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Erleuchtung unplugged

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Im Praxistest

Im Praxistest

Bei Gartenlicht sind wir nicht so gerne auf Draht. Unterirdisch verlegte Kabel einmal ausgenommen. Aber meterlange Verlängerungskabel über Stock und Stein zu energiehungrigen Außenleuchten zu verlegen, ist erstens unhübsch und zweitens gefährlich. Sowohl als Stolper- wie auch als Stromfalle. Also muss jetzt mobiles Licht her – die zeitgemäße Version der Fackel und des Windlichtes.

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Der Fortschritt hat uns ja gottlob die LED beschert, die es aufgrund ihrer Genügsamkeit erst ermöglicht hat, kabelunabhängige Lampen mit nennenswerter Leuchtkraft zu bauen. Und auch all den Schrott, den man so in den Baumärkten und auf Internetportalen findet. Denn es ist nicht alles Licht, was glänzt, vieles davon eigentlich eher störend als erleuchtend. Aber wir haben die Wahl und finden natürlich auch tolle, zeitgemäße und transportable Lösungen für Freiluft-Köche und ihre Gäste. Und die zwei Hauptgattungen der kabellosen Lichtquellen haben wir näher betrachtet: die Solarleuchten und die Akkuleuchten. Während erstere gänzlich ohne Energiezufuhr auskommen, müssen zweitere zwischendurch immer wieder an die Steckdose. Aber indoor und relativ kurz. Dieser technische Unterschied definiert dann aber auch das Einsatzgebiet. Denn Solarleuchten sind aufgrund ihres geringeren Energiepotentiales eher als Lichtakzente und Stimmungslichter einsetzbar, während die Lichtausbeute bei modernen Akkuleuchten durchaus für Tisch und Grill ausreicht. Dass dies nicht nur im Garten von Vorteil ist, haben unsere eigenen Erfahrungen gezeigt. So eine Stehleuchte, die auf Abruf und unplugged auf einem Stiegenpodest oder mitten im Zimmer Licht spenden kann, ist auch indoor ungemein praktisch.

Die Licht-Basics Egal ob LED oder Halogen, Akku- oder Solarleuchte – auch für mobiles Licht gelten jedenfalls die Spielregeln des künstlichen Lichts:

Schutzklasse. Das Kürzel „IP“ steht für „International Protection“ und beschreibt die Mindestschutzart von Elektrogeräten gegenüber äußeren Einflüssen. Je höher die zweistellige Zahl danach ist, desto höhere ist auch der Schutz. IP44 ist die häufigste Mindestschutzart von Leuchtkörpern für das Badezimmer und den Garten und sollte auch für eine mobile Leuchte im Außenbereich Mindeststandard sein. Die zweite 4 der Zahl sagt übrigens aus, dass die Leuchte gegen Spritzwasser aus allen Richtungen geschützt ist. Ein herkömmlicher Regen ist in der Regel kein Problem für eine IP44-Lampe, sodass diese auch bei schlechtem Wetter genutzt werden kann. Bei Akkulampen besteht zudem ohnehin keine Gefahr eines nennenswerten Stromschlages.

Die Lichttemperatur. Hobbyfotografen werden das wissen: Bei der Lichttemperatur handelt es sich keineswegs um die Wärmeentwicklung der Glühbirne, sondern um den Farbcharakter des Lichtes, der von kaltem Blauweiß bis zu warmen Gelbtönen reicht. Gemessen wird dieser Wert in Kelvin und sollte für eine Gartenleuchte maximal bei 3.000 K liegen, um auf die Dauer als gemütlich empfunden zu werden. Für Arbeitslicht jedoch wird oft ein Wert um die 3.500 K als optimal wahrgenommen. Wie unnatürlich zu kaltes Licht speziell bei modernen Lichtquellen wirkt, sieht man an den unzähligen billigen LEDLeuchten und -Lichterketten, die vorzugsweise im Advent zur Enthübschung der Vorgärten eingesetzt werden. Hochwertige, warmweiße LEDs hingegen kosten zwar vielleicht etwas mehr, sind aber ungleich sympathischer – und verstören übrigens auch Vögel und nachtaktive Fledermäuse nachweislich viel weniger als das blitzblaue Lichtstakkato so mancher geschmacksverirrter Illumination.

Lumen. Die Zahl vor diesem Begriff gibt an, wie viel Licht eine Lampe abgibt, und ist heute die gängige (weil EUverordnete) Information der Branche zum Thema Lichtstärke. Dagegen sagen die „Lux“ aus, wie viel Licht pro Flächeneinheit auftrifft. Diese beiden Werte sind also nicht direkt vergleichbar. Eine Kerze hat etwa 12 lm, eine 40-Watt-Glühbirne etwa 400 lm. Irgendwo dazwischen sollte sich die Lichtstärke von mobilen Gartenleuchten abspielen, um einerseits sinn- und andererseits noch stimmungsvoll zu wirken.

Unsere Favoriten. Aus der Flut der namenlosen Asien-Importe ragen einige Markenprodukte aufgrund ihrer optischen, haptischen und funktionellen Eigenschaften deutlich heraus. Manchmal auch preislich ein wenig – wie immer im Leben. Aber es zahlt sich wirklich aus, da auf Qualität zu achten, wenn die Lebensdauer der Leuchten ein, zwei Saisonen übersteigen soll. Insbesondere gilt das auch für die LEDs, deren sagenhafte Lebensleistung leider oft wirklich nur eine Sage ist.

Multitalent. Paulmanns dimmbare Outdoor Mobile Stehleuchte „Placido“ ist unser Allin-one-Tipp. Durch die geteilte Stange ist dieses Modell mit Schutzklasse IP44 als Tisch- oder als Stehleuchte einsetzbar und mit 1,5 Meter maximaler Höhe auch als Arbeitslicht bei nächtlichen Grilleinsätzen verwendbar, ohne den zweifelhaften Charme eines Akku-Baustrahlers zu verbreiten. Zwar ist die Lichtausbeute mit 180 lm überschaubar, jedoch deutlich mehr als ein Stimmungslicht und dessen Farbtemperatur von 3.000 Kelvin ebenfalls sehr angenehm. Fürs Kleingedruckte mitunter etwas knapp, zum Essen perfekt. Aufgeladen wird per USB-Slot an der Unterseite des Lampenschirmes, ein drei Meter langes Kabel ist im Lieferumfang enthalten (USB auf Mini USB). Vollgeladen ermöglicht der Akku eine Leuchtdauer von bis zu sechs Stunden. Doch da der Betrieb auch mit einer handelsüblichen Powerbank möglich ist, kann man getrost ganze Nächte illuminiert durchfeiern.

Laternenfest. Mit 172 Lumen und 3.000 K ist die schicke, kleine „Mobile Clutch“ von Paulmann unser liebster nächtlicher Begleiter auf allen Gartenwegen und sorgt auch am Tisch für klare Verhältnisse. Mit ihrem rundum abstrahlenden warmweißen Licht stellt die Clutch jedes andere Windlicht in den Schatten, wer’s schummriger möchte, dreht einfach am Knopf, der auch zum Abschalten dient. Erfrischend analog und schlicht im Design, sehr effi zient obendrein. Aufgeladen wird auch hier per USB-Kabel, entweder direkt vom PC oder an der Steckdose. Der Energiespender ist ein handelsüblicher Lithium-Ionen-Akku mit 2.000 mAh.

Sonnenscheinchen. Unter den wirklich tischfeinen Solarleuchten am Markt hat uns das Programm von Eva Solo besonders gut gefallen. Die Solarzellen der dänischen Sunlights sind im Gegensatz zu üblichen Solarleuchten nämlich verdeckt angebracht und damit völlig unsichtbar, die Lampen sind damit echte Designstücke. Sie beeindruckten uns aber nicht nur äußerlich, sondern auch der massiven Glashauben wegen, die diese Lampen tragen. Denn auch steife Windböen bewegten die schweren Dinger keinen Millimeter, während mehrere andere Außentischlampen hier bei ähnlichen Bedingungen bereits am Granitpfl aster unserer Terrasse zerschellt sind. Der Lampenfuß und die Griff öse sind aus massivem Aluminium, die Leuchten sind wetterfest und sogar frostbeständig. Der Hersteller selbst spricht von „gemütlichem Schummerlicht“, man sollte hier also wirklich keine Festbeleuchtung erwarten, sondern primär Akzente. Zur Orientierung reicht die Lichtausbeute allemal und das warme Licht der beiden Lampen, das durch das gefrostete Glas schimmert, ist wirklich sehr dekorativ. Ein Tag in der prallen Sonne beschert uns übrigens bis zu 20 Stunden Leuchtdauer, die mitteleuropäische Realität fällt da meist bescheidener aus. Aber man kann diese Leuchten ohnehin wahlweise automatisch bei Dunkelheit, ständig oder auch gar nicht leuchten lassen. Die Ladekapazität des integrierten Akkus ist für bis zu 1.000 Zyklen ausgelegt.

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www.pickhart.shop/STEBA-Pickhart/ Grillen-und-Geniessen/Steba-PS-M2000-Devil-s-Heaven.html *gültig bis 15.07.2020

· elektronische Temperaturregelung bis 850° C · Timer · Heizleistung 2000 W · Cool-Touch Gehäuse · Edelstahl-Einschubrahmen mit 9 Einschubebenen · Überhitzungsschutz · Edelstahl: Grillplatte, Auffangschale, Nachgarschale, Pfannenausheber

Vertrieb: Emil Pickhart GmbH Petritschgasse 10 1210 Wien www.pickhart.at www.pickhart.shop info@pickhart.at

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