Libelle Gesunde Familie 2020 / 21

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BEIM ZAHNARZT

KINDER MIT GESUNDEN MILCHZÄHNEN

EVGENIY KALINOVSKIY - STOCK.ADOBE.COM, ICON: ANNA FRAJTOVA – FOTOLIA

haben bis zu 90 Prozent auch gesunde bleibende Zähne im Erwachsenenalter. Über die Website des Bundesverbands der Kinderzahnärzte können Eltern eine entsprechende Praxis finden, die eine Zusatzqualifikation für die Behandlung von Kindern aufweist. Das dortige Praxisteam legt besonderen Wert auf Vorsorgeangebote wie die Zahnputzschule oder eine Ernährungsberatung. kinderzahnaerzte.de

Vorsorgen statt bohren Gesunde Zähne sind kein Zufall, sondern das Ergebnis sorgfältiger, regelmäßiger Pflege von Anfang an. Dazu gehört auch der regelmäßige Check beim Zahnarzt. Eine gute, kindgerechte Vorbereitung nimmt den Schrecken. Zahnärzte empfehlen, schon mit den ersten kleinen Milchzähnen regelmäßig in die Praxis zu kommen. Diese Termine dienen in erster Linie der Information der Eltern, damit sie die Mundgesundheit ihres Kindes von Anfang an fördern. Gleichzeitig gewöhnen sich die Kleinen an den Besuch beim Zahnarzt: Wie riecht es da? Was passiert dort? Passende Bilderbücher und Rollenspiele helfen, die Abläufe zu üben: Mund laaange aufmachen und aushalten, dass mir jemand im Mund herumwerkelt. Ein guter Tipp ist auch, das Kind mit zur eigenen Vorsorgeuntersuchung mitzunehmen. Denn wie so oft gilt auch hier: Eltern sind das beste Vorbild! Die meisten Eltern finden den Weg zum Zahnarzt oft erst mit älteren Kindern. Gut gemeinter Zuspruch vor

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dem ersten Termin bewirkt dabei oft das Gegenteil. „Du brauchst keine Angst haben, es tut sicher nicht weh!“ – davon hört ein Kind „Angst“ und „weh“ und speichert im Unterbewusstsein unter „Zahnarzt“ diese negativen Gefühle ab. Falls das Kind fragt, ob eine Zahnbehandlung wehtut, ist es viel geschickter zu antworten, dass die meisten Kinder sagen, es würde kitzeln. Auch falsche Versprechungen können das Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Kind, aber auch zwischen Zahnarzt und Kind nachhaltig untergraben. Lieber also nicht versprechen: „Es ist nur eine Kontrolle und es passiert garantiert nichts“, wenn vielleicht doch eine Behandlung ansteht. Außerdem: den Zahnarzt nicht als Drohung einsetzen. „Wenn du dir nicht ordentlich die Zähne putzt, bekommst du Löcher in den Zähnen und musst zum Zahnarzt“ ist zwar faktisch richtig, aber der Zahnarzt kommt in dem Satz gar nicht gut weg. Für eine tapfer durchgestandene Untersuchung empfehlen Ärzte weniger eine Belohnung als ein ehrliches Lob. Je ent-

spannter Eltern und Kind in der Praxis ankommen, umso besser für alle Beteiligten. Wenn das Kind trotzdem große Angst hat vor dem Zahnarztbesuch, ist es wichtig, das Kind ernst zu nehmen und auf seine Fragen einzugehen. Der Besuch muss aber trotz allem sein. Ein guter Arzt weiß, wie er mit der Situation umgeht. Vielleicht wird erst einmal der Teddy untersucht. Und ein paar Mal rauf- und runterfahren auf dem großen Zahnarztstuhl bewirken oft Wunder. Bis zu einem Alter von sechs Jahren ist es sinnvoll, dass eine Bezugsperson bei der Behandlung dabei ist. Ab dem Schulalter genügt es in der Regel, wenn Mama oder Papa im Wartezimmer bleiben. Ein allein gemeisterter Zahnarztbesuch ist für das Kind ein wichtiger Meilenstein!


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