Fahrrad News 03 .16
Fahrrad Ne
Fahrrad News
Fahrrad Fahrrad News News 03 01 .16 .16
REISE
TEST
Unterwegs: Stilfserjoch & Flims
Touren-Fullys & Gravel Bikes
PROFITIPPS Radeln Sie sich fit!
L A I R E MAT ger 채
News
tr Heck
CE I V R SE ps
Ap n e r Tou
01/16
ERSTER, ERSTER UND ERSTER *1
*2
*3 testsiegel
AWARD URBAN E-BIKE 2016
GOLD
26 fahrzeuge im test
gesyr tsiupepe ea teprosduktgr
2016 märz
* Kalkhoff Integrale S11, ElektroRad 1-16: Schnelle Pedelecs: 1 × Überragend, 3 × Sehr gut, 2 × gut * 2 Kalkhoff Integrale LTD WHITE, Cycle 2-16: Urban Award E-Bike: 1 × Gold, 1 × Silber, 1 × Bronze * 3 Kalkhoff Integrale 10, ExtraEnergy: 19 Räder in der Kategorie Easy Pedelec: 1 × Testsieger, 8 × Sehr gut, 7 × Gut 1
KALKHOFF INTEGRALE S11, LTD WHITE UND 10: Unsere Bikes werden regelmäßig zu Testsiegern. Und das aus gutem Grund. Wir entwickeln alles aus einer Hand: vom Rahmen über den Motor bis zum Riemenantrieb. Damit sind alle Komponenten ideal aufeinander abgestimmt. Doch auf der Entwicklung aus einem Guss ruhen wir uns nicht aus. Unsere Hausnormtests sind härter als die gängigen Qualitätssiegel. Damit überzeugen unsere Fahrräder in Sachen Reichweite, Funktionalität und Verschleiß. In Kombination mit zeitlosem Design schaffen sie es immer wieder ganz nach oben auf das Siegertreppchen. www.kalkhoff.de
Aller guten Dinge sind drei!!!
BÖTTCHER-FAHRRÄDER
Auf dem Cover sehen Sie Thomas; er studiert Medientechnik, ist selbst begeisterter Radfahrer und absolviert ein Praktikum bei uns. Auf dem jetzigen Edito-Bild sehen Sie Anki und Andi. Ohne die beiden gäbe es das Magazin, das Sie in Händen halten, nicht. Sie testen, kreieren Inhalt und vor allem sind sie für Layout bzw. Grafik verantwortlich. Wir drei diskutieren manchmal heftig, denn wir versuchen jede Ausgabe der Fahrrad News noch ein wenig besser zu machen. Wir hoffen, das Ergebnis gefällt Ihnen. Schreiben Sie mir, gerne auch zum Thema Grafik und Design des Magazins. Wir freuen uns darüber und haben dann wieder etwas zu diskutieren. Und das ist auch gut so … c.ettl@wom-medien.de Und nun viel Spaß mit Ihrer Fahrrad News!
Christian Ettl Chefredakteur
DIE INDIVIDUELLE ART
FAHRRAD ZU FAHREN KONFIGURIEREN SIE IHR TRAUMRAD auf www.boettcher-fahrraeder.de
Böttcher-Fahrräder GmbH www.boettcher-fahrraeder.de info@boettcher-fahrraeder.de
Hier ist sie, Ausgabe Nummer drei 2016. Wir hoffen, sie gefällt Ihnen. Dieses Mal haben wir „nur“ zwei E-Bikes ausführlich getestet. Warum? Diese Ausgabe widmet sich denjenigen, für die Radfahren neben der Fortbewegung auch noch zum Erhalt oder zum Aufbau der körperlichen Fitness dient. Passend dazu: Experten geben Tipps für den gelungenen Einstieg ins sportliche Radfahren. Im Test haben wir Mountainbikes für Touren und sportliche Räder mit Rennlenker, die sehr vielseitig einzusetzen sind. Vorschläge für Reiseziele kommen natürlich auch wieder nicht zu kurz, ob Fernradweg, MTB-Region oder auch eine „etwas andere Erfahrung“ auf einem Klassiker unter den Alpenpässen mit dem Rennrad. Wie immer versorgen wir Sie mit vielen interessanten News rund ums Rad. Übrigens auch vom E-Bike Festival in Dortmund, welches jüngst Premiere feierte. Drei E-Bike-Antriebe haben wir für Sie verglichen. Wir … da sind wir wieder bei der Drei. In der letzten Ausgabe habe ich Ihnen unseren jüngsten Zuwachs, Lukas, vorgestellt.
30
32
Inhalt 06 News Neuheiten, auch von der E-Bike Messe in Dortmund
30 Kolumne Marco Tunger – Mein langer Weg zum Ironman (3/4)
32 Biketest 9 Gravel-Bikes im Praxistest
44 Biketest 5 Mountainbikes für den Toureneinsatz
50 Systemvergleich E-Bike-Antriebe, Teil II
54 Vorstellungen Corratec – E-Power 28 Steps Gent Flyer – 7.00 4
Fahrrad News
70
54
58 Trägersystem Warum ein Heckträger?
60 Profitipps Radeln Sie sich fit! Touren-Apps
66 Fernradwege Radlerparadies – Oberschwaben
70 Liechtenstein Zwischen Rhein und Hochgebirge
72 Stilfserjoch bei Nacht Gedehnte Zeit
76 Familienurlaub in Flims Zwischen Felsen
— News —
Abus mit Next-Generation-Helm Wie schön wäre es doch als Brillenträger, wenn der Fahrradhelm ein Visier von einem Motorradhelm hätte. Dann könnte man sich die teilweise teuren verspiegelten Bike-Brillen einfach sparen. Dank Abus gibt es so etwas nun schon in der zweiten Generation. Der In Vizz ist ein einzigartiger sportlicher Fahrradhelm mit ausklappbarem Visier. Dieses kann man sogar gegen ein im Lieferumfang enthaltenes gelbes Glas tauschen. 153,95 € www.abus.com
Zuverlässiger Begleiter für die Stadt Mit den neuen Kalkhoff-Include-Premium-Modellen bringt Kalkhoff eine weitere zuverlässige Modellreihe auf den E-Bike-Markt. Dank des innovativen Riemenantriebs ist das Include nahezu wartungsfrei. Erhältlich ist es selbstverständlich in verschiedenen Farben sowie in verschiedenen Rahmenhöhen. 3.599 € www.kalkhoff-bikes.com
Gut verzögert Immer mehr Rennräder gibt es mit Scheibenbremsen. Die Vorteile hierfür liegen auf der Hand: besseres Bremsverhalten bei Nässe und ein klarer definierter Druckpunkt. Dabei waren hydraulische Scheibenbremsen bisher nur dem hochpreisigen Bereich vorbehalten. Shimano macht diese noch besseren Bremssysteme mit den neuen Bremsen auf Tiagra-Niveau nun auch für günstigere Räder möglich. 469,95 € www.paul-lange.de
6
Fahrrad News
IT’S YOU, ONLY FASTER Specialized Turbo - Das ultimative E-Bike mit integrierter Lächel-Garantie. www.specialized.com
— News —
Navigations-App für das E-Bike Sich in fremden Städten zurechtzufinden, ist dank moderner Technologien kein Problem mehr. Nur ist es ziemlich umständlich, mit Smartphone in der Hand Rad zu fahren. Dieses Problem hat der deutsche E-Bike-Hersteller Continental erkannt und für seine E-Bikes eine spezielle App entwickelt. Diese kann via Bluetooth 4.0 gekoppelt werden, anschließend kann das Handy in der Hosentasche verschwinden. Die Navigation erfolgt nach Zieleingabe am Smartphone über das Display am Lenker. Verfügbar für IoS und Androit www.conti-ebike-system.com
Liquid Moly mit Pflegemittel Viele von Ihnen werden Liquid Moly vor allem aus dem KFZ- und Motorrad-Bereich kennen. Hier ist das Unternehmen vielseitig mit seinen Schmierstoffen vertreten. Anhand dieser Erfahrungen haben die Ulmer eine spezielle Radlinie entwickelt. Diese umfasst elf Produkte, die für die schnelle und effektive Radpflege genau das Richtige sind. www.liqui-moly.de
Abenteuerlust? Im kalifornischen Monterey findet jährlich das Sea Otter Classic Festival statt. Im Rahmen dieses Events hat der deutsche Taschenhersteller Ortlieb gemeinsam mit seiner amerikanischen gleichnamigen Tochterfirma eine neue Produktlinie vorgestellt. In dieser dreht sich alles um das Thema Bikepacking, sprich mit dem Rad reisen. Somit sind unter anderem eine Lenkertasche, eine Rahmentasche und eine große Satteltasche entstanden. Natürlich alles „made in Germany“ und alles wasserdicht. 129,95 € Satteltasche 54,95 € Lenkertasche 119,95 € Rahmentasche www.ortlieb.com 8
Fahrrad News
MARINBIKES.DE
THE 2016 FOUR CORNERS
ROLL ON
s (ITZEBEHANDELTER UND KONIFIZIERTER #OLUMBUS 4HRON 3TAHLRAHMEN s 32!- 2IVAL X !NTRIEB 32!- 2IVAL (YDRAULIC $ISC s !UFNAHMEN FàR 'EPËCKTRËGER 3CHUTZBLECHE UND &LASCHENHALTER
@MARINBIKES_GERMANY %RHËLTLICH BEI )HREM -ARIN "IKES (ËNDLER
UNG
— News —
OS VERL
Verlosung Die neuen Fabric Water Bottles funktionieren ganz einfach ohne Flaschenhalter. Montiert werden sie mit speziellen mitgelieferten Kunststoffteilen in „Pilzform“. Die Flasche steckt dann ganz einfach auf diesen. Das Resultat ist ein extrem leichter und puristisch-stylischer Flaschenhalter. Da uns diese Konzept so gut gefällt, verlosen wir zehn solche Flaschen. Was Sie dazu tun müssen? Schreiben Sie uns einfach eine Mail und erklären Sie uns zum einen, was Ihnen an der Fahrrad News besonders gefällt, und zum anderen, warum gerade Sie eine Fabric-Tool-Flasche brauchen. c.ettl@wom-medien.de www.fabric.cc
Dezentes E-Bike Interessant ist gleich einiges am Kappstein/Heisenberg-Konzeptrad. Auffällig ist das Energy Tube, das Unterrohr lässt sich aufklappen und gewährt Zugang zum darin platzierten Akku. Das Konzept soll mit verschiedenen Antrieben kombinierbar sein. Der Ladestecker sitzt in Sattelstütze beziehungsweise Sitzrohr und bleibt am Rad, ist immer greifbar. Das vebaute „Doppio“-Getriebe sitzt im Tretlager, bietet zwei Gänge und ist auch als Aftermarket-Produkt verfügbar. Seit 2012 entwickelt das Team aus Gotha Fahrradkomponenten. Man darf gespannt sein, was noch folgt. www.kappstein.de
Leistungssteigerung durch perfekte Ergonomie SQ lab ist bekannt für bequeme und ergonomisch sinnvolle Sättel. Das SQlab Forschungs- und Entwicklungslabor der FH Frankfurt hat gemeinsam mit der Uniklinik in Frankfurt eine völlig neue Sattelform entwickelt. Der Ergowave ist auf eine sportliche Sitzposition auf dem Rennrad und Mountainbike, basierend auf den neuesten Erkenntnissen der Medizin, angepasst. 149,95 € www.sq-lab.com
10 Fahrrad News
LET’s GEt
DIRT-E CLICK & COLLECT
Power your adventure. Das neue Dirt-E ist dein idealer Begleiter für alle Offroad Abenteuer. Der leistungsstarke 500 Wh Akku ist perfekt im Rahmen integriert und sorgt für eine fahrfreundliche Balance. Der superkompakte und reichweitenstarke Yamaha Mittelmotor sorgt mit seinen 80 Nm max. Drehmoment für maximalen Fahrspass auf jedem Trail. Mehr Infos zur gesamten Dirt-E Serie auf www.giant-bicycles.com/dirt-e
— News —
Sicher durch die Nacht Die Sigma Roadster USB steht für sicheren Fahrspaß auf der Straße. Dafür sorgen 16 Lux Lichtleistung und eine Akkuleistung von zehn Stunden. Dank der kinderleichten, werkzeuglosen Montage verschwindet die Lampe schnell in der Hosentasche und ist somit sicher vor Diebstahl geschützt. Selbstverständlich ist die Sigma Roadster StVZO-zugelassen und wird so zum perfekten Begleiter bei nächtlichen Touren durch die Stadt. Praktischerweise kann sie via USB schnell wieder aufgeladen werden. 29,95 € www.sigmasport.com
Urlaubsreif??? Zwischen München und dem wunderschönen Venedig gibt es jetzt einen neuen Radweg. Über insgesamt 560 Kilometer erstreckt sich dieser sogenannte Fernradweg und durchquert dabei drei Länder (Deutschland, Österreich, Italien). Auch landschaftlich wird den Radlern einiges geboten … so passiert man unter anderem den wunderschönen Alpenraum um Innsbruck herum. Die gesamte Route finden Sie auf der unten stehenden Web-Adresse. www.muenchen-venezia.info
Stylische Deko Unter dem Namen BerlinReCycling werden in Berlin aus alten Fahrrädern echte Kunstwerke. In mühevoller Handarbeit entstehen trendige, moderne Lampen für das heimische Wohnzimmer. Sie wollen Ihr eigenes ausrangiertes Rad gekonnt in Szene setzen? Kein Problem, BerlinReCycling stellt auch Sonderanfertigungen speziell nach Ihren Wünschen her. ab 159 € www.berlin-re-cycling.com
12 Fahrrad News
ab 89 € www.loeffler.at
FAT ALBERT FRONT
FAT ALBERT REAR
SMART SAM
Löffler, der österreichische Hersteller funktioneller Sportmode, bringt in der neuen Frühjahrs-Kollektion erstmals eine Kollektion unter dem Motto „Urban Bike“ auf den Markt. Diese Kollektion richtet sich an den modebewussten Radfahrer, der den Komfort einer funktionellen Sportkleidung zu schätzen weiß. Deshalb sind selbstverständlich alle Trikots atmungsaktiv und geruchshemmend.
NOBBY NIC
Löffler erstmals mit Urban-Kollektion
AUFHÖREN UNMÖGLICH. Wir empfehlen: FAT ALBERT FRONT/ REAR* oder NOBBY NIC** oder SMART SAM*** * „SUPER“, BIKE 1/16 | ** „TESTSIEGER“, MOUNTAINBIKE 6/15 | *** zugelassen für schnelle E-Bikes: 26, 27.5, 29 Zoll
— News —
Für die kleine Reparatur unterwegs Ein Minitool sollte so ziemlich jeder in seinem BikeRucksack haben. Genau das Richtige dafür ist das Fabric Tool – ein 13-teiliges Minitool. Das Besondere hierbei ist, dass es mit einer Ratsche versehen ist und aus stabilem Aluminium besteht. Somit wird das Fabric Tool Chamber zum zuverlässigen Begleiter auf langen Touren. 59,90 € www.fabric.cc
2+4=3 Wie viel Bremskraft braucht ein Trail-/AllMountain-Bike? Darüber haben sich die Ingenieure bei Magura einige Gedanken gemacht. Das Resultat vieler Berechnungen und Recherchen ist: vorne vier Kolben und hinten zwei. In Kombination dieser Erkenntnisse mit der herausragenden Bremsleistung der MT7 und der Leichtbautechnologie der MT8 hat Magura jetzt die optimale Lösung für alle, die sich zwischen Cross Country und Downhill bewegen. Ihr Name: Magura MT Trail Carbon. 579 € www.magura.com
Fürs Grobe den feinen Schliff! Wer sich auf Abwege begibt, verlässt sich gerne auf das passende Fahrwerk! Mit der brandneuen R2C2-PCS-Kartusche bringt SR Suntour ein System auf den Markt, das genau diese Anforderung erfüllt. Feinfühlig, schnell arbeitend, zuverlässig und über vier Wege absolut individuell einstellbar. Mit der Durolux startet dieses Konzept im Gravity-Bereich, sprich mit einem Federweg von 160 bis 180 Millimetern. Ein Highlight ist der abschraubbare Mudquard. 699 € www.srsuntour-cycling.com
14 Fahrrad News
— News —
Schlauer kleiner Schützer Nicht nur für Rennfahrer: Dieser unauffällige und superleichte (45 Gramm) Radschutz schützt das Gesicht vor Schlamm und Spritzern. SKS produziert den Flap Guard aus sehr weichem Material. Er passt bei 26-, 27,5- und 29-Zoll-Rädern sowie bei fast allen Gabeln. Der Radschutz wird einfach mit den mitgelieferten Kabelbindern an die Gabelbrücke sowie am Tauchrohr direkt in der Nähe des Reifens befestigt. Zusätzlich wird der Schlamm von den Gabeldichtungen ferngehalten. Auch zur Montage am Hinterbau geeignet. 9,99 € www.sks-germany.com
Alte Gewohnheiten ablegen Mit dem Rad ins Büro fahren – das spart Geld und schont die Umwelt. Diese Meinung vertritt auch die französische E-Bike-Firma Moustache. Aus dieser Überzeugung heraus ist das Lundi 26 entstanden. Dank seiner 26-Zoll-Laufräder hat es einen angenehm tiefen Einstieg und wird somit bis ins hohe Alter zum treuen Begleiter. 3.199 € www.moustachebikes.com
SDG mit stylischen Sätteln SDG ist bekannt für top Sättel im sportlichen Bereich. Auch in diesem Jahr bringt die kalifornische Firma zahlreiche Neuheiten auf den Markt, so zum Beispiel den I-Fly 2.0, einen 150 Gramm leichten Downhill-Race-Sattel. Mit ihm ist man dank seines extrem flachen Profils immer der Schnellste auf der Strecke. 94,90 € sdgcomponents.com
16 Fahrrad News
GHOST-BIKES.COM
FULL SUSPENSION
FULL POWER
TERU FS 6 „Fazit: tolles Touren-Bike mit leistungsstarkem Fahrwerk, soliden Komponenten und dem durchzugsstarken Bosch-CX-Antrieb mit 500er-Akku.“ EMTB-Magazin
MET-HELMETS.COM
Ladies only Das Mountainbiken ist keine Männerdomäne, steigende Verkaufszahlen von Lady Bikes und die große Nachfrage nach Mountainbikekursen für Damen belegen das. Der Saliter Hof in Saalfelden-Leogang bietet zum ersten Mal ein spezielles Ladies Camp für Einsteiger und Fortgeschrittene. Eingebettet zwischen dem Steinernen Meer, den Leoganger Steinbergen, den Hohen Tauern und dem Hochkönig-Massiv, fahren Frauen völlig unter sich die schönsten Touren im Pinzgau und absolvieren im nahen Bikepark Leogang Fahrertrainings, erlernen Tipps und Tricks und erkunden die hoteleigene EXPO mit den Neuigkeiten der Bikeszene. Neben Biken, Shoppen und Testen gibt es Yoga zur Entspannung oder dynamische Bodega Moves als zusätzliches Körper-Workout. Eine Küchenparty sowie das legendäre Chill & Grill am Pool sorgen mit Sicherheit für viel Spaß und jede Menge Action bei allen Ladies. Ladies Bike Camp 2016, 28.–31. Juli 2016, Saliterhof Ab 449 € pro Person inkl. Hotel, Verpflegung, Kurse, Touren, Energiepakete … www.saliterhof.at Mehr Informationen zu allen Mountainbike-Hotels und -Regionen: www.bike-holidays.com
TIPP
3/16 PREIS/LEISTUNG
MET Urban Miles DER HELM MIT LICHT!
FÜR CITY – TREKKING – E-BIKE
Praktischer Alleskönner Jeder kennt und jeder fürchtet ihn: einen Defekt auf der Radtour. Genau für diese kleinen und großen Probleme gibt es Multitools. Ein solch kleines Werkzeugset bietet die englische Marke Full Windsor. Schön verpackt in einer hochwertigen Ledertasche, hat The Breaker alles, was man unterwegs für eine Reparatur braucht. Außerdem ist es für die Belohnung nach der Tour optimal mit einem Flaschenöffner gerüstet. ca. 57,90 € www.fullwindsor.cc
EVP
79,95 € MET - eine Vertriebsmarke der Hermann Hartje KG: info@hartje.de · www.hartje.de
C-29ER
FEEL THE COMFORT
1 9
9
0
Lass dich von den unvergleichbaren Fahreigenschaften des C29ers überzeugen. Elegantes Design, edle Parts, zeitloser Rahmen – das C29er ist nicht nur ein Trekking Rad. Es ist dein täglicher Begleiter, der aus dem Radfahren puren Genuss macht.
Y E A R S
www.corratec.com
— News —
Flims … … ist Erlebnis pur. Moutainbiken findet in Flims nicht nur auf dem Bike statt, Flims lebt und atmet den Lifestyle Mountainbike: grandiose Bike-Erlebnisse, eine einmalige Natur, atemberaubende Singletrails für unvergessliche Endurotouren, ausgeschilderte Bike-Rundtouren im ganzen Gebiet, gemütliche Bars, familienfreundliche Hotels und nicht zuletzt erstklassige Bikeshops und Servicepoints. www.flims.com
Gonso mit neuem innovativem Polster Wer schon mal eine längere Tour gemacht hat, wird ein gutes Hosenpolster zu schätzen wissen. Um dieses noch komfortabler zu machen, hat Gonso sein Polster neu überarbeitet. Das neue Volumenschaumsitzpolster ist ultraleicht und extrem elastisch, wodurch eine noch bessere Stoßabsorption gewährleistet wird. Dieses neue Hightech-Modell nennt sich CarbonPad 2.0 und bedeutet das Ende von wunden Stellen nach langen Touren ein. 179,95 € www.gonso.de
Noch unschlüssig beim Radkauf Der Kauf eines Mountainbikes sollte wohl überlegt sein und erfordert viel Zeit. Um die Entscheidung etwas zu vereinfachen, veranstaltet Giant über den ganzen Sommer verteilt Test Days. Sie haben schon ein Fahrrad und lediglich Nachholbedarf in Sachen Fahrtechnik? Kein Problem – bei allen Testevents werden Fahrtechnik-Kurse von Fahrern des Giant-OffroadTeams angeboten. www.giant-bicycles.com
20 Fahrrad News
Remote
Display
(Re-)Cycling-Hosen Bei der neuen Radhosenserie Advanced setzt VAUDE auch auf das Prinzip Wiederverwertung. Auf der Suche nach umweltfreundlichen Lösungen wurde VAUDE im Meer und in Kaffeemaschinen fündig! Aus alten Fischernetzen und Kaffeesatz werden hochwertige Funktionsmaterialien gewonnen, die im Hosenstoff und Sitzpolster der neuesten Radhosenserie „Advanced“ verarbeitet werden. 80 € Women’s Advanced ¾ Pants III 75 € Women’s Advanced Pants II 70 € Women’s Advanced Shorts II 100 € Men’s Advanced ¾ Bib Pants 90 € Men’s Advanced Bib Pants II 80 € Men’s Advanced Pants II www.vaude.com
Akku
Motor
THE POWER OF INTEGRATION Für jeden Geschmack die richtige Farbe Mit dem neuen MET Crossover sind faule Ausreden zum Thema Helm ade. Diesen gibt es nämlich in sieben verschiedenen Farben und so ist für jeden Geschmack etwas dabei. Neben der vielseitigen Farbauswahl hat der Helm aber noch mehr zu bieten; so ist beispielsweise das Innenpolster antiallergen und waschbar. Damit man auch bei Nacht optimal gesehen wird, verfügt der Crossover über ein integriertes Rücklicht. 59,95 € www.met-helmets.com
Conti eBike System ist das modulare und hochgradig flexible Antriebssystem. Zahlreiche Anpassungs- und Integrationsmöglichkeiten unterstützen den individuellen eBike Charakter und schärfen die Performance. Das spürt man nicht nur, sondern sieht es auch.
Jetzt entdecken www.conti-ebike-system.com
— News —
Neue Schaltgruppen vom Branchenriesen Die brandneue Mittelklassegruppe Shimano SLX bringt unzählige der Performance-Features mit, die bereits ihre „große Schwester“, die DEORE XT, auszeichnen, und kombiniert diese mit einem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis, extremer Robustheit und umfassender Vielseitigkeit. Das Ergebnis sind Mountainbike-Komponenten, die für nahezu jeden Biker das passende Set-up ermöglichen. Selbstverständlich besitzt sie nun am Hinterrad elf Gänge und kann, wie von den großen Schwestern schon bekannt, mit Ein-, Zwei- oder Dreifach-Kurbeln gefahren werden.
Wie lange haben wir Mountainbiker auf diese Meldung gewartet – ganze zwei Jahre haben wir hier in der Redaktion die XTR Di2 mit verliebten Augen angeschaut und doch immer wieder wegen ihres hohen Preises gezögert. Doch nun ist es endlich so weit: Zwei Jahre nach der ersten elektronischen Schaltung fürs Mountainbike wird es endlich eine günstigere Variante geben. Shimano hat – wie könnte es anders sein – dafür eine Etage tiefer ins Regal gegriffen und ihrer Shimano Deore XT neuen Glanz verliehen. Somit kann man ab September auch bei der XT wählen, ob man die präzise elektronische XT-Di2-11-fach-Schaltung oder die herkömmliche mit Seilzug haben möchte. Selbstverständlich können beide mit 1 x 11, 2 x 11 oder 3 x 11 gefahren werden. Preis noch unbekannt www.paul-lange.de
Style is everything Specialized´s Shasta-Bekleidung richtet sich an aktive Mädels, die mehr wollen; die beim Spinning Vollgas geben, aber auch beim Kaffee danach top aussehen möchten; die eine Spritztour auf dem Trail mit Yoga ausklingen lassen … genau die sind Shasta. Die durchdachte Auswahl an Oberteilen, Tights und Shorts besteht aus hochwertigen Materialien sowie praktischen und originellen Details wie Rückentaschen bei den Oberteilen oder verschließbaren Taschen bei den Tights und Shorts. 44,90 € www.specialized.com
22 Fahrrad News
— News —
Raublinger Enduro-Team Der Raublinger Traditionshersteller Corratec präsentierte auf dem Bike Festival Riva das frisch gegründete Rennteam. Die Fahrer kommen aus Österreich und Deutschland und sind bekannte Gesichter in der Szene. Neben Radbeherrschung trumpfen sie auch mit Trailbau-Kenntnissen, Mechanikerfähigkeiten und Erfahrung an der Kamera auf. Das Team hat sich beim Enduro-Rennen gleich auf die Jagd nach Bestzeiten auf den italienischen Trails begeben. Das Gefährt dabei war nicht der rote VW Käfer Oldtimer, sondern das Corratec-XTB-Enduro mit der bekannten 10-Herz-Dämpfertechnologie. www.corratec.com Revo_29_210x140_5mm_corregido.pdf 1 22/03/2016 17:45:31
Fahrrad News 23
E-BIKE FESTIVAL DORTMUND Europas größtes E-Bike-Event
Ein E-Bike Festival mitten in Dortmund, in urbanem Umfeld, wo viele E-Bikes gefahren werden? Ein Blick auf die Liste der Aussteller und das Programm veranlasste uns, da mal vorbeizuschauen, um einen Eindruck zu gewinnen. Verschiedene Rennformate, Podiumsdiskussionen und Bands sorgten für Unterhaltung. Die meisten Besucher – das schließt uns ein – wollten aber mit Herstellern fachsimpeln, Produkte kennenlernen und Räder Probe fahren. Auch wir haben uns unter das Volk gemischt und ein paar Produkte herausgepickt, die wir gerne vorstellen möchten.
— Event —
I:SY Bosch Speed 45 Der Name verrät es schon: Das Speed-Pedelec von I:SY unterscheidet sich auf den ersten Blick wenig von den anderen Modellen der Palette, unterstützt aber bis 45 km/h. Das Gewicht ist mit 22,3 Kilo voll in Ordnung, lässt der kleine Flitzer doch eine Gesamtmasse von 130 Kilogramm zu. Ein Gepäckträger ist bereits montiert, und wenn gewünscht, kann auch ein Lowrider montiert werden. Die kleinen Räder und ein Speedlifter-Twist-Vorbau (Lenker kann eingedreht und abgesenkt werden) machen das kompakte und handliche I:SY tauglich für kleinen Stauraum oder auch ein Wohnmobil. Der Rahmen ist so geformt, dass sich das Bike auch gut heben oder tragen lässt. 3.899 € www.isy.de
Busch und Müller Lumotec IQ Eyro Bewährt, weil zuverlässig, funktionell und leuchtstark – so kennen wir die Leuchten von Busch und Müller. Die Lumotec IQ Eyro ist da keine Ausnahme. Der LED-Scheinwerfer kommt bereits mit Reflektor, sodass dieser nicht separat montiert werden muss. Ein Akku ist integriert, zum Laden öffnet man den Schnellverschluss und lässt das Trägerteil am Rad. Per Mini-USB ist der 30-Lux-Strahler schnell wieder geladen und bringt bis zu zehn Stunden Licht. Ein perfektes Produkt für diejenigen, die ihr Rad im Alltag nutzen, aber keine Dynamobeleuchtung wünschen. Für die Fahrt im Straßenverkehr natürlich mit STVO-Zulassung. 49,90 € www.bumm.de
— News —
Winora Radar Plain Das Radar haben wir auf dem Schirm, seit wir es das erste Mal gesehen haben. Es besticht neben allen technischen Raffinessen vor allem durch das Design. Clean, schnörkellos und schnittig wie ein Stealth-Fighter. Der TranzX-M25GT-Mittelmotor und der Akku sind perfekt integriert, sodass der Laie sie suchen muss, um sie zu entdecken. Es gibt drei Geschwister des Radar Plain – sie nennen sich Urban, Tour und Speed. Der Name trifft bei jedem perfekt die angestrebte Anwendung. Wer ein kompakteres Bike sucht, sollte sich die kleinen Geschwister der „Radius Familie“ ansehen; die rollen auf 20-Zoll-Reifen und sind ebenso durchgestylt. 2.799 € www.winora.de
Cannondale Hooligan Ein Rebell ohne E-Unterstützung war auch in Dortmund unterwegs. Der Name ist gewagt, aber das Konzept stimmig. Was ist ein Hooligan? Auf alle Fälle meist ein junger, wilder Zeitgenosse. An diese, aber auch an Menschen, die ganz einfach ein trendiges Bike mit Identität suchen, richtet sich das Hooligan. Durch die 20-Zoll-Räder kann es meist problemlos im Nahverkehr mitgenommen werden und dadurch ist es auch schön wendig. Die Lefty-Solo-Gabel hält das Rad nur von einer Seite und ist ein echter Hingucker. Die Ausstattung ist sinnvoll und funktional. Hat uns viel Spaß gemacht. 999 € www.cannondale.com
26 Fahrrad News
— Event —
KTM Macina Egnition 11 P5+45 Das einzige Speed Pedelec Fully der Österreicher kommt als echte Vollgas-Maschine daher. Übrigens lackiert, montiert und entwickelt in Austria. Es ist ein absolut regelkonformes 45-km/h-Bike mit Licht und allem Drum und Dran. Kennzeichen hingeschraubt und ab in den Straßenverkehr. Wo es sich ebenfalls sehr wohl fühlen sollte, ist im Gelände. Die 1x11-Schaltung, der robuste Rahmen, satter Federweg und dicke Reifen machen hier Spaß. Aber Achtung: offiziell nur auf Privatgrund erlaubt. Schade, wir sind für eine Ausnahmeregelung. 5.899 € www.ktm-bikes.at
SRSUNTOUR-CYCLING.COM
HESC ATS E-BIKE SYSTEM
YOUR DRIVING FORCE ACTIVE TORQUE SENSOR TECHNOLOGIE Drehmoment-, Drehzahl- und Geschwindigkeitsmessung definieren das einzigartig natürliche und dynamische Fahrgefühl. TOP DRIVE TECHNOLOGIE Freiheit pur mit 100% Freilauf zu jeder Zeit. Ein unbegrenztes Erlebnis auch ohne elektrischen Support und über 45 km/h. QUICK SERVICE PRODUCT Einfache Konstruktion und einfacher Service garantieren kontinuierliche Leistungsfähigkeit und lange Lebensdauer. MOTORLEISTUNG: 500W DREHMOMENT: 80Nm E45: Unterstützung bis 45km/h COOLING FIN: Zur Kühlung von Motor und Bremse 12MM STECKACHSE: Für leichten Ein- und Ausbau und saubere Positionierung des Hinterrades Erhältlich in den Modellen der Marken Hercules (www.hercules-bikes.de) und Bulls (www.greenmover.de).
— News —
Cube Elly Cruise Hybrid 400 Das Elly fühlt sich wohl in der Stadt und beim Wochenendausflug und die Fahrerin darf sich auch wohlfühlen. Die angenehme Sitzposition mit ergonomischem Lenker, bequemem Sattel und Silikongriffen passt einfach. Dazu kann sich frau – mit ihrer Freundin Elly – auch sehen lassen. Die Lederoptik von Griffen und Sattel, der Mintton des Rahmens, die cremefarbenen Reifen und die Anbauteile in klassischem Silber-Look wirken gleichzeitig frisch als auch feminin. Das hochwertige Chassis wird von der bewährten Magura HS11 gebremst, auch wenn die Version mit 500er-Akku (aufpreispflichtig) mal länger Fahrt aufnimmt. 2.499 € www.cube.eu
Merida eSPRESSO 900 EQ Im Expresstempo kann man sich mit dem Merida bewegen. Die Geometrie ist sportlicher als bei den meisten vergleichbaren Modellen. Der Einsatzbereich gibt das vor. Das Rad soll auch für die Reise taugen und am Berg funktionieren. Die Wege zur Arbeit und zum Einkaufen sind nicht die alleinigen Ziele. Der Shimano-Steps-Antrieb mit der „Light Offroad“-Software fährt sich intuitiv und harmonisch, die XT-Schaltung aus gleichem Hause passt gut dazu. Die Software ist aktuell die sportlichste für diesen Motor und betont, dass die Entwickler das Hauptaugenmerk auf die Fahreigenschaften gelegt haben. Auch schön: Das Rahmenschloss und der Akku haben den gleichen Schlüssel. 2.899 € www.merida-bikes.com
28 Fahrrad News
Alle Radtypen
Einfache Montage
Made in Germany
48 Std. Austausch
Dein Antrieb fürs Leben Wir haben die Welt des eBikes revolutioniert und eine typenunabhängige Antriebskomponente entwickelt.
Ob City-, Trekking- oder Mountainbike – der Pendix Antrieb lässt sich an nahezu jedes Rahmenmodell montieren. Innerhalb kurzer Zeit machst Du aus jedem Fahrrad ein leistungsstarkes eBike. Mehr Infos unter www.pendix.de
— Kolumne —
Text Helena Pleier
Bilder Clemens Maucksch/Ulf Beckmann
MARCO TUNGER Mein langer Weg zum Ironman (3/4)
Was bisher geschah: Marco Tunger, Unternehmer, Familienvater und Sportmuffel, setzt sich selbst ein ehrgeiziges Ziel – und damit ordentlich unter Druck. Das sportliche Vorhaben, die Langdistanz zu finishen, ist seine große Herausforderung für 2016. Den Beruf sowie die Familie nebenbei unter einen Hut zu bringen die andere. Vom Wechselbad der Gefühle geht es weiter – Schritt für Schritt in die Wechselzone der Challenge Regensburg. Wenige Monate vor der Langdistanz standen im April und Mai die ersten Vorbereitungswettkämpfe auf dem Kalender. Dabei war der Forstenrieder Volkslauf für Marco ein ganz besonderes Event. Die 10-Kilometer-Distanz bedeutet für den 100-Kilo-Mann seinen ersten Wettkampf seit Jahren. Sechs Grad und Nieselregen erschwerten die Bedingungen, doch Marco ist mit dem Ergebnis durchaus zufrieden: Unter 55 Minuten wollte er es schaffen, 54:46 Minuten hat er gebraucht. Das zeige ihm, dass er seine aktuelle Leistungsfähigkeit gut einschätzen könne. Doch noch mehr freute es Marco, dass er weder beim Lauf noch 30 Fahrrad News
danach körperliche Beschwerden hatte. Das gibt ihm Zuversicht, Vertrauen in seine Leistung, etwas, das er durchaus gebrauchen kann. Denn bald steht die erste Volksdistanz an und beim Chiemsee Triathlon Ende Juni sogar die olympische Distanz – beides neue Erfahrungen für Marco, der in der Vergangenheit bereits an Laufwettkämpfen teilgenommen hat, doch im Triathlon noch zu den Rookies zählt. Doch der Dreikampf startet im Wasser und hier macht Marco große Fortschritte. Einen Kilometer bewältigt er mittlerweile in knapp 27 Minuten. Rechnet man dieses Tempo auf die 3,8 Kilometer der Langdistanz auf, stiege Marco nach 1:42 Stunden aus dem Wasser. So weit zur Theorie … Doch leider geht die Rechnung „mehr Training = weniger berufliche Verpflichtungen“ nicht auf. Gerade an den für die Vorbereitung wichtigen Wochenenden ist Marco häufig unterwegs. Wirklich kompensieren lassen sich verpasste Trainingseinheiten leider nur selten, da es sonst zu Kollisionen mit dem Plan der neuen Woche kommt. Unter den fehlenden Einheiten am Wochenende leiden besonders die langen Lauf- und Radeinheiten, außerdem das Koppeltraining.
— Marco Tunger —
Das Rad – Specialized Sirrus Das Glück auf Erden liegt auf dem Rücken des … Sirrus. Sein leichter Rahmen und die ausgeklügelte Geometrie machen das Fitnessbike zu einem zuverlässigen Trainingspartner für Marco. Mit seiner entspannten Fitness-Sitzposition bietet es den Leichtlauf eines Rennrades, verzichtet aber nicht auf den Komfort eines geraden Lenkers. Der Carbon-Rahmen fährt sich agil und direkt. Mit der Shimano-Ultegra-2x11-Schaltung hat Marco eine voll bergtaugliche Übersetzung, während sich die hydraulischen Shimano-Scheibenbremsen fein dosieren lassen.
My Challenge – die aktuellen Fakten
Und manchmal verhindert auch ganz einfach menschliche Vergesslichkeit das Training. Beispielsweise als Marco vor einigen Wochen ein Wochenende am Lage Maggiore verbrachte, seine komplette Ausrüstung samt Fahrrad eingepackt hatte und beim Ankommen festellen musste, dass er die Radschuhe zu Hause vergessen hatte. Die 100-Kilometer-Marke hat Marco auf dem Rad noch nicht knacken können, doch er bleibt zuversichtlich. Vor allem nach dem professionellen Bike-Fitting, dem er sich im April unterzogen hat. Auch wenn das Gewicht aktuell stagniert: 105 Kilogramm sind es noch immer. Marco möchte in den nächsten Monaten bis zum Wettkampf gezielt am Abend Kohlenhydrate einsparen, um so im Training noch mehr rausholen zu können. Begleiten Sie Marco weiter auf seinem Weg – auf seiner Seite my-challenge.eu und in der nächsten Ausgabe der Fahrrad News.
Rad Ich fahre mittlerweile schon knapp 100 Kilometer pro Einheit, allerdings noch recht gemütlich (zirka 25 km/h). Hier geht es aktuell weniger um Intensität als vielmehr darum, sich an die Umfänge zu gewöhnen. Laufen Ich denke, dass ich aktuell einen Halbmarathon in 2:10 bis 2:20 Stunden laufen könnte. Auch hier tasten wir uns Schritt für Schritt an längere Distanzen heran. Schwimmen: Ich habe mich neulich in der Leiste gezerrt – beim verhassten Rückenschwimmen. Das brauche ich aber, um im Wettkampf eine Alternative zu haben, die nicht so langsam ist wie Brust. Also ab zum Doc, drei Tage Voltaren und seit heute ist wieder alles gut. Aus ärztlicher Sicht gibt es keine Bedenken! Vorfreude Gemischt. Freude, Respekt, Angst – irgendwie je nach Stimmung alles dabei. Fitness allgemein Ganz gut! Hausfrieden Wieder besser, was aber sicher auch am schöneren Wetter liegt. Work-Life-Sport-Balance Ist und bleibt eine Herausforderung. Und das wird sicher auch so bleiben.
NuVinci Anz Komfort 210x70 0516:NuVinci Anz Komfort 210x70 0516 06.05.16 13:06 Seite 1
SCHALTEN SIE AUF KOMFORT Erleben Sie stufenlosen und automatischen Schaltkomfort und testen Sie NuVinci Optimized Bikes bei einem offiziellen NuVinci Cycling Test und Service Partner in Ihrer Nähe: nuvincicycling.com/test-ride © 2016 Fallbrook Technologies Inc., NuVinci and its logos and elements are trademarks or registered trademarks of Fallbrook Technologies Inc. All rights reserved.
— Material —
Text Lucas Arnhold
Bilder Andreas Meyer
STRASSE UND GELÄNDE 9 Räder mit Rennlenker
Räder mit Rennlenker sind für mich bis dato immer nur für die Straße gedacht gewesen. Für das Training, der Fitness zuliebe, rolle ich dabei gerne viele Kilometer auf dem Asphalt. Doch der zunehmende Verkehr auf den Straßen und meine Neugierde auf den Verlauf unbefestigter Wege brachten mich dazu, nach Alternativen zu suchen – moderne Gravel Grinder scheinen mir eine perfekte Lösung zu sein. Der Wunsch, mit meinem Rennrad einfach in den Wald abbiegen zu können, wird nämlich mit diesen Rädern wahr. Durch die profilierten und deutlich breiteren Reifen, eine komfortablere Sitzposition und leistungsstarke Bremsen erweitert sich der Einsatzbereich deutlich und neben Asphalt fühlt man sich
32 Fahrrad News
damit auch auf Sand-/Schotterstraßen und sogar in leichtem Gelände wohl. Viele Modelle lassen sich mit Schutzblechen und Gepäckträger nachrüsten und aus dem Sportgerät wird schnell mal ein Nutzfahrzeug. Ob es nun die Abkürzung durch den Wald beim täglichen Weg zur Arbeit ist, man damit eine schöne Mehrtagestour auf befestigten Wegen im Nationalpark oder entlang eines Flusses unternimmt oder gar eine längere Reise mit Sack und Pack plant – ein Gravel Grinder ist dafür sicher eine gute Wahl. Haben wir Ihr Interesse auf ein solches Rad geweckt? Auf den folgenden Seiten finden Sie neun aktuelle Räder der Gattung Gravel Grinder bzw. Komfortrenner. Damit Sie bestimmen, wohin die Reise geht, und nicht das Rad.
— Biketest —
CANNONDALE
Slate 27,5 Disc 105 Gewicht, kg 10,4 Schaltung Shimano 105 Bremsen Shimano BR 785 Reifen/Dimension Cannondale Slate Folding/ 42-650 Federelemente Cannondale Lefty 30 mm 2.999 € www.cannondale.com
1 Gute Verzögerung dank hydraulischer Scheibenbremsen. 2 Federgabel – für das Slate gibt’s eine spezielle Lefty mit 30 Millimeter Federweg. 3 27,5-Zoll-Laufräder – ungewöhnlich für ein Gravel Bike, aber mit den 42er-Reifen besitzen sie denselben Durchmesser wie ein herkömmliches 28-Zoll-Bike.
1
2
Das Bike Schlechte Straßen gehören für einen Rennradfahrer zu den absoluten Spaßverderbern, doch kann man an dieser Situation auch nicht wirklich etwas ändern. Aufgrunddessen hat man bei Cannondale das Slate entwickelt. Es sollte ein Bike für alle Untergründe werden und alle Zielgruppen, vom Pendler bis zum Radreisenden, bedienen. Alleinstellungsmerkmal und typisch für Cannondale ist die Lefty-Federgabel. Man hat ein spezielles Modell mit 30 Millimeter Federweg für das Slate entwickelt. Eine weitere Besonderheit ist, dass Cannondale auf kleinere 27,5-Zoll-Laufräder setzt. Das Rad soll dadurch agiler als die der Mitbewerber sein. Bei der Ausstattung kommt eine Shimano-105-Gruppe samt hydraulischer Scheibenbremse zum Einsatz.
3
In Bewegung Das Cannondale Slate ist, wie schon erwähnt, in vielerlei Hinsicht ganz anders als alle anderen Räder im Testfeld und lässt sich somit kaum vergleichen. Rein optisch sticht sofort die Lefty-Gabel ins Auge. Sie ist das Steckenpferd in Sachen Federelemente bei Cannondale und in nahezu allen High-End-Mountainbike-Modellen verbaut. Diese sorgt, gerade auf Waldwegen, für deutlichen Fahrkomfort; das Slate fährt sich angenehmer als seine Konkurrenten. Auch im Uphill hat man damit keine Nachteile, denn mit einem Knopfdruck kann man die Lefty sperren und sie wird damit zur Starrgabel. Die kleinen 27,5-Zoll-Laufräder haben vor allem abseits der Straße mehrere Vorteile. Sie lassen sich sehr gut beschleunigen, sind äußerst stabil und
merklich agiler im Handling. Zudem besitzen die breiten Reifen einen guten Durchschlagsschutz und viel Grip.
Das Cannondale Slate ist definitiv das komfortabelste Rad in unserem Test. Mit seinen breiten Reifen und der Lefty-Federgabel dehnt es den Einsatzbereich eines Gravel Grinders in Richtung Mountainbike weit aus. Fahrrad News 33
— Material —
CORRATEC
Allroad Gewicht, kg 11,3 Schaltung Shimano Claris Bremsen TRP Spyre Scheibenbremse Reifen/Dimension Continental Ultra Sport II/ 28-622 1.099 € www.corratec.com
1 Carbon-Gabel – geringes Gewicht und mehr Fahrkomfort. 2 Claris Schaltwerk – gute Funktion und bezahlbar. 3 Lenkerband – durchgestylt bis ins letzte Detail.
1
2
Das Bike Mit dem Allroad will Corratec die Anforderungen, die an einen Gravel Grinder gestellt werden, erfüllen. Dies ist den Raublingern auf den ersten Blick absolut gelungen. So verwendet man bei der Gabel ein Modell aus Carbon, das neben geringem Gewicht auch den Komfort deutlich verbessern soll und die Fahrt auf unbefestigten Wegen angenehmer macht. Des Weiteren sorgen 37 Millimeter breite Continental-SportContact-Reifen für zusätzliche Nachgiebigkeit und ausreichenden Grip abseits der Straße. Mit der Shimano-Claris-Schaltung hat man dem Preis entsprechend eine einfache, aber funktionale Schaltgruppe, die zwei mal acht Gänge zur Verfügung stellt. Sie ist günstig, aber funktioniert tadellos, man kann nicht meckern. Das Erschei34 Fahrrad News
3
nungsbild beziehungsweise der Rahmen des Allroad ist durch sein Raw-Finish zeitlos und dennoch aktuell. In Bewegung Das Allroad sollte einen möglichst großen Einsatzbereich abdecken beziehungsweise gar einen Hauch von einem Mountainbike haben. Und diese Vorhaben hat Corratec mit seinem Gravel-Bike vollkommen geschafft. Es ist nicht nur auf Asphalt eines der schnellsten Räder im Test. Bergauf macht es dank der gering profilierten und somit schnellen Continental eine gute Figur und man zieht problemlos mit klassischen Rennrädern mit. Auf Sandstraßen überzeugt es ebenso und positiv fällt die Form des 44 Millimeter breiten Lenkers auf, der immer eine angenehme Griffpo-
sition bietet. Damit das zeitlose Design auch dauerhaft schön bleibt, hat Corratec am Unterrohr einen Steinschlagschutz in Form eines schwarzen Streifens montiert.
Mit dem Allroad hat Corratec ein günstiges Gravel-Bike im Programm, das alle Anforderungen in diesem Bereich erfüllt. Das zeitlose Design gefällt sicher auch noch nach Jahren.
SAVE THE DATE
3.+ 4. SEPTEMBER
MESSE FRIEDRICHSHAFEN Testen, Erleben, Feiern WWW.EUROBIKE-FESTIVALDAYS.DE
PARTNERREGION
— Material —
GHOST
Nivolet LC Tour 3 Gewicht, kg 7,86 Schaltung Shimano Ultegra Bremsen FSA Gossamer Reifen/Dimension Schwalbe Durano/25-622 1.699 € www.ghost-bikes.com
1 Ultegra Schaltwerk – wie gewohnt präzise Schaltvorgänge. 2 Zugverlegung – raus aus dem Sichtbereich und rein in den Rahmen. 3 Hinterbau – genügend Reifenfreiheit für breitere Reifen.
1
2
Das Bike Das Ghost ist unumstritten das leichteste Rad in unserem Test. Dafür ist nicht zuletzt der wesentlich leichtere Carbon-Rahmen verantwortlich. Dieser bietet neben einem geringen Gewicht auch noch weitere Vorteile und sorgt konstruktionsbedingt für hohen Fahrkomfort. Ein reiner Gravel Grinder ist das Nivolet jedoch nicht, sondern eher ein komfortables Rennrad. Bei Bedarf lässt es sich aber mit breiteren und profilierteren Reifen fit für unbefestigte Straßen machen. Interessant ist, dass es das Nivolet bereits ab Rahmenhöhe 45 bis hoch zu 62 gibt und auch recht kleine beziehungsweise große Fahrer bedient werden. Wegen der Ausrichtung verzichtet Ghost am Rahmen auf Schutzblech- beziehungsweise Gepäckträgeraufnahmen. Mit 36 Fahrrad News
3
1.699 Euro ist das Nivolet trotzdem noch recht günstig; Ghost kann somit preislich mit Direktversendern konkurrieren, dennoch aber dem Kunden den Service vom Fachhändler bieten. In Bewegung Das Ghost ist definitiv das schnellste Rad auf der Straße. Hierfür sind mehrere Faktoren verantwortlich: zum einen das geringe Gewicht von 7,86 Kilogramm, zum anderen aber auch die schmalen und wenig profilierten Reifen. Hinzu kommen eine grandios funktionierende Shimano-Ultegra-Ausstattung und eine vergleichsweise vortriebsorientierte und sportliche Geometrie. Gerade hier hatten wir unsere Zweifel, ob das Nivolet überhaupt in das Testfeld der Gravel Grinder passt.
Doch unsere Zweifel haben sich schnell in Luft aufgelöst; selbst auf Waldwegen und Schotterpisten steht das Bike seinen Konkurrenten in kaum etwas nach. Aufgrund seines Rahmens gehört es gar zu den komfortabelsten Bikes – lediglich die Reifen sollte man für den Einsatz abseits der Straße gegen breitere und profiliertere tauschen. Der Rahmen bietet dafür die nötige Reifenfreiheit.
Ghost bezeichnet das Nivolet als Einsteigerrennrad. Das können wir in der Standart-Variante nur bestätigen. Allerdings wird es mit einer kleinen Reifenveränderung zum absoluten Alleskönner.
— Biketest —
GIANT
Anyroad 1 Gewicht, kg 10,75 Schaltung Shimano Tiagra Bremsen Avid BB5 Road Reifen/Dimension GIANT P-RX/32-622 1.199,90 € www.giant-bicycles.com
1 Sattelstütze – Komfortzone dank Carbon-Modell. 2 Reifen – für „Anyroad“ geeignet. 3 Zusatzbremshebel – von allen Positionen optimal zu erreichen.
1
2
Das Bike Als der Firmengründer, King Lio, vor einiger Zeit eine Tour durch Taiwan auf seinem Rennrad gemacht hatte, war ihm aufgefallen, dass sein Rennrad auf den teilweise unbefestigten Straßen ungeeignet war. Mit diesen Erkenntnissen kehrte der über 70-Jährige zurück an seinen Arbeitsplatz. Zusammen mit seinen Entwicklern stellte er das Anyroad 1 zusammen. Die Vorgabe bei diesem Projekt war, ein Rennrad für alle Untergründe zu schaffen. Herausgekommen ist ein Rad, welches sich in kein Segment einordnen lässt. Der Gravel Grinder ist entstanden … Giant war damit einer der Vorreiter in diesem Bereich. Eine Besonderheit sind die speziellen Zusatzbremshebel, die an vielen Griffpositionen am Lenker ein Verzögern ermöglichen.
3
In Bewegung Neben dem breiten Einsatzbereich sollte das Rad für jeden zugänglich sein, sprich vom Anfänger bis zum Profi. Und das Anyroad schafft diesen großen Spagat einwandfrei. Mit 10,7 Kilo ist es recht leicht und besitzt mit der Shimano-Tiagra-Gruppe einen verlässlichen Antrieb. Auf dem Waldweg verhält sich das Giant ähnlich wie ein Cyclo Crosser und macht gerade unseren Testfahrern, die allesamt viel Zeit auf dem Mountainbike verbringen, richtig Spaß. Es fährt sich leichtfüßig und die Reifen bieten genügend Grip. Die Sattelstütze aus Carbon soll den Komfort erhöhen – wir meinen das zu spüren. Auf der Straße hingegen lässt sich das Anyroad 1 wie ein Rennrad bewegen und ist somit auch für schnelle und lange Rennradtouren op-
timal geeignet. Die zusätzlichen Bremshebel sind vor allem für diejenigen, die viel am Oberlenker fahren, optimal.
Das Giant Anyroad lässt sich tatsächlich nicht wirklich in eine Sparte einordnen, King Lio hat aufgrund seiner Erfahrung mit seinen Ingenieuren einen sehr guten Gravel Grinder entwickelt. Egal, ob Anfänger oder Profi, mit dem Bike wird jeder seinen Spaß auf, aber auch abseits der Straße haben. Fahrrad News 37
— Material —
KTM
Canix CXC Gewicht, kg 8,42 Schaltung Shimano Ultegra Bremsen Shimano BR-RS785 Reifen/Dimension Schwalbe X-ONE/33-622 3.399 € www.ktm-bikes.at
1 Sattelklemme – schön integriert. 2 Hydraulische Scheibenbremsen – gut dosierbar und leistungsstark. 3 Shimano Ultegra – zuverlässig und hochwertig seit vielen Jahren.
1
2
Das Bike Das KTM ist mehr Cyclo Crosser als Gravel Grinder und zählt somit zu den sportlichen Rädern in unserem Testfeld. KTM wollte mit dem Canix ein Rad bauen, mit dem man das ganze Jahr hindurch fahren kann. Es sollte leicht, sportlich, schnell und vielseitig sein. Um auch im Winter auf nassem Untergrund, vor allem aber im Wald immer optimalen Grip zu haben, hat man an unser Testbike einen vergleichsweise grob profilierten Schwalbe-Rocket-Ron-Reifen verbaut. Serienmäßig hat das Canix jedoch den leicht laufenden und dennoch gut profilierten Schwalbe-X-OneReifen. Wegen der deutlich geringeren Bremsleistung von Felgenbremsen bei Nässe hat man sich für eine hydraulische Scheibenbremse entschieden. Gepaart 38 Fahrrad News
3
mit einer 2x11-Shimano-Ultegra-Schaltung sollte man mit dem KTM im Feld immer weit vorne zu finden sein. Wer es noch ein wenig sportlicher mag, für den gibt es alternativ das Canic CXC 11 mit einer 1x11-Sram-Schaltung. In Bewegung Dass das Canix eigentlich aus dem Cyclo-Cross-Bereich kommt, haben wir ja bereits erwähnt; vor allem sportliche Fahrer kommen damit voll auf ihre Kosten. Die Übersetzung der Ultegra-Schaltung verlangt bergauf trainierte Beine, dafür zählt das Rad mit zu den schnellsten und sportlichsten Modellen. Die montierten Schwalbe-Rocket-Ron-Reifen sind bei unseren leicht feuchten Testbedingungen ein großes Plus – sie sorgen für extrem viel
Grip und Sicherheit. Die Entscheidung, dass man Scheibenbremsen und Steckachsen verwendet, hat uns überzeugt. Gerade in steilen Ab- beziehungsweise Auffahrten spürt man die hohe Stabilität. Die hydraulischen Scheibenbremsen von Shimano punkten durch ihre gute Dosierbarkeit, ihre hohe Bremsleistung bei Trockenheit, aber auch bei Nässe.
Das KTM ist eines der sportlichsten Räder in unserem Test. Darauf wurde es in allen Punkten hin optimiert. Es ist stabil, hat starke Bremsen für alle Situationen und eine Übersetzung mit geringen Schaltsprüngen.
— Biketest —
MARIN
Gestalt 2
Gewicht, kg 9,98 Schaltung Sram X7/ Sram Apex Bremsen Tektro Spyre-C Reifen/Dimension Schwalbe G-ONE Performance/30-622 1.099 € www.marinbikes.com
1 Ständeraufnahme – optional nachrüstbar am geschmiedeten Ausfallende. 2 Schalthebel – ein Hebel zum Raufund Runterschalten. 3 Antrieb – 1 x 10 Gänge reichen in allen Situationen völlig aus.
1
Das Bike Das sonnenverwöhnte Marin Country in Kalifornien gilt als Geburtsstätte der Mountainbike-Kultur. Genau hier hat sich 1986 die gleichnamige Firma Marin angesiedelt. Mit ihren MTBs hat sie damals Maßstäbe gesetzt und sich über die Jahre zur absoluten Kultmarke in diesem Bereich entwickelt. Aber auch Rennräder und Urbanbikes gehören zur Produktpalette von Marin. Um die Lücke zwischen Rennrädern und Mountainbikes zu schließen, wurde das Gestalt 2 entwickelt. Hierbei gab es immer die Vorgabe, dass es ein Bike werden soll, mit dem man viel Spaß haben kann. Bei der Ausstattung schlägt die Mountainbike-Seele durch und man setzt mit dem Sram-X7-10-fachSchaltwerk und der 11-42er-Kassette auf
2
Komponenten aus dem MTB-Bereich. Die Übersetzungsbandbreite ist damit trotz Einfach-Kurbel hoch und man ist bestens für Berge gewappnet. Auch für dreckige Tage ist das Marin dank Schutzblech-Aufnahme einfach aufzurüsten. In Bewegung Das Marin Gestalt 2 ist das einzige Rad in unserem Test, welches keinen Umwerfer besitzt. Dank der 11-42er-Kassette hatten wir keinerlei Nachteile auf der Teststrecke und die Übersetzungsbandbreite war stets ausreichend. Einfacher gestaltet sich das Schaltverhalten, da man lediglich einen Schalthebel für das Schaltwerk benutzt. Der Sram-Apex-Schalthebel mit DoubleTap-Technologie war für mich etwas gewöhnungsbedürftig, da man für das
3
Hoch- und Runterschalten lediglich einen Bedienhebel hat. Nach kurzer Zeit hat man aber hier den Dreh raus und die Funktion ist einwandfrei. Das Ziel von Marin war, ein Rad zu bauen, das viel Spaß macht. Und das haben die Kalifornier voll und ganz in die Tat umgesetzt. Das Gestalt 2 rollt bergauf wie bergab einfach grandios – bergab kommt die Erfahrung aus dem Mountainbike zutage. Hier fallen die Tektro-Bremsen durch ihre gute Bremsleistung und ihren definierten Druckpunkt auf.
Das Marin Gestalt 2 hat absolute Suchtgefahr. Seine Optik ist zeitlos und einfach nur schick. Die Schaltung ist erst gewöhnungsbedürftig, doch dank 1x10Übersetzung denkbar einfach. Fahrrad News 39
— Material —
PELAGO
Sibbo Gewicht, kg 11,92 Schaltung Shimano 105 Bremsen TPR Spyre Scheibenbremse Reifen/Dimension Schwalbe Durano/28-622 1.995 € www.pelagobicycles.com
1 Sattelklemme – puristisch und funktional. 2 Steuerrohr – klassisches und wunderschönes Markenzeichen. 3 TRP-Scheibenbremsen – verzögern in jeder Lebenslage.
1
2
Das Bike Pelago ist eine kleine Firma aus Helsinki, die sich auf den urbanen Bereich spezialisiert hat. Als Rahmenmaterial nutzt sie hierbei ausschließlich den Werkstoff Stahl. Stahl deswegen, weil es zum einen wiederverwendbar und zum anderen im Schadensfall auch leicht zu reparieren ist. Das Sibbo ist eines von drei Rädern mit Rennlenker; es zielt ganz klar in Richtung Gravel Grinder. Gespickt mit breiten, leicht profilierten Reifen, ist es bereit für jeden Untergrund. Die TRP-Scheibenbremsen sorgen dabei für die nötige Verzögerung und der 46 Zentimeter breite Lenker für ein hohes Maß an Sicherheit. Selbst für den urbanen Bereich ist das Sibbo optimal vorbereitet, denn Schutzblech- und Gepäckträgerösen sind vorhanden und bei40 Fahrrad News
3
des kann optional nachgerüstet werden. Wahlweise kann eine Carbon-Gabel anstelle der klassischen Stahl-Gabel gewählt werden. In Bewegung Das Pelago ist ein absolut entspannter Gravel Grinder. Vor allem Langstreckenradler werden mit der angenehmen Sitzposition glücklich werden. Der Stahl-Rahmen ist robust und kann mit ordentlich Gepäck beladen werden. In Anbetracht dessen sind auch die Bremsscheiben mit 160 Millimeter Durchmesser an Front und Heck genau richtig dimensioniert. Die Bremskraft ist hoch, lässt sich aber selbst auf Schotterpisten gut dosieren. Die entspannte Position macht sich vor allem beim Bergauffahren bemerkbar. Da es
nicht immer um Bestzeiten geht, sondern oft der Weg das Ziel ist, empfinden wir diese Tatsache als sehr angenehm. Mit keinem anderen Rad in unserem Test sind wir so entspannt am Gipfel angekommen wie mit dem Pelago.
Das Pelago ist der Inbegriff von einem Gravel-Bike – mit ihm ist nahezu alles möglich, egal, ob man damit zur Arbeit fährt oder eine Weltreise plant.
www.abus.com
HARTE SCHALE – COOLER LOOK ABUS HYBAN – DER NEUARTIGE VOLLBELÜFTETE HARTSCHALENHELM BEGLEITET URBANE TRENDSETTER SICHER UND ROBUST DURCH DIE CITY.
GERMAN ENGINEERING. SINCE 1924.
— Material —
SALSA
Vaya X9 Gewicht, kg 12,25 Schaltung Sram X9/Sram X7/Sram Apex Bremsen Sram BB7R Reifen/Dimension Surly Knard/42-622 2.249 € www.salsacycles.com
1 Vorbau – verhältnismäßig kurz mit 90 Millimetern. 2 Sram X9 – bewährte Komponenten aus dem Mountainbike-Bereich. 3 Reifen – allzeit guter Grip mit dem Surly-Knard-Reifen.
1
2
Das Bike Frei nach dem Motto „Never change a running system“ ist das Vaya seit 2012 praktisch unverändert. Aber was will man schon an einem ausgereiften Stahl-Rahmen verbessern? Stahl deshalb, weil der Rahmen überall auf der Welt schnell und einfach repariert werden und man seine Reise fortsetzen kann. Außerdem ist Stahl ein sehr dankbarer beziehungsweise stabiler Werkstoff und das Vaya kann man problemlos mit Gepäck für eine längere Reise beladen. Das ist einer der angedachten Einsatzbereiche des vielseitigen Vaya. An unserem Testmodell lässt sich an der Stahlgabel gar ein Lowrider-Gepäckträger montieren. Mit den 41 Millimeter breiten Reifen ist das Salsa außerdem für jedes Terrain optimal gerüstet. In Verbin42 Fahrrad News
3
dung mit der 2x10-Sram-Schaltung wird das Salsa Vaya X9 zum perfekten Begleiter, egal, wohin die Reise geht. In Bewegung Was macht eigentlich ein typisches Mountainbike aus? Ein breiter Lenker, ein kurzen Vorbau und breite Reifen. Und was macht das Salsa Vaya aus? Breite Reifen, kurzer Vorbau und ein verhältnismäßig breiter Lenker. Genau mit diesem Konzept ist das Salsa der große Ausreißer in unserem Test – und das ist durchaus positiv gemeint. Die Sitzposition ist angenehm sportlich und der Lenker hat genau die richtige Breite für ein Gravel-Bike. Auf unserer Teststrecke ist das Salsa schon fast unterfordert. Es fährt dort, wo andere Räder schon längst aufgegeben haben.
Hier sind vor allem die breiten, recht grob profilierten Reifen ein absolutes Plus in puncto Grip und Sicherheit. Auf der Abfahrt ist das Salsa dank seiner Mountainbike-nahen Geometrie einfach nur schnell. Es gibt einem so viel Sicherheit, dass man glauben könnte, auf einem Mountainbike zu sitzen.
Das Salsa ist der absolute Liebling unserer Testcrew. Es fährt schnell bergauf und noch schneller bergab. Vor allem Mountainbiker und Langstreckenradler, die jedes Terrain befahren möchten, werden mit dem Salsa einen verlässlichen Partner fürs Leben finden.
— Biketest —
SPECIALIZED
Diverge Elite DSW CEN Gewicht, kg 9,83 Schaltung Shimano Tiagra Bremsen Tektro Spyre mechanische Scheibenbremse Reifen/Dimension Specialized Espoir Sport/ 28-622 1.499 € www.specialized.com
1 Zertz Technology – macht den Hinterbau und auch die Gabel komfortabler. 2 Flaschenhalter – Position und Größe sind wegen der drei Gewindeeinsätze variabel. 3 Multiuse – für die längere Reise kann man einen Gepäckträger montieren.
1
2
Das Bike Specialized bedient mit seinen Rädern jeden Einsatzbereich. Für den Gravel-Einsatz haben sie unter anderem das Diverge Elite im Programm. Dieses Modell schlägt mit seinen leicht profilierten Reifen die Brücke zwischen Rennrädern und Cyclo Crossern. Ausgestattet mit allen Innovationen, welche Specialized zu bieten hat, wird es zum absoluten Alleskönner. Unebenheiten sollen dank Zertz-Technologie am Hinterbau und Gabel abgedämpft werden. Dabei handelt es sich um eine Technologie, die eigentlich für den Mountainbike-Bereich entwickelt wurde. Dank dieser Erkenntnisse hat man es geschafft, diverse Rennräder beziehungsweise nun auch Gravel-Bikes komfortabler zu machen. Selbstverständlich hat man auch
3
am Diverge die Möglichkeit, Schutzbleche sowie einen Gepäckträger zu montieren. In Bewegung Das Specialized ist eines der komfortabelsten Bikes in unserem Testfeld; gerade auf rauen Asphaltstraßen und Schotterwegen macht sich das bemerkbar. Wir gehen davon aus, dass sich die Zertz-Technologie hier positiv auswirkt. Auch in anderen Bereichen hebt sich das Diverge deutlich von anderen Testkandidaten ab. So ist die Sitzposition relativ sportlich gehalten und erinnert ganz klar an das Schwestermodell aus dem Rennradbereich, das Rubaix. Diese Eigenschaft kommt dem Diverge vor allem in der Auffahrt zugute, man platziert sich damit ganz vorne. Nicht zuletzt aufgrund seiner 2x10-Schaltung, die aus-
reichend leichte Gänge für steile Anstiege bereit hält. Die Komponeten sind alle gut gewählt, aicj die hauseigenen Spezialized-Parts wie Reifen, Sattel und Cockpit gefallen uns sehr.
Das Specialized Diverge ist dank Schutzblech und Gepäckträgeraufnahme ein vielseitiges, aber dennoch sehr sportliches Bike. Die Zertz-Technologie sorgt bei rauem Untergrund für viel Komfort. Fahrrad News 43
— Material —
DIE BASIS 5 Tourenbikes
Vor ein paar Jahren lief jedes Wochenende ähnlich ab. Wann und wo treffen wir uns und wo fahren wir hin? Oft starteten wir direkt vor der Haustür, waren meist einen Tag lang unterwegs – oder wir fuhren gleich für mehrere Tage weiter weg. Die Biketour am Wochenende war in unserem Freundeskreis Gesetz und immer ein Erlebnis der besonderen Art. Familie, Haus und Beruf drängten bei mir in den vergangenen Jahren die obligatorische Biketour ins Hintertreffen. Ich hatte kein Problem damit, schließlich ereigneten sich viele andere schöne Dinge, und ich habe mir immer gedacht: alles zu seiner Zeit. Doch langsam, aber sicher kommt bei mir diese Zeit zurück, in der ich wie44 Fahrrad News
der Lust auf Touren verspüre, ich mich auf das Naturerlebnis freue und es mir darum geht, einfach eine gute Zeit ohne Hektik, Stress und Geschwindigkeit zu haben. Die Basis beim Mountainbiken ist sicher nicht nur bei mir das Tourenbike bzw. die ganz normale Ausfahrt. Die meisten Leute kommen so in Kontakt mit unserem Sport. Um den Erstkontakt positiv zu gestalten bzw. dem bereits angefixten Tourenbiker auch weiterhin Freude zu bereiten, haben wir fünf Bikes für diesen Einsatzbereich getestet. Bei diesen Bikes geht es also nicht unbedingt um Effektivität, Gewicht oder Ausstattungs-Highlights, sondern vielmehr darum, sich darauf wohlzufühlen … eben eine gute Zeit zu haben.
— Biketest —
KONA
Precept 130 Gewicht, kg 14,63 Schaltung Shimano Deore Bremsen Shimano Acera Reifen/Dimension Maxxis Ardent, 27,5 x 2,25 Federelemente RockShox Sektor Silver TK/ RockShox Monarch RT 1.899 € www.konaworld.com
1 Einsteiger freut es: Es gibt eine Hilfestellung, um den richtigen ang finden die angan eige am Shimano Altus Shifter. 2 Optionsmöglichkeiten für Variostützen mit interner und externer Leit ngsverleg ng der ahmen ist für beides vorbereitet. 3 Vergleichsweise einfach, doch funktional: Mit ihren 3 x 9 Gängen besitzt die Schaltungskombi aus SLX, Deore und Altus Parts eine große Übersetzungsbandbreite. 1
2
Das Bike In der Tat ist es so, dass das Kona Precept 130 mit 1.899 Euro das günstigste Bike im Test ist und entsprechend günstiger ausgestattet ist. Es ist ein Bike von Kona, das sich für den Einsatzbereich „Tour“ bestens eignet. Höherwertige Bikes, basierend auf dem Precept-130-Rahmen, sind nicht im Programm. Mit 3 x 9 Gängen hat man zwar nicht die aktuellste Schaltkombination, doch immerhin überzeugt man die Kunden schon mal, die eine große Übersetzungsbandbreite wünschen. Mit 618 Prozent hat man hier gar das breiteste Spektrum, entsprechend leicht bzw. schwer fallen die Bergauf- und Bergabgänge aus. Das Fahrwerk mit RockShox-Monarch-RT-Federbein bzw. Sektor-Silver-Gabel lässt sich über den Luftdruck auf das Körpergewicht
3
einstellen und beide Elemente können für den Uphill blockiert werden. Die Waage pendelt sich bei dem günstigen Precept bei rund 14,6 Kilo ein. Auf dem Trail Das Steuerrohr ist bei Rahmenhöhe L eher lang, der Steuersatz mit einer hohen Abdeckkappe versehen und der Lenker ist leicht nach oben gekröpft. Auch beim Fahrwerk legt Kona anscheinend großen Wert darauf, es dem Tourenbiker recht zu machen. Das Heck zählt zu den komfortabelsten im Feld und filtert kleinste Hindernisse vom Untergrund, ohne schwammig zu wirken. Auf Asphalt wählt man aber gerne die geschlossene Druckstufenposition am Federbein, um ein effektives Pedalieren zu gewährleisten. Trotz der vergleichs-
weise hohen Front klettert das Precept im technischen Anstieg recht gut. Auch die 3 x 9-Schaltung trägt ihren Teil dazu bei bzw. stellt einen recht leichten Berggang. Selbst die Bremse verrichtet zuverlässig ihren Dienst. Zwar ist sie weit weniger aggressiv als die anderen verbauten Modelle, doch ist die Leistung ausreichend.
Es muss nicht immer das Teuerste sein. Kona hat mit seinem Precept 130 einen komfortablen Tourer im Programm, bei dem Fahrwerk und Ausstattung gut zum Einsatzbereich passen. Beim Gewicht bzw. der Wertigkeit muss man dem Preis angemessene Kompromisse machen. Fahrrad News 45
— Material —
CUBE
Stereo 120 HPA SL Gewicht, kg 12,79 Schaltung Shimano XT, Shadow Plus Bremsen Shimano XT Reifen/Dimension Schwalbe Nobby Nic LS, 27,5/29 x 2,25 Federelemente Fox Performance 32/ Fox Performance Float 2.499 € www.cube.eu
1 Kürzer, leichter und straffer: Das verbaute Fox-Federbein ist kürzer, das Gewicht ist leichter und das Fahrwerk straffer. 2 Das XT-Bike durch und durch: Neben der kompletten Schaltgruppe stammt auch die Bremse aus der hochwertigen Gruppe. 3 Der er ahmen w rde ne entwickelt, besitzt einen leichteren ohrsat nd s art im ergleich zum Vorgänger rund 400 Gramm ein. 1
2
Das Bike Das Cube Stereo ist schon längere Zeit in der Produktpalette der Waldershofer Firma zu finden, doch wurde es für die aktuelle Saison grundlegend überarbeitet. „Das neue Bike ist um Welten besser als sein Vorgänger“, versprach uns Frank Greifzu, Produktmanager von Cube. Die Umlenkhebel und das verwendete Fox-Federbein sind von der Länge her geschrumpft und das Gewicht sank um fast 400 (!) Gramm. Eine Besonderheit beim Rahmen bzw. beim Komplettbike ist, dass es mit zwei verschiedenen Laufradgrößen angeboten wird. 16, 18 oder 20 Zoll mit 27,5-Zoll-Laufrädern und 17, 19, 21 Zoll (für die Großen unter uns sogar in 23 Zoll) mit 29-Zoll-Laufradgröße. Der Preis ist der gleiche, egal, für welche Größe man sich 46 Fahrrad News
3
entscheidet. Los geht es bei 1.599 Euro. Für das gezeigte Testbike, ausgestattet mit einer kompletten Shimano-XT-Schaltgruppe samt Bremsen, sind 2.499 Euro zu berappen. Auf dem Trail Das neue Stereo 120 HPA mag zwar überarbeitet worden sein, doch ist es immer noch ein Stereo. Bereits beim Aufsitzen spürt man: Damit kann man lange und entspannt dahintreten. Beim Hochkurbeln auf Asphalt zum Traileinstieg gefällt prompt die neue Fahrwerksabstimmung. Das neue Stereo neigt kaum zum Wippen und ein Verstellen von Gabel oder Federbein braucht es erst, wenn man in den Wiegetritt wechselt. Auch im Gelände ist der Unterschied spürbar. Ein schwammi-
ges Fahrgefühl kennt das Bike nicht, es ist sehr direkt und man kann den Untergrund gut „erfühlen“. Das Cube ist im Vergleich zum Vorgänger sportlicher, wobei man immer noch von einem komfortablen Tourenfahrwerk sprechen kann. Das hohe Cockpit samt breitem Lenker gibt Sicherheit, die Bremse ist kraftvoll und rundet die hochwertige Ausstattung ab.
Das neue Cube Stereo 120 HPA SL ist nicht nur leichter geworden, es besitzt auch ein sportlicheres Fahrwerk. Die Sitzposition ist angenehm komfortabel und auch die hochwertige Ausstattung wird den Tourenbiker überzeugen.
— Biketest —
SPECIALIZED
Rumor Comp 650b Gewicht, kg 13,02 Schaltung Sram X9 Type 2 Bremsen Shimano BR Reifen/Dimension Specialized Purgatory/ Ground Control, 650b x 2,3 Federelemente RockShox Revelation RC3/ Fox Evolution 2.499 € www.specialized.com
1 2 in 1: Das gummierte Bauteil am Unterrohr übernimmt die Zugführung und begrenzt den Lenkeinschlag. 2 Der Schnellspannhebel für die Sattelstütze ist leichtgängig. 3 Auch die Kettenstrebe bleibt dank Gummischutz unversehrt.
1
2
Das Bike Auf ein feminines Design mit bunten, floralen Mustern verzichtet Specialized anscheinend bewusst – das Rumor will mit inneren Werten überzeugen. Oft steht kleinen und leichten Frauen in Dingen Fahrspaß eine suboptimale Rahmengröße oder Geometrie im Wege und sie haben Schwierigkeiten, Dämpfer und Gabel bestmöglich abzustimmen. Die US-Traditionsfirma Specialized versucht hier Abhilfe zu schaffen und ist einer der Hersteller, der in Dingen Ladybikes seit einigen Jahren Entwicklung betreibt. So hat das Bike beispielsweise fein abstimmbare Federelemente, die es auch Fahrerinnen mit geringem Körpergewicht erlauben, den verfügbaren Federweg effektiv zu nutzen. Specialized setzt mit dem Rumor auf das
3
Laufradmaß 27,5 und geht damit auf die Bedürfnisse der häufig kleineren Fahrerinnen ein, die mit 29 Zoll oftmals Probleme haben. Auf dem Trail Zunächst lässt sich sagen: Das Rumor macht in allen Lebenslagen eine gute Figur. Die Sitzposition ist relativ aufrecht, bedingt durch den kleinen Rahmen. Dies macht sich jedoch gerade in steilen Passagen positiv bemerkbar, da der Körper nicht unangenehm weit über dem Lenker positioniert werden muss, um dem Vorderrad genügend Druck zu vermitteln. Das Rumor verhält sich wie eine Bergziege und klettert scheinbar mühelos den Berg hinauf. Auf dem Trail bewirken die 27,5-Zoll-Laufräder in Kombination mit ei-
ner kompakten Rahmengeometrie eine hohe Wendigkeit. Nebenbei geben eine kurze Kettenstrebe, ein niedriges Tretlager und die geringe Überstandshöhe ein hohes Sicherheitsgefühl und ermöglichen es auch in technischen Passagen, leicht abzusteigen. Das tadellos arbeitende Fahrwerk macht das aber kaum nötig.
Dank einer durchdachten Geometrie und sinnvoll eingesetzter Komponenten ist das mor b ein a thentisches „Women-Mountainbike“. Das mor w rde hinsichtlich seiner omponenten auf den Traileinsatz optimiert. Fahrrad News 47
— Material —
CENTURION
Numinis 3000.29 Gewicht, kg 12,95 Schaltung Shimano Deore XT Bremsen Shimano Deore XT Reifen/Dimension Schwalbe Rocket Ron/Racing Ralph Evolution 29 x 2,25 Federelemente Fox Factory Float 32/ Fox Factory Float 3.499 € www.centurion.de
1 Die Federgabel kann mittels Lockout blitzschnell blockiert werden. 2 Komfortzone: Die Fox 32 Factory besticht durch grandioses Ansprechverhalten. 3 Immer den richtigen Gang dank der Dreifach-Kurbel.
1
2
Das Bike Das Numinis gibt es bereits in der zweiten Generation; bei der Weiterentwicklung wurde vor allem darauf geachtet, dass das Rad „touriger“ wird. Es sollte sich vom Carbon-Modell, welches ein reinrassiger Marathon-Racer ist, deutlich abheben. So hat man dem Bike ein komfortables Fox-Factory-Fahrwerk mit 130 bzw. 120 Millimeter Federweg verpasst. Im Vergleich zum Vorgängermodell sollte das neue Numinis wesentlich antriebsneutraler sein. Auch bei der Schaltung wurde auf Tourentauglichkeit geachtet und so ist am Modell 3000.29 eine 3x11-Shimano-XTGruppe verbaut. Mit den 2,25er-Schwalbe-Reifen geht man bewusst einen Kompromiss aus geringem Gewicht, guten Rolleigenschaften und ausreichendem 48 Fahrrad News
3
Grip ein, um den Einsatzbereich möglichst groß zu gestalten. Auf dem Trail Numinis ist lateinisch und bedeutet soviel wie Gottheit. Dieses können wir in Sachen Tourentauglichkeit nur bestätigen. Dafür ist nicht zuletzt auch die Dreifach-Kurbel verantwortlich. Sie bietet in Kombination mit den elf Gängen am Heck eine sehr große Übersetzungsbandbreite und man kommt auch dann noch den Berg hoch, wenn man bereits eine lange Tour in den Beinen hat. Für den Anstieg oder auch für Asphalteinlagen lässt sich die Gabel dank Lenkerfernbedienung schnell ruhigstellen. Diese Option bietet auch das Federbein, jedoch ohne Fernbedienung. In der Abfahrt achtet das Numinis auf seinen Fahrer
und die großen 29-Zoll-Laufräder, zusammen mit dem harmonisch abgestimmten Fahrwerk, sorgen für extrem viel Sicherheit. Dieses Gefühl der Sicherheit bleibt auch bei hohen Geschwindigkeiten erhalten. Dank dieser Eigenschaft schenkt das Numinis auch ungeübten Fahrern großes Vertrauen.
Das Centurion Numinis 3000.29 hat uns rundum überzeugen können. Es vermittelt extrem viel Sicherheit und ist sehr komfortabel. Außerdem fährt es dank seiner 3x11-Schaltung und 29-ZollLaufrädern extrem gut bergauf.
— Biketest —
GIANT
Liv Lust Advanced 1
Gewicht, kg 11,59 Schaltung Sram GX Bremsen Sram Guide R Reifen/Dimension Schwalbe Racing Ralph Evolution/27,5 x 2,25 Federelemente RockShox SID Rl/RockShox Monarch R 3.299 € www.giant-bicycles.com
1 Für leichte Frauen noch ausreichend: die kleine 160-mmBremsscheibe an der Front. 2 Ladylike: die rosafarbenen und babyblauen Details am Liv. 3 Auf dem Stand der Dinge dank innovativer 1x11-Sram-GXSchaltung
1
Das Bike Die Marke Liv steht für Frauenbikes, und hier entwickeln und designen Frauen für Frauen. Man greift nicht etwa auf bestehende Rahmen zurück, sondern macht für jedes Einsatzgebiet ein völlig neues Bike – speziell für Frauen eben. Somit ist auch das Lust Advanced 1 ein völlig eigenständiges Rahmenkonzept und eignet sich mit seinen 100 Millimeter Federweg am Hinterbau für den XC-/Marathon- und Toureneinsatz. Bei der Gabel setzt man auf eine RockShox Sid mit 120 Millimeter Federweg. Mit dem Bike richtet man sich an das sportlichere Klientel und setzt bei der Schaltung auf eine 1x11-Sram-GX-Gruppe. Hier benötigt man schon eher trainierte Beine, um jeden Berg erklimmen zu können. Für eine optimale Verzögerung sorgt
2
eine Sram-Guide-R-Bremse, bei der sich die beiden Bremshebel auch für kleine Hände gut einstellen lassen. Auf dem Trail Das Lust ist in vielerlei Hinsicht ein reines Ladys Bike. Das Oberrohr ist etwas kürzer, dafür das Steuerrohr aber etwas länger – das sorgt für eine angenehme Sitzposition. Dennoch besitzt das Lust gute Uphill-Eigenschaften. Der Hinterbau ist recht antriebsneutral und bei Bedarf lässt sich das RockShox-Monarch-RL-Federbein blockieren. Auch in der Abfahrt macht das Bike eine sehr gute Figur. Wegen seiner 27,5-Zoll-Laufräder ist es recht agil und direkt. Die Gabel und der Hinterbau fühlen sich trotz kurzem Federweg relativ satt an. Die gering profilierten Schwalbe
3
Racing-Ralph-Reifen bieten ausreichend Grip und rollen sehr gut. Wie bereits erwähnt, eignet sich die GX-Gruppe eher für sportliche Bikerinnen bzw. nicht zu steiles Gelände; denkbar einfach wechselt man aber mit nur einem Schalthebel zwischen den Gängen und muss sich nie Gedanken machen. Leichter oder schwerer, nur ein Hebel und nur zwei Optionen.
Das Liv Advanced 1 ist ein rundum gelungenes Frauen-Bike und besticht durch sein Fahrwerk und seine Geometrie. Sicherlich kann es auch ein nettes Spielzeug für kleine Männer sein. Fahrrad News 49
— Material —
Text Lucas Arnhold, Johannes Haidn
Bild Andreas Meyer
SYSTEMVERGLEICH E-Bike-Antrieb, Teil II
Im zweiten Teil unseres Systemvergleichs wollen wir Ihnen nach Continental, Go Swissdrive und Pendix drei weitere E-Bike-Antriebe vorstellen. Brose, der Weltmarktführer bei Elektroantrieben im Automobilbereich, stattet seit der vergangenen Saison Fahrräder mit seinem Mittelmotor aus. Dieser lässt sich, wenn gewünscht, nahezu perfekt ins Rahmendesign integrieren. Mit SR Suntour zeigen wir Ihnen einen Hinterradantrieb, der sich in Sachen Funktionsprinzip deutlich von anderen Antrieben dieser Art unterscheidet. Der Dritte im Bunde ist der Nachrüstantrieb von Relo. Wer sich ungern von seinem alten Fahrrad trennt, kann dieses damit ausstatten und zukünftig mit „Rückenwind“ seine Ausfahrt genießen. Welcher Antrieb sich für wen am besten eignet, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden, denn keiner kennt Ihre Bedürfnisse besser als Sie selbst. Um Ihnen diese Entscheidung aber zu erleichtern, waren wir mit jedem System unterwegs und erklären Vor- und Nachteile der jeweiligen Antriebe.
50 Fahrrad News
— E-Bike-Antriebe —
BROSE
Brose e-Bike Antriebssystem Antriebsart Mittelmotor Gewicht Antriebseinheit (ohne Akku), kg 3,4 (ohne Kurbel) Dauerleistung, W 250 Max. Drehmoment, Nm 90 Energiegehalt Akku, Wh aktuell 450 bis 615 (abhängig von der Akkugröße) Unterstützung bis, km/h 25 Max. Reichweite, km abhängig von der Akkugröße, bis zu 200 km Schiebehilfe ja Nachrüstbar nur im Komplettrad Ladeddauer, min ab 210, je nach Akkugröße www.brose-ebike.com
Der Antrieb Just in time haben wir von Brose ein Testbike bekommen, bei dem der Antrieb mit der neuesten Abstimmung upgedatet wurde. Der Fokus bei Brose liegt nicht darin, dass Hersteller mit ihrem Antrieb ein E-Motorrad bauen können, vielmehr sollte ihnen die Möglichkeit gegeben werden, ein Fahrrad zu entwickeln, das in puncto Fahrverhalten und Fahrspaß einem Bike ohne Antrieb möglichst nahe kommt. Die Einbaulage des Motors, das Cover oder auch das Motoren-Set-up können dabei vom Fahrradhersteller recht frei gewählt und auf seine Bedürfnisse angepasst werden. 2014 lief die Serienproduktion an und mittlerweile sieht man Bikes mit dem Antrieb des Weltmarktführers bei Elektroantrieben im Automobilbereich immer öfter – beziehungsweise man sieht es bei vielen nicht. Denn optisch ist es bereits einigen Herstellern gelungen, das System in den Rahmen so zu integrieren, dass es kaum auffällt. Recht flexibel ist der Fahrradhersteller auch bei der Wahl der Übersetzung, denn neben Einfach-Kurbeln lässt sich der Antrieb auch mit Zweifach-Kurbeln kombinieren. Neben der nahezu perfekten Systemintegration, wie sie einige Hersteller umsetzen, zählen die geschmeidige Motorabstimmung und die geringe Geräuschentwicklung zu den Stärken des Antriebs. Gefühlt ist er einer der leisesten Mittelmotoren im Test. Wie Brose selbst sagt, sollte das Fahrverhalten einem Bike ohne Antrieb möglichst nahe kommen, was es auch tut. Je steiler, desto besser, kann man sagen – an knackigen Anstiegen mangelt es dem Antrieb nicht an Durchzugsstärke. Positiv aufgefallen sind der gut zu bedienende Satellitenhebel und das gut zu lesende Display.
Anne Güthoff Director Sales and Marketing
„Bei der Entwicklung des Brose-Antriebs haben wir vor allem darauf geachtet, dass es keinerlei störende Geräusche gibt. Mit unseren großen Erfahrungen in der Automobilbranche haben wir einen der leisesten und leistungsstärksten Motoren auf dem Markt. Dieser ist zudem optisch schön zu integrieren und optimal auf jedes E-Bike abgestimmt.“
Fahrrad News 51
— Material —
NAC
HRÜ
RELO
STM OTO R
Antriebsart Mittelmotor Gewicht Antriebseinheit (Getriebe, ohne Akku und Motor), kg 1,5 Dauerleistung, W 250 Max. Drehmoment, Nm 45 Energiegehalt Akku, Wh 100 Unterstützung bis, km/h 25 Max. Reichweite, km 40–50 Schiebehilfe nein Nachrüstbar ja Ladedauer, min, 45 Gewicht Akku, g 760 2.200 € www.relo-antriebe.de
Philipp Nagler Geschäftsführer
„Wir haben den Relo-Steckantrieb als Upgrade für Ihr eigenes Rad entwickelt: Es bleiben alle Fahrradkomponenten erhalten und der Antrieb ist intuitiv und kabellos bedienbar. Der Clou dabei: Motor und Akku sind mit einer Handbewegung abnehmbar. Dadurch können Sie immer entscheiden, ob Sie es mit oder ohne Antrieb fahren möchtest. Sie behalten also Ihr Rad, es hat jetzt nur mehr Power.“
52 Fahrrad News
Der Antrieb Geschäftsführer Philipp Nagler schloss 2010 sein Studium zum Mechatroniker ab, im Zuge dessen entwarf er die ersten Pläne für den Relo-Antrieb. Heute, drei Jahre später, gehen die ersten Nachrüstmotoren von Relo in den Handel. Möglich haben das, neben seinem Fachwissen, auch private Investoren gemacht. Der Grundgedanke der Firma ist eigentlich ganz einfach; es sollte ein Antrieb sein, den man an jedes beliebige Fahrrad bauen kann. Dafür wird ein Tretlageradapter und Getriebe ganz einfach auf die Kurbel montiert und schon kann es eigentlich losgehen. Was nun noch fehlt, sind der 45 Newtonmeter starke Motor und der Akku. Hier gibt es eine weitere Besonderheit, denn diese Elemente werden via Bajonettverschluss einfach am Gehäuse fixiert. Somit kann man sie nach Lust und Laune schnell und einfach anbringen, aber auch wieder abnehmen und sein Fahrrad als „normales“ Rad nutzen. Aufgrund dieser Eigenschaft hat man die Möglichkeit, einen Motor beziehungsweise Akku für mehrere Räder zu nutzen. Alles, was man für das zweite Rad braucht, ist der Tretlager-Adapter mit dem entsprechenden Getriebe (950 Euro). Wir haben getestet: Die Bedienung des Antriebs ist kinderleicht. Er kann sowohl mit dem kleinen Bedienelement am Lenker als auch mit der für iOS-Geräte verfügbaren App betätigt werden. Die Verbindung zwischen Handy und Antrieb funktioniert ganz einfach via Bluetooth, anschließend fungiert das Smartphone als Radcomputer. In der Praxis fährt sich das Fahrrad mit Nachrüstsystem recht angenehm. Der Antrieb unterstützt aufgrund seines vergleichsweise geringen Drehmoments sanft, man kommt damit aber dennoch recht zügig voran. Auch die Reichweite von 40 bis 50 Kilometer kann sich sehen lassen, und so ist der Relo eine interessante Alternative für all diejenigen, die ihr bisheriges Rad behalten, aber dennoch nicht auf den Luxus eines E-Antriebs verzichten wollen.
— E-Bike-Antriebe —
SR SUNTOUR
HESC ATS Heckmotor Antriebsart Heckmotor Gewicht Antriebseinheit (ohne Akku), kg 3,2 (Motor) Dauerleistung, W 250 Max. Drehmoment, Nm 50 Energiegehalt Akku, Wh 417 Unterstützung bis, km/h 25 Max. Reichweite, km 130 (11,6 Ah) Schiebehilfe ja Nachrüstbar nur im Komplettrad Ladedauer, min, 270 www.srsuntour-cycling.com
Der Antrieb SR Suntour leitet die Unterstützung bei seinem Antriebssystem über die Hinterradnabe ein. Der HESC-ATS-Heckmotor unterscheidet sich aber in mehreren Punkten von „klassischen“ Nabenmotoren. Das wärmeproduzierende Steuergerät ist bei diesem Antrieb „ausgelagert“ und befindet sich nicht, wie bei vielen anderen, in der Hinterradnabe, sondern sitzt bei unserem Testbike, dem Hercules Jarvis, unmittelbar unterhalb des Akkus. Der Vorteil dadurch ist, dass eine Überhitzung beziehungsweise Drosselung der Leistung erst weit später stattfindet. Ein weiterer Unterschied ist die Einbaubreite; statt 135 misst die Hinterradnabe nämlich 160 Millimeter, ein Nachrüsten in normale Bikes ist somit nicht möglich. Zum System gehört neben Hinterradnabe, Akku, Steuergerät und Display auch eine spezielle Tretkurbel. Diese ist mit 36 Infrarotmesspunkten ausgestattet, um die Leistung und Trittfrequenz des Bikers zu ermitteln. Typisch Nabenmotor – und der SR Suntour zieht ab, ohne ihn akustisch wahrzunehmen. Sehr sanft greift dabei die Unterstützung ein. Auf der Ebene und auf leichten Steigungen ist man dabei schnell an der Unterstützungsgrenze von 25 km/h angelangt. Hier spielt der Antrieb seine Stärken aus und braucht im Vergleich zu den meisten anderen Antrieben weniger Zutun des Bikes, um auf hoher Geschwindigkeit zu bleiben. Erst wenn die Steigung zunimmt, wird der Fahrer mehr und mehr gefordert. Ebenso typisch für den Nabenmotor ist, dass die Schaltvorgänge gewohnt sanft, wie bei einem Rad ohne Antrieb, vonstatten gehen und Kette und Ritzel keinem größeren Verschleiß ausgesetzt sind. Zu erwähnen ist, dass der Laufradausbau Übung und Werkzeug erfordert.
Christoph Bösl Sales & Marketing Europe
„SR Suntour ist eine Fahrradmarke mit einer langen Radsporthistorie. Auch bei unserem Heckantrieb steht das Gefühl, ein Fahrrad zu fahren, im Vordergrund. Die Bedienung ist einfach, Wartung und Service sind schnell und kostengünstig zu leisten und durch den Heckantrieb minimieren wir den Verschleiß von Kettenblatt, Kette und Kassette enorm. Kurzum: das Fahrrad unter den E-Bikes!
Fahrrad News 53
— Vorstellung —
CORRATEC E-POWER 28 STEPS GENT
Text Andreas Meyer Bilder Andreas Meyer, Bernadette Bader, Thomas Englberger
Elegantes Understatement
Das Bike Schlicht kommt es daher, der anthrazit und schwarz lackierte Aluminium-Rahmen passt farblich perfekt zu dem Antrieb aus dem Hause Shimano. Lediglich dezente rote Linien und das silberne CorratecLogo verraten, woher dieses E-TrekkingBike kommt. Die dezente, zurückhaltende Farbgestaltung passt dabei aber perfekt, edel und hochwertig wirkt das im oberbayerischen Raubling bei Rosenheim montierte Fahrrad. Die Ausstattung ist dabei durchgehend hochwertig, den Kontakt zur Straße stellen spezielle Continental-EBike-Reifen her, die einen äußerst geringen Rollwiderstand aufweisen, was 54 Fahrrad News
den Akku schont. Dieser kommt wie die 8-Gang-Nabenschaltung von Shimano und liefert 418 Wattstunden, was auch für längere Touren bis zu 125 Kilometer reicht. Der im 25 Kilogramm tragenden Gepäckträger verstaute Akku muss zum Laden entnommen werden, rutscht dabei aber leichtgängig nach hinten hinaus. Die acht Gänge werden elektronisch von einer Nexus-DI2-Nabe bequem und leicht per Knopfdruck sortiert. Bei schlechtem Wetter sorgen die Made-in-GermanySKS-Schutzbleche dafür, dass man bei Regen nicht auch noch von unten nass wird. Spürbaren Komfort bringt eine 28-ZollFedergabel von Corratec mit 45 Millime-
ter Federweg, Lockout und einstellbarer Federvorspannung sowie die gefederte Sattelstütze. Für Sicherheit sorgen sehr wartungsarme, hydraulische HS11Felgenbremsen von Magura und das vom Shimano-Display aus anschaltbare Licht von AXA. Damit bleibt nur noch das Herzstück des E-Power-Stadtrades: der Shimano-Steps-Motor. Dieser bietet eine Leistung von maximal 250 Watt und unterstützt bis 25 km/h. Die Kontrolle erfolgt über das kleine, gut ablesbare Display in der Mitte des Lenkers, auf dem neben der aktuellen Geschwindigkeitsanzeige auch wichtige Infos wie Reichweite und der aktuell eingelegte Gang zu sehen sind.
— Corratec —
1
1 2 3
2
Das Display zeigt sehr übersichtlich alle Funktionen. Magura HS11 und zuverlässige Beleuchtung geben Sicherheit. Die Nexus-DI2-Nabe kann man mittels Knöpfen bedienen oder man nutzt die Automatik.
3
Auf der Straße Beim Stichwort Gang komme ich auch gleich zu meinen ersten „Er-fahrungen“. Wer kennt es nicht in der Stadt – kaum ist man gut unterwegs, kommt auch schon die nächste rote Ampel. Beim Stehenbleiben macht sich beim Corratec E-Power die elektrische Nexus-Nabenschaltung mit einem leisen Surren bemerkbar und wechselt automatisch in den zweiten Gang, damit man wieder zügig starten kann. Damit lässt sich insgesamt das Vorankommen und Pendeln mit dem Rad beschreiben. Angenehme, aufrechte Sitzposition, ein vielfältig einstellbarer Lenker und Vorbau und der
Shimano-Steps-Motor sorgen dafür, dass man zügig in der Stadt voran- und nicht verschwitzt in der Arbeit ankommt. Das Handling ist dabei agil, ohne auch bei hohen Geschwindigkeiten bergab unruhig zu werden. Das E-Power 28 hat meinen Alltag angenehmer gestaltet und ich bin öfters mal mit dem Rad gefahren, wo ich sonst das Auto genommen hätte.
Corratec E-Power 28 Steps Gent
Pendler die sich bequem in der Stadt fortbewegen wollen ohne verschwitzt im Büro an kommen, finden im Corratec E-Power 28 Steps Gent den perfekten Partner.
2.499 € www.corratec.com
Rahmen Aluminium Antrieb Shimano Steps 250 W Bremsen Magura HS11 Laufräder ZZYZX Trekking HD 28 Reifen Conti E Contact II 28“ x 42 Größen 48 51, 54, 57, 61 Gewicht, kg 24,12
Fahrrad News 55
— Vorstellung —
CORRATEC E-POWER 28 STEPS GENT
Text Andreas Meyer Bilder Andreas Meyer, Bernadette Bader, Thomas Englberger
Elegantes Understatement
Das Bike Schlicht kommt es daher, der anthrazit und schwarz lackierte Aluminium-Rahmen passt farblich perfekt zu dem Antrieb aus dem Hause Shimano. Lediglich dezente rote Linien und das silberne CorratecLogo verraten, woher dieses E-TrekkingBike kommt. Die dezente, zurückhaltende Farbgestaltung passt dabei aber perfekt, edel und hochwertig wirkt das im oberbayerischen Raubling bei Rosenheim montierte Fahrrad. Die Ausstattung ist dabei durchgehend hochwertig, den Kontakt zur Straße stellen spezielle Continental-EBike-Reifen her, die besonders schnitt- und stichfest sind, dabei aber einen äußerst 60 Fahrrad News
geringen Rollwiderstand aufweisen, was den Akku schont. Dieser kommt wie die 8-Gang-Nabenschaltung von Shimano und liefert 418 Wattstunden, was auch für längere Touren bis zu 125 Kilometer reicht. Der im 25 Kilogramm tragenden Gepäckträger verstaute Akku muss zum Laden entnommen werden, rutscht dabei aber leichtgängig nach hinten hinaus. Die acht Gänge werden elektronisch von einer Nexus-DI2-Nabe bequem und leicht per Knopfdruck sortiert. Die Anzugshose von Pendlern wird von einem Kettenschutz vor Öl und Schmutz geschützt, bei schlechtem Wetter sorgen die Made-in-GermanySKS-Schutzbleche dafür, dass man bei Re-
gen nicht auch noch von unten nass wird. Spürbaren Komfort bringt eine 28-ZollFedergabel von Corratec mit 45 Millimeter Federweg, Lockout und einstellbarer Federvorspannung sowie die gefederte Sattelstütze. Der direkte Kontakt zum Fahrer wird mit ergonomischen Griffen und dem komfortablen Corratec-TrekkingSattel hergestellt. Für Sicherheit sorgen sehr wartungsarme, hydraulische HS11Felgenbremsen von Magura und das vom Shimano-Display aus anschaltbare Licht von AXA. Damit bleibt nur noch das Herzstück des E-Power-Stadtrades: der Shimano-Steps-Motor. Dieser bietet eine Leistung von maximal 250 Watt und un-
— Corratec —
1
1 2 3
2
Das Display zeigt sehr übersichtlich alle Funktionen. Magura HS11 und zuverlässige Beleuchtung geben Sicherheit. Die Nexus-DI2-Nabe kann man mittels Knöpfen bedienen oder man nutzt die Automatik.
3
merkbar und wechselt automatisch in den zweiten Gang, damit man wieder zügig starten kann. Damit lässt sich insgesamt das Vorankommen und Pendeln mit dem Rad beschreiben. Angenehme, aufrechte Sitzposition, ein vielfältig einstellbarer Lenker und Vorbau und der Shimano-Steps-Motor sorgen dafür, dass Auf der Straße Beim Stichwort Gang komme ich auch man zügig in der Stadt voran- und nicht gleich zu meinen ersten „Er-fahrungen“. verschwitzt in der Arbeit ankommt. Das Wer kennt es nicht in der Stadt – kaum Handling ist dabei agil, ohne auch bei hoist man gut unterwegs, kommt auch hen Geschwindigkeiten bergab unruhig schon die nächste rote Ampel. Beim zu werden. Das E-Power 28 hat meinen Stehenbleiben macht sich beim Corratec Alltag angenehmer gestaltet und ich bin E-Power die elektrische Nexus-Naben- öfters mal mit dem Rad gefahren, wo ich schaltung mit einem leisen Surren be- sonst das Auto genommen hätte. terstützt bis 25 km/h. Die Kontrolle erfolgt über das kleine, gut ablesbare Display in der Mitte des Lenkers, auf dem neben der aktuellen Geschwindigkeitsanzeige auch wichtige Infos wie Reichweite und der aktuell eingelegte Gang zu sehen sind.
Corratec E-Power 28 Steps Gent Rahmen Aluminium Antrieb Shimano Steps 250 W Bremsen Magura HS11 Laufräder ZZYZX Trekking HD 28 Reifen Conti E Contact II 28“ x 42 Größen 48 51, 54, 57, 61 Gewicht, kg 24,12 2.499 € www.corratec.com
Fahrrad News 61
— Vorstellung —
Text Ann-Katrin Luh Bilder Andreas Meyer
ZWEI WELTEN VEREINT Flyer RS 7.00
Flyer. Ein Schweizer Unternehmen aus Huttwil. Firmengründer Kurt Schär übernahm 2001 die Firma Biketech AG und hat zusammen mit Investoren und Hochschulen die Entwicklung hochwertiger E-Bikes vorangetrieben. In kleinen Teams werden die Räder montiert und vor der Auslieferung einer ausgiebigen Probefahrt unterzogen. Somit sorgt das Unternehmen für einen hohen Qualitätsstandard. Das Beste aus zwei Welten Die E-Bikes der R-Serie gelten als die sportivsten Bikes im Fuhrpark von Flyer, die S-Gattung als Allrounder. Die RS-Serie 56 Fahrrad News
lässt die Vorteile beider zu einer sportlichen, dennoch aber bequemen Bike-Klasse verschmelzen. Die Ausstattungsvielfalt ist äußert umfangreich. Zudem ist die RS-Serie in vier Modellvarianten mit Trapez- oder Herrenrahmen erhältlich. Das Bike Das zentral montierte LCD-Display überzeugt durch die gläserne Oberfläche und die großen und somit gut lesbaren Angaben. Das zusätzliche Bedienelement, welches nah am Griff montiert ist, ermöglicht ein leichtes Umschalten zwischen den vier Unterstützungsgraden. Hier lässt sich auch die Schiebehilfe aktivieren und
das Licht an- und ausschalten. Zu den bekannten Stufen Eco, Standard und High lässt sich auch der Auto-Modus wählen. Diese Unterstützungsstufe passt sich automatisch der Topografie an. Eine effizientere Fahrweise ist die Folge. Ein heller Busch-&-Müller-Scheinwerfer mit Tagfahrlichtfunktion sowie ein Rücklicht mit Standlicht wurden an dem Bike verbaut. Der stabile Gepäckträger, mit einer maximalen Zuladung von 25 Kilogramm, erleichtert Pendlern das Leben. Der Panasonic-Motor „next Generation“ verfügt über ein maximales Drehmoment von 60 Newtonmetern und bis zu 30 Watt Motorspitzenleistung.
— Flyer —
1 1
2 3
2
Der Royal-Vacuum-Light-Sattel von Flyer ist ab der ersten Minute auf dem Rad sehr komfortabel. Alles im Blick. Das zentral montierte LCD-Display ist übersichtlich und gut lesbar. Das bereits montierte Schloss von Abus macht Dieben das Leben schwer.
3
Praxistext Satte Pluspunkte sammelt das Flyer RS in puncto Fahrsicherheit. Die kräftige Bremse, der tadellose Geradeauslauf sowie das gute Kurvenverhalten überzeugen. Die ergonomischen Lenkergriffe liegen gut in der Hand, sind griffig und ermöglichen eine komfortable Stellung des Handgelenks. Schmerzen, die gerade bei längeren Touren entstehen könnten, werden dadurch vermieden. An der Front wurde eine SR-Suntour-Federgabel verbaut. Hier lässt sich der Luftdruck variieren und sie ist somit auf jedes Fahrgewicht einstellbar. Typisch für eine Nabenschaltung: Um ein angenehm leichtes Schalten zu
ermöglichen, muss der Fahrer kurz Druck vom Pedal nehmen. Das Flyer RS verleiht, dank des Schwalbe-Reifens mit Trekkingprofi, sowohl auf Teer als auch auf Schotter ein hohes Sicherheitsgefühl. Der Panasonic-Motor arbeitet gleichmäßig, schiebt flott an und surrt relativ leise.
Flyer RS 7.00
Fahrspaß auf und neben der Straße. Die RS-Serie eignet sich gerade für alle Biker, die trotz Sportlichkeit nicht auf einen gewissen Komfort verzichten wollen. Der ideale Begleiter für den Pendler als auch den Tourenfahrer.
2.999 € www.flyer-bikes.com
Laufradgröße 28“ Gabel SR Suntour NRX Schaltung Shimano Nexus 8-Gang Bremsen Shimano Deore Reifen Schwalbe Energizer Plus Tour Beleuchtung Busch & Müller Gewicht, kg 26,1 (mit Akku)
Fahrrad News 57
— Material —
BIKE AN BOARD Warum ein Heckträger?
Wer mit dem eigenen Rad verreisen will, braucht einen Fahrradträger. Drei Varianten bieten sich an; gerade für E-Biker verengt sich die Systemwahl allerdings deutlich … ein Leitfaden. Der E-Bike-Tourismus wächst und gedeiht, nicht zuletzt aufgrund der zahllosen Leih-Pedelecs, die gerade in Süddeutschland und im Alpenraum angeboten werden. Viele Radfahrer probieren im Urlaub erstmals ein Elektrorad aus – und sind so begeistert, dass sie am Ende der Ferien selbst ein oder zwei Exemplare erwerben. Geht es dann wieder in die Sommerfrische, stellt sich allerdings die folgende Frage: Wie transportiert man die schweren Bikes – oder natürlich unmotorisierten Fahrräder – mit dem Auto an den Urlaubsort? Ganz klar, ein Träger muss her. Drei Systeme bieten sich an: der Dachträger, der Heckklappenträger und der Kupplungsträger. Die erste Option ist zwar besonders 58 Fahrrad News
günstig zu haben, weist aber zahlreiche Nachteile auf: Der Kraftstoffverbrauch steigt durch den vergrößerten Luftwiderstand extrem an, außerdem wird das Auto seitenwindanfällig. Ein schweres E-Bike aufs Dach zu hieven, ist ohnehin nahezu unmöglich. Leichte Sporträder und Mountainbikes dagegen sieht man oft auf Dachträgern. Heckklappenträger eignen sich für Fahrzeuge mit Steil- oder Schrägheck, wie sie typisch für Minivans und Kombis sind. Wer keine Dachreling hat, könnte sich für diese Transportmethode erwärmen, die gegenüber dem Dachtransport diverse Vorteile hat: Die Fahrräder müssen nicht so weit angehoben werden, bei schlechtem Wetter fällt der „Beschuss“ mit Regentropfen weniger extrem aus. Bei einem Auffahrunfall besteht nicht die Gefahr, dass sich die Fahrräder losreißen und andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Andererseits ist dies die Transportvariante mit dem stärksten Mehrverbrauch;
die Montage des Trägers muss penibel durchgeführt werden, um Schäden am Fahrzeug zu vermeiden. Das Anheben der Heckklappe wird erschwert, zumal die Heckklappendämpfer die Mehrlast meist nicht halten können. Bleibt also Option Nummer drei: der Kupplungsträger. Für E-Bikes ist dies die Transportmethode der Wahl, alleine schon deshalb, weil die Pedelecs kaum angehoben werden müssen. In Sachen Spritverbrauch und Crash-Verhalten stellt der Kupplungsträger das Optimum dar; hochwertige klappbare Ausführungen bieten freien Zugriff auf den Kofferraum beim Kombi. Ein Nachteil des Kupplungsträgers sind die hohen Kosten. Eine Anhängerkupplung nachzurüsten, kann kostenintensiv sein; ein Qualitätsträger à la Westfalia BC 70 schlägt mit rund 500 Euro zu Buche. Deutlich günstigere Ausführungen sind häufig weniger sicher – bei der Auswahl hilft ein Blick auf die diversen Crashtest-Ergebnisse im Internet.
1
Die Zuladung des Kupplungsträgers wird durch die Stützlast begrenzt, die bei Mittelklassewagen um die 75 Kilo beträgt. Davon muss das Eigengewicht des Trägers abgezogen werden (zirka 15 Kilo); was bleibt, reicht in der Regel für mindestens zwei E-Bikes oder drei normale Fahrräder aus.
2
Ein guter Kupplungsträger lässt sich freilich auch anderwärtig nutzen. Westfalia bietet interessantes Zubehör wie eine Ladeplattform und eine große Transportbox an, die gerade bei kleineren Fahrzeugen fehlenden Kofferraum ausgleichen kann. So erhält der Träger auch abseits des Radtransports eine sinnvolle Aufgabe. 3
Die Vor- und Nachteile der Trägersysteme
Westfalia BC 70: Kupplungsträger mit Vorbildcharakter
Dachträger + Sehr preiswerte Modelle erhältlich + Kofferraum gut erreichbar – Beladung mit E-Bikes kaum möglich – Deutlicher Mehrverbrauch – Einflüsse aufs Fahrverhalten
Gegenüber seinem direkten Vorgänger BC 60 punktet Westfalias neues Modell mit zahlreichen Verbesserungen. Die Verwendung von Alu-Profilen statt solchen aus Stahl senkt das Gewicht des Trägers um ein Kilo, wodurch die Zuladung entsprechend größer wird, und sorgt für eine wertigere Optik. Auch die Befestigung auf der Kupplung wurde überarbeitet: Der Träger richtet sich nun automatisch aus und die Klemmkraft ist so hoch wie bei keinem anderen Modell; gleichzeitig ist die zur Montage nötige Handkraft sehr gering. Wird der Träger nicht gebraucht, kann er platzsparend gefaltet werden.
Heckklappenträger + Sehr preiswerte Modelle erhältlich – Montage kann zu Schäden am Fahrzeug führen – Sehr hoher Mehrverbrauch – Kofferraum schwer zugänglich Kupplungsträger + Einfache Beladung + Geringer Mehrverbrauch + Schnelle Montage + Heckklappe frei zugänglich – Vergleichsweise teuer – Anhängerkupplung nötig
1 Im zusammengeklappten Zustand lässt der Westfalia BC 70 sich platzsparend verstauen. 2 Die Ratschen erlauben ein schnelles und sicheres Verzurren der Räder. 3 Der großzügig dimensionierte Feststellhebel erlaubt ein einfaches Montieren auf der Anhängerkupplung.
Fahrrad News 59
— Service —
RADELN SIE SICH FIT! Tipps und Tricks
Text Casper Gebel
Bilder Fahrrad News
Sich auf dem Rad in Form bringen, aber auch flott durch den Alltag kommen – das klingt verlockend. Das richtige Modell dazu ist etwa ein Gravel Racer. Worauf es am Anfang noch ankommt, verraten die Experten von Fahrrad News. Bewegung ist das A & O Spätestens mit den ersten sommerlichen Tagen Anfang Mai fragt sich so mancher Fitness-Willige, warum er oder sie sich nicht auf dem Fahrrad Kraft und Ausdauer holen sollte. Warum nicht eine sportliche Rennradtour unternehmen statt des Sonntagsspaziergangs? Oder im Alltag mal aufs Auto verzichten und sich auf dem Weg ins Büro oder zum Einkaufen einen kleinen Fitness-Schub abholen? Bewegung ist bekanntlich immer gut und auch kleine Einheiten – eben zehn Minuten zu radeln statt fünf im Auto zu sitzen oder die Treppe zu nehmen statt des Aufzugs – addieren sich auf zu besserer körperlicher Verfassung. Wer allerdings mehr erreichen, also etwa merklich Gewicht verlieren und auf dem Rad schneller werden will, muss öfter und länger trainieren. Dabei gilt für Einsteiger: „Die Umfänge langsam steigern; lieber zwei- bis dreimal pro Woche anderthalb bis zwei Stunden fahren als einmal lang“, empfiehlt Sportwissenschaftler Christoph Lörckx, der mit zahlreichen Radprofis zusammenarbeitet. Denn wer sich zu viel zumutet, kann ins negative „Übertraining“ abrutschen und fährt sich kaputt, anstatt sich aufzubauen. Und das will ja keiner. Also Köpfchen bewahren und sich langsam steigern. Zur richtigen Zeit Wer beim Training mit großem Gang und so schnell es geht seine Runden dreht, wird auch nicht weit kommen. „Wählen Sie lieber kleine Gänge und fahren Sie mit hoher Tretfrequenz“, rät Lörckx. Beim Radfahren kommt es nämlich weniger auf Kraft an als vielmehr auf die Anpassung des Herz-Kreislauf-Systems und die Energiebereitstellung des Körpers. Das betrifft besonders den Fettstoffwechsel, der bei inaktiven Menschen durch die permanente Zufuhr von kohlehydratreicher Kost im Dämmerschlaf liegt. Während man also beim Radfahren auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten muss – auf anderthalb Stunden Fahrzeit kann man eine normale Trinkflasche rechnen –, sollte man sich 60 Fahrrad News
beim Essen zurückhalten. „Bei einer Belastungsdauer bis zwei Stunden sollte man versuchen, ohne Energieriegel auszukommen, um eine Anpassung im Fettstoffwechsel zu beschleunigen“, weiß Radsportexperte Lörckx. Auf diese Weise wird der Körper dazu angeregt, seine Fettreserven zu verstoffwechseln – eine schier unerschöpfliche Energiequelle. Auch Menschen, die keineswegs übergewichtig sind, haben schließlich einen Körperfettanteil im zweistelligen Prozentbereich. Zu Sicherheit sollte man jedoch immer einen Energieriegel oder eine Banane mitführen. „Ein Hungerast kommt im untrainierten Zustand oft schneller, als man denkt“, schmunzelt Lörckx. Doch das ist kein Grund zur Betrübnis – es gibt wohl keinen Radsportler, der diesen akuten Energiemangel nicht schon durchlitten hat. Richtig positioniert Leiden kann man auch durch eine falsche Sitzposition auf dem sportlichen Rad. „Nur mit der richtigen Sitzposition können Sie Ihre Leistung voll entfalten und Überlastungsschäden vorbeugen. Zudem macht das Radfahren in der optimalen Position einfach mehr Spaß“, sagt Bike-Fitting-Experte Dr. Kim Tofaute. Gerade beim Rennrad ist es nicht einfach, eine optimale Position zu finden, denn oftmals dienen die Radprofis als Maßstab für eine gute Haltung. Doch diese Vielfahrer sind nur durch jahrelange Anpassung, Core-Training, Dehnübungen und Massage in der Lage, mit langem Vorbau und extrem tief stehendem Lenker zu fahren. Erst einmal sollte man also eine Position wählen, die man längere Zeit halten kann. „Die Sitzlänge ist dann richtig, wenn die Schultern entspannt sind. Der Rücken sollte gestreckt werden“, erklärt Kim Tofaute. „Beim Kauf eines neuen Rennrades sollte man erst einmal mit mehreren Spacern unterm Vorbau anfangen“, so Michael Klampfl vom Radhersteller Marin Bikes. „Später kann man dann den Vorbau tiefer stellen und ein längeres Modell wählen.“ Die Höhe ist ausschlaggebend Die wichtigste Einstellung ist jedoch die Sitzhöhe. Dabei kann man sich an der Faustformel „Innenbeinlänge x 0,88 = Sattelhöhe“ orientieren. „Beginner sollten den Sattel eher etwas tiefer
— Profitipps —
stellen, Vielfahrer können ihn höher stellen“, so Positionsexperte Kim Tofaute. Wenn’s beim Sitzen drückt, sollte man die Sattelspitze etwas absenken – aber nicht so viel, dass man das Gefühl hat, permanent nach vorne zu rutschen. Auch wenn sich die Haltung auf dem Rennrad erst einmal ungewohnt anfühlt: „Der Körper passt sich an“, beruhigt Dr. Tofaute. „Mit den Kilometern wächst das Sitzfleisch. Achten Sie aber auf einen langsamen Aufbau von Umfang und Geschwindigkeit, um keine Überlastungsschäden zu provozieren.“ Und was für ein Rennrad ist optimal für den Einstieg? Man sollte immer ehrlich zu sich sein und für den Anfang nicht auf ein Profi-Modell setzen, welches für Rennfahrer gedacht ist. Michael Klampfl von Marin rät Fahrern, die nicht unbedingt leistungssportliche Ambitionen haben, zu einem vielseitigen Modell à la Gravel Racer. „Größerer Reifendurchlauf, eine etwas aufrechtere Sitzposition, eventuell Gewinde für Träger und Schutzbleche – damit lassen sich ebenso sportliche Runden drehen wie längere Touren mit Gepäck fahren.“
Unsere Experten
Christoph Lörckx Sportwissenschaftler
Dr. Kim Tofaute Bike-Fitting-Experte
Michael Klampfl Brancheninsider
FEEL
Gib deinem Körper Stabilität – mit den Bike-Socken von Eightsox. Dank ihrer einzigartigen EightsoxBandage schmiegen sie sich an wie eine zweite Haut und sorgen für ein angenehmes Fußklima. EIGHTSOX. STABILIZE YOUR BODY.
EIGHTSOX.COM
— Service —
Text Norman Bielig
Foto Stefan Schopf, Hersteller
TOUREN-APPS Wissen, wo‘s langgeht
Tourenplanung und Orientierung sind nicht jedermanns/-fraus Sache – egal, ob es nun die Zeit ist oder einfach ein Mangel an räumlicher Orientierungsfähigkeit. Zahlreiche einfache Lösungen werden aktuell für Navigation und Orientierung angeboten. Wir haben uns dafür entschieden, einige spannende App-Lösungen vorzustellen. Das Smartphone ist fast immer dabei und für die meisten Zwecke sind diese Applikationen völlig ausreichend, sodass man sich teure Speziallösungen getrost sparen kann. Allgemeines Alles in einem, so hat man auch die Outdoor-Navigation im Smartphone integriert. Bei längeren Touren sollte man allerdings auf den Akkustand achten, da die GPS-Funktionalität am Saft zieht, ebenso wie die Onlineaktualisierung der Kartengrundlage. Offlinekarten sparen hier deutlich Akkukapazität. Die Apps sind allesamt wesentlich günstiger als ein Navigationsgerät, die GPS-Verortung ist aber auch nicht so genau, doch ist das Smartphone als Navigationsgerät zur Orientierung und Tourenplanung völlig ausreichend. Bei der Nutzung von Offlinekarten ist der Speicherplatz ein Thema. Nach dem
62 Fahrrad News
Urlaub sollte man hier einfach bereinigen. Mehr als 300 MB sind es aber meist nicht, da man sich lediglich Kartenausschnitte herunterlädt. Wer lange Freude an seinem Smartphone haben möchte, sollte auf eine ordentliche Smartphone-Verpackung achten. Von Topeak gibt es z. B. Lenkerhalter und eine Schutzvorrichtung fürs Smartphone, der Touchscreen ist weiterhin zu bedienen. Bei Komoot und Scout muss die topografische Karte zusätzlich zum Basiskartenmaterial erworben werden. Hier kann man wählen zwischen Regionenpaketen oder einer Gesamtkarte.
— Touren-Apps —
Scout – Supertrail Map
Komoot
www.supertrail-map.com System Android, IOS Preis App 1,99 € (iTunes), 0,99 € (GooglePlay) I Topokarte-Pakete 3,99 € I Supertrail-Map-Kartenausschnitte 8,99 € Kartenbasis OSM-Karte als Basis inbegriffen. Weitere Karten zukaufbar. Die Supertrail-Map-Kartenbasis klassifiziert die Trails einer Region nach eigener Skala, auch bergauf und bergab. Digital erkennt man so immer, wo man ist und auf welche Schwierigkeit man sich zubewegt. Offline-Verfügbarkeit Ja Tourenportal Vorhanden, aber wenig aussagekräftige Beschreibungen. Tourenplanung Mit der zugehörigen Software Tour Explorer LIVE können Touren bequem geplant werden, die Bedienung geht leicht von der Hand. Privatsphäre Touren werden nicht veröffentlicht. Tachofunktionen Geschwindigkeit, Strecke, Höhenmeter Besonderheiten Die Kartengrundlage der Supertrail-Maps ist sicherlich einzigartig. So können Touren sehr einfach an spezielle Bedürfnisse angepasst werden. Die Klassifizierung ist schlüssig und nachvollziehbar, tolle Trails so fast schon garantiert.
www.komoot.de System Android, IOS Preis App kostenfrei I Topokarte je nach Regionengröße ab 3,99 bzw. 8,99 €, Gesamtpaket 29,99 € Kartenbasis Mischung aus verschiedenen Grundlagen, die selber angepasst und klassifiziert wurden. Die Grundlagen sind sehr genau und verlässlich. Trails sind einfach zu erkennen. Offline-Verfügbarkeit Nein Tourenportal Zahlreiche Nutzer, auch Bikefirmen oder Hotelverbände. Die Bikehotels Südtirol haben eine große und fundierte Tourensammlung. Tourenplanung Es können externe GPS-Tracks eingelesen werden, man kann sich aus dem Pool der vorhandenen Touren bedienen oder auch einfach am PC oder direkt am Smartphone Touren komfortabel planen. Privatsphäre Die gefahrenen Touren stehen automatisch auf privat. Wer sie anderen zur Verfügung stellen möchte, muss dies explizit tun. Tachofunktionen Geschwindigkeit, Strecke, Höhenmeter Besonderheiten Voll nutzbare Autoroutingfunktion im Gelände. Soziales Tourennetzwerk, über das man sich neue Touren in der Region suchen kann. Fotos können direkt aus der App heraus aufgenommen und so leicht georeferenziert werden. Ebenso für andere Outdoorsportarten nutzbar.
Vielfältige App mit spannenden Möglichkeiten, gerade auch für den Winter. Einzigartig ist die Kartengrundlage, die bereits für viele Regionen zahlreiche rails markiert nd klassifi iert.
Spannende App mit extrem guter Kartengrundlage, einem sehr guten Tourenportal und einer Tourenplanung, die einfacher und übersichtlicher kaum sein kann. Lediglich der Download der Karten nd damit eine f ine erfügbarkeit wäre wünschenswert. Fahrrad News 63
— Service —
Strava
AlpenvereinAktiv
www.strava.com System Android, IOS Preis App kostenfrei inkl. Kartengrundlage I Premium-Pakete zur Trainingsplanung ab 4,87 € Kartenbasis Openstreetmap Grundlage, zur Navigation weniger gut geeignet. Offline-Verfügbarkeit Nein Tourenportal Zahlreiche Nutzer, auch Bikefirmen und Profis. Es finden sich keine Touren, sondern Segmente (Streckenabschnitte), auf denen man seine Zeit mit anderen Nutzern vergleichen kann. Tourenplanung Über die Segmente können lohnenswerte Abschnitte entdeckt werden. Die Tour planen muss man anderweitig. Privatsphäre Man kann alle Daten nicht öffentlich schalten. Tachofunktionen Geschwindigkeit, Strecke, Höhenmeter (zusätzlich je nach ausgewählter Sportart). Auswertung erweiterbar durch Premium-Accounts. Besonderheiten Strava ist keine Navigationsapp, sondern ein Tool, um sich mit sich selbst oder anderen auf bestimmten Abschnitten (Segmenten) zu messen. Training und Vergleichbarkeit stehen hier im Vordergrund. Auch für andere Outdoorsportarten nutzbar.
www.alpenvereinaktiv.com System Android, IOS Preis App kostenfrei (für jeden nutzbar) Kartenbasis Topografische Karte auf OSM Basis von Outdooractive. Offline-Verfügbarkeit Ja Tourenportal Zahlreiche Nutzer. Berg- über Ski- bis hin zu Biketouren verfügbar. Gute Beschreibungen und einfach zu importieren. Tourenplanung Es können externe GPS-Tracks eingelesen werden, man kann sich aus dem Pool der vorhandenen Touren bedienen oder auch einfach am PC oder direkt am Smartphone Touren komfortabel planen. Privatsphäre Man kann alle Daten nicht öffentlich schalten. Tachofunktionen Geschwindigkeit, Strecke, Höhenmeter Besonderheiten Großes Tourenportal zahlreicher Outdoorsportarten. Notruffunktion, Wetter, Hütteninfo und viele andere Infos.
Interessantes Tool für Racer, um sich zu vergleichen. Zu beachten: Öffentliche Wege sind keine Rennstrecke. Gerade im MTB-Bereich ist der Einsatz der App durchaus umstritten, beim Laufen ist sie ein toller Trainingspartner.
App mit hoher Informationsfülle und das auch noch kostenlos. Outdoorsportler, die viele Informationen in einer übersichtlichen App möchten, werden hier fündig.
64 Fahrrad News
61.140 km in 888 Tagen und durch 26 Länder. Dorothee Fleck befindet sich inzwischen auf Ihrer zweiten Weltumrundung mit dem Rad. Dabei verlässt sie sich auf Ihre MAGURA HS22 Bremsen. „Die Bremsbeläge halten ewig und wenn man sie mal tauschen muss, geht das kinderleicht.“
magura.com
— Reise —
RADLERPARADIES Oberschwaben & Württembergisches Allgäu
— Fernradwege —
Firschluft, Freiheit, Fahrrad Ob mit dem E-Bike oder auf die konventionelle Art, in Oberschwaben hat man sich auf Fahrradfreunde eingestellt. Attraktive Strecken, freundliche Gastgeber, E-Bike-Verleih- und Akkuladestationen – die Fahrradregion bietet ein Rundum-Sorglos-Paket.
Sterneradeln in Oberschwaben/Allgäu In der Region Oberschwaben und Württembergisches Allgäu stehen den Radlern zahlreiche tolle Radwege zur Verfügung. Das hat nun auch der ADFC festgestellt und die beiden Radfernwege Donau-Bodensee-Radweg und Oberschwaben-Allgäu-Radweg mit jeweils vier Sternen zertifiziert. Damit ist es amtlich – diese Radwege überzeugen nicht nur durch eine abwechslungsreiche Routenführung und spannende Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke, sondern sind auch in Sachen Sicherheit, Rastplätze, Erreichbarkeit und Wegweisung ausgezeichnet. Einmalig machen die Zertifizierung beider Routenverläufe die Kombinationsmöglichkeiten, die sich den Radlern nun bieten. So können die Sternerouten nicht nur einzeln befahren werden, sondern schaffen kombiniert ein Netz an verschiedenen Tourenmöglichkeiten.
Text & Bilder Oberschwaben Tourismus GmbH
In der abwechslungsreichen Ferienregion Oberschwaben und Württembergisches Allgäu, im Süden Baden-Württembergs gelegen, trifft das Beste zusammen: einzigartige Moorlandschaften, barocke Kirchen, Klöster und Schlösser, wunderschöne Kleinstädte und dörfliche Idyllen sowie eine Vielzahl natürlicher Badeseen und wohltuender Thermalbäder. Bei einer Reise nach Oberschwaben lassen sich an Land und Leuten hautnah die Zeugnisse der bewegten Geschichte und der eindrucksvolle Landstrich entdecken.
1
Ergänzt wird das Streckenangebot durch den zur Saison 2015 neu ausgeschilderten Bäderradweg, der, von Überlingen nach Bad Wörishofen verlaufend, die beiden Fernwege kreuzt und so Verbindungsmöglichkeiten bietet.
Waldsee-Therme laden dazu ein. Doch es bieten sich weit mehr Gelegenheiten für längere Pausen, denn Radler durchqueren zahlreiche Orte der Oberschwäbischen Barockstraße mit ihren einzigartigen Sehenswürdigkeiten.
Donau-Bodensee-Radweg Vom höchsten Kirchturm der Welt hinunter ans Ufer des Bodensees erstreckt sich diese Route und verbindet dabei zwei bekannte und beliebte Wege miteinander: den Donau- und den Bodensee-Radweg. Dabei ist der Donau-Bodensee-Weg weit mehr als nur eine Alternative zu den viel befahrenen Radwegen, sondern bietet für sich genommen viele Attraktionen auf einer landschaftlich schönen Strecke. Sie beginnt in Ulm am Südrand der Schwäbischen Alb, führt dann durch die hügelige Landschaft Oberschwabens und endet mit Obstbäumen und Hopfenfeldern in Kressbronn am Bodensee. Muskelkraft ist gefragt, aber dafür kann man zwischendurch auch entspannen: Viele Badeseen, Kurorte und wohltuende Thermen wie zum Beispiel das Jordanbad in Biberach oder die
Wir empfehlen, diesen Weg (153 km) in vier Etappen zu fahren: 1. Etappe: Ulm–Biberach 2. Etappe: Biberach–Bad Waldsee 3. Etappe: Bad Waldsee–Wangen 4. Etappe: Wangen–Kressbronn
68 Fahrrad News
Oberschwaben-Allgäu-Radweg Auf diesem Rundkurs gelingt es, alles kennenzulernen, wofür Oberschwaben und das Württembergische Allgäu bekannt sind. Historische Bauwerke und Museen warten auf Kulturliebhaber, Bäder und Thermen auf Erholungssuchende und die schwäbische Gastlichkeit wird mit regionalen Spezialitäten und traditionell gebrautem Bier zelebriert. Die Runde beginnt in Ulm und verläuft im Uhrzeigersinn über Städte und Dörfer wie Laupheim,
1
Im Württembergischen Allgäu kommen auch Mountainbiker auf ihre Kosten. 2 Die Routenführung ist absolut familientauglich 3 Die oberschwäbische Seenlandschaft lädt zum Rasten ein. 4 Ein Picknick im Württembergischen Allgäu … zur Stärkung.
2
3
4
Wangen, Markdorf und Aulendorf zurück zum Start. Das Alpenvorland ergibt die Kulisse für eine wahre Bilderbuchtour: spektakuläre Ausblicke auf die Schweizer Alpen, die vom südlichen Ufer des Bodensees grüßen. Wir empfehlen, diese Rundtour (357 km) in acht Etappen zu fahren: 1. Etappe: Ulm–Ochsenhausen 2. Etappe: Ochsenhausen–Leutkirch 3. Etappe: Leutkirch–Wangen 4. Etappe: Wangen–Markdorf 5. Etappe: Markdorf–Aulendorf 6. Etappe: Aulendorf–Bad Buchau 7. Etappe: Bad Buchau–Ehingen 8. Etappe: Ehingen–Ulm
Movelo-Region verschafft grenzenlose Mobilität Sanfthügelig ist die Landschaft in Oberschwaben und dem Württembergischen Allgäu und damit wie geschaffen für E-Bikes. Die kleine Unterstützung verleiht immer ein bisschen Rückenwind und so fällt es leicht, die Blicke schweifen zu lassen – über die vielfältige Landschaft, die verwinkelten Gassen und Fachwerkhäuser und die imposanten Bauwerke entlang der Oberschwäbischen Barockstraße oder die UNESCO-Welterbestätten am Federsee. Als Movelo-Region bieten Oberschwaben und das Württembergische Allgäu ausreichend Verleihstationen oder Akkuladestationen für E-Bikes und damit jedem Radler grenzenlose Mobilität.
Information und kostenloses Kartenmaterial Oberschwaben-Tourismus GmbH Neues Kloster 1, 88427 Bad Schussenried Tel. +49 7583 331060, Fax +49 7583 331020 info@oberschwaben-tourismus.de www.oberschwaben-tourismus.de Fahrrad News 69
1
— Liechtenstein —
LIECHTENSTEIN Zwischen Rhein und Hochgebirge Liechtenstein ist auch für Radfahrer ein lohnendes Ziel. Ob Genusstouren in der Rheinebene oder anspruchsvolle MTB-Strecken mit alpinem Charakter: Die landschaftlichen Reize des Fürstentums lassen sich auf zwei Rädern bestens erkunden.
1
Die Pfälzerhütte auf 2.108 Metern ist ein beliebtes Ziel für Biker. 2 Ein kleiner Zwischenstopp in schönster Natur. 3 Die Fünf-Schlösser-Tour ermöglicht einen schönen Blick auf Schloss Vaduz.
3
Fahrrad News 71
Bilder Liechtenstein Marketing
2
Weitere Informationen unter www.tourismus.li
Text Casper Gebel
Es ist eine kleine Idylle, die sich da zwischen Österreich und der Schweiz auftut. Nach Westen hin durch den Rhein vom Kanton St. Gallen getrennt, in östlicher Richtung an Vorarlberg grenzend, ist das Fürstentum Liechtenstein gerade mal gut 24 Kilometer lang und zwölf Kilometer breit – ein kleines Land, das freilich viel zu bieten hat. Und zwar nicht nur als Wirtschaftsstandort, der auch für die Anrainerstaaten durch seine Arbeitsplätze von großer Bedeutung ist. Zwischen Flussniederung und Hochgebirge erstreckt sich eine abwechslungsreiche Naturlandschaft, die nicht nur die knapp 38.000 Einwohner des kleinen Staates zu genießen wissen. Wintersportler, Wanderer und natürlich auch Radfahrer freuen sich ebenso am lebendigen Treiben im dicht besiedelten Norden und im Hauptort Vaduz wie am Südosten mit Höhen bis an die 2.600 Meter. Gerade der E-Bike-Tourismus hat im alpinen Raum in den letzten Jahren große Sprünge gemacht; im Füstentum Liechtenstein kommt man aber auch mit einem unmotorisierten Fahrrad weit. Wer sich in Flussnähe hält und die zahlreichen Rheinbrücken zum Übertritt in die benachbarte Schweiz nutzt, kann ohne Kletterei etwa die Fünf-Schlösser-Tour über 45 Kilometer absolvieren, deren Ausgangspunkt das fürstliche Schloss Vaduz ist – eine architekturhistorisch interessante und landschaftlich reizvolle Runde, die sich natürlich auch per E-Bike zurücklegen lässt. Bereits in den Tallagen können sich Radtouristen an einem
prächtigen Bergpanorama erfreuen; wer sich höher hinaus wagt, bekommt für seine Mühen freilich noch mehr geboten. Bis auf 2.108 Meter Meereshöhe kann man auf zwei Rädern vorstoßen; dort wartet die von Juni bis Oktober bewirtete Pfälzerhütte auf Gäste, die hier selbstverständlich auch ihr Nachtlager aufschlagen können. Bis zur Hütte, die direkt an der Grenze zu Österreich liegt, ist es allerdings eine anspruchsvolle Kletterei; fahrtechnisch sind die Schotterwege aber nicht problematisch, sodass auch weniger versierte Radtouristen das hohe Ziel erreichen können – vielleicht ja wieder mit dem E-Bike. Angesichts der überschaubaren Größe des Landes sind die Mountainbike-Touren Liechtensteins natürlich nicht allzu lang, doch nichts hindert Besucher, die längere Tagesetappen fahren wollen, daran, mehrere Routen miteinander zu verknüpfen. Diese sind übrigens gut ausgeschildert, sodass man sich einfach zurechtfindet. Die liechtensteinische Tourismusagentur bietet aber auch GPX-Daten zum Download an, sodass man sich von seinem Navigationsgerät leiten lassen kann. Ihre eigenen Fahrräder können Urlaubsgäste übrigens zu Hause lassen. In Vaduz gibt es Miet-Pedelecs und die muss man nicht gleich für eine ganze Woche buchen. Denn nicht nur für Radtouristen hat Liechtenstein viel zu bieten – die kleine Idylle zwischen Rhein und Hochgebirge ist vielseitiger, als man auf den ersten Blick meinen würde …
Text Norman Bielig Bilder Stefan Schopf
GEDEHNTE ZEIT Stilfserjoch bei Nacht Sternenhimmel? Genau. Dazu aber später mehr. Nach fünf Wochen unerträglicher Sommerhitze sorgen die Gedanken an eine Fahrt aufs Stilfserjoch im dichten Verkehr nicht unbedingt für Jubel. Aufgeheizter Teer, Abgase und jede Menge die 48 Kehren schneidende, motorisierte Gefährte. Keine wirklich verlockende Aussicht. Dazu kommt die mitreisende Familie, die ebenfalls Zeit beansprucht und diese auch bekommen soll. Hier gelangen wir zurück zum Sternenhimmel, denn die Lösung ist so einfach wie offensichtlich, doch werden wir später feststellen, warum wir sie bislang immer verdrängt haben. Doch nun ist der Plan gefasst: Stilfserjoch bei Nacht. Rückankunft zum gemeinsamen Frühstück und Zeit genug, 72 Fahrrad News
um den Tag der Familie zu widmen. Ein weiterer eingeplanter positiver Nebeneffekt: hemmungsloses Plündern des Frühstücksbuffets, denn knapp 2.000 Höhenmeter haben wir dann ja schon in der Tasche. Tag x rückt näher und der Wetterbericht verheißt uns eine sternenklare Nacht und einen perfekten Sonnenaufgang. Vorfreude macht sich breit, doch am Vorabend werfe ich doch noch einen Blick auf quäldich.de. Die Datenbank der spannendsten Alpenpässe ist immer wieder eine sichere Anlaufstelle für Informationen zu bevorstehenden Touren. Die Daten zum Stilfserjoch sind dann aber doch etwas spannender als erwartet. Die Passhöhe liegt auf 2.757 Metern, 24,6 Kilometer
und 1.844 Höhenmeter gilt es an der Nordostrampe von Prad zu überwinden. 48 Spitzkehren ziehen sich den Berg hinauf. Mein Blutdruck sinkt kurzzeitig in den Keller, aber das wird schon. Kurz vor zwei Uhr morgens klingelt der Wecker. Ich verabschiede mich schnell und leise von der Familie. Rad, Ausrüstung und Rucksack liegen vorbereitet im Radkeller. Basti, mein Mitstreiter, ist schon da und bastelt bereits die Supernova-Leuchten an die Räder. Die fein gefrästen Lampen haben eine StVZO-Zulassung und lassen sich mit einem kleinen, aber äußerst effektiven Rücklicht koppeln. Keine Schwergewichte und optisch passen sie gut zu unseren Stahl- und Titan-Rennern. Ansonsten bin ich kein großer Freund von
PLÖTZLICH ERSCHEINEN EINIGE GRIMMIGE HOLZGESTALTEN AM STRASSENRAND, VERZERRTE FRATZEN, EIN KALTER SCHAUER LÄUFT UNS DEN NACKEN HINAB UND WIR KÖNNEN ES NICHT NUR AUF DIE GERINGEN AUSSENTEMPERATUREN SCHIEBEN.
Rucksack auf Rennradtouren, doch heute brauchen wir einfach Wechselbekleidung und vor allem eine wärmende Schicht für die Abfahrt. Räder rausschieben in die Dunkelheit, aufsetzen, das leise Klicken beim Einrasten der Schuhe und schon bewegen wir uns beinahe lautlos durch die Gassen Prads. Diese sind überraschend belebt. Wenige 100 Meter weiter findet ein Country Festival statt und die Feierwütigen wissen uns nicht so recht einzuordnen. Verwunderung ist es, was wir ihrem Blick entnehmen. Wir verlassen Prad in Richtung Gomagoi und Trafoi. Wir sehen nur wenig mehr als den definierten Lichtkegel unserer Lampen. Plötzlich erscheinen einige grimmige Holzgestalten am Straßenrand, verzerrte
Fratzen, ein kalter Schauer läuft uns den Nacken hinab und wir können es nicht nur auf die geringen Außentemperaturen schieben. Um uns herum ein tiefes und gewaltiges Rauschen. Der Suldenbach ist es, den wir hier hören. Er bleibt unser beständiger Begleiter bis Gomagoi, ab hier folgen wir dem Trafoierbach. Die Orte liegen ruhig und in tiefem Schlaf, lediglich der kleine Bäcker am Eingang Gomagois ist bereits beschäftigt und weht uns frischen Mehlgeruch entgegen. Wir nehmen mit einem Gel Vorlieb, um diese Zeit verträgt unser Magen das einfach besser. Bis Trafoi läuft es wie am Schnürchen, wir finden unser gemeinsames Tempo, der Fokus auf die Straße und der begrenzte Lichtkegel bergen durchaus Vorteile. Auch die Temperaturen sind unproblematisch.
Winddichtes Langarmtrikot und kurze Hose reichen bei etwa sieben Grad und stetem Anstieg. Die Pausen sollten nur nicht zu lang werden, sonst besteht die Gefahr raschen Auskühlens und auch die Muskeln wollen nicht mehr so schnell. Ab Trafoi beginnen die Kehren … zwei hatten wir schon, 46 stehen uns noch bevor. Die letzten beiden Kehren zählen wir laut mit und erreichen nach der finalen Geraden die Passhöhe. Ruhig liegt sie da, unscheinbar und verschlafen. Sonnenaufgang ist ungefähr in einer halben Stunde, also ziehen wir uns um, Daunenjacken über und wandern noch kurz zur Dreisprachenspitze und dem Rifugio Garibaldi. Stilisierte Kaiserjäger tummeln sich hier oben und endlich erscheint die Sonne Fahrrad News 73
über der Kette des Ortlermassivs. Warme Strahlen im Gesicht und auf den Beinen, das leichte Frösteln kommt nun nur noch vom optischen Erlebnis der oberen, in sanftes Morgenlicht getauchten Kehren. Erneutes Einklicken, erneutes Aufsitzen und schon wieder das Zählen der Kehren. Klar, wir könnten nun auch über den Ofenpass und das Val Müstair zurückfahren, doch auf direktem Wege steigen wir mit der aufgehenden Sonne ins Tal ab. Kehre um Kehre schlängeln wir uns bergab und langsam lüften sich die Mysterien des Aufstieges. Der als dicht angenommene Wald über Trafoi ist eher licht, wir sehen die in den Berg eingebetteten Orte, den Bäcker vor seinem Laden … und die Fratzen kurz vor Prad erweisen sich als Holzkunst, die vom Künstler entlang der Straße ausgestellt wurde. Kurz nach dem Prader Ortsschild treffen wir das erste Mal wieder auf Zivilisation. Zahlreiche Rennradfahrer machen sich für den Aufstieg fertig, Motorräder und Autos rauschen an uns vorbei. Wir rollen gemütlich ins Ortsinnere und nutzen die verbleibende Zeit bis zum Frühstück für den ersten Cappuccino des Tages. Im Cafe am Platzl wird der selbst geröstete Kuntrawant (aus dem Italienischen für Schmuggler) dargeboten. Kälte und Kaffee sorgen für ein erneutes Aufwachen und so sind wir gewappnet für das nachträgliche Carboloading im Kreis der Familie und die anstehenden Abenteuer 74 Fahrrad News
mit Kind und Kegel. „Und, wie war es?“ Da kann ich mir ein fränkisches „Passt schon“ einfach nicht verkneifen.
Lage Zwischen zwei Welten scheint sich der Ferienort Prad am Stilfserjoch zu betten. Die markanten Berghänge des Nationalparks Stilfserjoch mit seiner einzigartigen Passstraße verschmelzen mit einer breiten Talsohle, die von Obst- und Gemüsegärten, Wiesen und einem einzigartigen Flussdelta mit wilder Steppenlandschaft geprägt ist. Durch diese besondere Lage bietet sich Prad als idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Mountainbike- und Rennradtouren an. Rennradfahrer erklimmen das Stilfserjoch mit seinen 48 Kehren und Mountainbiker fahren von eben diesen ausgehend über spannende Trails zurück nach Prad. Den Biker erwarten, neben den zahlreichen Varianten, auch besondere Ein- und Ausblicke in die Kultur- und Naturlandschaft des Gebietes um die Ortlergruppe. Abwechslungsreiche Routen führen über die urigen Höfelandschaften oberhalb von Prad bis hin zum aussichtsreichen Gipfel des Piz Chavalatsch. Für kilometerhungrige, schmal bereifte Fahrer bietet es sich an, die Fahrt auf das Stilfserjoch noch um den Ofen- und Reschenpass zu erweitern. Familien können einen entspannten Ausflug entlang der Etschradroute, die direkt durch Prad führt, planen.
Nachfragen Informationsbüro Prad Kreuzweg 4 C 39026 Prad am Stilfserjoch tv@prad.info Tel. +39 473 616034 Meereshöhe 900–2.700 m Beste Reisezeit April–Oktober Unterkommen Hotel Lindenhof www.lindenhof.it Wer will, kann mit Chef Joachim um die Wette fahren: www.stilfserjochwette.com Spezialisierte Radbetriebe unter: www.roadbike-holidays.com Anfahrt Mit dem Auto Aus welcher Richtung Sie auch kommen: Prad ist mit dem Auto auf vielen Wegen gut erreichbar. Routenplaner befragen, Vignette kaufen (nur auf österreichischen Autobahnen) und los geht die Fahrt. Mit dem Flugzeug Planen Sie Ihre Anreise nach Tirol mit dem Flugzeug. Der Flughafen Innsbruck wird mehrmals täglich von europäischen Fluggesellschaften angeflogen. Mit der Bahn Kommen Sie ohne Stau und Stress entspannt nach Prad. Die Bahnverbindungen, vom Brennerpass kommend, ermöglichen Ihnen eine entspannte Anreise. Ihr Zielbahnhof ist Spondinig. Von dort aus bringt Sie ein Linienbus innerhalb von fünf Minuten in das Ortszentrum von Prad am Stilfserjoch. Bike Shops Sport Baldi, Prad, Tel. +39 473 617071 SS 38 Bike, Spondinig www.ss38-bike.com Südtirol Rad, Spondinig ww.suedtirol-rad.com Fahrrad News 75
— Reise —
ZWISCHEN FELSEN Familienurlaub in Flims
— Flims —
Neuerdings Kampf dem Bauchansatz Die rare Freizeit, die bleibt, will ich nicht ohne meine Familie verbringen. Und doch während des Familienurlaubes nicht komplett auf mein Hobby verzichten. Meine Frau weigert sich, sich ausschließlich um unseren Sohn zu kümmern, während ich biken bin. Zu Recht. Schließlich ist sie auch Bikerin. Stehen wir vor einer unlösbaren Aufgabe? Eigentlich nicht. Es muss
Text Stefan Baumgartner Bilder Andreas Meyer
Heimlich frage ich mich, warum immer Frauen als die typische E-Bike-Zielgruppe dargestellt werden. Denn wenn ich ehrlich bin, ist meine Frau deutlich fitter als ich. „Wenn ich nur wollte, dann könnte ich auch“, ist zwar mein heimlicher Leitspruch, aber echter Radsport ist dann doch schon fast 20 Jahre her. Zwischen Arbeit und Familie bringen schon Presscamps (die traditionell eher eine 80-zu-20-Verteilung zwischen Essen und Sport aufweisen) einen deutlichen Ausschlag nach oben bei meiner Leistungskurve. So viel also zu meiner Fitness …
lediglich die richtige Destination her. Auf Kinderhotels kann ich verzichten, mir schweben da Bilder von über den Tisch krabbelnden Kindern im Kopf umher. Ein großer Komplex voller Keime und sich überschlagender Stimmen. So stoßen wir auf Flims, das sein Angebot für Familien mit dem Wunsch nach Aktivurlaub optimiert hat. Unsere Zeit ist knapp bemessen, deshalb möchten wir im Urlaub auf Nummer sicher gehen und sind gespannt, ob Flims hält, was es verspricht. Wir erreichen das rocksresort in Laax am späten Nachmittag. Ich bin begeistert, nicht auf ein typisches Familienhotel zu stoßen, sondern auf eine Anlage mit ästhetischem Anspruch. Graubünden überrascht mich dahingehend immer wieder. Das rocksresort liegt direkt an der Talstation von Laax, ein idealer Ausgangspunkt, um die Flimser Bergwelt zu erkunden. Doch so weit kommen wir vorerst gar nicht, sondern verbringen die Zeit äußerst sinnvoll auf dem Trampolin, mit Fußball und Basketball, dem Kettcar, auf der Fahrrad News 77
— Reise —
klarem Wasser. An seiner tiefsten Stelle misst der Caumasee 300 Meter. Er wird unterirdisch vom Schmelzwasser der umliegenden Gletscher gespeist und erwärmt sich im Sommer dann doch relativ schnell. Wir sind noch am Beginn unserer Tour, und da Christian uns schon vom Crestasee vorgeschwärmt hat, lassen wir die Badehosen noch im Rucksack. An der Kante der Rheinschlucht angekommen, erklimmen wir die Aussichtsplattform Il Spir. Von hier aus lässt sich für Schwindelfreie ein atemberaubender Blick in die Rheinschlucht genießen.
Slackline und dem Pumptrack. Der Sohnemann dreht erfreut die ersten Runden, bis er seinen Early Rider gegen den Spielplatz eintauscht. Das Abendessen verläuft glücklicherweise ohne über Tische krabbelnde Kinder. Madhuh ist glückselig schon am Tisch eingeschlafen. Am Rande der Ruinaulta Der nächste Morgen beginnt mit traumhaftem Sonnenschein: ideales Spätsommerwetter und fast schon ein wenig kitschig. Wir machen uns zur Bike-Mietstation auf. Neben Pedelecs können hier auch unkompliziert Anhänger gemietet werden, und so verlassen wir kurze Zeit später den Verleih wieder mit einem neuen Trek Powerfly und einem Thule Chariot Kinderanhänger. Zurück am rocksresort, empfängt uns Christian Thaller. Der junge Guide hat vor einigen Jahren mit Freunden die Emprova Bikeschool gegründet. „Emprova“ kommt aus dem Rätoromanischen und bedeutet so viel wie „Probier mal etwas Neues“. Wir halten uns an das Motto und in einem eineinhalbstündigen Schnupperkurs zu E-MTB und Anhängern bringt mir Christian die Gefährte noch etwas näher, als sie mir aus dem Alltag sowieso schon sind. Grundposition, Einstellungen, Anfahren am Berg, Bremsen, Kurventechnik und Schalten vermittelt er, während unser Vierjähriger vergnügt in der Skills Area übt. Mit einigen Tipps von Christian meistert er nach kurzer Zeit auch schon die erste Wippe. Mit stolzgeschwellter Brust steht er da. Der Papa. Ein seltsames Phänomen, dass Kinder bei anderen immer besser lernen als bei den Eltern. Das scheint wie in Beziehungen zu laufen. Nun aber genug des Trockentrainings. Schließlich sind wir nach Graubünden gekommen, um die Bergwelt zu erleben, die zu Hause fehlt. Christian empfiehlt uns die Tour 245 nach Conn. Diese führt entlang der Rheinschlucht mit Blick auf die umliegenden Bergflanken von Laaxer Stöckli und Fil de Cassons auf der einen und saftigen Almwiesen auf der anderen Seite. Doch bevor wir Conn erreichen, passieren wir den Caumasee. Das ideale Ebenbild eines Bergsees, türkisblau mit 78 Fahrrad News
1
IDEALES SPÄTSOMMERWETTER UND FAST SCHON EIN WENIG KITSCHIG.
2
Uns zieht es schon wieder Richtung Crestasee: Wasser übt einfach eine unwiderstehliche Anziehung auf Kinder aus. Hier gönnen nicht nur wir uns eine Pause, sondern auch der E-Bike-Akku wird geladen. Die E-Bike-Ladestation am Crestasee wird von Energie aus örtlicher Wasserkraft gespeist, die Kabel kann man vor Ort ausleihen und der Ladevorgang ist kostenlos. Ein toller Service! Während der Akku unsere Bikes lädt, vergnügen wir uns im kristallklaren Wasser des Crestasees. Mit „wir“ meinen wir unsere Füße. Mittlerweile ist der sonst einigermaßen warme See nämlich deutlich abgekühlt. Zwischen unseren Füßen schwimmen Schwärme von Jungfischen, für die die natürliche Böschung das ideale Rückzugsgebiet darstellt. Die kleine Insel in der Mitte des Sees gibt den perfekten Postkartenhintergrund. Madhuh spielt mit den Kieselsteinen und klettert auf sämtliche Felsen, wir liegen einfach nur da und genießen den kostbaren Moment. Gelebte Gastfreundschaft Flims hat natürliche Gegebenheiten mit einer ansprechenden Infrastruktur verbunden. Nicht überladen, keine bunten Kinderparadiese, sondern Bündner Natur, gepaart mit tollem Panorama und unaufdringlichem Service. Am Weg entlang der Rheinschlucht finden sich immer wieder Feuerstellen, die schon mit Holz präpariert sind. Entspannte Lagerfeuer und Grillabende über der Rheinschlucht sind also nicht nur möglich, sondern man wird herzlich dazu eingeladen. Eine Gastfreundschaft, für die
— Flims —
3 1 Pumptrack in Laax am Lag Grond. 2 Biketransport mit dem Anhänger zurück zum rocksresort. 3 Auf dem Runca Trail geht es zurück nach Flims. 4 Der glasklare Caumasee kurz nach Sonnenaufgang. 5 Eine der zahlreichen kostenlosen Ladestationen rund um Flims.
4
man sich in anderen Regionen rühmt, ohne ihr dann aber gerecht zu werden. Ein Grund dafür ist sicherlich Marc Woodtli. Er entwickelt die touristische Infrastruktur in Flims. Wir treffen ihn beim traditionellen Almabtrieb in Bargis: ein familiäres Zusammentreffen aus Bergbauern, Tourismusverantwortlichen, Gästen. Madhuh ist überwältigt vom Kopfputz der Kühe, auch wenn er ordentlich Respekt vor den Paarhufern an den Tag legt. Bei Risotto und einem Panaché, wie Radler in der Schweiz genannt wird, erzählt Marc, dass er mit seinen Töchtern ebenfalls alle Stationen mitgemacht hat, inklusive Kraxe, Anhänger und neuerdings Kinderrad. Gerade wegen seiner Kinder sei er so nah dran an den Bedürfnissen von Familien. Er spiegelt seine Vorstellungen stark und liegt damit in unseren Augen goldrichtig. Blicke ich mich um, dann sehen nicht nur wir das so, sondern auch jede Menge an-
5
derer Biker, die hier ihren Familienurlaub verbringen. Oder sind es Bündner? Wer weiß das schon so genau, die Bikekultur ist hier ziemlich verwurzelt. Die sehr liebevolle und nicht überladene Produktentwicklung sieht man auch bei der Kinderbetreuung. Wo andere Regionen ihre Berge mit Plastikclowns dekorieren und die Kinder mit möglichst großem Tamtam bespaßen, sorgt hier Ami Sabi für Staunen bei den Kleinen. Ami Sabi ist Zauberer und Naturlehrer. Er sieht ungefähr so aus, wie man sich Moses vorstellen würde: gütiges, zerfurchtes Gesicht, langer Bart. Plus einem Kopfschmuck, mit allem daran, was man sich nur vorstellen kann: Federn, Geweih, Flechtwerk. Zähne und Steinplatten baumeln an langen Ketten um seinen Hals. Das erregt natürlich sofort die Aufmerksamkeit der Kinder. Gemeinsam mit ihnen entdeckt er kleine Schätze in der Natur, bringt ihnen die
Umgebung näher und braucht nicht mehr als die vorhandene Flora und Fauna dazu. Dieser starke Naturbezug ist auch die Konstante, die wir aus unserem Aufenthalt in Flims Laax mitnehmen. Es braucht keine bunten Installationen, sondern einfaches Erleben. Rundumpaket Am nächsten Tag trennen sich Madhuhs und unsere Wege kurzzeitig. Wir möchten den bekannten Runca Trail fahren und so wird er den Vormittag in der Kinderbetreuung verbringen. Bei Kinderbetreuung schleicht sich elterntypisch sofort ein schlechtes Gewissen ein, doch Pavlina begrüßt uns so herzlich, dass wir unabhängig voneinander das beruhigende Gefühl verspüren, dass Madhuh in besten Händen ist. Auch ihre eigenen Kinder hat Pavlina mitgebracht und so versinken alle zusammen schon bald im Spiel. Madhuh hat nicht mal mehr die Zeit, sich zu verabschieden. Fahrrad News 79
— Reise —
So begebe ich mich in den Anstieg auf die Runcahöhe und von dort nach Startgels. Die Hütte bietet ein herrliches Panorama nach Süden auf Schlüechtli und Piz Riein. Die eigenen Akkus kann man hier mit Wildfleisch auftanken, doch ich gehe es lieber etwas leichter an. Schließlich möchte ich noch halbwegs fit sein, wenn ich den bekannten Runcatrail angehe. Der sechs Kilometer lange Flowtrail wird von einer Crew an Shapern in einem Topzustand gehalten. Durch Steilkurven, über Wellen und Sprünge bahnen wir uns unseren Weg gen Tal. Der Trail bietet je nach Geschwindigkeit Spaß für alle Könnensstufen. Es ist tatsächlich alles fahrbar, auch für Anfänger gibt es Chicken Ways, außerdem ein verhältnismäßig langes Abfahrtsvergnügen. Unten angekommen, geht es zum Abschluss noch eine Runde über den Pumptrack – auch das funktioniert mit dem E-Bike besser als gedacht! Nach dieser letzten Tour wird es Zeit für die Rückfahrt. Wir hatten eine wirklich gute Zeit hier in Flims Laax. Das Angebot für Familien ist unaufdringlich und inspirierend. Zu der Frage, die allen Lesern wahrscheinlich schon auf der Zunge brennt: Nein, es ist nicht günstig hier, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt aus unserer Sicht. Gerade für Familien, die Natur, eine sehr gute Infrastruktur und sportliche Abwechslung genießen möchten. Und für Paare, die mit gutem Gewissen einfach mal ein bisschen Auszeit für sich brauchen.
1
DER SECHS KILOMETER LANGE FLOWTRAIL WIRD VON EINER CREW AN SHAPERN IN EINEM TOPZUSTAND GEHALTEN.
3 1 Die Anlieger des Runca Trails machen auch mit dem E-Bike richtig Spaß. 2 Kaffeepause mit Aussicht auf der Stratgels Hütte. 3 Ab hier geht es nur noch bergab. Für alle, die weiter hinauffahren wollen, gibt es auch hier eine Ladestation.
Selbst bei schlechtem Wetter ist mit der Freestyle Indoor Halle für Programm gesorgt. Die Kinder können sich auf dem Trampolin vergnügen, während man selbst den Frontflip ins Schaumstoffbad trainiert. Oder umgekehrt. Einen Besuch möchten wir außerdem allen mitlesenden Produktmanagern anderer Regionen wärmstens ans Herz legen.
80 Fahrrad News
2
— Flims —
Wissen Flims liegt nur 20 Autominuten von Chur und 90 Autominuten von Zürich entfernt. Sowohl mit dem Privatwagen als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln reisen Sie bequem an.
Bikemiete Trek Testcenter Talstation Flims www.Boarderworld.ch
Nachfragen Gästeinformation Flims Laax Falera Tel. +41 81 9209200 E-Mail: info@flims.com
Bikecenter Flims www.bikecenterflawil.ch
Bike- & E-Bike-Angebot Touren Familientour im Flimserwald Enduro-Tour zum Vorabgletscher E-Bike Ladestationen Ladestationen für E-Bikes mit Kabel der gängigsten Hersteller (Bosch, Yamaha, Brose, Panasonic, Bionix)
Sport Beat Flims www.sportbeat.ch
Bikeguiding Emprova Bikeschule Flims Spezielle Einstiegskurse für E-Biker www.emprova.ch Familien Freestyle Academy Laax Erste Freestyle Indoor Halle Europas www.freestyleacademy.com/laax
Meereshöhe 610–2.806 m (fahrbar!) Beste Reisezeit Mitte Mai bis Ende Oktober Unterkünfte Flims Reservation Tel. +41 81 9277777 Bikehotel Arena Lodge, Flims www.arenaflims.ch Signinahotel, Laax www.signinahotel.com Ferienwohnungen für Familien rocksresort, Laax www.rocksresort.com
Kinderbetreuung Ami Sabi Kinderprogramm Kinderhort Signinahotel Laax Fahrrad News 81
Die nächste
Fahrrad News 01 .16 erscheint am 17. August
Vorschau Im Test Neue Räder des Modelljahres 2017 Im Fokus Pumpen und Werzeuge für unterwegs Reise Unterwegs in Maria Alm
Impressum Fahrrad News erscheint in der
Disposition & Abo Michaela von Sturm,
© 2016 WoM Medien GmbH
WoM Medien GmbH
abo@wom-medien.de, Tel. 0991 99138019
Die Zeitschrift mit ihrem gesamten Inhalt ist
Auwiesenstraße 1, 94469 Deggendorf
Industrie- und Testkoordination Stefan
urheberrechtlich geschützt. Die Inhalte dürfen
info@wom-medien.de
Baumgartner, s.baumgartner@wom-medien.de
in keiner Form, auch nicht in Teilen, ohne schriftliche Genehmigung durch den Verlag
Herausgeber Dieter Steiner
Anzeigen Es gilt die Anzeigenliste 1/2016,
reproduziert oder anderweitig außerhalb
Chefredaktion Christian Ettl
die Sie unter www.wom-medien.de zum
der Grenzen des Urheberrechts verwendet
Redaktion Norman Bielig, Ann-Katrin Luh,
Download finden.
werden.
Caspar Gebel, Johannes Haidn, Andreas
Vertrieb Stella, Hamburg
Meyer, Lucas Arnhold Redaktionspartner pressedienst-fahrrad.de
Dies gilt uneingeschränkt ebenfalls für alle Erscheinungsweise 4 x pro Jahr
Inhalte auf den Webseiten des Magazins:
Der Preis eines Einzelheftes beträgt 2,95 Euro
www.fahrrad-news.com
Lektorat Helga Peterz Layout Ann-Katrin Luh, Andreas Meyer,
Zahlreiche Aboangebote finden Sie unter
Thomas Englberger
www.fahrrad-news.com
Druck Mayr-Miesbach, Miesbach 82 Fahrrad News
Musik- und Bikefestival 17.-19.Juni 2016 im und um den MTB Zone Bikepark Geisskopf
Musik Boysetsfire Django3000 Krautschaedl Sir Veja kmpfsprt u.v.m.
Bike
Fahrtechnik Gefuehrte Touren Schrauberkurse Workshops Rennen Kindertouren und -kurse E-MTB Touren Yoga
Tickets und weitere Informationen unter: www.rockthehill.de
Familie
Kraeuterwanderung Bogenparcours Sommerrodelbahn
BREATHE RIDE WIN