinsichtlich Q-Faktor und Gewicht unterscheiden. Reagiert hat man auch auf die Umstellung hin zu überwiegend 27,5- und 29-Zoll-Laufrädern am Umwerfer. Durch die neue Side-Swing-Technologie gibt man dem Rahmenhersteller mehr Konstruktionsfreiraum im beengten Raum zwischen Sitzrohr und Reifen. Das Schaltseil läuft direkt von vorne in den Umwerfer und man spart neben Platz auch Bedienkräfte durch weniger Reibung. Shimano verspricht durch die neue Technik eine doppelt so gute SchaltPerformance an den Kettenblättern wie bisher. Neu ist auch, dass der Reibungsdämpfer Shadow+ am Schaltwerk individuell eingestellt werden kann und eine neue, asymmetrische Kette zum Einsatz kommt. Übersetzungen Kurbel 3-fach 40-30-22 2-fach 38-28, 36-26, 34-24 1-fach 36, 34, 32, 30

Rennrad-Performance für jedermann Mit der 105 stellt Shimano eine brandneue Version der weltweit beliebtesten und weitverbreitetsten Rennradgruppe vor. Die neue 105 (5800-Serie) „erbt“ Schlüsseltechnologien und Features der in den Jahren zuvor eingeführten Race-Gruppen Dura-Ace und Ultegra und macht diese damit auch für ambitionierte Hobbyfahrer verfügbar. Zu den wesentlichen Neuheiten bei der 105 zählen ein 11-fach-Antrieb, der präziser und leichtgängiger schaltet als je zuvor, die optimierte Brems-Performance und zahlreiche Features, die letztlich zu einer verbesserten Radbeherrschung und Kontrolle beitragen. www.paul-lange.de

6 Fahrrad News


Gegensätze ziehen sich an bei Cateye

Ausgezeichnete Qualität – der iXS Trail RS Helm

Die neuen Fahrradcomputer Padrone und Strada Slim von Cateye könnten in ihrer Ausführung gegensätzlicher nicht sein: super winzig gegen sehr groß, doch beide ideal für den sportlichen sowie den Toureneinsatz. Cateyes Padrone bietet ein enorm großes Display in schlankem und dennoch kompaktem Design, sodass Ablesen des Displays auch problemlos ohne Brille möglich ist – in jeder Situation. Mit dem größten zur Verfügung stehenden Display aller Radcomputer am Markt bietet er sich für MTB-Fahrer ebenso an wie für weitsichtige Fahrradfahrer ohne Brille. Der Strada Slim hingegen soll vor allem kompakt sein, bei bestmöglicher Funktionalität. Neu gestaltete Schaltkreise und die verbesserte Effizienz ermöglichen die Verwendung kleinerer Batterien, sodass der Computer leichter und schlanker designed werden konnte. Das kompaktere Gesamtpaket bietet die großartigen Eigenschaften und Funktionen sowie ein noch größeres Display. Zusätzlich können die angezeigten Funktionen auf die Bedürfnisse des Fahrers hin angepasst werden. Der Padrone ist für 54,99 Euro, der Strada Slim für 59,99 Euro erhältlich. www.paul-lange.de

Der iXS Trail RS Helm, erhältlich in fünf aktuellen Farben, wurde mit dem Plus X Award für hohe Qualität, Design und Funktionalität ausgezeichnet. Der Mountainbike-Helm konnte eine internationale und unabhängige Jury aus 25 Branchen vollauf überzeugen. Durch Inmould-Technologie soll ein Rundumschutz gewährleistet werden, 22 Luftkanäle sorgen für beste Belüftung auch an heißen Tagen, Drehsystem, Kopfring und der verstellbare Riemen sichern optimalen Sitz und leichte Einstellbarkeit. Der iXS Trail RS Helm ist in zwei Größen für 99,95 Euro erhältlich. www.ixs.com/sports

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News

Aus eins wird zwei – die Gonso Patrick 2-in-1Windjacke

BC 60 von Westfalia-Automotive: Sicher – multifunktional – faltbar

Die Gonso 2-in-1-Windjacke Patrick (bei den Damen Iman) ist ein richtiger Allrounder. Mit der sportlich geschnittenen 2-in-1-Jacken-Westen-Kombination ist man bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit bestens ausgerüstet. Dank der innovativen und funktionellen PacksleeveKonstruktion verwandelt sich die Windjacke im Handumdrehen in eine Weste – und wieder zurück. Dazu wird der Arm durch den geöffneten langen OberarmReißverschluss geführt. Der Ärmel wird durch das Armloch in die Jacke hineingezogen und kann dann in der innenliegenden Ärmeltasche verstaut werden. Durchdachte Details wie der durch einen elastischen Einsatz halsnah schließende Stehkragen, der teilbare und unterlegte Front-Reißverschluss mit Kinnschutz, zwei Reißverschluss-Taschen, der elastisch eingefasste Jacken- und Ärmelsaum sowie Reflektoren runden den Allrounder ab. Die 2-in-1-Jacke ist für Herren in drei, für Damen in zwei verschiedenen sportlichen Farben für 84,95 Euro erhältlich. www.gonso.de

Continental Fahrradreifen mit PerformanceLinie

8 Fahrrad News

Ein wahres Multifunktionstalent ist der im ostwestfälischen RhedaWiedenbrück gefertigte Fahrradträger BC 60 von Westfalia-Automotive. Vom ACE und GTÜ mit dem Prädikat „sehr empfehlenswert“ ausgezeichnet, können dank 60 Kilogramm Zuladung zwei E-Bikes transportiert werden. Mit einer Erweiterung ist zudem die Beförderung eines dritten Rades möglich. Doch nicht nur Fahrräder finden auf dem BC 60 Platz – er ist zudem auch Basis für clevere Erweiterungen wie eine Box mit 200 Liter Fassungsvolumen sowie einer Transportplattform. Dies bietet zusätzlichen Stauraum für Campingausrüstung, Kletterutensilien oder Wintersportaktivitäten. Und das Geniale: Wird der BC 60 nicht benötigt, lässt er sich schnell und einfach auf ein minimales Maß zusammenfalten und findet überall leicht Platz. UVP: 475 € www.westfalia-automotive.com

Der deutsche Fahrradreifenhersteller Continental hat in seinem Kompetenz- und Technologiezentrum im hessischen Korbach eine neue Performance-Linie entwickelt. Die Mountainbikereifen erkennt man an der Wabenstruktur in der Seitenwand. Die Mischung ist bewusst auf Grip und Langlebigkeit ausgelegt, sodass sie den ambitionierten Hobbyradler nie im Stich lässt. Gewichtstuning wurde zugunsten der Haltbarkeit bewusst nicht betrieben. Wer Wettkampfreifen auf allerhöchstem Niveau sucht, sollte bei Black-Chilli-Reifen aus Korbach bleiben. Der UVP der PureGrip-Faltreifen liegt im MTB-Bereich bei 32,90 Euro. Aktuell sind die klassischen Größen (26 und 29) und Profile Race-, X- und MountainKing verfügbar. Darüber hinaus wird an der Erweiterung in Richtung TrailKing und 27,5 Zoll gearbeitet. www.conti-fahrradreifen.de


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Mit dem neuen Lycan Prime von KTM werden neue Wege erschlossen. Durch die Fox Federgabeln (130 mm vorne & 125 mm hinten) in Kombination mit den 27,5" Laufrädern von DT Swiss überrollen Sie Hindernisse mit Leichtigkeit. Eine extrem leichte Shimano XTR Vollausstattung ermöglicht schalten in jeder Situation. Hydraulische Shimano XTR Scheibenbremsen sorgen für die nötige Verzögerung des 11,6 kg leichten Bikes. Das Lycan Prime ist zu einem Preis von 4.999,- € erhältlich.

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Specialized bietet mehr Sicherheit auf der Straße Mit dem All-Conditions Armadillo hat Specialized einen der beliebtesten Reifen im Straßensegment noch einmal verbessert. Neuartige Materialien sorgen für zuverlässigen Pannenschutz und ein angenehmes Fahrgefühl. Zudem wird nun auch die eigene Gummimischung GRIPTON verwendet. 30 Prozent weniger Rollwiderstand resultieren daraus. Darüber hinaus werden 40 Prozent mehr Kraft benötigt, um einen Durchstich zu provozieren. Der Armadillo sowie der Armadillo Elite bieten also beste Pannensicherheit bei geringem Rollwiderstand für nahezu alle Straßenverhältnisse. Ein echter Allrounder. Die Armadillo-Reifen-Serie ist ab 27,90 Euro erhältlich. Zusätzlich wird es ab Herbst eine neue Lampenserie von Specialized für Pendler, Alltagsfahrer und Rennradfahrer geben. Die Flux genannten Lampen bieten eine optimale Ausleuchtung, Helligkeit und vor allem unkomplizierte Bedienung. Die Lampen können nutzerfreundlich per USB am Arbeitsplatz aufgeladen werden. Und auch die Befestigung lässt in Sachen Handling keine Wünsche offen. www.specialized.com

BionX D-Series im Handel erhältlich 29-Zoll-Hardtail-Mountainbikes sind wahre Kilometerfresser. Da macht ein elektrischer Zusatzantrieb umso mehr Sinn. Und genau darum hat WHEELER das „E-Eagle“ auf die Räder gestellt. Die Shimano-Schaltung bietet 30 Gänge und eine hydraulische Scheibenbremse mit 180 Millimeter großen Bremsscheiben sorgt bei Bedarf für die nötige Verzögerung. Der neue BionX-D-Series-Motor verspricht beste Kletterfähigkeit für sportliche E-Bikes. Dass BionX mit der erstmals an der Eurobike vorgestellten D-Serie zu neuen Ufern aufbrechen will, signalisiert bereits der erste Blick auf den Antrieb. Das Motorengehäuse ist äußerst schmal gebaut, dafür umso größer im Durchmesser. Mit der jüngsten Entwicklung peilt BionX nämlich ganz gezielt den E-MTB-Markt an. Hier sieht die Firma das am stärksten wachsende Segment im gesamten Elektrorad- und Radmarkt. www.wheelerbikes.de


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News

Ergonomische Sitzgelegenheit Der Sattel ist immer eines der kritischsten Teile am Rad. Schließlich soll er bequem, leicht und im Idealfall auch noch ästhetisch sein. Selle Italia hat mit dem SLS Kit Carbonio einen Sattel im Programm, der alle drei Ansprüche vereinigt. Mit teilweise deutlich unter 200 Gramm, je nach Modell, ist er ein wahres Leichtgewicht, mit unter 100 Euro bezahlbar und zusätzlich gibt es ihn in verschiedenen Ausführungen, der individuellen Ergonomie entsprechend. Mit dem id-Match-System kann man sich bei seinem Fachhändler vermessen lassen und bekommt eine Auswahl von passenden Selle-Italia-Sätteln. Ein tolles System für langen Fahrspaß. Der SLS Kit Carbonio ist für 79,95 Euro erhältlich, die Flow-Variante kostet 84,95 Euro, die Monolink-Variante 94,95 Euro. www.paul-lange.de

„Rad an Rad“ mit Marino Vanhoenacker Im „Roadbike Holidays“ Hotel Saliter Hof trainieren Triathleten und solche, die es werden wollen, eine Woche lang exklusiv mit Triathlon-Star Marino Vanhoenacker. Triathlon-Fans verpassen ihrer Form kurz vor Saisonbeginn (3. bis 10. Mai 2014) mit einem intensiven Trainingsprogramm im Salzburger Land noch den letzten Feinschliff. 14 Experten, unter anderem Triathlon-Star Marino Vanhoenacker aus dem pewag racing team, leiten die Trainingseinheiten im Hotel Saliter Hof in Saalfelden. Highlight der Trainingswoche ist die gemeinsame Fahrt mit dem Weltklasse-Triathleten auf den Großglockner, Österreichs höchsten Berg. Ein Begleitfahrzeug sorgt für alle Annehmlichkeiten wie Verpflegung, Reservekleidung … auf der Tour. Zurück im Hotel, kann man sich voll und ganz auf die garantierten „Roadbike Holidays“-Leistungen verlassen. Der versperrbare und videoüberwachte Radkeller, die Radwaschstation, eine Werkstatt für einfache Wartungen sowie der kostenlose Waschservice für Sportbekleidung zählen dazu. Optional kann man auch Zusatzpakete wie Leistungsdiagnostik, Radeinstellung, Lauf- und Schwimmanalyse oder Personal Coaching schon vorab buchen. Mehr Infos zur Trainingswoche (ab 995 Euro) im Saliter Hof: www.saliterhof.at, www.roadbike-holidays.com

Jeder kann ein Mountainbiker sein Mit dem richtigen Material fällt der Einstieg in eine neue Sportart leicht und macht Spass. Erfahrene Biker wissen, wer einmal die Schönheit des Mountainbikens entdeckt hat, ist motiviert und bleibt dabei. Das BMC sportelite SE26 ist das ideale Mountainbike-Einstiegsbike für Jugendliche und Erwachsene. Es ist ein effizientes Cross-Country Hardtail Bike, mit einem zuverlässigen und leichten Aluminiumrahmen und ausgestattet mit bewährten 26“-Laufrädern. Erhältlich ist es in fünf Grössen von XS bis XL. www.bmc-racing.com

12 Fahrrad News

‚adrenalin‘ – der neue ‚Muntermacher‘-Riegel von VISPOaktiv vereint Koffein und Guarana mit besten Bio-Zutaten Adrenalin ist eines der wohl bekanntesten körpereigenen Hormone: Es bringt Puls und Herzfrequenz auf Touren. Nomen est omen, dachte sich die junge, innovative Bio-Manufaktur VISPOaktiv, deren Produkte nicht nur unter Sportlern einen exzellenten Ruf genießen. Mit‘adrenalin‘ bringt man nun einen innovativen MuntermacherRiegel mit Koffein und Guarana auf den Markt: schnell wirksam, lang anhaltend, bio-gesund. www.vispoaktiv.com


„Sehr gut“-Testsiegel für Raleigh Leeds Impulse R Light HS Extra Energy prämiert das Raleigh Leeds Impulse R Light HS mit dem „Sehr gut“-Testsiegel im Frühjahrstest 2014. Das Raleigh Leeds Impulse R Lite HS bietet alles, was man von einem hochwertig ausgestatteten E-Bike auf dem modernsten Stand der Technik erwarten kann, verbunden mit zeitlosem Stil. Mit der wartungsfreien 8-Gang-Nabenschaltung (Shimano Nexus) kommt man in Verbindung mit dem Impulse-2.0Antrieb flott voran. Für Sicherheit sorgen die Rücktrittbremse und zwei hydraulische Felgenbremsen sowie die Beleuchtung, die mit 80 Lux die Nacht zum Tage macht und dank Tagfahrlicht jederzeit für beste Sichtbarkeit sorgt. www.raleigh-bikes.de

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Echte Pedalhelden Vaude präsentiert die neue MTB-Schuhserie Taron. Mit zwei Low-Cut- und einem wasserdichten Mid-Cut-Modell können Mountainbiker in der Bike-Saison 2014 ordentlich in die Pedale treten. Die neuen Mountainbike-Schuhe von Vaude wurden für die Bedürfnisse im AllMountain-Terrain entwickelt und zeichnen sich durch eine optimale Performance bei leichtem Gewicht aus. Ausgestattet mit der griffigen Vibram®-Sohle, ist man auf Tragepassagen trittsicher zu Fuß unterwegs. Ein schöner Nebeneffekt dabei: In der Sohle kann sich durch die spezielle Profilstruktur kaum Schmutz festsetzen. Die neuen Bikeschuhe sind kompatibel mit allen gängigen MTB-Klicksystemen. Der wasserdichte Tarom Sympatex Mid AM ist für 200 Euro, der Taron Low AM für 160 Euro und der Taron AM für 130 Euro erhältlich. www.vaude.com

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Der neue Unplattbare 24 h im Sattel

Der neue Marathon Plus rollt nicht nur pannenfrei, sondern jetzt auch schnell. Nach gut zehn Jahren spendierte Hersteller Schwalbe seinem Unplattbaren eine Neuauflage. Die zweite Generation rollt deutlich leichter, hält noch länger durch spezielle Anti-Aging-Seitenwände und erhielt eine Zertifizierung für E-Bikes bis 50 km/h. Als der Marathon Plus 2002 auf den Markt kam, revolutionierte er den Pannenschutz. Glasscherben und Heftzwecken konnten diesem Reifen nichts anhaben. „Bis heute ist er der einzige Reifen, der sich zu Recht unplattbar nennen darf“, sagt René Marks, Product Manager Touring bei Schwalbe. Den neuen Marathon Plus gibt es ab sofort im Fahrradfachhandel in insgesamt 17 Größen. Preis: 36,90 Euro. www.schwalbe.de

Das 24-Stunden-MountainbikeRennen am Alfsee, powered by UNIVEGA, geht am 24. und 25. Mai 2014 in die vierte Runde! Erneut treten zahlreiche Mountainbiker in Einzel- und Teamwertungen an, um ihre Bestzeit auf einem 10-km-Rundkurs abzuliefern. Ob Neuling oder erfahrener Rennfahrer, bei dieser Veranstaltung wird jeder Biker und jede Bikerin glücklich und erlebt eine Menge Spaß bei der Rundenhatz. Bezwinge die Berge des Nordens! Es werden fast 70 Einzelstarter teilnehmen und auch E-MTB-Teams! Alle Infos zur Veranstaltung unter: www.aktivsee.de

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Nie wieder einschlafende Hände

Kalkhoff Impulse 2.0 E-Bikes überzeugen

Vielfahrer und Tourenradler kennen das Problem einschlafender Hände. Dank BioXCell-Polsterung von Chiba ist damit nun Schluss. Das zweistufige, anatomische Gelkissen soll das Einschlafen der Hände verhindern, indem es die Hand vor Erschütterungen und Vibrationen schützt. Das elastische Obermaterial sorgt für eine perfekte Passform und dank Easy-Clip können die Handschuhe kinderleicht zusammen aufbewahrt werden. Nerviges Suchen gehört damit, ebenso wie einschlafende Hände, der Vergangenheit an. Der Chiba BioXCell Pro ist für 32,90 Euro erhältlich. www.chiba.de

Laut eigener Aussage ist das Impulse 2.0 das beste E-Bike von Kalkhoff. Die Vorteile und vor allem auch die zahlreichen Neuerungen werden in einem kurzen Video vom Cloppenburger Hersteller leicht verständlich erklärt. Für Kaufinteressenten von E-Bikes, aber auch Technikbegeisterte ein spannendes Video mit vielen Informationen. Mehr Antriebspower, mehr Fahrspaß! Stylische Designs und coole Farben! Alle Infos zum innovativen Impulse 2.0 E-Bike unter: www.youtube.com/watch?v=At6dxpkCNQ4 www.kalkhoff-bikes.com

Günstiger Einstieg in den 11-fach-Antrieb Die neue Sram-X1-Gruppe bietet den Einstieg in die Welt des 1 x 11-Antriebs bereits an Rädern der 2.000-Euro-Klasse. Bei Sram erkannte man, dass nicht nur Rennfahrer von einem 1 x 11-Antrieb profitieren, sondern auch in allen anderen Bereichen die Vorteile ausgespielt werden können. Die Vorteile aus Wartungsarmut, lediglich einem Schalthebel und dem geringeren Gewicht sollen nun auch Alltags- und Trekkingradfahrern, Cyclocrossern und Tourenmountainbikern zur Verfügung stehen. Die neue Sram-X1Gruppe wird ungefähr auf X9-Niveau liegen und somit einen großen Interessenten- und Käuferkreis finden. www.sram.com

Deutschland packt die Radtaschen Deutschland ist ein Land der Fahrradurlauber, wie aktuelle Zahlen des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) belegen. Wenn sich im Spätsommer die Radreisesaison allmählich ihrem Ende zuneigt, haben viele Radler mit der Eurobike noch ein weiteres Saison-Highlight dick im Kalender markiert. Die Fachmesse am Bodensee zeigt nicht nur die neuesten Ausrüstungstrends für Fahrradtouristen, sondern ist mit der Sonderschau „Holiday on Bike“, bei der rund 80 Aussteller aus elf Ländern am letzten Messetag (Samstag, 30. August 2014) ihre Reiseangebote und Regionen präsentieren, auch eine wichtige Inspirationsquelle für den nächsten Urlaub im Fahrradsattel. www.eurobike-show.de

Fahrrad News 15


Energiegeladen im Gel채nde

8 Mountainbikes mit E-Unterst체tzung Text: Johannes Haidn Fotos: Andreas Meyer

16 Fahrrad News


Bikes im Stadt- bzw. Pendelbetrieb gehören mittlerweile schon zu unserem täglichen Leben. Das Fahrrad mit Unterstützung erleichtert vielen den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad und neben der körperlichen Anstrengung kommt auch noch die geistige Genugtuung dazu, etwas für die Umwelt getan zu haben. Mehr und mehr kommen jetzt auch Mountainbikes mit E-Unterstützung in Mode und der Weg ins Gelände wird im wahrsten Sinne des Wortes geebnet. Fahrrad News hat sich 8 dieser geländegängigen Fahrräder angeschaut und für Sie berghoch und bergab gescheucht. Und: Nicht nur Pendeln macht mit so einem Bike Spaß.

Standards Antriebsart Viele Hersteller setzen bei ihren Mountainbikes auf einen Mittelmotor, wenige auf einen Naben- bzw. Heckmotor. Pro und Contra gibt es auf beiden Seiten und wir haben folgende Punkte bei unserem Test „erfahren“: Mittelmotor: + zentrale Platzierung des Mehrgewichts, tiefer Schwerpunkt + geringeres Plattenrisiko am Hinterrad + einfacher Radausbau des Hinterrades – erhöhter Verschleiß von Antriebskomponenten (Kette, Kettenblätter) – leichtes Surren durch Getriebe – eingeschränkte Übersetzungsbandbreite Naben-/Heckmotor + keine zusätzliche Belastung auf Antriebsstrang + geräuscharm + meist freie Übersetzungswahl, auch 2- oder 3-fach-Kurbel möglich – eingeschränkter optimaler Wirkungsgradbereich (15–25 km/h) – bei langen, steilen Anstiegen Drosselung der Leistung – dezentrale Platzierung des Mehrgewichts – erschwerter Radausbau des Hinterrades

Leistung Da jeder Hersteller möglichst viel Leistung bei seinem Pedelec erreichen will, reizt man die vom Gesetzgeber maximal zulässige Leistung von 250 Watt aus. Alle Antriebe im Test haben eine Leistung von 250 Watt. Energie Die Angabe Wattstunde (Wh) gibt an, wie viel Leistung (W) bei vollgeladenem Akku für eine Stunde (h) zur Verfügung steht, bis dieser entladen ist. Je höher der Wert, desto größer die Reichweite, aber auch das Gewicht des Akkus. Unterstützung Fahren ohne Betriebserlaubnis/Versicherungskennzeichen ist bis zu einer Unterstützungsgeschwindigkeit von 25 km/h erlaubt. Das Simplon Dilly 275 DG90 unterstützt bis 33 km/h und der Einsatz ist nur auf Privatgelände oder speziellen Teststrecken erlaubt. Das Bike gibt es jedoch auch mit einer Unterstützungsgeschwindigkeit bis max. 25 km/h. Schalterkennung Eine Schalterkennung macht bei Mittelmotoren Sinn, da die Kraft über den Antriebsstrang übertragen wird. Dabei erkennt der Motor/das System, wenn ein Schaltvorgang unternommen wird, und drosselt bzw. unterbricht die Leistung für einen kurzen Augenblick. Bei Nabenmotoren ist eine Schalterkennung überflüssig. Fahrrad News 17


TEST Fullys Schiebehilfe Einige Bikes sind mit einer sogenannten „Schiebehilfe“ ausgestattet. Wer sein Rad aufgrund Geländebeschaffenheit oder beim Transport die Treppe hochschieben muss, kann diese dafür betätigen. Der Antrieb treibt dabei das Rad an und hilft beim Schieben. Übersetzung Übersetzung ist nicht gleich Übersetzung. Während sich beim Fahrrad ohne Antrieb oder mit Naben-/Heckmotor die Übersetzung einfach durch die Zähne der Kettenblätter an der Kurbel und an der Kassette errechnen lässt, muss man bei E-Bikes mit Mittelmotor etwas genauer hinsehen. Beim Bosch-Performance- bzw. -Active-Mittelmotor ist bereits im Antrieb eine Übersetzung zu berücksichtigen und man kann nicht pauschal sagen, dass eine Kurbelumdrehung gleich einer Kettenblattumdrehung ist.

Antrieb

Übersetzungsverhältnis Umdrehung Kurbel : Umdrehung Kettenblatt

verbautes Ritzel, Zähne

entspricht Kettenblatt, Zähnen

Bosch

1 : 2,5

15

ca. 38

Performance

1 : 2,5

16

40

Active

1 : 2,5

18

45

Was wir aus dem Test gelernt haben: Höherer Reifendruck Wer mit seinem E-Mountainbike ins ruppige Gelände fährt, sollte den Reifendruck, zumindest am Hinterrad, deutlich höher wählen als bei einem Rad ohne E-Unterstützung. Das Gewicht am Hinterrad ist durch den Antrieb höher, das Laufrad „schlägt“ stärker gegen das Hindernis und man bekommt schneller einen Platten. Bikes mit Mittelmotor haben durch die bessere Gewichtsverteilung Vorteile im Vergleich zu Heckmotoren. Höherer Luftdruck in der Gabel Auch hier gilt: Das Mehrgewicht des Bikes muss bei der Gabelabstimmung berücksichtigt werden. Die meisten Gabeln sind luftgefedert und die Härte lässt sich einfach per Hochdruckpumpe einstellen.

Übersetzungswahl Die Bikes mit Mittelmotor verfügen lediglich über die hintere Schaltung und somit zehn Gänge. Die Übersetzungsbandbreite ist dadurch deutlich kleiner als bei Bikes mit Nabenmotor. Wichtiger ist in der Regel der kleinste Gang, um steile Anstiege locker meistern zu können. Darum gleich beim Kauf auf eine passende Übersetzung achten und gegebenenfalls bei einer Probefahrt testen. Fahrradgewicht Das Gesamtgewicht des Bikes ist immer ein großes Thema, der E-Antrieb reduziert jedoch die Brisant enorm, denn kaum jemand wird mit einem dieser Bikes ohne Unterstützung fahren. Interessant wird das Gewicht dann jedoch beim Transportieren bzw. Aufbewahren des Bikes, denn da macht es definitiv einen Unterschied, ob man zwei Kilo mehr oder weniger ins Auto laden oder

die Treppe hoch schleppen muss. Glossar Spacer Spacer sind Distanzstücke zwischen Steuersatz und Vorbau. Damit lässt sich die Höhe des Vorbaus bzw. des Lenkers einstellen. Remote-Hebel Unter Remote versteht man nichts anderes als einen Bedienhebel am Lenker. Blockierbare Gabeln oder Federbeine sind damit oft ausgestattet, zunehmend auch absenkbare Sattelstützen. Shimano Shadow Plus Schaltwerke, welche mit dieser Technologie ausgestattet sind, verfügen über eine Art Reibungsdämpfer bzw. eine härtere Federkraft der Spannfeder. Dies minimiert das Kettenschlagen im rauen Gelände.

18 Fahrrad News

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Dank der Vergrößerung unseres Motors entsteht ein großer Hebelarm der mit einem geringen Kraftaufwand ein höheres Drehmoment erzielt. Einzigartig und kraftvoll. ridebionx.com

Durch die Vergrößerung des Motordurchmessers sitzen die magnetischen Komponenten weiter außen und bewegen sich folglich mit höherer Tangentialgeschwindigkeit. ITS stellt einen wesentlichen Beitrag zu der um 250% höheren Dauerleistung dar.

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AUSSTATTUNG · 15”– 21” frame sizes · Suntour Raidon XC-RL-AIR 29” (Remote Lock Out, tapered, 100 mm travel) · Shimano XT- 10-Speed · Shimano Deore crank · Tektro Auriga Comp, hydr. disc brakes (180mm) · BionX D-Series motor, 250 Watt · BionX Li-Ion 48V, 8.8 423 WH battery · Reichweite: max. 105km · Gewicht: 20.3kg · UVP: 2.799,00 Euro

Anfahrhilfe bis 6 km/h

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TEST E-MTB

SIMPLON DILLY 275 EG90

3.749 €

27,5“ 19,7 kg 100 mm

www.simplon.com Antrieb Nabenmotor, neodrives, 250 W, 40 Nm Schalterkennung/Schiebehilfe nein/ja Akku Li-Ion, 36 V, 522 Wh, 2,41 kg Unterstützung bis km/h 33 (25) Max. Reichweite km 170 Ladedauer unter 3 h: 100 % Gabel RockShox Reba RL Vorbau, Länge, mm Simplon OSX, 100 Lenker, Breite, mm Simplon Riser Low, 660 Stütze Simplon Lite Rod 2, 31,6 Sattel Selle Italia Nekkar Flow Kurbel/Innenlager Shimano XT Schalthebel Shimano XT Schaltwerk Shimano XT, Shadow Plus Kassette Shimano XT Umwerfer Shimano XT Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano BR-M615, 180/180

30 Gänge, Vmax 33 km/h und unter 20 Kilo. Das Simplon ist in vielen Punkten etwas Besonderes.

Laufradsatz Simplon 275 Disc

Das Bike Simplon setzt beim Dilly auf den in Deutschland hergestellten Nabenmotor neodrives, der eine Unterstützung bis 33 km/h bietet. Optional gibt es den Antrieb aber auch mit der vom Gesetzgeber zulässigen Unterstützung bis max. 25 km/h. Der Einsatz eines Heckmotors macht beim Mountainbike durchaus Sinn, zumindest, wenn man die Ausstattung entsprechend wählt. 3 x 10 Gänge stehen zur Verfügung und das ist eine Übersetzungsbandbreite, wie beim Mountainbike ohne E-Antrieb. Wer auch mal ins technische Gelände ausweicht und sich deutlich unter 15 km/h fortbewegt, wird klare Vorteile spüren. Zwar ist man bei diesen Geschwindigkeiten nicht mehr im optimalen Wirkungsbereich des Motors, doch verfügt dieser über drei Thermosensoren. Bei zu hoher Wärmeentwicklung wird die Leistung und somit Wärmeentwicklung gedrosselt bzw. eingedämmt. Mit 522 Wh steckt viel Energie in dem 3,4 Kilo schweren Akkupack, wo-

durch eine hohe Reichweite erzielt wird. Dieses Gewicht kompensiert Simplon mit einem hochwertigen Rahmen und einer Topausstattung. So landet man deutlich unter 20 Kilo.

Übersetzung 40/30/22, 11-36

Im Gelände Das Simplon Dilly ist der König der Sandund Schotterstraße. Nahezu geräuschlos und auf Wunsch sehr vortriebsstark schiebt der neodrives-Antrieb unauffällig, doch sehr effektiv bis 33 km/h an und ein vorausschauendes Fahren ist Pflicht. Lediglich in extremen Steigungen kann man ein leichtes Surren vernehmen. Biker, die mit wenig Unterstützung und kleinem Gang fahren, spüren dabei die Drehmomentsensorik des Motors, was sich durch einen ungewollt unrunden Tritt bemerkbar macht. Das Handling des Dillys ist sehr sportlich und Lenkbewegungen nimmt das Bike gerne entgegen. Vor allem um enge Kehren lässt es sich so spielerisch zirkeln. Das mag an den kleineren, leichteren

Steuerrohrlänge, mm 110

[1]

[2]

[1] Praktisch und sicher – das Kabel ist mit einem Magnetstecker am Akku angebracht und lässt sich zum Laden einfach abziehen. [2] Klein, doch ausreichend – der Bedienhebel versteckt sich zwischen Griff und Bremshebel, ist gut zu bedienen und bei Bedarf kann man hier auch die Schiebehilfe aktivieren.

20 Fahrrad News

Reifen, Dimension Schwalbe Rocket Ron, 27,5 x 2,25 Verfügbare Rahmengrößen 44 (Girl), 45, 50, 55 Geometrie bei Rahmengröße 45 Sitzrohrlänge, mm 450 Oberrohrlänge, mm 583 Lenkwinkel, Grad 70,2 Sitzwinkel, Grad 72,2 Radstand, mm 1.076 Hinterbaulänge, mm 453

und weniger trägen 27,5-Zoll-Laufrädern liegen oder, wie wir uns einbilden, am Heckmotor, der die Front deutlich entlastet. Ziemlich einfach gelingt beim Simplon trotz Heckmotor der Laufradausbau. Ein T25-Schlüssel (ist mittlerweile an jedem guten Multitool) reicht, um die Drehmomentabstützung zu lösen. Kabel am Stecker ziehen und per Schnellspanner das Laufrad lösen … fertig! New News N ews ew ws Das vortriebsstarke und geräuscharme Simplon Dilly 275 EG90 ist trotz leistungsstarkem Akku ziemlich leicht und fast verspielt im Handling. Seine Vorteile spielt es durch die hohe Endgeschwindigkeit auf Sand- und Schotterstraßen, aber auch um enge Kurven aus.


GIANT TALON E+ 0

2.699 €

27,5“ 21 kg

100 mm

www.giant-bicycles.com Antrieb Heckmotor, Giant SyncDrive R , 250 W, 40 Nm Schalterkennung/Schiebehilfe nein/nein Akku Li-Ion, 36 V, 400 Wh, 2,63 kg Unterstützung bis km/h 25 Max. Reichweite km 130 Ladedauer 4–5 h: 100 % Gabel RockShox 30 Gold, Remote Vorbau, Länge, mm Giant Connect, 90 Lenker, Breite, mm Giant Connect XC, 690 Stütze Giant Connect, 30,9 Sattel Giant Contact Upright Kurbel/Innenlager FSA Afterburner Schalthebel Shimano Deore Schaltwerk Shimano XT Kassette Shimano Deore Umwerfer Shimano Deore Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano M447, 180/180

Das „normale“ Mountainbike mit eigenem Antriebssystem. Das Bike Ohne Akku-Pack wäre das Talon E+ 0 von einem „normalen“ Mountainbike kaum zu unterscheiden. Der eigene Heckmotor macht dies möglich und lediglich an den Ausfallenden, die den Drehmomentsensor beherbergen und an denen optional ein Seitenständer montiert werden kann, erkennt man dann doch den Unterschied zu einem Bike ohne Antrieb. Ein Vorteil ist dabei die Möglichkeit der Montage einer Kurbel mit mehreren Kettenblättern und dadurch eine größere Übersetzungsbandbreite. Das Cockpit ist reichlich gefüllt und neben den beiden Schalthebeln für Deore-Umwerfer und XT Schaltwerk findet sich am 690 Millimeter breiten Lenker auch der Bedienhebel für den E-Antrieb und der Remote-Hebel für die RockShox-30-Gold-Gabel, die man so während der Fahrt einfach blockieren kann. Alles in Griffweite also, und für die Kontrolle sowie die wichtigsten Informationen prangt mittig das 75 x 50 Millimeter große Display. [1]

[2]

Im Gelände Mountainbike mit Unterstützung, das trifft es beim Talon E+ 0 sehr gut. Während andere nach der größtmöglichen Unterstützung aus sind, geht Giant bei seinem E-MTB einen anderen Weg. Das Bike ist nach wie vor ein Mountainbike, jedoch eben mit Unterstützung, die z. B. eine Leistungsdifferenz zwischen zwei Partnern ausgleicht. Je nach Bedarf stehen drei Unterstützungen zur Verfügung, doch wer sich körperlich auch noch betätigen will, dem sei der leichteste „ECO“-Modus empfohlen. Mit dem kleinen Blatt an der Kurbel von 32 Zähnen geht man zwar nicht so weit runter wie bei Mountainbikes ohne Antrieb, doch hat man im Vergleich zu den Modellen mit Mittelmotor immerhin noch eine um ca. zehn Prozent leichtere Übersetzung und dank Unterstützung schafft man damit auch steile Rampen. Durch die Verwendung von zwei Schalthebeln (Schaltwerk und Umwerfer) rückt das Bedienfeld vom Antrieb etwas [1] Schaltung und Bedienelement – durch den Einsatz einer 2 x 10-Schaltung findet sich am linken Griff ein Schalthebel und die Bedieneinheit für den Antrieb. Zusätzlich lässt sich auch noch die Gabel bedienen.

Laufradsatz Naben: Giant, Ginat SyncDrive R, Felgen: Giant CR70 Reifen, Dimension Schwalbe Rapid Rob, 27,5 x 2,25 Übersetzung 44/32 , 11-34 Verfügbare Rahmengrößen S, M, L, XL Geometrie bei Rahmengröße M Sitzrohrlänge, mm 457 Oberrohrlänge, mm 590 Steuerrohrlänge, mm 140 Lenkwinkel, Grad 70 Sitzwinkel, Grad 73 Radstand, mm 1.074 Hinterbaulänge, mm 455

weit vom Griff weg und ist weniger ergonomisch als bei den Modellen mit nur einem Schalthebel. Ein deutlicher Unterschied zu Giants Bikes ohne Antrieb ist die Sitzposition. Das Steuerrohr ist deutlich länger und sorgt für eine komfortable Haltung auf dem Bike.

New News N ews ew ws Mountainbike mit Unterstützung – wer lediglich den Leistungsunterschied zu seinem Partner ausgleichen und sich körperlich betätigen will, bekommt mit dem Giant Talon E+ 0 ein geländetaugliches Sportgerät.

[2] Ausfallende mit Sensorik – im rechten Ausfallende sitzt einer der drei Sensoren und misst das Drehmoment. Fahrrad News 21


TEST E-MTB

BH EASY MOTION NEO 29ER

2.649 €

29“ 22 kg

100 mm

www.bhbikes.com Antrieb Heckmotor, Emotion, NEO RDS, 250 W Schalterkennung/Schiebehilfe nein/ja Akku Li-Ion, 36 V, 432 Wh, 2,8 kg Unterstützung bis km/h 25 Max. Reichweite km 90 Ladedauer 2 h: 80 %, 4 h: 100 % Gabel SR Suntour XCR-MLO Vorbau, Länge, mm BH, 90 Lenker, Breite, mm BH, 620 Stütze BH, 31,6 Sattel BH Kurbel/Innenlager Shimano Deore Schalthebel Shimano Deore Schaltwerk Shimano Deore Kassette Shimano Deore Umwerfer Shimano Deore Bremsen, Scheibengröße, mm Tektro E-Comp, 180/160

Aus einem Guss – das NEO versteckt seinen Akku geschickt am Unterrohr. Das Bike Spätestens seit dem Erfolg von Julie Bresset bei den Olympischen Spielen 2012 ist die spanische Marke in der Szene bestens bekannt. Neben den High-End-Racebikes hat der Hersteller mit der NEO-Serie E-Bikes im Angebot, die mit einem in Kooperation mit Samsung entwickelten Antriebssystem mit Nabenmotor ausgestattet sind. Das NEO 29er ist also das frontgefederte Mountainbike mit 29-Zoll-Laufrädern. Durch die Verwendung eines Heckmotors ist es dem Hersteller möglich, das Bike mit 3 x 10 Gängen zu bestücken, was für eine große Übersetzungsbandbreite sorgt. Die Ausstattung ist mit einem kompletten Deore-Antrieb solide und funktional. Mit den Tektro-E-CompBremsen setzt man auf eine spezielle E-Bike-Bremse, die beim Betätigen für eine automatische Abschaltung des Antriebs sorgt. Die Scheibengröße fällt hinten mit 160 Millimetern tendenziell klein aus und eignet sich eher fürs [1]

[2]

flache und hügelige Terrain als für eine Alpentour. Interessant: Ab sofort gibt es optional einen Bluetooth-Adapter (119 Euro) und eine App, welche die Bedienung des Antriebs per Smartphone ermöglicht und viele weitere Zusatzfunktionen bietet. Im Gelände Das Easy Motion NEO 29er ist das Bike zum Wohlfühlen in dieser Kategorie. Grund dafür ist das extrem lange Steuerrohr von 175 Millimetern, das den Lenker in eine sehr komfortable Höhe bringt. Wichtig ist aber, eine Probefahrt vor dem Kauf zu machen, da es das Bike nur in einer Rahmengröße gibt und diese entsprechend passen muss. Der unscheinbare Heckmotor, der vom Durchmesser kaum größer ist als die Kassette, leistet eine gute Unterstützung in der maximalen Einstellung, ist aber weniger vortriebsstark als der oft gesehene Bosch-Mittelmotor. Die großen Vorteile dabei sind jedoch die Über[1] Integriert – Der Akku ist formschön im Unterrohr integriert, muss aber zum Laden aus dem Rahmen genommen werden, was etwas Übung erfordert. [2] Display und Bedienelement in einem. Neben den vier Leistungsstufen kann man bei Bedarf auch die Schiebehilfe in Anspruch nehmen.

22 Fahrrad News

Laufradsatz Naben: Shimano HBM 457, Easy Emotion, Felgen: Alloy Reifen, Dimension Schwalbe Rapid Rob, 29 x 2,25 Übersetzung 42/32/24 , 11-36 Verfügbare Rahmengrößen MD Geometrie bei Rahmengröße MD Sitzrohrlänge, mm 450 Oberrohrlänge, mm 587 Steuerrohrlänge, mm 175 Lenkwinkel, Grad 70 Sitzwinkel, Grad 73 Radstand, mm 1.121 Hinterbaulänge, mm 450

setzungsbandbreite und entsprechend die leichten Gänge am Berg. Problemlos klettert man überall den Berg hoch und muss sich nicht mit einer niedrigen Trittfrequenz quälen. Bedieneinheit und Display sind am BH eine Einheit und gut erreichbar, doch aufgrund der kompakten Bauweise nicht optimal zum Ablesen. New News N ews ew ws Das BH Easy Motion NEO 29er ist das Komfort-Mountainbike schlechthin, vorausgesetzt, die Rahmengröße passt. Der Antrieb ist zwar weniger vortriebsstark wie z. B. der BoschMittelmotor, doch leistet er eine gute und ausreichende Unterstützung, selbst in steilen Passagen. Perfekt ist die große Übersetzungsbandbreite des 3 x 10-Antriebs.


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TEST E-MTB

UNIVEGA VISION IMPULSE 1.0

2.899 €

27,5“ 21,2 kg 100 mm

www.univega.com Antrieb Mittelmotor, Impulse 2.0 Sport , 250 W, 70 Nm Schalterkennung/Schiebehilfe ja/ja Akku Li-Ion, 36 V, 612 Wh, 3,24 kg Unterstützung bis km/h 25 Max. Reichweite km 205 Ladedauer 2 h: 80 %, 4 h: 100 % Gabel RockShox XC 30 TK RL Vorbau, Länge, mm Concept EX, 60 Lenker, Breite, mm Concept EX Riser, 730 Stütze Concept EX, 31,6 Sattel Concept MTB Kurbel/Innenlager Univega Impulse Schalthebel Shimano Deore Schaltwerk Shimano Deore, Shadow Plus Kassette Shimano Deore Bremsen, Scheibengröße, mm Tektro Gemini, 180/160 Laufradsatz Naben Concept EX/Shimano SLX, Felgen: Concept CX

Mit voller Kraft zur Höchstgeschwindigkeit. Das Bike Beim Univega sticht sofort die Kombination von Mittelmotor und großem Kettenblatt ins Auge. Haben die anderen Hersteller mit Bosch-Mittelmotor nur ein kleines 15er- oder maximal 18erBlatt verbaut, prangt hier ein großes 38er an der Univega-Kurbel. Der Schein trügt jedoch, denn Univega setzt auf den Impulse-2.0-Sport-Antrieb, der das Blatt 1 : 1 antreibt (siehe Einleitung). Viele Zähne, weniger Verschleiß ist ein Argument, und der Spielraum bei der Übersetzungswahl ist mit diesem System definitiv größer. Wer seinen Einsatz eher im steilen Alpenraum sieht, kann gar bis auf ein 30-Zähne-Ritzel reduzieren. Auffällig am Antriebssystem bzw. dem Akku ist die hohe Kapazität mit 612 Wattstunden, die eine konkurrenzlose Reichweite verspricht, jedoch auch ein Mehrgewicht mit sich bringt. Der Rahmen überzeugt durch seine moderne Machart, mit integrierter Kettenführung und Steckachse am Hinterrad. [1]

[2]

Diese lässt sich ohne Werkzeug bedienen und sorgt für einen exakten Sitz des Laufrades. Im Gelände Sportlich, sportlich! Das Univega nimmt es mit seinem Impulse 2.0 Sport locker mit der Konkurrenz auf und man beschleunigt – wie an der Schnur gezogen – schnell auf die maximale Unterstützungsgeschwindigkeit. Schaltvorgänge sind beim Beschleunigen problemlos zu machen, schließlich verfügt das Antriebssystem über eine Schalterkennung, stoppt kurzzeitig den Vortrieb und lässt die Kette sicher von Ritzel zu Ritzel gleiten. Merklich definierter geschieht dies als bei der Konkurrenz von Bosch, doch ebenso einwandfrei. Auffällig ist auch, dass der Antrieb nach Beenden des Tretens deutlich nachläuft. Univega nennt dies „Climb Assist“; die Nachlaufzeit ist kundenspezifisch vom Händler in sieben Stufen einstellbar, genauso wie die Schaltunterbrechung. [1] Vorne rein, hinten raus – Univega versteckt alle nötigen Züge im Rahmen und sorgt somit für ein cleanes Erscheinungsbild. [2] Rammbock – der Rahmen bzw. dessen Unterrohr ist komplett unter die Antriebseinheit gezogen und schützt diese.

Reifen, Dimension Schwalbe Nobby Nic, 27,5 x 2,25 Übersetzung 38, 11-34 Verfügbare Rahmengrößen XS, S, M, L, XL Geometrie bei Rahmengröße M Sitzrohrlänge, mm 480 Oberrohrlänge, mm 605 Steuerrohrlänge, mm 110 Lenkwinkel, Grad 69 Sitzwinkel, Grad 73 Radstand, mm 1.125 Hinterbaulänge, mm 450

Doch nicht nur der Antrieb sorgt für Fahrspaß, auch die Geometrie bzw. das Fahrverhalten machen im Gelände richtig Spaß und sprechen den sportlich ambitionierten Biker stärker an als den komfortbewussten Gelegenheitsradler.

New News N ews ew ws Sportlicher Antrieb, sportliche Fahreigenschaften und top aktueller Rahmen. Univega hat mit dem Vision Impulse 1.0 eine spritzige Sportskanone für den ambitionierten Biker im Programm.

24 Fahrrad News

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Der meistert sogar schwere E-Bikes.

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TEST E-MTB

CORRATEC E-POWER X-VERT 29

2.699 €

29“ 20 kg

100 mm

www.corratec.com Antrieb Mittelmotor, Bosch Perfor., 250 W, 60 Nm Schalterkennung/Schiebehilfe ja/ja Akku Li-Ion, 36 V, 400 Wh, 2,41 kg Unterstützung bis km/h 25 Max. Reichweite km 190 Ladedauer 2 h: 80 %, 3,5 h: 100 % Gabel Manitou Marvel 29 Comp Vorbau, Länge, mm ZZYZX Alloy, 100 Lenker, Breite, mm ZZYZX MTB, 660 Stütze ZZYZX, 27,2 Sattel Corratec MTB Kurbel/Innenlager Lasco „Bosch“ Schalthebel Shimano Deore Schaltwerk Shimano XT, Shadow Plus Kassette Shimano Deore Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano M445, 180/180 Laufradsatz ZZYZX 29er Disc

Trapez oder Gent? Corratec denkt bei seinem E-Power X-Vert auch an Freunde eines extrem tiefen Oberrohrs.

Reifen, Dimension Continental Race King, 29 x 2,2

Das Bike Das E-Power X-Vert 29er von Corratec ist in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich. Wir haben es in der Version „Gent“ mit einem klassisch hohen Oberrohr im Test. Als „Trapez“-Variante gibt es das Modell jedoch auch mit tief gezogenem Oberrohr, welches den Aufund Abstieg erleichtert und es damit in der kleinen Rahmengröße entsprechend auch für kleine Bikerinnen interessant macht. Die Ausstattung beider Versionen ist identisch und für 2.699 Euro ist das Bike das günstigste Modell mit dem leistungsstarken BoschPerformance-Antrieb. Dieser wird vom großen PowerPack-400-Akku mit Strom versorgt und die theoretisch maximale Reichweite liegt bei satten 190 Kilometern, auch wenn diese in der Praxis kaum zu erreichen ist. Mit knapp über 20 Kilo liegt das Corratec im vorderen Mittelfeld, und das trotz der großen 29-Zoll-Laufräder, die abseits der Straße für Vorteile beim Fahrverhalten sorgen.

Verfügbare Rahmengrößen 39, 44, 49, 54

[1]

[2]

Im Gelände Beim E-Power X-Vert stimmt die Mischung aus leistungsstarkem BoschPerformance-Antrieb, stabilem Rahmen und sportlicher Sitzposition. Ideal ist auch die gewählte Übersetzung mit 15er-Ritzel am Antrieb und einem 11-36-Ritzelpaket an der Hinterradnabe. Knackige Anstiege werden so zum Kinderspiel und man fährt um Klassen besser als ohne Antrieb. Erst bei steilen Rampen ist Schluss. Der wenig profilierte Continental-Race-King-Reifen eignet sich perfekt für eine Mischung aus Asphalt-, Sand- und Schotterwegen und auch ein Abstecher ins Gelände bei trockenen Bedingungen ist problemlos möglich. Wer überwiegend im Gelände unterwegs ist und auch das schlechte Wetter nicht scheut, sollte sich jedoch Reifen mit mehr Profil montieren lassen. Gabelremote rechts, Bedieneinheit für den Antrieb links und mittig sitzt das große und übersichtliche Display. Das Cockpit ist perfekt bestückt [1] Dickes Ding – Corratec setzt beim Schaftrohr und Vorbau auf das dicke 1,5-Zoll-Maß und generiert zusätzliche Steifigkeit. [2] Alles bestens erreichbar – Bremse, Schaltung, Gabel.

26 Fahrrad News

Übersetzung 15, 11-36 Geometrie bei Rahmengröße 44 Sitzrohrlänge, mm 440 Oberrohrlänge, mm 580 Steuerrohrlänge, mm 150 Lenkwinkel, Grad 71 Sitzwinkel, Grad 73 Radstand, mm 1.122 Hinterbaulänge, mm 485

und alles ergonomisch angerichtet. Die Lenkerbreite ist mit 660 Millimetern tendenziell schmal, doch für den klassischen Einsatzbereich Sand- und Schotterwege ausreichend.

New News N ews ew ws Corratecs E-Power X-Vert 29 gehört zu den sportlichen, schnellen und vortriebsorientierten Bikes. Die Ausstattung ist für den Einsatz auf Sand- und Schotterstraßen optimiert und von der Funktion tadellos.


CUBE REACTION HYBRID SL 29

2.999 €

29“ 18,8 kg 100 mm

www.cube.eu Antrieb Mittelmotor, Bosch Performance Cruise, 250 W, 60 Nm Schalterkennung/Schiebehilfe ja/ja Akku Li-Ion, 36 V, 400 Wh, 2,41 kg Unterstützung bis km/h 25 Max. Reichweite km 190 Ladedauer 2 h: 80 %, 3,5 h: 100 % Gabel RockShox Recon RL, Remote Vorbau, Länge, mm Syntace F149, 80 Lenker, Breite, mm Syntace Vector 2014, 700 Stütze RFR Prolight, 30,9 Sattel Selle Italia X1 Kurbel/Innenlager Miranda Cube Schalthebel Shimano XT Schaltwerk Shimano XT, Shadow Plus Kassette Shimano XT Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano XT, 180/160 Laufradsatz DT Swiss CSW MA 1.9 Reifen, Dimension Schwalbe Racing Ralph, 29 x 2,25

Erhältlich von sehr klein bis sehr groß und außerdem extrem leicht.

Übersetzung 15, 11-36

Das Bike Das Reaction Hybrid SL 29 ist in einem Punkt unschlagbar, denn mit 18,83 Kilo ist es mit Abstand das leichteste E-Bike im Testfeld. Gespart wird beim Cube aber nicht am essentiellen Antrieb, denn wie die meisten Hersteller setzt man auf den starken Bosch-Performance-Antrieb mit 400 Wh Akku. Vielmehr setzt man auf einen hochwertigen Alu-Rahmen mit einer ebenso hochwertigen Ausstattung. Angefangen von der RockShox-Reba-RL-Gabel mit Remote-Hebel am Lenker über den kompletten Shimano-XT-Antrieb bis hin zur Bremse aus selbiger Gruppe findet sich am Reaction nur bestes Material. Die Scheibengröße fällt am Hinterrad mit 160 Millimeter Durchmesser tendenziell etwas klein aus und wer mit seinem E-Bike die Alpenregion erklimmen will, sollte hier auf eine Nummer größer gehen. Interessant ist auch, dass es das Bike von Rahmengröße 38,1 bis 58,4 Zentimeter gibt und selbst kleine,

Verfügbare Rahmengrößen 15, 17, 19, 21, 23

[1]

[2]

aber auch große Biker ihre passende Größe finden.

Geometrie bei Rahmengröße 19 Sitzrohrlänge, mm 470

Im Gelände Geringes Gewicht, bei Bedarf starke Unterstützung des Bosch-PerformanceMotors und top ausgestattet – das Cube lässt die Herzen der Offroad-Biker höher schlagen. Der Mittelmotor sorgt für eine gute Balance des Bikes und Vorderrad und Hinterrad sind annähernd gleich belastet. Dies bringt demjenigen Vorteile, der die Schotterstraße in Richtung ruppiges Gelände verlässt. Das Hinterrad ist damit weniger belastet und läuft deutlich geschmeidiger über Hindernisse drüber. Die größeren 29-Zoll-Laufräder tragen ebenso dazu bei, und werden die Brocken größer, filtert die RockShox-Reba-RL-Gabel diese souverän. Natürlich fährt man mit der Motorunterstützung deutlich schneller den Berg hoch und ist selbst in technischen Passagen um Klassen besser. Erst wenn sich eine steile Rampe [1] Kurzer Hebel mit großer Wirkung – der Bremshebel der XT-Bremse ist kurz, ergonomisch und die Leistung sehr hoch. [2] Aluminium Superlite – Cube sichert sich das geringe Gesamtgewicht durch einen hochwertigen Rahmen und eine ebenso hochwertige Ausstattung.

Oberrohrlänge, mm 576 Steuerrohrlänge, mm 115 Lenkwinkel, Grad 70 Sitzwinkel, Grad 73 Radstand, mm 1.151 Hinterbaulänge, mm 588

im Gelände in den Weg stellt und die Geschwindigkeit unter 10 km/h sinkt, gelangt das System an seine Grenzen.

New News N ews ew ws Leicht, stark und gut ausbalanciert. Das Cube Reaction Hybrid SL 29 lässt die Herzen der Offroad-Biker höher schlagen. Angesichts der sehr guten Ausstattung kann man bei dem Paket von einem sehr guten Preis-/Leistungs-Verhältnis sprechen.

Fahrrad News 27


TEST Fullys

CONWAY EMR 529

2.599 €

29“ 20,2 kg 100 mm

www.conway-bikes.de Antrieb Mittelmotor, Bosch Active, 250 W, 48 Nm Schalterkennung/Schiebehilfe ja/ja Akku Li-Ion, 36 V, 400 Wh, 2,41 kg Unterstützung bis km/h 25 Max. Reichweite km 130 Ladedauer 2 h: 80 %, 3,5 h: 100% Gabel RockShox Recon RL, Remote Vorbau, Länge, mm Contec Lhotse, 90 Lenker, Breite, mm Contec Lhotse, 720 Stütze Contec, 31,6 Sattel Contec VL-1318 Kurbel/Innenlager Conway „Bosch“ Schalthebel Shimano Deore Schaltwerk Shimano Deore, Shadow Plus Kassette Shimano Deore Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano Deore, 203/180 Laufradsatz Naben: Shimano Deore, Felgen: Conway „Neo 29er“

Alle Achtung – mit dem EMR 529 legt Conway für 2.599,95 Euro einiges vor. Das Bike Bosch-Active-Mittelmotor, ein kompletter Shimano-Deore-Antrieb und eine vom Lenker aus blockierbare RockShoxRecon-Federgabel. Das EMR 529 ist mit 2.599,95 das günstigste Bike im Test, hat aber alles zu bieten, was man für den Einsatz abseits von befestigten Wegen benötigt. Selbst beim Gewicht liegt man mit 20,21 Kilo im guten mittleren Bereich und das, obwohl man auf große 29-Zoll-Laufräder setzt. Beim Bosch-Antrieb handelt es sich zwar um den vom Drehmoment schwächeren „Active“, doch ist der große PowerPack400-Akku verbaut, der für eine höhere Reichweite sorgt. Bei der Angabe der maximalen Reichweite vertraut Conway auf eigene Erfahrungswerte und nicht auf die Angaben von Bosch, worauf sich der im Vergleich zu den anderen Bikes niedrigere Wert bezieht. Auffällig ist das 18er-Ritzel am Motor, das bei Berücksichtigung der Übersetzung des Antriebs einem großen 45er entspricht [1]

[2]

(siehe Einleitung). In Kombination mit den 29-Zoll-Laufrädern eignet sich diese Übersetzung eher fürs flache und hügelige Gelände als fürs Mittelgebirge.

Übersetzung 18, 11-34 Verfügbare Rahmengrößen 44, 48, 52, 56 Geometrie bei Rahmengröße 48 Sitzrohrlänge, mm 480 Oberrohrlänge, mm 595

Im Gelände Das Conway zählt definitiv zur sportlichen Gruppe dieser Klasse. Die Sitzposition ist noch komfortabel, doch wer eine aufrechte Position bevorzugt, sollte die vorhandenen Spacer unter dem Vorbau belassen. Für hohen Komfort sorgt auch die RockShox-Recon-RLGabel, die super feinfühlig den Untergrund abtastet und für Ruhe am Lenker sorgt. Dieser zählt mit einem Maß von 720 Millimetern zu den breiteren seiner Art und wer sich daran gewöhnt hat, schätzt dies durch gute Kontrolle. Der Bosch-Antrieb macht durch ein leises Surren auf sich aufmerksam und unterbricht kurz den Vortrieb bei Schaltvorgängen, damit die Kette geschmeidig das Ritzel wechseln kann. Wer mit dem Bike steilere Passagen überwinden [1] Garant für Zuverlässigkeit und gute Schaltqualität – die Deore-Gruppe am Conway mit Shadow-Plus-Technologie am Schaltwerk. [2] Optionen für mehr – die Ösen am Rahmen erlauben die Montage von Schutzblech bzw. Gepäckträger.

28 Fahrrad News

Reifen, Dimension Schwalbe Racing Ralph, 29 x 2,25

Steuerrohrlänge, mm 120 Lenkwinkel, Grad 71,5 Sitzwinkel, Grad 73,5 Radstand, mm 1.140 Hinterbaulänge, mm 500

muss, kommt mit dem verbauten 18erZähne-Ritzel schnell an die Grenze des Machbaren. Sinkt die Geschwindigkeit unter ca. 12 km/h, wird die Trittfrequenz zu niedrig und auch die nötige Motorunterstützung reicht nicht mehr aus. Wer also viel im steileren Gelände unterwegs ist, sollte das Ritzel gegen ein kleineres tauschen lassen.

New News N ews ew ws Das sportliche Conway EMR 529 ist das günstigste Bike im Testfeld, überzeugt durch eine durchdachte Ausstattung, ein sportliches Fahrverhalten und ein gutes Gewicht. Die verbaute Übersetzung ist eher fürs flache und hügelige Gelände geeignet.


HAIBIKE XDURO PRO 27,5

3.999 €

27,5“ 19,7 kg 100 mm

www.haibike.de Antrieb Mittelmotor, Bosch Performance Cruise, 250 W, 60 Nm Schalterkennung/Schiebehilfe ja/ja Akku Li-Ion, 36 V, 400 Wh, 2,41 kg Unterstützung bis km/h 25 Max. Reichweite km 190 Ladedauer 2 h: 80 %, 3,5 h: 100 % Gabel Fox 32 Float CTD, Remote Vorbau, Länge, mm Xduro Alu, 90 Lenker, Breite, mm Xduro Lowriser, 680 Stütze XLC Alu, 31,6 Sattel Xduro Light MTB Kurbel/Innenlager The Hive Xduro Schalthebel Shimano XT Schaltwerk Shimano XT, Shadow Plus Kassette Shimano XT Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano XT, 203/180

Keine Kompromisse beim Topmodell und keine Einschränkungen im Gelände. Das Bike Nichts dem Zufall überlassen, so lautet wohl die Devise von Haibike, wenn man sich das Topmodell XDURO Pro ansieht. Neben der hochwertigen Ausstattung aus Shimano-XT-Schaltung, -XT-Bremse mit großen 203- bzw. 180-mm-Bremsscheiben und vom Lenker aus bedienbarer Fox-32-Float-Gabel finden sich am Bike kleine, aber feine Details wieder. Das Kettenblatt am Bosch-Antrieb hat 16 Zähne, wobei hier je einer dünn und der andere dicker ausfällt. Dieses System, genannt X-SYNC, bringt im ruppigen Gelände Vorteile, denn das Blatt führt die Ketten sicherer und verhindert wirkungsvoll ein Rausfallen der Ketten. Im Bereich ohne E-Antrieb wird dies bereits seit zwei Jahren erfolgreich eingesetzt. Gut gelöst und modern ist die Aufnahme der beiden Laufräder. Diese werden sicher per Steckachse geklemmt und sind nach dem Radausbau wieder exakt gleich ausgerichtet. Dies sorgt dafür, dass die Scheibenbremse schleiffrei läuft. [1]

[2]

Im Gelände Das XDURO Pro ist die absolute Sportskanone im Testfeld. In gewohnter Manier schiebt der Bosch-PerformanceAntrieb ordentlich nach vorne und die maximale Unterstützungsgeschwindigkeit von 25 km/h ist schnell erreicht. Das Fahrverhalten des Bikes lässt es zu, dass man damit auch auf engeren Wegen verspielt um Bäume und Steine zirkelt. Bei aller Sportlichkeit ist aber die Sitzposition noch angenehm. Haibike stattet das Bike mit einem gekröpften Lenker aus und wählt am Rahmen ein vergleichsweise langes Steuerrohr. Das Gesamtpaket aus stimmigem Fahrverhalten und hochwertiger Ausstattung passt gut und lässt eigentlich keine Einschränkungen zu. Absolut vorbildlich ist auch die Ergonomie des Cockpits. Neben der Bedienung des Antriebs lässt sich auch die Gabel einfach während der Fahrt bedienen.

[1] Kompromisslos fürs Gelände – das spezielle Ritzel sorgt dafür, dass die Kette im ruppigen Gelände sicher läuft. [2] Darauf ist Verlass – die XT-Bremse ist aktuell eine der besten und stärksten Scheibenbremsen.

Laufradsatz DT Swiss M1700 Spline Reifen, Dimension Schwalbe Racing Ralph, 27,5 x 2,25 Übersetzung 16, 11-36 Verfügbare Rahmengrößen 40, 45, 50, 55 Geometrie bei Rahmengröße 45 Sitzrohrlänge, mm 450 Oberrohrlänge, mm 585 Steuerrohrlänge, mm 140 Lenkwinkel, Grad 70 Sitzwinkel, Grad 73 Radstand, mm 1.113 Hinterbaulänge, mm 468

New News N ews ew ws Starker Vortrieb, starke Ausstattung, starker Auftritt. Das 3.999 Euro teure Haibike XDURO Pro 27,5 ist kompromisslos fürs Gelände gemacht und leistet sich hier auch keinerlei Fehler.

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Reise Val di Fiemme

Der Gipfel des Genusses

Text: Christian Ettl Fotos: Marco Felgenhauer

Mit dem E-Bike auf kulinarischer Entdeckungsreise im Val di Fiemme Wie oft sind wir vorbeigefahren, haben uns kein Bild davon machen können, was uns entgeht. Das passiert uns nicht mehr, darin sind wir uns alle einig. Diesmal aber sind wir nicht an Auer vorbeigefahren. Stattdessen haben wir uns den Pass hinauf ins Val di Fiemme geschraubt. Das war eine sehr gute Entscheidung … und eine kulinarisch äußerst wertvolle. Kulinarische Erlebnistour In unserer Unterkunft haben wir uns schnell mit Diego angefreundet. Er betreibt das Albergo Panorama mit seiner Familie und ist dem BikeVirus mindestens so verfallen wie wir. Im Hotel gibt es neben Sauna, Dampfbad, Whirlpool und Fitnessraum auch Leihbikes verschiedenster Art und eine Werkstatt. Dort hängen dann auch seine Bikes, vom Rennrad bis zur Downhill-Maschine ist alles dabei. Mit Diego verbringen wir einen

30 Fahrrad News

ersten gemütlichen Abend bei einem wirklich auffällig guten TrentoDoc und hausgemachter Pasta. Dabei informiert er uns über die Tour, die er für den folgenden Tag geplant hat. Eigentlich wird uns ja Marco, ein Guide, begleiten. Diego kommt trotzdem mit. Einen Grund, auf dem Bike zu sitzen, nimmt er immer dankbar an. Wir sitzen um 8:00 Uhr beim Frühstück mit Kaffee, wie er nur in Italien schmeckt, dazu Schokocroissants und eine Auswahl regionaler Wurst- und Käsesorten für unser Brot. Da kommt auch Marco dazu. Er ist nicht nur Guide, er betreibt mit seinem Bruder, einem ehemaligen Triathlon-Profi, mehrere Verleihstationen im Tal und hat für uns alle brandneue E-MTBs von KTM dabei. Wir starten die Tour bei bestem Wetter in Richtung Predazzo. Auf dem guten Radweg kommen wir ohne größere Anstiege zügig voran und halten vor einem Traditionsunternehmen: der Firma Felicetti.


Hier werden seit 1908 Teigwaren hergestellt. Felicetti ist übrigens Sponsor der Tiroler Mountainbikerin Eva Lechner. Mit Handwerkstradition alleine hat das Ganze nichts zu tun, heute ist die Pastaproduktion ein Stück Hightech. Nur im Schutzanzug dürfen wir die Fertigung besichtigen und sind beeindruckt von der Größe der Anlagen. Besonders ist auch die Ausrichtung des Familienunternehmens: Ca. 50 Prozent der Nudeln, die hier entstehen, sind Bioware. Auch werden neben dem Klassiker Hartweizengrieß große Mengen an Kamut und Emmer verarbeitet. Wir haben Nudeln roh vor der Trocknung gekostet und so manche Nudelsorte deutscher Biomarken bei der Verpackung erspäht. Es wird vor allem für verschiedenste Marken auf der ganzen Welt produziert. Regionale Qualität Ein Stück außerhalb von Predazzo, mit der vielleicht schönsten Aussicht im Tal, liegt die Agritur Maso Lena. Der Betrieb wird von drei Geschwistern und dem Vater geführt. Hier erlebt man „Urlaub auf dem Bauernhof“ der Luxusklasse. Die Gebäude sind wunderschön und sehr gepflegt. Alles, was hier an Lebensmitteln auf dem Tisch steht, ist selbst produziert oder zumindest von den Nachbarn im Tal. Hier kommen neben Feinschmeckern auch Familien ganz auf ihre Kosten. Die reichlich vorhandenen Tiere sind alle sehr zutraulich und so kommt man aus dem Streicheln gar nicht mehr heraus. Pferde und Kälbchen stehen im Stall, die Schafe laufen frei, werden von den Hunden der Familie an Dummheiten gehindert. Unser nächster Stopp soll die Käserei der Bauerngenossenschaft in Cavalese sein. Wir treten also eine gute Stunde in die Pedal – zu anstrengend wird es dank E-Bike allerdings nicht – und halten vor dem „Caseificio Sociale Val di Fiemme“. Die Käserei arbeitet seit 40 Jahren ganz den Traditionen verpflichtet und ohne Gerinnungsmittel, Farb- oder Konservierungsstoffe. Die Bauern der Fahrrad News 31


Reise Val di Fiemme Umgebung sind Anteilseigner an dem Projekt und liefern ihre Milch nur hierhin. So werden täglich rund 22.000 Liter Kuhmilch und 1.300 Liter Ziegenmilch verarbeitet. Neben verschiedenen Ziegen- und Weichkäsen sind vor allem der Grana Trentino und der Val-di-Fiemme-Käse zu erwähnen. Ersterer erinnert an einen Parmesan, hat aber eine besonders feine Textur und einen auffällig cremigen Schmelz. Zweiter ist eine besonders würzige Bergkäsevariante. Bei der Besichtigung können wir neben der eigentlichen Herstellung auch die Räume begutachten, in denen der Käse reift. Unser Guide Marco bringt es auf den Punkt: „Wow, this is Fort Knox of Cheese!“ Und so ist es auch, der Käse, der hier lagert, ist ein Schatz. Aus 86 Liter bester Rohmilch wird ein ein Kilo schwerer Käselaib. Der muss dann noch über zwei Jahre reifen, um zu einem echten Grana Trentino zu werden. Dabei wird er regelmäßig gewendet und mit Salzlake bepinselt. Wir haben leider nicht die Zeit, so viel zu naschen, wie wir gerne würden. Wir wollen schließlich noch den Speckbauernhof, den Maso dello Speck, besuchen. Dort wartet schon ein Mittagessen auf uns und es gilt auf dem Weg dorthin noch einige Höhenmeter

„Wow, this is Fort Knox of Cheese!“

zu überwinden. Mit einem Bosch-Antrieb im Rad eigentlich kein Problem, aber Marco und Diego ermahnen uns, in der kleinsten Unterstützungsstufe zu bleiben, da wir sonst unsere Tour heute nicht schaffen, es liegen schließlich noch einige Kilometer vor uns. Wir nehmen den Aufstieg mit Vorfreude und ohne Hektik in Angriff und haben uns 450 Höhenmeter später zum ersten Mal an diesem Tag unseren gesunden Appetit wirklich verdient. Was wir da auf einer Holzplatte serviert bekommen, ist vom Allerfeinsten. Verschiedene Specksorten vom Schwein und Wildschwein, luftgetrockneter Hirschschinken, Hirschsalami, Bresaola und eine Auswahl von regionalem Käse. Dazu gibt es allerlei Brot, welches mit seiner kräftigen Würzung perfekt dazu passt, und eingelegtes Gemüse. Wir genießen unsere Brotzeit in der Sonne und bekommen danach noch einen kurzen Einblick in die Herstellung und vor allem Reifung des Specks. Auch hier haben wir wieder den Eindruck, dass im gesamten Tal anders mit Lebensmitteln umgegangen wird, als es in durchschnittlichen deutschen Betrieben der Fall ist. Alles hat etwas mehr Zeit – Sorgfalt und Regionalität sind oberstes Gebot. Dass die Ergebnisse, also die Delikatessen am Ende eines solchen Prozesses, etwas mehr kosten als Massenware, ist sicher gerechtfertigt. Edle Tropfen Dass wir eigentlich schon fast zu viel genossen haben, wird uns erst klar, als wir wieder auf die Bikes steigen. Aber da es jetzt fast nur bergab geht, stört das angefutterte Gewicht nicht allzu sehr. Nach einem kurzen Gegenanstieg erreichen wir ein architektonisch auffälliges, großes Gebäude, in dem sich etwas befindet, was auch gut nach

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Oberbayern oder Franken passen würde: eine kleine Familienbrauerei, die lediglich eine Hand voll Sorten in kleinen Mengen herstellt. Das Besondere sind hier die Rohstoffe. Gewöhnlich kauft eine Brauerei die Zutaten für ihr Bier zu. Nicht so bei der „Birra di Fiemme“. Stefano Gilmozzi und seine Familie sind eigentlich schon immer Landwirte. Sie bauen den Hopfen und Malz selbst an, aus dem sie dann ihr Bier brauen. Ca. 80 Prozent der benötigten Zutaten kommen aus eigener Produktion, manchmal muss etwas zugekauft werden. Die Natur lässt sich halt nicht vorschreiben, wie die Ernte genau auszufallen hat. Neben einigen Hektar Malz und rund 5.000 Quadratmeter Hopfen kann Stefano aber noch auf etwas anderes zurückgreifen: Das Brauwasser kommt aus einer eigenen Quelle im Berg. Darüber gibt es keine Industrie oder gedüngte Felder. Es ist einfach nur der Schnee des letzten Winters, gefiltert durch das Gestein der Dolomiten. Auch das, sagt er, trage zum besonderen Geschmack bei. Wir probieren zwei der fünf Sorten, sitzen erneut in der Sonne, genießen … Als wir uns auf den Weg zum letzten Halt unseres Ausflugs machen, zeigt der Akku nur noch einen Strich an, Reichweite elf Kilometer in der niedrigsten Stufe, sagt das Display. „Das schaffen wir“, meinen die Ortskundigen, und so treten wir das vorletzte Mal an diesem Tag in die Pedale. Es geht zum Grappa-Veredler L´Ones. In Person ist das Massimo Donei. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem besten Grappa eine neue Identität zu geben. So klettert er zum Beispiel in 25 Meter Höhe in den Bäumen herum, um Zirbelspitzen für seine Produkte zu ernten. Die Waldheidelbeeren für eine andere Sorte bringen ihm gerne auch mal die Nachbarn, er hat nicht die Zeit, alle Zutaten selbst zu ernten. Aber eines haben alle Inhaltsstoffe gemeinsam. Sie stammen aus dem Tal und sind praktisch allesamt wildwachsend. Wir kosten einige Sorten und die edlen Tröpfchen munden uns. Am besten schmeckt uns die Variante mit Lupinensamen. Diese Lupinenart wächst nur an wenigen Orten im Val di Fiemme und wurde ursprünglich als Kaffee-Ersatz angebaut, da es den nach dem Krieg hier nicht gab. Heute verwendet Massimo als vielleicht letzter diesen Schatz des

Trentino. Wir beenden den Tag später als geplant, doch bereuen wir keine Minute. Glücklicherweise ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Hotel, und nach einem Saunagang fallen wir glücklich und zufrieden in unsere Betten. Wir haben uns an der Aussicht erfreut und in der Natur bewegt, wir haben die regionalen Köstlichkeiten genossen und die Lebensart im Tal kennengelernt. Schön, dass wir wieder einen dieser Orte gefunden haben, wo die Uhren anders ticken. Die Betriebe unserer Tour: Der Pastahersteller Felicetti hat auf seiner Homepage eine Vielzahl leckerer Rezepte – unbedingt ausprobieren! www.felicetti.it www.masolena.it www.cascavalese.it www.titospeck.it www.birradifiemme.it www.grappalones.it

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Reise Val di Fiemme Infos Val di Fiemme Lage

Mitten in den Trentiner Dolomiten lädt Sie das Val di Fiemme zum Eintauchen ins Naturparadies Latemar sowie den Naturpark „Paneveggio Pale di San Martino“ ein. Einfach mal das Auto stehen lassen und sich trotzdem frei bewegen können, das gibt es nur hier. Die spezialisierten E-BikeHotels und Urlaubsangebote runden das Naturerlebnis und das umweltbewusste Urlaubsvergnügen ab.

Meereshöhe

850–2.700 m

Nachfragen

Booking Centre – APT Val di Fiemme +39 0462 341419 booking@visitfiemme.it www.visitfiemme.de

Beste Reisezeit

Anfang Juni–Anfang Oktober

Unterkommen

Die 3- und 4-Sterne-„E-BikeHotels“ bieten Zweiradfans eine Reihe von Dienstleistungen wie Abstellräume, Imbiss und Menüs für Sportler, entspannende Massagen, Radkarte, Garmin-

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GPS mit Kartenmaterial und sogar Elektroräder/Pedelecs und ein bestimmtes Wochen- oder Wochenende-Angebot mit EBike-Touren und Verleih im Preis inbegriffen. 7 Nächte ab 645 €, 2 Nächte ab 277 €. Angebote unter

http://genussbiken.visitfiemme.de

Hotel Panorama

I–38030 Panchià (TN) +39 0462 813137 info@albergopanorama.it www.albergopanorama.it Weitere spezialisierte Bikebetriebe finden sie unter

www.bike-holidays.com Hotel Ancora

I–38037 Predazzo (TN) +39 0462 501651 info@ancora.it www.fiemmeholidays.it

Garni Rosengarten

I–38030 Castello di Fiemme +39 0462 235507 info@rosengartenhotel.it www.rosengartenhotel.it

Hotel Scoiattolo

I–38038 Pampeago (TN) +39 0462 813244 info@soiattolo.it www.scoiattolo.it

Weitere Bikehotels unter

www.dolomitilagoraibike.it Anfahrt Mit dem Auto

Von München über die Brennerautobahn. Ab Auer auf der SS 48 in Richtung Cavalese und Predazzo.

Mit dem Zug

Die nächstgelegenen Bahnhöfe: Auer, Bozen, Trient. Tägliche Direktverbindung ins Tal von Trient mit der Autobusgesellschaft TRENTINO TRASPORTI und von Bozen und Auer mit der SAD.

Mit dem Flugzeug

Der nächste Flughafen befindet sich knapp 50 km entfernt in Bozen.

Guiding

Dolomiti Experience Local Motion E-Bike rent Predazzo, Corso Dolomiti 3 +39 348 9002603

Bikeshops

www.dolomitilagoraibike.it


TIPPS 1 – FIEMMe.MOTION: Für einen Euro pro Nacht bekommen Sie die FiemmE.motion-Card, mit der Sie GRATIS Folgendes genießen können: U Verkehrsmittel im ganzen Trentino mit den Bussen von TRENTINO TRASPORTI, kleinen Zügen und kleinen Bussen in den Dörfern im Fleimstal und Beförderung auf Abruf. U LIFTANLAGEN im Fleimstal (Alpe Cermis– Cavalese, Pampeago, Latemar 2200–Predazzo und Bellamonte Castelir). U Unterhaltung für Familien und Führungen in Form von Theateraufführungen in den Örtern der Talgemeinde Fleims. U Eintritt zum Palast der MAGNIFICA COMUNITÁ, zum geologischem Museum der Dolomiten und zum Naturpark PARCO NATURALE DI PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO, zum Museen in Trentin (MUSE, MART usw.) und Schlösser im Trentino. U Wanderungen mit Alpenführern, Experten, Botanikern und auf Naturwissenschaft spezialisierten Führern und Führungen bei den Weinherstellern im Zimmerstal mit Verkosten der Weine. U Bis zu 30 Prozent Ermäßigungen auf Rafting, Bike, E-Bike, Schwimmbäder, Wellnesszentren. U Vorteile und Ermäßigungen in mehr als 100 Geschäften, Almhütten, Berghütten, Restaurants und bei verantwortungsbewussten Landwirten von örtlichen Produkten. U Und vieles mehr …!

www.visitfiemme.de/freizeit-sport/ sommerurlaub-val-di-fiemme/ fiemmemotion-sommerurlaub

2 – Fiemme und Fassa Dolomiten Radweg Eine Strecke, die sich für alle eignet, aber vor allem für die, die eine wohltuende Runde auf dem Rad, in absoluter Ruhe, eingetaucht in die Natur des östlichen Teils des Trentinos, genießen möchten. Der Radweg der Val di Fiemme und Fassa ist 48 Kilometer lang und vereint die beiden Täler von Molina di Fiemme bis Alba di Canazei. Wie schon erwähnt, eignet sich dieser Radweg für alle. Er schlängelt sich durchs Tal mit einem durchschnittlichen Höhenunterschied von 650 Metern. Entlang der gesamten Strecke befinden sich Brunnen, an denen man halten, sich ausruhen und erfrischen kann. Nicht vergessen werden sollte der natürliche Rahmen, in den der Radweg des Fleims- und Fassatals eingebettet ist: die Latemar- und

Lagoraibergkette, die Gipfel des Rosengarten (Catinaccio), des Sassolungo, der Pordoi und der Monzoni … sie bieten einen perfekten Hintergrund für Radtouren. Auf einem Teilstück des Radweges, der sich entlang des Flussufers Avisios befindet, durchquert man einen dichten Wald; die Landschaft wird durch den Wasserfall des Rio di Val Moena mit seinem darunterliegenden See bereichert.

U das hochwertige Bier aus dem Fleimstal U Kräutertees mit einheimischem Grappa U pflanzliche und Kosmetikprodukte

www.visitfiemme.de/sommerurlaubdolomiten/urlaub-geschmack-trentino Videolink:

3 – „Fassa-Fiemme Bike Express – Komfort in den Dolomiten“ Eine 48 Kilometer lange, atemberaubende Panoramastrecke ist für jedermann möglich, der eine Spazierfahrt mit dem Rad machen möchte, dank des Bike-Express Fassa-Fiemme: Dieser Busservice kann bis zu 50 Personen, natürlich mit ihren Mountainbikes, an Bord nehmen, da er einen großen Anhänger mit sich führt, der eigens dafür bestimmt ist. Alle, Erwachsene und Kinder, die sich dafür entscheiden, die Straße, die nach Canazei (1.465 Meter Höhenunterschied) bis nach Molina di Fiemme (865 Meter) führt, mit dem Rad zu fahren, können von diesem Bus Gebrauch machen, der sie bequem nach Val di Fassa bringt. Der Bike Express Fassa-Fiemme stellt eine gute Lösung für alle Familien und weniger trainierte Radfahrer da, die in aller Ruhe die Landschaft genießen möchten und am Ende des Tages dank dieses bequemen Bus-Shuttle nach Hause fahren. Insgesamt sind 15 Haltestellen vorgesehen, um die größtmögliche Flexibilität anzubieten und allen die Möglichkeit geben, den idealen Punkt für sich selbst zu wählen, an dem sie den Bus nehmen möchten: Canazei, Campitello, Fontanazzo, Pozza, Vigo, Soraga, Moena, Predazzo, Lago, Masi und Molina sind einige der Haltestellen entlang der Strecke. Dank des Bike Express kann jeder Radfahrer das Spektakel, das ihm die Natur des Fleims- und des Fassatals bietet, genießen, ohne sich Sorgen um den Rückweg machen zu müssen.

4 – „Geschmack und Genuss“ Die typischen Qualitätserzeugnisse, die im Val di Fiemme entstehen, werden sorgfältig ausgewählt und präsentiert: U Käse, darunter der berühmte Ziegenkäse aus Cavalese und der Halbhartkäse „Puzzone“ U geräucherter Speck sowie frische und luftgetrocknete Wurstwaren U Honig, Marmelade, Beeren, Apfelstrudel U Wild und Waldpilze Fahrrad News 35


News

Mehr Sichtbarkeit geht nicht Die neue K-Star-Full-Shell-Reflector-Technologie basiert auf dem Funktionsprinzip der Retroreflexion: Das Licht eines Autoscheinwerfers trifft auf die Helmschale auf und wird durch Millionen winziger, verspiegelter Glasperlen zur Lichtquelle reflektiert. KED ist es gelungen, diese Technologie in einem speziellen Verfahren so mit der Microshell des Helms zu verbinden, dass eine vollflächige 360-Grad-Reflexion des Helms entsteht und damit eine bis dato unerreichte Sichtbarkeit. Zusätzlich ist der Certus auch noch mit einer integrierten LED-Rückleuchte ausgerüstet. Die individuelle Einstellung der Größe ist dank bewährtem Quickstopp und Quicksafe einfach und schnell erledigt. Der KED Certus K-Star ist in zwei Farben und zwei Größen für 64,95 Euro erhältlich.

www.ked-helmsysteme.de

Antrittsstark - KMC E-Bike-Ketten E-Bikes mit starkem Mittelmotor liegen im Trend. Es gibt eine Vielzahl von sehr sportlichen Rädern, die enormen Fahrspaß vermitteln. Die Anforderungen an das Antriebssystem sind hier deutlich höher als bei ausschließlich muskelgetriebenen Fahrrädern. Für E-Bikes mit Nabenschaltung bietet KMC mit der X1 ein Premiummodell, das hinsichtlich Laufleistung bisher unübertroffen ist. Die X1 ist mit 110 Gliedern in Silber (Nickel) oder Gold (Messing) und als EcoProTeQ-Anti-Rost-Kette mit 130 Gliedern erhältlich. Die Montage erfolgt denkbar einfach mit dem bewährten KMC-Verschlussglied. Die KMC-X1-Ketten sind bereits ab 34,95 Euro erhältlich. www.kmcchain.eu

Voll gefedert und elektrisiert mit der Weltneuheit von KTM KTM präsentiert mit dem eLycan P das weltweit erste Fully mit Panasonic-Nabenmotor. Kraftvoll schiebt einen der 250 Watt starke Antrieb über die härtesten Trails bergauf. Das perfekt adaptierte Fahrwerk sorgt dabei für höchsten Komfort. Dank der speziellen Unterrohrkonstruktion ist auch die Integration des 412-Wh-Akkus im Rahmendreieck perfekt gelungen. Der niedrige Schwerpunkt sorgt zudem für Pluspunkte beim Handling des Bikes. Komponenten namhafter Hersteller runden das eLycan P ab. Voller Geländefahrspaß bei halber Anstrengung – das garantiert die Weltneuheit von KTM. www.ktm-bikes.at

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ORTLIEB-Sondermodell „Mit dem Rad zur Arbeit 2014“ Auch im Aktionsjahr 2014 unterstützt ORTLIEB die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ als bundesweiter Sponsor. Die Kooperation mit den Initiatoren AOK und ADFC besteht bereits seit 2004. Ziel ist es, dass in der Zeit vom 1. Juni bis 31. August möglichst viele Teilnehmer/innen an mindestens 20 Tagen mit dem Rad zur Arbeit fahren – oder das Rad in Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen. 2013 erreichten bundesweit rund 170.000 Teinnehmer/innen dieses Ziel. Die Veranstalter verlosen bundesweit mehrere Hundert ORTLIEB-Sondermodelle unter allen Teilnehmern. Für alle, die nicht spekulieren oder warten wollen: Die Taschen sind ab sofort bei vielen ORTLIEBHändlern zu einem Aktionspreis von 63,95 Euro erhältlich! w w w. m i t- d e m - r a d zur-arbeit.de www.ortlieb.com

Riese & Müllers Packesel Load nimmt noch mehr Ladung auf Für einen professionellen Warentransport braucht es maximalen Stauraum. Deshalb gibt es ab Juli 2014 zum Load hybrid eine Cargobox aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit einem Fassungsvermögen von 200 Litern. Dank eines sich nach vorne öffnenden Deckels kann die Box von beiden Seiten bequem beladen werden. Die abschließbare Box schützt ihr Transportgut vor Regen und öffnet sich durch eine Federunterstützung fast von selbst. Die großen Seitenflächen der Cargobox bieten vielfältige Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung. Logos und Werbebotschaften lassen sich hier prima platzieren. Die glasfaserverstärkte Kunststoffbox besitzt ein Fassungsvermögen von 200 Litern und das bei einem Gewicht von nur 8,5 Kilogramm. Erhältlich ist sie ab sofort zum Preis von 499 Euro. www.r-m.de

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News

Wie der Vater, so der Sohn

Gerne möchte man seinen Radenthusiasmus an die nächste Generation weitergeben. Oftmals fehlt es aber, gerade im sportlichen Bereich, an entsprechendem Material. Polygon schafft hier Abhilfe mit einem top ausgestatteten 24-Zoll-Kinderrennrad. Das Helios C2Jr kommt mit Carbongabel und kindergerechtem Bremshebel am Bügel und Oberlenker. Kinder lieben das Rad, Eltern lieben den Preis von lediglich 599 Euro für hervorragende Qualität. Und das Beste: Es passt perfekt zum großen Helios des Papa. www.polygonbikes.com

Bestens behütet mit dem stylishen Trendsetter C-Loom Helm- und Sportbrillen-Spezialist CRATONI präsentiert mit dem C-Loom einen Helm, der zugleich modisches Accessoire und idealer Kopfschutz ist. Der C-Loom bringt nur 290 Gramm auf die Waage und bietet dank dem innovativen Light-Fit-System Frauen mit Pferdeschwanz ausreichend Komfort und perfekten Halt für die Frisur. Erhältlich ist der CRATONI C-Loom in den Farben Weiß und Schwarz für 99,95 Euro. www.cratoni.com

eMountainbike für hohe Designqualität ausgezeichnet CONWAY überzeugte das 40-köpfige Expertengremium des Red Dot Award: Product Design 2014 mit der hohen Designqualität des EMR 827 eMountainbikes. In der Laudatio dazu heißt es: „Das EMR 827 punktet ebenso durch seine neuartige Rahmengestaltung wie durch hochwertige Komponenten und seine dynamische Ausstrahlung.

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Es fällt durch ein Rahmenkonzept ins Auge, bei dem auf das Sitzrohr verzichtet wird. Der 250 Watt starke Bosch-Performance-Mittelmotor ist dabei gekonnt in den Rahmen integriert, das praktische Akkugehäuse bietet zusätzlichen Platz für Minitool oder Kleingeld. Mit seinem neu entwickelten Hydroforming-Rahmen ist das Bike in den Laufradvarianten 27,5 und 29 Zoll erhältlich.“ Die Auszeichnung nimmt man zum Anlass, um die Produktlebenszyklen der EMR-Premium-Serie zu verlängern und die Modelle den Fachhändlern auch 2015 in unveränderter Form anzubieten. Händler, die aufgrund der sehr hohen Nachfrage bislang noch nicht beliefert wurden oder erst jetzt an eine Bestellung denken, sollen mit keinem vorschnellen Modellwechsel irritiert werden. www.conway-bikes.de/reddot


Funktionell und sportiv: Haibike präsentiert erste Bike Wear Kollektion Der unterfränkische Fahrradhersteller präsentiert die erste, eigene Bike Wear Kollektion. Sportiv und farbenfroh sind die Bekleidungslinien All Mountain, XDURO, Performance sowie Sportswear. Neben einem ansprechenden Design überzeugt die Kollektion durch höchste Funktionalität und einer angenehmen Passform mit optimaler Bewegungsfreiheit. Alle Produkte sind ab Mitte Mai 2014 im Fachhandel erhältlich. www.haibike.de

Stromer präsentiert das erste connected e-bike der Welt Weltweit einzigartig – das Stromer ST2 ist mit Bluetooth, GPS und GPRS ausgestattet und kommuniziert via SIM-Karte mit dem Smartphone seines Fahrers. Neben dem integrierten Interface steht der ST2 für mehr Design, mehr Reichweite, mehr Motorstärke und mit seinem LED-Tagfahrlicht für mehr Sicherheit. Wer dieses futuristische Rad zu seinem täglichen Begleiter macht, folgt nicht nur dem Trend nach cleverer und umweltfreundlicher Mobilität. Dank sehr genau kalkulierbarer Reisezeit erreicht der urbane Radfahrer jedes Ziel pünktlich und, wenn gewünscht, ohne grosse körperliche Anstrengung. Das erste connected e-bike der Welt lässt sich via Smartphone auf- und zuschliessen und via App lässt sich der Cityflitzer tunen. Während der Fahrt kann der Fahrer sein Smartphone per USB-Kabel aufladen. Das puristische Design überzeugte auch die Jury des Red Dot Awards, mit welchem das ST2 kürzlich ausgezeichnet wurde. www.stromerbike.com

Lässige Bekleidung für den Bikesommer ION ist eine in der Radbranche noch junge Firma, die mit lässiger Optik und hoher Funktionalität zu überzeugen weiß. Mit der neuen Sommerlinie macht man sowohl auf, als auch neben dem Rad eine gute Figur. Der Path Handschuh ist sehr leicht und hervorragend belüftet. Die Innenhand ist aus einem Stück gefertigt, so dass es keine scheuernden Nahtstellen an der Hand gibt. Darüber hinaus sind die Fingerspitzen mit einer speziellen Technologie ausgestattet, die es dem Fahrer erlaubt das GPS oder auch das Smartphone mit angezogenem Handschuh zu bedienen. Ziemlich clever. Der ION Path Handschuh ist für 29,90 € erhältlich. www.ion-products.com

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News

TRIKOT: Vaude Women´s Skit Shirt Preis: 60 € Web: www.vaude.com ROCK: Vaude Women´s Ican Skirt Preis: 85 € Web: www.vaude.com

KTM präsentiert mit dem eLycan P das weltweit erste Fully mit Panasonic Nabenmotor. Kraftvoll schiebt einen der 250 Watt starke Antrieb über die härtesten Trails bergauf. Das perfekt adaptierte Fahrwerk sorgt dabei für höchsten Komfort. Dank der speziellen Unterrohr-Konstruktion, ist auch die Integration des 412 Wh Akkus im Rahmendreieck perfekt gelungen. Der niedrige Schwerpunkt sorgt zudem für Pluspunkte beim Handling des Bikes. Komponenten namhafter Hersteller runden das e Lycan P ab. Voller GeländeFahrspaß bei halber Anstrengung – das garantiert die Weltneuheit von KTM. TRIKOT: Vaude Men´s Siros Shirt www.ktm-bikes.at Preis: 60 € Web: www.vaude.com

HOSE: Vaude Men´s Skit Shorts Preis: 90 € Web: www.vaude.com Rucksack: Vaude Path 13 Preis: 90 € Web: www.vaude.com

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HOSE: Löffler Bike-Shorts Cross Preis: 149,95 € Web: www.loeffler.at TRIKOT: Löffler Bike-Trikot Cross HZ Preis: 69,95 € Web: www.loeffler.at HOSE: Ziener Cinda Shorts Preis: 69,95 € Web: www.ziener.com

HANDSCHUHE: Löffler Bike Gel Preis: 29,95 € Web: www.loeffler.at

TRIKOT: Ziener Canna Trikot Preis: 69,99 € Web: www.ziener.com

Schuhe: Shimano SH-XC 61W Preis: 199,95€ Web: www.paul-lange.de

SCHUHE: Mavic Scorpio Preis: 129 € Web: www.mavic.de

SOCKEN: Eleven „World of MTB“ Web: www.worldofmtb.de

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Test Pumpen

Luftbewegung Text: Caspar Gebel

Fotos: Andreas Meyer

Fahrradpumpen sind in zahllosen Ausführungen erhältlich und vielfach auf bestimmte Einsatzzwecke abgestimmt. Im Praxistest von Fahrrad News zeigen vier sehr unterschiedliche Pumpen, was sie können und für welchen Radler sie geeignet sind. Sei es der Defekt auf der Tour oder schleichender Luftverlust im Keller: Irgendwann muss jeder Radler zur Pumpe greifen. Oft greift man dann jedoch ins Leere, eine vernünftige Fahrradpumpe gibt es nämlich längst nicht in jedem Haushalt, geschweige denn eine, die auf den Verwendungszweck abgestimmt ist. Denn ebenso, wie es unterschiedlichste Reifen gibt, sind Pumpen in allen erdenklichen Varianten erhältlich, angefangen vom einfachen PlastikBelüfter am Gepäckträger bis hin zur stabilen Standpumpe aus Metall. Worauf kommt es an bei einer guten Pumpe? Die Unterschiede liegen zunächst einmal in der Bauform. Je nach Einsatzzweck variieren Länge und Durchmesser; eine Standpumpe kann groß und vergleichsweise dick sein, eine Rennrad-Pumpe für die Trikottasche dagegen muss kurz und schlank sein. Dazwischen gibt es zahlreiche Varianten, von denen wir im Folgenden einige vorstellen wollen.

der Standpumpe 40-mal niedergedrückt werden muss, um etwa einen voluminösen 29er-MTB-Reifen zu befüllen, benötigt man für den gleichen Druckaufbau mit einer kompakten Minipumpe 400 Hübe. Klar, die Standpumpe ist länger und transportiert alleine deshalb mehr Luft pro Hub. Aber auch ihr Durchmesser ist größer, was wiederum dazu führt, dass die zum Niederdrücken des Kolbens notwendige Kraft ebenfalls größer ist – denn Druck ist Kraft pro Fläche. Dabei wächst die nötige Kraft im Quadrat zur Fläche des Kolbens; ist die Fläche doppelt so groß, muss die vierfache Kraft zum Pumpen aufgewendet werden. Bei der Standpumpe ist das egal, da man den Kolben mit dem ganzen Körpergewicht herunterpressen kann. Versucht man spaßeshalber, die Standpumpe zu betätigen, ohne dass sie auf dem Boden steht, merkt man schnell, dass die nötige Kraft zum Erreichen akzeptabler Drücke nicht alleine aus den Armen kommen kann. Die Modellpalette birgt die Qual der Das Gegenmodell zur Standpumpe Wahl ist die Minipumpe – leicht, kurz und Aber zunächst zurück zur Form der schlank, eben trikottaschentauglich. Pumpe: Länge und Durchmesser be- Ihr geringer Kolbendurchmesser sorgt stimmen über das pro Kolbenhub be- dafür, dass auch bei hohen Drücken der wegte Luftvolumen. Während der Griff Kraftaufwand akzeptabel bleibt. Dafür 42 Fahrrad News

muss man aber je nach Reifenvolumen Hunderte von Hüben ausführen, und das dauert. Für den Twentyniner ist ein Winzling wie die Spaero Sport von SKS daher weniger geeignet, sehr wohl aber für Rennradreifen, bei denen der Druck hoch, das Volumen jedoch gering ist. Irgendwo dazwischen liegen Teleskoppumpen wie die Injex T-Zoom, die, da ausziehbar, bei kompakter Bauweise gute Leistungen bieten. Allerdings sollte hier ein hochwertiges Modell gewählt werden: Einfache Teleskoppumpen neigen zum Verkanten, wird mit großem Kraftaufwand gepumpt. Sehr praktisch ist ein Handgriff zum Ausklappen, wie ihn die hier vorgestellte Ausführung aufweist. Lange Rahmenpumpen sind in den letzten Jahren etwas außer Mode gekommen. Rennradfahrer verklemmten sie einst zwischen Tretlager und Oberrohr (oder in den Hinterbau, was cooler aussah), doch spätestens, seit kompakte Mountainbike-Rahmen ganz andere, kürzere Pumpen erforderlich machen, führen die schlanken Stäbe ein Schattendasein. Als Allrounder sind sie freilich durchaus zu gebrauchen, verbinden sie doch erträgliche Handkräfte mit relativ großem Hubvolumen.


Der Praxistest: Das können die Pumpen Unsere vier SKS-Pumpen mussten sich gegen unterschiedliche Reifen behaupten: einen 29-Zöller mit 50 Millimeter Breite, einen 23er-Rennradreifen sowie einen Trekking-Pneu der Dimension 42-622. Alle drei waren mit französischen Ventilen („Sclaverand“) ausgestattet; zur Überprüfung der Autoventil-Anschlüsse verwendeten wir das Rad eines Trailers. Den Druck haben wir per Manometer gemessen, wobei alle Zahlen als Zirka-Angaben zu verstehen sind: Schon beim An- und Absetzen der Pumpe kann recht viel Luft entweichen. Der MTB-Reifen: 50-622 Rahmenpumpe: 1,7 bar nach 60 Hüben; 2,8 bar nach 100 Hüben Standpumpe: 2,1 bar nach 40 Hüben; 3,5 bar nach 65 Hüben Teleskoppumpe: 2,4 bar nach 200 Hüben; 3,5 bar nach 300 Hüben Minipumpe: 2,2 bar nach 400 Hüben; 2,7 bar nach 500 Hüben Beim MTB-Pneu sorgt der geringe Minimaldruck von 2,1 bar dafür, dass man auch mit der Minipumpe zurechtkommt. Der Kraftaufwand ist in allen Fällen moderat. Die mit Stand- und Teleskoppumpe erreichten 3,5 bar stellen den Maximaldruck des Reifens dar und sind in der Praxis kaum sinnvoll. Der Rennreifen: 23-622 Rahmenpumpe: 6,5 bar nach 70 Hüben Standpumpe: 8 bar bei 45 Hüben; 7,8 bar nach 85 Hüben

Teleskoppumpe: 6,7 bar nach 150 Hüben Minipumpe: 6,1 bar nach 300 Hüben; 7,8 bar nach 400 Hüben Der Rennreifen benötigt einen vergleichsweise hohen Druck, den alle Pumpen aufbauen. Bei der Rahmenpumpe drückt sich der Griff schmerzhaft in die Hand ein. Bei der Teleskoppumpe arretierten wir die mittlere Stufe, nachdem 6,7 bar erreicht waren. Mit dem inneren Kolben pumpten wir bei geringem Kraftaufwand weiter; das dadurch bewegte Luftvolumen war allerdings so klein, dass wir den Versuch abbrachen. Der Trailer-Reifen: 47-406 Um zu überprüfen, wie die dafür ausgelegten Pumpen mit Autoventilen (Schrader-Ventil) zurechtkommen, haben wir uns einen Trailer-Reifen der Größe 47406 vorgenommen, den wir mit Stand-,

Rahmen und Teleskoppumpe „handfest“ befüllten. Die Ventilanschlüsse aller Pumpen funktionierten gut und ließen sich ohne Luftverlust ansetzen. Der Trekking-Reifen: 42-622 Rahmenpumpe: 3 bar nach 40 Hüben Standpumpe: 4 bar nach 28 Hüben; 5 bar nach 36 Hüben Teleskoppumpe: 3,2 bar nach 70 Hüben Minipumpe: 3 bar nach 200 Hüben Die Stadtpumpe brachte den Trekkingreifen schnell auf Maximaldruck. Die Rahmenpumpe tat sich da schwerer: Oberhalb von 3 bar drückte sich das konkave Griffende so unangenehm in die Hand ein, dass wir es bei diesem völlig ausreichenden Druck bewenden ließen. Mit Teleskop- wie Minipumpe bauten wir Druck auf, bis sich der Reifen laut „Daumenprobe“ ausreichend gut befüllt anfühlte.

Die Pumpen:

SKS VX Duo Head Preis: 5,99 € Länge/Gewicht: 54 cm/155 g Die letzte lange Rahmenpumpe im Sortiment von SKS ist dank funktionellem Duo-Kopf auch für Autoventile geeignet. Das ausgekehlte Griffende ist zum Einpassen in den Rahmen notwendig, drückt sich aber eventuell bei starkem Kraftaufwand unangenehm in die Handfläche ein. Bei großem Kraftaufwand kann das kaum zu vermeidende Bewegen der Pumpe zu Luftverlust am Ventilkopf führen. Die sehr günstige Pumpe lässt sich bei Verschleiß reparieren und überzeugt mit guter Funktion.

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Test Pumpen

SKS Rennkompressor mit MultiValveVentilanschluss Preis: 59,99 € Länge/Gewicht: 65 cm/2.230 g Mit Holzgriff, Metallrohr und Gussfuß ist der robuste Klassiker unzerstörbar; die verlässliche Ersatzteilversorgung stellt sicher, dass der Kompressor jahrzehntelang verwendet werden kann. Der sicher und bei vorsichtigem Ansetzen ohne Luftverlust funktionierende MultiValve-Klemmkopf ist gut, wenn unterschiedliche Ventile passen müssen. Wer ausschließlich französische Ventile benutzt, kann den einfachen, praktischen „Messingnippel“-Anschluss zum Aufschieben verwenden.

SKS Injex T-Zoom Preis: 22,99 € Länge/Gewicht: 26 cm/175 g Der praktische Allrounder eignet sich vor allem für Mountainbiker und Tourenfahrer, die ihre Pumpe mit dem simplen, soliden Halter am Rahmen befestigen wollen. Die Teleskoppumpe drückt viel Luft in den Reifen; bei höheren Drücken ist der Kraftaufwand dabei recht groß. Der Klappgriff liegt gut in der Hand. Die „zuschaltbare Hochdruckstufe“ (Arretierung des mittleren Rohrs) brachte in unserem Test keine messbare Druckerhöhung. Der Klemmkopf hält sicher am Sclaverand-Ventil.

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SKS Spaero Sport Alu Preis: 34,99 € Länge/Gewicht: 21 cm/110 g Der Klemmkopf der Spaero ist eine Offenbarung für Radsportler: Sein ausziehbarer Schlauch wird auf das Ventilkappengewinde des Sclaverand-Ventils aufgeschraubt und erlaubt selbst bei verbogenem Ventilnippel und größerem Kraftaufwand ein verlustfreies Pumpen. Auch bei sehr kurzem Überstand des Ventilfußes (etwa bei einer tiefen Felge) lässt sich der Schlauch aufschrauben. Dank des schmalen Zylinders ist die nötige Kraft auch beim Erzeugen höheren Drucks recht gering. Um einen Rennradreifen hart aufzupumpen, sind allerdings mehrere Hundert Hübe notwendig. Die kurze Pumpe ist dazu voll trikottaschentauglich – ein klarer Kauftipp für Rennradfahrer!

Gerade Radsportler machen sich bei der Reifenmontage selten die Mühe, die Rändelmutter wieder auf den Ventilfuß zu schrauben. Dabei ist die kleine Mutter beim Aufpumpen sehr hilfreich, denn sie verhindert, dass sich das Ventil beim Ansetzen der Pumpe in die Felge hineindrückt. Am Ersatzschlauch sollte man die Mutter also sicherheitshalber mitführen.

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Firma Derby Cycle Deutschland, einig Fahrradland? Ein eher abwegiger Gedanke, denkt man beim Thema Zweirad doch vielmehr an die Niederländer oder Belgier. Und die Produktion? Findet sowieso in Taiwan statt, oder etwa nicht? Die bei Derby Cycle müssen es wissen, dachten wir und machten uns auf zu einem der größten Fahrradproduzenten Europas. Wer an den „Standort Deutschland“ denkt, hat sicherlich schnell große Automarken im Sinn, weltbewegende Maschinenbauer oder die Mechatronikindustrie, die nicht zuletzt aufgrund der viel diskutierten Energiewende gut subventioniert den Weltmarkt beglückt. Deutsche Hersteller als „global player“. An die Fahrradindustrie denkt dabei erst einmal niemand. Heimlich, still und leise werkeln die heimischen Hersteller fernab der großen Industriegebiete, ganz so, wie es sich gehört für das geräuschärmste massentaugliche Fortbewegungsmittel. Die Großen des Gewerbes sitzen sowieso in Fernost, denkt man gerne, was hat Deutschland schon mit der Fahrradherstellung am Hut? Im niedersächsischen Cloppenburg steht das lebende Gegenbeispiel zu dieser These. Hier hat Derby Cycle seinen Hauptsitz, Deutschlands größter Fahrradproduzent und in seiner Gesamtheit auch sicherlich einer der traditionsreichsten. Grund genug, sich hier einmal genauer umzusehen.

Rege Betriebsamkeit herrscht in der Montage.

In der Mitte de Zu Gast bei Deutschlands größtem Fahrradhersteller Derby Cycle Norddeutsch dezent Wer zu Derby fährt, braucht zunächst einmal ein gutes Navi. Nicht, dass das Industriegebiet Emsteker Feld sonderlich klein wäre oder gar die Produktion im Hinterhof des Firmengründers stattfinden würde. Doch insgesamt ist das Erscheinungsbild schon eher norddeutsch dezent. Kein großer Campus begrüßt hier den Besucher, wie das bei so mancher amerikanischen Marke der Fall wäre, die am Stammsitz sowieso nur noch den teuren Namen verwaltet. Auch herrscht hier keine hektische Betriebsamkeit an Transportern, wie das an asiatischen Standorten gerne der Fall ist, wenn die zahlreichen Logistiker die noch markenneutralen Rahmen in alle Welt verteilen. In Cloppenburg verkünden ein paar Fahnen die Anwesenheit von Derby Cycle und den fünf hauseigenen Marken in einem großen Klinkerbau mit zahlreichen Anbauten und der zugekauften Halle eines ehemaligen Möbelhauses nebenan. Nach dem Haupteingang muss ich mich erst einmal erkundigen. Geschichtsträchtig Nein, ein kleiner Hersteller ist Derby Cycle definitiv nicht. Rund 500.000 Fahrräder verlassen diese Werkshallen jedes Jahr unter den Markennamen Kalkhoff, Focus, Rixe, Univega und Raleigh. In Deutschland ist Derby damit unangefochten der größte Hersteller, in Europa belegen

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Die Rahmen warten hier bereits auf ihre Montage in der Halle.


Auch Laufräder werden vor Ort eingespeicht.

die Niedersachsen je nach Liste Rang zwei oder drei. Ein internationaler Konzern, hervorgegangen aus einem kleinen Unternehmen in der Provinz. 1919 begann der 16-jährige Landbriefträger Heinrich Kalkhoff seine Geschäftstätigkeit im heimischen Elternhaus. Bis dahin hatte er wohl aus beruflichen Gründen Erfahrung in der Fahrradbranche gesammelt und die günstigen Fortbewegungsmittel waren gefragt im Deutschland der Weimarer Republik. Es folgte eine dieser typischen Karrieren der Radbranche: erst handelte Kalkhoff mit Fahrradreifen, es folgten gebrauchte Räder und Ersatzteile. 1923 waren bereits zwei Mitarbeiter mit der Fertigung von Fahrradrahmen beschäftigt und 1939 – auch um einmal die aktuellen Zahlen ins Verhältnis zu setzen – verließen 700.000 fertige Fahrräder die Kalkhoff-Werke in Cloppenburg. Was der Krieg dann vernichtete, durften erfolgreiche Unternehmer wieder aufbauen, und so wurden ab 1950 wiederum Räder gefertigt in Cloppenburg, ab da auch unter dem Namen „Kalkhoff“. Mit 1.200 Mitarbeitern war das die Hochzeit der hauseigenen Produktion. 1970 erfolgte der Umzug ans Emsteker Feld, wo noch heute die meisten Räder hergestellt werden. Auch damals wurde über die Jahre weiter ausgebaut und der Vertrieb der britischen Marke Raleigh übernommen. Doch der Fahrradmarkt wurde internationaler, die komplette Eigenproduktion in der

er Gesellschaft Text und Fotos: Marco Felgenhauer wiedererstarkten Heimat unrentabel. Mitte der Achtzigerjahre war die Neue Kalkhoff Werke GmbH insolvent. So wie in jedem Ende ein Neuanfang steckt, wurde kräftig umstrukturiert und die Derby Cycle GmbH gegründet, die seit 1988 nun am Standort Cloppenburg die wachsende Zahl an Marken produziert. Es waren vor allem die Mountainbikes, die damals Wachstum versprachen, und so wurde Focus ein Teil des Konzerns, sieben Jahre später auch Univega. Dazwischen übernahm man mit Rixe die Hausmarke der ZEG, ein weiteres wichtiges Standbein in der eng vernetzten Branche. Zuletzt endete dann die Eigenständigkeit von Derby Cycle, inzwischen als Aktiengesellschaft fungierend, durch die Übernahme von der niederländischen PON Holding. Das Markengefüge war davon keineswegs betroffen, im Gegenteil. PON brachte eigene Fabrikate mit, die Cervélo Europe GmbH sitzt nun ebenfalls in Cloppenburg. Ein wichtiger Gedanke dabei war, die Produktion für den europäischen Markt nach Europa zu verlegen, um im Vertrieb viel Zeit zu sparen. Die Spezialisten von Derby Cycle waren dabei die erste Wahl.

Zeit und Kompetenz sind wichtige Faktoren für den Aufbau der hochwertigen Räder.

Manpower Seit 2012 werden nun also die High-End-Modelle von Cervélo und Focus in der gemeinsamen Einzelfertigung hergestellt. Die hell erleuchteten Räumlichkeiten sehen dabei am wenigsten aus

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Firma Derby Cycle

Cervélo zählt ebenfalls zum breit gefächerten Markengefüge von Derby Cycle.

Ideales Testgelände finden die Mitarbeiter direkt vor der Haustür.

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wie großindustrielle Produktion von Fahrrädern, vielmehr wie die Montageplätze in einem edlen Concept-Store. Die hochpreisigen Carbon-Rahmen, vornehmlich auch Zeitfahr- und Triathlonmaschinen, sollen sich der gesamten Aufmerksamkeit des jeweiligen Monteurs sicher sein dürfen. Was diese Räder mit den übrigen Modellen aus Aluminium gemeinsam haben, ist ihre ursprüngliche Herkunft. Dass für die Allgemeinheit bezahlbare Fahrradrahmen in Fernost produziert werden, ist in der Öffentlichkeit kein Geheimnis mehr, und schon deshalb versuchen die Jungs von Derby Cycle auch keines daraus zu machen. Wichtig ist vielmehr, was mit den rohen Rahmen weiter geschieht. Während die fix fertig gelieferten Rahmen aus Kohlefaser sogleich auf dem Montageständer landen, beginnt das Leben der günstigeren Modelle noch einen Arbeitsschritt zuvor. Gleich zu Beginn des langen Produktionsweges wird die Illusion von der hochautomatisierten Fertigung, von der man in allgemeiner Gegenwart der Robotik so gerne träumt, in Sekunden zerstört: In der Ausrichterei sind Muskelkraft und Präzision gleichermaßen gefordert. Mit schwerem Gerät werden die geschweißten AluRahmen auf das millimetergenaue Sollmaß gebracht, bevor es überhaupt Sinn macht, irgendwelche Komponenten zu verbauen. Dazwischen geht es noch ab in die Lackiererei, wo zwar prinzipiell Förderbänder und Lackierautomaten die Arbeit übernehmen, spätestens bei Detailarbeiten aber wieder menschliches Fingerspitzengefühl gefragt ist. „Zumindest die Beschriftung macht doch eine Maschine, oder?“ Zu dieser Frage komme ich leider nicht mehr, denn da sitzen schon die Frauen und kleben mit der Gleichmäßigkeit einer Heidelberger Druckmaschine die Labels auf die inzwischen bunten Rahmen. Zu viele verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Rohrformen in zu kleinen Chargen – so flexibel ist einfach kein Roboter. Einstellung und Fehlerbehebung würden mehr Zeit beanspruchen als das Kleben von Hand. Gleiches gilt für die Vormontage einzelner Baugruppen wie Lenkereinheiten oder Sattelstützen-Sattel-Kombinationen oder auch die Endfertigung der Räder. An zehn Montagestraßen wird gefertigt … von Hand! Die Vielfältigkeit der Fahrradbranche mit unzähligen unterschiedlichen Komponenten macht diesen Aufwand nötig, zum Glück für die über 700 Beschäftigten bei Derby Cycle. Was nebst der schieren Masse vor allem noch auffällt: die rege Betriebsamkeit in allen Bereichen der Fertigung. Wir durften ja durchaus schon einige Hersteller besuchen, von der kleinen Einzelmarke bis hin zu den großen Weltmarken der Fahrradbranche. Eine derartige Auslastung wie in den Cloppenburger Hallen war dabei noch nie zu erkennen. Ohne große Hektik,


aber doch mit einer motivierten Bestimmtheit werden wir regelmäßig darauf hingewiesen, dem dringend benötigten Rollcontainer mit Teilen im Wege zu stehen, von den hupenden Gabelstaplern im Lager ganz zu schweigen. Die Laufradfertigung wurde gar komplett in die nächstgelegene Halle eines ehemaligen Möbelhauses verlegt, um Platz zu haben für ein Großraumbüro der Produktmanager der einzelnen Sparten. Seitdem verkehrt ein Lastwagen täglich mehrmals auf den paar Hundert Metern Firmengelände, um die Produktion am Laufen zu halten. Das ist nicht unbedingt hundertprozentig effizient, aber die einfachste Lösung, um die Kapazitäten, die nun auch in Management und Qualitätssicherung erforderlich wurden, verfügbar zu haben. In Zahlen heißt das: 3.000 Fahrräder pro Tag, rund eine halbe Million pro Jahr – handmade in Germany. Elektrisiert Eine weitaus erstaunlichere Zahl fördert der genaue Blick auf die Produktionsdaten zutage: zwanzig! 20 Prozent – oder in absoluten Zahlen rund 100.000 – E-Bikes stellt Derby Cycle im Jahr her, vom High-End-E-Fully Focus Thron mit selbst entwickeltem Mittelmotor bis hin zum günstigen Rixe mit Frontnabenmotor ist dabei alles vertreten, was das Herz wünscht und der Geldbeutel hergibt. Die schiere Größe macht Derby Cycle damit unabhängig von den allgemeinen Konzepten großer Zulieferer – zumindest fast. Bosch- und Groove-Motoren finden sich durchaus noch in den Katalogen der fünf Marken, den größten Anteil haben jedoch die Eigenentwicklungen Xion, der Hecknabenmotor, und der flexibel einsetzbare ImpulseMittelmotor. Gerade Letzterer wird entscheidend zur weiteren E-Mobilisierung beitragen, reichen doch die Einsatzmöglichkeiten vom sportlichen Spaß-E-Fully mit Impulse 2.0 oder Impulse 2.0 Speed (in 45-km/h-Variante) bis hin zum gesundheitsorientierten Tourenrad mit Impulse-Ergo-Motor. Beim „Ergo“ wird die Leistung nicht rein durch die Drehmoment-Sensoren gesteuert, sondern auch vom Pulsmesser. Für Patienten mit Herzkrankheiten ist das eine sichere Kombination aus Fortbewegungsmittel und Therapie: Wird der Puls zu hoch, liefert der Motor mehr Leistung, fällt der Herzschlag unter den trainingsrelevanten Bereich, schaltet sich der Impulse Ergo ab. Wohlgemerkt: Beides sind keine Massenartikel, weder ein Focus Thron noch ein Kalkhoff Impulse Ergo. Doch genau diese Modelle markieren die Eckpfeiler des E-Bike-Konzepts bei Derby Cycle, und mit dem Angebot dazwischen haben die Cloppenburger sicherlich das Prinzip des Elektroantriebs in die Mitte der Gesellschaft platziert. Davon jedenfalls können die großen deutschen Automarken bisher nur träumen!

In der hauseigenen Lackiererei bekommen die Rahmen ihren Anstrich.

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Vom Flachland bis über die Alpen 10 Tourenfullys im Test – Preisklasse um 2.000 Euro Text: Johannes Haidn, Anna Weiß Fotos: Andreas Meyer

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Nicht jeder kann sich den Luxus leisten und für jeden Einsatzbereich ein spezielles Rad in der Garage haben. Tourenfullys sind die Allzweckgeräte unter den Mountainbikes, und wer mit seinem Bike gleichermaßen gut den Berg hoch, aber auch wieder runter kommen will, ist mit dieser Gattung Mountainbike sicher am besten bedient. Die einst großen Nachteile einer Vollfederung entfallen durch den Einsatz moderner Federelemente zum Großteil. Natürlich ist das Gewicht aufgrund der aufwendigeren Rahmenkonstruktion und zusätzlichen Bauteile noch rund ein Kilo über dem eines Hardtails, doch überwiegen die Vorteile auf unbefestigten Wegen und man fühlt sich deutlich sicherer auf einem gut abgestimmten Fully. Nicht alles, aber vieles ist mit diesen Bikes möglich, von einer Tour im Flachland bis hin zum Weg über die Alpen. In den letzten Jahren teilte sich die Kategorie jedoch immer mehr in zwei Lager auf. Aus der Kategorie der „Tourenfullys“ spalteten sich „Trailbikes“ ab, die vom Allzweck-Fahrverhalten stärker in Richtung „spaßorientiertes Fahrverhalten im Gelände“ tendieren. Es wäre jedoch übertrieben, die Klasse strikt in zwei Lager zu teilen, denn möglich ist mit den meisten Bikes das Gleiche – die einen sind eher Allrounder, die anderen stärker auf den Singletraileinsatz hin konzipiert.

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TEST Fullys

Standards Scheibengröße Diese Bikes werden teilweise für den Weg über die Alpen eingesetzt. Sinnvoll ist deshalb ein Scheibendurchmesser von 180 Millimetern, auf den alle Hersteller setzen. Specialized (bei RH L und XL) verbaut am Vorderrad gar eine 200er. Übersetzung Bei der Schaltung findet sich entweder eine 2 x 10 oder 3 x 10. Wichtig bei der Wahl ist der angepeilte Einsatzbereich, aber auch die Laufradgröße. 29er benötigen wegen des größeren Laufradumfangs kleinere Übersetzungen. Generell gilt die Devise: Lieber eine kleinere Übersetzung wählen, denn quälen muss man sich berghoch und nicht bergrunter. Lenkerbreite Breiter ist besser – wer sich einmal an einen breiten Lenker gewöhnt hat, will nichts anderes mehr. Das verbaute Mindestmaß in dieser Klasse ist 720 Millimeter. Vario-Stütze Schön wär‘s, doch der Preispunkt um 2.000 Euro lässt kaum Spielraum für die teuren Stützen mit Absenkfunktion. Lediglich Drössiger leistet sich den Luxus. Die meisten Hersteller haben ihre Rahmen dafür jedoch bereits vorbereitet. Flaschenhaltertauglichkeit In dieser Klasse ein Muss – und jeder Rahmen verfügt über diese Möglichkeit. Laufradgröße Die Laufradgröße 26 ist raus; die Hersteller verbauen die Größen 27,5 und 29 Zoll an ihren Bikes. Federweg Am Federweg lässt sich diese Klasse nicht bestimmen. In unserem Testfeld sind Bikes mit 110 bis 150 Millimeter vertreten. Tendenziell haben 29er weniger Federweg, 27,5er mehr. 52 Fahrrad News

Glossar Vario-Stütze Eine Sattelstütze, welche sich einfach während der Fahrt absenken lässt und die Fahrsicherheit bergab erhöht. Remote-Hebel Unter Remote versteht man nichts anderes als einen Bedienhebel am Lenker. Blockierbare Gabeln oder Federbeine sind damit oft ausgestattet, zunehmend auch absenkbare Sattelstützen. SAG Der SAG ist der Negativfederweg, und unter Negativfederweg versteht man den Federweg, welcher bereits genutzt wird, wenn das Körpergewicht auf dem Bike lastet. Shimano Shadow Plus/Sram Type 2 Schaltwerke, welche mit dieser Technologie ausgestattet sind, verfügen über eine Art Reibungsdämpfer bzw. eine härtere Federkraft der Spannfeder. Dies minimiert das Kettenschlagen im rauen Gelände.


SPECIALIZED CAMBER COMP 29

29“ 13,4 kg 110/110 mm

2.199 €

www.specialized.com Federbein RockShox Monarch RL Custom Gabel RockShox 30 Gold Vorbau, Länge, mm Specialized Trail, 70 Lenker, Breite, mm Specialized XC Mini-Riser, 720 Stütze Specialized, 30,9 Sattel Specialized Body Geometry Henge Comp Kurbel/Innenlager Sram Custom S-1250 Schalthebel Sram X5 Schaltwerk Sram X5 Kassette Sram PG-1030 Umwerfer Sram X5 Bremsen, Scheibengröße, mm Tektro Gemini, 200/180 Laufradsatz Naben: Spec. Hi Lo Disc, Felgen: Roval 29 Reifen, Dimension Specialized Ground Control, 29 x 2,3/2,1 Übersetzung 36, 22/11-36 Verfügbare Rahmengrößen S, M, L, XL Geometrie bei Rahmengröße L Sitzrohrlänge, mm 468 Oberrohrlänge, mm 612

Der kleine Bruder des Erfolgsmodells kommt mit Alu-Rahmen und einfacherer Ausstattung. Das Bike Mit 2.199 Euro hat sich das Camber Comp 29 gerade noch für unser Testfeld qualifiziert. Das Rahmenmaterial ist wie bei allen anderen Teilnehmern Alu, doch bringt Specialized einige seiner Eigenheiten mit in das Bike ein. Da wäre zum einen das Zusatzventil namens „Autosag“ am RockShox-Monarch-RLFederbein – Federbein mit 275 psi befüllen, draufsetzen und Ventil betätigen, fertig ist die empfohlene Einstellung des SAGs. Auch der stabile Kettenstrebenschutz mit integrierter Kettenführung sowie die hintere Steckachse mit Aluminium-Spannhebel sind kleine, aber feine Details, die das Leben auf dem Trail leichter machen. Leicht und für 29er optimiert ist die Übersetzung an der Kurbel gewählt. Das kleine 22erBlatt sorgt für ausreichend leichte Berggänge. Der hochwertige Rahmen samt [1]

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seiner Specials lässt den Spielraum bei der Ausstattung jedoch schrumpfen, die aus einer einfachen, aber funktionalen X5-Schaltung von Sram und einer Tektro-Scheibenbremse besteht. Im Gelände Nach der Testrunde stellen wir uns die Frage, welche Auffälligkeiten am Specialized zu notieren waren. Und? Nichts. Das Camber Comp 29 ist ein absolut unauffälliges Rad im positiven Sinne. Alles verrichtet zur vollsten Zufriedenheit seinen Dienst, lediglich die hintere Schaltung fiel beim Hochschalten durch den schwergängigen Hebel auf. Dies dürfte aber weniger am Schalthebel, sondern eher an der verbauten Außenhülle liegen. Auch im Fahrverhalten ist das Bike absolut stimmig und breit einsetzbar. Der geringe Federweg sorgt für einen effektiven Antritt und ein

Steuerrohrlänge, mm 125 Lenkwinkel, Grad 70 Sitzwinkel, Grad 74,5 Radstand, mm M 1.156 Hinterbaulänge, mm 450

ständiges Verstellen am Federbein bleibt erspart. Die RockShox-30-Gabel hingegen ist äußerst feinfühlig und saugt kleine bis mittlere Schläge problemlos auf, lässt sich aber auch für Asphaltpassagen einfach und schnell hart stellen.

New News N ews ew ws

Das Specialized Camber Comp 29 ist ein guter Allrounder mit straffen 110 Millimeter Federweg. Die günstige Ausstattung schlug sich auf dem Trail ohne Probleme, lediglich die hintere Schaltung war etwas schwergängig.

[3] [1] Kettenblattgröße 22/36. Das 22er-

Blatt sorgt für ausreichend leichte Gänge im Anstieg. Bergab kommt man mit dem 36er aber schnell an die Grenze und muss es laufen lassen.

Die Funktion ist jedoch gut. [3] Top: hochwertige Alu-Spannhebel an Gabel und Hinterbau für den werkzeuglosen Radausbau.

[2] Tektro-Bremsen und-X5 Schaltung – bei der Ausstattung muss man vergleichsweise Abstriche machen. Fahrrad News 53


TEST Fullys

GIANT TRANCE 2 (LTD)

1.999 €

27,5“ 13,3 kg 140/140 mm

www.giant-bicycles.com Federbein Fox Float CTD Evolution Gabel Fox 32 Float CTD Evolution Vorbau, Länge, mm Giant Connect SL OverDrive2, 80 Lenker, Breite, mm Giant Connect SL TR RiserBar, 730 Stütze, Durchmesser, mm Giant Connect, 30,9 Sattel Giant Connect Upright Kurbel/Innenlager Shimano SLX Schalthebel Shimano Deore Schaltwerk Shimano XT, Shadow Plus Kassette Shimano Deore Umwerfer Shimano Deore, MRP 2 x Kettenführung Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano M447/445, 180/180 Laufradsatz Giant S-XC Reifen, Dimension Schwalbe Nobby Nic, 27,5 x 2,25 Übersetzung 38, 24/11-36 Verfügbare Rahmengrößen S, M, L, XL Geometrie bei Rahmengröße L Sitzrohrlänge, mm 485

Giant überlässt nichts dem Zufall und an ein Tourenbike gehört (k)eine Kettenführung. Das Bike Giant schlägt beim Trance einen eigenen Wege ein und verpasst dem mit 140 Millimetern bestückten und somit ferderwegsstarken Bike eine Zweifachkurbel samt schaltbarer Kettenführung. Die gewählte Übersetzung an der SLX-Kurbel mit 24er- und 38erKettenblatt sollte den meisten Bikern für den Einsatz im Gelände reichen, doch bei Ziehwegen auf Schotter oder Asphalt muss man eine hohe Drehzahl auflegen, um mit anderen mithalten zu können. Logisch, dass man bei der Wahl des XT-Schaltwerks auf das Modell mit Shadow Plus zurückgreift und den Antrieb für den groben Einsatz perfekt gestaltet. Der schwarz-matte Rahmen mit den innen verlegten Schaltzügen wirkt edel und gefällt in seiner Machart. Er ist vorbereitet für eine Vario-Stütze mit interner Zugver[1]

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legung, die Ausfallenden können für den Einsatz von Schnellspann- oder Steckachsnaben umgebaut werden. Die Kettenstrebe ist vorbildlich mit einem stabilen Strebenschutz versehen. Im Gelände Das Giant ist eine wahre Sänfte und das Fahrwerk arbeitet extrem feinfühlig und schluckfreudig. Wurzeln und Steine werden regelrecht aufgesogen; zusammen mit dem satten Federweg von 140 Millimetern macht dies ein außerordentlich komfortables Bike. So ein Verhalten lässt die Herzen der Tourenbiker höher schlagen. Der Hinterbau besitzt die Eigenheit, sich unter Kettenzug leicht zu verhärten, doch empfiehlt es sich, am Anstieg Federbein und auch Gabel am blauen Verstellhebel straffer zu stellen. So klettert man deutlich entspannter bzw.

Oberrohrlänge, mm 620 Steuerrohrlänge, mm 120 Lenkwinkel, Grad 67 Sitzwinkel, Grad 73,5 Radstand, mm M 1.177 Hinterbaulänge, mm 440

ohne zu wippen. Die Kettenführung an der Kurbel scheint uns für den Toureneinsatz übertrieben, doch hat sie uns nicht weiter gestört und auch keine hörbaren Geräusche von sich gegeben. New News N ews ew ws

Das Giant Trance ist in Sachen Fahrverhalten ein guter Allrounder und der große Federweg sowie die plüschige Abstimmung lassen Tourerherzen höher schlagen. Die Kettenführung scheint für den Einsatzbereich übertrieben, doch fiel sie auch nicht störend auf.

[3] [1] Eine Besonderheit ist das Overdrive-

Toureneinsatz eigentlich übertrieben 2-Steuerrohrsystem, welches theoretisch ist. Negativ ist sie jedoch auch nicht mehr Stabilität im Lenkkopfbereich aufgefallen. bringt. Dafür ist jedoch eine spezielle Gabel notwendig. [3] Die Gummideckel der internen Zugführung können ausgewechselt [2] Die nächste Besonderheit ist der An- werden, um die Leitung einer Variotrieb. Giant spendiert seinem Trance eine Stütze im Unterrohr zu verlegen. schaltbare Kettenführung, die für den


DRÖSSIGER XMA 650B 3

1.999 €

27,5“ 13,8 kg 120/120 mm

www.droessiger.de Federbein RockShox Monarch RT3 Gabel RockShox Reba RL Vorbau, Länge, mm Control Tech ONE, 70 Lenker, Breite, mm Control Tech ONE, 740 Stütze Kind Shox Supernatural Sattel Drössiger Speedseat 3 Kurbel/Innenlager Shimano FC-M622 Schalthebel Shimano SLX Schaltwerk Shimano XT, Shadow Plus Kassette Shimano Deore Umwerfer Shimano SLX Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano Deore, 180/180 Laufradsatz Naben: Shimano SLX, Felgen: DT Swiss 466d Reifen, Dimension Schwalbe Nobby Nic, 27,5 x 2,25 Übersetzung 40, 30, 22/11-36 Verfügbare Rahmengrößen 17, 19, 21 Geometrie bei Rahmengröße 19 Sitzrohrlänge, mm 480 Oberrohrlänge, mm 610

Mit einem klugen Ausstattungsmix bekommt man beim XMA 650b 3 alles, was man braucht, und das für unter 2.000 Euro. Das Bike Gleich mal vorweg: Die Macher haben sich bei der Zusammenstellung des XMA 650b 3 viele Gedanken gemacht. Mittlerweile genießen zahlreiche Tourenbiker die Vorzüge einer absenkbaren Sattelstütze, doch ist beim Preispunkt um die 2.000 Euro oft kein Spielraum für diesen Luxus. Drössiger spart geschickt in anderen Bereichen und spendiert dem Bike eine vom Lenker aus absenkbare Kind Shok Supernatural. Bei den Schaltkomponenten greift man auf bewährte ShimanoTechnik zurück, mogelt aber neben dem XT-Schaltwerk mit Shadow Plus und SLXShifter sowie -Umwerfer auch eine DeoreKassette und eine einfachere Kurbel mit ein. Auch die Bremse mit 180er-Scheiben stammt aus der Deore-Gruppe, die beim Scheibenbremstest unseres Schwestermagazins World of MTB voll überzeugen konnte. Der Rahmen fällt zwar optisch [1]

[2]

wegen seines zurückhaltenden Designs nicht gleich auf, doch sind andere Farboptionen möglich. Im Gelände Das XMA mit den kleineren 27,5-ZollLaufrädern ist ein flinkes und verspieltes Bike fürs Gelände und fühlt sich vor allem auf engen und kurvigen Wegen wohl. Passend dazu ist auch das Fahrwerk deutlich straffer als bei den anderen Testkandidaten ausgelegt. Dies macht sich zum einen durch etwas weniger Komfort bemerkbar, doch beim Pedalieren hat das durchaus seine Vorteile und das Bike neigt wenig zum Wippen. Ideal im Geländeeinsatz ist auch die versenkbare Sattelstütze. Der Remote-Hebel ist perfekt neben dem Griff montiert und die Stütze kann intuitiv auf die richtige Höhe angepasst werden. Wer nun glaubt, dass man mit dem Drössiger keine steilen An-

Steuerrohrlänge, mm 120 Lenkwinkel, Grad 68,5 Sitzwinkel, Grad 73,5 Radstand, mm M 1.125 Hinterbaulänge, mm 420

stiege erklimmen kann, der irrt. Der Hersteller hat eine Sattelstütze ohne Versatz montiert und bei weit nach vorne geschobenem Sattel bleibt der Körperschwerpunkt zentral. Kleiner Wermutstropfen an der sonst kompletten Ausstattung ist der fehlende Kettenstrebenschutz. New News N ews ew ws

Das Drössiger XMA 650b fühlt sich auf kurvigen und engen Wegen im Gelände pudelwohl. Die Ausstattung wurde nach sinnvollen Kriterien gewählt, das Fahrverhalten macht Spaß und der Preis ist fair.

[3] [1] Alle Achtung. Das Drössiger hat

einiges zu bieten, selbst eine KindShock-Vario-Stütze ist serienmäßig.

[3] Umwerfer mit Fanghaken. Um das Runterfallen der Kette zu verhindern, wird am Umwerfer eine kleine Kettenführung montiert.

[2] Trotz Gabel-Remote und absenkbarer Stütze ist am Cockpit alles gut zu erreichen. Die Schalthebel sind platzsparend an den I-Spec-Klemmen am Bremshebel montiert. Fahrrad News 55


TEST Fullys

BERGAMONT CONTRAIL LTD

1.999 €

29“ 13,5 kg 120/120 mm

www.bergamont.de Federbein Fox Float CTD Evolution Gabel RockShox Reba RL Vorbau, Länge, mm BGM Pro, 90 Lenker, Breite, mm BGM Pro, 720 Stütze, Durchmesser, mm BGM Pro, 31,6 Sattel Selle Royal Seta Kurbel/Innenlager Shimano FC-M622 Schalthebel Shimano SLX Schaltwerk Shimano XT Kassette Sram PG-1030 Umwerfer Shimano XT Bremsen, Scheibengröße, mm Avid Elixir 5, 180/180 Laufradsatz Mavic Crossride29 Reifen, Dimension Schwalbe Nobby Nic, 29 x 2,25 Übersetzung 40, 30, 22/11-36 Verfügbare Rahmengrößen S, M, L, XL Geometrie bei Rahmengröße M Sitzrohrlänge, mm 470 Oberrohrlänge, mm 595

LTD weist bei Bergamont auf besondere Preis-Leistungs-Eigenschaften hin.

Steuerrohrlänge, mm 110

Das Bike

Sitzwinkel, Grad 74,5

Der Hamburger Hersteller hat mit seinem Contrail in der Limited Edition ein hart kalkuliertes Tourenbike mit 120 Millimeter Federweg im Programm. Für 1.999 Euro bekommt man einen hochwertigen Schaltungsmix aus Shimano-SLX- und -XT-Komponenten, einen Crossride-Systemlaufradsatz von Mavic und eine blockierbare RockShox-Reba-RL-Federgabel. Auffällig am für 2014 neu vorgestellten 29er sind das stimmige Design bzw. die an den Rahmen farblich angepassten Komponenten. Auch die eigenen BGM-Komponenten wie Vorbau, Lenker, Sattel und Stütze passen farblich dazu. Wie die meisten Hersteller verbaut Bergamont eine klassische Stütze ohne Absenkfunktion, doch wer den Sattel für die Abfahrt tiefer stellen möchte, kann dies problemlos am hochwertigen Sattelschnellspanner tun.

[1]

[2]

Im Gelände Eines der letzten Bikes, mit dem wir unsere Testrunde bestritten haben, war das Bergamont. Und man kann fast sagen, dass es das Feld von hinten aufrollt. Das Contrail entpuppt sich als perfektes Tourenbike mit Hang zum effektiven Vorwärtskommen. Im steilen Anstieg schüttelt es alle anderen ab und klettert willig dem Ziel Gipfel entgegen. Kein störendes Wippen, gute Traktion und immer genügend Druck auf der Front verhindern ein Steigen des Vorderrades. In Wurzelpassagen oder über Hindernisse punkten die größeren 29-Zoll-Laufräder und das feinfühlige Fahrwerk erledigt den Rest. Bergab vermittelt das Bike durch seine Laufruhe Sicherheit und man fühlt sich in jeder Situation als Herr der Lage. Auch bei der Ausstattung gibt es keinen Grund zur Kritik. Der ShimanoAntrieb wechselt willig die Gänge und

Lenkwinkel, Grad 69,5 Radstand, mm M 1.127 Hinterbaulänge, mm 440

die 3 x 10 Übersetzung sorgt für eine gute Bandbreite in jedem Gelände.

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Bergamonts Contrail ist das perfekte Tourenbike. Es läuft sicher, hat ein feinfühliges Fahrwerk und klettert einwandfrei den Berg hoch. Auch die Ausstattung ist perfekt gewählt und funktioniert gut.

[3] [1] XT ja, Shadow Plus nein. Im Tourenein- [3] Gut gemeint ist die 3 x 10-Über-

satz spielt es kaum eine Rolle, doch wer setzung. Wer steile Berge hochkurviel im ruppigen Gelände unterwegs ist, beln muss, würde sich aber mit der schätzt die neue Technik am Schaltwerk. Compact-Kurbel leichter tun. [2] Ausgebaut und Platz gemacht. Das Unterrohr wird tief nach unten gezogen und schafft Platz für Dämpfer und Flaschenhalter. 56 Fahrrad News


MERIDA ONE-FORTY 5-B

1.999 €

27,5“ 14,1 kg 150/145 mm

www.merida-bikes.com Federbein RockShox Monarch RT Gabel RockShox Sektor 27 TK Vorbau, Länge, mm Merida Pro OS, 70 Lenker, Breite, mm Merida Pro OS, 70 Stütze, Durchmesser, mm Merida Pro H SBO, 31,6 Sattel Selle Italia X1 Kurbel/Innenlager Shimano FC-M622 Schalthebel Shimano Deore Schaltwerk Shimano Deore, Shadow Plus Kassette Shimano Deore Umwerfer Shimano Deore Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano M616, 180/180 Laufradsatz Naben: Shimano Deore, Felgen: Alex MD23-27 Reifen, Dimension Schwalbe Nobby Nic, 27,5 x 2,35 Übersetzung 40, 30, 22/11-36 Verfügbare Rahmengrößen 15,5, 17, 19, 21 Geometrie bei Rahmengröße 17 Sitzrohrlänge, mm 440 Oberrohrlänge, mm 595

Das One-Forty 5-B bietet ein Extra an Federweg.

Steuerrohrlänge, mm 110 Lenkwinkel, Grad 67 Sitzwinkel, Grad 74 Radstand, mm M 1.165 Hinterbaulänge, mm 449

Das Bike One-Forty 5 gibt beim Merida-Modell auch gleich den Federweg an, den das Bike am Hinterrad zur Verfügung stellt. Nicht wenig für ein Tourenbike, doch immerhin bleibt im Rahmendreieck Platz für einen Flaschenhalter, und das RockShox-Monarch-RT-Federbein sowie die Sektor-27-TK-Gabel mit 150 Millimeter Federweg lassen sich für den Uphill straff stellen. Die Gabel verfügt gar über einen Remote-Hebel, der das Ganze während der Fahrt vereinfacht. Bis auf die Kurbel kommt eine zuverlässige Shimano-Deore-Gruppe zum Einsatz. Das Schaltwerk verfügt über die Shadow-Plus-Funktion. Angesichts

[1]

[2]

des Federwegs und des angepeilten Einsatzbereichs erscheint das auch sinnvoll, um den Kettenlauf im ruppigen Gelände ruhiger zu halten. Der große Federweg schlägt sich allerdings im Gewicht nieder, welches mit 14,14 Kilo zu Buche schlägt. Im Gelände 150 bzw. 145 Millimeter Federweg im Toureneinsatz sind viel, doch bei entsprechender Abstimmung und auch Vorlieben ist dieser durchaus vertretbar und durchaus sinnvoll. Die Hinterbaufunktion am Meridas One-Forty 5 erlaubt trotz des großen Federwegs ein effektives Vorwärtskommen bzw. Klettern im Anstieg. Auf dem kleinen und mittleren Blatt sorgt der Kettenzug für eine deutliche Verhärtung und unterdrückt Wippen. Das Fahrverhalten ist ausgewogen, das Bike auch in

gröberem Gelände gut zu handeln. Die Grundabstimmung des Hinterbaus fällt eher sportlich als komfortabel aus und der große Federweg behindert im Toureneinsatz nicht. Anders die Gabel. Die Sektor arbeitet extrem feinfühlig und saugt jeden noch so kleinen Stein förmlich ein. Der Federweg wird schnell vergeben, was den komfortbewussten Biker freut. Im Uphill wippt sie dann jedoch, was aber durch ein Blockieren am Remote-Hebel verhindert wird. New News N ews ew ws

Meridas AllMountain-Bike OneForty 5 kann sich trotz des großen Federwegs mit 145 Millimeter gut im Touren- und Traileinsatz schlagen. Die Sektor-Gabel ist extrem feinfühlig, während der Hinterbau deutlich straffer ist und ein effektives Vorwärtskommen ermöglicht.

[3] [1] Nicht die hochwertigste Ausstattung, [3] Viel Federweg und dennoch tou-

aber mit Köpfchen ausgewählt. Das Deore-Schaltwerk kommt mit ShadowPlus-Technik, was im ruppigen Gelände für einen ruhigen Kettenlauf sorgt.

rentauglich. Der Kettenzug „schaltet“ den Hinterbau auf straff und hält die 145 Millimeter im Zaum.

[2] Dreifach Compact. Die „kleine“ Kurbel hat Shimano zwar für 29er entwickelt; am 27,5er sorgt sie für leichte Berggänge. Fahrrad News 57


TEST Fullys

CUBE STING WLS 29 SL

1.999 €

29“ 13,1 kg 120/120mm

www.cube.eu Federbein Fox Float CTD Gabel Fox 32 Float CTD Vorbau, Länge, mm Syntace F149 Lenker, Breite, mm Syntace Vector, 700 Stütze, Durchmesser, mm Cube Prolight, 31,6 Sattel Selle Italia X1 WLS Kurbel/Innenlager Shimano XT Schalthebel Shimano SLX Schaltwerk Shimano XT Kassette Shimano XT Umwerfer Shimano XT Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano Deore 180/160 Laufradsatz DT CSW Ma 1.7/1.9 Reifen, Dimension Schwalbe Rocket Ron/ Racing Ralph 29x2.25 Übersetzung 22/30/40, 11 - 36 Verfügbare Rahmengrößen 13,5‘‘ (27,5), 16‘‘, 18‘‘, 20‘‘(29) Geometrie bei Rahmengröße 18“ Sitzrohrlänge, mm 470 Oberrohrlänge, mm 588

Durchdachtes Tourenbike der unkomplizierten Sorte. Das Bike Das Cube Sting WLS 29 SL in der Größe 18 Zoll ist ein Sandwich-Kind: kleine Schwester des Herrenmodells Stereo 120 SL 29 und größere Schwester des 27,5er-Modells des Sting. Dasselbe Modell gibt es nämlich in unterschiedlichen Laufradgrößen, angelehnt an die verschiedenen Rahmengrößen. So ist das kleine 13,5-Zoll-Modell in Laufradgröße 27,5 Zoll erhältlich, die weiteren Größen haben die Laufräder mit dem größeren Umfang verpasst bekommen. 120-mm-Gabel und Federbein stammen aus dem Hause Fox und verfügen beide über die CTD-Technologie, mittels der man die Härte der Federelemente an die jeweilige Fahrsituation anpassen kann. Hübsch aufgeräumt geht es am Lenker zu, Schalt- und Bremshebel finden an einer Kombischelle ihren Platz. Die schnellen Reifen – Rocket Ron vorne und Racing Ralph hinten – kennzeichnen das Sting als Tourenbike. Vorteilhaft, da das Rad über [1]

[2]

keine Vario-Stütze verfügt: der leichtgängige Sattelstützenschnellspanner und die Längenmarkierung an der Sattelstütze. So kommt man nie in die Verlegenheit des nochmaligen Nachstellens, wenn man die Sattelstütze wieder hochzieht. Im Gelände Wir waren sehr gespannt, welches Verhalten die große Schwester des 27,5erModells, das wir bereits auf dem Eurobike Demoday testfahren konnten, an den Tag legen würde. Und hier muss man sagen: Im Up and Down und über kleinere Hindernisse ist der Twentyniner in punkto Rollverhalten natürlich überlegen. Die Sitzposition ist sehr angenehm und man schraubt sich, auch dank schnellem Racing Ralph hinten, vortriebsorientiert in die Höhe. Im Wiegetritt und wenn sich der Hinterbau verhärtet, ist ein leichter Kettenzug spürbar. Bergab läuft das Cube ruhig und auch hier kann man das Wort

Steuerrohrlänge, mm 120 Lenkwinkel, Grad 69 Sitzwinkel, Grad 74,5 Radstand, mm M 1151 Hinterbaulänge, mm 452

„unauffällig“ im positiven Sinne verwenden. Gelegentliche Ausflüge ins härtere Gelände macht es anstandslos mit, doch der Fokus liegt bei diesem Rad ganz klar auf Touren und leichten Trails, ohne zu wippen. Die Kettenführung an der Kurbel scheint uns für den Toureneinsatz übertrieben, doch hat sie uns nicht weiter gestört und auch keine hörbaren Geräusche von sich gegeben. New News N ews ew ws

Das aparte Cube Sting WLS 120 SL bringt in der Twentyniner-Ausführung alle Attribute eines unkomplizierten Tourenbikes mit.

[3] [1] Knapp zwar, aber eine 500-ml-Flasche

findet im Rahmendreieck schon Platz. [2] Immer wieder schön aufgeräumt: Orga-Wunder Kombischelle. [3] Perfekt, nicht nur für Tourenbikes: kleines 22er-Kettenblatt vorne.

58 Fahrrad News


LAPIERRE LAPIERRE ZESTY TR 329 LADY

2.299 €

29“ 13,6 kg 120/120 mm

www.lapierre-bikes.com Federbein Fox Float CTD Evolution Gabel RockShox Reba RL 29 Vorbau, Länge, mm Easton EA 50, 75 Lenker, Breite, mm Lapierre Nico Vouilloz Signature by FUNN, 680 Stütze Easton EA 50, 31,6 Sattel Selle Italia X1 Lady Kurbel/Innenlager SRAM S1000 Schalthebel Shimano SLX Schaltwerk Shimano XT Kassette SRAM PG 1030 Umwerfer SRAM X7 Bremsen, Scheibengröße, mm Avid Elixir 1, 180/160 Laufradsatz Mavic XM 319 Reifen, Dimension Schwalbe Nobby Nic, 29 x 2,25 Übersetzung 22/36, 11 - 36 Verfügbare Rahmengrößen S, M Geometrie bei Rahmengröße M Sitzrohrlänge, mm 440 Oberrohrlänge, mm 590

Die anfängerfreundlichen Tourengene haben beim Zesty TR 329 die Oberhand. Das Bike Die Schwester des Zesty TR 29 hat das Licht der Welt erblickt und kommt ebenbürtig ausgestattet daher, zum einen mit einem bunten Strauß verschiedenener Bezeichnungen beim Antrieb: Der SLXUmwerfer wird durch ein hochwertiges XT-Schaltwerk ergänzt. Dabei hätte es unserer Meinung nach auch das günstigere SLX-Produkt getan, dann allerdings mit dem Reibungsdämpfer, um Kettenschlagen vorzubeugen. Alternativ befindet sich auch eine ISCG-Aufnahme am Rahmen. Die Dämpferaufnahme ist Lapierretypisch um 180 Grad gedreht und so weniger anfällig für seitliche Belastungen. Der breite Hinterbau mit dem markanten Ausfallende und dem innen montierten Elixir-1-Bremssattel ist das Markenzeichen von Lapierre; hier könnte es allerdings bei Fahrerinnen mit größeren Füßen zu ungewolltem Kontakt kommen. Doch Lapierre [1]

[2]

hat vorgesorgt und den Rahmen durch Aufkleber geschützt. Befestigungen für die Zugführung einer Vario-Stütze befinden sich bereits am Oberrohr, am Unterrohr kann ein Flaschenhalter montiert werden. Im Gelände Die Franzosen sind Meister des Hinterbaus und auch unser Lady-Modell bildet dabei keine Ausnahme. Im Trailmodus des Dämpfers reagiert das Heck sensibelst auf kleinste Unebenheiten und gibt genau das richtige Maß an Feedback. Tourenbikerinnen, die vornehmlich auf Flowtrails und in leichterem Gelände unterwegs sind und denen ein hohes Cockpit Sicherheit vermittelt, ist der gut funktionierende Hinterbau einfach ein zusätzlicher Benefit. Angenehm und knieschonend lässt sich das Lapierre bei gemäßigter Steigung nach oben peda-

Steuerrohrlänge, mm 120 Lenkwinkel, Grad 69 Sitzwinkel, Grad 74 Radstand, mm k.a. Hinterbaulänge, mm 446

lieren, auch dank der 29er-freundlichen Übersetzung mit kleinem 22er-Kettenblatt vorne. Auf längeren Asphaltstücken wählt man beim Dämpfer einfach die „Climb“-Funktion; die Gabel lässt sich passend dazu über einen blauen Drehknopf in Stufen verhärten.

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Vorne Tour, hinten Trail. Tourenbikerinnen profitieren vom gut funktionierenden Hinterbau des Lapierre Zesty TR 329 Lady.

[3] [1] Wenn der Bremssattel noch rein

muss, wird der Hinterbau dementsprechend breit – eventuell können Frauen mit größeren Füßen die Kettenstreben streifen.

[3] Lapierre wählt als einziger Hersteller die Zweifachkurbel – ausreichend!

[2] Noch fehlt sie, aber die Zugverlegung für die Vario-Stütze ist schon vorhanden. Fahrrad News 59


Firma SQ-Lab

AUS DER GESCHICHTE GEBOREN ZU BESUCH BEI SQ-LAB-GRÜNDER TOBY HILD

Text und Fotos: Marco Felgenhauer Ein ödes Gespräch über Komfortsättel hätte es werden können. Über die Gebrechen von Omas und Opas, die immer noch Rad fahren, aber einfach nicht mehr lange sitzen können. Doch wer sich mit Tobias Hild unterhält, merkt schnell, dass hier einer der Vordenker der Bike-Branche sitzt, in einem stetig wachsenden Unternehmen unweit von München. Wir sprachen mit dem SQ-Lab-Gründer über die Anfänge der Downhill-Szene, Motorsport und darüber, was das eigentlich mit komfortablen Fahrrad-Anbauteilen zu tun hat. „Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt: schnellere Pferde.“ Dieses Zitat von Autobauer Henry Ford fiel irgendwann im Laufe der Unterhaltung und passt in so vielerlei Hinsicht zum Tüftler und AmateurMotorsportler Toby Hild, dass es an den Anfang dieser Geschichte gehört. Man kann es auch so verstehen: Gute Ideen folgen nicht dem Mainstream und brauchen meist etwas Zeit, um als solche erkannt zu werden. Irrtümer eingeschlossen! Auch die gab es schon im Laufe der 20-jährigen Geschichte der Hild’schen Entwicklungen. Zum Glück waren die meist so glimpflich wie sein Unfall zur Jahrtausendwende, der aus unternehmerischer Sicht sogar von Vorteil war. Motorsport Abgesehen von seiner Einstellung zum Unternehmertum gibt es noch eine weitere Parallele zu Henry Ford: die Begeisterung für Motoren. Hild war begeisterter Motocrosser, bevor er Ende der Achtziger zum Downhill-Mountainbiken kam. Wie etliche Kollegen faszinierte ihn diese junge Sportart mit viel Potenzial für Entwicklungen, die manches Mal nicht viel mehr waren als schiere Bastelei. Das Endergebnis war die Marke Amazing Toys, unter der er Anfang der Neunzigerjahre erste Fahrradteile vertrieb. Vieles war vom Motocross abgeschaut, was der neuen Sportart aber sichtlich weiterhalf. Selbst der Vertrieb in die USA war zeitweise angedacht. „Das Projekt war in dem Moment beendet, als der Vertriebspartner unseren etwas freizügigen Katalog zu Gesicht bekam“, erinnert sich Hild. Nackte Frauen und Biketeile, unmöglich im prüden Amerika. Sonderlich groß wurde Amazing Toys damit nie, was wohl auch an der Spezialisierung auf den Downhill-Sport lag. Was blieb, war die Faszination für den Sport und ein stets wacher Blick auf den Fahrradmarkt in den USA. Der Weg zu neuen Ideen verläuft meist recht holprig, und so führte ein schwerer Unfall mit Bandscheibenverletzung Toby auf den Pfad des Fahrradkomforts. Plötzlich war Radfahren zwar noch möglich, aber nur mit sich ausbreitenden Taubheitsgefühlen in allen Gliedmaßen von der Hüfte an abwärts. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der alle paar Monate eine Studie zur 60 Fahrrad News

Firmengründer Toby Hild mit einem seiner Sättel.


drohenden Impotenz durch Radfahren erschien! Keine schöne Erinnerung an diese Epoche: „Von 34 wissenschaftlichen Arbeiten, die ich zu diesem Thema finden konnte, kamen 31 zu dem Schluss, dass längeres Sitzen auf einem Fahrradsattel urologische Schäden verursachen kann.“ Hilfe fand er nach gemeinsamen Recherchen mit dem befreundeten Urologen Stefan Staudte in den USA. Mit dem Import des Hobson Easy Seat, der noch heute im Programm ist, begann 2002 die Firmengeschichte von SQ-Lab. Ergonomie als dominierendes Thema Es folgten die ersten Eigenentwicklungen mit Pedalen mit längerer Achse, um Fußfehlstellungen zu korrigieren, anatomisch gekröpfte Lenker und der erste Stufensattel – der 601er. Alles zusammen ein schönes, kleines Produktportfolio, was aber noch lange kein Garant für wirtschaftlichen Erfolg ist, damals wie heute. „Wir hatten zwar schon ein Konzept entwickelt, um Sitzknochen zu vermessen und den dazu passenden Sattel zu finden, nur mangelte es noch an verfügbaren Sattelbreiten“, muss Toby leicht schmunzelnd zugeben. Der ernste Kern dahinter: Werkzeuge und Formen für Sättel sind teuer und erst bei großen Chargen rentabel. Wer sich dabei nicht wirtschaftlich verheben will, muss vorsichtig planen. Und einen langen Atem haben. Was bei vielen großen Konkurrenten längst als unrentabel eingestellt worden wäre, kann ein kleines, schlankes Unternehmen aussitzen und im Idealfall darauf warten, sich zu etablieren. Die Zeit lässt sich dabei hervorragend nutzen, um die Produktentwicklung voranzutreiben. Bei SQLab sieht das dann so aus: Toby schraubt einen neuen Prototypen an sein Rad und verschwindet mit zwei, drei weiteren Varianten davon im Rucksack auf den Isartrails. Wenn er zurückkommt, hat er im Idealfall ein paar neue Ideen im Kopf, schlechtestenfalls nur ein paar Kilometer mehr in den Beinen. Praktische Tests und empirische Datenerhebung waren von Anfang an ein Grundpfeiler der SQ-Lab-Philosophie. Bestes Beispiel ist die Korrekturtabelle, mit der die gemessenen Sitzknochen-Abstände für die jeweilige Sitzposition hin korrigiert werden. „Was hier so einfach und linear aussieht, entspringt ja nicht unserer Phantasie“, erklärt Hild, während er einen recht unbequem aussehenden Holzsattel mit zwei verschiebbaren Sitzknochen-Auflagen aus der Vitrine zieht. Mit diesem Modell konnte man auf einem Testrad ziemlich schnell herausfinden, welche Sattelbreite für welchen Körperbau bei welcher Sitzposition geeignet ist. Die Datenauswertung, leicht geglättet, ergab die recht einleuchtende Tabelle mit Korrekturwerten. Viel Arbeit, aber ein klares Ergebnis, der Traum eines jeden Wissenschaftlers.

Mit der Messlehre wird der Sitzknochenabstand und damit der perfekte Sattel bestimmt.

Am Holzmodell lässt sich der finale Sattel schon erahnen.

Komfort und Ästhetik Eine dem Holzmodell recht ähnliche Sattelvariante, allerdings deutlich weicher gepolstert, brachte dann im Jahr 2004 den Durchbruch: der 611er. Die Botschaft in Anlehnung an sportliche Autos wurde auf Anhieb verstanden: Hier kommt ein komfortabler, aber sportlicher Sattel. Eine Kombination, die bis dahin ziemlich selFahrrad News 61


Firma SQ-Lab ten anzufinden war. Gemeinsam mit der neuen Touren-Variante 602 begannen die SQ-Lab-Sättel ihren Siegeszug durch die großen Testfelder der Fachpresse. Und endlich waren auch genug Breiten lieferbar, um die Sitzknochen-Vermessung in tatsächliche Vorteile verwandeln zu können.

SQ Lab deckt auch den Griffbereich mit verschiedenen Größen ab.

Mitch erklärt uns die Auswirkungen der Schwünge auf die Sitzposition.

62 Fahrrad News

„Der größte Feind der Qualität ist die Eile.“ Noch so ein Zitat von Henry Ford, das zwar nicht im Gespräch fiel, aber trotzdem ganz gut ins Konzept passt. Ungefähr zur gleichen Zeit bastelte man nämlich an einem Carbon-Sattel mit austauschbaren Sitzauflagen, was der Urform des Holzsattels noch näher gekommen wäre als der 611er. „Leider hat sich der Entwickler in eine bestimmte Sattelform verbissen, die so einfach nicht funktionieren konnte“, erzählt Toby und auch davon, dass das nicht der einzige Ingenieur war, den er in den zwölf vergangenen Jahren verschlissen hat. „Eigentlich hat es bisher nur Mitch lange bei mir ausgehalten.“ Und mit dem hat er schon im Sandkasten gespielt. Das Projekt „Super 6“ wanderte jedenfalls erst einmal in die Schublade, nachdem man beim Basteln an der Carbon-Konstruktion auf das „active“Konzept gestoßen war. „Wir haben die Streben, die die meisten Probleme verursachten, einfach weggeschnitten. Dadurch wurde der Sattel zwar instabil, aber genau diese seitliche Kippbewegung fühlte sich richtig angenehm an.“ Ein neuer Experte wurde gesucht und im Wirbelsäulen-Chirurgen Markus Knöringer gefunden. Wieder ein radelnder Arzt, der bestätigte, dass sich die Bewegungsfreiheit im Becken durchaus positiv auswirkt. 2008 wurde schließlich der erste SQ-Lab-active-Sattel präsentiert, inzwischen gibt es fast alle Modelle in einer seitlich kippenden Variante. Ach ja … sechs Jahre später erblickte schließlich der Super6.1 das Licht der Welt. Die Form: deutlich klassischer als der Prototyp zehn Jahre zuvor, mit normalen Carbon-Streben und schon bald auch als „active“-Variante. Sicherlich ein weiterer Meilenstein, den die schiere Geduld hervorgebracht hat. Heute gibt es bei SQ-Lab rund zehn Sattelmodelle in verschiedenen Breiten und Varianten, mal als Spendenaktion für die von der Sperrung bedrohten Isartrails oder als Sonderedition für die Liebhaber deutscher Edel-Fullys. Hinzu kommen Griffe, Lenker, Pedale und Einlegesohlen, um jede erdenkliche Kontaktstelle zwischen Körper und Fahrrad so komfortabel wie möglich zu gestalten. Ein Grund, sich zurückzulehnen, Herr Hild? Eher im Gegenteil: „Ich muss heute noch nach Frankfurt für ein Projekt mit der dortigen Fachhochschule.“ In etlichen mehrstündigen Sitzungen lässt er dort per MRT seinen Körper scannen, um auch in Computersimulationen nach den nächsten Schritten in der Weiterentwicklung von komfortablen Fahrrad-Komponenten suchen zu können. „Alles geht immer noch besser, als es gemacht wird“ – um zum Abschluss noch einmal Herrn Ford zu zitieren. Der Motorsportler Toby Hild wird es mir verzeihen.


2014

PUBLIKUMSTAG 30. AUGUST

FRIEDRICHSHAFEN

TECHNIK UND TRENDS VON MORGEN WWW.EUROBIKE-SHOW.DE

MTB + BMX Parcours

Fashion Show

Jetzt Fan werden: facebook.com/EUROBIKE.Publikumstag

E-Bike-Testparcours

HOLIDAY ON BIKE

u.v.m. Fahrrad News 63


REISE Tauernradweg

MIT DEM E-BIKE AUF DEM TAUERNRADWEG Entlang von Salzach und Saalach Foto: Marco Felgenhauer/Markus Greber/Heiko Mandl

Das Bergpanorama entlang des Tauernradweges weiß zu begeistern.

D

ort, wo die Krimmler Wasserfälle – die höchsten Mitteleuropas – tosend in die Tiefe rauschen, ist der Ausgangspunkt des Tauernradweges. Er wurde vom ADFC als 4-Sterne-Qualitätsradroute ausgezeichnet und zählt zu den beliebtesten Radwanderwegen in Europa: Kein Wunder, denn der Tauernradweg ist bekannt für die vielfältigen Verlockungen am Weg: Glasklare Seen, mächtige Naturschauspiele und berühmte Sehenswürdigkeiten laden zum Erkunden und Pausieren ein. Die Tauernradwegrunde Zusehends gefragter wird dieser Klassiker als 270 Kilometer lange, grenzüberschreitend Rundstrecke. Der Ausgangspunkt ist beliebig wählbar. Startet man in der Mozartstadt Salzburg, wird über Bad Reichenhall und Lofer nach Zell am See geradelt. In Zell am See bringt die Pinzgauer Lokalbahn den Radwanderer nach Krimml. Die Besichtigung der eindrucksvollen Wasserfälle ist Pflicht, ehe man entlang der Salzach zurück nach Salzburg radelt.

64 Fahrrad News

Salzburg bietet sich für einen gemütlichen Stadtbummel an.


RADFREUNDLICHE BETRIEBE

Der Tauernradweg Daten und Fakten LÄNGE: 270 km (Tauernradwegrunde) oder 310 km (Krimml – Passau) HÖHENUNTERSCHIED: 600 m (Tauernradwegrunde) oder 750 m (Krimml – Passau) STRECKE: Aufgrund des Gefälles meist leicht bergab (nur einige wenige Steigungen). Für die

In allen Orten entlang des Tauernradweges befinden sich Gasthöfe, Hotels und gemütliche Pensionen, die eine angenehme Unterkunft in allen Preiskategorien offerieren. Auch Campingplätze sind flächendeckend vorhanden. Über 50 Betriebe entlang des Tauernradweges haben ihr Angebot perfekt auf den Radfahrer abgestimmt. Diese sind mit der grün-roten Fahne gekennzeichnet und bieten den perfekten Service!

Runde wird die Befahrung gegen den Uhrzeigersinn empfohlen. Ca. 70 % der Radroute sind asphaltiert. 90 % verlaufen auf Radwegen bzw. verkehrsarmen

PRAKTISCHER TAUERNRADWEG-FOLDER

Nebenstraßen.

Alle radfreundlichen Betriebe finden sich im neuen, kostenlosen Tauernradweg-Folder im praktischen Radtaschenformat. Und natürlich ebenso im 152-seitigen bikeline-Tauernradwegführer (12,90 €). Beide sind bestellbar unter www.tauernradweg.com.

Geeignet für Tourenräder und Trekkingbikes. Mountainbikes ermöglichen zusätzliche alpine Abstecher. Für Familien gut geeignet ist vor allem die Variante durch das Saalachtal. GPS-Track: www.tauernradweg.com Rücktransfer Passau – Krimml: www.tauernradweg.com Bahnanreise nach Salzburg bzw. Zell am See: www.oebb.at Bahn Zell am See – Krimml: www.pinzgauerlokalbahn.at BESCHILDERUNG: Grüne Schilder über die gesamte Strecke (in beide Richtungen).

Ab und zu wird die Natur auch wilder.

TIPP 1: Die Radfahrer kommen auf der teilweise neu errichteten Trasse wieder direkt mit der Bahn von Zell am See nach Krimml, die Radmitnahme ist bei fast allen Zügen möglich. Da vom Bahnhof Krimml bis hinauf in den Ort und zum Start des Tauernradweges bei den Krimmler Wasserfällen noch drei Kilometer und 150 Höhenmeter zu überwinden sind, gibt es als zusätzlichen Service einen Anschlussbus, der ebenso Fahrräder mitnimmt. Alle Informationen und Fahrpläne finden Sie auf www.pinzgauerlokalbahn.at sowie unter der Hotline +43 (0)6562 40 600

TIPP 2: MIT DEM E-BIKE AUF DEM TAUERNRADWEG

Von Salzburg bis Passau Eine Alternative zur Tauernradwegrunde ist die Weiterfahrt am Tauernradweg von Salzburg nordwärts durch die ruhigen Salzach- und InnAuen. Der Radweg führt nun großteils direkt an den Flüssen Salzach und Inn entlang. An deren Ufern liegen der alte Schiffermarkt Oberndorf, das gotische Braunau, das 1.000-jährige Obernberg, das Augustinerstift Reichersberg, die Barockstadt Schärding, die Burg Wernstein und – am Ziel – die „Dreiflüssestadt“ Passau. E-Bike & Tauernradweg Diese beiden Worte lassen sich ideal vereinen. Die am Tauernradweg anliegenden Regionen haben sich ganz dem Thema E-Bike verschrieben. Entlang des Tauernradweges finden sich Verleih- und Akkuwechselstationen, sodass der Blick entspannt auf die Landschaft und die umliegenden Sehenswürdigkeiten gerichtet werden kann. In vielen Orten können E-Bikes geliehen werden, auch einige Hotels bieten diesen Service. So wird der Urlaub am Tauernradweg in allen Belangen ein wahrer Genuss.

E-Bike Angebote erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, auch am Tauernradweg. So kommen sie mit einem Lächeln auf den Lippen über jeden Anstieg! Zum Beispiel mit dem E-Bike-Package „Tauernradweg“ von Eurobike – von Krimml bis Schärding am Inn: 7 Tage/6 Übernachtungen mit Frühstück in Hotels der 3-Sterne-Kategorie, Gepäcktransport von Hotel zu Hotel, Karten- und Infomaterial sowie Service-Hotline ab 599 € inklusive E-Bike-Verleih (hochwertigste Pedelecs der neuesten Generation – auf Basis von KTM-Rädern). Eurofun Touristik Tel. +43 (0)6219 7444-143 eurobike@eurobike.at www.eurobike.at

Nähere Informationen und Auskünfte: Salzburgerland Postfach 1 A-5300 Hallwang bei Salzburg Tel. +43 (0)662 6688-44 E-Mail: info@salzburgerland.com www.salzburgerland.com www.tauernradweg.com

Fahrrad News 65


E-Tiefeinsteiger

Tiefstapler Sechs E-Bikes mit tiefem Durchstieg zeigen, dass Komfort bei der Handhabung einer flotten und sportlichen Gangart nicht entgegensteht.

Bei tiefem Durchstieg denkt man in erster Linie an behäbige Alltagsräder, doch die aktuellen E-Tiefeinsteiger sind alles andere als träge. Auch mit entschärften Antriebsvarianten, die im Vergleich zu sportlichen Versionen etwas weniger Drehmoment liefern, sind sie flott unterwegs, dabei trotz der Rahmenform sehr stabil und für Frauen wie für Männer geeignet. Die Unterscheidung zwischen Herren- und Damenrad fällt in dieser Kategorie nämlich weg, auch wenn das eine oder andere Modell alternativ mit Diamantrahmen geliefert werden kann. Der „Begriff „Tiefeinsteiger“ trifft auf diese Räder freilich nur bedingt zu – in Reinform wird

66 Fahrrad News

darunter ein Rahmen verstanden, bei dem das zentrale Rahmenrohr noch unterhalb der Tretlagerachse liegen kann. Bei solchen gerade im Reha-Bereich verwendeten Rädern muss der Fuß zum Auf- und Absteigen nur noch minimal gehoben werden. Viel Komfort bei der Handhabung bieten freilich auch diese Modelle; das Bein über den Gepäckträger schwingen muss man hier keinesfalls. So gesehen bieten die hier gezeigten Rahmenformen einen guten Kompromiss aus Komfort und Sportlichkeit – eben das, was auch bei Alltags- und Tourenradlern zunehmend nachgefragt wird.


KTM

MACINA EIGHT RT 8-400

Seine Wandlungsfähigkeit beweist der Bosch-Mittelmotor an Rädern wie dem KTM Macina Eight RT 8-400. Das Triebwerk kann nicht nur Mountainbikes über den Trail befördern, sondern eignet sich ebenso dafür, sanft durch die City zu schieben. Für diesen Einsatzzweck bietet Bosch die „Active Line“-Variante des Motors an, die weniger rasant anschiebt und sich dadurch perfekt für weniger geübte Radler eignet. Besonders interessant am KTM ist natürlich

die Tatsache, dass das Rad neben den zwei hydraulischen Felgenbremsen mit Rücktritt ausgestattet ist. Dies ist eine noch recht junge Entwicklung; Elektrobikes mit Mittelmotor waren lange Zeit nicht mit der Pedalbremse kombinierbar. Besonders für ältere Radler, die seit ihrer Kindheit mit dem Rücktritt vertraut sind und ihn nicht missen möchten, ist dieses Rad daher sehr interessant. Eine rücktrittlose Version ist freilich ebenfalls erhältlich.

2.499 €

400 Wh

www.ktm-bikes.at Rahmen Aluminium Gabel SR Suntour SF13 NEX MLO Antrieb Bosch Active Line Schaltung Shimano Nexus-8 Bremsen Magura HS11/Rücktritt Lenker/Vorbau KTM Line HB KT-2 Trekking/ Satori UP OS Sattel k. A. Sattelstütze KTM Line Satori Elegance Bereifung Schwalbe Energizer Plus Beleuchtung B&M Lyt T senso +/Toplight

Die Unterscheidung zwischen Herrenund Damenrad ist mit Modellen wie dem Macina Eight im Übrigen aufgehoben. Der Komfort, der durch den sehr tiefen Durchstieg sowie Suntour-Federgabel und Federstütze geboten wird, ist für Radlerinnen wie Radler attraktiv. Und das kräftige Zentralrohr sorgt dafür, dass sich auch tretstarke Fahrer über eine hohe Stabilität freuen können.

KALKHOFF

IMPULSE ERGO NUVINCI HARMONY

Ein Fahrrad, das erkennt, wie stark sich sein Fahrer belastet? Klingt nach Zukunftsmusik oder zumindest nach einer Technologie für Spitzensportler, doch es ist zum einen jetzt schon erhältlich, zum anderen richtet es sich an den Tourenfahrer und an Radler, die sich aufgrund der gesundheitlichen Gegebenheiten nicht zu stark anstrengen sollten. Und so funktioniert das neue System, das auf dem Kalkhoff-eigenen Impulse-Antrieb basiert: Der Radfahrer legt ei-

nen Pulsgurt an, der die Herzfrequenz während der Fahrt permanent mit einem zuvor am Display eingestellten Sollwert vergleicht. Wird der Zielpuls überschritten, erhöht der Antrieb die Unterstützungsleistung, um den Fahrer zu entlasten. Damit das optimal funktionieren kann, ist eine zweite, bei ihrer Präsentation vor wenigen Jahren revolutionäre Neuerung nötig: Kalkhoff verbaut die stufenlose NuVinci-Schaltung in der elektronischen „Harmony“-Version, die geschwindigkeitsunabhängig einen ebenfalls vorher festgelegten Tretfrequenzbereich einhält. Tempowechsel aufgrund des Eingriffs der Motorsteuerung führen also nicht dazu, dass man auf einmal schneller oder langsamer pedalieren muss. Dass sich diese komfortable Technologie in einem bequemen Rad versteckt, ist selbstverständlich.

3.199 €

612 Wh

www.kalkhoff-bikes.com Rahmen Impulse V2, Aluminium Gabel Verso III, Magnesium, hydraulischer Lockout Antrieb Impulse II Pedelec Schaltung NuVinci Harmony Bremsen Magura HS11 Lenker/Vorbau Concept EX Metrostyle/SL Sattel SQ-Lab Active Sattelstütze gefedert Bereifung Schwalbe Marathon Beleuchtung Concept EX Pro/B&M Toplight Flat Safe

Der Rahmen ist so geformt, dass das Zentralrohr tief angesetzt und weit nach vorne gezogen ist; so muss man den Fuß noch weniger heben als etwa beim KTM, um auf- oder abzusteigen. Federgabel und -stütze sind ebenfalls verbaut, dazu kräftige Hydraulikbremsen und natürlich eine hochwertige Lichtanlage mit hellem 80-Lux-Strahler. Interessant ist auch der mit 612 Wattstunden wirklich sehr große „Tank“ des Impulse, der viel Reichweite verspricht.

Fahrrad News 67


E-Tiefeinsteiger

RALEIGH

DOVER IMPULSE R CLASSIC CLUB

Moderne Technik in eine klassische Optik zu kleiden, ist gar nicht mal so einfach; Raleigh hat bei der Konzeption des Dover freilich ein gutes Händchen gehabt. Schwanenhalsrahmen, Chrom-Ei (Scheinwerfer), Ledersattel und rotbraune Decken, dazu ein Gummilappen am vorderen Schutzblech (das hintere ist allerdings sehr kurz): Vom Aussehen her gleicht das Rad einem Tourer aus den 50er-Jahren, mit Achtgang-

Nabenschaltung und Impulse-Antrieb ist es freilich hochmodern und komfortabel ausgestattet. Der Antrieb wird hier mit einem Rahmenakku kombiniert, der zwischen Hinterrad und Sitzrohr platziert ist. Früher fand sich an dieser Stelle oft eine spitz zulaufende kleine Rahmentasche – warum den Akku nicht in eine Lederhülle packen? Auf Federungskomponenten verzichtet das Dover, was zum einen stilecht ist, zum anderen das Gewicht senkt. Ein echter Tiefeinsteiger ist das schöne Retro-Rad freilich nicht; das steil nach oben führende Rahmenrohr führt dazu, dass man den Fuß beim Aufsteigen recht weit heben

68 Fahrrad News

ein durchaus agiles Lenkverhalten, wie es einem flotten Alltagsrad gut zu Gesicht steht. Der Bosch-Antrieb, hier in der älteren Variante verbaut, harmoniert optimal mit der NuVinci-Nabe. Gerade bei häufigen Tempowechseln, wie sie der Stadtverkehr mit sich bringt, bewährt sich das stufenlose Hoch- und Runterschalten per Drehgriff, das anstrengende Wechsel der Tretfrequenz überflüssig macht. Federgabel und -stütze bieten vielleicht nicht den ganzen Komfort einer Vollfederung à la Riese und Müller, können die Fahrt über Schlaglöcher oder

396 Wh

www.raleigh-bikes.de Rahmen Impulse TS V1, Aluminium Gabel Urban, rigid, Aluminium Antrieb Impulse II Pedelec Schaltung Shimano Nexus-8 Bremsen Magura HS11 Lenker/Vorbau Concept EX Metrostyle/SL Sattel Brooks B67/S Sattelstütze Patent Bereifung Schwalbe Citizen light Beleuchtung B&M Retro Plus LED/Toplight Flat Safe

muss. Komfort beim Auf- und Absteigen bietet die klassische Rahmenform allerdings trotzdem. Erfreulich ist, dass die nach hinten führenden Kabel und Züge in den schlanken Rahmenrohren versteckt werden; ein schönes Detail ist der Schlüsselanhänger aus Leder am rahmenfesten Ringschloss – übrigens ein nützliches Ausstattungsdetail, das sich längst nicht an jedem E-Bike findet.

BLUE LABEL KOMFORT NUVINCI HYBRID Die Zweitmarke des VollfederungsSpezialisten Riese und Müller bietet eine Reihe attraktiver Elektroräder mit starrem Hinterbau zu vergleichsweise moderaten Preisen. Am „Komfort“ fällt zunächst einmal die klare Linienführung auf. Farbgebung und Rahmenform verleihen eine klassische Anmutung, ohne das Blue Label zum Retro-Rad werden zu lassen; neben dem Crèmeton ist das Blue Label auch in Rot oder Schwarz erhältlich. Die kompakte Rahmenform – der Hinterbau kann wegen des am Gepäckträger montierten Akkus recht kurz ausfallen – begünstigt

2.499 €

2.599 €

288 Wh

www.r-m.de Rahmen Aluminium 7005 T6, WIG-welded Gabel Suntour SF13-CR-8V Antrieb Bosch Drive Unit Schaltung NuVinci N360 Bremsen Magura HS11 Lenker/Vorbau Humpert Trekking Exclusive/ Alu verstellbar Sattel Selle Bassano XL City Sattelstütze JD-SP05 Bereifung Schwalbe Big Ben Beleuchtung B&M Lumotec Lyt LED/LineTec LED

Naturstraßen aber durchaus dämpfen. Das Rad wird in zwei Rahmenhöhen angeboten; die Feinanpassung erfolgt über den verstellbaren Ahead-Vorbau und den Auszug der Sattelstütze. Der Durchsteig des stabilen Aluminium-Rahmens ist zwar nicht ausgesprochen tief, aber recht lang. Das sorgt dafür, dass man das Bein nicht allzu sehr heben muss. Etwas knapp fällt einzig die Kapazität des Akkus aus. Bei 288 Wattstunden sollte man bei längeren Touren rechtzeitig ans Nachladen denken.


CORRATEC

E-POWER 8SPEED COASTER LADY

Der Name sagt alles: Die Raublinger bieten ihr mit 400-Wh-Akku versehenes Achtgang-Rad in einer Damenversion mit Rücktrittbremse an. Als Herrenrad gibt es dieses Modell ebenfalls; wer mehr Schaltungskomfort wünscht, kann dazu eine NuVinci-Variante wählen. Wie bei BoschTiefeinsteigern üblich, montiert Corratec den Akku am Gepäckträger – übrigens auch beim Herrenrad, wobei sich dort die Anbringung im Rahmendreieck anböte.

WHEELER

Der kompakte, in vier Größen erhältliche Rahmen ist mit dem deutlichen Höhenunterschied von Sitz- und Steuerrohr auf eine aufrechte Sitzposition zugeschnitten. Dazu kommt ein klassischer Schaftvorbau zum Einsatz, der mehr Spielraum bei der Höhenverstellung bietet als die modernen Ahead-Vorbauten und sich an einem solchen Rad anbietet. Klassenüblich ist die Ausstattung: Die recht fein abgestufte Achtgangnabe ist im Touren-Bereich weit verbreitet, ebenso die

BionX-Nabenmotor bergab als Motorbremse wirken, was die Bremsanlage schont und dazu ein wenig Energie erzeugt, die wieder in den Akku eingespeist wird. Dieser umgreift das Sitzrohr und ist hinten an die Rundung des Schutzbleches angepasst, womit der Raum zwischen Rahmen und Hinterbau optimal genutzt wird. Auch das rahmenfeste Ringschloss passt gerade eben hinein. Wheeler spezifiziert eine eher einfache Kettenschaltung, die mit acht Ritzeln nicht eben auf dem neuesten Stand ist, dabei aber immerhin den Übersetzungsumfang einer Achtgang-Nabenschaltung erreicht. Eine solche lässt sich nun einmal nicht in das Gehäuse des Nabenmotors integrieren. Statt der in dieser

400 Wh

www.corratec.com Rahmen Power 28“, Alloy 6061 Gabel RST Sofi Antrieb Bosch Active Line Schaltung Shimano Nexus-8 Bremsen Magura HS11 /Rücktritt Lenker/Vorbau ZZYZX Trekking/ Schaftvorbau verstellbar Sattel Corratec Trekking Sattelstütze ZZYZX Federstütze Bereifung Continental Town Ride Beleuchtung AXA Pico 30 E/integriert

hydraulischen Felgenbremsen. Der Rücktritt dient hier eher als „Notbremse“, wird vielen älteren Radlern aber gut zupasskommen. Corratec macht sich die aktualisierten gesetzlichen Bestimmungen zunutze und speist die Lichtanlage mit Strom aus dem Antriebsakku; ein Dynamo wird dadurch überflüssig. Im Dunkeln wird man sicher nie stehen: Selbst wenn der Akku so weit entleert ist, dass keine Antriebsunterstützung mehr möglich ist, leuchten die LEDs noch praktisch unbegrenzt weiter.

E-ECORIDER DI

Mit dem E-Ecorider bietet Wheeler ein eigenständig geformtes Elektrorad mit Heckmotor an – ein Konzept, das in dieser Klasse nicht mehr allzu weit verbreitet ist, aber durchaus Vorteile hat. So kann der

2.499 €

2.299 €

423 Wh

www.wheeler-bikes.de Rahmen Aluminium 6061 Gabel Suntour NEX-DS Antrieb BionX P-Series Schaltung Shimano Acera 8f Bremsen Tektro Auriga Comp Lenker/Vorbau WBP ARC-AL540/AS-19 OS Sattel WBP VL-6268 D2 Sattelstütze WBP SP-612 Bereifung Schwalbe Marathon Mondial Race Beleuchtung Herrmanns H-Diver/B&M Toplight

Klasse verbreiteten Felgenbremsen montiert Wheeler hydraulische Scheibenstopper, die zusammen mit den kräftig profilierten Reifen einen Touch OffroadTauglichkeit bringen. Das passt zum bulligen Aussehen des E-Ecorider mit dem stämmigen, geschwungenen Zentralrohr. Sportlich präsentiert sich auch der Motor, der bis zu 300 Prozent Unterstützung bietet, was an steilen Anstiegen für hohes Tempo sorgt. Die Gabel mit 63 Millimeter Federweg dürfte den einen oder anderen Ausflug auf unbefestigte Strecken sicher auch mitmachen. Fahrrad News 69


E-Bike-Rennen

MTB-Rennen mit Rückenwind Fotos: David Schultheiss Text: Norman Bielig

Der Fortschritt hält immer weiter Einzug in allen Lebensbereichen. Ist es beim Banking die Änderung auf das Sepa-Verfahren, so ist es im MTB-Bereich die fortwachsende Elektrifizierung. Wurden Mountainbikes gerade für den Rennsport in den letzten Jahren immer leichter, so konnten wir beim Sparkassen MTB Festival in Stuttgart einen rückläufigen Trend beobachten. Mit Rennmaschinen um die 15 bis 20 Kilogramm gingen die Fahrer an den Start des E-Bike-Rennens in und um die Schleyer Halle. Mit am Start war neben den Profis vom Sabine Spitz Haibike Team und gleich zwei Entwickler-Teams von Bosch auch die Fahrrad News. Ein Bericht vom Sparkassen MTB Festival und den Fahrrad-NewsErfahrungen vom E-Bike-Rennen. Das E-Bike-Rennen Zehn Teams à drei Fahrer nahmen die Herausforderung an, innerhalb von 45 Minuten auf ihren E-Mountainbikes mehr Runden zu absolvieren als ihre Kontrahenten – alle ausgestattet mit Bosch-Antriebssystem. Mit am Start waren auch zwei Mitarbeiterteams des Hauptsponsors

RESULTAT Platz. Team

Fahrer

Runden Zeit

1.

Cube Bikes Hybrid Team

Louis Wolf – Jan-Eric Müller – Sam Weber

15

45:53,0

2.

Bosch Racing Team 1

Christoph Schumacher – Jonathan Sweet – Sebastién Therond

15

47:03,3

3.

Centurion

Alexander Krauth – Thorsten Lewandowski –- Thomas Pfrommer

15

47:14,4

4.

Bosch Racing Team 2

Jacob Kleinbach – Jürgen Stegmaier – Thomas Mattes

15

47:33,2

5.

Bikes ’n’ Boards Stuttgart

Frank Sontag – Eric Roegget – Marc Wolbold

15

47:44,0

6.

Haibike Factory

Sven Bernhardt – Knut Wohlgemuth – Stefan Amend

14

48:02,5

7.

Sabine Spitz Haibike Pro Team

Sabine Spitz – Adelheid Morath – Lisa Groß

14

48:17,1

8.

EBE-Racing Team

Dieter Rothweiler – Jannick Stüer – Florian Schecklmann

13

46:00,3

70 Fahrrad News


Bosch und ein Trio mit Mountainbike-Star Sabine Spitz. Angefeuert von zahlreichen Zuschauern, entschied am Ende das Cube-Team mit insgesamt 15 absolvierten Runden das Rennen für sich. Die Fahrer der beiden Bosch-E-Bike-Racing-Teams stellten eindrucksvoll zur Schau, mit wie viel Herzblut sie dem E-Biken verbunden sind: Während das erste Bosch-Team einen starken zweiten Platz feierte, verfehlte die zweite Mannschaft hinter dem Centurion-Team nur knapp das Siegertreppchen. Claus Fleischer, Leiter des Produktbereichs Bosch eBike Systems, ließ es sich nicht nehmen, den siegreichen Mannschaften persönlich zu gratulieren und die Pokale zu überreichen. Das Rennen wurde auf der XC-Rennstrecke vom Vortag absolviert. Eine nahezu ideale Strecke für ein solches E-Bike-Rennen, denn lediglich auf zwei kurzen Geraden verließen die Rennfahrer den Hybridmodus und konnten mit viel Kraft Geschwindigkeiten von über 25 km/h erreichen. Ansonsten konnte man gut sehen, welcher der sportlichen Fahrer schon einmal Kontakt mit einem E-Bike hatte und dieses elegant und kraftvoll aus engen Kurven beschleunigen oder verblockte Anstiege hinaufmanövrieren konnte. Für Rennveranstalter wird genau das die zukünftige Herausforderung sein: die Anlage einer Strecke, die sich ideal für Hybridbikes eignet und dem sportlichen sowie technischen Anspruch der E-Bikes gerecht wird. Wir von der Fahrrad News freuen uns schon jetzt auf die nächsten spannungsgeladenen Rennen mit dem E-Bike. Wer sich an den drei Veranstaltungstagen einmal selbst auf ein E-Bike setzen wollte, konnte bei der parallel stattfindenden Expo auf einem Testparcours sein Wunschmodell ausgiebig probefahren. Besonders auffällig: Viele Besucher stiegen mit einem breiten Grinsen im Gesicht wieder vom E-Bike.

www.sparkassen-mountainbike-festival.de

www.bosch-ebike.de

Fahrrad News 71


E-Bike-Rennen

Statements Sven Bernhardt, Haibike Factory Team

Die Teams waren alle sehr sportlich aufgestellt, sodass der Kampf ums Podium knallhart ausgetragen wurde.

„Das Format des Rennens war richtig gut. Aufgrund der Staffel konnte man sich so richtig verausgaben und bis ans Limit gehen. Die Teams waren alle sehr sportlich aufgestellt, sodass der Kampf ums Podium knallhart ausgetragen wurde. Der Kurs war ein klassischer XC-Kurs, auf dem am Tag zuvor auch schon ohne Motorunterstützung Rennen ausgetragen worden waren. Für die Hybrid Bikes war der Kurs ideal, lediglich an zwei kurzen Stellen kam man über die 25 km/h hinaus, ansonsten waren wir immer im Hybrid-Modus unterwegs. Gerade an den technischen Anstiegen hat man gesehen, wer mit den Bikes schon Erfahrung hat und diesen Vorteil dort durch eine sportlichere Fahrweise ausnutzen konnte. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die E-Bike-DM in Bad Säckingen und das Rennen beim MTB Festival Tegernseer Tal.“

Thorsten Lewandowski, Centurion „Ich stehe gerne und oft in Startblöcken, vorzugsweise bei MTB-Marathons und -Etappenrennen, aber auch bei solchen Rennrad-Klassikern wie zuletzt „Rund um Köln“. Deshalb zögerte ich auch keine Sekunde, als Anfang des Jahres die firmeninterne Anfrage zur Teilnahme am Teamrennen in der Stuttgarter Schleyerhalle kam. Ein knackig-kurzer Rundkurs, quasi topfeben, dazu Cross-Country-Elemente – das klang nach Spaß und sportlicher Herausforderung gleichermaßen. Erst nach meiner Zusage entdeckte ich im „Kleingedruckten“ den Hinweis, dass es sich um ein E-Bike-Rennen handelt … Gut, ich werde diesen Sommer 40, aber soooo weit fühlte ich mich eigentlich noch nicht. Aber Pustekuchen: Ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals zuvor einen Wettkampf derart unterschätzt habe. Um es vorwegzunehmen: Unser Team wurde Dritter, doch dafür war harte Arbeit angesagt. Denn um weit nach vorne zu fahren, reichen die unterstützten 25 km/h des Pedelecs bei Weitem nicht aus. Doch jenseits der Unterstützung lauern das höhere Gewicht des E-Bikes und der bremsende Tritt in die Spule – Puls 190 garantiert! Und die engen Kurvenabschnitte im Außenbereich des Racetracks? Als unbedingt „handlicher“ muss man ein E-Bike sicher nicht bezeichnen und die brachiale Beschleunigung des „Turbo“-Modus am Kurvenausgang sorgte anfangs dafür, dass der Einlenkpunkt für den folgenden Turn gern mal verpasst wurde. Kurzum: Mit jedem Cross-Country-Hardtail ohne Motor wäre die Strecke – vor allem die Sprünge 72 Fahrrad News

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals zuvor einen Wettkampf derart unterschätzt habe.

und Steilwände im Innenteil – vermutlich schneller zu absolvieren gewesen … Aber: Es ist und bleibt eine meiner eindrucksvollsten Erfahrungen, bei diesem E-Bike-Rennen dabei gewe-

sen zu sein. Prädikat: unbedingt nachahmenswert! Bei dieser Gelegenheit auf ein Centurion-Pedelec zu setzen, kann ich übrigens nur ausdrücklich empfehlen.“


Stramme Waden und eine gute Grundkondition sind trotz elektrischer Unterstützung im Wettkampf ein Muss.

Jan-Eric Müller, MHW-Cube-Racing-Team „E-Bikes waren bisher für mich absolutes Neuland und genau deswegen freute ich mich sehr auf die Herausforderung. Unser Arbeitsgerät war das Cube Stereo Hybrid 120 PRO 29. Der erste Eindruck war äußerst positiv: Eine durchdachte Ausstattung, gepaart mit einem attraktiven Design, überzeugten von Beginn an! Die Strecke startete im Außengelände mit engen Kurven und steilen Anstiegen und führte am Ende in die mit Anliegern, Steinfeldern und Sprüngen präparierte Schleyer Halle hinein. Das E-Bike hat mich von Beginn an positiv überrascht. Gerade während der Beschleunigungsphase aus engen Kurven spürte man die 60 Nm Drehmoment, die der Bosch-Motor entwickelt. Durch die Elektrounterstützung wurden hohe Kurvengeschwindigkeiten erreicht, das Bike verhielt sich aber in jeder Rennsituation absolut beherrschbar. Auch die Sprünge, Anlieger und Steinfelder der Strecke machten Spaß, denn das Fahrverhalten ist identisch mit dem eines Mountainbikes ohne Unterstützung. So konnten wir unseren Vorsprung auf die Zweitplatzierten Runde für Runde ausbauen und nach 45 Minuten das erste Bosch eBike Race gewinnen. Meiner Meinung nach bietet ein E-Mountainbike vielen die Gelegenheit, in den Genuss von Trails

Jonathan Sweet, Global Sales Manager Bosch eBike Systems, Bosch Racing Team 1 „Das Bosch eBike Race hat mir enorm viel Spaß gemacht. Die Idee, ein Cross-Country-Rennen mit E-Mountainbikes abzuhalten, kam bei Fahrern und Publikum sehr gut an. In der Schleyer Halle und im Außenbereich der Rennstrecke herrschte Wettkampfatmosphäre pur! Meinen Teamkollegen von Bosch eBike Systems war schon vor dem Start anzumerken, dass sie unbedingt ganz vorne mitfahren wollten. Toll, dass es für uns zum zweiten Platz gereicht hat! Der Parcours beim Bosch eBike Race war technisch anspruchsvoll und mit ein paar engen, knackigen Kurven gespickt. Auf den längeren Passagen gelangte man schnell über die 25 km/h-Marke – also in den Bereich, in dem der Motor nicht mehr unterstützt. Dann ist man zu hundert Prozent auf die eigene Muskelkraft angewiesen. Für einen E-MTB-Kurs ist ein Mix aus kurvigen Abschnitten, die technisches Können erfordern, und langen Geraden, auf denen man es richtig krachen lassen kann, ideal. Wer behauptet, ein Rennen mit dem E-MTB sei kein Sport, täuscht sich gewaltig. Stramme Waden und eine gute Grundkondition sind trotz elektrischer Unterstützung im Wettkampf ein Muss.“

Gerade während der Beschleunigungsphase aus engen Kurven spürte man die 60 Nm Drehmoment, die der Bosch-Motor entwickelt.

und Anstiegen mit einigen Höhenmetern zu kommen. Auch für den ambitionierten Sportler gibt es nun eine Möglichkeit, die eigene Fahrtechnik

zu verbessern, denn durch die Unterstützung des Motors kann man Steigungen auch mehrmals am Tag befahren.“

Fahrrad News 73


Reise Flims

Mit Kind und Kegel

Fotos: Gaudenz Danuser / Manuel Sulzer Text: Stephan Baumfelder

Tourenbiken in Flims Knapp drei Stunden dauert die Anfahrt von München nach Flims und bewegt sich damit noch in einem äußerst kinderfreundlichen Rahmen. Fahren wir sonst eher mit abfahrtslastigeren Bikes nach Flims, um uns nach Herzenslust auf den Freeride-Strecken auszutoben, so sind wir dieses Mal mit Kind und Kegel unterwegs. So ist das Auto also noch voller als sonst, Mountainbikes mit vier unterschiedlichen Laufradgrößen (die wir auch vor Ort leihen könnten), Spielzeug (also noch mehr) und jede Menge Ausrüstung. Auf der Hinfahrt blättern die Kinder in den Broschüren der Region Flims mit den Orten Flims, Laax und Falera. Eine gute Abwechslung, denn die Fahrt durch das hintere Rheintal ist eher öde und verspricht erst ab Sargans wieder tolle Blicke in die umliegenden Berge. Unsere Kinder sind sechs und zehn, sie freuen sich über Aktivurlaub in den Bergen, sind es schließlich von Wanderurlauben gewohnt, den ganzen Tag draußen zu verbringen. In den Broschüren stoßen sie auf Ami Sabi, unser Großer liest dem Kleinen die Geschichte vom Zauberer Ami Sabi und seinen Freunden vor. Schon jetzt ist klar, dass ein Besuch im Sommerwunderland mit ebendiesem Ami Sabi zum Pflichtprogramm gehören wird.

Panoramablicke bieten sich auf allen Familientouren und begeistern Groß und Klein.

74 Fahrrad News


Ankunft im Sommerwunderland Wir biegen von der Autobahn auf die Landstraße in Richtung Flims ab. Sofort kleben zwei Nasen an ihren jeweiligen Seitenfenstern und mustern interessiert die umliegende Landschaft. Wir sind ebenso begeistert wie die Kinder und erreichen wenige Minuten später in Laax unser Ziel; das signinahotel liegt direkt an der Talstation und bietet hier direkt vor der Haustür einen weiteren perfekt gearbeiteten Pumptrack und die Skill Area. Am nächsten Morgen starten wir nun endlich zu unserer ersten Tour. Die Route durch den Laaxer Großwald bietet sich zum Einstieg an. Auf Forststraßen ist diese einfach zu bewältigen und im zweiten Drittel bieten sich gleich zwei Ausflugsrestaurants mit Panoramaaussicht für eine Pause an. Wir lassen diese vorerst links liegen und kehren zurück nach Laax, um uns dort zu stärken und den Nachmittag mit den Kindern auf dem Pumptrack und in der Skill Area zu verbringen. Hier können wir alle an unserer Fahrtechnik und Sicherheit arbeiten, gemeinsam viel Spaß haben und immer wieder pausieren, um den anderen zuzuschauen. Langeweile kommt hier sicherlich nicht auf.

Abenteuerurlaub à la Mark Twain Den nächsten Tag starten wir, nach einem ausgiebigen Frühstücksbuffet, wieder mit einer Tour. Dieses Mal wird es ausgedehnter auf der Flimser Rundtour. Von Staderas fahren wir in Richtung Conn und genießen die traumhafte Aussicht auf Tuleritg- und Caumasee. Nach diesem Anblick sind die Kinder schon nicht mehr zu halten und wir legen einen Badeabstecher zum Caumasee ein. Angenehm kühl ist der See, sodass wir uns nach einiger Zeit erfrischt auf den weiteren Weg machen können. Wenige Kilometer weiter erwartet uns das nächste Highlight der Tour. Die Ruinaulta oder auch Rheinschlucht ist eine der großartigsten und vielfältigsten Landschaften der Alpen, entstanden vor beinahe 10.000 Jahren durch einen massiven Felsabbruch, der das Vorderrheintal zwischen den heutigen Dörfern Castrisch und Reichenau unter einer mehrere Hundert Meter dicken Schuttmasse begrub. Da der Vorderrhein nicht mehr abfließen konnte, wurde auf einer Länge von circa 25 Kilometern ein See aufgestaut. Im Laufe der Zeit schnitt sich der Fluss tief in die Bergsturzmassen ein und der Ilanzer See floss ab. Zurück blieb die Ruinaulta mit ihren steilen Kalksteinklippen und imposanten Felsformationen. Wir haben den Kindern eine Überraschung versprochen und blicken in leuchtende Augen, als wir an einem der zahlreichen Grillplätze ankommen. Diese sind vollständig vorbereitet, man muss lediglich das Grillgut mitnehmen. Wir bleiben noch eine Weile in der Schlucht, lassen Steine hüpfen und selbst ich fühle mich wieder wie ein kleines Kind auf Abenteuerurlaub und

Je nach Alter, Kondition und Lust stehen zahlreiche Touren zur Auswahl.

Infos Flims Lage

Flims liegt im Kanton Graubünden, 20 Auto-Fahrminuten von der Kantonshauptstadt Chur entfernt. Im Winter unter LAAX als eines der grössten Skigebiete der Schweiz bekannt bietet Flims im Sommer herrliche unverfälschte und einzigartige Naturspektakel. Die Rheinschlucht, auch bekannt als der Swiss Grand Canyon, ist bei Wanderer, Biker und Kanuten gleichermassen beliebt. Finden sich hier nebst einmaligen Felsformationen, quirligen Wasserläufen und gut begehbaren Wanderwegen auch zahlreiche Vogel- und Pflanzenarten. Sogar Orchideen können hier bewundert werden. Wer es höher hinaus mag erlebt in der UNESCO Tektonik Arena Sardona wie sich vor tausenden von Jahren die Gesteine übereinander abgelagert haben und sich daraus die monumentalen Tschingelhörner und das Martinsloch gebildet haben. Durch seine Lage ist Flims sowohl von Zürich als auch vom Bodensee her in 90 Minuten gut erreichbar.

Nachfragen

Mountain Vision AG Via Murschetg 17 CH-7032 Laax Tel. +41 (0)81 927 70 07 Fax. +41 (0)81 927 70 08 Email: marketing@laax.com Web: www.flims.com Gästeinformation Flims Laax Falera Via Nova 62 CH-7017 Flims Dorf Tel. +41 (0)81 920 92 00 Email: info@flimslaaxfalera.ch Web: www.flims.com Fahrrad News 75


Reise Flims Meereshöhe

1.100 bis 2.570 (vorab Gletscher)

Beste Reisezeit

Juni bis Oktober

Unterkommen

Bei der Unterkunft können Besucher aus einer Vielzahl von Betrieben unterschiedlichster Kategorien in Flims/Laax/Falera auswählen. Vom Backpacker über ein stylisches Resort bis hin zum 5-Sterne-Hotel gibt es für jeden Geschmack etwas. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Flims Laax Falera Reservation freuen sich auf ihre Kontaktaufnahme. Flims wurde wiederholt mit dem Label „Familien willkommen“ ausgezeichnet. Ein Indiz dafür, dass nebst den Mountainbikern auch Familien gern gesehene Gäste sind. signinahotel**** Via Murschetg 15 7032 Laax www.signinahotel.com Weitere spezialisierte Bikebetriebe finden Sie unter: www.bike-holidays.com Arena Lodge Flims Via Prau da Monis 2 7017 Flims Dorf www.arenaflims.ch Für Familien geeignetes Kid’s Hotel: rocksresort Via Murschetg 15 7032 Laax www.rocksresort.com Weitere Hotels finden Sie unter: www.flims.com

Anfahrt Mit dem Bike:

Der Fahrradtransport ist auf allen Postauto-Linien Graubündens möglich. Bitte nehmen Sie eine Reservation bei der zuständigen Geschäftsstelle vor.

Mit dem Auto:

Von Zürich aus benutzen Sie die A3/A13 und von München kommend die A13 nach Chur. Nach der Ausfahrt Reichenau (Nr. 18) führt die gut ausgebaute Hauptstraße in zehn Minuten nach Flims.

Mit der Bahn:

Die internationalen Zugverbindungen führen Sie nach Chur. 76 Fahrrad News

Die atemberaubende Landschaft zieht jung und alt in ihren Bann.


Steigen Sie dort ins Postauto nach Flims. Dasselbe gilt, wenn Sie mit der Rhätischen Bahn in Ilanz ankommen.

Mit dem Flugzeug:

Die internationalen Flughäfen Zürich, Basel und Friedrichshafen haben Anschluss an die nationalen Zugverbindungen, die Sie nach Chur führen. Steigen Sie dort ins Postauto nach Flims. Dasselbe gilt, wenn Sie mit der Rhätischen Bahn in Ilanz ankommen. Noch einfacher erreichen Sie Flims direkt mit dem Airport Shuttle, der vom Flughafen in Zürich, Friedrichshafen und Memmingen abfährt.

Guiding

Emprova Bikeschool Flims www.emprova.ch

Biketrail/Bikepark

TREK Runcatrail Never End Skill Areas und Pumptracks www.flims.com

Bike Shops werde an alte Mark-Twain-Geschichten erinnert. Mit vollem Bauch entschließen wir uns, den Rückweg mit der Rhätischen Bahn und dem Postauto zurückzulegen. Doch der von Highlights gespickte Tag findet damit noch kein Ende. Den Nachmittag nutze ich, um mit unserem Großen umgebende Trails zu erkunden. Wir starten mit dem TREK Runcatrail, einem absoluten Spaßgaranten für alle Könnensstufen. Anschließend geht es noch in die Freestyle Academy an der Laaxer Talstation. In einem 15 Meter langen Foam Pit (Schaumstoffgrube) üben wir verschiedene Tricks – oder besser gesagt versuchen wir uns möglichst ästhetisch hineinfallen zu lassen. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Ein Riesenspaß ist es auf alle Fälle. Für die Kleine hingegen geht es ins sehnsüchtig erwartete Sommerwunderland zu Ami Sabi.

Unterhaltsam, einfühlsam und kindgerecht führt er durch die regionale Flora und Fauna, erzählt märchenhafte Geschichten und lässt selbst ältere Kinder erwartungsstarr an seinen Lippen hängen. Noch auf der Rückfahrt wiederholt sie Ami Sabis Geschichten und wir profitieren von ihrem neu erworbenen Wissen. Ungefähr auf Höhe Lichtensteins fallen beide Kinder in einen tiefen Schlaf und träumen wahrscheinlich von Um Selvadi und Tinflaida oder den Sprüngen ins Foam Pit. Wir sind nicht weniger zufrieden als unsere Kinder – schließlich konnten wir Familien- und Aktivurlaub in Flims, gerade dank der perfekten Infrstruktur, optimal miteinander verbinden. Viel Zeit mit den Kindern, familienfreundliche Touren und ein Kinderprogramm, welches es uns ermöglichte, auch mal ein paar Stunden allein auf Tour zu gehen, und das vor allem den Kindern noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Feinschliff für die Touren gibt es in der Skill Area.

Boarderworld Flims www.boarderworld.ch Boarderworld Laax www.boarderworld.ch Sport Beat www.sportbeat.ch Bundi Sport www.bundisport.ch

Lifte

Sessellift Flims – Foppa Sessellift Foppa – Naraus (Zugang zum TREK Runcatrail) Gondelbahn Naraus – Cassons (nur für Fußgänger) Gondelbahn Laax – Crap Sogn Gion (Zugang Never End Trail)

TIPP

Für Familien: Familienpass (CHF 145) Für Wassersportler: Caumasee zum Baden oder River Rafting Tour durch die Rheinschlucht Für Freestyler (nicht nur): Europas erste Indoor Base – die Freestyle Academy

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Sissis Sattelgespräch

Stadt, Land, Berg: Ein BMC für alles

Die Schweiz hat BMC, Bayern hat BMW, die Coolen ein BMX. Ich bekomme für mein Sattelgespräch kein BMX – womöglich aus Altersgründen. Und auch keinen BMW. Wäre nicht schlecht gewesen, aber ich freue mich auch sehr über und auf das angekündigte BMC. Das Rad heißt alpenchallenge AC01. Und der Name soll nicht die einzige Herausforderung bleiben … Das ist schon mal was anderes Mein erster Eindruck der Lieferung aus der Schweiz? Schnittig … Richtig schnittig! Es sieht wirklich schnell aus. Ein zweiter Blick lässt mich dann stirnrunzeln, denn das BMC ist ein durchaus außergewöhnliches Velo. Es ist rundummeli (ganzheitlich) racig ausgerichtet: Geometrie, Gewicht (keine 8,5 Kilogramm), Grand-Prix-Reifen von Conti. In das Renn-Set-up mischt sich jedoch ein urban-gerader Lenker mit ergonomischen Griffen. Dann wird auch noch der 1x-Antrieb von SRAMs XX1 mit Shimano-Scheibenbremsen kombiniert. Und dazu dann der Name: alpenchallenge. Das ist mir nüd ghüür (nicht geheuer). Was verbirgt sich hinter all dem? Ufsmal (plötzlich) kommt’s mir: Augenzwinkern? Über den Tellerrand luägä (gucken)? Die Challenge annehmen? Diese Schweizer! Challenge angenommen!

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Fotos: Marco Felgenhauer Text: Sissi Pärsch


Beziehungsstatus Die Sache mit mir und den Schweizern ist kompliziert. Ich bin nahe der Grenze aufgewachsen. Wir konnten auf unserem Schwarz-Weiß-TV-Gerät den DRS (heute SRF) empfangen … wenn wir mit der Antenne in der Hand auf einen Stuhl kraxelten und sie gen Süden ausrichteten. Das hat mir durchaus ein Gefühl der Nähe vermittelt. Aber fern lag ich mit meinen Gefühlen. Ich fand die Sprache „härzig“ – bis zu dem Tag in meinen Jugendjahren, an dem der panische Zuruf: „Obacht, Landjeger!“ bei mir ins Leere lief. Irgendwie war mir nicht klar, dass damit die Polizei gemeint sein könnte. Über die Konsequenzen damals möchte ich nicht sprechen. Und vor einigen Monaten gab die Schweiz meinem Verhältnis zu mir selbst eine neue, äußerst morbide Richtung: Ich erfuhr, dass mein rätselhafter Nachname nun doch von Bedeutung ist. Zumindest in Bern. Auf berndeutsch.ch erklärt man mir tatsächlich: „Pärsch; der Pärsch. Erklärung: den letzten Atemzug tun, verröcheln.“

rechte Sitzposition für eine bessere Übersicht. Gestreckt sitzt man dennoch, schtramplä tut sich’s eh schnell – übrigens auch bergan – und die solide Bremsleistung einer 160-mm-Scheibenbremse schadet weder in der Stadt noch auf dem Land. Wie ich’s mag Nun räume ich ein, dass ich noch immer eine gewisse Schwäche für die Schweizer habe. Das liegt auch hierin begründet: Ich mag es, wenn Menschen mitdenken. Wenn konsequent und klug gearbeitet wird und nicht chrüüz und quär. Wenn man Herausforderungen angeht und mir nicht mit einer Wird-schon-passen-/Fällt-keinemauf-Einstellung kommt. Und die Schweizer sind nun mal alles andere als schlampig oder schludrig. Hier wird das Handwerk geschätzt und akribisch gearbeitet. Man merkt auch dem alpenchallenge an, dass der Anspruch geherrscht hat, ein präzises und durchdachtes Velo zu schaffen. Das zeigt sich in der kompro-

Die Herausforderung Zurück zum BMC! Wenn ich es also so aaluägä tu, fühle ich die Herausforderung eines Velos, das alles in sich vereinen möchte. Nun mag ich es, leicht und schnell und wendig. Auch und gerade in der Stadt. Die minimalistische, cleane Ausrichtung des alpenchallenge erinnert im Straßenumfeld durchaus an schicke Fixies – die im Übrigen immer seltener auftauchen. (Mal sehen, was die Radunfall-/-umfallstatistik demnächst dazu sagen wird). Das BMC ist superagil und g’schwind. Ein rassiges Bike, das richtig Spaß macht. In meiner Variante kommt es also mit SRAMs Elffach-Schaltgruppe XX1. Mit nur einem Kettenblatt schaltet es sich kurz und knackig und präzise – wirklich sehr angenehm und sehr reibungslos. (Auf Harmonie bedacht, wie die Schweizer nun einmal sind, findet man dann über dem SRAM-Schalthebel eben jenen bereits erwähnten Shimano-Bremshebel.) Elf Gänge reichen in der Stadt mehr als aus (sicher auch in Bern). Eine Challenge würde es allerdings durchaus in den Alpen werden. Voralpenchallenge Auch im hügeligen Voralpeneinsatz genügt die Schaltung absolut. Ich habe mir nämlich gedacht, dass ein solch rennorientiertes Schweizer-Taschenmesser-Velo im Grunde ideal für Überlandeinsätze und Pendeleien sein sollte. Schnuärschtraks geht es für uns deshalb hinaus aufs Land. Und ganz ehrlich? Ich kenne einige, die ihren Weg in die Arbeit – über ländliche Idylle, durch trostlose Vorstädte, hinein ins urbane Verkehrschaos – mit dem Crosser zurücklegen. Und ganz ehrlich: Vielleicht wären sie mit dem alpenchallenge besser bedient. Gerade in der Stadt sorgt die auf-

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Sissis Sattelgespräch

SPECS BMC Alpenchallenge AC01 – XX1 empf. VK: 3.599,– Euro Schaltung: SRAM XX1 Bremse: 160 mm Shimano M615 hydraulic disc Sattel: Fizik Rondine Griff: Ergon GS1 Reifen: Continental Grand Prix 2, 700x28c Gewicht: 8.32 kg www.bmc-racing.com

misslosen Race-Geometrie, der Steifigkeit des Rahmens oder der Vollkarbon-Gabel. Und ebenso in den Details, von den Ergon-Griffen bis hin zum Fizik-Sattel, der super komood ist, aber gleichzeitig genauso ideal für längere, schnelle Strecken. Wie ich’s außerdem mag Vielseitig mag ich es eben auch. Unweigerlich muss der Schweizer-Taschenmesser-Gedanke [1]

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strapaziert werden, weil er im alpenchallenge so deutlich widerhallt. Hier kommt ein urbanes RaceRad mit einem klaren, von jeglichem Schnickschnack befreiten Design. Ich mag es eben obendrein noch sauber und aufgeräumt. Das mag jetzt sehr preußisch klingen (oder schweizerisch) und ich bin beileibe nicht pingelig, aber Handtücher gehören nun mal auf den Haken, Bücher ins Regal und Kabel sauber verlegt – ob in der Wohnung, auf der Straße oder am Rad. Im Idealfall (wie beim

[1] Selbst die Vorderradbremse wird optisch gelungen in der Gabel geführt, was für eine äußerst cleane Optik sorgt. [2] Eingelasert ins Oberrohr – das Alpenchallenge ein Schweizer Taschenmesser. [3] Die 160 mm Scheibenbremsen sorgen auch in steilem Gelände für eine zuverlässige Verzögerung.

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[4] Ergon Griffe und ein gerader Lenker sorgen für ein gleichsam sportliches, aber auch bequemes Cockpit.

cleanen BMC) wird alles nach innen verlagert und man sieht gar nichts. Gleichzeitig kann das BMC unkompliziert auf alltagstauglich getrimmt werden. Es lässt sich recht einfach für die Stadt nachrüsten. Wobei man schon sehr genau hinsehen muss, um die Vorrichtung – die leichte Wölbung im Rahmen und die versteckte Schutzblechaufnahme – wahrzunehmen. (Das ermöglicht zugleich die Montage breiterer Pneus (28-32 Millimeter) oder größerer Laufräder). Wer will: Es gibt ein spezielles BMC City Kit mitsamt Licht, Schutzblech und AntiDiebstahl-Schrauben für die Laufräder. Es können genauso Alternativen montiert werden und natürlich auch Gepäckträger und Fahrradständer. All das zämä schafft eine Radwelt, wie sie mir gefällt. Schade, dass ich es wieder retournieren muss, das alpenchallenge AC01. Adee! Isch guat gsi! Fazit: Ein präzises, perfektionistisches Rad, das schweizermesserscharf fährt und genauso vielseitig ist. Für alle, die es schnell lieben – und das in der Stadt wie auf dem Land. Ein KonstruktionsZückerli von BMC.


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IMPRESSUM Fahrrad News erscheint in der WoM Medien GmbH Auwiesenstraße 1, 94469 Deggendorf info@wom-medien.de

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Herausgeber Dieter Steiner Chefredaktion Christian Ettl Redaktion Norman Bielig, Marco Felgenhauer, Johannes Haidn, Sissi Pärsch, Marcel Wüst, Stephan Baumfelder, Anna Weiß

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