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Ausgabe 4 | September 2014
Technik, Trends und Emotionen
News
E-Bike | Trekking | MTB | Urban | Rennrad
Re id e e h ise: r e z Radgenuss in Len Romagna u n d Em
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NEUHEITEN 2 0 1 5 Fahrradträger für die Anhängerkupplung Mountainbike-Hardtails bis 1.000 € im Test
€ 2,95 A-€ 3,40, Lux-€ 3,40, SFR 5,80
125
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VIENNA 8 Di2
NEU BEI KTM: VENTURA VIENNA 8 Di2
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KTM motorisiert seine Ventura e-Bikes mit dem brandneuen 36V Shimano STePS Motor. Das Ventura Vienna 8 ist mit einer Shimano 8-G Nexus Di2 Schaltung sowie mit einer Anfahrhilfe ausgestattet. Der STePS Antrieb mit den elektronischen Komponenten, sowie das Di2 Schaltsystem wirken perfekt zusammen und sorgen für sanfte Schaltvorgänge. Der 11,6 Ah starke Akku (418 Wh) ist am Unterrohr montiert und lässt sich seitlich herausnehmen. Durch die kompakte Anordnung von Motor und Akku befindet sich der Schwerpunkt in der Mitte des Fahrrads, was sich positiv auf den Fahrkomfort auswirkt. Die KTM Rahmengeometrie sorgt für entspanntes Fahren. KTM - Bikes Made in Austria.
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Reichweiten-Angabe laut Bekanntgabe des Systemherstellers. Grundsätzlich ist die Reichweite von verschiedenen Bedingungen abhängig. Die angegebene Reichweite bezieht sich auf optimale Bedingungen.
VENTURA
BIS ZU
Edito
Alles neu, alles besser?
HIER Schon wieder neigt sich eine Saison dem Ende entgegen. Auf der Eurobike haben wir SCHRAUBT DER eine Menge Neuheiten entdeckt, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen und in dieser Ausgabe der Fahrrad News vorstellen. Allgemein hat sich in dieser Saison einiges getan. Der Siegeszug der neuen Laufradgrößen im MTB-Segment geht weiter, bei den Rennrädern setzen die Hersteller zunehmend auf Scheibenbremsen sowie breitere NOCH SELBST. Felgen und Reifen. Im Trekking- und City-Segment sind E-Bikes weiterhin der Renner, mehr Modelle für die jüngeren und trendbewussten Käufer werden präsentiert. Das alles macht es für den Handel nicht einfacher. Wer als „Vollsortimenter“ agieren möchte, der muss eine Menge von Komponenten und Ersatzteilen vorrätig haben. Es nimmt auch die Zahl der benötigten Werkzeuge und deren Komplexität zu. Durch die nicht endende Innovationsflut kann der eine oder andere Fachhändler an seine Grenzen kommen. Die anhaltende Entwicklung birgt aber auch eine Menge Chancen. Die neue Technik an den Rädern, sei es nun Elektronik am Antrieb oder Hydraulik an den Bremsanlagen, erlaubt der Werkstatt, ihre Qualität unter Beweis zu stellen, und der Verkauf kann durch Fachkompetenz überzeugen. Jeder, der jetzt seine Hausaufgaben macht, kann dazu beitragen, eine gesamte Branche zu „professionalisieren“. Und die Kunden profitieren von leistungsfähigeren Rädern und gutem Service. Eine Möglichkeit, sein Wissen zu erweitern, bietet die Bundesfachschule für Zweiradtechnik in Frankfurt am Main. Dort habe ich vor einigen Jahren selbst den Meister gemacht. Im Zuge unserer „Hier schraubt der Chef noch selbst“-Kampagne haben wir diese besucht. Außerdem haben wir uns bei Ortlieb umgesehen, dem renommierten Hersteller von wasserdichten Gepäckstücken. Einen kurzen Weg und längere Reisen finden Sie in diesem Heft auch. Wir haben die Emiglia Romana mit dem Rennrad bereist und lassen Sie am Transcontinental Race, von London nach Istanbul, teilhaben. Wem eher die kurze Tour liegt, der kann sich über MTBs der Vernunftklasse um 1.000 Euro oder Rennräder der Mittelklasse informieren und findet dazu eine Auswahl der passenden Heckträger, um diese an den Startpunkt der Tour zu bringen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen Ihrer Fahrrad News!
Christian Ettl Chefredakteur
HIGH VISIBILITY Reflektierende wasserdichte Packtaschen erhöhte Sicherheit im Straßenverkehr eingewebtes Reflexgarn macht komplette Tasche zum Reflektor Back-Roller High Visibility 5 JAHRE GARANTIE MADE IN GERMANY WWW.ORTLIEB.COM
neue QL2.1 Halterung mit Anti-Scratch-Funktion
Inhalt
Eurobike News #1 22 Die heißesten Neuigkeiten für 2015
Wasserdichtes aus der Regenstraße Zu Besuch bei Ortlieb Das erste Mal 34 8 Hardtails um 1.000 Euro Reise: Emilia Romagna 70 Kultur und Kulinarik mit dem Rennrad Cover Foto: Merida//Daniel Geiger
4 Fahrrad News
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News Aktuelle Produkte für die Saison
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Lastesel Fahrradträger im Fahrrad News Test
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SERENI
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Eurobike News #2 Die Trends und Highlights der kommenden Saison
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Nonstop von London nach Istanbul Das Transcontinental Race
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MTB-Paradies Unterwegs in Lenzerheide
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D E N N AU F D E N R E I F E N KO M MT E S A N
105er-Rennräder Was können die Renner mit Shimanos Preis-Leistungs-Gruppe? SARAGOSSE
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Sissis Sattelgespräche Das Specialized FatBoy Expert
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Hier schraubt der Chef noch selbst! Zu Besuch bei der Bundesfachschule für Zweiradtechnik
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Vorschau/Impressum Was kommt in der nächsten Fahrrad News
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BARCELONE
PERPIGNAN
DIJON
ANVERS
Hutchinson rüstet bereits Fahrradverleihsysteme in 6 europäischen Großstädten aus. Serenity wird somit von über 3,2 Mio Menschen regelmäßig genutzt. Der Serenity macht Schluss mit jeglichen Reifenpannen, das lästige Aufpumpen der Reifen ist Geschichte. Dank der Serenity-Technologie wird die tägliche Mobilität auf ein neues Level gehoben: maximaler Output - zero Input
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News
Velo-Art für zu Hause 44elf haucht dem Zuhause jedes Radfreundes Pep und alten Drahteseln wieder Leben ein – mit ihren handgefertigten Wohn- und Lifestyle-Accessoires. Die handgefertigten Salz- und Pfeffernaben werten die Küche jedes Radenthusiasten auf – eine aus dem Vollen gefräste Alu-Vorderradnabe, die eigentlich für den Enduro-Einsatz konzipiert ist und in der eine 20-mm-Achse Platz findet. Ein exakt geschnittener Deckel aus gegossenem Acryl mit gelasertem 44elf-Logo und Salz- oder Pfeffer-Schriftzug vervollständigt den Streuer. Durch die innen komplett eloxierte Fläche sind die richtigen Bedingungen geschaffen, um Lebensmittel in den Streuern aufzubewahren. Im nächsten Jahr soll ein Mahlwerk in Form eines Feilaufs kommen, welches auf den Gewürzstreuern nachgerüstet werden kann. Zusätzlich gibt es auch die Kleider-Felgen; verschiedenfarbig eloxierte Aluminium-Felgenstücke mit Kunststoff-Endkappen und einem im Speichenloch befestigten Kleiderhaken vervollständigen diese. Die Produkte können mit eigenem Logo umgesetzt werden, aber auch spezielle Wünsche, egal, ob von Herstellern, Fachhändlern oder Endkunden, setzt man bei 44elf gerne um. Ab 2015 wird es die Artikel auch im Fachhandel geben. Händleranfragen gerne an 44elf. www.44elf.de
Kraftpakete im Set SKS hat ein neues Pumpvolumen-Kraftpaket. Die leistungsstarke TWENTYNINER ist durch ihr extra langes Stahlrohr die ideale Standpumpe für alle Mountainbiker und Trekking-Radfahrer. Das Pumpenrohr mit besonders großem Durchmesser sorgt für einen extrem schnellen Druckaufbau im Reifen, der mithilfe des 80 Millimeter großen Manometers optimal kontrolliert werden kann. Die Standpumpe wird ergänzt um eine ROOKIE 29erMinipumpe, die im Gegensatz zur normalen ROOKIE ein verlängertes Rohr bietet und somit ein größeres Volumen ermöglicht. Ebenfalls zur Ausstattung gehören ein Ball- und ein Matratzenadapter. Der Preis für das Set: 39,99 € www.sks-germany.com
8 Fahrrad News
Vernetzt Nyon, der erste „All in one“-E-Bike-Bordcomputer mit integrierter Navigations- und Fitnessfunktion von Bosch, ist ab sofort für ausgewählte E-Bike-Modelle mit dem BoschAntriebssystem Performance Line erhältlich. Mit dem Nyon erhält der Fahrer Funktionen für Steuerung des Antriebs, Navigation, Fitness und Smartphone. Per Bluetooth wird dieses gekoppelt, Nachrichten können auf dem großen Display gelesen, weitere Funktionen des Smartphones darüber gesteuert werden. www.bosch-ebike.de
Continental präsentiert E-BikeAntriebssystem Der Automobilzulieferer, Reifenhersteller und Industriepartner Continental hatte auf der Eurobike 2013 einen Prototypen des CONTI® eBIKE SYSTEM vorgestellt. Das komplette Antriebssystem aus Mittelmotor, Display, Remote und Akku treibt E-Bikes und Pedelecs an. Es ist im Premium-Segment platziert und kleiner, leistungsfähiger und leichter als andere auf dem Markt befindliche Konzepte. „In den vergangenen Monaten haben wir viele Gespräche mit Herstellern geführt und das System für die Wünsche des Marktes optimiert“, sagt Regina Arning, Segmentleiterin Industrie bei der ContiTech Power Transmission Group. „Das Display hat noch einmal eine höhere Auflösung bekommen, das Design des Motorgehäuses und der Rahmenaufnahme wurde angepasst. Dadurch fügt sich der Motor jetzt optisch noch besser in den Rahmen ein und ist gleichzeitig stabiler. Das überarbeitete Batteriemanagement sorgt für eine höhere Betriebssicherheit und ist energieeffizienter.“ Ab dem Frühjahr 2015 werden die ersten Modelle im Fachhandel erhältlich sein. www.contitech.de
KTM Life Lontano Die Idee, ein echtes Reiserad mit ins Programm zu nehmen, hatte Thomas Pressl, Head of Developement bei KTM, schon länger. Die Erfahrung sammelte er über viele Jahre bei seinen Urlauben mit dem Reiserad, und als er 2011/2012 für zehn Monate mit Frau und Kindern in Südamerika unterwegs war, stand der Entschluss fest. Schon immer machte er sich Notizen, was denn ein perfektes Reiserad ausmacht, und er weiß auch, dass das Klientel teils sehr eigen ist. Aus diesem Grund bietet KTM das Life Lontano in zwei Ausstattungsvarianten an. Die hier abgebildete Version ist mit einem 18-Gang-Pinion-Getriebe und Gates-Centertrack-Riemenantrieb bestückt, die zweite Version kommt mit einer klassischer Shimano-XT-Kettenschaltung auf den Markt. Die Basis bildet immer ein 29-Zoll-Stahlrahmen, der mit diversen Befestigungsmöglichkeiten für Gepäckträger, Schloss, Seitenständer etc. ausgestattet ist. Bei der Bremse sieht Pressl die Zeit reif, auch im Radreisebereich auf eine leistungsstarke Scheibenbremse zu setzen, doch für Skeptiker bieten der Rahmen sowie die Gabel Cantileversockel, um eine Felgenbremse nachzurüsten. Auch bei den restlichen Komponenten vertraut man auf Parts, die in der Traveler-Szene hochgelobt werden und bewährt sind. Tubus-Gepäckträger, Brooks-Ledersattel und ein Nabendynamo sorgen für ein rundum gelungenes und zuverlässiges Paket für den großen Trip.
Ziener 2015 www.ziener.com
Cadira Lady: Sportliche Damen-Bike-Handschuhe mit weicher, strapazierfähiger Innenhand und rutschfesten Silikon-Prints. Der 3D-Schnitt mit Materialverlängerung im Bereich Daumen und Zeigefinger ermöglicht eine nahtreduzierte Innenhandfläche und vermeidet Druckstellen. Die gut gepolsterte Innenhand mit zusätzlichen Gel Pads absorbiert Schläge am Lenker und vermeidet Druck auf empfindliche Nerven. Sehr elastisches Oberhandmaterial und eine bequeme Handstulpe ohne Klettverschluss bieten zusätzlichen Tragekomfort. UVP: 25,99 €
Caja Lady: Funktionelles, elastisches DamenTrikot. Drei-Taschen-System und Reißverschluss-Tasche am Rücken. Der Einsatz von Micro-Active-Gewebe sorgt für optimalen Feuchtigkeitstransport, schnelles Trocknen und verhindert die Entstehung von unangenehmen Gerüchen. Die trendige Melange-Optik macht das Trikot zum modischen Highlight auf dem Bike. UVP: 55,99 €
Oft auf Reisen und immer den Notizblock dabei: Thomas Pressl sammelte bereits über viele Jahre Erfahrungen, bis nun die Zeit reif war, das Life Lontano-Reiserad vorzustellen.
Preise: Life Lontano P1.18 Pinion Life Lontano XT
3.399 € 1.899 €
www.ktm-bikes.at
Chile Lady: Hochwertige Damen-Regenjacke aus extrem wärmeregulierendem, leichtem Material. Wasserdichter Front-Reißverschluss und Kinnschutz. Komplett verklebte Nähte und rutschfester Gummizug am Saum für optimalen Halt am Rücken. Die ZIENER Aquashield® Membrane sorgt für optimalen Wetterschutz und Klimakomfort. UVP: 119,99 €
Crana Lady Short: Elastische, topmoderne Damenshort aus 4-Wege-Stretch-Material mit farbigen Reißverschlusstaschen an der Seite. Das antibakterielle, nahtfrei verarbeitete X_Funktion-Sitzpolster mit Schaumstoffeinlage sorgt für optimalen Sitzkomfort. Verstellbarer Hosenbund. Schnell trocknende Materialien. UVP: 99,99 €
Fahrrad News 9
News
Alles aus einer Hand Der E-Bike-Hersteller A2B präsentiert mit dem Entz das erste Bike mit dem CONTI® eBIKE SYSTEM von Continental. Der Vorteil: Alle Komponenten des Antriebssystems stammen aus einer Hand. Es verbindet Design, Technologie und Innovation und ist in zwei Varianten erhältlich: entweder als Standard- oder Deluxe-Ausführung. Das spezielle CONTI® eBIKE SYSTEM ist klein, leicht und leistungsfähig und liefert das optimal abgestimmte Know-how aus einem Haus. Der Motor ist direkt im Rahmen integriert und wiegt lediglich 3,4 kg. Das System schaltet sehr harmonisch und die Fahrt wird noch komfortabler. Das komplette Antriebssystem besteht aus einem Mittelmotor, Display, Steuereinheit, Lader und Batterie. Durch die gesamte Entwicklung bei Continental sind alle Teile optimal aufeinander abgestimmt und garantieren ein reibungsloses Zusammenspiel. Die Batterie mit 36 Volt ist ebenfalls in zwei Ausführungen erhältlich (entweder mit 11,25 oder 14,5 Amperestunden) und in 2,5 Stunden vollständig aufgeladen. www.wearea2b.com
Die neuen XLC-Anhänger: Allrounder zum Transport von Kind und Kegel Anhänger, Buggy und Walker in einem: Die neueste Entwicklung von XLC, der Komponentenmarke der Winora Group, heißt XLC Duo bzw. XLC Mono. Egal, ob vom Fahrrad gezogen oder von Papa und Mama im Laufschritt geschoben – in den Multitalenten von XLC sind die Kids jederzeit sicher und bequem unterwegs. Außerdem im Angebot: die Lastenanhänger Doggy Van für Tierliebhaber und Carry Van für den Großeinkauf. www.xlc-parts.de
Simplon Inissio – das Rennrad für alle Fälle
Caramba im Retro-Look Das Multifunktionsöl für die Werkstatt gibt es nun in einer exklusiven Geschenkpackung im Retro-Design. Gewinne eine von zehn Packungen und gib deinem Rad eine Extraportion Liebe! Einfach eine Mail mit dem Stichwort „Caramba“ bis zum 30. Oktober an gewinnspiel@ wom-medien.de senden.
Rennradfahreren kann man auch ohne Schmerzen. Und dass ein Komfort-Racer nicht gleich unsexy aussehen muss, beweist das neue Simplon Inissio Tour. Das Comfort Concept des Carbon-Rahmens mit Vibrex Sitzstrebe und Sattelstütze sorgt für vertikale Nachgiebigkeit auf rauen Straßen oder gar Schotterpisten. Zusätzlich sorgen bis zu 33 Millimeter breite Reifen für Komfort. Um das Cockpit auf eine entspannte Höhe zu bringen, fällt die Gabel etwas länger als bei einem normalen Rennrad aus. Geschickt sind im Rahmen Aufnahmen für Schutzbleche und Gepäckträger versteckt, und wer das Bike mit einem Vorder- und Rücklicht bestückt, kann damit auch legal am Straßenverkehr teilnehmen. Zukunftsweisend kommt das Bike mit Scheibenbremse und Steckachse an Vorder- und Hinterrad auf den Markt. Wahlweise ist das Inission als „Granfondo“-Renner, „Crosser“ und – wie hier gezeigt – als „Tour“Variante mit geradem Lenker erhältlich. Preis: Simplon Inissio Tour: ab 2.899 € www.simplon.com
10 Fahrrad News
Für das Bike nur das Beste! Top Qualitätsprodukte für Fahrrad und Motorrad vom Spezialisten für Reinigung, Pflege und Wartung. Seit 111 Jahren. Made in Germany. Ausgabe 20/2010
Urteil: sehr gut
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Caramba | Reinigung · Pflege · Wartung www.caramba.eu
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News
Leger durch den Radl-Sommer mit Gonso www.gonso.de Das Herren-Bike-Polo Holger ist genau die richtige Wahl, wenn der Spaß auf dem Bike im Vordergrund steht und zur Radtour auch die Einkehr in den Biergarten gehört. Der Clou ist die Agion-Active-Ausstattung: Dabei sorgen eingearbeitete Silberionen dafür, dass auch bei starker Aktivität keine Geruchsbildung den langen Tag auf dem Rad beeinträchtigt. Größen: S bis 6XL Preis: 49,95 €
Mit cleveren Details, frischen Farben und legeren Schnitten überzeugt auch die Gonso-Damenkollektion in dieser Bekleidungskategorie. Silke heißt die betont locker geschnittene Damenbluse, die auf dem Bike genauso gut aussieht wie in der City oder beim Trekking. Die verstärkte Knopfleiste sorgt für guten Sitz. Eine fast unsichtbare RV-Tasche vorne lässt kleine Utensilien unauffällig verschwinden. Und weil im Sommer eine Brille zum Outfit gehört, macht das integrierte Brillenputztuch besonders viel Spaß. Größen: 34 bis 52 Preis: 89,95 €
Die passende Radhose dazu heißt Nigel. Dank vorgeformter Kniepartie und teilelastischem Bund mit Gürtelschlaufen passt sie im Sattel wie bei der Pause. In den beiden vorderen RV-Taschen bekommt man einiges unter; dazu ist sie am Saum verstellbar.
Für einen langen Tag im Sattel ist frau bestens gerüstet mit der Radhose Rubina. Zwei seitliche RV-Taschen sind ebenso praktisch wie das heraustrennbare Sitzpolster Relax Gel Comfort, das auch bei langen Touren ein beschwerdefreies Radeln garantiert.
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LÖFFLER: STeP-Zertifizierung für Vaude Bike: Kollektion für nachhaltige Textilproduktion Mountainbiker Fairness ist wichtig, nicht nur im Sport. Daher produziert LÖFFLER nachhaltig, zu 99 Prozent in Europa. Rund 80 Prozent der gesamten Wertschöpfung werden direkt am Unternehmenssitz in Ried im Innkreis erbracht. Zudem kommen 70 Prozent aller Stoffe, die LÖFFLER verarbeitet, aus der eigenen Strickerei in Ried. Sichtbarer Ausdruck dieser Philosophie ist STeP, die neue OEKO-TEX®-Zertifizierung für nachhaltige Textilproduktion (Sustainable Textile Production). Mit dem STeP-Zertifikat wird bescheinigt, dass LÖFFLER umweltfreundliche Produktionsprozesse, Arbeitssicherheit und faire Arbeitsbedingungen dauerhaft umsetzt. LÖFFLER ist das erste Unternehmen in Österreich, dem dieses Zertifikat zugesprochen wurde – und damit einmal mehr einen Schritt voraus. www.loeffler.at
Perfekte Sichtbarkeit Die Sugoi-Zap-Jacke ist mit einem neuen Material namens Pixel besetzt. Ein äußerst reflektierendes Material, das aus Glas besteht, aufgebracht auf eine wasserdichte Jacke mit geklebten Nähten und einem wasserdichten Reißverschluss vorne. Natürlich verfügt die Jacke auch über einen verlängerten Rücken. Sie ist atmungsaktiv und kommt in drei Farben auf den Markt. Solange es hell ist, bleiben diese Farben zu sehen. Bei Dunkelheit und entsprechender Bestrahlung durch einen Scheinwerfer oder Ähnliches entfaltet die Jacke ihre volle Leistung, wobei bereits ein Foto mit Blitz bei Tageslicht eine beachtliche Leistung zum Vorschein bringt. UVP: 109,90 € www.sugoi.com
In der lässigen AllMountain-Kollektion werden Rundhals-Shirts aus schnell trocknendem Funktionsmaterial kombiniert zu Shorts aus leichtem und besonders dehnbarem 4-Wege-Stretch mit Windproof80-Membran. Eine leichte und leger geschnittene Kapuzen-Windjacke aus wasserabweisendem und zu 80 Prozent winddichtem Stretch-Material macht das Outfit komplett. Perfekt darauf abgestimmt ist die neue Rucksackserie Moab. Von den Lastenträgern gibt es ein spezielles Damenmodell mit 14 Liter und vier Herrenmodelle mit wahlweise 12, 16, 20 oder 25 Liter Fassungsvolumen. Und auch für die Umwelt trifft man mit VAUDE die richtige Wahl: Alle Teile der Bekleidungsserie für Mountainbiker und auch die Moab-Rucksäcke tragen das Green Shape Label und damit die VAUDEGarantie für umweltfreundliche Produkte aus ressourcenschonender Herstellung. Preise: Men’s und Women’s Moab Jacket Men’s Garbonzo Shorts Moab Women 14 Rucksack www.vaude.com
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Endlich Sommer … … und der macht am meisten Spaß mit Sonne und einer passenden Sonnenbrille für jede Gelegenheit. Diese hat CRATONI jetzt mit dem Modell PRIDE im Portfolio. Ob beim Biken, Beach-Volleyball oder an der Espresso-Bar – die PRIDE passt in jeder Situation. UVP: 49,95 € www.cratoni.de
Fahrrad News 13
News Kurzinterview mit Arne Sudhoff von Derby Cycle zum Impulse Antriebssystem Wie entstand die Idee, ein eigenes Antriebssystem zu entwickeln? Nach unseren ersten Erfahrungen mit E-Bikes stellten wir den Bedarf der Rücktrittbremse auf dem Markt fest. Dies war ausschlaggebend für den Beginn der Entwicklung unseres eigenen Systems. Mit der ersten Generation unseres Impulse Antriebssystems waren wir als erster Hersteller mit einer Rücktrittbremse auf dem Markt vertreten. Zusätzlich war es uns durch unsere Marktnähe möglich, mehr als nur Fahrräder mit zugeliefertem Antriebssystem anzubieten, nämlich komplette E-Bike- Systeme mit der perfekten Abstimmung.
Wie stellt man sich bei Derby Cycle die Zukunft der Antriebssysteme vor? Im Hochpreissegment scheint ja der Mittelmotor das Maß der Dinge zu sein. Wird es den bald auch in günstigeren Fahrrädern geben? Im Preiseinstieg bieten wir das günstige Groove Antriebssystem an, ein System mit Motor in der Vorderradnabe. Die mittleren bis höheren Preissegmente werden auch weiterhin von den Mittelbzw. Heckmotoren belegt werden. Worin besteht der Unterschied der einzelnen Impulse-Varianten? Nur in der Steuerung oder auch im Aufbau der Motoren? Der Motorenaufbau ist nahezu identisch. Durch die Integration in verschiedene Rahmenplattformen gibt es Unterschiede der Gehäuse. Der größte Unterschied allerdings liegt in der individuellen Softwareabstimmung auf das spezielle Produktsegment. Wir bieten den Impulse2.0-Antrieb in den Varianten Pedelec, Ergo, Speed, Offroad, Offroad-Speed und Compact an. So können wir die Leistungsentfaltung perfekt auf die Zielgruppen abstimmen.
Derby Cycle hat eine große Auswahl der auf dem Markt verfügbaren Motoren im Angebot nebst den Eigenentwicklungen. Worin besteht der Vorteil dieser breiten Palette? Der Schwerpunkt unserer E-Bike-Palette liegt klar auf unserem Impulse Antriebssystem, welches in Komfort- sowie sportiven E-Bikes eingesetzt wird. Als Vollsortimenter sind wir allerdings unseren Kunden verpflichtet und dementsprechend bestrebt, deren Wünsche zu erfüllen und zwar in möglichst vielen Marktsegmenten. Aufgrund der großen Nachfrage haben wir beispielsweise Bosch als zweites Mittelmotor-Antriebssystem im Sortiment. Unser Xion-Motor bedient hingegen die Nachfrage nach Hinterrad-Antrieben für Tourenbikes und MTBs.
Wohl auch eine Preisfrage: Wird Akku-Integration (beispielsweise im Unterrohr) ein Thema, gerade für E-MTBs wie das Thron? Allgemein wird die Integration von Motor und Akku in E-Bikes eine größere Rolle spielen. Beim Thron allerdings ist dies ein kontroverses Thema, da die Integration in das Unterrohr mehr Gewicht und weniger Flexibilität bedeutet.
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Firma Ortlieb
Wasserdichtes aus der Regenstraße … Zu Besuch bei Ortlieb
Text: Christian Ettl Foto: Andreas Meyer Aus Erfahrung Ich habe oft geschwitzt beim Radfahren, sowohl in der Wüste von Arizona als auch im deutschen Hochsommer. Die Hauptanforderung an meine Bekleidung: die Feuchtigkeit nach außen zu bringen. Manchmal läuft es aber andersrum, da muss vor allem das Wasser draußen bleiben, und das gilt nicht nur für die Bekleidung, sondern auch für die Ausrüstung. In Mitteleuropa erwischt einen ja doch mal der eine oder andere Schauer. Wer sich schon mal über sein defektes, weil nasses Smartphone geärgert hat oder in einem feuchten Schlafsack campieren musste, weiß, wie wichtig Wasserdichtigkeit beim Gepäck ist. Ähnlich ging es auch Hartmut Ortlieb, als er 1981, damals noch Schüler, einen Radtrip quer durch England unternahm. Es war ein sehr verregneter Urlaub, und als ihn mal wieder ein Lkw überholte und den gesamten Inhalt einer Pfütze auf ihn verteilte, hatte er die Nase voll. Eine Lösung musste her! Beim Fahren nass und schmutzig zu werden, ob durch Regen oder Schweiß, war ja noch okay, aber die Wechselklamotten und das Essen sollten zumindest trocken bleiben. Zurück in Deutschland, fing alles mit einer Nähmaschine an. 1982 gründete Hartmut dann die Firma Ortlieb. Gut und besser Es gibt heute in fast jeder Sparte eine Vielzahl von Anbietern auf dem Markt. Warum also zu einem Ortlieb-Produkt greifen? Zwei gute Gründe sind zu nennen: die Qualität der Produkte und die Nachhaltigkeit der Produktion. Alle Produkte, die von Ortlieb angeboten werden, sind in Deutschland hergestellt. Die Materialien kommen zu 75 Prozent aus der EU und davon wiederum zu fast 90 Prozent aus Deutschland. Das fängt bei den Geweben an, die man exklusiv für sich in Deutschland fertigen lässt, und endet bei den Kunststoffteilen, die in direkter Nachbarschaft entstehen. Dafür wird sogar eine eigene Kunststoffsorte verwendet; das Granulat lagert bei Ortlieb. Die daraus hergestellten Haken und Befestigungselemente werden dann wasserdicht mit 16 Fahrrad News
Früher und heute …
Das Ausgangsmaterial.
Manche Maschine ist extra angefertigt.
Wenn nötig, wird im Haus repariert.
den Taschen und Rucksäcken verschraubt. Das Gewebe der Taschen ist immer noch in der klassischen PVC-Version erhältlich, denn diese ist sehr bewährt. Noch umweltfreundlicher sind aber die neuen Gewebe aus Polyurethan. Auf alles hat der Käufer fünf Jahre Garantie, die Ersatzteile sind immer mindestens zehn Jahre erhältlich. Gibt es auch die irgendwann nicht mehr, so kann immer noch repariert werden. Wer möchte denn die Tasche, mit der er die längsten Reisen bestritten und die höchsten Pässe bewältigt hat, durch eine neue ersetzen? Heute bietet Ortlieb 512 Produkte in fünf wichtigen Bereichen an: Bike, Outdoor, Wassersport, Motorrad und Foto.
Montage von Hand für hohe Qualität.
Kleines Dankeschön.
Die Festigkeit der Verbindung wird geprüft.
Drucktest.
Hier wird ausgestanzt.
Gesundes Wachstum Die Qualität eines Produktes steht nicht immer auch für Nachhaltigkeit. Wir konnten uns vom Engagement der Franken ein eigenes Bild machen. Neben der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und verschiedenen umweltschonenden Herstellungsverfahren wird auch mit der Ressource Mensch sorgfältig umgegangen. Die sehr geringe Mitarbeiter-Fluktuation ist darauf zurückzuführen. Im Jahr 1995 waren noch 50 Mitarbeiter bei Ortlieb tätig, am alten Standort vor den Toren Nürnbergs. Dass ein großer Teil der Belegschaft nach dem Umzug in das neue Firmengebäude noch immer zu den aktuell 150 Beschäftigten gehört, spricht für das Betriebsklima. Eine Rolle hat auch die Wahl des Standorts im Pendelbereich gespielt. Das gehört zur Philosophie der Geschäftsführung: Kurze Wege sind erwünscht, die Region soll gestärkt werden. So werden einige Arbeiten von AWO (Arbeiterwohlfahrt) und Diakonie ausgeführt. Für die Arbeiter gibt es eine eigene Kantine im Gebäude. So geht’s Wir haben uns die Produktion, die Logistik und den Service ansehen dürfen. Rund 80 Personen arbeiten im Zweischichtsystem in der Produktion. So viel wie möglich selber machen lautet die Devise. Die Maschine, welche vollautomatisch die Rucksackbänder zuschneidet, ist zum Beispiel eine Eigenkonstruktion. Ein eigener Maschinenbau ist aber nicht die einzige Besonderheit – man unterhält ein eigenes Prüflabor … eine Folterkammer für Gewebe, wenn man so will. Das Material muss sich beweisen. Es werden die Zug- und die Verschleißfestigkeit geprüft. Ein Knicktest wird durchgeführt, um herauszufinden, wie oft sich die Taschen öffnen und schließen lassen. Dichtigkeit und Verschweißbarkeit werden untersucht. Ein Wasserstrahlschneider löst Fahrrad News 17
Firma Ortlieb aus den Bahnen besonders komplizierte oder große Teile heraus, die einfacheren werden vom Laser in Form gebracht. Teile, die man in besonders großer Stückzahl braucht, werden ausgestanzt. Das ist kein besonders neues Verfahren, aber so können bis zu 15 Lagen auf einmal ausgeschnitten werden. In der Montage, in welcher die Kunststoffteile an die Packstücke aufgebracht werden, sind Schrauber mit Drehmomentjustierung und vollautomatisierter Schraubenzuführung im Einsatz. So sind die Schrauben immer exakt gerade und mit der richtigen Kraft eingedreht. Im Lagerbereich stehen rund 4600 Gitterboxen, in diesen befinden sich 545 verschiedene Produkte, 140 unterschiedliche Ersatzteile und an die 500 Handelswaren jeder Art. Das Ganze ist nach dem sogenannten Chaosprinzip geordnet, das heißt, die benachbarten Waren haben keinen Bezug zueinander. Was am häufigsten gebraucht wird, ist weit vorne, je seltener ein Artikel gebraucht wird, desto weiter kommt er nach hinten. Das System funktioniert anscheinend gut, schließlich verlassen täglich rund drei Tonnen Ware das Lager in Richtung Handel. Zur Firma gehört natürlich auch eine Reklamationsabteilung. Hier landet alles, was die Ansprüche des Nutzers nicht mehr erfüllt. Alte Taschen werden auf neue Systeme aufgerüstet, Löcher in den Packtaschen geflickt, und immer geht eine Packung Pfefferminz mit auf den Weg zurück.
Hier werden die Folien bedruckt.
Für jedes Teil gibt es eine spezielle Stanzform.
Christina (re.) und Wolfgang (li.) haben uns alles gezeigt.
Ein Paar Fakten zu Ortlieb: Geschäftsstruktur Die Geschäftsführung besteht aus Hartmut Ortlieb und Wolfgang Paulus. Es werden ca. 150 Mitarbeiter beschäftigt. Die Aufgabenverteilung: Verwaltung (Marketing, Vertrieb, Buchhaltung etc.), Produktdesign, Maschinenbau, Produktion und Logistik unter einem Dach. Ortlieb USA ist ein Tochterunternehmen der Ortlieb Sportartikel GmbH. Diese vertreibt exklusiv für Deutschland und die USA Gepäckträger der Marken Tubus und Racktime sowie weltweit Taschen der Marke Racktime. Produkte/Branche Ortlieb führt über 500 Einzelprodukte für die Bereiche Bike, Outdoor, Motorrad, Reitsport, Wassersport und Foto. Spezialisierung Spezialisierung auf wasserdicht verschweißte Packsysteme. In den relevanten Produktgruppen Fahrrad-, Reise- und Expeditionstaschen, Pack- und Rucksäcken sowie Wassertransportbehälter und Schutzhüllen hat sich Ortlieb im Segment „wasserdicht“ als Marktführer etabliert und ein Renommee für langlebige, qualitativ hochwertige Produkte „Made in Germany“ geschaffen.
Die erste Werbeanzeige. 18 Fahrrad News
Bedeutung von Forschung und Entwicklung Entwicklung spielt eine große Rolle: Auf dem „Campus Ortlieb“ sitzen Konstrukteure, Designer und sogar der Maschinenbau unter einem Dach zusammen. Der Großteil der in der Produktion
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Firma Ortlieb Die Qualität der Ortlieb-Produkte wurde schon oft ausgezeichnet.
verwendeten Maschinen und Werkzeuge wird hier entwickelt und konstruiert und zum Teil auch in der hauseigenen Werkstatt gebaut. Zulieferer Um bestehendes Know-how zu schützen, gibt Ortlieb keine Namen und/oder Adressen der Zulieferer an. Der Großteil sitzt jedoch in Europa, vor allem in Deutschland. Zum Vergleich: 2012 wurden rund 75 Prozent der Materialien aus Europa bezogen, davon rund 86 Prozent aus Deutschland. Umwelt Ortlieb verbraucht keine Ressourcen mit fossilen Kraftstoffen, kein Wasser, keine Produktionsabfälle in flüssiger Form (Chemikalien). Es bedarf keiner Sonderentsorgungen von „heiklen“ Substanzen. Das Unternehmen verbraucht ausschließlich Strom. 2012 fand die Inbetriebnahme einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der neuen Produktionshalle statt. Damit deckt die Firma ca. ein Drittel des Energieverbrauches. Alle anfallenden Stanzreste gehen an eine Recyclingfirma. Da mit Mischgeweben gearbeitet wird, sind diese nicht wiederverwertbar, werden aber dort „down-recycelt“ (Verwendung z. B. als Dämmmaterial).
Die Firmenzentrale von außen.
Engagement Ortlieb fördert Umweltorganisationen wie EOCA, B.A.U.M. und Bauminvest. Das Unternehmen unterstützt den Radverkehr durch ADFC, VSF, AGFS und „Mit dem Rad zur Arbeit“. Und es ist vernetzt in Organisationen wie EOG, in der Fachgruppe Outdoor des BSI und „Bike Brain Pool“. Von hier geht die Ware an den Kunden.
Absatzwege Verkauft wird ausschließlich an den Großhandel und Handel. Ortlieb vertreibt zudem Gepäckträger der Marken Tubus und Racktime exklusiv in Deutschland und den USA. Die Taschen der Marke Racktime werden von Ortlieb entwickelt und weltweit exklusiv vertrieben. Mitarbeiter Ortlieb hat ca. 150 Mitarbeiter, alle Bereiche werden von Fachkräften abgedeckt. Zu Hochzeiten in der Produktion greift Ortlieb auch auf Zeitarbeiter zurück, die bei Wachstum des Unternehmens auch teilweise übernommen werden. Ein großer Anteil sind ausländische Arbeitnehmer, auch einige Behinderte sind beschäftigt. Generell sind die Beschäftigungsverhältnisse langfristig, es gibt (fast) keine Fluktuation. 20 Fahrrad News
Einen Teil der Arbeit übernehmen auch gemeinnützige Unternehmen.
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Eurobike News
2014 Camelbak - neue Isolierung Die Vorteile der Podium-Chill-Trinkflaschen von TrinkblasenSpezialist Camelbak sind lange bekannt: geschmacksneutral, tropfsicher, verschließbar. In Zukunft bleibt die Erfrischung auf dem Siegertreppchen auch bei sommerlicher Hitze lange kalt. Dank neuer Isolierung halten Flüssigkeiten bis zu viermal länger ihre Temperatur stabil – so bleibt mehr Zeit um zu feiern. Sicherheit verspricht ein neuer Rucksack. Der Kudo mit zwölf oder 18 Litern kommt serienmäßig mit integriertem Rückenprotektor nach Motorrad-Standard EN 1621-2 und bietet entsprechend Stauraum für Protektoren und Full-Face-Helme. www.camelbak.com
SQlab mit Trainingsfibel Ergonomische Bauteile sind ein wichtiger Bestandteil, um gesund und ausdauernd auf dem Fahrrad unterwegs zu sein. Ein entsprechend gestärkter Körper ist dabei jedoch genauso wichtig. Gesundheitsspezialist SQlab bietet daher nicht nur die entsprechenden Anbauteile und die nötigen Werkzeuge zur Ermittlung der Sitzposition an, sondern informiert auch über unterstützendes Training. Informationen zu den SQLab-Rückentagen inklusive einer Liste teilnehmender Händler finden sich auf der Firmenwebsite. Den gesamten Oktober lang werden die Fachhändler mithilfe der SQlab-Rückenfibel über rückenstärkendes Training, passend zu Lenkern und aktiven Sätteln, informieren. Unbedingt hingehen! www.sq-lab.com 22 Fahrrad News
Trenoli - Qualitätsoffensive Als Motorroller-Lieferant hat die Weidener Firma MSA Motor Sport Accessoires GmbH viel Erfahrung mit motorgetriebenen Zweirädern. Mit der Eigenmarke Trenoli versucht man sich nun am Thema Elektrorad. Beim Top-Tourenrad „Marzo“ sind jedenfalls keine Kompromisse zu erkennen. Der Bosch-Mittelmotor der Active Line ist momentan der zuverlässigste Zusatzantrieb und wird in Sachen Qualität bestenfalls von verbauten Shimano-XT-Komponenten übertroffen. Höhenverstellbarer Vorbau, Trelok-Beleuchtung, Racktime-Anbauteile – für ausdauerndes Tourenradeln ist wirklich alles vorhanden. Der Akku soll dafür mit seinen 400 Wattstunden bis zu 190 Kilometer Reichweite bieten. Für 2.499 Euro ist der sportliche Trekker im Fachhandel zu haben. www.trenoli.de
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Eurobike News
Sram - eBike Nabe 30 Gänge am E-Bike, das ermöglicht die DD3-Pulse-Nabe von Sram. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus Nabenund Kettenschaltung, die obendrein mit einer elektronischen Automatik gekoppelt wurde. Die zehn Gänge der Kassette mit elf bis 36 Ritzeln werden dabei herkömmlich mit Schalthebeln bedient. Hinzu kommen aber drei Gänge, die im Inneren der Hinterradnabe untergebracht sind. Diese werden von der E-Box-Steuerung automatisch bei bestimmten Geschwindigkeiten geschaltet, um eine ideale Drehzahl aufrechtzuerhalten. In Kombination mit einem Bosch-Mittelmotor kann dabei auch eine Drehmoment-Unterbrechung realisiert werden. So dürfte selbst in steilstem Gelände jederzeit die richtige Übersetzung parat stehen. Wer auch mit weniger Gängen zurechtkommt, greift zur neuen Hinterradnabe G9, die, wie der Name schon sagt, nun neun Gänge aufweist. Auch hier ist die Kombination mit einem E-Motor denkbar, was viele Varianten offen lässt. www.sram.com
Stromer - in die Zukunft Lange war es angekündigt, spätestens nach dieser Eurobike ist es nun amtlich: das Stromer ST2. Beim bekannten Kraftpaket aus der Schweiz wurden zunächst die Auswahlmöglichkeiten drastisch reduziert. Den neuen SYNO-Drive-Motor gibt es nur noch als 500-Watt-Variante mit 35 Newtonmeter Drehmoment, was alle anderen Optionen überflüssig macht. Die Akkuleistung ist gewachsen, trotzdem passt das Kraftpaket noch immer ins Unterrohr – die klassische Form bleibt damit erhalten. Zwei Farben – schwarz und weiß – müssen dafür ausreichen. Spannend wird es erst beim Thema „Connectivity“: Das OMNI-System verspricht Kommunikation zwischen Fahrrad, Smartphone-App und Internet, was in Sachen Bedienung, Wartung und Sicherheit ganz neue Wege eröffnet. Dass dafür mindestens 5.690 Euro fällig werden, war zu erwarten. www.stromerbike.ch
Limar mit Leichtgewicht Wenn es um leichte Helme geht, sind die Italiener von Limar der richtige Ansprechpartner, und das in allen Bereichen des Radsports. Der Ultralight+ ist mit 175 Gramm einer der leichtesten Helme schlechthin. Der ultimative Rennradhelm ist für 149,95 Euro zu haben. Mit 119,95 Euro ist der 888 etwas günstiger und auch nicht der absolut leichteste MTB-Helm, doch sicherlich bei den tiefgezogenen Allround-Modellen ganz vorne mit dabei. Auffällig ist das bunte Teil allemal. Und wo spielt leichtes Gewicht noch eine Rolle? Bei den Jüngsten natürlich. Der Fairy ist mit 29,95 Euro für jeden bezahlbar und wiegt auch nicht mehr als der 888. www.limar.com 24 Fahrrad News
Vaude ausgezeichnet Auch wenn nach der Eurobike die Saison rasch zu Ende geht, muss niemand auf seine Radtour verzichten. Mit der Minaki Short von Vaude bleiben Hintern und Oberschenkel angenehm warm dank dicker PrimaloftIsolierung. Das Obermaterial ist dabei leicht wasserabweisend, sodass die Hose über der regulären Radhose getragen werden kann, ohne gleich allzu feucht zu werden. Den Organisatoren war das einen Eurobike Award wert. Für den Transport sonstiger Kleidungsstücke bietet sich der Vaude-Moab-Rucksack an. Eine gute Größe ist dabei der Moab 14. Mit Werkzeugfach, Blinklichthalter und reflektierenden Elementen ist für alle Eventualitäten gesorgt; zusätzlichen Stauraum bietet das Helmfach. Bei der Damen-Version sind außerdem zwei Reifenheber inklusive – eine wesentlich bessere Idee als Blümchenschmuck. Beide Produkte sind bluesign-zertifiziert und damit in der Green-Shape-Kollektion zu finden. www.vaude.com
BMC - der Tourensportler Dass BMC im Hochleistungssport sehr gut aufgestellt ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. So verwundert es kaum, dass die tourigste Variante in der Kollektion immer noch sehr sportlich daherkommt. 20 Gänge, Scheibenbremsen, 32er-Slick-Reifen, puristische Schutzbleche: Hier wurde weder zu viel Gewicht verbaut noch irgendetwas Entscheidendes vergessen, was die ausdauernde Fahrt durch und über die Alpen beeinträchtigen könnte. Das AlpenChallenge AC01 wirkt dabei kühl und direkt zugleich, so wie man einen radelnden Schweizer wohl erwarten würde. Auffälliger kann Understatement kaum sein. www.bmc-racing.com
Eurobike News
Riese und Müller Wer das Portfolio gefahrlos auf neues Terrain ausdehnen will, macht das am besten mit einer neuen Marke – so geschehen bei Traditionshersteller Riese und Müller. Die Marke blueLabel, bekannt für stylisches Design und leicht unvernünftige E-Bike-Lösungen, ist nun erfolgreich genug, um das Sortiment weiter auszubauen. Das Charger GT45 HS ist dabei ein Durchläufer aus der letzten Saison: dicke Schwalbe-Moto-X-Reifen, tiefer Schwerpunkt, 45-km/h-Antrieb – das verspricht noch immer Fahrspaß pur. Ein gutes Stück praktischer ist dagegen der Neuzuwachs Pony. Der Name ist Programm. Der kleine Drahtesel ist kein Faltrad, dafür aber eines der kompaktesten E-Bikes auf dem Markt. Dank verstellbarer Komponenten lässt es sich schnell auf Körpermaße zwischen 1,50 und 1,95 Meter einstellen und ist trotzdem, dank 20-ZollLaufrädern, leicht in Auto oder Keller verstaut. Beides macht Lust auf mehr in der nächsten Saison! www.r-m.de
26 Fahrrad News
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PATTO Von wegen Faltrad. Das trenoli PATTO lässt Falträder jetzt richtig alt aussehen. Ein moderner, super stabiler Rahmen und hochwertige Komponenten garantieren ein Fahrgefühl, das auch vielen großen Citybikes gut zu Gesicht stehen würde. Der kräftige und superleise Panasonic Center-Motor adelt das kompakte trenoli PATTO endgültig zum hippen Stadtflitzer. Mehr über das trenoli PATTO und unser Gesamtprogramm auf www.trenoli.com Suntour HESC TwinSensor
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Eurobike News
Immer in Bewegung - die neuesten Räder und Produkte gibt es jährlich auf der Eurobike.
Haibike - eFatbike Fatbikes sind schwer in Mode – aber auch schwer vom Fleck zu bewegen. Abhilfe schafft dabei Haibike. Beim Fatsix helfen bis zu 250 Watt aus dem Bosch-Mittelmotor, die schweren Schlappen in Gang zu bringen. Formula-Bremsen, kombiniert mit 15- und 12-mm-Steckachsen, sorgen für die nötigen Stabilität der Fuhre, während Shimanos XT-Komponenten die nötige Portion Zuverlässigkeit mitbringen. Ob man zusätzlich zu den fetten Reifen auch noch die 100 Millimeter Federweg der RockShox Bluto braucht, soll jeder selbst entscheiden. Ein finales Gewicht wurde nicht angegeben, dafür aber der Preis: 4.299 Euro werden für das Spaßgerät fällig. www.haibike.de
28 Fahrrad News
Brooks - klassisch Wer erinnert sich noch an den (guten?) alten Sturzring? An jenes lederne Konstrukt, das noch bis in die 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts hinein versuchte, den Kopf von Rennradfahrern zu schützen, ohne dabei allzu viel Unkomfort zu verbreiten? Nun, diese Zeiten sind zum Glück vorbei, doch rasch kommen die Erinnerungen zurück, wenn man das neueste Produkt der Kooperation von Brooks mit Helmhersteller Carrera betrachtet. Die Helme der J. B. Collection bestehen aus einzelnen Elementen, die von Lederriemen zusammengehalten werden. Ohne Kopf dazwischen lässt sich der Helm somit „falten“ und, mit einem Brooks Lederriemen verschnürt, leicht verstauen. Der Sicherheit letzter Schluss ist das sicherlich nicht, aber es sieht ähnlich lässig aus wie Brooks’ neue Moulded Bag, die im gleichen Verfahren hergestellt wird wie die berühmten Sättel. Der Einsatzzweck ist variabel, von der Montage am Rahmen, Sitzrohr oder Lenker bis hin zur schlichten Umhängetasche. Einfach klasse! www.brooksengland.com
Men’s Minaki Jacket
Eins mit der Natur – unsere Produktphilosophie Green Shape ist Deine VAUDE Garantie für umweltfreundliche Produkte – aus nachhaltigen Materialien und ressourcenschonender Herstellung. Wir unterstützen die Naturschutzarbeit unserer Partner WWF und DAV und setzen uns als Mitglied der Fair Wear Foundation für faire Arbeitsbedingungen in unseren Produktionsstätten ein. vaude.com
Eurobike News
Schwalbe - Fatbike und Plattenschutz Entweder erwarten die Skeptiker des Klimawandels immer härtere Winter oder die Befürworter immer wärmerer Temperaturen haben recht und es erwartet uns die baldige Ausbreitung von Wüsten in Deutschland. Warum sonst sollten Fatbikes mit Spezialreifen wie dem Schwalbe Jumbo Jim die Messe in diesem Jahr geradezu überfluten? Die extrabreiten Schlappen sind schließlich für Fahrten auf Schnee oder Sand entwickelt worden. Was genau man damit nun in Mitteleuropa anfangen soll, ist vielen wohl selbst noch nicht ganz klar. Zumindest ist man damit für alle Eventualitäten gerüstet, ganz egal, in welche Richtung sich die Temperaturen in Zukunft entwickeln werden. Selbst die Jury des Eurobike Award wollte die Frage gestellt wissen, warum bisher noch niemand auf diese Idee gekommen war: Schwalbes Procore-Schlauch besteht aus zwei Kammern: die innere wird mit bis zu sechs bar befüllt und verhindert Durchschläge, die äußere Kammer kann dagegen mit nur rund einem bar gefahren werden, was für außerordentlichen Grip sorgen soll. Der Pannenschutz erhöht sich damit auch signifikant, womit obendrein noch leichtere Reifen gefahren werden können. Dass hier außerdem Entwickler von Syntace mit beteiligt waren, verwundert kaum. Ebensowenig, dass es dafür einen Eurobike Award gegeben hat! www.schwalbe.com
iXS bleibt farbenfroh Allround-Helme sind gerade unter Mountainbikern eine beliebte Wahl, schließlich sind auch die Spielarten der Offraod-Radfahrer inzwischen breit gefächert. Leichte Helme, die trotzdem tief geschnitten sind und mit Schild rundum guten Schutz bieten, sind quasi universell einsetzbar. Schön, dass der Kronos Evo von iXS obendrein noch mit zahlreichen Farben für jedes Biker-Outfit eine passende Farbkombination zu bieten hat. www.ixs-sportsdivision.com
30 Fahrrad News
Bosch erweitert Systemintegration Automatisierung und Systemintegration stehen bei Bosch in diesem Jahr ganz hoch im Kurs. In Kooperation mit den Firmen Fallbrook (NuVinci), Sram und Shimano bietet man drei unterschiedliche Lösungen für bequemes Schalten für E-Bikes an, sei es abhängig von der Trittfrequenz, von der Geschwindigkeit oder von den Schaltbefehlen der Taster von Elektronik-Schaltungen. Die entsprechenden Daten werden über einen CAN-Bus ausgetauscht und stehen so in Echtzeit zur Verfügung. Eine Drehmomentreduktion beim Schaltvorgang ist so mit besonders weichen Übergängen möglich. Das System kommt für 2015 in der Active Line und der Performance Line in Kombination mit dem Bordcomputer Intuvia auf den Markt. Ebenfalls neu ist der High-End-Bordcomputer Nyon, der nebst den üblichen Funktionen über eine echte, auf dem 4,3-Zoll-Display gut darstellbare Navigationsfunktion verfügt. Zum Datenaustausch stehen WLAN und Bluetooth sowie die Smartphone App „eBike Connect“ zur Verfügung. www.bosch-ebike.de
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Eurobike News
Ortlieb = wasserdicht Diese einfache Formel verdichtet sich im Gedächtnis leicht zur Annahme, alle Taschen des Outdoor-Spezialisten müssten zwangsläufig aussehen wie umgeformte LKW-Planen. Tun sie definitiv nicht! Die aktuelle Kollektion beinhaltet optische Leckerbissen wie den Reporter-Bag der Urban Line. Zahlreiche Fächer im Inneren erleichtern den Transport diverser Akten oder Geräte, die dann gut geschützt am Rücken oder Fahrrad transportiert werden können. Eines sind die Taschen nämlich nach wie vor: wasserdicht! www.ortlieb.de
KMC eBike Ketten Wenn eBikes regelmäßig 250 Watt zusätzliche Energie beisteuern, kann das Standardkomponenten schnell an die Grenze der Haltbarkeit bringen. Gut, dass es bei KMC spezielle Ketten für die motorunterstützten Räder gibt. Leichtbau, geschlitzte Glieder und Ähnliches sucht man hier vergebens. Dafür findet man besonders stabile Einzelteile, die nach dem bekannten Sprichwort das schwächste Glied möglichst vermeiden wollen. Es gibt dabei Varianten für neunund Zehnfach-Schaltungen und darüber hinaus diverse Oberflächen-Veredelungen. So sollte für jeden etwas Passendes dabei sein. www.kmcchain.de
32 Fahrrad News
Der meistert sogar schwere E-Bikes.
Fahrradträger BC 60: kompakt + durchdacht 2er-Fahrradträger auf der Anhängekupplung Sekundenschnell und mit geringem Kraftaufwand angebracht und sicher verspannt Für freien Zugang zum Kofferraum abklappbar – sogar mit Fahrrädern Auf ein extrem kompaktes Maß besonders platzsparend zusammenfaltbar: 58 x 69 x 22 cm 60 kg Zuladung: auch für schwere E-Bikes geeignet Erweiterbar für ein drittes Rad oder mit Transportbox und -plattform
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TEST Hardtails
Das erste Mal 8 Hardtails um 1.000 Euro im Test Text: Johannes Haidn, Anna Weiß Fotos: Andreas Meyer
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Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und es hat auch jeder noch so gute Biker irgendwann mal klein angefangen. Wer mit dem Bikesport anbandelt, wird in der heutigen Zeit von Sachen erschlagen, die noch vor zehn oder zwanzig Jahren nicht existent waren. Der Sport ist professionell geworden und damit auch das Angebot an allen möglichen Produkten und Dienstleistungen rund ums Bike. Viele Einsteiger werden von dieser Flut an Produkten und Informationen regelrecht erschlagen und verunsichert. Doch es war für jeden irgendwann mal das erste Mal, und um Zweifel und Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen, haben wir ein paar Leute quer durch die Bikebranche befragt, wie sie zum Biken gekommen sind, wie es bei ihnen so war und welche Tipps sie für Einsteiger haben. Eines hat sich von damals bis heute nicht geändert: Die Grundvoraussetzung sind ein anständiges Mountainbike und eine überschaubare Grundausstattung an Zubehör. Zehn solcher Bikes haben wir für euch auf dem Trail getestet, denn daran hat sich in den letzten Jahren auch nichts geändert: Ein Mountainbike muss den Anforderungen dort standhalten, wo es Spaß macht … nämlich im Gelände.
34 Fahrrad News
Nötige Grundausstattung Flaschenhalter, Flasche oder Trinkrucksack Ersatzschlauch Reifenheber Luft-/Minipumpe Multitool Helm Handschuhe Standards bzw. was ein Bike in dieser Klassen haben muss Schnellspannklemme an der Stütze Vom Lenker aus verstellbare Vario-Stützen liegen voll im Trend, sind aber in dieser Klasse wegen der noch hohen Preise nicht realisierbar. Vor allem bei Einsteigern und wenig geübten Bikern macht es aber Sinn, den Sattel für steilere Abfahrten abzusenken. Damit dies möglichst schnell gemacht werden kann, sollte jedes Bike eine Klemmschelle mit Schnellspanner besitzen. Bravo, denn jeder Hersteller hat daran gedacht. Luft- oder Stahlfeder-Gabel Das Federungsmedium in einer Federgabel ist entweder Luft oder eine Stahlfeder. Was besser oder schlechter ist, sei dahingestellt, da beide Systeme gut funktionieren. Gabeln mit einer Luftkammer sind leichter und einfach über den Luftdruck auf das Körpergewicht einzustellen. Gabeln mit einer Stahlfeder können für einen bestimmten Gewichtsbereich auch durch Vor-
Anna Weiß, Redaktion World of MTB Magazin und Alpencross-Guide Es passierte mit 17 und es war eine Ménage à trois – zwischen dem gut aussehenden Mountainbiker, dem 199-Euro-Baumarkt-Fully seiner Schwester und mir. Ich fuhr meine erste 500-HmAsphaltrunde damit und der Entschluss stand fest: Statt eines Autos wünsche ich mir ein Mountainbike zur Volljährigkeit! Prompt bekam ich ein Cube Ltd.1 , praktischerweise in der überdimensionierten Rahmengröße meines damaligen Freundes und anfängerfreundlich ausgestattet mit extralangem Vorbau und richtig hart eingestellten Klickpedalen. Meine „Anfängergruppe“ aus lauter gestandenen Kerlen mit dem Motto „Nur die Harten kommen in den Garten“ führte mich dann dementsprechend sanft in diesen tollen Sport ein. Mein Tipp für Einsteiger Nutze dein Bike auch für die ganz alltäglichen Wege: Damit trainierst du nicht nur deine Fitness, sondern z. B. durch Balanceübungen auch deine Fahrtechnik!
spannen der Feder angepasst werden. Sehr leichte bzw. schwere Fahrer müssen evtl. eine andere Federhärte wählen. Remote-Hebel Die Fernbedienung für die Gabel: öffnen, schließen – und das während der Fahrt am besten vom Lenker aus. Was in deutlich hochwertigeren Klassen oft nicht Standard ist, kommt hier fast bei jedem Bike zum Einsatz – der Remote-Hebel. Einzig Specialized verzichtet darauf. Ganganzeige Was bei erfahrenen Bikern überflüssig ist, kann für Einsteiger durchaus nützlich sein, nämlich die Ganganzeige. Eine schräg laufende Kette sollte man möglichst vermeiden und wer die Anzeige an den Schalthebeln hat, braucht nicht immer nach unten zu gucken. Bis auf Specialized hat jedes Bike eine Ganganzeige. Schaltgruppen Hier setzen die Hersteller Komponenten aus vielen verschiedenen Gruppen ein. Als Blender kommt oft ein Schaltwerk einer hochwertigen Gruppe, der Rest stammt dann aus deutlich günstigeren Linien. Als Standard in der Klasse kann man die zuverlässige Deore-Gruppe sehen – die 2 x 10 bzw. 3 x 10 Gänge bietet. Bei BH und Cannondale kommt ein Altus- bzw. AlivioSchalthebel zum Einsatz; sie stellen jeweils nur 3 x 9 Gänge zur Verfügung.
Julian Oswald, Scott Marketing Manager So war es bei mir: Da mein Vater einen Radladen besitzt, bin ich quasi mit dem Fahrrad aufgewachsen. Mit zehn ging es dann mit einem BMX richtig los. Ich versuchte mich mit Flatland-BMX und übte Tricks in unserem kleinen Dorf. Mit zwölf bekam ich mein erstes MTB, ein Bavaria mit Schutzblech, Licht, Kettenschaltung und gefühlten 19 Kilo Gewicht. Von da an hatte mich der Virus gepackt – und nun habe ich auf meinem Genius LT Tuned mit 170 Millimeter Federweg und zwölf Kilo meinen Spaß. Mein Tipp für Einsteiger Mach dir nicht zu viele Gedanken, hol dir ein anständiges Bike und leg einfach los. Mit ein paar Kumpels macht es mehr Spaß und man lernt viel schneller.
Glossar Shimano Shadow Plus/Sram Type 2 Schaltwerke, die mit dieser Technologie ausgestattet sind, verfügen über eine Art Reibungsdämpfer bzw. eine härtere Federkraft der Spannfeder. Dies minimiert das Kettenschlagen im rauen Gelände. Matchmaker X/I-Spec Als „Matchmaker X“ bezeichnet der Kompo-nentenhersteller Sram seine Klemmschelle, an der Brems-, Schalt- und Remote-Hebel für Gabel und Vario-Stütze befestigt werden können. Dadurch lassen sich am Lenker bis zu zwei Befestigungsschellen einsparen. Ein ähnliches Prinzip bietet auch Shimano mit Namen „I-Spec“, Magura mit „Shift Mix“ und Formula mit „MixMaster“. Vario-Stütze Das ist eine Sattelstütze, die die Fahrsicherheit bergab erhöht und sich einfach während der Fahrt absenken lässt. Bashring Ein Bashring ist ein Schutzring, der in der Regel anstelle des dritten und großen Kettenblatts montiert ist. Er schützt bei Aufsetzern und Steinschlägen.
Flo Bammes, Guide und Fahrtechniklehrer, Zweiradmechaniker Meine Story: Als kleines Kind mochte ich Räder eigentlich überhaupt nicht und habe erst mit sechs Jahren das Radfahren gelernt. Mein erstes Rad war ein gelbes Klapprad, bei dem nach zwei Wochen bereits die Gabel brach, da ich damit durchgängig vom Bordstein sprang. Anfang der 90er war ich zuerst auf einem Mongoose Supergoose BMX unterwegs, 1994 kam dann mit einem Trek 8000 mein erstes Mountainbike hinzu. Mein Tipp für Einsteiger Gerade für Einsteiger ist es nicht so wichtig, dass ein besonders hochwertiges Kürzel auf den Komponenten steht, sondern dass das Rad einfach passt. Ein kompetenter Fachhändler ist da der beste Ansprechpartner. In unseren Kursen sehen wir leider zu oft Biker mit hochwertig ausgestatteten Versender-Rädern, die nicht richtig auf sie eingestellt und entweder zu klein oder zu groß sind.
Fahrrad News 35
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www.bhbikes.com Gabel SR Suntour XCR RL Coil Steuersatz BH Vorbau, Länge, mm BH, 110 Lenker, Breite, mm BH, 660 Stütze BH Logo, 31,6 Sattel BH Logo Kurbel/Innenlager Shimano FC-M430 Schalthebel Shimano Altus Schaltwerk Shimano SLX Kassette Shimano CS-HG20 Umwerfer Shimano Acera Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano M395, 180/160 Laufradsatz Naben: Shimano RM66, Felgen: Disc XL Reifen, Dimension Rubena Ocelot, 27,5 x 2,1 Gänge, Übersetzung 3 x 9, 44/32/22, 11-34 Verfügbare Rahmengrößen SM, MD, LA, XL Geometrie bei Rahmengröße LA Sitzrohrlänge, mm 480 Oberrohrlänge, mm 600 Steuerrohrlänge, mm 130
Südländische Eleganz trifft attraktiven Preis Das Bike BH steuert mit dem Expert 27,5er 7.3 das günstigste Rad zum Test bei. 849,90 Euro werden bei der Marke aus Spanien fällig, bei der der formschöne Rahmen mit seinen verschliffenen Schweißnähten und nahtlos wirkenden Rohrübergängen auf sich aufmerksam macht. Aufmerksam wird man aber auch beim Gewicht, das aufgrund der günstigeren Ausstattung mit deutlich über 14 Kilo recht hoch ausfällt. In puncto Bedienungsfreundlichkeit geht man dabei aber kaum Kompromisse ein. Zwar handelt es sich bei den verbauten Shimano-Altus-, -Acera- und -SLXKomponenten um einen 3 x 9-Antrieb und man muss auf einen Gang an der Kassette verzichten, doch ist die Übersetzungsbandbreite selbst fürs steile Gelände absolut ausreichend. Der Sattel lässt sich bei Bedarf einfach per Schnellspannklemme in der Höhe verstellen und die Federgabel kann für den Anstieg am Remote-Hebel blockiert werden. Die Federung bei der Gabel übernimmt in diesem Fall eine Stahlfeder, die zwar fein anspricht, aber eben im Vergleich zu einer Luftfeder ein Mehrgewicht mit sich bringt.
[1]
[2]
Lenkwinkel, Grad 70
Im Gelände Einsteigerbike samt entsprechender Sitzposition: BH macht es für viele Kunden richtig, die mit dem Biken beginnen. Komfortabel dank gekröpften Lenkers und hoher Abschlusskappe am Steuerrohr, fühlt man sich auf dem Spanier mit 27,5-Zoll-Laufrädern sofort wohl. Ebenso komfortabel ist das Federungsverhalten der SR-Suntour-Gabel. Eine passende Feder für das Körpergewicht ist Voraussetzung und die Gabel tastet den Untergrund nach Unebenheiten förmlich ab. Und wem das Wippen im Anstieg zu viel wird, kann sie am leichtgängigen Remote-Hebel ruhigstellen. Wobei „ruhig“ die falsche Bezeichnung ist, denn sie ist komplett starr und gibt keinen Millimeter mehr nach. Bei der Schaltung muss man bzw. der Händler auf eine akkurate Einstellung Acht geben, dann gelingt auch der Kettenwechsel an der einfachen ShimanoKassette rauf UND runter einwandfrei. Was ohne großen Vergleich weniger auffällt, aber im Testfeld hervorsticht, ist das hohe Gewicht.
Sitzwinkel, Grad 73 Radstand, mm M 1.100 Hinterbaulänge, mm 425 Tretlagerniveau zur Radachse, mm –44
New News N ews ew ws BH trimmt sein Expert 27,5er 7.3 für den Einsteiger, sorgt für eine komfortable Sitzposition und bestückt es mit einer extrem feinfühligen Gabel. Der Händler bzw. Kunde muss auf eine gute Einstellung der Schaltung achten und das höhere Gewicht akzeptieren. Dafür ist das Bike rund 150 Euro günstiger als die anderen.
[3] [1] Elegant und wie aus einem Guss –
die verschliffenen Schweißnähte. [2] Remote ja, Luftkammer nein: Die SR-Suntour-Gabel lässt sich vom Lenker aus blockieren und federt mit einer Stahlfeder.
36 Fahrrad News
[3] Shimano Altus Shifter und SLXSchaltwerk. Der Hebel hat neun Schaltstufen, die Übersetzungsbandbreite reicht selbst für steiles Gelände.
CANNONDALE TRAIL SL 29 3
999 €
29“
13,1 kg 100 mm
www.cannondale.com Gabel RockShox XC 30 Steuersatz Tange Custom 1.5” Vorbau, Länge, mm Cannondale C4, 100 Lenker, Breite, mm Cannondale C3, 700 Stütze, Durchmesser, mm Cannondale C3, 27,2 Sattel Cannondale Stage 3 Kurbel/Innenlager Shimano FC-M430 Schalthebel Shimano Alivio Schaltwerk Shimano Deore Kassette Shimano HG-53 Umwerfer Shimano Alivio Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano M446, 180/160 Laufradsatz Naben: Cannondale C4, Felgen: Alex DC3.0 Reifen, Dimension WTB NineLine, 29 x 2,0 Gänge, Übersetzung 3 x 9, 44/32/22, 11-34 Verfügbare Rahmengrößen SM, MD, LG, XL, 2X Geometrie bei Rahmengröße LG Sitzrohrlänge, mm 433 Oberrohrlänge, mm 622
Dicke Alurohre, verschliffene Schweißnähte, rote Lackierung – ein Cannondale
Steuerrohrlänge, mm 114 Lenkwinkel, Grad 71
Tretlagerniveau zur Radachse, mm –44
ren Fahrern erschweren kann. Immerhin, die Gabel lässt sich vom Lenker aus blockieren. Apropos leichte, schwer, evtl. auch kleine und große Fahrer: Cannondale bietet das Bike von Rahmengröße 38 bis 57 Zentimeter an und hat somit für jeden eine passende Größe im Portfolio.
Das Bike Auch wenn man den Namen Cannondale in der Regel eher mit Bikes der High-End-Klasse in Verbindung bringt, kann das Trail SL 29 3 seine Herkunft nicht leugnen. Muss es ja auch nicht, schließlich ist der Hersteller durch seine AluRahmen mit wuchtigen Rohren und verschliffenen Schweißnähten schon über Jahrzehnte immer ganz vorne dabei. Und dass man bei Cannondale viel Wert auf den Rahmen legt und bei der Ausstattung eher zu Kompromissen bereit ist, um einen Preispunkt zu erreichen, weiß man auch. So ist es nicht verwunderlich, dass man sich mit einem Schaltungsmix aus Alivio- und Deore-Komponenten und entsprechend mit 3 x 9 Gängen zufriedengeben muss. Auch bei der Gabel handelt es sich, wie beim BH, um ein Modell mit Stahlfeder, die das Gewicht erhöht und die Abstimmung bei sehr leichten bzw. sehr schwe-
Auf dem Trail Ein Cannondale zu fahren war schon immer sportlich. Einerseits sind die Rahmen in der Regel sehr steif, andererseits ist die Sitzposition lang. Und das Trail SL 29 3 wäre kein Cannondale, wenn es diese Eigenschaften nicht mitbringen würde. Zum langen Oberrohr mit 623 Millimeter in Rahmenhöhe L wird zusätzlich ein 100-Millimeter-Vorbau und eine Stütze mit Versatz montiert. Probefahren wird empfohlen, und wem die Position zu gestreckt ist, der sollte den Händler bitten, einen kürzeren Vorbau zu montieren und evtl. auch die Stütze zu tauschen. Durch die dünne Stütze mit dem Durchmesser von 27,2 Millimetern haucht Cannondale dem Bike ein wenig Komfort ein, auch wenn es sich nicht um ein spezielles und auf Komfort getrimmtes Modell handelt. Als komfortabel werteten wir auch den Cannondale-Stage-3-Sattel, wobei dies immer
Sitzwinkel, Grad 73 Radstand, mm M 1.111 Hinterbaulänge, mm 444
[1]
[2]
ein subjektiver Eindruck ist. Die lange Position lässt auf Schotterstraßen gut Tempo machen, wofür auch die WTB NineLine mit leichtem Profil gut geeignet sind. Auf dem Trail geht man aufgrund der langen Position schnell und gerne aus dem Sattel. Das Bike lässt sich dann deutlich besser handeln und wirkt weniger schwerfällig. Überzeugt hat uns der einfache Komponentenmix aus Deore- und Alivio-Komponenten. Problemlos und leichtgängig wechselt die Kette die Gänge und die Bedenken vor einer deutlich schlechteren Schaltqualität können wir nehmen.
New News N ews ew ws Stabil und sportlich gestreckt, das war und ist Cannondale. Das Trail SL 29 3 steigt in dieselben Fußstapfen. Einsteigern wird eine Probefahrt beim Händler empfohlen. Bei der Ausstattung geht der Hersteller Kompromisse ein, doch die Funktion ist gut.
[3] [1] Dickes Ding: Cannondale verwendet
[3] Dünnes Maß mit System: Das dünnere Sattelstützenmaß von 27,2 Millimetern sorgt durch mehr Flex für [2] Allzwecktauglich: Am Trail-SL-Rahmen etwas Komfort. lassen sich bei Bedarf gar ein Gepäckträger und/oder Schutzbleche montieren. als Einziger das dicke 1.5-Steuerrohr.
Fahrrad News 37
TEST Hardtails
GT ZASKAR 9R SPORT
999 €
29“
13,0 kg 100 mm
www.gtbicycles.com Gabel RockShox XC 30 Steuersatz FSA No.42E Vorbau, Länge, mm All Terra, 100 Lenker, Breite, mm Kore XCD-R2, 710 Stütze All Terra, 30,9 Sattel All Terra Colorado Kurbel/Innenlager Shimano Deore Schalthebel Shimano Deore Schaltwerk Shimano Deore, Shadow Plus Kassette Sunrace CS-Mso-T Umwerfer Shimano Acera Bremsen, Scheibengröße, mm Avid DB1, 160/160 Laufradsatz Naben: All Terra Alloy, Felgen: Jalco XCD22 Reifen, Dimension Continental Race King, 29 x 2,2 Gänge, Übersetzung 2 x 10, 38/24, 11-36 Verfügbare Rahmengrößen S, M, L, XL Geometrie bei Rahmengröße M Sitzrohrlänge, mm 460 Oberrohrlänge, mm 607 Steuerrohrlänge, mm 110
Zaskar – und alles bleibt so, wie es war Das Bike Der Name und die Rahmenform sind legendär, doch der Trend der größeren Laufräder hat auch vor dem Zaskar nicht haltgemacht. 29-ZollLaufräder und moderne Anbaustandards sorgen für einen aktuellen Rahmen, geblieben ist das typische Erkennungszeichen eines GT-Rahmens – nämlich das Triple Triangle Design. GT geht bei der Ausstattung einen etwas anderen Weg, zumindest bei der Übersetzung. Während man sich bei der Komponentenwahl mit einer fast kompletten Deore-Schaltgruppe im Mittelfeld platziert, ist die Verwendung einer 2 x 10-Gruppe und dem Schaltwerk mit Shadow-Plus-Technologie eher die Ausnahme. Die Ausrichtung geht hier klar in Richtung Geländeeinsatz der härteren Gangart, schließlich sorgt das Schaltwerk für weniger Kettenschläge auf der Strebe und einen ruhigeren Lauf; außerdem ist mit dem 38er-Blatt an der Kurbel eher Schluss, wenn man auf Schotterpisten Tempo machen möchte. Verwunderlich ist, dass man trotz der Ausrichtung lediglich 160-Millimeter-Bremsscheiben verbaut, die bei längeren Abfahrten weniger standfest sind als die oft verbaute 180er.
[1]
[2]
Lenkwinkel, Grad 69,5
Im Gelände Bei mir persönlich liegt es nicht lange zurück, dass ich ein GT Zaskar gefahren bin, dieses Frühjahr mit meinem Youngtimer aus 95 oder 96 mit XTR-Schaltung. Doch trotz der hochwertigeren Ausstattung fällt die Entscheidung in puncto Fahrleistung klar auf das aktuelle. Das Bike läuft einwandfrei und die anfänglichen Bedenken beim Überfliegen der Spec-Liste bei der Sunrace-Kassette lösten sich schnell auf. Auch wenn nicht Shimano draufsteht, die Kette wechselt problemlos die Gänge auf ähnlich hohem Niveau. Zwei- oder Dreifach-Kurbel? Klar, die Bandbreite ist eingeschränkt und vor allem bei hohen Geschwindigkeiten fehlen ein paar Gänge, doch wer mit dem Bike in seinem Bestimmungsbereich, nämlich im Gelände, unterwegs ist, wird diese nicht vermissen. Außerdem ist der Anfänger weit weniger überfordert, das richtige Kettenblatt an der Kurbel zu wählen. Sehr gut meisterten wir mit dem GT die Uphillpassage und auf Sand oder Asphalt stellt man mit dem Remote-Hebel die Gabel ruhig. Im Allgemeinen sind die Fahreigenschaften des Bikes sehr ausgewogen und der gekröpfte Lenker sorgt zudem für eine komfor-
Sitzwinkel, Grad 73 Radstand, mm M 1.092 Hinterbaulänge, mm 419 Tretlagerniveau zur Radachse, mm –35
table Sitzposition, die den meisten Bikern in dieser Klasse entgegenkommen wird.
New News N ews ew ws Zaskar damals, Zaskar heute. Das GT Zaskar 9R Sport ist ein Traditionsbike und in der aktuellen Evolutionsstufe mit 29-Zoll-Laufrädern ist es seinen Vorfahren um Längen überlegen. Das Fahrverhalten ist top, die Ausstattung funktional … lediglich das Gewicht und eventuell die Scheibengröße kann man ankreiden.
[3] [1] Offenliegende Schaltzüge wie hier
verlangen bei schlechtem Wetter mehr Service. [2] Wie am Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit – das Rahmendesign des GT’s.
38 Fahrrad News
[3] Shadow Plus: Diese Technology kommt in dieser Preisklasse selten vor, hat aber Vorteile, wenn es ins Gelände geht.
KTM ULTRA SPORT 27
27,5“ 12,7 kg 100 mm
999 €
www.ktm-bikes.at Gabel SR Suntour SF14 Raidon XC Steuersatz KTM Team B303 AM Vorbau, Länge, mm KTM Line AS, 100 Lenker, Breite, mm KTM Line HB, 680 Stütze KTM Line, 27,2 Sattel KTM Line Kurbel/Innenlager Shimano Deore Schalthebel Shimano Deore Schaltwerk Shimano XT Kassette Shimano Deore Umwerfer Shimano Deore Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano M395, 180/160 Laufradsatz Naben: KTM Line/Shimano Deore, Felgen: Mavic XM319 Reifen, Dimension Schwalbe Rapid Rob, 27,5 x 2,1 Gänge, Übersetzung 3 x 10, 42/32/24, 11-36 Verfügbare Rahmengrößen 38, 43, 48, 53 Geometrie bei Rahmengröße 48 Sitzrohrlänge, mm 480 Oberrohrlänge, mm 594
Durch und durch orange – die Bikes aus Mattighofen/A Das Bike Da staunt man nicht schlecht, wenn man sich das Ultra Sport 27 genauer anschaut. Für 999 Euro ist das Bike für einen ähnlichen Kurs zu haben wie die meisten anderen Konkurrenten, doch bekommt man bei der Ausstattung ein überaus hochwertiges Paket. Geschaltet wird mit einer kompletten DeoreGruppe, die von einem XT-Schaltwerk aufgewertet wird. Auch bei den Bremsen vertraut man mit der M395-Bremse mit 180er- und 160er-Scheibe auf die gute und zuverlässige Qualität von Shimano. Zwar ist der Markenname SR Suntour bei Federgabeln noch nicht so geläufig wie RockShox, doch stieg das Ansehen in den letzten Jahren deutlich und die hier verbaute Raidon-Luftgabel mit Remote-Hebel macht einen guten Eindruck. Das konische Steuerrohr, der im hinteren Rahmendreieck integrierte Bremssattel und der typische Steg zwischen den Sitzstreben geben auch dem Rahmen einen unverkennbaren und aktuellen Touch. Mit gut 12,7 Kilo belegt man auch beim Gewicht einen guten Platz und das auf 27,5-Zoll-Laufrädern stehende Bike aus Mattighofen ist ein heißer Kandidat in dieser Preisklasse.
[1]
[2]
Steuerrohrlänge, mm 137
Im Gelände Keine Überraschungen braucht man beim Ultra Sport 27 zu befürchten. Eine annähernd komplette Deore-Gruppe verrichtet, wie zu erwarten, eine zuverlässige Arbeit und die Kette läuft geschmeidig von Ritzel zu Ritzel. Auch die Raidon-Gabel hat uns in ihrer Funktion überzeugt. Butterweich vom Ansprechverhalten tastet sie den Untergrund ab, behält sich aber auch für schnelle Abfahrten mit größeren Brocken genügend Reserven zurück. Deutlich leichtgängiger als bei allen anderen Gabeln im Feld ist der Remote-Hebel fürs Blockieren. Und Blockieren heißt bei SR Suntour auch Blockieren. Nach dem Betätigen des Hebels ist die Gabel fest und mit einer Starrgabel zu vergleichen. Wie das Scott wirkt das Ultra Sport wegen seiner 27,5-Zoll-Laufräder agiler als die 29er-Kollegen und auch im Uphill zeigen sich Parallelen. Das Steilstück in unserer Testrunde meisterten wir problemlos, eine stärkere Gewichtsverlagerung wie bei den Bikes mit 29ern war jedoch erforderlich, damit das Vorderrad den Kontakt zum Boden behält.
Lenkwinkel, Grad 60 Sitzwinkel, Grad 73 Radstand, mm M 1.087 Hinterbaulänge, mm 435 Tretlagerniveau zur Radachse, mm –40
New News N ews ew ws KTM mixt beim Ultra Sport 27 wenig beim Ausstattungspaket und man bekommt eine komplette Deore-Gruppe samt XT-Schaltwerk – Funktion und Zuverlässigkeit gesichert. Auch die SR-Suntour-Gabel überzeugt. Alles in allem ein überzeugendes Paket mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis für Biker, die ein agiles Handling bevorzugen.
[3] [1] SR Suntour Raidon, luftgefedert,
ölgedämpft und ein leichtgängiger Remote am Lenker geben ihr das Prädikat: empfehlenswert.
[3] Standard in dieser Klasse, aber KTM passt die Schnellspannklemme farblich auf das Gesamtdesign ab.
[2] Deore-Gruppe mit XT-Schaltwerk: Beim KTM staunt man nicht schlecht, was man da für sein Geld bekommt.
Fahrrad News 39
TEST Hardtails
SCOTT SCALE 760
1.099 €
27,5“ 12,0 kg 100 mm
www.scott-sports.com Gabel RockShox XC 30 Steuersatz Ritchey OE Vorbau, Länge, mm Syncros FL2.0, 80 Lenker, Breite, mm Syncros FL2.5 Tbar, 700 Stütze Syncros FL2.5, 31,6 Sattel Syncros XR2.5 Kurbel/Innenlager Shimano FC-M622 Schalthebel Shimano Deore Schaltwerk Shimano XT Kassette Shimano Deore Umwerfer Shimano Deore Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano M395, 180/160 Laufradsatz Naben: Formula CL51, Shimano Acera, Felgen: Syncros XC Reifen, Dimension Schwalbe Rocket Ron, 27,5 x 2,1 Gänge, Übersetzung 3 x 10, 40/30/22, 11-36 Verfügbare Rahmengrößen S, M, L, XL Geometrie bei Rahmengröße L Sitzrohrlänge, mm 480 Oberrohrlänge, mm 625
Große Namen – geringes Gewicht Das Bike Zwar liegen einige Modellvarianten dazwischen, doch den Namen Scale trägt auch das Bike des amtierenden Weltmeisters Nino Schurter. Die Zahl gibt dann die Laufradgröße (7 = 27,5 Zoll) bzw. das Modell an. Beim Scale 760 handelt es sich also um ein Bike mit 27,5-Zoll-Laufrädern mit Aluminium-Rahmen, der mit einer wertigen und optisch angepassten Ausstattung bestückt ist. Zwar sind für das Bike rund 100 Euro mehr zu berappen als bei den restlichen Kandidaten, doch ist die Ausstattung mit einer fast kompletten Deore-Gruppe mit XT-Schaltwerk und der Shimano-M395-Bremse nahezu frei von versteckt günstigen Parts. Lediglich bei den Naben handelt es sich um einfachere Modelle von Shimano bzw. Formula. Die meisten anderen Anbauteile tragen den Namen des traditionsreichen Komponentenherstellers Syncros, der vor einigen Jahren in den Besitz von Scott übergegangen ist. Auf dem Trail Der Weltmeister fährt auf 27,5 Zoll und im direkten Vergleich kann man das auch gut und gerne nachvollziehen. Wobei … es liegt sicher nicht [1]
40 Fahrrad News
[2]
Steuerrohrlänge, mm 115
nur an der Laufradgröße, dass sich das Scale gut beschleunigen und fast schon spielerisch hin und her bewegen lässt. Immerhin ist es mit 12,05 Kilo auch eines der leichtesten Bikes im Feld. Apropos leicht: Die Deore Shifter lassen sich extrem leichtgängig betätigen, was an einer guten Zugführung liegt, aber auch für die verwendete Qualität der Außenhülle spricht, die man in der Regel nicht beachtet. Dieser Punkt kommt allen Bikern zugute. Wie jedoch das „leichtfüßige“ Fahrverhalten zu werten ist, kommt ganz auf die persönlichen Vorlieben an. Spielerisches Handling gegen Laufruhe und besseres Überrollverhalten bei den 29ern in ruppigen Passagen stehen sich hier gegenüber. Wobei man aber auch sagen muss, dass es sich um keinen reinrassigen Racer handelt. Scott legt die Sitzposition sportlich, aber nicht zu gestreckt aus und geht auf die Bedürfnisse der Klasse ein. Optimal dafür sehen wir die Wahl der Übersetzung mit der kleinen „Compact“-Kurbel. Die Übersetzung mit 22er-Blatt an der Kurbel, 36er-Ritzel am Hinterrad und die kleineren 27,5-Zoll-Laufräder sorgen dafür, dass man auch hier leichtfüßig den Berg hochtritt. Zwar muss man dafür dem Vorderrad mehr Druck durch den Oberkörper geben als bei
Lenkwinkel, Grad 69 Sitzwinkel, Grad 73 Radstand, mm M 1.127 Hinterbaulänge, mm 427 Tretlagerniveau zur Radachse, mm –44
den 29er-Kollegen, doch gelingt der Uphill problemlos.
New News N ews ew ws
Die Gene des Weltmeisterbikes ziehen sich bis zum Scott Scale 760 herunter. Das Bike ist der Racer im Testfeld, der sich leicht beschleunigen und spielerisch handeln lässt. Dabei ist das Bike top durchgestylt, gut ausgestattet, dafür aber auch 100 Euro teurer als die meisten anderen.
[3] [1] 27,5-Zoll-Laufräder und ein kleines
[3] Scott und Syncros: Zwei große 22er-Blatt an der Kurbel – für Bergradler Namen gehören seit einiger Zeit hält diese Übersetzung einen sehr leich- zusammen, und auch optisch sind ten Berggang bereit. die Anbauteile auf den Rahmen abgestimmt. [2] Scale 7…: Auch das Bike des amtierenden Weltmeisters trägt diesen Namen und die erste Zahl. Diese steht nämlich für die Laufradgröße 27,5 Zoll.
SPECIALIZED ROCKHOPPER PRO EVO 29
1.099 €
29“
13,0 kg 120 mm
www.specialized.com Gabel RockShox XC32 Steuersatz FSA Vorbau, Länge, mm Specialized, 80 Lenker, Breite, mm Specialized, 700 Stütze Alloy, 30,9 Sattel Specialized Body Geometry Rockhopper Kurbel/Innenlager Custom Samox Schalthebel Sram X5 Schaltwerk Sram X7 Kassette Sunrace Umwerfer Sram X5 Bremsen, Scheibengröße, mm Tektro Draco 2, 180/160 Laufradsatz Naben: Specialized, Felgen: RH Disc Reifen, Dimension Specialized Ground Control, 29 x 2,1 Gänge, Übersetzung 2 x 10, 36/22, 11-36 Verfügbare Rahmengrößen 15,5, 17,5, 19, 21, 23 Geometrie bei Rahmengröße 19 Sitzrohrlänge, mm 483 Oberrohrlänge, mm 629 Steuerrohrlänge, mm 115
EVO bedeutet mehr Federweg und mehr Spaß auf dem Trail
Lenkwinkel, Grad 70
Tretlagerniveau zur Radachse, mm –55
eingeschlichen. Die Tektro-Draco-2-Bremse hat identische Einstellmöglichkeiten wie die Konkurrenz von Shimano bzw. Sram. Interessant ist die Auswahl aus fünf verschiedenen Rahmengrößen, die von 40 bis 58 Zentimeter reicht.
Das Bike Die Mitglieder der Rockhopper-Familie kann man als klassische Mountainbikes bezeichnen. Das EVO tanzt dabei jedoch etwas aus der Reihe. Statt 100 Millimeter Federweg hält die RockShox-XC-32-Luftgabel 120 Millimeter bereit und statt einem dritten Kettenblatt findet sich an der Kurbel ein Bashring, der zum einen die Ketten etwas führt und zum anderen die Blätter bei größeren Hindernissen schützt. Specialized ist der einzige Hersteller, der eine Gabel mit Steckachse am Vorderrad montiert, dafür wird jedoch auf einen Remote-Hebel verzichtet. Entsprechend für den härteren Geländeeinsatz sind auch die Reifen gewählt und man setzt auf grobstollige Specialized Grund Controls. Bei der restlichen Ausstattung bewegt man sich mit den Sram-X5- und X7-Komponenten auf dem Niveau einer Shimano-Deore-Gruppe und bei der Kassette hat sich mit Sunrace ein eher unbekannterer Hersteller
Im Gelände Specialized geht mit dem Rockhopper EVO einen anderen Weg als die Konkurrenz. Und das spürt man sofort. Während andere die sportliche und racelastige Schiene einschlagen, drehen die Amis den Spieß um. Die Sitzposition ist superkomfortabel, der Lenker aufgrund der 120-Millimeter-Gabel sehr hoch und auch beim Sattel hat man mit dem Body Geometry Rockhopper ein sehr angenehmes Teil für den Hintern montiert. Dass man mit so einem Bike keine Rennen gewinnt, sollte einem klar sein, aber hierfür wurde es auch nicht konzipiert. Es geht um Komfort, Sicherheit und Fahrspaß und das auch auf längeren Ausfahrten. Und das Vorhaben geht auf. Für Einsteiger wäre eventuell eine Ganganzeige hilfreich, aber wegen der Zweifach-Kurbel wird ein extremer Schräglauf der Kette von vornherein vermieden. Überraschend gut gelingt dabei der Kettenwechsel an der Samox-Kurbel und der Sunrace-Kassette.
Sitzwinkel, Grad 72 Radstand, mm M 1.115 Hinterbaulänge, mm 442
[1]
[2]
Beim Uphill gesellt man sich mehr zu den 27,5ern und muss die 29er-Konkurrenz ziehen lassen. Man muss mehr mit dem Körpergewicht arbeiten, um den Druck auf dem Vorderrad aufrecht zu halten. Geht’s dann abwärts, geht der Plan auf. 120 Millimeter an der Front und ein flacherer Lenkwinkel vermitteln ein hohes Maß an Sicherheit und Fahrstabilität. Bei schnelleren Abfahrten auf Schotter oder Asphalt beschränkt die Übersetzung dann die Höchstgeschwindigkeit.
New News N ews ew ws Das Rockhopper PRO EVO 29 Specialized geht einen ganz anderen Weg als die Konkurrenz und verpasst seinem Rahmen eine federwegsstarke Gabel und eine komfortable Sitzposition. Damit hat man ein sehr interessantes Bike für Einsteiger im Programm, das Sicherheit und Fahrvergnügen in den Vordergrund stellt.
[3] [1] Extrawurst: Die RockShox-Gabel hat
[3] Unbekannt, aber funktional: Die Sunrace-Kassette fiel beim Gangwechsel nicht unangenehm auf und das X7-Schaltwerk mit Type-2-Technik hält die Kette im ruppigen Gelände [2] Zweifach mit Bashring – er schützt bei gut in Zaum. hohen Hindernissen und führt die Kette im rauen Gelände. 20 Millimeter mehr Federweg als die Konkurrenz, außerdem klemmt sie das Vorderrad mit einer Steckachse.
Fahrrad News 41
TEST Hardtails
UNIVEGA SUMMIT LTD
29“
999 €
12,2 kg 100 mm
www.univega.com Gabel RockShox 30 Gold Steuersatz FSA Vorbau, Länge, mm Concept EX, 110 Lenker, Breite, mm Concept SL, 700 Stütze Concept EX, 31,6 Sattel Concept EX Kurbel/Innenlager Shimano SLX Schalthebel Shimano Deore Schaltwerk Shimano XT Kassette Sram PG-1030 Umwerfer Shimano Deore Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano BR-M395, 180/180 Laufradsatz Naben: Shimano XT/RM66, Felgen: Concept Reifen, Dimension Schwalbe Racing Ralph, 29 x 2,25 Gänge, Übersetzung 3 x 10, 40/30/22, 11-36 Verfügbare Rahmengrößen 42, 48, 54 Geometrie bei Rahmengröße 48 Sitzrohrlänge, mm 480 Oberrohrlänge, mm 636
Summit LTD – das Limited-Modell ist wohlüberlegt ausgestattet Das Bike Neben den vier regulären Summits mit unterschiedlichen Ausstattungspaketen hat Univega ein weiteres Modell nachgeschoben: das Summit LTD. Das für 999 Euro über den Fachhandel erhältliche Bike hat die Besonderheit, dass es neben dem häufig verbauten XT-Schaltwerk auch die Hinterradnabe der gleichen Gruppe besitzt. Für Vielfahrer macht das in jedem Fall Sinn, ist sie doch von der Lager- und Freilaufqualität her sehr hochwertig und haltbar. Beim Rest bewegt man sich mit Deore- und SLX-Komponenten bzw. einer Sram-PG-1030-Kassette im klassentypischen Bereich, auch mit der RockShox-30-Gold-Federgabel, die vom Lenker aus blockiert werden kann und per Luftdruck aufs Körpergewicht eingestellt wird. Interessant ist beim Summit das Gesamtgewicht von 12,23 Kilo, womit man zu den Leichteren zählt. Der schlichte 29-Zoll-Rahmen ist in Sachen Anbaustandards klassisch gehalten und neben der Gabel mit 1 1/8 Zoll Schaftrohr wird der hintere Bremssattel via Adapter an der IS-Aufnahme befestigt.
[1]
[2]
Im Gelände Kaufen, draufsetzen und fahren, fahren, fahren … Wenn wir das Summit LTD mit einem Auto vergleichen müssten, dann wäre das ein Golf Diesel. Zugegeben, das Bike ist optisch zurückhaltend und sieht nicht nach einer durchgestylten Race-Rakete aus, aber das ist es auch nicht und eben deshalb ist es genau richtig für die Zielgruppe Einsteiger und Genussbiker. Dabei braucht es sich aber vor der Konkurrenz keinesfalls zu verstecken. Das Cockpit ist ergonomisch angeordnet, alle Bedienhebel während der Fahrt sind problemlos zu erreichen und selbst der Gabelremote findet zwischen Griff und Bremshebel bedienerfreundlich seinen Platz. Dank der „Compact“-Kurbel mit 22er-Blatt hat man am Anstieg leichte Gänge zur Verfügung. Die komfortable Sitzposition, die sich unter anderem aus 73-Grad-Sitzwinkel und Stütze mit Versatz ergibt, lässt in steilen Stücken etwas den Druck auf dem Pedal missen, das Vorderrad hält aber sicher die Spur und steigt nicht. Dafür lastet im flacheren Gelände weniger Last auf den Handgelenken, man rollt deutlich entspannter über den Trail und kann länger im Sattel sitzen bleiben.
Steuerrohrlänge, mm 105 Lenkwinkel, Grad 70 Sitzwinkel, Grad 73 Radstand, mm M 1.113 Hinterbaulänge, mm 447 Tretlagerniveau zur Radachse, mm –69
New News N ews ew ws Das Univega Summit LTD versteckt sich zu Unrecht hinter seinem schlichten Design. Das Bike punktet durch seine durchdachte Ausstattung, sein gutmütiges bzw. komfortables Fahrverhalten und auch durch das gute Gewicht.
[3] [1] XT, wo man es nicht vermuten
möchte: Neben dem XT-Schaltwerk stammt auch die Hinterradnabe von der hochwertigen Gruppe. [2] Klassisch, doch ohne spürbaren Nachteil: Das Steuerrohr nimmt eine Gabel mit durchgängigem 1 1/8-Zoll-
42 Fahrrad News
Schaftrohr auf. Der Trend geht jedoch hin zu konischen Schäften. [3] Schutzlos – die Kettenstrebe kommt ohne jeglichen Schutz, und wer sein Summit liebt, sollte diesen gleich nachrüsten.
BERGAMONT METRIC LTD FMN
27,5“ 12,5 kg 100 mm
999 €
www.bergamont.de Gabel Manitou Marvel Comp Steuersatz FSA Vorbau, Länge, mm BGM Pro, 90 Lenker, Breite, mm BGM Pro, 680 Stütze BGM Pro, 30,9 Sattel Selle Royal Seta Kurbel/Innenlager Shimano FC-M622 Schalthebel Shimano SLX Schaltwerk Shimano XT Kassette Sram PG-1030 Umwerfer Shimano Deore Bremsen, Scheibengröße, mm Shimano M447, 180/160 Laufradsatz Sun Ringle Ryde Comp Reifen, Dimension Schwalbe Nobby Nic/Racing Ralph, 27,5 x 2,25 Gänge, Übersetzung 3 x 10, 40/30/22, 11-36 Verfügbare Rahmengrößen 37, 42, 47, 51 Geometrie bei Rahmengröße 42 Sitzrohrlänge, mm 420 Oberrohrlänge, mm 550
Das Feminine Concept erstmals in 27,5’’ Das Bike FMN steht bei Bergamont für das Feminine Concept und für das Modelljahr 2014 nimmt Bergamont mit unserem Hardtail-Testbike Metric LTD FMN auch im Damensegment 27,5’’ ins Visier. Mit dieser Entscheidung umgehen die Hamburger auch geschickt die müßige Diskussion über „kleine Körpergröße versus große Laufradgröße“. Der Rahmen wirkt nicht übermäßig feminin, einzig die pinken Akzente verweisen auf die FMN-Gene. Das weit herabgezogene Oberrohr resultiert in einer niedrigen Überstandshöhe, allerdings wird damit der zweite Flaschenhalter im Rahmendreieck geopfert. Ösen für die Anbringung eines Gepäckträgers sind bereits an den Streben vorhanden. Die Züge sind sauber verlegt und die Kettenstrebe durch einen Neoprenstrumpf vor einer schlagenden Kette geschützt. Beim Antrieb spendiert Bergamont seinem Ladies Bike sowohl XT-Schaltwerk als auch Umwerfer, lediglich die Schalthebel mit Ganganzeige tragen das Kürzel SLX, arbeiten aber auch ohne Beanstandung und wechseln flugs die Gänge. Die Manitou-Gabel lässt sich mittels Luftdruck auf das Fahrerinnen-Gewicht einstellen und auch die Ausfedergeschwindigkeit kann man dank eines Hebels am rechten unteren Tauchrohr bestimmen. [1]
[2]
Steuerrohrlänge, mm 120
Auch bei der Reifenauswahl hat sich Bergamont Gedanken gemacht: Vorne kommt der griffigere Nobby Nic zum Einsatz, hinten der gut rollende Racing Ralph, der erfahrungsgemäß eine lange Lebensdauer besitzt.
Lenkwinkel, Grad 69,5 Sitzwinkel, Grad 73,5 Radstand, mm M 1.063 Hinterbaulänge, mm 428 Tretlagerniveau zur Radachse, mm –45
Im Gelände Als Marathon Race Bike definiert Bergamont das Metric, die Geometrie ist wie gemacht für lange Ausfahrten: vortriebsorientiert und doch komfortabel genug, um mehrere Stunden auf dem Rad zubringen zu können, ohne Verspannungen zu riskieren. Das kleine 22er-Kettenblatt sorgt dafür, dass man auch an Rampen nicht verzweifelt und ein Steigen des Vorderrads ist ohnehin kein Thema. Für lange Teerauffahrten lässt sich die Gabel auch per Remote-Hebel vom Lenker aus blockieren. Für die rasante Bergabfahrt lässt sich die Sattelstütze via gut zu bedienendem Schnellspanner innerhalb weniger Sekunden versenken und das weit herabgezogene Oberrohr erlaubt viel Bewegungsfreiheit, die Sicherheit bergab vermittelt. Sogar auf dem durchaus anspruchsvollen Bergabstück unserer Testrunde schlägt sich das Metric auffallend gut, ist dank kurzer, niedriger Front gut kontrollierbar. Egal, ob für lange Forstweg- oder für Trailabfahrten: Die
Kombination aus 180er-Bremsscheibe vorne und 160er-Bremsscheibe hinten bietet lang anhaltende Standfestigkeit.
New News N ews ew ws Neben der hochwertigen Ausstattung kann das Bergamont Metric LTD FMN auch beim Fahrverhalten punkten. Es macht anstandslos sogar Ausflüge auf schwierigere Trails mit.
[3] [1] Runter damit – das Oberrohr ist
weit nach unten gezogen und erhöht die Schrittfreiheit.
[3] Vorbildlich: Die Kettenstrebe ist gut durch einen Neoprenstrumpf geschützt.
[2] Einer ist besser als keiner – wegen des kleinen Rahmendreiecks hat nur am Unterrohr ein Flaschenhalter Platz.
Fahrrad News 43
TEST Heckträger
Lastesel
Sieben Fahrradträger für die Anhängerkupplung Text: Christoph Ehrl
Fotos: Andreas Meyer
Urlaub ohne Rad geht gar nicht, doch wie befördern, wenn kein Bus in der Garage steht und der Kofferraum bereits mit allerlei anderen Dingen völlig überfüllt ist? Eine praktische Möglichkeit, sein Fahrrad zu transportieren, sind Fahrradträger, die am Dach, auf der Heckklappe oder an der Anhängerkupplung montiert werden. So bleibt der Innenraum frei von den Rädern und somit auch von Dreck und Kettenöl. Heckklappen- und Dachträger sind umständlich in der Handhabung und man beschädigt dabei oft das Auto, weshalb sich Kupplungsträger mehr und mehr durchsetzen. Die auf dem Markt erhältlichen Träger weisen, was die Montage, Handhabung und Sicherheit betrifft, große Unterschiede auf, was Grund genug ist, sieben Kupplungsheckträger zu testen. Doch da der Träger nur so gut ist wie die Montage der Räder, sollte man die Hinweise und Tipps im Glossar beachten. Bei deren Beherzigung steht einer problemlosen Fahrt in den Urlaub nichts mehr im Wege. Und natürlich haben wir alle Fahrradträger auch mit E-Bikes getestet.
Format 50 x 50 Zentimeter zu kennzeichnen. Ü An Fahrzeugausführungen, deren Typgenehmigungen nach dem 1. Oktober 1998 erteilt wurden, muss die dritte Bremsleuchte am Fahrradträger wiederholt werden, sofern die Leuchte des Autos verdeckt ist. Dies ist oft bei Cabrios der Fall, bei denen die dritte Bremsleuchte im Kofferraumdeckel angebracht ist. Ü Der Träger darf auch ohne Fahrräder am Auto bleiben, sofern dieser vom Hersteller für diesen „Betriebszustand“ freigegeben ist. Ü Die Höchstgeschwindigkeit der Träger unbedingt einhalten.
Worauf muss ich achten und was sagt das Gesetz? Ü Das amtliche Kennzeichen muss laut der StVZO am Fahrradträger wiederholt werden. Das Kennzeichen am Heck des KFZs darf auch nicht entfernt werden, um es am Träger montieren zu können. Ein Pappdeckel, der mit der Angabe des Kennzeichens beschriftet ist, ist nicht zulässig. Man muss sich daher ein zweites EU-Kennzeichen anfertigen lassen. Einen TÜVoder Zulassungsstempel benötigt das zweite Kennzeichen nicht. Ü Die Montageanleitung des Trägers sollte mitgeführt werden, da in dieser meist die Europäische Betriebserlaubnis (EGBE) mit abgedruckt ist und man schnell die Montageschritte nachschlagen kann. Bei einer Kontrolle ist die Betriebserlaubnis vorzuzeigen, ansonsten kann ein Bußgeld verhängt werden (was jedoch im Ermessen des Beamten liegt). Ü Bei Fahrten nach Spanien und Italien ist überstehende Ladung, was auch für den Heckträger gilt, mit einer speziellen Warntafel im 44 Fahrrad News
Montage, Handhabung und Tipps Ü Ob sieben- oder 13polige Stecker für die Leuchtenden des Trägers, beide sind auf den jeweils anderen adaptierbar. Adapter gibt es in jedem KFZFachhandel. Ü Man soll sich nicht auf den Fahrradträger setzen oder stellen. Eine erwachsene Person überschreitet oft die maximale Zuladung. Ü Keine Abdeckplanen verwenden, da diese die Belastung auf den Fahrradträger während der Fahrt und auch den Spritverbrauch erhöhen. Ü Schwere Räder kommen zuerst auf den Träger, dann die leichteren. Die Belastung auf der Kupplung bleibt so möglichst gering.
Ü Die meisten Träger können zum Öffnen des Kofferraumdeckels umgeklappt werden. Dies sollte man vorsichtig ausprobieren, da Pedale oder Lenker auf Kollisionskurs stehen können. Ü Neuere und teure Autos haben oft einen elektrisch öffnenden Kofferraumdeckel. Diese Funktion sollte abgeschaltet oder nicht angewandt werden, außer der Träger wurde vorher umgeklappt. Ü Die Kupplung sollte frei von Staub, Fett oder sonstigen Verunreinigungen sein. Ü Die Fahrradkette erst zu Beginn der Fahrradtour ölen, da frisch aufgetragenes Öl durch die Luftverwirbelungen auf die Bremsscheiben gelangen kann. Ü Besitzt man ein Carbon-Bike, sollte man zuerst mit dem Händler/Hersteller abklären, an welchen Stellen das Fahrrad geklemmt werden darf. Ü Meist optional erhältliche Auffahrrampen erleichtern das Beladen des Fahrradträgers, was vor allem bei E-Bikes Sinn macht.
Sicherheit Ü Die maximale Stützlast der Anhängerkupplung bzw. des Autos darf nicht überschritten werden. Diese ist meist auf der Kupplung abzulesen oder dem Fahrzeugschein zu entnehmen. Wie schwer dürfen die Bikes also sein? Maximale Stützlast (Anhängerkupplung) – Eigengewicht (Fahrradträger) = maximale Nutzlast (Fahrräder in der Summe) Beispiel:
ALUTRANS
E-BIKE
318 €
75 kg (Stützlast) – 17,1 kg (Eigengewicht Eufab) = 57,9 kg (Nutzlast) Meistens ist pro Fahrrad ein Maximalgewicht von 30 Kilogramm angegeben. Selbst wenn also nur ein Bike montiert wird und man somit deutlich unter der Nutzlast liegt, dürfen die 30 Kilogramm nicht überschritten werden. Ü Bei Aluminium-Kupplungen (oft bei hochklassigen Autos) sollte die Verwendung eines Fahrradträgers mit der Werkstatt oder dem Autohersteller abgeklärt werden. Ü Rüttelt man am montierten Träger, sollte dieser nicht verrutschen. Gegebenenfalls sollte die Klemmkraft, die oft separat einstellbar ist, erhöht werden. Ü Alle Schraubverbindungen und Befestigungsbänder sind in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Ü Hat man den Träger am Auto befestigt, sollte man die Beleuchtungseinrichtung auf Funktion überprüfen. Ü Am Fahrrad befindliche Batterien, Taschen, Touch-Display sollten vor der Autofahrt demontiert werden. Ü Das Fahrverhalten und die Länge des Fahrzeugs ändern sich, was anfangs etwas Eingewöhnung erfordert. Ü Der Fahrradträger und die montierten Fahrräder sollten nach kurzer Fahrstrecke auf festen Sitz überprüft werden.
Dinge, die wir aus dem Test gelernt haben Ü Eine Auffahrrampe ist besonders für E-Bikes sehr komfortabel, man braucht hierfür jedoch etwas Übung.
Gewicht (gesamt): 18,2 kg Nutzlast bei 75 kg Stützlast: 57 kg Größe geklappt (L x B x H in cm): 69 x 107 x 26 Größe offen (L x B x H in cm): 60 x 107 x 130 Abstand zwischen den Rädern (cm): 19 Optionale Anzahl von Fahrrädern: 2, 3 Verbauter Stecker: 7/13-polig Absperrbar (Träger/Räder): ja/nein Schwenkfunktion für Heckklappe: ja Lieferumfang: Rahmenhalter kurz/lang, Rahmen-Sicherheitsgurt, Betriebsanleitung, EG-Zulassung, 2 Schlüssel Optional: – Der Träger von Alutrans wird gut verpackt und vormontiert geliefert. So sind es nur wenige Handgriffe, bis er einsatzbereit ist. Nur die Folie zwischen Alurohren und Anbauteilen ist umständlich zu entfernen. Die mitgelieferte Bedienungsanleitung ist übersichtlich, leicht verständlich und enthält die EG-Zulassung. Die gute Verarbeitung und die durchdachte Konstruktion sorgen dafür, dass eine intuitive Montage am Fahrzeug möglich ist. Der Stecker ist für 7- und 13-polige Dosen geeignet und der Kauf eines Adapters entfällt. Der große Bügel erleichtert das Anbringen der Rahmenhalter enorm. Selbst bei komplizierten Rahmenformen können die Halter gut angebracht werden. Die Ratschen befinden sich umständlicherweise an den Innenseiten der Schienen, doch laut Hersteller werden sie bei neueren Modellen außen sitzen, was die Montage erheblich erleichtern wird. Der Abstand beider Räder ist vollkommen ausreichend, achtet man auf waagrecht angebrachte Rahmenhalter. Der Rahmen-Sicherheitsgurt verspannt den Aufbau und ein Wackeln wird effektiv unterdrückt. Die Hebel für die Halterung lassen sich etwas umständlich betätigen, doch dafür hat man dann genügend Platz zum Be- und Entladen des Kofferraums. Der Träger ist gegen Diebstahl gesichert, für die Bikes braucht man ein eigenes Fahrradschloss.
Ü Die auf Koffergröße zusammenfaltbaren Fahrradträger sind sehr leicht zu verstauen, zu tragen und kinderleicht am Auto zu montieren. Ü Hat man in der Garage genügend Platz, um einen Fahrradträger zu verstauen, sind teure Kofferträger nicht unbedingt nötig.
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Ü Hat man das Rad perfekt montiert und die Halterungen passen, sollte man ein Foto davon machen. Dies erleichtert die Montage beim nächsten Mal. Ü Ein Abstand von mindestens 20 Zentimetern zwischen den montierten Fahrrädern ist selbst für Downhill-Bikes ausreichend. Ü Sind die Rahmenhalter nicht waagrecht angebracht, stehen die Räder schief auf dem Träger. Der Platz zwischen den Bikes wird dadurch kleiner und es kann zu Scheuerstellen an den Achsen kommen.
Gut verpackt und gut vormontiert – der günstige Alutrans ist schnell einsatzbereit.
Der Alutrans Mtb Sport lässt sich gut handhaben und die Fahrräder sind wackelfrei befestigt. Hat man in der Garage genügend Platz an der Wand, ist der Mtb Sport eine sehr gute und günstige Alternative zu den teureren Kofferträgern.
Fahrrad News 45
TEST Heckträger
MFT
EURO-SELECT COMPACT
379 €
BOSAL
COMPACT PREMIUM II
399 €
www.mftgmbh.de Gewicht (gesamt): 15,5 kg Nutzlast bei 75 kg Stützlast: 59 kg Größe geklappt (L x B x H in cm): 62 x 32 x 83 Größe offen (L x B x H in cm): 62 x 131 x 60 Abstand zwischen den Rädern (cm): 19,5 Optionale Anzahl von Fahrrädern: 2 Verbauter Stecker: 7/13-polig Absperrbar (Träger/Räder): ja/ja Schwenkfunktion für Heckklappe: ja Lieferumfang: Rahmenhalter kurz/Rahmen zu Rahmen, Betriebsanleitung, EG-Zulassung an Träger, 2 Schlüssel, Auffahrrampe Optional: 3. Bremsleuchte
www.bosal.de Gewicht (gesamt): 17,3 kg Nutzlast bei 75 kg Stützlast: 58 kg Größe geklappt (L x B x H in cm): 55 x 30 x 67 Größe offen (L x B x H in cm): 56 x 113 x 67 Abstand zwischen den Rädern (cm): 22 Optionale Anzahl von Fahrrädern: 2, 3 Verbauter Stecker: 7/13-polig Absperrbar (Träger/Räder): ja/ja Schwenkfunktion für Heckklappe: ja Lieferumfang: Rahmenhalter kurz/lang, Rahmen-Sicherheitsgurt, 2 Schlüssel, Aufbewahrungstasche, Betriebsanleitung, EG-Zulassung Optional: 3. Bremsleuchte
Der günstigste und gut verarbeitete Kofferträger im Test wird komplett vormontiert geliefert. Die Bedienungsanleitung ist übersichtlich und gut verständlich. Der euro-select compact besitzt die EG-Zulassung, die am Träger selbst angebracht ist, doch sollte man die Anleitung trotzdem mitführen, denn das Befestigungsprozedere ist etwas gewöhnungsbedürftig. Mithilfe der Anleitung hat man den Mft-Träger jedoch schnell am Auto montiert. Gespannt wird über die beiden Flügel, die ausgeklappt werden. Ob der Träger richtig montiert wurde, sieht man an den beiden Kontrollbolzen. Da der euro-select compact eine geschlossene Ladefläche besitzt, kann man die Räder darauf abstellen, ohne dass sie durchfallen oder wegrollen können, was die Montage erheblich erleichtert. Mit den Spanngurten lassen sich die Laufräder sehr gut und fest fixieren. Träger und Räder wackeln etwas, sind aber gut befestigt. Das zweite Rad wird mit dem Rahmenhalter von Rahmen zu Rahmen befestigt, wodurch man sich die Suche nach Platz zum Durchfädeln der Halter spart. Der Hebel zum Umklappen des Trägers ist einfach per Fuß zu betätigen. Ausreichend Platz gibt es zwischen Auto und Heckträger. Der Träger und die Räder sind absperrbar.
Der Bosal Compact Premium II ist komplett vormontiert, die Bedienungsanleitung gut verständlich und die EG-Zulassung liegt auch bei. Die Verarbeitung ist top und der Träger ist intuitiv am Auto zu befestigen. Weiß man, dass der Träger angehoben werden muss, um den Spannhebel betätigen zu können, ist die Montage einfach. Der Multifunktionsstecker passt in jede Dose, egal ob 7- oder 13-polig. Die Rastgurte zum Befestigen der Reifen funktionieren sehr gut, was auch für die verschiebbaren Reifenböcke gilt. Leider sind die Gurte zwischen den Rädern zu spannen, was die Zugänglichkeit etwas erschwert. Mit 22 Zentimetern zwischen den Bikes bekommt man alle Räder kontaktfrei unter, egal, wie breit diese auch sein mögen. Durch die guten Möglichkeiten zur Befestigung sind die Räder fast wackelfrei zu montieren. Der Umklappmechanismus ist via Trittbrett auszulösen, was bequemer kaum geht. Will man an den Kofferraum, ist genügend Platz vorhanden. Beide Fahrräder sowie der Träger sind absperrbar. Die mitgelieferte Aufbewahrungstasche hilft beim Sauberhalten der Wohnung.
New News N ews ew ws Der günstigste Kofferträger im Test kommt von Mft und hört auf den Namen euro-select compact. Er passt zusammengeklappt in jeden Kleiderschrank und ist ausgeklappt einfach zu handhaben. Einzig die etwas gewöhnungsbedürftige Kupplung trübt den sonst guten Gesamteindruck. 46 Fahrrad News
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Auffahren leicht gemacht – die Auffahrrampe erleichtert die Beladung vor allem von E-Bikes.
Der Compact Premium II der Firma Bosal ist um gut 50 Euro günstiger als sein fast baugleicher Mitbewerber. Dennoch hat er etwas mehr zu bieten, wie beispielsweise den Stecker für beide Dosenarten. Bedienung und Funktion sind gleichermaßen auf hohem Niveau.
7- oder 13-polig, der Multifunktionsstecker passt in jede Dose.
EUFAB
PREMIUM II
449,95 €
WESTFALIA
BC 60
475 €
www.eal-vertrieb.de Gewicht (gesamt): 17,2 kg Nutzlast bei 75 kg Stützlast: 58 kg Größe geklappt (L x B x H in cm): 55 x 30 x 67 Größe offen (L x B x H in cm): 56 x 113 x 67 Abstand zwischen den Rädern (cm): 22 Optionale Anzahl von Fahrrädern: 2, 3 Verbauter Stecker: 7/13-polig Absperrbar (Träger/Räder): ja/ja Schwenkfunktion für Heckklappe: ja Lieferumfang: Rahmenhalter kurz/lang, Rahmen-Sicherheitsgurt, 2 Schlüssel, Aufbewahrungstasche, Betriebsanleitung, EG-Zulassung Optional: 3. Bremsleuchte, Adapter
www.westfalia-automotive.com Gewicht (gesamt): 18,4 kg Nutzlast bei 75 kg Stützlast: 57,5 kg Größe geklappt (L x B x H in cm): 68 x 60 x 29 Größe offen (L x B x H in cm): 67 x 125 x 67 Abstand zwischen den Rädern (cm): 20 Optionale Anzahl von Fahrrädern: 2, 3 Verbauter Stecker: 7/13-polig Absperrbar (Träger/Räder): ja/ja Schwenkfunktion für Heckklappe: ja Lieferumfang: Rahmenhalter kurz/lang, 3 Schlüssel, Aufbewahrungstasche, Betriebsanleitung, EG-Zulassung Optional: 3. Bremsleuchte, Adapter, Wandhalterung
Der Eufab Premium II ist aus der Verpackung heraus einsatzbereit und überzeugt mit guter Verarbeitung. Die Bedienungsanleitung ist die übersichtlichste und verständlichste im Test. Explosionszeichnung und Ersatzteiltabelle helfen beim Beheben eines Defektes. Steckerbelegung und EG-Zulassung sind ebenfalls sehr übersichtlich und gut erkennbar abgedruckt. Die Aufbewahrungstasche hilft beim sauberen Verstauen in der Wohnung, aus der man dann dank des geringen Gewichts und der ergonomisch geformten Tragegriffe den Fahrradträger problemlos zum weit entfernt parkenden Auto tragen kann. Der Eufab lässt sich sehr intuitiv und mit wenigen Handgriffen am Fahrzeug montieren. Die Rahmenhalter und Rastgurte ermöglichen das einfache und wackelfreie Befestigen der Räder. Der Rahmenspanngurt sorgt für zusätzliche Sicherheit. Dank des großzügigen Abstandes zwischen beiden Rädern ist während der Fahrt kein Scheuern möglich. Beide Fahrräder sind einzeln abschließbar, was auch für den Träger gilt.
Der kompakte Westfalia BC 60 wird komplett vormontiert mit drei Schlüsseln, Aufbewahrungstasche und Betriebsanleitung, in der die EGZulassung enthalten ist, geliefert. Die Anleitung ist gut verständlich, nur die Schriftgröße sehr klein. Die Verarbeitung ist Westfalia-typisch sehr gut, was auch die Handhabung erleichtert, da alle Hebel und Rasten leicht und definiert zu bedienen sind. Das Ausklappen der Leuchten und Radhalter ist somit schnell geschehen. Die Radhalterschienen sind sehr klein ausgeführt, weswegen man das Rad sehr genau in die Schienen heben muss. Das Einstellen der Reifenböcke sollte sehr penibel geschehen, um einen optimalen Halt der Räder zu erreichen. Mit 20 Zentimeter Abstand zwischen den Rädern ist selbst bei sportlicher Fahrweise genügend Platz vorhanden, um Lackschäden an den Fahrrädern vorzubeugen. Will man an den Kofferraum, wird man ohne Anleitung die Hebel zum Wegklappen des Trägers nicht finden. Hat man diese dann gefunden, stellt sich die Bedienung als etwas unhandlich heraus. Beide Räder und Heckträger sind abschließbar. Eine dritte Bremsleuchte und eine Wandhalterung sind optional erhältlich.
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Drauftreten und nach hinten klappen. Dann ist auch die Beladung des Kofferraums problemlos möglich.
Der Premium II von Eufab ist mit 449,95 Euro zwar nicht der günstigste Träger, doch bekommt man dafür einiges geboten. Von der sehr gut verständlichen Bedienungsanleitung bis hin zur Handhabung ist alles top.
ews ws New News N ew Der Kofferträger von Westfalia ist sehr gut verarbeitet, lässt sich einfach am Auto montieren und die Fahrräder sind wackelsicher zu befestigen. Will man an den Kofferraum, ist der BC 60 etwas umständlicher wegzuklappen.
Einklappen und Platz sparen – statt 125 Zentimeter misst der BC 60 nur noch 60 Zentimeter in der Breite.
Fahrrad News 47
TEST Heckträger
ATERA
STRADA EVO 2
495 €
www.atera.de Gewicht (gesamt): 16,6 kg Nutzlast bei 75 kg Stützlast: 58,5 kg Größe geklappt (L x B x H in cm): 58 x 106 x 33 Größe offen (L x B x H in cm): 58 x 106 x 76 Abstand zwischen den Rädern (cm): 19 Optionale Anzahl von Fahrrädern: 2 + 1, 3 Verbauter Stecker: 7/13-polig Absperrbar (Träger/Räder): ja/ja Schwenkfunktion für Heckklappe: ja Lieferumfang: Rahmenhalter kurz/lang, 2 Schlüssel, Betriebsanleitung, EG-Zulassung Optional: 3. Bremsleuchte, Adapter, Adapter für 3. Fahrrad Der Atera Strada Evo 2 wird komplett vormontiert angeliefert, ist kein Kofferträger und braucht daher etwas mehr Platz in der Garage. Die EG-Zulassung befindet sich in der Betriebsanleitung, welche einfach zu verstehen ist. Text sowie Bilder sind anständig groß abgedruckt. Bei den Hebeln zum Aufstellen des Haltebügels ist es einstellbar, welche eingeklickt werden. Hat man sie, wie in der Anleitung angegeben, eingestellt, funktionieren sie tadellos. Das Spannen des Trägers auf die Kupplung funktioniert über zwei Hebelhübe, was einfacher geschehen könnte. Zum Befestigen der Fahrräder sind die Reifenböcke verschiebbar, was einen guten Halt garantiert. Der große Haltebügel ermöglicht eine breitbandige Auswahl an verschiedenen Positionen der abnehmbaren Rahmenhalter, was die Befestigung der Räder enorm vereinfacht. Die Klemmen zum Befestigen des Rahmens leisten ihren Teil für eine wackelfreie Verbindung zwischen Rad und Auto. Betätigt man die etwas einfach wirkenden Hebel, gleitet der Träger nach hinten weg, was ungewöhnlich ist, aber viel Raum zum Be- und Entladen des Autos schafft. Träger und beide Fahrräder sind gegen Diebstahl zu sichern. Ein Adapter für ein drittes Rad ist optional erhältlich.
New News N ews ew ws Der Strada Evo 2 ist gut bedienbar, gleichermaßen hochwertig verarbeitet und lässt sich sogar für den Transport von drei Rädern aufrüsten. Intuitiv ist der Atera nicht zu bedienen.
48 Fahrrad News
THULE
EASY FOLD 931
629 €
www.thule.de Gewicht (gesamt): 17 kg Nutzlast bei 75 kg Stützlast: 57,9 kg Größe geklappt (L x B x H in cm): 61 x 31 x 68 Größe offen (L x B x H in cm): 61 x 123 x 65 Abstand zwischen den Rädern (cm): 22 Optionale Anzahl von Fahrrädern: 2 Verbauter Stecker: 7/13-polig Absperrbar (Träger/Räder): ja/ja Schwenkfunktion für Heckklappe: ja Lieferumfang: Rahmenhalter kurz/lang, 2 Schlüssel, Aufbewahrungstasche, Betriebsanleitung, EG-Zulassung Optional: 3. Bremsleuchte, Adapter, Road-Bike-Adapter, Rahmenadapter, Auffahrrampe, One-Key-System (4 gleiche Schließzylinder kosten 25 €) Den Thule Easy Fold 931 nimmt man fertig vormontiert aus dem Karton. Die Bedienungsanleitung, welche die EG-Zulassung enthält, ist gut verständlich, doch die Schrift ist ziemlich klein gehalten. Der kompakte 931 ist sehr gut verarbeitet und bietet gummierte Schraubgriffe. Die Rahmenhalter sind mit einem Griff vom Halterahmen entfernbar, was die Montage der Räder enorm erleichtert. Der Träger ist mit einem Hebel an der Anhängerkupplung montiert. Mit dem Ausklappen der Seitenteile schwenkt auch der Kennzeichenträger in die Grundposition. Die große Kunststoffoberseite verhindert beim Montieren ein ungewolltes Herunterfallen der Räder. Die Ratschenbänder sind gut zu bedienen, was auch für die Rahmenhalter gilt. So können beide Räder mit genügend Abstand zueinander wackelfrei befestigt werden. Der Heckträger ist, ohne dass man sich bücken muss, nach hinten wegklappbar, was durch Betätigen eines Fußpedals geschieht. Somit hat man ausreichend Platz, um den Kofferraum nutzen zu können. Beide Räder, der Träger und gegebenenfalls auch diverse Thule-Produkte wie zum Beispiel eine Dachbox, sind mit einem Schlüssel zu öffnen, da Schließzylinder-Sätze optional erhältlich sind.
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Die abnehmbaren Rahmenhalter vereinfachen die Befestigung der Räder enorm.
Der Thule Easy Fold 931 ist einfach und intuitiv zu bedienen. Die Räder sind umstandslos und sicher zu montieren. Kleine Detaillösungen wie der schwenkbare Kennzeichenträger oder die gummierten Griffe verhelfen dem schwedischen Träger zum Testsieg.
Der Easy Fold 931 hat abnehmbare Rahmenhalter, die das Fixieren deutlich einfacher machen.
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Eurobike News
2014 BionX Motorenhersteller BionX kämpft auch in der kommenden Saison weiter gegen die Konkurrenz der Mittelmotor-Hersteller an. Der neueste Coup ist der D-Series-Nabenmotor, der dank deutlich vergrößerten Durchmessers weniger magnetisches Material benötigt, um die 50 Newtonmeter maximales Drehmoment zu erzeugen. Damit kommt der neue Motor mit gerade einmal 4.000 Gramm Gesamtgewicht aus. Die Vorteile des Nabenmotors bleiben erhalten: Verwendung von Serienkomponenten im kompletten Antriebsstrang, keine Zusatzbelastung von Verschleißteilen, die Möglichkeit der Energierückgewinnung, etc. Der Nachteil einer möglichen Überhitzung bei langsamer Fahrt wurde durch die vergrößerte Fläche dagegen verringert. Ein spannender Ansatz! Gemeinsam mit den neuen Akkus, die sich jederzeit nachrüsten lassen, werden so bis zu 135 Kilometer echte Reichweite erreicht. www.ridebionx.com
50 Fahrrad News
Eurobike News
Innotech Fluid Das 105er von Innotech ist längst legendär. Schmierung und Pflege, das Ganze selbst auf nasser Kette ohne jeden Zusatzaufwand – leichter lassen sich die beweglichen Teile am Rad kaum pflegen. Die hervorragende Kriechwirkung hat jedoch einen einzigen Nachteil: geringere Anhaftung an der Kette. Dafür gibt es nun zwei Lösungen: die neue Kunststoffflasche mit Pinsel ermöglicht das Auftragen ohne Druckdose und ist leicht wiederbefüllbar, was sich auch im Preis niederschlägt. Außerdem ist das Ketten-Fluid 107 neu im Programm. Die etwas „dickere“ Variante des 105ers soll deutlich besser haften und damit auch bei widrigsten Bedingungen lange halten. Die Anwendung mit Pinsel und Hochdruckdose ist hinlänglich bekannt. www.innotech-r.de
Gonso - ökologisch gegen die Elemente Viel wurde in den letzten Jahren über die Verwendung von PFC in Funktionsbekleidung diskutiert. Die Steigerung der Funktionalität ist unbestritten, die Umweltbelastung durch Auswaschung aber wahrscheinlich. Eine gute Lösung: der Verzicht auf PFC. Gonsos Multifunktionsjacke Uwe beispielsweise kommt ohne den aus Öl gewonnenen Kunststoff aus, schützt dabei aber trotzdem wirksam bei sommerlichen Wetterumschwüngen. Legerer Schnitt, verstellbare Kapuze, hoher Schnitt am Kinn, unterlegter Reißverschluss – mit Uwe ist man auf langen Touren für alles gerüstet. Zahlreiche Innentaschen sorgen dabei für genug wettersicheren Stauraum. www.gonso.de
52 Fahrrad News
Busch & Müller - innovativ Kleiner, leichter, kreativer. Die Welt der Lichtdesigner hat mit den jüngsten Entwicklungen der LED-Technik schier unendliche Dimensionen erreicht. Bei Busch & Müller dürfen sich die Ingenieure unter der Produktlinie XelTec so richtig austoben, wobei Kooperationen ein entscheidender Bestandteil dieser Entwicklungen sind. Mit der belgischen Firma Curana entwickelte man eine Leuchte für das Frontschutzblech mit IQ-Technik sowie rote Rückleuchten für den hinteren Schmutzfang. Beide Elemente sind ausgeschaltet kaum zu erkennen, trotzdem fanden es die Juroren wert, einen Eurobike Award dafür zu vergeben. www.bumm.de
Univega - Retrolook Bei Univega freut man sich über die Rückkehr der 90er – zumindest optisch. Das Terrano 6.0 sieht aus wie ein klassisches Hardtail mit Starrgabel, wie einst die ersten Bikes für den Offroad-Einsatz. Alles andere ist dagegen schwer up to date. Die Basis bildet ein stabiler Alu-Rahmen aus dreifach konifizierten Rohren, 29-Zoll-Laufrädern, Scheibenbremsen und Shimano-Deore-Komponenten. Eleganter und klassischer lässt es sich kaum durch die Wälder radeln. Günstiger auch kaum. Für 799,99 Euro ist das Terrano zu haben. www.univega.com
Fahrrad News 53
Eurobike News
Abus - der Alleskönner Ein Helm für alle? Wer hätte den nicht gerne im Angebot! Abus versucht mit dem Hyban genau diesen Spagat hinzubekommen: City, Commuting, BMX, Mountainbike von Tour bis Enduro oder einfach nur als Alltagshelm, alles soll möglich sein mit dem Helm aus ABS-Hartschalentechnologie. Insgesamt 18 Belüftungsöffnungen ermöglichen den Einsatz im Sommer, Winter-Kit und Regenkappe (optional erhältlich) machen den knallbunten Kopfschutz wetterfest für jede Jahreszeit. Stets verwendbar bleibt das integrierte LED-Rücklicht, das spätestens beim abendlichen Commuting zum sinnvollen Einsatz kommt. www.abus.com
Sigma - kleiner Highender Bei zehn ist meistens Schluss, und genau an diesem oberen Ende der Skala rangiert der Sigma ROX 10.0. Als erster SigmaFahrradcomputer überhaupt verfügt das High-End-Gerät über einen GPS-Empfänger, womit eine simple, aber effiziente TrackNavigation ermöglicht wird. Außerdem ermöglicht die ständige Positionsermittlung via GPS eine wesentlich genauere Ermittlung von Fahrtdaten, als es direkte Anbauteile bieten würden. Trotzdem verfügt der ROX 10.0 auch über den ANT+ Standard, der die Kopplung verschiedenster Zusatzgeräte gestattet: Pulsmesser, Geschwindigkeit, Trittfrequenz oder Leistungsmessung via externer Geräte werden so ermöglicht. Preis: 179,95 Euro www.sigmasport.com
54 Fahrrad News
Ride on(e) - erste E-Rennrad-Region weltweit!
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ie Kitzbüheler Alpen liegen nicht nur inmitten einer traumhaften Bergwelt, sie verfügen auch über innovative Unternehmen. Aus diesem Grund darf sich die Ferienregion Hohe Salve nun als erste E-Rennrad-Region weltweit bezeichnen. Die E-Rennräder von vivax assist, mit dem leichtesten Fahrradantrieb der Welt, können in einem der drei Testcentern in der Region ausgehliehen werden. Der Elektromotor ist im Sattelrohr eingebaut und kann per Knopfdruck zugeschaltet werden. Das neu entwickelte E-Rennrad verhilft nicht nur Senioren zu neuer Trittkraft, auch immer mehr junge Sportler, Genussradfahrer und gemischt starke Rennradgruppen fahren auf die neue Leichtigkeit ab.
Unser Touren-Tipp: Rund um die Hohe Salve Die knapp 76 Kilometer lange Salvenrunde mit dem Finale am Kitzbüheler Horn ist ein Klassiker unter den E-Rennrad-Touren. Die Strecke startet in Hopfgarten und führt durch Kitzbühel, hinauf auf das Kitzbüheler Horn. Von dort aus geht es am Schwarzsee vorbei nach Going, Ellmau und über Itter wieder zurück nach Hopfgarten. Diese Runde begeistert mit knackigen Anstiegen, zügigen Abfahrten und abwechslungsreichen Speed-Strecken. Höhenprofil:
Neugierig geworden? Verbringen Sie doch Ihren nächsten Urlaub in der Ferienregion Hohe Salve. Unsere E-Rennrad Pauschale für Sie: - 3 Übernachtungen mit Halbpension im Tiroler Wirtshaus - saisonale Küche, Frühstücksbuffet mit Bioecke - 3 Tage Elektrorad vivax assist zum Testen - 1 Physiotherapeutische Massage ab - Karten und Informationsmaterial 6,€ 25
Test-Center vivax assist: Wörgl Gruber Antrieb Hotel Residenz Alexado Tirol Angerberg Landgasthof Baumgarten
Info & Buchung: Ferienregion Hohe Salve Bahnhofstrasse 4a A-6300 Wörgl Tel: +43 57507 7000 info@hohe-salve.com www.e-rennrad.at
Eurobike News
Shimano mit eBike Antrieb Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch Komponenten-Riese Shimano ein eigenes E-Bike-Antriebssystem präsentiert. Seit Anfang 2014 nun wurden erste Pilotprojekte mit den Verbänden Bike&Co und ZEG gestartet, in deren Räder der StepsMotor integriert wurde. 250 Watt Nennleistung bei 36 Volt Spannung erzeugen 50 Newtonmeter Drehmoment und das bei gerade einmal 3.200 Gramm Gewicht. Idealerweise wird der Motor mit Shimano-Di2-Getriebenabe kombiniert, woraus sich dann viele Vorteile bei den Schaltvorgängen ergeben. Außerdem lässt sich das gesamte System mittels Shimanos E-Tube project mit einem PC verbinden, wodurch individuelle Einstellungen vorgenommen werden können. Ein Freizeitschuh? Oder doch ein professioneller Radschuh für die Klickpedale? Wohl eher beides. Der MT54 von Shimano schließt die Lücke zwischen den Hardcore-Tourern MT91 und MT71 sowie den eher modischen Modellen MT44 und MT34. Für harten Einsatz hat er eine echte Vibram-Sohle von den großen Brüdern geerbt, was selbst für den hochalpinen Raum geeignet sein sollte. Der Oberschuh ist wasserabweisend und durchaus als quietschbunt zu bezeichnen, dabei bequem und dank Quick-Lacing schnell zu schnüren. Ein Kompromiss ist dieser Schuh nicht wirklich. Eher eine neue Klasse! www.paul-lange.de
56 Fahrrad News
Kalkhoff - Antriebsinnovation Natürlich dürfen auch E-Biker von den Neuentwicklungen der Antriebstechnik profitieren, gerade wenn es sich um die Kraftübertragung bei Mittelmotoren handelt. Beim Agattu Premium liefert der neue Impulse-2.0-Motor bis zu 250 Watt extra, die dann wartungs- und verlustfrei vom Gates Carbon Drive übertragen werden. Gerade für Räder, die ständig und bei jedem Wetter in Betrieb sind, ergeben beide Komponenten einen deutlichen Zuwachs an Komfort und Zuverlässigkeit. www.kalkhoff-bikes.com
Chiba - Sicherheitsplus Sicherheit wird beim Handschuh-Hersteller Chiba groß geschrieben – logisch. Doch nicht nur aktiver Schutz bei Stürzen oder vor winterlicher Kälte ist den Entwicklern wichtig. Auch passive Sicherheit ist zu jeder Jahreszeit ein entscheidender Aspekt. Beim Urban-AllweatherWinterhandschuh beispielsweise sorgen blinkende LEDs am Zeigefinger für die nötige Sichtbarkeit bei dunklen Lichtverhältnissen. Das Blinklicht wird mit einem kurzen Druck auf die Fingerkuppe aktiviert. Ohne eigene Lichtquelle kommt dagegen der Pro-Safety-Langfingerhandschuh für den Sommer aus. Das Material an der kompletten Oberhand ist stark reflektierend und leuchtet so bei geringstem Lichteinfall. Die Hände warm halten natürlich beide. Preise: 79,90 und 36,90 Euro www.chiba.de
Fahrrad News 57
Eurobike News
Pro-X elements Zugegeben: Sexy sieht anders aus! Aber den besten Wetterschutz bieten einfach Regenponchos. Entscheidend dabei ist, neben dem Oberkörper auch die Arme und Hände über dem Lenker zu bedecken. Um dabei möglichst viel Bewegungsfreiheit zu ermöglichen, fertigen die Spezialisten von Pro-X elements den Poncho Bern mit Armen, um jederzeit auch Handsignale zu ermöglichen. Für 69 Euro ist der perfekte Wetterschutz dabei wesentlich günstiger als die meisten Regenjacken. Diese haben die Jungs von Pro-X früher auch entwickelt – beim Klassiker K-Way. www.proxelements.com
Raleigh - Retrolook #2 Auch bei Raleigh lebt die gute alte Zeit in den neuen Produkten weiter. Im Raleigh Club sind Commuting- und E-Bikes vereint, die klassische Optik mit moderner Technik verbinden. So zum Beispiel das Dover Impulse R Club, ein ETrekker mit Derbys hauseigenem Zusatzantrieb. Nebst diesem hochmodernen Antrieb sorgen fast schon klassische Magura-HS11-Bremsen für Verzögerung, Shimanos Nexus sorgt für die richtige Auswahl an Gängen. Nicht wirklich retro ist dagegen der SQlab-621-Active-Sattel, der für anhaltenden Komfort und rückenschonende Fahrweise sorgt. Für 2.999,99 Euro ist das Dover damit eine gelungene Kombination aus altem Flair und neuer Technik. www.raleigh-bikes.de
Lazer setzt auf MIPS Technologie Der Multifunktionshelm Beam von Lazer ist nicht nur eine sehr günstige Art, von vielen Anwendungsmöglichkeiten im Radsport zu profitieren. Er ist auch sicherlich eine der günstigsten Möglichkeiten, vom MIPS-System zu profitieren. Die schwedische Firma entwickelte ein Prinzip, um schädigende Rotationen des Kopfes bei Stürzen zu minimieren, was das berüchtigte Schädel-Hirn-Trauma verhindern helfen soll. Obendrein profitiert der Helm von Lazers Autofit-System, das sich automatisch an die Kopfform anpasst, womit Mützen unter dem Helm kein großes Problem darstellen. Ein Helm für wirklich jeden Tag. www.lazersport.com 58 Fahrrad News
ContiTech Dass man sich bei Continentals Entwicklungszentrum ContiTech für mehr interessiert als die neueste Kautschuk-Mischung, weiß die Branche seit der Einführung des Conti Drive Systems. Nun geht es einen Schritt weiter. Als Conti eBike System bringen die Entwickler diverse Komponenten aus zumeist deutscher Fertigung zu einem nagelneuen E-Bike-Antrieb zusammen. Herzstück ist der 250-Watt-Mittelmotor von Brose, angesteuert von einem Display im Smartphone-Look und einer zentralen Bedieneinheit am Lenker. Zur Wahl stehen ein Unterrohr-Akku oder ein Gepäckträger-Akku im eigens entwickelten Racktime-Träger. Die Kraftübertragung übernimmt selbstverständlich der Zahnriemen-Antrieb Conti Drive, der mit extrem wenig Spannung auskommt und somit bei Defekten am Hinterrad leicht auszuhängen ist. Bleibt zu hoffen, dass dann tatsächlich gute Conti-Reifen für ausreichend Grip sorgen! www.contitech.de
Cateye - Vernetzt Ökonomie ist bei Akkulampen ein willkommener Partner der Entwicklung. Gut, dass bei moderner LED-Technik viel Potenzial für Weiterentwicklungen vorhanden ist. Die beiden Econom-Modelle mit 20 und 50 Lux setzen dabei vor allem auf eine ausgeklügelte Ausleuchtung. Zum einen sind die Reflektoren für die StVZO zugelassen, wobei der eng gesteckte Lichtkegel mit besonders sanften Übergängen eine perfekte Ausleuchtung ermöglicht, zum anderen sorgen LED-Leuchtmittel für lange Leuchtdauer der Akkus. Mit 29,95 und 49,95 Euro reißen beide Modelle eher kleine Löcher ins Portemonnaie. Ausgeklügelte Technik gibt es auch beim Cateye Strada Smart. Der Computer an sich ist klein wie die gesamte Linie, lässt sich aber via Bluetooth mit allen möglichen Geräten verbinden, insbesondere mit allen gängigen Smartphones. Im Mirror-Modus lassen sich die Daten aus den Sensoren des Handys darstellen, ohne dass man das Gerät aus der Rückentasche nehmen müsste. Ebenso werden Anrufe oder SMS angezeigt. Nur telefonieren lässt es sich damit leider noch nicht. Für 74,95 Euro ist das Einstiegsmodell zu haben. www.paul-lange.de Fahrrad News 59
Das Transcontinental Race
Nonstop von London nach Istanbul Text: Sissi Pärschl Fotos: www.wearegoingawol.tumblr.com, ertzui ° film
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Ausgangsort: London. Ziel: Istanbul. Aufgabe: In zwei Wochen über 3000 Kilometer nonstop quer durch Europa radeln. Team: Deutschtürke Recep Yes il, kreativer Genussmensch mit Rad-Obsession, aber kaum Trainingskilometern, und Schwede Erik Nohlin, ambitioniert und durchtrainiert bis in die kleinste Faser. Ergebnis: Die wohl spannendste und unterhaltsamste Dokumentation des Transcontinental Race. Recep Yes il liebt Räder. Seinen Traumjob hat er als Entwickler bei Specialized bereits gefunden. Einen alt gehegten Traum gibt es aber noch: Er will den ersten Fahrradkurierladen Istanbuls eröffnen. Wie passend, dass sein Kollege Erik da mit der Idee ankommt, gemeinsam das Transcontinental Race, das längste Nonstop-Rennen Europas, von London nach Istanbul zu bestreiten. Schließlich gilt es, ein von den beiden frisch mitentwickeltes Rad, das AWOL, zu testen.
Küste entlang nach Süden und dann gen Osten quer durch Griechenland. Wir haben vorab Tage damit verbracht, uns eine sinnvolle Route zusammenzubauen. FN: Eine Rechnerei? Und wie! Eine Gleichung vierten Grades mit mehreren Variablen: zu fahrende minimale Kilometer anstreben/zu absolvierende unvermeidbare Höhenmeter/zu haltenden Tagesdurchschnitt an Kilometern nicht vergessen/ nur 24 Stunden Zeit pro Tag haben – und das Ganze mal zwei völlig unterschiedliche Typen! FN: Was kam dabei raus? Unsere Route verlief relativ direkt quer durch Europa: durchschnittlich 228 Kilometer am Tag, zwölf Länder, 14 Grenzen. Nie unter zwölf Stunden auf dem Rad, manchmal 15 bis 16 Stunden. Das längste Stück war die letzte Etappe kurz nach Sofia: ca. 450 Kilometer am Stück mit etwa drei Stunden Schlaf.
Der große, blonde Schwede absolviert ein toughes Trainingsprogramm. Receps Vorbereitung: pure Vorfreude. Am Start in London sind sie aufgeregt wie Kinder, am dritten Tag ist die Distanz zwischen ihnen riesig. Erik spult, Recep kämpft. Doch am Stilfser Joch erlebt Erik eine Krise – und Recep tritt sich warm. Am Pass kommt der Wendepunkt und die beiden finden gemeinsam wieder den Spaß an der Sache. Eine extrem kurzweilige Dokumentation der 14-tägigen Tour gibt es auf http://wearegoingawol.tumblr.com zu sehen. Sie ist keine Heldenzeichnung, sondern zeigt, woraus zwei ganz unterschiedliche Typen die Kraft für solch ein Rennen schöpfen. Wir haben mit dem Freiburger Recep gesprochen: FN: Recep, erzähle kurz etwas zum Transcontinental Race? Es geht darum, ohne jegliche Unterstützung von außen in zwei Wochen von London nach Istanbul zu radeln. Und das bei freier Streckenwahl. Es gibt nur wenige Checkpoints, die man passieren muss. Es ist super spannend zu sehen, dass es bei über 40 Teilnehmern über 40 Routen gibt. Die einen sind nördlich über Rumänien gefahren, andere an der kroatischen 60 Fahrrad News
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FN: Und dazu die Team-Kombination aus Durchtrainiertem und Untertrainiertem? Erik und ich wussten bereits seit unserer ersten Begegnung – und spätestens nach unserer ersten gemeinsamen Ausfahrt, dass wir völlig unterschiedliche Radfahrertypen sind. Er fühlt sich am wohlsten in seinen Grenzbereichen. Ich hingegen bin ein zielorientierter Sturkopf und kann meine Kraft rein aus meiner Motivation schöpfen. Das eigentliche Abenteuer bestand für uns darin, zu sehen, wie sich so eine Combo zweier Fahrer als Team umsetzen lässt.
FN: Ein Punkt also, den ihr von Anfang an im Kopf hattet? Die Fragestellung war, wie wir zwei Typen gemeinsam als Team so ein Rennen bestehen können. Die Tagesetappen sind dabei nicht das Thema. Man kann so eine Distanz ohnehin nicht die ganze Zeit zusammenfahren. Jeder hat seinen individuellen Rhythmus, seine Form, unterschiedliche Ess-, Trink- und Rastgewohnheiten. Wir haben uns deshalb einfach nur zum Ziel gesetzt, jeden Abend das Lager zusammen aufzuschlagen und jeden
dieses Land fahren können. Also musste ich mir einen für mich funktionierenden, neuen Bezug zu diesen Menschen schaffen. FN: Erkenntnisse gewonnen? Unzählige! Und Blut geleckt. Aber nicht an einem Rennformat. Ich kann nicht sagen, ob es ‚die ultimative Bereicherung‘ war. Ich hab wirklich keine Ahnung. Es ist vielleicht ein wenig wie Sex. Nach dem Orgasmus ist erst einmal alles vorbei. Aber es ist halt immer wieder schön. So platt es klingen mag: Wahrscheinlich ist es tatsächlich so, dass der Weg das Ziel ist. Und für mich ist auch klar geworden, dass die „Entschleunigung“ das Wesentliche ist, was auf einer Radreise mit einem passiert. Da reicht schon ein Overnighter im nächsten Wald – das kann ich jedem nur empfehlen. Für alle, die an der AWOL-Doku Blut geleckt haben: http://wearegoingawol.tumblr.com Das Rennen: http://www.transcontinentalrace.com/
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Der Trailer: http://cargocollective.com/ertzuifilm/AWOL-xTCR-Documentary-December-2013
Morgen gemeinsam zu starten. Das war perfekt. Erik konnte so täglich das Lager festlegen und ich hatte immer ein klares Tagesziel, auf das ich zuarbeiten konnte. In der Regel kam ich dann immer ein, zwei Stunden später am Lager an.
Die Dokumentation: epis. I _ https://vimeo.com/80636312 epis. II _ https://vimeo.com/81821776 epis. III _ https://vimeo.com/82465189 epis. IV _ https://vimeo.com/83397300
FN: Dennoch hatten sich eure Wege getrennt, aber am Stelvio-Pass seid ihr wieder zusammengekommen. Das Stilfser Joch war ein Knackpunkt … Ich denke heute, dass es ein Geschenk war, dass wir so früh im Rennen, auf diese Art, mit diesem Ereignis „gemeinsam“ beschließen konnten, dass wir ab sofort kein Rennen mehr fahren. Wir hatten uns einander angenähert. Ich konnte nach dem Stelvio viel souveräner pedalieren. Und Erik hatte nicht mehr den Drang, Gas zu geben. Beim Stelvio fing für uns der eigentliche und auch gemeinsame Spaß an. Für Erik war es schon noch hart, sich immer wieder runterzubremsen. Für mich war es eher hart, dass wir nicht mehr Zeit an den Orten verbringen konnten.
Der Blog: http://wearegoingawol.tumblr.com/
FN: Weil man vorbeifahren muss, wo man vielleicht verharren will? Ja, doof! Wir hatten diese eine sehr berührende Situation im letzten kroatischen Dorf vor der serbischen Grenze, Vukovar. Hier war vor über 20 Jahren Krieg. Man fährt durch die schmale Dorfstraße, an deren Ende zwei Häuser nicht renoviert wurden. Sie sind komplett zerschossen. Einschusslöcher, durch die man durchschauen kann. Ich konnte mein Gefühl nicht einordnen: Angst oder Entsetzen oder Panik oder Trauer? Und wir fuhren weiter … In Serbien, zwei Kilometer weiter, musste ich sofort Kontakt zu Menschen knüpfen. Einen Passanten habe ich nach einer Toilette gefragt, obwohl ich nicht musste. Ich habe mir ein Eis gekauft, obwohl ich keines wollte. Ich musste mit den Leuten sprechen. Unmöglich hätte ich mit einem Vorurteil den Serben gegenüber durch
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Die Filmemacher: http://cargocollective.com/ertzuifilm http://vimeo.com/ertzuifilm
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[1] Ein Fels zum Anlehnen. Bei 3.000 Kilometer nonstop sei Recep der Verschnaufer mehr als gegönnt. [2] Ungleiches Team – gleiche Farbaufteilung! [3] Erik, der Schwede: durchtrainiert, fokussiert, tätowiert.
[4] Receps Energieriegel. [5] Wer so ein Rad entwickelt, darf es auch ‚einrollen‘: das AWOL von Specialized.
Fahrrad News 61
Biketicket 2 Ride Mountainbike-Touren in Lenzerheide Text: Stephan Baumfelder Fotos: Manfred Stromberg, Manuel Sulzer, David Schultheiss
Acht Bergbahnen und 4.500 Tiefenmeter! Allen, die ein ganz besonderes Bike-Erlebnis suchen, empfehlen wir das Biketicket 2 Ride – eine Rundtour für endlosen Bikegenuss für alle Levels. Denn die drei Strecken blau, rot und schwarz garantieren dank unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Distanzen für alle ein unvergessliches Fahrvergnügen. Acht Bergbahnen führen zu abwechslungsreichen Trails und Touren. Lenzerheide – oder rätoromanisch Lai – entstand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Schon im 15. und 16. Jahrhundert wurde am Parpaner Rothorn Erz abgebaut, doch erst Ende des 19. Jahrhunderts siedelten sich erste Familien am Heidsee an. Davor existierte der Ort lediglich als Maiensäss, einer Sonderform der Almwirtschaft, bei der es schon einen dorfartigen Charakter und vor allem eine Kirche gab. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Fremdenverkehr ausgebaut, auf dessen Grundlage sich der Ort entwickelte. Noch heute können zahlreiche historische römisch-katholische Sakralbauten bewundert werden. Heute kann man sich diese Geschichte auf Tour erfahren. 4.500 Tiefenmeter sind ideal, um einen Blick von oben auf den Talkessel zu werfen und alte Strukturen zu entdecken. Auf den Abfahrten streift man immer wieder alte Almhöfe und kleine Kirchen. Und am Ende eines anstrengenden Trailtages geht es hinein in den kühlen Heidsee zur Erfrischung.
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[1] Das Panorama oberhalb Lenzerheides verschlägt einem leicht den Atem. [2] Per Gondel geht es entspannt auf das Rothorn. [3] Die Trails um Lenzerheide bieten vor allem Vielfalt, egal ob Anfänger oder fortgeschrittener Fahrer. [4] Märchenwaldidylle.
62 Fahrrad News
BLAU (Nr. 615) Die Strecke verläuft auf festen, breiten Waldund Forststraßen. Die Abfahrten sind einfach und ohne große Fahrkenntnisse befahrbar. Bei Spina, zwischen Malix und Churwalden, folgt eine kurze Schiebepassage. Die Tour ist durchgehend mit der Nr. 615 beschildert. Distanz: 39 km Höhenmeter bergauf: +630 m Höhenmeter bergab: –2.570 m 4 Bergbahnen
ROT (Nr. 616) Die Strecke verläuft größtenteils auf schmalen Wegen. Die Verbindungen zwischen den einzelnen Trails sind auf breiten Wald- und Forstwegen. Es sollte eine gewisse Sicherheit auf dem Bike vorhanden sein sowie eine mittlere Kondition. Die Abfahrten auf schmalen Trails machen mächtig Spaß und als Geheimtipp entpuppt sich der Schlussritt von Parpan über Grida nach Chur. Die Tour ist durchgehend mit der Nr. 616 beschildert. Distanz: 47 km Höhenmeter bergauf: +905 m Höhenmeter bergab: –3.431 m 5 Bergbahnen Schwarz (Nr. 617) – nicht beschildert, nur GPS Nur die besten Trails wurden für diese Runde ausgesucht. Die Abfahrt vom Rothorn (2.865 m) bis nach Chur (580 m) mit kleinem Abstecher in Arosa ist einfach genial. Ab Chur verläuft die schwarze Strecke identisch der roten, nur die Abfahrt von der Alp Stätz bis zum Heidsee ist technisch anspruchsvoll und bedarf Erfahrung im Spitzkehren-Fahren. Distanz: 53 km Höhenmeter bergauf: +1.230 m Höhenmeter bergab: –4 578 m 6 Bergbahnen inkl. Arosa
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Infos: Bikeregion Lenzerheide Bezüglich Infrastruktur, Angebot und Marketing verfolgt Lenzerheide bereits seit Jahren eine gezielte, strategische Ausrichtung, welche den Bikesport und -tourismus im Sommer ins Zentrum stellt. Bereits zu einem fixen Termin im Kalender der Biker herangewachsen sind die vielen Veranstaltungen in der Ferienregion Lenzerheide. Dazu gehören das legendäre Bike Attack mit Start auf dem Parpaner Rothorn, die TrailTrophy, der Grischa Trailride oder das alljährliche TestRIDE Ende der Saison. Im Januar 2014 erhielt die Ferienregion Lenzerheide nun auch die Zusage für die Durchführung von Mountainbike-Weltcuprennen in den Jahren 2015 bis 2017 und der Mountainbike & Trial Weltmeisterschaften 2018. [3]
Das Herzstück der Bikeregion Lenzerheide bildet der neu ausgebaute Bikepark. Ab der Mittelstation Scharmoin führen insgesamt fünf unterschiedliche Abfahrtsstrecken zur Talstation Rothorn. Diese unterscheiden sich nicht nur in ihren Schwierigkeitsgraden, sondern auch in ihren Charakteren. Neben der einfachen FLOWline für Einsteiger und Familien bieten die SHOREline, STYLEline und PRIMEline mit Steilwandkurven, Holzbrücken, Sprüngen, Boxen und anderen Elementen jede Menge Fahrspaß. Die STRAIGHTline weist den höchsten Schwierigkeitsgrad auf und verspricht eine anspruchsvolle und weltcuptaugliche Downhillstrecke im steilen Gelände. Zusammen mit dem Skill Center mit Pumptrack, Slopestyle und Big Air Bag bei der Talstation Rothorn zählt der Bikepark Lenzerheide zu den größten der Schweiz. Daneben bietet die abwechslungsreiche Bikeregion Lenzerheide die passende Tour für jeden Fahrstil: von einfach bis extrem, von gemütlich bis sportlich, von der Familientour bis zur 100- kmMarathon-Route. 300 Kilometer ausgeschilderte Biketouren und über 1.000 Kilometer GPS-Touren bringen die Biker in die schönsten und abgelegensten Winkel der Ferienregion Lenzerheide.
[4] Fahrrad News 63
Lage Eingebettet auf 1.500 m ü. M. im idyllischen Hochtal und am Ufer des Heidsees gelegen, bilden Lenzerheide und Valbella das Herzstück der Ferienregion. Hier finden die Gäste alles für einen perfekten Sommerurlaub in den Bergen. Im Dorf shoppen sie in den zahlreichen Sportgeschäften, kaufen im Puracenter einheimische Produkte ein und genießen die gute Küche in zahlreichen Restaurants. Die vielseitige Auswahl an Hotels und Wellnessangeboten lässt keine Wünsche offen. Nachfragen Lenzerheide Marketing & Support AG Voa Principala 80 7078 Lenzerheide Tel. +41 (0)81 385 57 00 info@lenzerheide.com www.lenzerheide.com [1]
Graubünden Ferien www.graubuenden.ch/bike
Mit dem Flugzeug: Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind Zürich, München und Mailand, welche von fast allen größeren Airlines angeflogen werden.
Lenzerheide Bergbahnen AG Postfach 160 7078 Lenzerheide Tel. +41 (0)81 385 50 00 bergbahnen@lenzerheide.com www.lenzerheide.com
Mit der Bahn: Der nächstgelegene Bahnhof ist Chur. Von dort aus geht es mit dem Postauto in rund 25 Minuten hoch in die Ferienregion Lenzerheide. Die Postautos verkehren während den Stoßzeiten im 30-Minuten-, ansonsten im Stunden-Takt. Spezielle Bikehalterungen ermöglichen den Biketransport auch mit dem Postauto. Weitere Infos und Fahrpläne finden Sie unter www.sbb.ch
Meereshöhe 1.500–2.861 m (Parpaner Rothorn) Beste Reisezeit Mai bis Oktober Unterkommen Die Bikeregion Lenzerheide arbeitet aktiv mit zehn Bikehotels in Lenzerheide und zwei Bikehotels in Chur zusammen. Gemeinsam wird die Infrastruktur für Biker regelmäßig optimiert und die Qualität der Bikeprodukte laufend gesteigert. Bikehotels sind Betriebe, die sich speziell für Biker eingerichtet haben. Dazu gehören ein abschließbarer Bike-Abstellraum, eine kleine Reparaturwerkstatt, die Möglichkeit, das Bike zu waschen, spezielle Biker-Menüs für den Kohlenhydratspiegel und ein Wäscheservice. Das komplette Unterkunftsverzeichnis gibt es auf www.lenzerheide.com/bikehotels. In fast allen Bikehotels ist ab einer Übernachtung das Bergbahnticket im Preis inbegriffen.
Guiding Bikeschule Lenzerheide www.lenzerheide.com/bikeschule [2]
Die verschiedenen Lines unterscheiden sich nicht nur in ihren Schwierigkeitsgraden, sondern auch in ihren Charakteren. Neben der einfachen FLOWline für Einsteiger und Familien bieten die SHOREline, STYLEline und PRIMEline (frühere Era Vedra) mit Steilwandkurven, Holzbrücken, Sprüngen, Boxen und anderen Elemente jede Menge Fahrspaß. Die fürs Frühjahr 2014 geplante STRAIGHTline weist den höchsten Schwierigkeitsgrad auf und verspricht eine anspruchsvolle und weltcuptaugliche Downhillstrecke im steilen Gelände.www.lenzerheide.com/bikepark
• Hotel Alpina in Parpan www.hotelalpinaparpan.ch • Hotel Collina in Lenzerheide www.hotelcollina.ch Weitere Regionen und Hotels von Mountain Bike Holidays finden sie unter www.bike-holidays.com Anfahrt Mit dem Auto aus Deutschland: Autobahn München Richtung Memmingen (E54), anschließend Autobahn A43 bis nach Bregenz , von da auf der A13 bis nach Chur bis zur Autobahnausfahrt Chur-Süd. Von dort geht’s in rund 20 Minuten hoch bis zur Ferienregion Lenzerheide. 64 Fahrrad News
Bikepark Die Ferienregion Lenzerheide hat sich mit dem Projekt „Ausbau Bikepark Lenzerheide“ zum Ziel gesetzt, allen Bikern, vom Anfänger bis zum Profipilot, einen abwechslungsreichen Spielplatz zu bieten.
[3]
FLOWline Schwierigkeit: einfach (blau) Charakter: Flow Country Trail im weniger steilen Gelände mit viel Flow, Kurven und kleinen Sprüngen, ideal für Einsteiger und Familien
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PRIMEline Schwierigkeit: mittel (rot) Charakter: klassische Freeridestrecke mit Anlegern, Steilwandkurven, Sprüngen und North-Shore-Elementen, mit teilweise neuer Linienführung SHOREline Schwierigkeit: mittel/schwierig (rot/schwarz) Charakter: North Shore Trail mit endlosen Holzbrücken in verschiedenen Schwierigkeitsstufen STYLEline Schwierigkeit: schwierig (schwarz) Charakter: verspielter Slopestyle Trail, der sich durch den Wald schlängelt, mit Sprüngen, Wallrides, Boxen und anderen Elementen STRAIGHTline Schwierigkeit: schwierig (schwarz) Charakter: anspruchsvolle Downhillstrecke im steilen Gelände mit großen Sprüngen, Drops, Anliegern und North-Shore-Elementen Skill Center Der neue Lernparcours an der Rothorn-Talstation bietet für alle Biker, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene, Jung oder Alt, das richtige Gelände, um an ihrer Technik zu feilen. Das Skill Center ist in die Zonen Family-Area, Pumptrack, Slopestyle, Dirtpark und Big Air Bag aufgeteilt und so aufgebaut, dass jeder Biker seinem Können entsprechend üben kann. Im speziellen Familienbereich können in erster Linie Basistechniken erlernt und trainiert werden. Wippen, Wurzeln, Steine und viele weitere Hindernisse helfen, das Gleichgewicht und die Koordination zu schulen. Im Pumptrack ist das Ziel, den Parcours ohne zu
treten und nur durch Gewichtsverlagerung zu bewältigen. Dadurch wird das Fahrgefühl auf spielerische Art verbessert. In den Bereichen Slopestyle und Dirtjump erwarten die Biker diverse Sprünge in unterschiedlichen Höhen und Längen. Dabei ist der Slopestyle der schwierigere Parcours mit höheren Sprüngen und Holzübergängen. Der Dirtpark ist ausschließlich aus Erdsprüngen gebaut. Der Big Air Bag ist ein großes Luftkissen von 9 x 15 Metern. Mit einem vordefinierten Absprung können hier die verschiedensten Sprünge geübt und das Luftgefühl verbessert werden. Bike Shops Activ Sport Baselgia www.activ-sport.ch Louis Sport www.louissport.ch PEAK 1475 M.ü.M www.pesko.ch PESKO Rental www.pesko.ch
Trekkingbikes und jede Menge Komponenten werden nur wenige Tage nach der erstmaligen Präsentation an der Eurobike kostenlos für Testfahrten bereit stehen. UCI MTB World Cup (2015, 2016, 2017) & World Championship (2018) Ab nächstem Jahr ist die Bikeregion Lenzerheide während drei Jahren Austragungsort von MTC-Weltcuprennen (XC, XCE, DH). Als krönender Abschluss wird im Jahr 2018 die MTB-Weltmeisterschaft (XC, XCE, DH, Trial) auf der Lenzerheide ausgetragen. Als Paten der jeweiligen Strecken fungieren Steve Peat (DH) und Ralph Näf (XC).
[1] Aussichtsreiche Wege finden sich in Lenzerheide zuhauf. [2] Kurzer Smalltalk, bevor es an den Start der Bike Attack, einem der zahlreichen MTB-Events in Lenzerheide, geht. [3] Der Flowtrail für maximalen Bikespaß. [4] Auch auf menschenleere hochalpine Landschaften stößt man in Lenzerheide beim Biken.
Lifte Biketransport auf 6 Liften TIPP Ride the Sunset Bei Sonnenuntergang auf den Trails am Rothorn die Bremsen zum Glühen bringen. Die eindrückliche Stimmung gibt’s oben drauf. Das Ride the Sunset findet in der Hauptsaison jeweils am Freitag auf den Abfahrtsstrecken im Bikepark Lenzerheide statt. testRIDE (20. bis 22. September 2014) Brandneue Mountainbikes, Rennräder, Fahrrad News 65
105er-Rennräder
Mit 105 auf schmalen Reifen
Die Nummer drei im Shimano-Rennradprogramm ist vielleicht nicht glamourös, aber dafür solide und preiswert. Sechs aktuelle Renner zeigen, was sich aus der sparsamen Komponentengruppe alles machen lässt. Sieht man sich komplette Rennmaschinen an, klafft zwischen den ShimanoGruppen Ultegra und 105 eine große Lücke. Während manches Ultegra-Bike auch in der mechanischen Schaltungsvariante an der 4.000-Euro-Marke kratzt, sind Räder mit der 105 schon für knapp über 1.000 Euro erhältlich. Und dabei stehen beide Gruppen in der Modellhierarchie dicht beieinander. An was für unterschiedlichen Rädern sich ein und dieselbe Gruppe finden kann, zeigt auch diese kleine Auswahl an 105er-Rennmaschinen. Die Gruppe findet sich an einfachen Alu-Rahmen wie an leichten Carbon-Rahmen; in letzterem Fall ermöglicht sie überhaupt erst Kompletträder unter 2.000 Euro. Der Unterschied zur Ultegra ist zwar beim Schalten und Bremsen spürbar, wer aber sparsam Rennrad fahren will und auch den Gewichtsunterschied tolerieren kann, ist mit Shimanos Nummer drei nicht schlecht beraten. Zumal es, wie man hier sehen kann, sehr interessante, abwechslungsreiche Modelle gibt, die mit dieser Gruppe ausgestattet sind.
66 Fahrrad News
KTM Strada 2000
1.299 €
Carbon oder Alu? Beim KTM muss man schon ganz genau hingucken, um im Bereich der Rohrübergänge die Spuren der Schweißarbeiten zu bemerken, die den Werkstoff verraten. Mit seiner modernen Optik – schlanke Hinterstreben, innenliegende Züge – könnte der Renner leicht als Carbon-Rad durchgehen. Doch in dieser Preisklasse setzt man lieber auf einen leichten Alu-Rahmen, der auch besser zur funktionellen Ausstattung mit Shimano 105 und soliden Systemlaufrädern passt. Mit Kompaktkurbel und 12-18er-Kranz ist das Strada 2000 bergtauglich ausgestattet; mit seiner sportlichen Sitzposition geht es nicht nur als Einsteigerrad durch. Das Gewicht um neun Kilo ist klassentypisch.
www.ktm-bikes.at Rahmen Gabel
BMC Granfondo gf02 Disc 105
Roadrace Alloy-Frame triple butted KTM F-5 Carbon
Schaltung
Shimano 105
Kurbelsatz
Shimano 105
Laufräder
Shimano WH-RS11
Bereifung
Conti Grand Prix SL falt
Lenker/Vorbau
Ritchey Comp Road/OE
Sattel
Selle Italia X1 Flow
Stütze
Ritchey OE 300
1.999 €
Mit dem Granfondo Disc bieten die Schweizer all jenen ein interessantes Modell an, die zwei Räder in einem haben wollen. Mit seiner großen Reifenfreiheit ist das Rad auch als Cyclocross-Maschine nutzbar; darauf weisen alleine schon die 35er Continental Cyclocross Speed hin. Die Geometrie ist zwar auf guten Geradeauslauf ausgelegt, aber keineswegs träge, das Steuerrohr ist eher kurz – so lässt sich das BMC auch als vollwertiges Rennrad fahren, mit dem zusätzlichen Nutzen der kräftigen Scheibenbremsen. Die wuchtige Gabel am eigenständigen Rahmen kann Fahrbahnstöße gut dämpfen, regelrechten Federungskomfort bietet die BMC Carbon-Sattelstütze. Wem das Einsatzgebiet einer reinrassigen Rennmaschine zu begrenzt ist, der liegt mit dem Granfondo richtig.
www.bmc-racing.com Rahmen Gabel Schaltung Kurbelsatz
TCC Aluminium Compliancefork Disc TCC, Vollcarbon Shimano 105 Shimano FC-R565
Laufräder
Shimano WH-RX05 Disc
Bereifung
Continental Cyclocross Speed falt
Lenker/Vorbau
BMC RDB 3/RST 3
Sattel
Selle Royal Saba
Stütze
Compliancepost Carbon
Fahrrad News 67
105er-Rennräder
Haibike Challenge SL
1.499 €
Haibike bietet mit dem Challenge einen hochwertigen Carbon-Rahmen an, der sich in Kombination mit günstigen Komponenten und Laufrädern zu einem erfreulich preisaggressiven, knapp über acht Kilo wiegenden Renner
aufbauen lässt. Mit eher kurzem Oberrohr lässt das SL eine komfortable Sitzposition zu, dabei ist es mit eher kurzem Radstand recht agil und wendig. Wie es sich für eine moderne Rennmaschine gehört, sind die Züge innenverlegt, dazu kommt ein modernes PressFit-Innenlager. Die Shimano-105-Schaltung ist der Preisklasse angemessen, ebenso die Mavic-Aksium-Laufräder, die hier in einer farblich angepassten Spezialausführung zu finden sind – so sieht das Rad aus wie aus einem Guss. Auch die Anbauteile passen optisch perfekt zum Rahmen. Etwas mehr Komfort bieten die 25er-Reifen – gerade in dieser Klasse ein sinnvolles Detail.
www.haibike.de Rahmen Gabel
Shimano 105
Kurbelsatz
Shimano R 565
Laufräder
Mavic Aksium WTS
Bereifung
Mavic Aksion
Ride Lite Aluminium
Gabel
Road Carbon Comp
Schaltung
Shimano 105
Kurbelsatz
Shimano R 565
Laufräder
Shimano R501
Bereifung Lenker/Vorbau
Continental Ultra Sport II Merida Anatomic Road OS/Merida Pro CF OS
Sattel
Merida Pro SL
Stütze
Merida Aero 32 Allen ST
Im Look des Profiteams Lampre-Merida kommt das Modell Ride 94, das Rennsport-Flair mit viel Komfort verbindet. Ein kurzes Oberrohr und ein langes Steuerrohr führen zu einer kompakten, aufrechten Sitzposition, die Einsteiger wie Langstreckenfahrer anspricht. Erfahrenere Piloten freuen sich an der ausgewogen agilen Lenkung, Technik-Fans mögen die innenliegenden Zugführungen, die in dieser Preisklasse nicht unbedingt selbstverständlich sind. Auch Merida verbaut die solide, verlässliche Shimano 68 Fahrrad News
XLC Evo Road/Evo Ahead
Sattel
Selle San Marco Ponza
Stütze
XLC Evo
1.149 €
www.merida-bikes.com Rahmen
Vollcarbon
Schaltung
Lenker/Vorbau
Merida Ride 94
Challenge Carbon
105, die bislang noch mit 2 x 10 Gängen auskommt – völlig ausreichend, zumal am Ride 94 ein 30er-Ritzel für Bergtauglichkeit sorgt. Auch am Merida kommen etwas komfortablere 25er-Reifen zum Einsatz. Ungewöhlich ist dagegen die Lenkerform – ein Kompaktlenker mit weniger tiefen Bögen würde vielleicht besser passen.
Lapierre Sensium 300 cp Mit dem Sensium 300 gelingt dem französischen Hersteller ein guter Kompromiss zwischen Qualität und Preis. Lapierre nimmt einen hochwertigen Carbon-Rahmen mit Vollcarbon-Gabel, der mit PressFit-Innenlager
1.899 €
und integrierten Zugführungen auf aktuellem Stand ist, und montiert mit der Shimano 105 solide Komponenten. Sogar für ein hochwertiges Ultegra-Schaltwerk reicht es noch. Dazu kommen Mavics Aksium-Einsteigerlaufräder, deren einziger Nachteil allerdings das etwas höhere Gewicht ist. Der schlanke Rahmen im Look des Teams FDJ.fr ist sehr ausgewogen mit seiner etwas aufrechteren Sitzgeometrie und einer Lenkung, die guten Geradeauslauf bietet. Mit einem Gewicht unter acht Kilo unterstreicht das Sensium 300 seine sportlichen Ambitionen; hier irgendwann einen leichteren Laufradsatz nachzurüsten, lohnt sich bestimmt.
www.bikes-lapierre.de Rahmen Gabel Schaltung
Shimano 105
Kurbelsatz
Shimano 105
Laufräder
Mavic Aksium WTS
Bereifung
Mavic Aksion
Lenker/Vorbau
Focus Izalco Ergoride 3.0 www.focus-bikes.com Rahmen Gabel
Focus Izalco Ergoride Carbon Focus CRF 01 Carbon T4
Schaltung
Shimano 105
Kurbelsatz
FSA Gossamer Focus
Laufräder
Fulcrum WH-CEX 6.5
Bereifung
Schwalbe Lugano
Lenker/Vorbau
Concept EX
Sattel
Concept EX
Stütze
Concept EX
Sensium Carbon Lapierre Vollcarbon
Ritchey Comp/4-Axis
Sattel
Selle Italia X 1
Stütze
Lapierre Carbon
1.799 €
bon-Gabel sowie die dünnen Sitzstreben. Focus kombiniert die Shimano105-Schaltgruppe mit Concept-EX-Bremsen sowie einer FSA-Kurbel, zumal Shimano kein für BB30 optimiertes Tretlager anbietet. Zusammen mit den italienischen Fulcrum-Laufrädern ergibt sich ein stimmiges Gesamtpaket.
Mit den Modellen der Ergoride-Serie gehört Focus zu den Pionieren des Komfort-Rennrades. Im Verhältnis zur Oberrohrlänge ist das Steuerrohr um die drei Zentimeter länger als bei sportlich ausgelegten Rennmaschinen, mit einem entsprechenden Vorbauwinkel und einigen Spacern lässt sich der Lenker bis fast auf Sattelhöhe bringen. Am leichten CarbonRahmen finden sich integrierte Zugführungen und ein stabilitätsförderndes BB30-Tretlager; die Kettenstrebe ist großflächig mit Aluminium geschützt, falls die Kette einmal herunterfallen sollte. Für Komfort sorgen die nach unten schmal zulaufende CarFahrrad News 69
Reise Emilia Romagna
Zu Hause bei „Il Pirata“ Frühjahrstouren in der Emilia Romagna Text und Fotos: Marco Felgenhauer
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Cesenatico – ein Ort, so klischeebeladen wie vielleicht noch der Nachbar Rimini. Den als „Teutonengrill“ verschrienen Urlaubsort assoziieren wir sofort mit Bettenburgen, verbauten Stränden mit Liegengebühr, aufdringlichen Strandverkäufen und den noch nervigeren Nachbarn auf der Liege nebenan. Kaum einer bedenkt, dass der wohl erfolgreichste Radsportler Italiens, Marco Pantani, unweit der Touristenhochburg geboren wurde und in Rimini starb. Jahrelang war es das Trainingsrevier des Piraten der Berge, was wohl bedeutet, dass es um Cesenatico herum nicht nur flach ist. Aber eignet sich ein Badeort im Winterschlaf wirklich dazu, die ersten längeren Einheiten des Jahres abzuspulen? Der Sonne entgegen Mit etwas zwiespältigen Gefühlen machen wir uns also auf gen Süden. Ein großer Vorteil an einem Trainingslager am Festland wird uns schon beim Beladen des Transporters klar. Schließlich müssen wir die Rennräder in keinen Koffer packen und auch wir können ohne Gewichtsbeschränkung packen. Evi und Sebastian, die beiden Triathleten, die uns in südliche Gefilde begleiten, freut dies ganz besonders, schließlich wollen auch Lauf- und Schwimmsachen mit. Eine kleine Trainingseinheit in der italienischen Adria muss schon drin sein. Die Berge im Visier Die Landschaft wird staubiger und karger, je weiter wir uns von den Alpen entfernen. Doch auf den letzten Kilometern taucht rechts 70 Fahrrad News
von uns eine beeindruckende Bergkette auf: die Apenninen – ein 1.500 Kilometer langer Gebirgszug, der Italien von Nord nach Süd durchzieht. Weithin sichtbar ist die wohl bekannteste Erhebung dieses Massivs, der Berg von San Marino. Auf dem steil in Richtung Meer abfallenden Monte Titano befindet sich die Hauptstadt der ältesten bestehenden Republik der Welt. Bekannt geworden ist die kleine Enklave durch ein Formel-1-Rennen, den großen Preis von San Marino, der in Italien ausgetragen wurde, sowie durch ihren Status als zollfreie Zone. Wir lassen den Hügel hinter uns, und als wir von der Autostrada abbiegen, dauert es nicht lange, bis die ersten Hotelkomplexe in Sicht kommen. Dicht an dicht drängen sich die Bettenburgen entlang der Strandpromenade und den angrenzenden Straßen. Den Blick auf die Adria erhascht man nur durch eine der zahllosen Bagnos, die sich den Strand mit den Hotels teilen. Diese Strandbäder sind abgesperrte Bereiche, in denen im Sommer Liegestühle aufgebaut werden. Um den Strand betreten zu können, muss man dann natürlich zahlen … oder man verfügt über ein Hotel mit Strandzugang, so wie wir. Luxus statt Hotelbunker Doch jetzt, Anfang Frühjahr, liegt die Promenade noch in einem tiefen Schlaf; kein Liegestuhl weit und breit, den Strand kann man noch, ohne Platzangst zu bekommen, betreten und die meisten Hotels sind verrammelt oder werden von Bauarbeiten belagert. Dass die Hotels um die Aufmerksamkeit der Touristen kämpfen müssen, beweist schon allein die Farbe unserer Hotelfassade, Pink
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und helles Lila, eine gewagte Kombi. Wenn die Rennradfahrer den „Teutonengrill“ erobern, braucht kein Hotel um Aufmerksamkeit zu buhlen, denn nur wenige haben in dieser Zeit geöffnet. Und unser Hotel lässt erst einmal keine Wünsche offen! Das Zimmer im letzten Stockwerk des Hotels ähnelt mehr einem Appartement, das Platzangebot ist überwältigend und erinnert so gar nicht an die Bettenburgen, die wir vor Augen hatten. Uns zu Füßen rollen die Wellen des Mittelmeers an den Strand und so langsam stellt sich Urlaubsstimmung ein. Schräg gegenüber unserem Hotel hat noch eine Unterkunft geöffnet, das Hotel Real. Von unseren Freunden erfahren wir, dass man dort preisgünstiger absteigen kann und fast schon Familienanschluss findet. Aber die Zimmer- und Hotelausstattung kann mit dem Lungomare natürlich nicht mithalten! Kriegserklärung an die ewige Stadt Den sonnigen Frühjahrstag wollen wir natürlich nicht ungenutzt lassen und drehen nach der langen Autofahrt eine kleine Lockerungsrunde. An der Rezeption werden wir wieder angenehm überrascht, die Angestellten bemühen sich sehr, mit uns deutsch zu reden, was im Sommer wohl eine Grundvoraussetzung ist. Außerdem wird uns überaus freundlich geholfen, eine kleine Runde zu finden, was angesichts der dicken Ordner mit möglichen Strecken kein Problem ist. Unser Guide kommt erst am nächsten Morgen, und so rollen wir, mit einem GPS-Gerät ausgestattet, in Richtung Hinterland. Gott sei Dank wurde uns gesagt, welche Straßen wir unbedingt meiden sollten, und so kommt uns die Adriaküste um diese Jahreszeit schon fast ruhig vor. Wir folgen eine Zeit lang dem Rubicon und müssen diesen dann tatsächlich überqueren. Doch wie uns erst später erklärt wurde, haben wir damit nicht Rom den Krieg erklärt wie einst Julius Cäsar. Dieses kleine, unbedeutende Bächlein wurde vielmehr von Diktator Mussolini nach dem historischen Fluss aus Cäsars Zeiten benannt und hat so gar nichts mit der Kriegserklärung an die ewige Stadt zu tun. An der Ponte Verrucchio wenden wir uns schließlich wieder nach Osten in Richtung Meer; stattliche 300 Höhenmeter haben wir bis dahin schon erklommen, aber die richtigen Anstiege sollen bald folgen. Schließlich hat hier Marco Pantani Zeit seines Lebens trainiert und war nicht umsonst einer der besten Bergfahrer seiner Zeit. Keine Chance dem Hungerast Abends am Buffet können wir uns schon mal für den nächsten Tag stärken, oder besser gesagt: für die nächsten Tage. Das Essen ist
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[1] Das Kastell thront regelrecht auf dem Felsen. [2] Eine raue Brandung sorgt im Winter für angenehme Temperaturen. [3] Der Hafenbereich lädt mit Kopfsteinpflaster zum Klassikertraining.
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Reise Emilia Romagna mehr als reichlich, aber leider auch sehr deutsch. Es scheint alles auf die Ansprüche der Sommergäste zugeschnitten zu sein, trotzdem ist es lecker und wirklich viel! Für einen hungrigen Rennradfahrer top, da auch ein After-Bike-Snack serviert wird. Beim Frühstück schlägt auch das deutsche Urlauberaufkommen durch. Der Cappuccino würde jedem echten Italiener die Tränen in die Augen treiben, aber der typische Deutsche braucht so keinen Kulturschock zu befürchten. Dafür haben unsere Triathleten eine wahre Freude mit dem beachtlichen 5-kg-Nutella-Glas. Die knappe Woche unseres Aufenthalts hat es jedenfalls nicht überlebt. Auf den Spuren des Piraten Würde Marco Pantani noch leben, wir hätten glauben können, er steht leibhaftig vor uns. Ein braun gebrannter, wettergegerbter und durchtrainierter Italiener empfängt uns in der Hotellobby und wird uns als Guide vorgestellt, ausnahmsweise auf italienisch. Deutsch ist nicht seine Stärke, doch bei der Herzlichkeit des Zusammentreffens ist das reichlich egal. Wir haben uns zuvor bereits für ein paar Touren, die im Hotel aushängen, entschieden, und so starten wir trotz der kleinen Sprachbarriere erfolgreich unsere erste Ausfahrt. Richtungsanzeigen und Warnsignale sind schließlich international.
Kleiderständer in der Luxusausführung.
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Die alten Straßen und Ortschaften laden zu ausgedehnten Rennradfahrten ein.
Über erstaunlich ruhige Nebenstraßen nähern wir uns den Bergen. Lediglich ein paar größere Rennradgruppen teilen sich mit uns die verschlungenen Strecken durch die kleinen Dörfer und Städte. Cesenatico scheint bei Rennrad- und Triathlongruppen immer beliebter zu werden und viele kommen sogar zweimal im Jahr hierher. Erst einmal zum Trainieren und später, im Mai, um den bekannten Radmarathon Nove Colli zu bestreiten. Wie der Name schon sagt, führt dieser über neun harte Anstiege, meist richtige Rampen mit Steigungsprozenten im zweistelligen Bereich, aber auch mehreren Kilometer Länge. Wir lassen es nach San Leo dagegen ruhiger angehen, trotzdem stehen am Ende 112 Kilometer und über 1.100 Höhenmeter auf unserem Tacho. Nach der Tour wollen wir erst einmal einen Abstecher ins Meer machen. Doch weiter als bis zu den Füßen kommen wir nicht, schließlich hat sich trotz der warmen Außentemperaturen die Adria noch nicht auf für uns verträgliche Temperaturen erwärmt. Aber warm wird uns bereits am nächsten Morgen wieder, am Weg nach San Marino. Dieses Mal müssen wir uns die Straße mit mehreren überteuerten Sportwagen teilen, die auf der Auffahrt in Richtung Stadt ihre Boliden vorführen. Doch von oben bietet sich ein beeindruckender Blick in Richtung Meer und die Berge dahinter. Auf manchen kann man noch Schnee erkennen und auch die von uns gewünschte Tour zum Passo Cantoniere mussten wir aus diesem Grund streichen. Dann eben nächstes Jahr … Urlaubsmitbringsel nicht vergessen Den Nachmittag verbringen wir im Romania Center vor den Toren von Cesenatico. Das riesige Shoppingcenter ist für jeden ausgehungerten Radfahrer ein Paradies. Und auch sonst sollte man sich den Supermarkt mit seinen beeindruckenden Frischetheken, der offenen Bäckerei und den zahllosen italienischen Spezialitäten unbedingt ansehen. Hier wird uns der Vorteil einer Anreise mit dem eigenen Auto wieder bewusst und so schleppen wir vom Mega-Nutella-Glas über eine Schokoladentorte im Karton bis hin zum echten italienischen Kaffee alles mögliche Essbare mit nach Hause. Ein paar Mitbringsel aus dem sonnigen Süden für die Daheimgebliebenen müssen schließlich auch sein. Regen, Eis und Urlaubsfeeling Die letzten beiden Tage in Cesenatico zeigen sich leider nicht von ihrer sonnigen Seite. Es regnet Bindfäden und am letzten Tag weht ein strammer Wind vom Meer her. Unser italienischer Guide wähnt sich schon wieder zu Hause, als er die Lobby betritt und mit einem fragenden Kopfschütteln in den Regen hinaus deutet. Doch da hat er die Rechnung ohne uns gemacht. Wir wollen nach Sogliana und auch nach Roncofreddo, zwei Erhebungen mit jeweils fast 300 Höhenmetern, die in Serpentinen zu bezwingen sind und eine grandiose Aussicht auf die Emilia Romagna bieten würden. Trotz des Regens ist es eine wirklich schöne Tour und unser Guide scheint von den deutschen Touristen, die er dieses Mal durch seine Heimat führt, beeindruckt. Jedenfalls verabschiedet er sich mit einem breiten Grinsen von uns. Als es nachmittags doch noch aufreißt, widmen wir uns dem letzten Punkt auf unserer Urlaubsliste: In der Via delle Nazioni finden wir eine große Auswahl und auch außergewöhnliche Sorten vom besten italienischen Eis. Gut versorgt machen wir uns auf zum Denkmal des großen Radsporthelden der Region, Marco Pantani, und genießen den Sonnenuntergang. Wir sind übereinstimmend der Meinung, dass sich der Ausflug an den „Teutonengrill“ für uns mehr als gelohnt hat. Wir konnten erste Rennradkilometer sammeln, während in Deutschland noch der Schnee die Straßen dominiert, und unsere Beine zeigen auch schon die ersten Anzeichen von Rennradfahrerbräune. Also alles in allem ein gelungenes, kleines Trainingslager. Fahrrad News 73
Reise Emilia Romagna
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Hotels Hotel Lungomare ***S Fam. Pasolini Lungomare Giosuè Carducci 299 47042 Villamarina di Cesenatico (FC) Italien Tel. 0039 0547 68 06 66 www.hlungomare.com Weitere spezialisierte Rennradbetriebe finden sie unter www.roadbike-holidays.com
Anreise Mit dem Auto aus Deutschland: Von München aus über den Brenner in Richtung Italien. Weiter nach Bozen, Trient auf der A22 bis Modena. Dort auf die A14 in Richtung Bologna. Bis zur Ausfahrt Cesena und auf der SS304 nach Cesenatico.
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[1] Das hügelige Hinterland eignet sich gut fürs Frühjahrstraining. [2] Pittoreske Altstädte laden zum Verweilen ein. [3] Hier ist Vorsicht geboten.
Mit der Bahn: Von München aus per EC bis Verona. Mit den italienischen Regionalzügen nach Bologna, Ravenna weiter bis Cesenatico. Fahrzeit über neun Stunden! Mit dem Flugzeug: In Rimini gibt es einen Flughafen, der aber nur von Amsterdam aus angeflogen wird. Der nächste Flughafen ist in Bologna (100 km). Cesenatico Berühmtestes Rennen der Region: Nove Colli im Mai mit 200 km und 3.840 Hm oder 130 km und 1.870 Hm. Über 8.000 Teilnehmer nehmen an dem Rennen zu Ehren von Fausto Coppi teil. Pantanissima im April über 160 km oder 110 km. Über die beliebtesten Anstiege des berühmtesten Sohnes der Stadt, was den Sport betrifft. Trainingslager findet man in Cesenatico und Umgebung wie Sand am Meer. Im Frühjahr haben zwar nur wenige Hotels geöffnet, aber man erhält GPS-Tracks und Kartenmaterial in den Hotels oder im Tourismusbüro von Cesenatico.
Sehenswürdigkeiten: Der Hafen von Cesenatico – er wurde von Leonardo Da Vinci geplant und teilt die Stadt in zwei Hälften. Ein Tipp ist das Einkaufszentrum Romania Center mit einem riesigen Supermarkt, der für deutsche Verhältnisse Metro-Ausmaße hat, aber wesentlich freundlicher gestaltet ist. Das Warenangebot und die Frische suchen ihresgleichen. Im Decathlon gleich nebenan bekommt man auch Radausrüstung, aber eigentlich sollte man dafür zu Cicli Nanni in Villamarina gehen, dem wohl bekanntesten Rennradladen der Stadt. Absolutes Muss ist ein Eis in den original italienischen Eisdielen, welche im Frühjahr manchmal sogar schon geöffnet haben. Auch wenn es oft noch frisch ist, sollte man wenigstens die Zehen ins Meer halten, da man nichts bezahlen muss, solange keine Hauptsaison ist, um den Strand betreten zu können. Spätestens im Mai reiht sich Liege an Liege.
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Sissis Sattelgespräche
Spaß-Spender von Specialized! Text: Sissi Pärsch Fotos: Christian Penning
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It’s a boy! Und was für ein Brummer! Mein neues Testbike ist da – der FatBoy von Specialized. Meine Freude ist groß, der Fahrspaß riesig und die Breitenwirkung enorm. Zwischen München und Meran werden all meine Ausfahrten von ‚Uis‘ und ‚Boaheys‘ am Wegesrand begleitet. Vollkommen zu Recht!
Einmal bin ich bisher gefatbiked. In Aspen/Colorado, wo die breiten Boliden bereits zum Alltagsbild gehören. Vorn am Lenker wird der CoffeeCup-Holder montiert. An der Seite eine Befestigung für den Skitransport. Niemals hätte ich gedacht, dass mir so ein Brocken so viel Spaß bereiten könnte. Klobig, schwerfällig, aufgeblasen – das ist der Eindruck. Und dann sitzt man auf und alle Zweifel lösen sich in Luft auf. Das grobschlächtige Gefährt entpuppt sich als kräftiger Kerl, der mich souverän und beschützend durch die Welt trägt. Wendig und lässig, entspannt und ausgleichend. Ein pflegeleichter Purist im Obelix-Gewand. Der FatBoy ist ein Adonis Es war somit nur ein halbes Blind Date zwischen dem FatBoy und mir. Die generelle Ausrichtung fand ich bereits anziehend. Doch mit welcher Breitseite es mich dann erwischte, das hatte ich nicht geahnt. Nun ist der FatBoy natürlich auch optisch ein High-Performer. Ein ganz ein Hübscher! Oh Gott, was ist der attraktiv. Da hat Specialized schon so einen Adonis geschaffen. Ein moppeliges Pummelchen? Beileibe nicht! Das rassige Design unterstreicht den markanten, athletischen Körper. Das leuchtende Rot beschränkt sich im Grunde nur auf die Details, aber die extrabreite Felge bietet eben entsprechend viel Strahlfläche. So wird der Blick noch zusätzlich geschickt gen 4.6”-Reifen geleitet. Um hier nicht als blinde Liebestolle rüberzukommen, sei gesagt, dass der FatBoy um mich herum für eine regelrechte Jubelorgie sorgt. Ich übertreibe nicht! Wer sich mal wie ein Royalist, Bayern-Spieler oder Papst fühlen möchte, soll sich auf den FatBoy setzen. Obwohl das Augenmerk weniger auf die Person und mehr auf den Untersatz gerichtet ist. Gejubelt wird dennoch. Es herrscht große Einigkeit Beim Einsatz im städtischen Alltag: Autos bremsen, Münder hängen, Kinder hüpfen, Arme wedeln. Begleitet wird dies primär von zumeist ein- bis zweisilbig gehaltenen Zurufen: ‚Ui‘, ‚Boahey‘, ‚Alter‘ sowie ‚schau schau‘. Ich lasse Kollegen fahren, Kellner und Kids, Mamas und Papas, Park- und
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[1] FatBoy-Jauchzer im Vinschgau – weil’s Spaß macht! [2] Größenvergleich an der Tankstelle. [3] Slightly overdressed – aber jeder will mal fahren. Fahrrad News 77
Sissis Sattelgespräche Partygänger. Alle strahlen sie, bei allen leuchten die Augen, alle zücken das Smartphone, um den FatBoy sozial zu medialisieren. Ja, ist es denn so, dass das Fatbike da draußen die Menschen in Freude vereint? Während es als das aktuell größte Rad-Trendthema die Branche so vehement teilt? Es scheint gar so. Radaffine Menschen nörgeln, zweifeln, schimpfen. Kenner wittern und twittern Konzernverschwörungen. Viel Elan und Energie wird investiert, um in den Foren über die Fatbike-Gefahren aufzuklären. Während die Leute auf der Straße einfach nur Spaß haben. Hinz und Kunz, Groß und Klein, weiblich und männlich. Von München bis nach Meran – das war zumindest mein Testeinzugsgebiet. Fatbike-Fans im Vinschgau Als die Sache zwischen mir und dem FatBoy ins Rollen kam, hatte ich schon einen Kurzurlaub im Vinschgau geplant. Die Frage, ob ich ihn mitnehmen sollte, kam gar nicht erst auf. Ich war frisch verliebt und das Ziel perfekt. Das Vinschgau ist radfanatisch. Hier radelt man oben im hochalpinen Gelände wie unten am Fluss. Es gibt die Sonnenseite für die kühleren Tage und die Schattenseite, wenn’s heiß wird. In Sachen Trail-Toleranz ist das Vinschgau Vorreiter – es ist prädestiniert für Fatbike-Fahrten. Auf dem kilometerlangen Trail-Flow fühlt sich der FatBoy richtig wohl und ich mich mit ihm. Mit wenig bar im Reifen vermisst man auf den entspannt unruppigen Strecken die Federung kaum. Eher schon eine VarioSattelstütze für das Auf und Ab. Unten am Fluss Etsch darf er dann im Sand und Kies spielen – das ist eh sein Terrain. Und im Dorf wird er wieder selbst zum Spielobjekt. Auch die Südtiroler sind eifrige Fragensteller. Deshalb hier eine Sammlung der FAQs meiner Testzeit: Wo und Wow „Wo kommt’s her?“ Aus Alaska. Ursprünglich als Gefährt für den Schnee entwickelt, dann adaptiert für die sandigen Regionen Nordamerikas. „Was sind das für Reifen?“ Es handelt sich beim FatBoy um 4.6 Zoll breite, faltbare Specialized-Reifen, die den tollen Namen Ground Control tragen. Das erinnert an David Bowie und Major Tom, benennt aber tatsächlich den großen Vorteil: Die Breite sorgt für eine super Traktion auf unterschiedlichstem Untergrund! Man fährt sie mit sehr, sehr wenig bar. Grundsätzlich erwartet man einen satten Rollwiderstand. Doch dem ist nicht so. Auch nicht auf Asphalt. Gleichzeitig bieten sie eine luftige Federung und der FatBoy lässt sich deshalb mit starrer, wartungsarmer Gabel fahren. Luft wiegt nix, Luft schwimmt „Ist das nicht total schwer?“ Nö! Steckt ja viel Luft drin. Das Set-up an sich fällt kaum ins Gewicht. Keine 13 Kilogramm wiegt mein FatBoy bei Rahmengröße S. Natürlich dennoch nichts für carbonstreichelnde Asketen. 78 Fahrrad News
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Specialized FatBoy Expert Rahmen: Aluminium-Rahmen mit Fatbike-Geometrie Schaltwerk: SRAM X0, Type 2, 10-fach Bremsen: Shimano Deore, 180 mm/160 mm Gabel: Monocoque-Carbongabel, bereit für 5.0”-Reifen
Reifen: Specialized Ground Control, 26 x 4.8 Gewicht: 12,9 kg (bei Rahmengröße S) Empf. Verkaufspreis: 2.399 €
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„Wie sieht’s mit der Ausstattung aus?“ Specialized’s FatBoy ist ein solider Bolide. Gebremst wird mit hydraulischen Shimano-DeoreScheibenbremsen (180 mm & 160 mm), geschaltet mit SRAM X0 in zehn Gängen, die bei steilen Anstiegen für meine Oberschenkel nicht mehr ausreichten.
Obwohl Specialized mit einer Carbon-Gabel aufwartet – aber eben einer Carbon-Gabel, die Platz für bis zu fünf Zoll breite Reifen einräumt. Das ist dann wohl nicht mehr asketisch. „Was macht man damit?“ Mit viel Spaß fahren. Und zwar überall. Man kann damit im Winter längere Strecken pendeln oder Trainingseinheiten abspulen. Man kann als Abenteurer Schneetouren damit fahren. Es haben aber auch gerade eben schon zwei Jungs die erste Fatbike-Transalp bestritten. Ich persönlich würde es mir als Stadtrad wünschen: Es ist überraschend agil und schnell, schluckt die urbanen Schlaglöcher und Rinnsteine. Es bräuchte keinen Jahreszeiten-Umbau, ist unkompliziert und strahlt Sicherheit aus. Durch den imposanten Auftritt wird man im Stadtverkehr komplett anders wahrgenommen. Übersehen hat mich mit meinem FatBoy keiner. Vielleicht schaut ein Autofahrer beim Abbiegen/Türe-Öffnen/Parken dann zweimal … „Was kann es noch?“ Schwimmen. In der reißenden Vinschgauer Etsch ploppt der FatBoy an die Oberfläche und treibt dahin. So hat man seine Rettungsreifen allzeit dabei.
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[1] Dilemma: Der FatBoy is nix zum DraußenStehen-Lassen. [2] Ein Junge beeindruckt die jungen … [3] … und die etwas älteren Vinschger.
Show-Off? Ride-Off! Nein, kein SUV, kein Porsche, kein Hummer. Vielleicht ein Brummer – aber einer mit Sinn, Zweck und Augenzwinkern. Aufgeblasenes Auftreten? Mit 0.8, 0.6 oder noch weniger bar nicht wirklich. Der Nutzfaktor ist gegeben, der Spaßfaktor liefert den Rest. Diejenigen, die mit dem „Show-Off“-Vorwurf kamen, wollten nach der FatBoy-Probefahrt allesamt einen „DriveOff“ machen!
Was tun, was nicht? „Vorteile und Nachteile?“ Ich würde mir den FatBoy sofort kaufen! Wären da nicht zwei Punkte: 1. Die Platzfrage: Ich bräuchte für ihn eine sichere Unterkunft. Ich wohne sehr begrenzt und kann ihm nicht den Raum bieten, den er verdient hat. 2. Die Sache mit dem Fingerzeigen: Der Trubel und Jubel, den ein Fatbike derzeit noch auslöst, mag zunächst unterhaltsam sein und fröhlich stimmen. Allerdings stellte sich bei mir auch rasch eine Aufmerksamkeitsmüdigkeit ein. Wenn man im verquollenen Morgen-Look nur mal kurz zum Bäcker rollt und dabei vor zig Smartphone-Linsen landet, ist das nur halbsexy. Hier müssen andere Vorarbeit leisten. Bis der Anblick alltäglich wird. Und dann … dann zieht mein FatBoy bei mir ein.
FAZIT: Der FatBoy Expert ist alles andere als ein schwerfälliger Typ. Er ist wendig und luftig, rollt dahin, federt ab und performed optisch auf höchstem Niveau. Specialized präsentiert einen absoluten Spaß-Spender. Allein die Erregung öffentlicher Aufmerksamkeit ist auf Dauer noch anstrengend.
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Ausbildung Meisterschule
Hier lernt der Chef sein Handwerk Besuch bei der Bundesfachschule für Zweiradtechnik Text: Christian Ettl Fotos: Andreas Meyer
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In den meisten Handwerksberufen gibt es den sogenannten Meistertitel. Dieser war Jahrzehnte die Grundvoraussetzung für das Führen eines eigenen Geschäfts. Globalisierung und EU haben dazu geführt, dass in vielen Berufen eben dieser nicht mehr notwendig ist, um eine Firma zu leiten. Wir denken, dass Fachkompetenz und eine fundierte Ausbildung nach wie vor wichtig sind, um erfolgreich und fachmännisch einen Handwerksbetrieb zu leiten. Im Zuge unserer „Hier schraubt der Chef noch selbst“-Kampagne haben wir der Bundesfachschule für Zweiradtechnik in Frankfurt am Main einen Besuch abgestattet und wollen Ihnen die Institution und vor allem den Bereich „Rahmenbau“ näher bringen. Die Ausbildungsstätte Seit 22 Jahren wird in Frankfurt der Zweiradbranche das Angebot gemacht, einen Meistertitel zu erwerben, und über tausend Absolventen haben hier erfolgreich den Abschluss geschafft. Diese verteilen sich auf die Bereiche Motorrad und Fahrrad. Die beiden Ausbildungsrichtungen sind als Schwerpunkt zu betrachten. So lernen auch die Motorradschrauber etwas über Drahtesel und die Radler etwas über Mopeds. Anfangs waren die Anmeldungen für den motorisierten Bereich deutlich höher, aber die zunehmende Komplexität der Fahrräder wie auch etwas rückläufige Zahlen in der Motorrad-Branche haben das gedreht. Inzwischen liegen die Teilnehmerzahlen zugunsten der Fahrrad-Spezialisten. Für die Vorbereitungslehrgänge und Prüfungen muss der Meisterschüler rund sieben Monate investieren, was sich lohnt. Die Bereiche, in denen Kenntnisse und Fähigkeiten erworben werden, sind umfassend. Es sind vier große Teilbereiche, und in jedem davon wird eine Prüfung abgelegt. Als Erstes wäre die Lehrlingsausbildung zu nennen. Hier geht man nicht nur auf den richtigen Umgang mit den Azubis ein, es werden auch rechtliche Grundlagen und pädagogische Inhalte gelehrt. Wer diesen Teil besteht, erhält eine sogenannte Ausbildungsberechtigung. Der zweite wesentliche Inhalt befasst sich mit Themen wie Buchhaltung, Marketing, Einkauf oder Kundenbindung. Gerade das sind Felder, in denen viele Radhändler, die sich alles „selbst beigebracht“ haben, profitieren und bessere Umsätze erwirtschaften können. Die beiden letzten Felder teilen sich einen Inhalt, da geht es um die Arbeit am Rad, als Mechaniker in Theorie und Praxis. In der Praxis werden die Techniken und Fertigkeiten, die meist schon bekannt sind, vertieft. Es kommen aber auch andere dazu – so wird als Meisterstück ein eigener Rahmen gebaut, der dann auch als fahrfertiges Rad montiert wird. In der Theorie werden unter anderem mechanische Kenntnisse, Werkstoffkunde und Grundlagen des Maschinenbaus behandelt. Dazu zählen z. B. Berechnungen von Entfaltung oder Wirkungsgrad, mit denen der Absolvent später in der Werkstatt punkten kann. So kann er auch den Wissensdurst der anspruchsvollen Kundschaft stillen, und es macht doch immer ein besserer Bild, wenn der Mechaniker des Vertrauens den Radumfang schnell im Kopf ausrechnet, als wenn er zum Programmieren des Tachos eine Tabelle braucht. Auch ein neuer Beruf wird in Frankfurt ausgebildet: der Fahrrad Service Techniker. 80 Fahrrad News
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Der ist zwischen dem Mechaniker und dem Meister angesiedelt. Techniker sind speziell für den Dialog mit dem Kunden und die Reparaturannahme geschult und dürften zukünftig besonders in größeren Werkstätten oder Service Centern eingesetzt werden.
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Der Rahmenbau Dietmar Hertel ist in Kreisen der Stahlrahmen-Fans ein alter Bekannter, aber er baut nicht nur Stahlrahmen als Auftragsarbeit. Herr Hertel ist schon eine gefühlte Ewigkeit Mitglied des VSF. Für diesen arbeitet er auch als Dozent in ihrem Seminarprogramm. Darüber hinaus ist er als Lehrbuchautor tätig und veranstaltet Rahmenbaukurse an der Bundesfachschule in Frankfurt, die jährlich von rund 30 Teilnehmern besucht werden. Wer also Lust hat, sich seinen „eigenen“ Rahmen zu bauen, sollte sich den Namen merken. Einen der ca. 50 Rahmen, die Dietmar jährlich für Kunden baut, haben wir mitgestalten dürfen und dem Entstehungsprozess beigewohnt, bei dem auch eine der Meisterschülerinnen ihre Fähigkeiten zeigen konnte. Die Rohre und Muffen sowie die Kleinteile, die verbaut werden, kommen von Reset Racing in Hannover. Diese Firma, die vor allem für ihre Steuersätze und Tretlager oder auch den Service für Federungselemente bekannt ist, vertreibt besagte Rahmenbauteile. Verbunden werden die Rohre an den Knotenpunkten mittels sogenannten Silberlots oder Messinglots. Silberlot hat eine niedrigere Verarbeitungstemperatur (um 650 Grad) und kommt dort zum Einsatz, wo Muffen verwendet werden. An den gemufften Stellen ist die Fläche der Verbindung so groß, dass diese stark genug ist. An Stellen, die ohne Muffen verlötet werden, zum Beispiel am Steuerrohr, wenn spezielle Winkel den Einsatz von Muffen nicht erlauben, kommt das Messinglot zum Einsatz. Das Lot hält Kräften von 800 Newton pro Quadratmillimeter stand, muss aber bei ca. 890 Grad verarbeitet werden. Dem Löten gehen natürlich einige andere Schritte voraus. Zuerst wird eine Konstruktionszeichnung erstellt, aus der sich dann auch alle für den Bau relevanten Winkel ablesen lassen. Diese Angaben werden benötigt, um an einer extra umgebauten Bandschleifmaschine die Rohre so zu schleifen, dass die Radien perfekt zueinander passen. Ist jedes einzelne Bauteil von den Abmessungen her so vorbereitet, dass sich alles in der Rahmenlehre zusammenstecken lässt, sollten die Teile von der Oxidschicht befreit werden, die sich durch den Kontakt mit Sauerstoff bildet, und an den Kontaktpunkten mit Flussmittel bestrichen werden. Dieses Flussmittel hilft dem Lot, sich an den richtigen Punkten zu verteilen, und ermöglicht eine stärkere Verbindung mit dem Stahl. Dabei wird der Rahmen erst „geheftet“; das meint, es wird nur punktuell gelötet, um die Teile zusammenzuhalten, die komplette Stabilität erhält er beim finalen Durchlöten in einem Ständer, der einen besseren Zugang mit der Flamme von allen Seiten erlaubt. Einer der letzten Schritte ist das Anbringen von Kleinteilen wie Ösen für Flaschenhalter oder Bremse, bevor der Rahmen ins Wasser muss, um die Reste des Flussmittels zu neutralisieren, die auf Dauer die Oberflächen angreifen würden. Zeitaufwendig ist auch die Nacharbeit, die vor der Oberflächenbeschichtung ansteht. Kleine Lotreste werden entfernt, Sitzrohr und Steuerrohr nachgefräst, Gewinde nachgeschnitten. Erst jetzt ist der Rahmen fertig für die Lackierung. Wir haben uns bei unserem Rahmen übrigens dafür entschieden, ihn zu polieren, zu vernickeln und zu verchromen. Nicht nur, weil es schön aussieht, sondern weil das besonders haltbar ist und auffällt. Schließlich wird er auf der Eurobike-Messe verlost. Mithilfe unseres Schwestermagazins, der World of MTB, und mithilfe von ShimanoGeneralimporteur Paul Lange wollen wir ein Einzelstück entstehen lassen. Jetzt, wo Sie diese Ausgabe in Händen halten, sollte das Bike seinen neuen Besitzer schon über die Waldwege tragen.
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[1] Der Rahmen wird in seiner finalen Form fixiert. [2] Die Rohre werden auf Maß gebracht. [3] In einer Rahmenlehre werden die einzelnen schon einmal geheftet. [4] Anschließend werden die Verbindungen geschweißt. [5] In der Bundesfachschule findet sich alles, was zum Rahmenbau nötig ist. [6] Die einzelnen Teile, bevor sie zu einem Radrahmen werden. [7] Aufgeräumte Arbeitsplätze für die Meisterschüler.
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Vorschau
1/2015 Die nächste Ausg abe erscheint am
31. Februar
HIER SCHRAUBT DER NOCH SELBST.
Fahrrad News unterzieht die spannendsten 2015er-Räder einem ausgiebigen Test. Trekkingräder, E-Bikes und Mountainbikes.
Hier schraubt der Chef noch selbst! Im Gespräch mit dem
Fahrrad News besucht die Reifenfertigung und -entwicklung des
Gib Gummi
französischen Herstellers Hutchinson.
Vertrieb von Paul Lange über die Bedeutung des Fachhandels.
Interessante Blicke hinter die Kulissen eines Branchenriesen.
IMPRESSUM Fahrrad News erscheint in der WoM Medien GmbH Auwiesenstraße 1, 94469 Deggendorf info@wom-medien.de Herausgeber Dieter Steiner Chefredaktion Christian Ettl Redaktion Norman Bielig, Johannes Haidn, Sissi Pärsch, Marcel Wüst, Stephan Baumfelder, Anna Weiß, Chris Hauke, Caspar Gebel, Stefan Baumgartner, Sylvia Haidn, Juliana Baumgartner, Ann-Kathrin Luh, Edith Geiger, Marco Felgenhauer, Christoph Ehrl, Stefan Schaller, Stephan Bischoff, Caroline Reck Redaktionspartner pressedienst-fahrrad.de Lektorat Helga Peterz
Layout Andreas Meyer Druck Mayr-Miesbach, Miesbach Disposition & Abo Michaela von Sturm, abo@wom-medien.de Telefon 0991 / 991 380 19 Industrie- und Testkoordination Christian Ettl, c.ettl@wom-medien.de Anzeigen Es gilt die Anzeigenliste 1/2014, die Sie unter www.wom-medien.de zum Download finden. Vertrieb IPS Pressevertrieb GmbH, Meckenheim
Erscheinungsweise 4 x pro Jahr Der Preis eines Einzelheftes beträgt 2,95 Euro Zahlreiche Aboangebote finden Sie unter www.fahrrad-news.com © 2014 WoM Medien GmbH Die Zeitschrift mit ihrem gesamten Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die Inhalte dürfen in keiner Form, auch nicht in Teilen, ohne schriftliche Genehmigung durch den Verlag reproduziert oder anderweitig außerhalb der Grenzen des Urheberrechts verwendet werden. Dies gilt uneingeschränkt ebenfalls für alle Inhalte auf den Webseiten des Magazins: www.fahrrad-news.com
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