I thirst for real stuff
4/15 Katholisches Jugendmagazin 23. Jahrgang Juli, August 2015 AT & DE: € 2,20 EU: € 3,00
Religion gegen Gewalt Was können wir zum Frieden tun?
„Ich soll versuchen, wie Jesus zu vergeben“ Jakub „Kuba“ Błaszczykowski von Borussia Dortmund
Outdoor Tipp
n Bau dir deine r! e h c o k g Campin
Wasserschlacht bei
M-Base
Die MBase 2014/15 sagt tschüssi…
30°C, gefühlte 45°C!!!
YOU!Who!
Team en: Der KletterOutdoorcamp Wildalp ausforderung! Her te ech eine war steig
BASE Freelancer Ein Meer voller Rosen Wiener Volksgarten
n/Wien
est in den Katakombe
Comebackparty: X-F
in
Team CH M-Base Es ist gefährlich, in der n.. eine Wette zu verliere
Fronleichnamsfest in
lt-Witzechallenge Wasser-im-Mund-beha
ing in Schönbrunn
Das letzte Mal Sightsee
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Facts
Zeitrahmen Juli-August oder Oktober-Juni Kosten 140 Euro pro Mon at (Wohn- und Essensbeitra g) Auch als Schulpraktikum möglich Fragen & Bewerbung office@youm agazin.com Weitere Infos unter:
2 YOU!Magazin
YOU! // Juli - August 2015
Marchegg
TEAM: Michael Cech, Andreas Thonhauser, Katharina Thonhauser, David Schwarzbauer, Vali Schwarzbauer, Veronika Unseld, Emmanuel Fleckenstein, Katharina Fleckenstein, Isabella Cech, Maximilian Cech, Marianne Sookdeo, Sheldon Sookdeo, Anna Fellinger, Bernadette Steiner, P. Jean David Lindner. Base: Veronika Weinlich, Johannes Wunsch, Paula Thun, Hannes Platter, Chantal Reißel, Franzi Eberhardt, Julia Pippa, Sonja Koczy, Maria Greda Freelancer: Anna Platter, Monika Jungk, Johanna Walch, Marcel Urban, Anna Bodewig, Mareike Sornek, Christina Walch, Matthias Sonnweber, Sascha Ungar, Eva Papic Team Schweiz: Martin Iten, Raphael Pfiffner, Elisabeth Scheuber, Fränzi Häni, Ramon Murmann, Sarah Holzer, Debbie Koch. Aus unserem Leitbild: „Wir haben Sehnsucht nach dem Großen, dem Unendlichen, dem Wahren. Alles andere ist uns zu wenig. Wir sind einfach junge Menschen, die zusammen arbeiten, feiern, beten, surfen und snowboarden, mit dem Hunger, uns und die ganze Welt in Brand zu stecken – mit dem Feuer, das vor 2000 Jahren mit Christus begonnen hat und an Kraft nie verliert." YOU!Magazin wird herausgegeben von einem unabhängigen Verein mit kirchlicher Befürwortung der Erzdiözese Wien durch Erzbischof Kardinal Dr. Christoph Schönborn. Kontakt: E-mail verwaltung@youmagazin.com. Telefon A: +43-699-1018 5484, D: +49-821-50242-53, CH: +41-77 49 537 05. Impressum auf Seite 42.
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Mit GWF auf Schultour
YOU!Magazin geht mit Good Weather Forecast auf Schultour! Unter dem Motto „Religion gegen Gewalt“ kommen wir vielleicht auch an eure Schule.
Mit GWF auf Schultour
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YOU!Magazin geht mit Good Weather Forecast auf Schultour! Unter dem Motto „Religion gegen Gewalt“ kommen wir vielleicht auch an eure Schule.
Danny Fresh
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Alkoholsucht, Drogen, Rehab. Wo andere Stars oft enden, da begann für den UK-Sänger sein ganz neues Leben. Wir haben ihn für euch interviewt.
Editorial Fit in den Sommer. Wenn der Sommer kommt, dann kommt auch immer die Motivation, etwas für unsere Strandfigur zu machen. Wir haben uns da auch anstecken lassen und für euch ganz im Trend Body-Weight Übungen getestet, die es echt in sich haben! Aber mit dieser YOU! Ausgabe wollen wir dich noch darüber
YOU!Magazin
Juli & August SPECIAL QUOTE
hinaus auch zur inneren Fitness einladen, und das ist ein reines Herz. Wie sieht es da mit der Motivation aus? Unter anderem haben wir uns dazu etwa mit dem Thema Pornografie auseinandergesetzt, warum es für unser Herz so schädlich ist. Der Papst hat uns dieses
“Gott ist real! Er ist der Grund, dass du am Leben bist.” Steph MacLeod
Jahr besonders das Motto des reinen Herzens mitgegeben. Ein Anlass für uns, mal darüber nachzudenken...YOU!Chefredakteur Michi Cech
YOU!Magazin Juli - August 2015 // YOU!
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„ In der Schule, z.B. wenn andere über jemanden lästern. Wenn man dann nicht mitmacht, ist man viel offener, da man sich auch in das "Opfer" hineinversetzt. Wenn man über jemanden ablästert, wird eine Person ausgeschlossen, Frieden hat man wenn man auch mit den anderen spricht.”
„ Frieden zu leben bedeutet für mich, hungrig nach Gerechtigkeit zu sein, aber gleichzeitig Ungerechtigkeit für mich hinzunehmen, um Frieden zu stiften.”
Manu, 19
Rebecca, 19
Myriam, 16
Nadja, 18
„ Ich versuche überall der
Peacemaker zu sein, egal wo und wie. Wenn wir alle versuchen ein Peacemaker zu sein, können wir alle in Frieden leben und es gibt keine Kriege mehr.”
Marina, 18 & Melissa, 17
Osman, 18
„ Das ist ehrlich gesagt keine einfache Frage. Ich denke, dass ich gut dazwischen gehen kann, wenn sich Freunde von mir streiten. Zuerst höre ich beide Seiten an und versuche dann ihnen zu helfen, sich wieder zu vertragen und das Problem friedlich zu lösen.”
„ Jedes Mal wenn jemand falsch liegt und dies nicht einsieht, sehe ich das ein und verzeihe ihm/ihr.”
Günther, 17
Johannes, 19
Theresia, 17
„ Ich versuche meinen
Samuel, 15
„ Wenn ich mich mit Freunden zerstritten habe, bin ich anfangs zwar böse, aber nach einiger Zeit vergebe ich mir selbst und ihnen und versuche normal mit ihnen umzugehen. Streitereien sind hin und wieder notwendig, aber vergeben ist 1000mal besser.” Nicole, 18
Mitmenschen immer mit Respekt und Offenheit und einem Lächeln im Gesicht entgegen zu treten. Wenn es in der Schule, mit Freunden oder in der Familie Streit gibt, versuche ich diesen zu schlichten. Ich bete jeden Tag für Frieden und gebe mein Bestes, ein bisschen von Gottes Licht in die Welt zu tragen.”
Marlene, Laura, Alexandra & Cornelia
„ In meinem Umfeld und
natürlich auch in meinem Leben. Das beste Beispiel wäre in meinem Freundeskreis, ich probiere allen meinen Freunden beizustehen und zu helfen.”
Nicole, 18
Sebastian, 17
„ Eigentlich überall, soweit es geht, da ich ein relativ friedlicher Mensch bin.”
Onur, 18
Patricia, 18
„ Im guten Umgang mit Mitmenschen, auch wenn sie nicht freundlich zu dir sind. Den angefangenen Streit so schnell wie möglich schichten. Offen auf verschlossene Menschen zugehen und mit ihnen reden.”
„ Ich versuche meinen Mitmenschen immer mit Respekt und Offenheit und einem Lächeln im Gesicht entgegen zu treten. Wenn es in der Schule, mit Freunden oder in der Familie Streit gibt, versuche ich diesen zu schlichten. Ich bete jeden Tag für Frieden und gebe mein Bestes, ein bisschen von Gottes Licht in die Welt zu tragen.”
Laya 16, Assunta, 15 & Constanza, 15
Sonja, 17
Vroni, 16
„ Ich bete jeden Abend für meine Feinde beziehungsweise für die Personen, welche mich nicht mögen und dies auch zeigen. Ich bemühe mich, sie im Gebet einzuschließen, auch wenn dies nicht immer so einfach ist.”
„ Im Alltag z.B. in meiner FH
Peter, 19
„ Um den Frieden zu Leben braucht man meiner Meinung nach eine „gesunde Wurstigkeit“. Man könnte diese Lebenshaltung auch mit Toleranz oder Gelassenheit beschreiben. Wichtig ist einfach eine Haltung der Nächstenliebe mit der man auf die Menschen zugeht. Wenn man mit sich selbst und mit Gott in Frieden ist, wirkt sich diese Ausstrahlung auch auf das Umfeld aus.”
in Starnberg, indem ich versuche andere Mitstudierende aufzubauen und im Gespräch Konflikte zu vermeiden. Besonders wichtig ist es mir dabei, anderen ein Vorbild im guten reden zu sein, lästern zu vermeiden und Positives am anderem Menschen hervorzuheben. Denn Gott liebt jeden von uns, wie sein eigenes Kind!”
Raphaela, 17
„ Ich versuche Frieden mit mir mit-
YOU! Umfrage Wo Und Wie Versuchst Du Den Frieden Zu Leben? In Deinem Umfeld? In Deinem Leben? Wo Bist Du Ein Peacemaker?
Jakob, 18
zutragen. Das heißt, ich möchte überall, wohin ich auch gehe, Frieden verbreiten. Ich habe das von meiner Religion gelernt. Wir Muslime leben täglich bewusst den Frieden und das ganz einfach : Mit unserem Gruß. Unser Gruß ist auf Arabisch (As-salamu alejkum) und bedeutet auf Deutsch "Friede sei mit dir!" Täglich begrüßen wir Muslime uns so und wünschen uns so gegenseitig immer den Frieden.” Lejla
mit meinen Mitmenschen zu wahren, versuche ich über Kleinigkeiten, die mich stören hinweg zu sehen.”
Helly, 17
„ Ich versuche mit allen
Rukaja, Lejla, Jasmina
„ Streit vermeiden unter Freunden, Familie, in der Gesellschaft. Selbstbewusstsein, auch an andere denken. Lösen von Konflikten in der Familie oder unter Freunden.”
„ Um den Frieden im Umgang
Jakob, 18
Onur 18, Sebastian 17, Osman 18, Raffael 18
Hanna, 14
„Be nice and
Menschen gut auszukommen. Ich denke, dass Frieden für alle Menschen sehr wichtig ist. Dies kann man jeden Tag auch tun, in dem man beispielsweise Hilfsbereitschaft oder Verständnis zeigt und seine Mitmenschen respektiert. Frieden ist Voraussetzung für jede Freundschaft.”
do it 5 minutes early In Diskussionen bleib ich ruhig, um einen Eskalation zu vermeiden.”
Monika, 18
Laura, 17
Leah, 17 & Rabia, 18
Kino
Die Liebe seines Lebens Die Liebe seines Lebens... waren die Züge. Er war fasziniert davon und konnte unzählige Strecken- und Fahrpläne auswendig. Die Rede ist von Eric Lomax, der vor einigen Jahren erst verstorben ist und Unglaubliches in seinem Leben durchgemacht hat. Seine wahre Geschichte wurde nun unter dem Titel „Die Liebe seines Lebens“ verfilmt. Von Vroni Weinlich
Jemandem vergeben, der einen gequält hat?
6 RampenLicht
YOU! // Juli - August 2015
D
ie Story beginnt im Jahr 1980, als Lomax (gespielt von Colin Firth) auf einer Zugfahrt die Bekanntschaft von Patti (Nicole Kidman) macht. Sie verlieben sich ineinander und treffen sich wieder. Schon wenige Monate später entscheiden sie zu heiraten und Patti übersiedelt zu ihm nach Schottland. Was Patti bis dahin nicht wusste: Ihr Mann wird seit Jahren von schrecklichen Ereignissen aus seiner Vergangenheit geplagt. Er hat furchtbare Albträume und seine Schreie in der Nacht gehen ihr durch Mark und Bein. Patti hat keine Ahnung, was mit ihrem Mann los ist und will es herausfinden, kommt aber nicht an ihn ran. Sie hat Angst, ihn zu verlieren. Eric jedoch gibt nichts preis, will nicht darüber reden und verschließt und entfernt sich immer mehr von ihr. Verzweifelt geht Patti zu einem Freund von Eric, um zu erfahren, welche Ereignisse ihren Mann so quälen. Der Film springt nun in die Vergangenheit und zeigt, was damals, in der Zeit des zweiten Weltkriegs, passiert ist: Die britischen Soldaten (darunter Lomax) werden, nachdem sie in Singapur kapitulieren mussten, von den Japanern unter grausamsten Verhältnissen als Arbeiter für den Bau der Bahnstrecke nach Burma eingesetzt. Eric und seine Kameraden, die allesamt Ingenieure sind, schaffen es, unbemerkt alle notwendigen Teile für ein Radio zu besorgen, und können auf diese Art Nachrichten aus ihrer Heimat mithören. Außerdem zeichnet Lomax eine Karte der Zugstrecke, da er einfach ein großer Zugfan ist und ihm die Bahnstrecken in der Gegend noch nicht bekannt sind. Doch die Japaner entdecken schließlich das Radio und die Karte. Von da an beginnen für Lomax unvorstellbare Qualen. Er wird brutalst gefoltert, um Informationen über sein Vorhaben in Erfahrung zu bringen. Doch so ein „Vorhaben“ gibt es gar nicht und er sagt zwar immer nur die Wahrheit, dass er und seine Kollegen einfach nur Nachrichten aus der Heimat hören wollten und dass er einfach von Zügen so fasziniert sei und deshalb die Karte gezeichnet hätte. Sein Peiniger, der erbarmungslose Nagase, glaubt ihm jedoch kein Wort und vermutet in ihm einen Spion. Die Folter scheint kein Ende zu nehmen. Völlig am Ende, total ausgehungert und eingesperrt in einen Käfig aus Bambus, sieht Lomax nach einer viel zu langen Zeit der Angst und Schmerzen endlich die Fallschirme der Briten landen und wird gemeinsam mit seinen Freunden zurück nach Großbritannien gebracht.
Die Rache hat Lomax schon tausende Male in seinem Kopf durchgespielt.
Möchte er genauso zum Peiniger werden? Als er vierzig Jahre später das Foto von Nagase in der Zeitung sieht, wird im klar, dass dieser offenbar nie für seine Kriegsverbrechen bestraft wurde, da er als Touristenführer in einem Kriegsmuseum arbeitet. Lomax beschließt, nach Japan aufzubrechen, um Nagase umzubringen, so wie er es schon tausend Mal in seinem Kopf durchgespielt hatte. Konfrontiert mit den vergangenen Ereignissen dreht sich nun der Spieß um und der Japaner ist plötzlich in der Opferrolle und sitzt verängstigt am Tisch gegenüber von Lomax. Schon erhebt dieser seine Hände, um Nagase spüren zu lassen, was er ihm damals angetan hatte, doch irgendetwas in ihm lässt ihn plötzlich zögern und er schlägt stattdessen auf den Tisch daneben. Lomax gibt Nagase einen bitteren Geschmack dessen, was er selbst damals durchmachen musste, ohne ihm jedoch wirklich etwas anzutun. Lomax beruhigt sich immer mehr und sein Zorn schlägt langsam um in Erschöpfung und Traurigkeit. Es beginnt ein Gespräch zwischen den beiden, in dem Nagase zugibt, dass er Lomax damals sehr bewundert habe und dass er der Einzige gewesen sei, der ausgesprochen hatte, dass die Japaner angegriffen würden und bald besiegt seien. Das hatte Lomax nämlich über das Radio gehört. Berührt und verwirrt reist Lomax nach Großbritannien zurück und erhält daraufhin einen rührenden Brief von Nagase, der mittlerweile auch sich selbst eingestehen konnte, dass er große Fehler begangen und viele Lügen erzählt hatte, nur, um nicht als Kriegsverbrecher angeklagt zu werden. Lomax reist daraufhin erneut nach Japan, diesmal gemeinsam mit seiner Frau Patti, der er sich nach seiner Rückkehr aus Japan endlich öffnen konnte. Dort trifft er auf einen völlig gebrochenen Nagase, der sich vor ihm verneigt und sich bei ihm in tiefer Reue entschuldigt für alles, was er ihm angetan hat. Lomax
reicht ihm einen Brief, in dem steht, dass er ihm vergibt. Endlich ist er bereit zu vergeben, vollkommen. Im Abspann erfährt man noch, dass die beiden Freunde wurden und es bis zu ihrem Tod auch blieben. Eine unglaublich bewegende Geschichte, vor allem auch deshalb, weil sie wirklich passiert ist. Und sie zeigt sehr deutlich, dass Rache und Zorn den Menschen nur kaputt machen, Vergebung und Loslassen hingegen befreien. Sein ganzes Leben lang war Lomax gequält von Rachegedanken und Mordgelüsten. Er hat sich genau ausgemalt, wie er Nagase quälen und wie er ihn schließlich umbringen würde. Obwohl er annahm, dass Nagase wie die anderen Kriegsverbrecher bestraft worden war, konnte er trotz der vermeintlichen „Gerechtigkeit“ keinen Frieden finden. Erst als die beiden dann tatsächlich wieder voreinander standen und Lomax seinen Plan in die Tat umsetzen wollte, änderte sich etwas in ihm. Was war es und warum (erst) in diesem Augenblick? Vielleicht sah er die Angst und Reue in den Augen Nagases, erkannte sich selbst darin und hatte Mitleid. Oder es wurde ihm plötzlich klar, dass er ganz genauso wie damals Nagase ein Peiniger geworden wäre, ohne Erbarmen und ohne Skrupel. Und das wollte er dann doch nicht, so sein wie sein schlimmster Albtraum. Den Schlüssel zu seinem Frieden fand er erst in der Vergebung. Man merkt richtig, wie beide loslassen können, alles fällt ab und sie können das erste Mal verwundbar und zugleich erleichtert sein von einer riesigen Last, die sie beide ein Leben lang getragen hatten. Im Film sagt Lomax: „Irgendwann muss der Hass ein Ende haben.“ Und diesen großen Schritt hat er, völlig unerwartet, gemacht und geschafft.
Lomax macht die Erfahrung: Nur Vergebung schafft den Frieden im Herzen. RampenLicht Juli - August 2015 // YOU!
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Interview
„HipHop kommt von der Straße und wird auch immer irgendwie Straße bleiben“ Danny Fresh Lange Zeit war es still um den deutschen christlichen Rapper. Nur geht es wieder los. Mit dem Album #losgehen bringt Danny Fresh sein 4. Studioalbum heraus. Wir haben mit ihm über sein Album und über den Weltfrieden gesprochen. Von Michael Cech
8 RampenLicht
YOU! // Juli - August 2015
YOU!: Nach sechs Jahren Pause nun wieder ein neues Album... #losgehen. Worum geht’s? Danny: Ein großes Thema auf „#losgehen“ ist die Spannung zwischen der virtuellen Welt und dem realen, greifbaren Leben. Ein Zitat vom Titelsong ist: „Ich bin vernetzt, von roten Fäden umgeben, kenn 1000 Leute, doch mir fehlt jemand zum Reden.“ Wir werden zugeballert von hunderten Nachrichten am Tag. Auf den HipHop-Seiten gibt es tausende „Internet-Rapper“, aber wer traut sich auf eine Bühne und tritt vor „echten“ Menschen auf? Wer ist mein Freund nicht nur auf Facebook? Und mit wem kann ich wirklich was bewegen und nicht nur Bilder hin- und herschicken? Um solche Dinge geht es. Und zum anderen geht es darum, wie schwer es oft ist, sich zu motivieren und selbst loszugehen - wofür auch immer. Also geht es ganz persönlich auch darum, wie schwer es mir gefallen ist, nach einer langen Pause ohne Album wieder mal zu starten. Was hat sich musikalisch geändert, so nach sechs Jahren? Man hört zum ersten Mal auf einem meiner Alben relativ viele synthetische Sounds. Ich habe mit DubstepElementen gearbeitet - allerdings in typischer „Rap-Manier“, indem ich Sounds gesampled und geschnitten habe. Insofern bleibt es Rap. Es gibt weitaus mehr Melodien und Harmonien auf diesem, als auf „Vici“, dem letzten Album und die Verständlichkeit der Texte war mir auch sehr wichtig. Einige der Songs habe ich nicht nur textlich, sondern auch musikalisch selbst geschrieben und ich war bei allen Songs als Co-Producer beteiligt. Du warst im Gefängnis für Workshops zur Gewaltlosigkeit. Kannst du uns darüber erzählen? Zum ersten Mal habe ich das Projekt im Rahmen meines Master-Studiums „Educating Artist“ durchgeführt. In meiner Masterarbeit ging es um „Gewaltfreie Kommunikation“ und dafür habe ich dann das Projekt in der JVA StuttgartStammheim organisiert. Dort habe ich bei 14 Terminen mit jugendlichen U-Häftlingen zwischen 16 und 21 Jahren gemeinsam Rap-Texte erarbeitet. Allerdings hat nicht jeder einen eigenen Song geschrieben, sondern es war jeweils das Ziel, gemeinsam ein Thema zu finden. Und da fängt das schon an mit der „verbalen“ Gewaltlosigkeit. Wie entscheiden sich 12 Leute für ein Thema? Welche Worte wählen sie? Nicht
vergessen - ein großer Teil der Teilnehmer sitzt wegen Körperverletzung ein und der Auslöser dafür war meistens ein Gespräch, das irgendwie schief gelaufen ist - und dann haut eben einer zu. Darum ging es zuerst. Und später ging es dann darum, dass sie - wenn sie Lust dazu haben - ihre eigenen Geschichten in den Rap-Songs erzählen. Wie ist da gerade HipHop ein Sprachrohr? Naja - HipHop kommt von der Straße und wird auch immer irgendwie Straße bleiben. Bei Rap gehören die krassen Geschichten aus dem Leben einfach dazu. Und deshalb ist es völlig OK und cool über die Sch*** zu rappen, die man gebaut hat. Aber es ist auch OK und „cool“ darüber zu rappen, dass es einem leid tut, wenn man die eigenen Eltern, die Familie mit seinen Taten enttäuscht hat. In einem Rap ist das kein Ding, aber einem Sozialarbeiter erzählst du das so nicht. Oder vielleicht nach einem halben Jahr, aber nicht beim 2. Treffen. Außerdem kannst du beim Rappen auch mal etwas aufdrehen und verbale Gewalt rauslassen - weil „Battle“ einfach zu HipHop dazu gehört. Wo liegen deiner Meinung nach die Gründe, dass wir dazu neigen, auf Dinge mit Gewalt zu antworten? Die Gründe können sehr verschieden sein: Oft, wenn du mit Gewalt reagierst, hast du das Gefühl, keine andere Wahl zu haben. Und das liegt oft daran, dass die Worte fehlen. Dir fällt nichts mehr ein, du fühlst dich in die Ecke gedrängt, verletzt, beleidigt, erniedrigt, missverstanden - und dann schlägst du zu. Manche wachsen in Familien und Kulturen auf, in denen Gewalt als Lösung akzeptiert wird. Da redet man nicht mit dem, der deine Schwester anmacht - dem haut man eine rein. Und sehr häufig sind es einfach nur Missverständnisse. Beide verstehen nicht, was dem anderen wichtig ist, was die Werte des Gegenübers sind und dann läuft Kommunikation schief. Wie kann man es konkret schaffen, Frieden zu schließen, vor allem wenn Verletzungen passiert sind? Ich zähle da nicht nur physische Verletzungen dazu. Es gibt ja viele verschiedene Ansätze in Krisengebieten weltweit, aber auch bei Familienkonflikten. Da gibt es dann „Schlichter“, die versuchen beide Seiten wieder zueinanderzubringen. Was ich am Konzept der „Gewaltfreien Kommunikation“ mag, ist, dass man versucht, über Dinge
zu reden, ohne sie zu bewerten. Aber ich glaube, Vergebung ist DIE Grundvoraussetzung, damit wirklich Frieden geschlossen werden kann. Das ist ja oft das Problem bei Streitigkeiten vor Gericht: Da wird dann ein Urteil gefällt, meistens sind beide Seiten unzufrieden, aber wirklicher Frieden wird selten geschlossen. Weil jede Seite Recht haben will. Aber keine Seite will vergeben. Ist dein Glaube an Gott etwas, was dir hilft, den Frieden zu leben? Auf jeden Fall. Er ist das Einzige, was mir hilft, den Frieden zu leben! Warum? Weil Jesus das lebendige Beispiel für Vergebung ist. Er hat mir vergeben und nur deshalb weiß ich überhaupt, was Vergebung ist! Er hat sogar seine Feinde geliebt und fordert uns auf, dasselbe zu tun. Durch ihn weiß ich erst, was Liebe ist, und nur deshalb kann ich versuchen so zu leben. Ohne Liebe und Vergebung gibt es keinen Frieden. Wie kann jeder von uns zu einem „Peacemaker“ werden? Das ist relativ einfach: Schau nicht nach irgendwo auf der Welt, sondern schau dich mal um in deiner Nachbarschaft, deiner Schule, deinem Job, deiner Kirche. Da findest du täglich die Möglichkeit, ein Peacemaker zu sein, indem du Liebe und Vergebung weitergibst. Denk mal darüber nach, wer dich im Moment so richtig nervt - genau bei dieser Person kannst du anfangen, ein Pacemaker zu werden. Aber sei entspannt dabei das kommt nicht von heute auf morgen. Und ganz wichtig: Du musst dich jetzt nicht in jeden Streit einmischen, den du mitbekommst. Mach das bitte nicht. Du findest rechts und links von dir in deinem Umfeld genügend Möglichkeiten - glaub mir!
RampenLicht Juli - August 2015 // YOU!
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Fußball
Wenn der Vater die eigene Mutter ermordet... BVB-Star Jakub „Kuba“ Błaszczykowski gibt Einblicke in sein Leben Als 11 jähriger Junge musste Jakub „Kuba“ Błaszczykowski mit ansehen, wie sein Vater seine Mutter ermordete. In seiner Biografie, die im August erscheinen wird, schreibt er offen über das, was damals geschah. von Maria Greda und Chantal ReiSSel
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YOU! // Juli - August 2015
M
ehrere Monate lang war Kuba verletzt, er hatte einen Kreuzband- und Muskelfaserriss erlitten. Die zwangsläufige Pause nutze der Dortmunder dazu, seine Vergangenheit zusammen mit der polnischen Journalistin Malgorzata Domagalik, in einer Autobiografie aufzuarbeiten. In einem Interview mit „der Welt“ sagte er darüber: „In dem Buch spreche ich über alles, was ich erlebt habe.“ In einem der Kapitel, schreibt er Erinnerungen nieder, die er am liebsten wohl aus seinem Kopf löschen möchte.
Nach diesem schrecklichen Erlebnis, hatte Jakub nicht nur schlagartig seine Mutter verloren, sondern gleichzeitig auch den Vater. Dies nicht nur im geistigen Sinn, denn 15 Jahre lang musste dieser ins Gefängnis. Bald, nachdem er freigelassen wurde, starb er im Alter von 56 Jahren. Um bei seiner Beerdigung dabei zu sein, verließ Kuba das Trainingslager für die Europameisterschaft 2012. „Es war meine Pflicht, ihm den letzten Respekt zu erweisen. Respekt für den, der mir das Leben geschenkt hat, und dank dem ich auf der Welt bin. Einmal hat mein Onkel mir erklärt, dass ich versuchen soll, wie Jesus zu vergeben. Es ist das Schwierigste im Leben. Aber ich werde trotzdem nie verstehen, warum es dazu kommen konnte.“ Kuba bekennt sich offen zu seinem Glauben als Katholik. „Ich persönlich glaube und bin überzeugt, dass Christus im Alltag hilft.“ Den Glauben hat er vor allem durch seine Großmutter vermittelt bekommen, welche ihn und seine Brüder nach dem Mordfall zu sich genommen und großgezogen hat. Auf einer katholischen Website in seiner polnischen Heimat sagte er einmal: „Ich verstehe dass, der Glaube für jeden individuell ist, jedoch für mich ist er eine sehr wichtige Sache. Ich denke, dass jeder in einem schweren Moment, indem es Probleme gibt, anfängt mit dem Glauben.“ Und er erklärt überzeugt weiter: „Deswegen versuche ich, selbst mit einem starken Glauben, in gewisser Weise Leute dazu zu animieren, dass sie nicht vergessen, was das Wichtigste ist, nämlich der Glaube und das Gebet.“
Jakub „Kuba“ Błaszczykowski Geburtsta g // 14. Dezember, Tr uskolasy, Pole n GröSSe // 17 6
cm
Verein // Bo russia Dortmund (B VB), Vertrag bi s 2018 Position //
Mittelfeldspie
Trikotnum mer
ler
// 16
Nationalm annschaft // Polen (Kapitä n von 20102014) Länderspie le // 68 für Polen Privates // Verheiratet m it Agata Błaszc zykowska, zw ei Töchter Oliw ia und Lena Sonstiges // wurde unfreiwillig Yo uTube Star, als er im Nov ember 2010 bei einem G astspiel in Freiburg, das leere Tor nich t traf. Das Vide o war gleich auf zahlreichen Vi deoportalen zu sehen.
Durch die Veröffentlichung seiner Lebensgeschichte zeigt uns Kuba, dass das Leben sehr hart sein kann, dass man vielleicht Schicksalsschläge einstecken muss. Viel wichtiger ist aber, dass man daran nicht zerbrechen darf. Im Interview mit der Zeitung „Die Welt“ kommentiert er: „Dieses Erlebnis hat mein Leben komplett durchgeschüttelt, verändert und geprägt. Es ist ein wichtiger Punkt in meiner Biografie. Aber ich sehe darin auch etwas, was mich stark gemacht hat. Ich bin davon überzeugt, dass gerade die schwierigsten Momente einen Menschen stark machen können.“
RampenLicht Juli - August 2015 // YOU!
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Mainstreamcheck
Foto: warner music
Zugegeben, sie sind weder jung noch besonders hip. Aber dafür gehören sie zu den wichtigsten und großartigsten Bands unserer Zeit. Muse sind Pflicht für jeden, der Musik mag. Und da wird auch ihr eben releastes Album „Drones“ keine Ausnahme machen. Das gesamte Werk ist ziemlich genial.
immer bewusst, aber wenn wir uns mal eine Auszeit gönnen und über unser Leben nachdenken, in uns gehen und uns Zeit für das Gebet nehmen, dann wird schnell bewusst, dass es nicht immer so einfach ist, ein gutes Leben zu führen. Es gibt viele Versuchungen. Und jeder von uns erliegt ihnen manchmal.
Dieser Hoffnungslosigkeit, stellt Gott die Gnade entgegen: „Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus“ (Röm 3,24). Zu Recht dürfen wir mit Matthew rufen: Gnade! Zeig mir Gnade!
von andycandy
Matthew Bellamy hat dafür ein Medikament: Gnade! „Mercy, mercy, show me mercy“, schreit er. Gewähre mir Gnade von den Mächten, die existieren, kann mich bitte jemand rettet? Aber Hand aufs Herz: Wer kann eigentlich vor diesen Mächten des Bösen retten? Im Johannesevangelium (1,17) in der Bibel heißt es: „Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus.“ Die Wahrheit wird uns befreien und die Gnade finden wir in Christus: für alle unsere Verfehlungen und Probleme. Er ist keiner der „absent gods - abwesenden Götter“, wie sie Matthew in der zweiten Strophe besingt, sondern ein Gott, der eingreift, uns begegnet, ein echter Freund sein will. Wer sich auf Christus einlässt, bricht aus der „silent tyranny - der stillen Tyrannei“ der Männer in den langen Mänteln aus, die uns ständig einreden wollen, welche Dinge wir brauchen, was wir denken und sagen dürfen, wie wir unser Leben leben müssen und dass wir ohnedies zu schlecht für den Himmel sind, dass es keine Hoffnung gebe.
Help me. I've fallen on the inside I tried to change the game I tried to infiltrate But now I'm losing to men in cloaks Always seem to run the show Save me from the ghosts and shadows Before they eat my soul
Besonders ins Ohr sticht „Mercy“ und auch textlich kann man hier einiges mitnehmen, wenn Matthew Bellamy singt: „Help me, I've fallen on the inside - hilf mir, ich bin innerlich gefallen“ und weiter „Ich versuchte, das Spiel zu ändern, ich versuchte sie zu infiltrieren, aber nun verliere ich gegen die Männer in den Mänteln, die anscheinend immer die Show rennen“, also die Fäden in der Hand haben. Erinnert ein wenig an Momo. Wer’s nicht gelesen hat: ein Mädchen kämpft gegen graue Männer, die den Menschen ihre Zeit stehlen. Oder an C.S. Lewis' Buch „Anweisungen an einen Unterteufel“ (das auf jeden Fall lesen!), in dem jener Unterteufel versucht, einen Menschen in die Hölle zu bringen. Bei beiden Lektüren wird klar: Wir Menschen brauchen einen Retter. Und auch Muse sind davon überzeugt: „Rette mich von den Geistern und Schatten, bevor sie meine Seele fressen.“ Klar, unsere Seelen sind hart umkämpftes Gebiet. Das ist uns vielleicht nicht
12 RampenLicht
YOU! // Juli - August 2015
Songtext
Mercy, mercy. Show me mercy From the powers that be Show me mercy. Can someone rescue me Absent gods and silent tyranny We're going under hypnotised By another puppeteer And tell me why the men in cloaks Always have to bring me down Running from the ghosts and shadows The world just disavows Mercy, mercy. Show me mercy From the powers that be Show me mercy. Can someone rescue me Show me mercy. Show me mercy please Help me. I've fallen on the inside And all the men in cloaks Trying to devour my soul Show me mercy. From the powers that be Show me mercy. From the gutless and mean Show me mercy. From the killing machines Show me mercy. Can someone rescue me
© Universal
Muse: Mercy
Die neuesten CDs im Check
Contemporary Christian Music
ALEX FAITH & DRE MURRAY
Akustik, Folk, Pop
JON FOREMAN
The Wonderlands: Sunlight EP Dass Jon noch lange nicht ausgesungen hat, wenn nach einem Switchfootkonzert die Scheinwerfer erloschen sind, zeigen nicht bloß seine spontanen Aftershows auf diversen Tankstellen und in Stiegenhäusern sondern auch seine Seitensprünge mit Fiction Family und mit sich selbst. Zuletzt spannte er einen lagergefeuerten Regenbogen über die Jahreszeiten, diesmal knüpft er das Netz feiner: 24 Songs für 24 Stunden eines Tages. Der Versuch: eine Welt ausschließlich aus Melodie und Text zu erschaffen – The Wonderlands also. Dass Jon sich dabei eher an den Meister des Schaffens annähert als an Alice, liegt auf der Hand. Unterstützt wird er dabei von seinen „Dudes“ von der Dave Mathews Band, von Mutemath usw. Bis im Herbst sollen alle vier EPs auf dem Markt sein und dann will Jon den Weltrekord mit dem längsten Konzert brechen: 25 Stunden, denn 24 gibt es schon. Na dann: „Es werde Licht!“
Gospel, Roots, Soul
MIKE FARRIS
Shine For All the People Wer Gospelmusik bisher nur aus dem Mund des Geschichte- oder Englischlehrers kennt (nicht weil der so gut singen würde, sondern weil er Gospels und Spirituals vielleicht im Zusammenhang mit dem Sklavenhandel mal erwähnt hat), der sollte sich diese Bildungschance nicht entgehen lassen: „Shine for All the People“ ist besser als jeder WikipediaArtikel und als jede Stundenvorbereitung des Geschichtelehrers sowieso: Die extrem soulige Stimme des einst medikamentenabhängigen Farris fährt mit den Bläsersätzen Schlitten, die rauchigen Bluesgitarren drücken mit dem Backgroundchor Arm und die salomonischen Rhythmen tanzen mit den Klaviertasten Boogie. Kein Wunder, dass die National Academy of Recording Arts & Sciences in den USA heuer nicht drum herum gekommen ist, diesem guten Mann und seinem neuen Album einen Grammy aufzuhalsen – auch wenn sie dafür erst die Kategorie „Best Roots Gospel Album“ erfinden mussten. Zumindest könnte es durchaus so gelaufen zu sein.
Pop, Soul
jimmy needham
Vice & Virtue
Ob Laster & Tugend, Jekyll & Hyde oder einfach nur Jimmy & Needham. Was auch immer es ist, es funktioniert – umso besser sogar, wenn sie alle gemeinsam auftreten. Und genau das passiert auch auf Jimmy Needhams neuem Album „Vice & Virtue“, auf dem beispielsweise eben auch der bluesige Song „Jekyll and Hyde“ auffällt. Inhaltlich provoziert der nette Junge von nebenan so sehr, dass er den Zensurstift der Plattenfirma fürchtete: Doch Jesus sei nicht gekommen, um uns nett sondern um uns neu zu machen. Und da wir schließlich nichts als Sünde und Zerbrochenheit zu geben hätten, sollten wir besser die lauwarmen Arschbacken zusammenkneifen und das Kreuz umarmen. Auch wenn er die Arschbacken nicht direkt in den Mund genommen hat (wohl gerade deshalb), war sein Label begeistert von seinem persönlichen Zeugnis und der souligen, jazzigen, bluesigen und discokugeligen Interpretation desselben. Und auch die Fans sind sich einig: Dieser Typ wird ja immer besser!
Hip Hop, Rap
ALEX FAITH & DRE MURRAY
Southern Lights: Overexposed SouHip Hopper posen gerne – das ist bekannt. Manche von ihnen posen sogar über ihre Ex. Aber sind diese dann Overexposers? Deren Alben overexposed? (note to self: Lass diese blöden Sprüche!) „Southern Lights: Overexposed“ hat nämlich nichts mit Prahlereien über Ex-Freundinnen zu tun, sondern erzählt die ungemütliche Geschichte von Eric Young, der die Ermordung seines älteren Bruders nicht aufhalten kann und an den daraus resultierenden Schuldgefühlen fast zerbricht. Aber eben nur fast – und das macht das Album zu einem hoffnungsvollen, einem positiven, einem christlichen. Der südländische Sonnenscheinrap a la Miami Beach springt wie Aschenputtel am Album herum und freut sich dabei, dass er so erwachsen und swag klingt. Und wem das nicht reicht, der kann sich auch (auf Vimeo etwa) das „Visual Album“ dazu anhörenschauen. Jawohl, „anhörenschauen“. Noch nie gemacht? Dann solltest du das mal ausprobieren... Posende Gebärdensprache inklusive! von David Schwarzbau
RampenLicht Juli - August 2015 // YOU!
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YOU!Talk
Taufe im Jordan Die „Backstreet Boys“ gaben Ende Mai ein Konzert in Israel. Sänger Brian Littrell nutzte die Gelegenheit und lies sich zusammen mit seiner Frau im Fluss Jordan „taufen“, am selben Ort, an dem auch Jesus von Johannes getauft worden ist. Für gläubige Christen aus dem Freichristentum, zu denen Brian sich zählt, ist dies besonderer Akt der Tauferneuerung. Auf Instagram komentierte er das Foto: „Es war einer der spirituellsten Tage in meinem Leben.“ Photo: Instagram/rokspics
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YOU! // Juli - August 2015
DJ FreeG und GWF mit gemeinsamer Single „Kingdom“ heißt DJ FreeGs neuer Song, welchen er zusammen mit der Band Good Weather Forecast und dem Rapper VAS aufgenommen hat und in seiner Heimat, der Schweiz, gleich ein voller Erfolg wurde. Platz 4 in den Schweizer Single Charts! Mal sehen, ob die Begeisterungswelle auch auf die Nachbarländer übergeht...
Paris: Mindestens 12 Tote bei Anschlag auf „Charlie Hebdo“ Spiegel 07.01.2015 | Massenenthauptung in Libyen - IS ermordet 21 koptische Christen Frankfurter Allgemeine 16.02.2015 | Paris: Attentat auf zwei Kirchen vereitelt Frankfurter Allgemeine 22.04.2015 | SyrienKrieg: 10 Millionen Menschen auf der Flucht profil.at 29.08.2014 | Nigeria: Boko Haram bekennt sich zu Entführung von 200 Mädchen Kurier 05.05.2014 | Deutsche Salafisten rekrutieren Kinder. Sie inszenieren sich als Teenager-Idole, um Elfjährige für radikale Islam-Strömung anzuwerben Bild 06.05.2015
Thema
Religion gegen Gewalt Werde auch du zum Peacemaker
BrennPunkt Juli - August 2015 // YOU!
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könne sich ll meinen, er „Niemand so rend er äh w rstecken, hinter Gott ve plant und e riff rg be Ü und Gewalttaten ausführt.“
Thema
Religion gegen Gewalt Werde auch du zum Peacemaker Schlagzeilen von Gewalt und Terror. Gruppen, die ihre Religion für Gewalttaten missbrauchen. Besonders als gläubige Menschen macht uns das betroffen. Wie sollen wir darauf antworten? Unglaublich sind die Reaktionen von Vergebung und Nächstenliebe. VON CHANTAL REISSEL
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YOU! // Juli - August 2015
Diese Worte sprach Papst Franziskus, im September 2014 bei einer Ansprache in der albanischen Hauptstadt Tirana. Albanien zählt zu einem der wenigen Länder außerhalb der EU, wo verschiedene Glaubensgemeinschaften friedlich, mit gegenseitigem Respekt und Toleranz zusammenleben. Das harmonische Miteinander zwischen Muslimen, Katholiken und Orthodoxen scheint hier also möglich. Aber warum gibt es dann trotzdem so viele Konflikte im Namen der Religion, wenn es doch auch anders geht? Die Studie des Instituts für Wirtschaft und Frieden zeigt, dass von 35 bewaffneten Konflikten im Jahr 2013, bei 21 Konflikten unter anderem auch religiöse Gründe eine Rolle spielten. Dieses Institut veröffentlichte auch einen „globalen TerrorismusIndex“ für 2014. Er legt dar, dass für 66% aller Todesopfer von Terroranschlägen in den Jahren 2000-2013 vier Gruppen verantwortlich sind: AlQaida, Boko Haram, der Islamische Staat und die Taliban - alle sind islamistische Terrorgruppen. Uns lassen sie mit der betroffenen Frage zurück: Wie kann es sein, dass Menschen ihre Religion verwenden, um zu töten? Wie so oft in der Geschichte, bedient man sich der Religion als ein Mittel, um machtpolitische Interessen zu wahren und Gewalt zu rechtfertigen. Religion lässt sich leicht missbrauchen, wenn es keine einheitliche Auslegung der Lehre gibt, wie es etwa im Islam der Fall ist. Der Koran beinhaltet zudem einige Stellen, die man sehr leicht zum Aufruf zur Gewalt verwenden kann, wenn sie aus dem Kontext gerissen werden. Die radikalen islamistischen Gruppen nutzen genau das aus. Das Ergebnis hören und sehen wir fast täglich in den Nachrichten. Im November 2014 wurden insgesamt 664 Anschläge verübt. 5042 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Im Schnitt wurden also 170
ich t leicht. Denn fällt mir nich er als od “ „Dieser Text LD BI ie nicht als „d s schreibe ihn als Christ. Al rter. Sondern po Re r le überfordert n in neutra ns ah -W ISIS , der mit dem die Füße still Menschen pro Tag durch Dschihadistengruppen Christ nicht länger nn ka h Ic .] r mich ist Fü . er ng Fi e umgebracht [Zahlen entstammen der Studie des ist. [.. er: di en n – oder bess tes zu erzähl International Centre for the Study of Radicalisati- halte der Liebe Got n us. vo ist ut hr la C it, s su on (ICSR) und der BBC, London]. Und wer kennt es Ze ung durch Je um ar w n der Vergeb d vo un d un en hrist es nicht, das im Februar vom Islamischen Staat Werten als C Haben wir Von unseren gepostete Video „Eine Botschaft unterschrieben htig sind! [...] ic w so t tz je nau bekennen ge zu sie en mit Blut an die Nation mit dem Kreuz“. Christserem Glaub un zu s un t, l ei andere Angs liche Kopten, in orangefarbenen Overalls, werzu handeln, w entsprechend d so unfassn un he den gefesselt an den Strand geführt, auf die Knie äubige Mensc gl h lic nt ei s der Glaube verm gedrückt und geköpft. Die Bilder von blutrot hten? Weil un s Böses anric re l Religion ba ei W gefärbtem Wasser, das an den Strand schwappt, worden ist? ge hm ne ge unan mus scheint? werden einem wohl lange nicht mehr aus dem h am Fanatis eil zlich so oft na öt nd gerade w pl U . Kopf gehen... tfertigt ISIS ch re e , ub en la ch G au Kein missbr chtfertigung n sie Gott als Re igen im Herze ub lä Was antworten wir auf solche Grausamkeit? SolG m de je ch Wir .] do [.. es . s ill w mus len wir das einfach stillschweigend hinnehmen, ss er schreien dung: ei ch eh tut tun, da ts w En so r de r dagegen hetzen oder gar Gleiches mit Gleichem lück nicht vo sterben. stehen zum G leugnen oder vergelten? Nein, wir müssen viel RADIKALER en ub la G n deutso eigene n um t de tz je sein! Und zwar, indem wir genau das Gegenb sollten wir al sh de anfanr e de ad wie Ger teil von ihnen tun. Die neue christliche Medien . Wir sollten richten, be r dazu stehen zu he lic en ub Organisation „MIGHTY“ hat das sehr schön in Guten im Gla m int. de he n sc vo e n, od ge einem Antwortvideo auf das IS Massaker dargeell nicht in M ln und pe wenn es aktu ch em kr au ch ho stellt. Unter dem Titel „Who Would Dare to Love en die Ärmel n.“ Und wir sollt ISIS? (A Letter from the People of the Cross)“ htbar mache sic n ei -S ist der BILD. ser Chr ur te un ak stellten die Mitarbeiter ein Video auf Youtube. g, Stv. Chefred in ck Bö l ie Dan 15 Darin heißt es zum Beispiel: am 28.04.20 de, gepostet „Eine Armee kommt. Ohne Panzer oder Soldaten. Aber eine Armee von Märtyrern treu bis zum Tod, die eine Botschaft des Lebens überbringen. Die Leute des Kreuzes kommen, um an euren Toren zu sterben. Wenn ihr unsere Botschaft nicht in Worten hören wollt, werden wir sie euch mit unseren Leben zeigen, die wir hingeben. [...] Es gibt Vergebung heute Abend, oh Bruder. Es gibt Heilung für deine Sünden, oh Bruder. Es gibt keinen Unterschied zwischen uns. Abgesehen von Christus, sind wir nicht besser als der schlimmste Dschihadist. Christus wurde einmal gekreuzigt - und für alle. Um Sünder wie dich und mich zu Brüdern zu machen. Sogar dich. Gerade jetzt.“ Wer traut sich den Islamischen Staat zu lieben, heißt der Titel auf Deutsch. Eine wirklich große Herausforderung, für uns. Und um wie viel mehr für die, die direkt betroffen sind. Und doch haben uns die Märtyrer ein Zeugnis gegeben, dass der Tod nicht das Ende ist. Gerade sie ermutigen uns, zu zeigen, was es heißt, Christ zu sein, indem wir die Vergebung leben und unsere Feinde lieben. Es ist an der Zeit, Zeugnis zu geben, in Worten und Taten. In der Familie und unter Freunden. In der Schule. In den Medien. Einfach Überall. Daniel Böcking ist stellvertretender Chefredakteur der BILD.de (ehrlich gesagt, hätte ich nie gedacht, dass ich einmal die BILD zitieren würde!) und hat ebendies getan. Er überraschte wohl uns alle mit seinem Outing als Christ. Er hat einige hämische und beleidigende Kommentare der Internet Community dafür einstecken müssen und sicherlich gab es auch merkwürdige Blicke von Kollegen auf der Arbeit, aber er hat es trotzdem gemacht. Er schrieb:
Oder schauen wir dort hin, wo die Menschen direkt betroffen sind: Myriam ist 10 Jahre und wohnte in einem Dorf nahe Mossul, im Irak. Als der IS dort einmarschierte, mussten sich die christlichen Einwohner entscheiden, zum Islam zu konvertieren oder hingerichtet zu werden. Das Mädchen und ihre Familie flüchteten. Jetzt leben sie in einem Betonskelett einer unfertigen Shoppingmall. Im Februar wurde Myriam von dem arabischen Fernsehsender Sat7 interviewt:
e Menschen, hlst du für di Sat7: „Was fü rieben haben zu Hause vert die dich von rer Schwieeu e Ursache und welche di „Ich würde d?“ Myriam: rigkeiten sin nur Gott er tun, ich w de ihnen nichts t.“ Sat7: ihnen vergib bitten, dass er vergeben?“ ch au du ihnen „Und kannst “ Myriam: „Ja. Ein einfaches, schlichtes, kleines „Ja“ kann manchmal mehr bewegen, als eine Truppe Soldaten mit schwerem Gerät. Auch wir können bzw. sollten jeden Tag aufs neue „Ja“ sagen für den Frieden in unserem Umfeld, denn Frieden fängt zuerst bei mir selbst an.
Wir. Stimmen gegen den Krieg. Muslimische Schüler singen für den Frieden
Schüler und Schülerinnen des Islamischen Realgymnasiums in Wien wollen dem Missbrauch von Religion und dem Morden im Namen Allahs eine klare Absage erteilen. Ihr Song: „Wir. Stimmen gengan Kriag“, den sie professionell aufgenommenen haben, soll ein hörbares Zeichen gegen den islamistischen Kriegswahn sein, wie sie in ihrem Projekt betonen. Gleichzeitig wollen die Jugendlichen zum Nachdenken anregen, die muslimische Lebensart differenziert zu sehen, und so Vorurteilen und Schablonendenken aktiv entgegenwirken. Den Song "wir.stimmen gegen den krieg" findest du auf YouTube.
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Religion gegen Gewalt
„Der Islam ist mein Glaube“ Rabia geht in die 7. Klasse des Realgymnasiums in Krems. Sie ist die einzige Muslimin in ihrer Klasse. Wie geht es ihr, wenn sie von den Terroranschlägen hört, die sich auf den Islam berufen möchten? Wie reagieren ihre Mitschüler? Wir vom YOU!Magazin haben Rabia in ihrer Schule besucht und mit ihr darüber gesprochen. VON CHANTAL REISSEL
Gemeinsames bia Statement. Ra ndin eu Fr re ih d un n für Leah posiere n. de ie Fr n de
Rabia 18, geboren in Pakistan
YOU!: Hallo Rabia, wie lange bist du und deine Familie schon in Österreich? Rabia: Dieses Jahr sind es 10 Jahre. Ich bin noch in Pakistan geboren aber meine zwei jüngeren Schwestern schon hier. Würdest du sagen, dass du in einer gläubigen Familie aufgewachsen bist? Ja, ich bin in einer traditionell gläubigen Familie großgeworden. Und was heißt das dann? Also geht ihr zum Beispiel regelmäßig in die Moschee oder betet zusammen? Früher in Pakistan, war eine Moschee gleich in unserer Straße und da ging ich regelmäßiger, zum Beispiel zum Koran Unterricht. Aber hier nicht. Mein Vater geht manchmal an bestimmten Feiertagen, aber ich war noch gar nicht in einer Moschee, seit ich hier bin. Würdest du dann von dir sagen, dass du gläubig, also eine praktizierende Muslimin bist? Ich praktiziere schon, zum Beispiel im Ramadan. Ich bete und faste da, aber ich würde sagen, früher war ich gläubiger als jetzt. Trotzdem würd ich sagen, dass ich sehr viel weiß über den Islam, ich hatte auch viele gute Religionslehrer. Viele andere haben da nicht das Glück. Ich schon und ich hab von meiner Familie auch viel darüber gelernt. Ich glaub schon an Gott... Nur hab ich das jetzt irgendwie etwas verloren... Woran liegt das? An der neuen Umgebung? An neuen Freunden? Nein, eher weil ich mir selber Gedanken darüber mache und vielem kritischer gegenüber bin. Ich habe grundsätzlich nichts gegen den Islam, es sind, glaube ich, nur die Leute, die es irgendwie vieles falsch verstehen. Also ich will nicht vom Islam wegkommen, sondern von diesen Leuten. Okay, und sieht deine Familie das genauso oder bist du da die Einzige? Nicht alle, also es ist unterschiedlich. Mein Onkel zum Beispiel: Er ist ein richtig guter Mensch, er respektiert andere, er steht zu dem, was er ist, würde aber nie zu anderen sagen „Tu das nicht, tu dies nicht!“ Zu mir sagt er so: „Es wäre schön, wenn du die 5 Gebete am Tag beten würdest.“ Aber er lebt in Saudi
Arabien und da ist es halt einfacher. Während der Arbeit oder in der Schule bekommen sie längere Zeiten zum Beten, für das Mittagsgebet zum Beispiel. Hier ist es nicht so und er versteht das auch. Er macht mir da jetzt keinen Druck, ihm ist es wichtiger, dass man ein guter Mensch ist. Anderen Familienmitgliedern wieder ist es wichtiger, dass man den Koran täglich liest und so weiter. Ich habe eine große Familie und da ist es wirklich unterschiedlich. Wie geht es dir, wenn du diese Nachrichten über Attentate von islamistischen Terroristen hörst? Wenn wir etwa in der Klasse drüber reden, merke ich, dass ich da viel aufmerksamer zuhöre. Man fühlt sich halt angesprochen. Ich höre zu und wenn etwas Falsches behauptet wird, sag ich natürlich etwas, aber größtenteils teile ich ihre Meinung. Und hmm ja, ich fühle mich schon ziemlich schlecht dabei, ich finde es traurig. Es sind ja schon unsere Leute, sage ich jetzt einmal. Eine Religion ist immer eine riesen Gemeinschaft und dann ist es einfach traurig, wenn man sieht, das manche in die falsche Richtung gehen und dass wir das dann mit ausbaden müssen. Es ist halt ziemlich sch%&# eigentlich... Ist das bei euch zu Hause dann auch ein Thema? Mein Vater schaut sehr viele Nachrichten und wir reden schon auch hin und wieder darüber, aber es ist jetzt nicht so Standard-Thema. Jedes Mal, wenn ich mit Muslimen zusammen bin, ist es einfach ein Thema, über das man nicht wirklich reden mag, weil es jeden einfach traurig macht. Und du weißt nicht, was man wirklich dazu sagen soll, außer, dass es blöd ist. Wir reden darüber und beschweren uns, aber kommen nicht zu einer Lösung. Es ist traurig, man schaut einfach weg.
Was würdest du dir von uns Andersgläubigen erwarten? [überlegt] Dass man generell toleranter ist und akzeptiert, dass nicht alle gleich sind. Für mich ist es wirklich egal, ob man jetzt Muslim oder irgendwas anderes ist. Der Charakter zählt da eigentlich mehr. Man kann nicht sagen, dass es halt diese eine Gruppe gibt und dann davon ausgeht, dass der ganze Islam schlecht ist. Es gibt im Islam auch gute Sachen, so wie es im Christentum auch Sachen gibt, wo du dir denkst, warum steht das in der Bibel?! Noch eine letzte Frage: Was kann man als Jugendlicher zum Frieden beitragen und was bedeutet Frieden überhaupt für dich? Also vielleicht, dass man andere nicht mobbt. Oder wenn zum Beispiel etwas in der Klasse passiert, da schauen meist immer alle, aber sie machen nichts. Erst im Nachhinein wird dann viel darüber geredet. Ich verstehe nicht, warum man nicht in dem Moment, wenn etwas geschieht, eingreift oder etwas sagen kann. Im Nachhinein braucht man dann nicht mehr darüber reden, da bringt's nichts mehr. Eine Meinung, die nicht geäußert wird, hat auch keinen Wert mehr im Nachhinein. Und hmm... was bedeutet Frieden für mich... [überlegt lange] weniger Krieg, ich weiß nicht - was ist Frieden? Wenn jeder genug zu essen hat, niemand in Angst leben muss. So richtig weiß ich das gar nicht, was Frieden ist...
Und in der Klasse, wenn ihr darüber diskutiert, wirst du dann von Mitschülern auch manchmal blöd angemacht? Also ich muss sagen, seitdem ich hier bin, bin ich nie irgendwie gemobbt worden, wirklich nie. Vielen anderen ist es nicht so gut gegangen, aber ich muss echt sagen, dass ich ziemlich gut hier aufgenommen worden bin. Und in meiner Klasse gibt es halt Leute, die Scherze machen und hin und wieder habe ich mal das Gefühl, sie lassen es nur als Spaß so rüberkommen, meinen es aber nicht so.
bei der Aktion Klasse haben Rabia und ihre acht. em itg m KER“ „I AM A PEACEMA
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, e g n i D 5 du Frieden Thema
mit denen t s n n a k n e h mac Über den Frieden zu reden ist leicht. Aber den Frieden zu leben mit unseren Mitmenschen, in unserer Familie oder auch nur schon im eigenen Herzen, das ist schon viel schwerer. Mit diesen 5 Dingen wirst du aber die Welt verändern.
1. Vergeben: crashed / photocase.de
Es ist nicht leicht, auf Menschen zuzugehen, die uns wehgetan und verletzt haben, doch manchmal sollten wir diesen ersten Schritt wagen. Nicht nur für den anderen, sondern auch für uns selbst. Nicht umsonst heißt es im Vaterunser: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.“ Also in dem Maße, wie wir anderen vergeben, so wird auch uns vergeben. Wir bitten das im Vaterunser auch deswegen, weil wir wissen, dass Vergebung nicht allein aus uns kommt. Menschen, die im Glauben stehen, bezeugen: Wenn man die Vergebung von Gott erfährt, wird es immer leichter, selbst zu vergeben. Fahther Douglas aus dem Irak berichtet in einem Video der christlichen Hilfsorganisation Samaritan’s Purse von der Bedeutung des Vergebens: „Einmal legten sie meine Kirche in Brand. Einmal attackierten sie mich während der Messe... Einmal wurde ich angeschossen. Die Kugel ist immer noch in meinem Bein. In dem Linken. Und ich wurde neun Tage lang entführt, beinahe hätten sie mir meine Zähne und meine Nase gebrochen. Sie tun das alles im Namen Gottes. Ich muss ihnen vergeben. Nicht weil ich muss, weil es Pflicht ist, sondern vergeben, damit die Gnade von Generation zu Generation weitergegeben werden kann. Wenn das nicht passiert, heißt das, dass der Schmerz und das Leid den Weg zu Gott verschließt.“
2. Lieben:
Es gibt immer Menschen, die wir unsympathisch finden, einfach nicht leiden können oder mit denen wir ständig streiten. Es ist aber viel zu einfach, nur die zu lieben, die auch uns lieben, denn das beruht schließlich auf Gegenseitigkeit. Eine Herausforderung wird es erst, denen mit Liebe - oder am Anfang zumindest mit echtem Respekt - zu begegnen, die wir sonst eigentlich gar nicht ausstehen können. Und wer weiß, aus den schlimmsten Gegensätzen können die stärksten Freundschaften entstehen...
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3. Freundlichkeit:
Mutter Teresa, die sich um die Ärmsten der Armen gekümmert hat, sagte einmal: „Friede beginnt mit einem Lächeln. Lächle fünfmal am Tag einem Menschen zu, dem du gar nicht zulächeln willst. Tu es um des Friedens willen.“ Diese Aufgabe ist machbar und lohnt sich, mal auszuprobieren. Es ist eigentlich ganz einfach: Man braucht zum Beispiel nur morgens auf dem Schulweg oder im Bus mal anderen zulächeln und vielleicht sogar grüßen, anstatt sofort Ohrstöpsel rein und in die Gedankenwelt abdriften.
4. Kompromissbereitschaft:
Überall gibt es Konflikte: unter den Geschwistern, in der Schulklasse, in Politik, Kirche und und und... Um diese zu lösen, braucht es Menschen, die nicht nur die Schwierigkeiten, Gegensätze und den Konflikt sehen, sondern das gemeinsame Etwas. Es braucht Menschen, die die Bereitschaft haben, dem anderen zuzuhören, voneinander und übereinander zu lernen und Vorurteile abzubauen. Solche Menschen werden zu Brückenbauern des Friedens.
5. Demut:
Wenn man das Wort Demut hört, hat es oft so einen altbackenen, faden Beigeschmack. Es hört sich zu sehr nach unterwerfen und Duckmäusertum an. Aber erstaunlicherweise, ist hier auch das Wort „Mut“ enthalten. Nämlich der Mut zu dienen. Einfach freiwillig mal das WC putzen oder den Müll rausbringen, zuhause beim Abwaschen helfen und die Wäsche aufhängen. Denn ein Tag ohne gute Tat, ist ein verlorener Tag.
Friedens-Charta „Um Frieden zu schaffen, braucht es Mut, sehr viel mehr, als um Krieg zu führen. Es braucht Mut, um Ja zu sagen zur Begegnung und Nein zur Auseinandersetzung; Ja zum Dialog und Nein zur Gewalt; Ja zur Verhandlung und Nein zu Feindseligkeiten; Ja zur Einhaltung der Abmachungen und Nein zu Provokationen; Ja zur Aufrichtigkeit und Nein zur Doppelzüngigkeit.
„Nie wieder Gewalt!“ en Treffen der Weltreligion
in Assisi
Für all das braucht es Mut, eine große Seelenstärke.“ PAPST FRANZISKUS , 8. Juni 2014
st Johannes Zum ersten Mal hat Pap 6 die Vertreter 198 er Paul II am 27. Oktob einsamen gem em ein zu nen der Religio isi eingeAss h nac Treffen für den Frieden Franziskus, n lige hei des Ort laden, dem der Armut und der mit seinen Idealen Menschen zum le vie so für it Einfachhe orden ist. In den gew Vorbild des Friedens 1 folgten drei 201 und 2 200 3, Jahren 199 weitere Treffen. 1, zu dem Papst Beim letzten Treffen 201 hatte, wurde n ade gel ein XVI Benedikt ng für den läru eine gemeinsame Erk wie eine Charta as etw so st, fas Frieden ver Vertreter aus 300 ren des Friedens. Es wa n anwesend. der Län 50 aus nen 12 Religio die größten n ete bild Neben den Christen aus Islam, en ant ent räs Rep die Gruppen neben Da us. sm dhi Judentum und Bud ntoisten, Shi die : ten tre ver h waren auc Jainisten, Hindus, Sikhs, Taoisten, Anhänger des ein je ie sow ner Konfuzia igion der Bahai. Rel der Zoroastrismus und itionellen trad der ter tre Ver h Es gab auc Indiens, und as erik Am Religionen Afrikas, Religionen ue Ne ten ann gen so sowie der l nahmen auch Japans. Zum ersten Ma Treffen teil. dem an de ben Nichtglau n 12 Punkte festIn der Erklärung wurde walt und TerrorisGe s gehalten, etwa, das Geist der Religihen tisc hen aut mus dem Verpflichtung zu die n, onen widerspreche zur Erziehung zu aufrichtigem Dialog und Hochachtung. ger eiti Respekt und gegens Beispiel: In Punkt 6 heißt es zum
„Darum ist es Pflicht, dass die Personen und religiösen Gemeinschaften der Gewalt, jeder Form von Gewalt, eine ganz klare und radikale Absage erteilen, angefangen von der Gewalt, die den Anspruch erhebt, sich als Religiosität zu bemänteln, indem sie sogar den heiligen Namen Gottes anruft, um den Menschen zu beleidigen. Die Beleidigung des Menschen ist letztlich eine Beleidigung Gottes. Niemals kann eine religiöse Zielsetzung die Gewaltanwendung des Menschen gegen den Menschen rechtfertigen.“ Papst Johannes Paul II, Assisi, 2002
s, einander die Irr„Wir verpflichten un der Vergangenle tei tümer und Vorur verzeihen. Wir zu rt wa gen Ge d heit un en Bemühen sam ein müssen uns im gem d Überun us ism Ego n, tze unterstü beseitigen zu lt wa Ge griffe, Hass und enheit zu lernen, und aus der Vergang htigkeit kein rec Ge dass Friede ohne “ ist. ede Fri r wahre Charta endet mit Und die gemeinsame dem Aufruf: Nie wieder Krieg! „Nie wieder Gewalt! us! Im Namen ism ror Ter der Nie wie ligion GerechRe e Gottes bringe jed rgebung und Ve n, ede Fri d un t tigkei Leben, Liebe!“ BrennPunkt Juli - August 2015 // YOU!
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Alles was nicht ewig ist, ist in der Ewigkeit wertlos. C.S. Lewi s (18 9 8 -1 9 63)
Foto Š Kurosch Borhanian Photography www.kuroschborhanian.com
Foto © Kurosch Borhanian
n e g i l p i e o H orosk h Steinbock // 22.12. - 20.1.
Heilige Franziska Xaviera Cabrini (22.12.) 1850 wurde sie in Mailand geboren. Später zog sie nach New York, von wo aus sie 67 Wohltätigkeitseinrichtungen gründete. Sie erhielt schon bald die amerikanische Staatsbürgerschaft, und so sollte sie als erste amerikanische Bürgerin heiliggesprochen werden. Außerdem ist sie die Patronin der Auswanderer. Mach keinen Unterschied zwischen Einheimischen und Ausländern. Widder // 21.3.-20.4.
Seliger Petrus Calungsod (02.04.) 1654 auf den Philippinen geboren, schloss er sich den Jesuiten an, um bei ihrer Mission unter den Einheimischen zu helfen. Von einem Einheimischen, wurden die Christen mit Speeren angegriffen. Petrus hätte gegen ihn kämpfen können, doch er verstand, dass echte Größe nicht Gewalt ist. Er starb bei dem Angriff mit nur 18 Jahren. Zeigst du wahre Größe?
Krebs // 22.6.-22.7
Wassermann // 21.1.-19.2.
Fische // 20.2.-21.3
Selige Giuseppina Nicoli (03.02.)
Seliger P. Ludwig Mzyk (20.02.)
Die selige Ordensschwester wurde 1863 in Casalisma (Italien) geboren, doch sie verbrachte die meiste Zeit ihres Lebens in Sardinien. Dort machte sie sich bald einen unvergesslichen Namen. Mit ihrer warmherzigen Art pflegte sie die Kranken und Sterbenden. Immer wieder betonte sie, dass man alles was man tut – gut tun soll, wann, wo und wie Gott es will. Nimm dir dies besonders zu Herzen.
Der 1905 in Polen geborene Novizenmeister war sehr beliebt. Er war streng, doch nie verlangte er etwas, was er nicht selbst zu tun bereit gewesen wäre. Mit 35 Jahren wurde er von Nationalsozialisten verhaftet. Immer wieder legte sich der Priester mit Nazi-Soldaten an, um andere zu verteidigen und zu schützen. Hab den Mut für Schwächere einzustehen und sie zu verteidigen.
Stier // 21.4.-20.5.
Seliger Gregor Boleslaw Frackowiak (05.05.) Er wurde 1911 in Polen geboren. Erst war er als Pförtner in einem Missionshaus tätig, dann arbeitete er in einer Druckerei bei seinen Eltern. Bei der Verteilung von regimekritischen Flugblättern, ließ er sich freiwillig verhaften, um das Leben einiger Familienväter zu retten. Steh dazu, wenn du etwas falsch gemacht hast und übe dich in Ehrlichkeit.
Löwe // 23.7.-23.8.
Zwillinge // 21.5.-21.6.
Selige Anna Maria Taigi (09.06.) Sie kam 1774 mit ihrer Familie nach Rom, wo sie als Mutter von sieben Kindern, in armen Verhältnissen lebte. Später hatte sie 25 Jahre lang Visionen und Ekstasen. Zugleich hatte sie große Schmerzen und Leiden ertragen, was sie nannte: „Gegen den Strom schwimmen.“ Viele Leute, Arme sowie auch hohe Geistliche kamen, um bei ihr Rat zu suchen. Schwimmst du gegen den Strom?
Jungfrau // 24.8.-23.9
Selige Katharina Jarrige (04.07.)
Heilige Edith Stein (09.08.)
Seliger Friedrich Ozanam (08.09.)
Sie lebte 1754 in Frankreich. Da sie keine Schule besuchen durfte, lernte sie durch die Erzählungen der Alten und durch Eigenstudium des Katechismus. Außerdem war sie eine begeisterte und begabte Tänzerin. Bald jedoch entschloss sie sich, diese Tätigkeit aufzugeben, um ganz für ihre Nächsten da zu sein. Stelle deine Bedürfnisse hinter die der anderen.
Sie wurde als jüdisches Kind in Polen geboren. Die kluge, gebildete Lehrerin konvertierte mit 31 Jahren zur katholischen Kirche. Aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln wurde sie festgenommen und starb 1942 in Auschwitz. Ein berühmtes Zitat lautet: „Gott verlangt nichts von den Menschen, ohne ihnen zugleich die Kraft dafür zu geben.“ Lass dich von diesem Satz ermutigen, neu an deine Aufgaben heranzugehen.
Er wurde 1813 in Italien geboren, wuchs aber in Frankreich auf. Als Jurist wurde er Führer der katholischen Studentenschaft. Friedrich heiratete und war Professor an einer Universität. Der Mann mit dem brennenden Glauben wurde nie müde, für eine soziale Gerechtigkeit einzutreten. Wo kannst du dich in deiner Umgebung engagieren?
Waage // 24.9.-23.10.
Heiliger Johannes von Dukla (29.09.) Geboren wurde er 1414 in Polen. Bekannt wurde Johannes als Volksprediger und Beichtvater. Nach seinem Tod, geschahen viele Wunder und Zeichen auf seine Fürsprache hin. Doch auch während seiner Lebzeiten war er wegen seiner Heilkraft bekannt, z.B. als eine blinde Frau durch ihn wieder sehend wurde. Bete für andere und trau dich auch große Bitten auszusprechen.
24 GlaubensStark
YOU! // Juli - August 2015
Skorpion // 24.10.-22.11.
Seliger Salvator Lilli (22.11.) Er wurde 1853 in Italien geboren. Der Franziskanerbruder reiste er nach Betlehem und vollendete dort sein Philosophiestudium. Dann wurde er in die Türkei geschickt, um unter Muslimen zu missionieren. Dort wurde er aus Hass gegen das Christentum umgebracht. Bete für alle verfolgten Christen, dass sie ihrem Glauben immer treu bleiben.
Schütze // 23.11.-21.12
Heilige Maria Josepha Rossello (07.12.) Die 1811 in Italien geborene Ordensfrau, unterstützte Jugendliche in Krankheit sowie in seelischen und leiblichen Nöten. Auf Wunsch des damaligen Bischofs, gründete Maria zwei Schulen, zusammen mit anderen Frauen. Sie setzte sich besonders dafür ein, afrikanische Sklavenkinder freizukaufen. Nimm es als Herausforderung, wenn dir schwierige Aufgaben zugeteilt werden.
Die Heiligen sind Stars (Sterne) im Himmel, leuchtende Beispiele für ein geglücktes Leben. YOU!Magazin hat für jedes Sternzeichen einen Heiligen ausgesucht, welcher dir in diesem Monat vielleicht ein paar spezielle Tipps geben kann... von FRANZI Eberhardt
Be holy
Ort der Heiligkeit Ich lasse den Motor an, das Auto rollt. Feierabend. Ich liebe den Moment! Durch das offene Fenster kommt der Frühsommer rein. War ein langer Tag. Aber: gut. Echt gut! Ich mag meinen Job, ich arbeite gern! – denke ich plötzlich. Die Erkenntnis kommt überraschend, ist völlig neu. Das hätte ich ewig nicht so gesagt. Aber es fühlt sich gut an! Es fühlt sich an, als ob ich plötzlich richtig bin, also irgendwie angekommen, am richtigen Ort oder so. Merke, wie ich Lust habe, mehr zu geben. Im Job. Aber ist das wichtig? Die Arbeit? Gut zu sein im Job? „Deine Arbeit ist der Ort deiner Heiligkeit!“ So unvermittelt wie immer sitzt der Besucher plötzlich auf dem Beifahrersitz. Unsere Blicke treffen sich in der Unendlichkeit, irgendwo hinter dem Horizont, hinter der Zeit. von Anna Bodewig
„Meine Arbeit ist der Ort meiner Heiligkeit?“, Ich weiß nicht, ob ich verstehe, was der Besucher meint. Was hat Heiligkeit denn mit Arbeit zu tun? „Heilige sind die, die in allem, was sie tun, also auch in ihrer Arbeit, Gott suchen und Gott dienen. Giuseppe Moscati zum Beispiel. Er war Arzt. Und zwar so richtig gerne. Und er wurde so heilig.“ Wie jetzt? Er war einfach ein Arzt und weil er in seiner Arbeit gut war, wurde er heilig? Der Besucher lächelt: „Giuseppe Moscati war nicht nur einfach ein guter Arzt. Er war ein brillianter Arzt, Sohn einer angesehenen, gläubigen und wohlhabenden Richterfamilie in Italien, in Neapel hatte er Medizin studiert. Als er einmal im Labor die Teilung einer Zelle beobachtet hatte, schrieb er in sein Notizbuch: „Du, Gott, hast Leben und Schönheit geschaffen, Abbild deiner Liebe, die sich von Augenblick zu Augenblick erneuert.“ Giuseppe war ein sehr begabter Wissenschaftler und lehrte als Privatdozent, aber als man ihm eine Professur an der Universität von Neapel anbot, schlug er das Angebot aus.
© Alex- / photocase.com
Warum das denn? Ich dachte, die Arbeit ist der Ort der Heiligkeit? Der Besucher nickt, du hast recht. Aber Guiseppe fand: „Nicht die Wissenschaft, son-
Arzt und Wissenschaftler Geboren 25. Juli 1880 Gestorben 12. April 1927 Heiliggesprochen 25. Oktober 1987 Gedenktag 12. April
Giuseppe Moscati
dern die Nächstenliebe hat die Welt verändert.“ Also entscheid er sich für die Arbeit mit den Kranken, denn die Kranken, so sagte er, „verkörpern die Gestalt Christi, unsterbliche, göttliche Seelen, für die das biblische Gebot gilt, sie so zu lieben wie sich selbst“. Er wusste, dass es seine Aufgabe war, die Menschen zu lieben. In den Menschen, die er behandelte, sah er Jesus. Er hat den Kranken nicht nur Medikamente gegeben, sondern hatte oft stundenlange Gespräche mit ihnen über das Leben und über den Himmel. Er wollte ihnen das Wertvollste geben, was er hatte.“
„Und was war mit seiner Familie?“, will ich wissen. „Giuseppe heiratete nie, weil er sich ganz Gott zur Verfügung stellen und ganz für die Menschen da sein wollte. Unter Einsatz seines Lebens evakuierte er noch ein Krankenhaus, als 1906 der Vesuv ausbrach. Als dann wenige Jahre später die Cholera in Neapel ausbrach, war er Tag und Nacht unterwegs, um den Menschen zu helfen. Und während des Ersten Weltkrieges behandelte er Tausende von verwundeten Soldaten. Außerdem besuchte er die Kranken in den Armenvierteln und behandelte sie kostenlos.
Das Wertvollste, was er zu geben hatte, war Gott, oder?, hake ich nach. „Ja. Giuseppe Moscati ging täglich zur Messe und oft zum Gebet vor den Tabernakel. Seine Liebe zu Gott zeigte sich dann aber hauptsächlich in seiner Menschenliebe, eben in seiner Tätigkeit als Arzt. Er hatte verstanden, dass er Gott in seinen Patienten dienen konnte. Zum Beispiel nahm er einmal eine todkranke Frau bei sich zu Hause auf, weil sie panische Angst vor Krankenhäusern hatte, und pflegte sie bis zu ihrem Tod. Es kamen dann immer mehr Menschen privat zu ihm nach Hause. Giuseppe gab ihnen medizinische Hilfe, aber er unterstützte sie auch mit Geld und Lebensmitteln, weil die meisten von ihnen arm waren.“
Zu seinen Schülern sagte er oft: „Bleibt in der Liebe zur Wahrheit, zu Gott, der die Wahrheit selbst ist, zu allen Tugenden, dann könnt ihr euren Dienst als Mission ausüben. Blickt in all euren Werken zum Himmel.“ Hm, das muss ich nochmal langsam durchdenken: „Bleibt in der Liebe zu Gott, dann könnt ihr euren Dienst als Mission ausüben. Blickt in all euren Werken zum Himmel.“ „Das ist es, oder? Wer das so macht, der findet in der Arbeit den Ort seiner Heiligkeit.“ Der Besucher nickt. „Bei Giuseppe war das so. Als er nach kurzer Krankheit an einem normalen Arbeitstag in seinem Sessel starb, war er erst 46. Die Leute sagten: Der heilige Arzt ist gestorben.
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Liebe sonja! Die Frage, die du hast, ist eine ganz wichtige. Es ist die Frage nach der historischen Zuverlässigkeit, der Wahrheit, danach, wie die Dinge wirklich gelaufen sind. Ich weiß schon im Vorfeld, dass ich deine Frage nicht ausführlich genug beantworten kann, denn zum Schluss bleibt der Glaube eine persönliche und freie Antwort, die du Gott gibst. Gott zeigt sich nicht durch einen wissenschaftlichen Beweis, denn er will keine Wissenschaftler, sondern Freunde. Darum gibt er dir oft nur versteckte Zeichen, genauso wie ein Freund, der dir eine Blume schenkt.
Trotzdem, dass alles erfunden worden ist, wäre ziemlich komisch. Heiligengeschichten, Wunder usw. gibt es ja bis heute. Auch heute gibt es Heilige. Wann ist also die Grenze zu setzen? Bis wohin wäre alles erfunden? Zumindest einen historischen Kern – d.h. dass es diese Personen gab und sie außergewöhnlich gelebt haben, darf man von allen Heiligen annehmen, auch von denen, die kaum nachweisbar sind (wir z.B. der hl. Christophorus). Auch gibt es eigene wissenschaftliche Disziplinen, die sich mit der Frage der historischen Echtheit beschäftigen: Kirchengeschichte, biblische Archäologie, historisch-kritische Exegese, Apologetik heißen die wichtigsten darunter. Und die kommen allesamt sogar zu dem Ergebnis,
26 GlaubensStark
YOU! // Juli - August 2015
Lieber Mönch! Ich habe eine Frage, über die ich schon sehr lange nachdenke! Kann es nicht sein, dass die ganze Bibel und alles über Gott, Maria und alle Heiligen von jemandem erfunden wurden? Dass alles nicht echt ist? Es gibt ja auch Menschen, die Jesus oder Maria gesehen haben sollen, und währenddessen untersucht wurden, was sie aber gar nicht mitbekommen haben. Was ist, wenn diese Menschen sich das alles eingebildet haben, oder sie haben es sich so sehr gewünscht, dass sie eine Erscheinung erzwungen haben? Sonja
dass Jesus die bestgesichertste historische Person der Antike ist – d.h. dass Jesus tatsächlich gelebt hat, ist nach wissenschaftlicher Methodik um vieles glaubwürdiger, als alles andere, was wir im Geschichtsunterricht aus dieser Zeit lernen. Jetzt könnte man noch sagen: Ja gut, dass dieser Jesus gelebt hat und dass es die Heiligen gab, kann als gut gesichert angesehen werden – aber dass das, was in der Bibel steht, das ganze Drumherum so wirklich geschehen ist? Kann sich das nicht jemand ausgedacht haben? Die göttlichen Dinge – die Offenbarung – kann keiner von uns beweisen. Genauso gibt es auch keine zwingenden Gottesbeweise, aber es gibt eben Hinweise, die den Schluss zulassen, dass es durchaus vernünftig ist, das für wahr zu halten. Z.B. Ähnlichkeiten in den unterschiedlichen biblischen Büchern mit der damaligen Literatur und Gedankengut, die darauf schließen lassen, wann oder wo etwas entstanden ist. Ähnlichkeiten innerhalb verschiedener biblischer wie auch außerbiblischer (sogenannte Apokryphen) Bücher, die auf gemeinsame mündliche Erzähltraditionen über das Leben Jesu verweisen, usw. All dies lässt den Schluss zu, dass der Inhalt der biblischen Bücher sehr viel mit dem zu tun hat, was Menschen der
damaligen Zeit mit einem gewissen Jesus v. Nazareth – den sie später auch „Christus“ nannten – erlebt hatten und das sie dann weitergaben an die Menschen nach ihnen. Die haben auch Erfahrungen mit diesem Christus gemacht, dann haben sie begonnen aufzuschreiben, darüber nachzudenken, für anderen zu erklären und systematisch durch bestimmte Begriffe genauer zu erfassen. Und das geschieht bis in die heutige Zeit hinein. Du hast zum Schluss die Erscheinungen erwähnt. Ja, diese Dinge können uns schon zum Nachdenken anregen. Denn von übernatürlichen Phänomenen, die gläubige Menschen erleben, gibt es tatsächlich unzählig viele. Trotzdem werden auch diese Dinge nie ein zwingender Beweis sein für Menschen, die sich nicht für Gott öffnen wollen. Denn wie gesagt, der Glaube ist letztlich eine Freundschaft mit Gott. Und bei einer Freundschaft bleibt dir nichts anderes übrig, als den anderen kennenzulernen, dich auf den anderen, in dem Fall, auf Gott einzulassen. Dein Mönch
Fragen über Glaube, Kirche, Gott und die Welt? Die YOU! Mönche, Priester und auch Schwestern geben Antwort! Die Antworten werden verkürzt und mit geändertem Namen abgedruckt. Schreib ihnen über die Website: www.youmagazin.com
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Alles nur Erfindung?
Mönchline
Kurioses Wissen
Hast du gewusst dass...? Physik
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Biologie ...dass wenn es kalt wird, Bienen im Chor zittern, um den Stock aufzuheizen?
...dass, wenn man einen Regenbogen sieht, man immer mit dem Rücken zur Sonne steht?
...dass sich Elefanten einander grüßen, indem sie ihre Rüssel miteinander verschränken?
...dass eine durchschnittliche Schönwetterwolke in etwa so viel wie 80 Elefanten wiegt?
Religion ...dass es die Bibel komplett auf Deutsch seit dem Jahr 1534 gibt? ...dass in der Bibel 365 Mal „Fürchte dich nicht“ steht? Also für jeden Tag einmal.
Mai 2015
Geografie ...dass den höchsten Pro-KopfVerbrauch an Speiseeis die Finnen haben? ...dass der Vatikanstaat kleiner ist als der New Yorker Central Park?
1 . . . . . . . . . . Mt 8, 28-34 2 . . . . . . . . . . Lk 1, 39-56 3 . . . . . . Joh 20, 24-29 4 . . . . . . . . . . Mt 9, 14-17 So 5 . . . . . . . Mk 6, 1b-6 6 . . . . . . . . . Mt 9, 18-26 7 . . . . . . . . . Mt 9, 32-38 8 . . . . . . . . . . . Mt 10, 1-7 9 . . . . . . . . . . Mt 10, 7-15 10 . . . . . . . Mt 10, 16-23 11 . . . . . . . . Mt 19, 27-29 SO 12 . . . . . . Mk 6, 7-13 13 . . . . Mt 10, 34 - 11, 1 14 . . . . . . . Mt 11, 20-24 15 . . . . . . . . Mt 11, 25-27 16 . . . . . . . Mt 11, 28-30 17 . . . . . . . . . . Mt 12, 1-8 18 . . . . . . . . Mt 12, 14-21 SO19 . . . . Mk 6, 30-34 20 . . . . . . . Mt 12, 38-42 21 . . . . . . . Mt 12, 46-50 22 . . . Joh 20, 1-2.11-18 23 . . . . . . . . Joh 15, 1-8 24 . . . . . . . Mt 13, 18-23 25 . . . . . . Mt 20, 20-28 SO 26 . . . . . Joh 6, 1-15 27 . . . . . . . Mt 13, 31-35 28 . . . . . . . Mt 13, 36-43 29 . . . . . . . . . Mk 11, 1-10 30 . . . . . . . Mt 13, 47-52 31 . . . . . . . Mt 13, 54-58
August 2015
Julias IN & OUT Liste out in Augen aufmachen. Man läuft oft mit verschlossen Augen durch die Welt, weil man gerade wieder im Stress ist oder so mit sich selber beschäftigt, dass man die ganzen anderen Sachen um sich herum gar nicht wahrnimmt. Daher sollte man auf die tagtäglichen wunderschönen Orte, Dinge oder Menschen achten, die uns begegnen. Streifen. Gehören diesen Sommer unbedingt getragen. Sei es auf Hosen, Shirts oder Röcken und am besten verlaufen die Linien kreuz und quer auf der Kleidung. Vergeben. Wie oft hat man sich schon mit seinen Freunden, Eltern oder irgendwelchen anderen Personen gestritten? Wie oft vergibt man dabei den Menschen wirklich von ganzem Herzen vergeben? Probier’s aus! Du wirst sehen – es macht glücklich! Festivals. Was gibt es Besseres im Sommer, als mit seinen Freunden für ein paar Tage zu campen, dabei richtig gute Live-Musik zu hören und sehen zu bekommen? Ich kenne nichts! Der Geheim-Tipp ist natürlich das KEY2LIFE Festival bei uns in Marchegg!
für tärin Julia hat M-Base Volon das 's & Don'ts für euch ihre Do sst. sammengefa neue Jahr zu
Rassismus. Es waren noch nie so viele Menschen auf der Flucht wie heute. Dies wird sich auch in unserer Gesellschaft bemerkbar machen und unser soziales Engagement wie nie zuvor fordern. Daher ist es wichtig die anderen Menschen so zu behandeln, wie man selber gerne auch behandelt werden möchte. Sonnenbrand. Wer mag den schon? Er tut nicht nur total weh, sondern hat auch Langzeitfolgen für die Haut. So was von out! Verstellen. Man verstellt sich öfters, um anderen Menschen zu gefallen oder um nicht ausgeschlossen zu werden. Doch wenn man zu sich selber steht und sich nicht für andere verändert, macht einen das stärker und dann wirst du sehen, dass du doch ganz akzeptabel bist, so wie du bist ;) Alles nur mit Apps regeln. Für was gibt es eigentlich noch keine App? Achja genau, essen muss man noch selber, dafür hat sich noch keiner etwas ausgedacht. Manche Apps sind ja wirklich hilfreich, aber macht es uns nicht nur noch abhängiger von den technischen
1 . . . . . . . . . . . Mt 14, 1-12 SO 2 . . . . . Joh 6, 24-35 3 . . . . . . . . . Mt 14, 13-21 4 . . . . . . . . Mt 14, 22-36 5 . . . . . . . . Mt 15, 21-28 6 . . . . . . . . . . Mk 9, 2-10 7 . . . . . . . . Mt 16, 24-28 8 . . . . . . . . Mt 17, 14-20 SO 9 . . . . . Joh 6, 41-51 10 . Mt 18, 1-5.10.12-14 11 . . . . . . . . . Mk 16, 9-15 12 . . . . . . . Mt 18, 15-20 13 . . . . . Mt 18, 21 - 19, 1 14 . . . . . . . . . Mt 19, 3-12 15 . . . . . . . . . Lk 1, 39-56 SO 16 . . . . Joh 6, 51-58 17 . . . . . . . Mt 19, 16-22 18 . . . . . . . Mt 19, 23-30 19 . . . . . . . Mt 20, 1-16a 20 . . . . . . . . . Mt 22, 1-14 21 . . . . . . . Mt 22, 34-40 22 . . . . . . . . . Mt 23, 1-12 SO 23 . . Joh 6, 60-69 24 . . . . . . . Joh 1, 45-51 25 . . . . . . . Mt 23, 23-26 26 . . . . . . . Mt 23, 27-32 27 . . . . . . . Mt 24, 42-51 28 . . . . . . . . . Mt 25, 1-13 29 . . . . . . . . Mk 6, 17-29 SO 30 . Mk 7, 1-8.14-15.21-23 31 . . . . . . . . Lk 4, 16-30
Geräten? GlaubensStark Juli - August 2015 // YOU!
27
Ermittlungen
in
der
Katholischen
Kirche
/
Reportnr.
20153
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Agent
Miracle
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Agentin
Faith
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Deutschland
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Wunder
Übernatürliche Umkehr eines IS Kämpfers Agent Miracle Aber
obwohl man es nicht annehmen mag, passieren selbst in dieser Dunkelheit Wunder! Ich hab gerade an einem Fall recherchiert. Das wirst du nicht glauben... Agentin Faith Achja?!
Was denn?
Agent Miracle Jesus ist einem IS Kämpfer im Traum erschienen, der daraufhin umkehrte und Christ wurde... Agentin Faith Was?!
Erzähl mal die ganze Geschich-
te! Agent Miracle Dieser IS Kämpfer war total grausam. Genau wie viele andere dort, hat er viele Menschen getötet, darunter besonders auch viele Christen. Unvorstellbar ist, dass er sogar Freude beim Töten gehabt habe, wie er später sagte. Das ist echt so arg! Aber einmal passierte ihm etwas, das er nicht verstehen konnte. Kurz bevor er einen Christen tötete, sagte dieser zu ihm: „Ich weiß, dass du mich töten wirst, doch ich gebe dir meine Bibel.“ Agentin Faith Und
was geschah weiter?
Agent Miracle Aus irgendeinem Grund hat er diese Bibel mitgenommen. Heimlich las er darin. Und danach passierte es, dass er mehrfach von einem „Mann in Weiß“ träumte, der zu ihm sagte: „Du tötest mein Volk!“ Und in den nächsten Tagen fühlte er sich immer schlechter in dem, was er tat. In einem weiteren Traum lud dieser Mann ihn ein, ihm nachzufolgen.
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YOU! // Juli - August 2015
Agentin Faith Das
war Jesus!
Agent Miracle Ja. Der IS Kämpfer kehrte um und wurde Christ. Agentin Faith Da
bekommt ja fast einen unheimlichen Schauer...
Agentin Faith Ich
hab auch noch eine andere Geschichte gehört. Ein IS Kämpfer wurde in der östlichen Grenzregion Syriens von seinen Leuten als tot geglaubt liegengelassen. Ein katholischer Dominikanerpriester fand ihn später und kümmerte sich um ihn, als er sah, dass er noch gar nicht tot war. Und was dieser Mann dann berichtete, was auch sehr krass. Er berichtete von einer Nahtoderfahrung, dass er in die Hölle gehen und dort die Schmerzen erleiden musste, die er anderen Menschen zugefügt hatte. Er musste sogar die Enthauptungen seiner Opfer durch ihre eigenen Augen erleben. Dann sprach Gott zu ihm und gab ihm eine zweite Chance. Er durfte wählen wieder zum Leben zurückzukommen und für seine Sünden Buße zu tun und den Weg Gottes zu gehen. Das nahm er an. Auch er kehrte um und berichtete von seiner Erfahrung.
Agent Miracle Stammt aus Miami. Seit 10 Jahren ist er Ermittler in kirchlichen Wunderfällen.
Agentin Faith Das sind echt arge Geschichten. Glaubst du das alles? Agent Miracle Zumindest die erste Geschichte stammt von einer vertrauenswürdigen Quelle, einer bekannten christlichen Organisation. Aber auch Nahtoderlebnisse treten eigentlich gar nicht so selten auf. Unmöglich ist es daher sicher nicht, dass Jesus ihnen tatsächlich erschienen ist. Da habe ich keinen Zweifel. Quelle: Youth with a Mission, Livenet
Agentin Faith Sie kommt aus New York und ist 33 Jahre alt. Immer wieder entdeckt sie neue interessante Fälle.
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Agentin Faith Ja, das stimmt. Mich schockieren die Nachrichten auch total. Was da überall in der Welt passiert, ist echt furchtbar! Besonders in Syrien und im Irak...
Psychotest
Wie mutig bist du? Powertyp oder eher Warmduscher? Test dich selbst und finde heraus, welcher Typ du bist!
1.
Welchen Film würdest du dir am ehesten anschauen?
4.
Twilight Superman Forest Gump
2.
Deine Freunde wollen in den Urlaub fahren, aber genau dorthin, wo du nicht hin möchtest... Ich versuche, sie von meinem Reiseziel zu überzeugen. Ich nehme es hin, der Ort ist ja eigentlich doch ganz schön. Ich versuche ein Reiseziel zu finden, womit alle einverstanden sind.
© knallgrün / photocase.de
3.
5. 6.
Ich kann mich nie entscheiden. Es gibt so viele gute Sachen! Ich probiere eigentlich immer etwas Neues. Ich bestell meist meine Lieblingspizza.
8.
Jemand wird gemobbt, was machst du? Was kann ich da tun? Ich kenne die Menschen doch gar nicht. Ich beobachte erst mal und rufe, falls es die Situation verlangt, die Polizei. Ich gehe sofort dazwischen! Was denken sich diese Leute eigentlich!?
Vergnügungspark... Achterbahn Riesenrad Karussell
9.
Du kommst an einem verlassenen Haus vorbei... Sieht interessant aus und ich spähe mal durchs Fenster. Sowas zieht mich überhaupt nicht an, ich gehe einfach weiter. Total spannend. Da muss ich unbedingt durchs Fenster hineinklettern.
Wie oft warst du schon im Krankenhaus? Habe aufgehört zu zählen Paar Mal Noch nie
Fahrradfahren? Mountainbike Nicht so mein Ding Fahrradtour
In der Pizzeria...
7.
Wie wichtig ist es dir, dass deine Mei nung durchgesetzt wird? Es kommt auf die Gesamtsituation an. Wird sie meistens eh nicht. Das ist mir schon wichtig.
10.
Du hast dich mit einem Freund gestritten... Ich warte erst mal ab. Ich suche eine passende Gelegenheit, um den Streit zu klären. Ich diskutiere das sofort mit ihm aus.
Der Zögerliche
Der Überlegte
Der Powertyp
Mut ist nicht gerade deine größte Stärke. Du musst dich nicht dauernd in den Mittelpunkt stellen oder recht haben, was dich sympathisch macht. Jedoch fällt es dir auch oft schwer, zu deiner Meinung zu stehen. Hab keine Angst, vielleicht manchmal eine falsche Entscheidung zu treffen, denn nur so lernt man dazu und gewinnt an Selbstvertrauen.
Du bist mutig, aber nicht übermütig. Du machst dir gerne erst mal ein Bild von der Situation, bevor du eingreifst. Mit einer gesunden Portion an Selbstvertrauen, kannst du auch andere Meinungen gelten lassen. Du scheust die Diskussion nicht, hast aber gelernt, auch mal nachzugeben. Denk daran, dich für andere einzusetzen, hilf etwa jenen zu Wort zu kommen, die vielleicht gern übersehen werden.
Du schreckst vor fast nichts zurück und wenn du irgendwo Ungerechtigkeit witterst, bist du sofort zur Stelle. Entscheidungen triffst du oft aus dem Bauch heraus und gibst gern den Ton an, sei es in der Freizeit oder in der Schule. Aber pass auf, dass nicht immer alle nach deiner Pfeife tanzen sollen und lass andere Menschen auch mal ausreden, sonst verschließt du dir neue Horizonte.
Mary’s Reisen
Lourdes, Frankreich Marienwallfahrtsorte gibt es auf der ganzen Welt. Sie scheinen eine ganz besondere Anziehungskraft auszuüben. Oft ist der Ort mit einem wundersamen Bild oder einer Marienerscheinung verbunden. Aber was ist es, was auch junge Menschen hier anzieht? In dieser YOU!Magazin Serie werfen wir persönliche Einblicke hinter berühmte Marienwallfahrtsorte. lebt... lich er Persön
MarieElisabeth Seyrl, 22, ist Mitglied beim Malteser Hospitaldienst: „Es tut mir wirklich leid, aber...“, versuche ich mich in äußerst umständlichen und in meinen Ohren auch nicht besonders verständlichem Französisch zu erklären. Großes Chaos in den Piscines (den „Bädern“). Aber was soll man tun? Der Herr mir gegenüber, ein Volontär, verrichtet gerade in den berühmten Bädern von Lourdes seinen Dienst und ruft Rollstühle, Betreute und „zugehörige“ Malteser auf, verabschiedet sie und bemüht sich darum, dass alles geregelt abläuft. „Das ist nicht meine Betreute“, versuche ich es erneut, „der Rollstuhl ist schon der richtige, aber die Person, die darin sitzt, nicht.“ Es ist wahrlich keine einfache Aufgabe, Ordnung zu schaffen, bei rund 6000 Maltesern aus aller Welt, die sich seit einigen Tagen in dem kleinen französischen Wallfahrtsort tummeln, an dem die Heilige Mutter Gottes vor über 150 Jahren der damals vierzehnjährigen Bernadette Soubirous erschienen ist. Sie war gerade beim Holz sammeln, als ihr eine wunderschöne „Dame“ in der Grotte erschien. Seither besucht sie anfangs fast täglich den Ort, an dem sonst nur Müll verbrannt und Schweine gehütet wurden. Während einer dieser Visionen gräbt Bernadette im schlammigen Boden der Grotte und eine Quelle kommt hervor. 50 der 69 offiziell anerkannten Wunderheilungen sind im Zusammenhang mit Kontakt dieses
Quellwassers (welches in die Piscines umgeleitet wird) geschehen. Es ist allerdings kein Zaubermittel oder Ähnliches, Bernadette selbst sagte dazu: „Man nimmt das Wasser wie ein Arzneimittel… Man muss den Glauben haben, und man muss beten: Dieses Wasser hätte keine Wirkung ohne den Glauben!“ Lange Zeit gab es (v.a. auch innerkirchlichen) Widerstand gegen diese Erscheinungen. Nach langem Prüfen und Verhören von Bernadette, medizinischen Beurteilungen usw., wurden am 18. Januar 1862 die Erscheinungen von Lourdes offiziell vom Bischof der Diözese Tarbes als echt anerkannt. Das Baden der Kranken in den Piscines zählte für mich natürlich zu einem der Highlights, aber es gab noch so viele andere schöne und bewegende Momente während unserem Aufenthalt in Lourdes. So zum Beispiel die prachtvollen Sakraments- und Lichterprozessionen, Anbetungen und heilige Messen, die Jugendvigil am letzten Abend, mit einem anschließenden besonders lustigen Jugendtreffen aller Nationalitäten. Das gemeinsame Musizieren, um sich die Zeit bis zum nächsten Programmpunkt zu versüßen und vor allem die heuer neuen „Beat-Box-Einlagen“, die uns alle nicht nur beim gemeinsamen Cocktail im Acceuil faszinierten... Keinen dieser Punkte mag man missen, wenn man plötzlich wieder ans Packen denken muss, am Bahnhof steht, schließlich im sanft ruckelnden Zug gen Heimat sitzt, die hl. Messe über Lautsprecher ertönt und man die viel zu schnell vergangenen letzten Tage mit den Maltesern überdenkt.
Reiseziel
Frankreich Wallfahrtsort
Lourdes, liegt im nördlichen Vorgebirge der Pyrenäen, nahe der spanische Besonderheit
Heilquelle („LourdesWasser“) und daher Pilgerort für unzählige Kranke I n t e r e ss a n t e s
Jährlich etwa 4 bis 6 Millionen Pilger, einer der weltweit meistbesuchten Wahlfahrtsorte W e i t e r e R e i s e t i pps
Die Festung von Carcassonne und der Berg Pont d'Espagne im Pyrenäen-Nationalpark
Mein Insider Tipp 1# dette: In
n Berna Auf den Spuren vo unter andeLourdes kann man us, das spätere ha rts bu Ge ihr rem Soubirous und Zimmer der Familie Bernadette das Museum der hl. n. ge hti besic
2#
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YOU! // Juli - August 2015
Uhr gegenAbends so gegen 22 Flussufer am e ott Gr r de er üb en wunein n ma t sitzen. Da ha die Grotte f au ck Bli n ne hö dersc n beten, etwas ohne Touristen, kan singen...
leben
Warum ich as mich für d e ungeboren Leben e n g ag i e r e . Mein Name ist Josef Büchsenmeister, ich bin 22 Jahre alt und ich habe 11 Geschwister. Kein Witz, wir sind zuhause 12 Kinder. Vielleicht war das mit ein Grund, warum ich vor drei Monaten die ehrenamtliche Leitung von „Jugend für das Leben Österreich“ übernommen habe. Ich finde, wir dürfen über das Thema Abtreibung nicht schweigen.
A
Was viel eindrücklicher ist, sind die Leute, die persönlich von Abtreibung betroffen sind. Bei unseren Gesprächen mit Leuten auf der Straße und bei Schuleinsätzen sind wir ständig mit der Realität der Abtreibung konfrontiert. So lernten wir bei einem unserer Straßeneinsätze zum Beispiel einen Krankenpfleger kennen, der nach Abtreibungen immer „aufräumen“ muss. Dieser Krankenpfleger hatte deswegen bereits ein Burnout hinter sich.
Mir wurde klar, wie groß das Thema Abtreibung in Österreich tatsächlich ist. Wenn über Abtreibung gesprochen wird, hat man irgendwie den Eindruck, als wäre Abtreibung ein Randthema, nicht so wichtig. Hin und wieder diskutiert man halt darüber, aber eigentlich ist die Sache ja ziemlich nebensächlich. Wer weiß, wie viele Abtreibungen es in Österreich jährlich gibt? Geschätzte 38.000! Das sind hundert Abtreibungen täglich! Geburten gibt es knapp 80.000 jährlich. Das heißt, dass in Österreich auf zwei geborene Kinder ein abgetriebenes Kind kommt. Wenn du also irgendwo zwei Leute zusammenstehen siehst, müsste eigentlich noch irgendwo ein Dritter stehen. Abtreibung ist also alles andere als ein unwichtiges Randthema.
Ein anderes Mal lernte ich eine Frau kennen, die vor fünfzehn Jahren von ihren Eltern zu einer Abtreibung gezwungen worden war. Man könnte denken, fünfzehn Jahre, das ist schon lange vorbei, da fällt die Abtreibung ja gar nicht mehr ins Gewicht. Aber das Gegenteil war der Fall. Diese Frau musste Medikamente nehmen, um irgendwie normal durchs Leben gehen zu können. Und sie sagte, wir müssen jedem erzählen, wie schlimm eine Abtreibung für eine Frau ist.
Mir wurde auch klar, wie brutal eine Abtreibung ist. Vielleicht kennen einige von euch den Film „Der stumme Schrei“. Man sieht nicht viel, aber es reicht aus, um zu sehen, was eine Abtreibung durch Absaugen tatsächlich mit dem kleinen Baby macht. Und es gibt noch ganz andere grässliche Methoden: Abtreibung durch Giftspritze, Abtreibung mit Salzlösung, die beabsichtigte Vernachlässigung der Kinder... Aber ich will mich bei den Methoden gar nicht so lange aufhalten.
Das ist jetzt vielleicht ziemlich erdrückend. Doch das Tolle ist, dass jeder von uns etwas bewirken kann! Stell dir vor, deine beste Freundin wird ungeplant schwanger. Was kannst du tun? Sag ihr, dass du dich mit ihr freust! Unterstütze sie mit ihrem Kind! Und vielleicht geht ihr das nächste Mal nicht in die lauteste Disco, sondern in ein gemütliches Lokal. Und wenn du selbst ungeplant schwanger bist? Leicht ist es sicher nicht, aber es gibt Leute, die dir helfen wollen! Schau zum Beispiel auf unserer Homepage vorbei, dort gibt es alle Nummern und Hilfsadressen, die du brauchst. Das Leben ist schön!
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btreibung war daher für mich bis vor ein paar Jahren ein eher theoretisches Thema. Ein Kind wird getötet, das war klar. Und Frauen leiden. Die Sache ist ja eigentlich ziemlich logisch. Warum sollte ein Kind, das noch im Bauch seiner Mutter ist, irgendwie anders behandelt werden als ein Baby, das frisch auf die Welt gekommen ist? Und dass ein Kind ab der Verschmelzung von Samen- und Eizelle schon ein Mensch ist, weiß jeder, der schon mal Biologieunterricht hatte. Ab wann soll es denn sonst ein Kind sein?
Soweit alles gut. Dann begann ich, beim Verein „Jugend für das Leben“ mitzuarbeiten. Dort fing ich an, mit Leuten auf der Straße über Abtreibung zu diskutieren. Ich begann in Schulen zu gehen, um dort die Schüler auf die Schönheit des Lebens und die Tragik der Abtreibung aufmerksam zu machen. Und wir organisierten Aktionen wie den Pro Life Marsch, bei dem wir zu Fuß durch ganz Österreich gehen und die Bevölkerung informieren. Und hier gingen mir die Augen auf.
LEBEN
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LebensEcht Juli - August 2015 // YOU!
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Helpline
„Habe keine Freunde“ Liebe Jenny! Ich habe in der Schule nicht so viele Freunde. Und die drei Freundinnen, die ich habe, bei ihnen habe ich das Gefühl, dass sie mich nicht wirklich mögen, und mich nur so aus Mitleid mitnehmen. Ich fühle mich einfach als Außenseiterin. Wie kann ich das ändern? Was soll ich machen? Ich trau mich nicht einmal eine Party zu machen! Liebe Grüße, Cornelia
Liebe Cornelia! Freundschaften sind ein besonders wichtiger Teil im Leben eines jeden Menschen. Nicht umsonst sagt man: Freunde sind ausgesuchte Familie. Daher ist es besonders wichtig, sich seine Freunde genau auszusuchen. Eine gute und wahre Freundschaft ist ein Prozess des Kennenlernens und des Vertrauens. Sei selbstbewusst, ehrlich zu dir selbst und versuche dich nicht zu verstellen – sei einfach du selbst, dann klappt das auch mit deinen Freunden. Versuche nicht jemanden zu imitieren oder jemandem aufgrund seiner Beliebtheit nachzulaufen. Klingt natürlich leichter als getan, aber mit der richtigen Einstellung kann man schon den ersten Schritt setzen.
Freundschaften entstehen oft dadurch, dass man ein gemeinsames Interesse teilt und mit Bekannten Zeit verbringt. Diese Bekannten werden oft zu Freunden. Gemeinsame Hobbys
und Interessen führen dazu, dass du andere Leute besser kennen lernst und schließlich freundet man sich sehr oft an. Ich würde dir raten, ein Hobby in dem du gut bist und gerne betreibst (Volleyball, Tennis, Fußball?), oder einen Verein zu suchen. Vielleicht ist ja auch deine Pfarre aktiv und fährt gemeinsam zu Jugendtreffen? Solche Treffen sind auch immer eine super Gelegenheit, um neue Menschen kennen zu lernen. Bezüglich der Party würde ich dir raten, dass du sie nicht nur deswegen organisierst, um „cool“ zu sein oder um anzukommen. Suche dir bestimmte Leute aus, mit denen du gerne Zeit verbringst, und frage sie, ob sie vielleicht – statt einer Party – mit dir Eis essen oder ins Schwimmbad gehen wollen. So verbringt ihr auch Zeit gemeinsam, lernt euch besser kennen und hoffentlich entwickelt sich eine gute und ehrliche Freundschaft daraus.! Deine Jenny
Schreib an Jenny & Joe Probleme in Freundschaft, Familie, Schule? Fragen, die du sonst niemandem stellst? Jenny und Joe stehen für das YOU! Team und kompetente Mitarbeiter. Sie werden versuchen, dir eine Hilfe zu geben. Manche Fragen werden im Magazin verkürzt und mit geändertem Namen abgedruckt. Schreib uns: .helpline@youmagazin.com
32 LebensEcht
YOU! // März - April 2015
wenn ja warum? Ist Selbstbefriedigung eine Sünde, wenn ja warum? Liebe Grüße
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Moni
Liebe Moni! Kurze, klare Fragen. Lange Antwort... So einfach ist das nämlich nicht. Du fragst, ob Sex vor der Ehe eine Sünde ist. Da müsste man auch zuerst verstehen, was „Sünde“ überhaupt bedeutet. Aber natürlich, wir wissen, dass die Kirche sagt, dass Sex nur in die Ehe gehört. Weil sie überzeugt ist, dass Gott das so möchte. Aber Gott ist kein Spießer, der uns Gebote gibt, damit wir es ja schwer haben im Leben. Er erfindet nicht Dinge wie Sex, um sie uns danach zu verbieten. Nein, Gott will, dass wir glücklich werden, und damit wir ihn auch frei lieben können, hat er uns den freien Willen geschenkt. Aber er hat gewusst, dass das die Gefahr mit sich bringt, dass wir Fehler begehen und unglücklich werden. Und er kennt uns Menschen. Deshalb hat er uns Hilfen gegeben: unseren Verstand, unser Gewissen und eben auch die 10 Gebote oder besser, 10 gute Tipps, wie du glücklich wirst! Sünde heißt nicht, dass man Gott irgendwie verärgert hat oder ein Gesetz gebrochen hat. Sünde sind Dinge, mit denen wir uns selbst (und oft auch andere) verletzen, und deshalb sollen wir sie vermeiden. Sünden sind eigentlich nur ein Mangel. Ein Mangel vom Ideal. Da wo wir die Liebe noch nicht vollkommen leben. Gott liebt dich und darum will er, dass wir das Leben, was uns entspricht. Er sieht immer das Beste in uns. Und er möchte nicht, dass du verletzt und unglücklich wirst.
Ich weiß, heute wird es als ganz selbstverständlich angesehen, möglichst früh miteinander zu schlafen. Aber ich möchte dich wirklich bestärken, bis zur Ehe zu warten. Ganz ehrlich: Wirklich „sicher“ und auch „bereit“ bist du eigentlich erst dann, wenn ihr, du und dein Freund, bei der Hochzeit zueinander zu 100% Ja gesagt habt und bereit sein wollt auch etwa für neues Leben. Und genau das ist eben der Punkt. Das macht den großen Unterschied vor und nach der Hochzeit aus. Bis dahin ist eben noch nichts sicher. Sex ist etwas Wunderschönes, es ist ein Geschenk, das Gott uns Menschen gemacht hat, weil er uns so sehr liebt. Durch Sex ist es möglich, dass wir uns mit dem anderen in einer Weise verbinden können, wie es weiter nicht mehr geht. Die Bibel spricht davon, dass „Mann und Frau ein Fleisch werden“, eine ganz tiefe Vereinigung. Das heißt, dass man nicht nur ein bisschen, sondern alles von sich
hergibt, wenn man mit dem anderen schläft, innerlich und äußerlich. Eigentlich bist du dann im Letzten nicht mehr frei, den anderen ohne Vorbehalt kennen zu lernen und die Beziehung zu ihm zu prüfen. Jedes Mal, wenn man vor der Ehe miteinander schläft, sagt man nämlich im Grunde zum anderen: „Ich heirate dich!“, ohne dass man es noch meint. Und damit macht man dem anderen und sich selbst etwas vor, was nicht ehrlich ist. Hab keine Angst, dass du ohne Sex etwas verpassen könntest. Noch ein Punkt, den ich dir zum Nachdenken mitgeben möchte: Eine der Seiten vom Geschlechtsverkehr ist die Möglichkeit, dabei ein Kind zu empfangen. Das ist, wenn du es genau überlegst, etwas Großartiges und Unglaubliches, aber auch deshalb bringt Sex so eine große Verantwortlichkeit mit sich. Bereit für Sex zu sein, würde nämlich auch heißen, bereit für ein Kind zu sein. Wenn du jetzt sagst, es gibt ja Verhütungsmittel, muss man auch wissen, dass kein Verhütungsmittel zu 100% sicher ist. Und mit „bereit sein“ hat das eigentlich auch nicht wirklich etwas zu tun. Nun zur Selbstbefriedigung: Versuche einmal, für dich selbst zu überlegen, wie Gott zu Selbstbefriedigung wohl steht. Es geht dabei auch nicht einfach nur um die Frage, ob es eine Sünde ist oder nicht, sondern darum, wie Gott uns geschaffen hat. Gott hat Mann und Frau geschaffen, dass sie sich gegenseitig ergänzen, indem sie sich einander hingeben, geistig und genauso körperlich. Unsere Sexualität ist also immer auf ein DU hin orientiert. Wahre Liebe heißt, ich gehe weg von mir und gebe mich einem anderen hin. Wenn wir bei uns selbst stehen bleiben, wird uns das nie die richtige Erfüllung bringen, wie Gott es gedacht hat. Wir bleiben bei einem momentanen Gefühl hängen, das uns nur in die Leere führt, weil hier das DU fehlt, nach dem wir eigentlich dabei suchen. Gott will aber, dass wir Erfüllung und Glück finden, etwas, das andauert und ewig bleibt. Insofern muss man sagen, dass Selbstbefriedigung schon eine Sünde ist, denn wir bleiben in uns selbst verstrickt und gehen eben nicht auf einen anderen zu. Und weil der Bereich der Sexualität so stark ist, betrifft das uns auch innerlich so stark und wirklich auch unsere innere Fähigkeit, lieben zu können. Darum lade ich dich echt ein, es anders zu leben, und den Unterschied selbst zu erleben. Viel Mut und Kraft auf deinem Weg,
„Kein Sex?!?“
Hallo Joe! Ist Sex vor der Ehe eine Sünde,
dein Joe
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Wer tut das noch...?
Challenge
hören Sex ür die Kirche ge men, weil sie und Ehe zusam r Ausdruck de x sagt, dass Se en ist, das ch re rsp Ve für das h t: Ehe gib nämlic man sich in der , sich en nk he sc zu r de sich ganz einan es oß gr r immer. Ein zu verbinden, fü t up ha er üb e es heut Ideal. Aber gibt richten? ch na da h sic noch Leute, die die eine Theorie, an Oder ist es nur lt? hä r eh m d man sich ohnehin nie ge erleben das jun Wie leben und sich t ha U!Magazin Katholiken? YO n ge jun ch na che daher auf die Su s über un die , ht ac m Ehepaaren ge Ehe“ „Warten bis zur ihren Weg vom erzählen.
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U
m ehrlich zu sein, ist es für uns eine Herausforderung gewesen, über unsere persönlichen Erlebnisse mit dem Thema „Warten bis zur Ehe“ zu schreiben. Weil wir aber in der Vergangenheit oft die Erfahrung gemacht haben, dass man zu wenig über dieses Thema spricht bzw. oft nur idealistische, perfekte Schilderungen hört, haben wir uns entschlossen, unsere Geschichte zu teilen: Carina: Ich habe aus vielen verschiedenen Gründen mit 13 Jahren beschlossen, mit dem Sex bis zur Ehe zu warten. Zum einen, weil ich in meinem Freundeskreis beobachtet hatte, dass vorehelicher Sex bei vielen Freundinnen und Freunden nur Enttäuschung und Verletzung verursacht hatte, und zum anderen, weil ich mich intuitiv danach sehnte, mich einmal mit allem, was ich bin, einem anderen Menschen anvertrauen zu können, der voll und ganz „Ja“ zu mir gesagt hat. Dass ich zudem auch keine Angst vor Herzschmerz, Geschlechtskrankheiten oder einer ungeplanten Schwangerschaft haben müsste (vor diesen Dingen schützt nämlich kein Verhütungsmittel der Welt zu 100%!), war für mich damals ein positiver Nebeneffekt. Eine religiöse Motivation steckte nicht hinter meinem Versprechen, obwohl ich in einer gläubigen katholischen Familie aufgewachsen bin. Interessanterweise hat diese rationale Entscheidung aber wesentlich dazu beigetragen, dass ich die katholische Kirche und ihre Lehren „entdeckt“ habe und als Jugendliche langsam angefangen habe, zu beten und eine Beziehung zu Gott aufzubauen. Gleichzeitig muss ich gestehen, dass ich über lange Zeit erst lernen musste, dass es beim Warten bis zur Ehe um mehr geht, als nur um „nicht mit jemandem zu schlafen, bis man ver-
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YOU! // Juli - August 2015
Warten bis zur Ehe...
heiratet ist“. Im Alter von 13 bis 16 Jahren habe ich beispielsweise mit sehr vielen Burschen rumgeknutscht, aus Spaß, aus Langeweile, weil ich betrunken war, oder einfach weil’s grad nett war... Josef: Meine Vorgeschichte ist etwas anders. Ich komme auch aus einer gläubigen Großfamilie und für mich war immer klar, dass Sex in die Ehe gehört. Ich habe - im Gegensatz zu Carina - kein konkretes Versprechen abgegeben, sondern hatte einfach innerlich die Überzeugung, warten zu wollen. Als Jugendlicher war ich sehr viel sportlich unterwegs, hab Fußball gespielt und an Wochenenden lange Bergtouren mit Freunden oder allein unternommen. Ausgehen hat mich meist gar nicht interessiert und so habe ich meine Jugend ohne „G´schichtl“ mit irgendwelchen Mädchen überstanden. Klar hat es hin und wieder ein Mädchen gegeben, das mir gefallen hat, aber eine Beziehung hat sich nie ergeben und rückblickend bin ich sehr froh darüber, weil meine Frau meine erste und einzige Freundin war... Carina: Kennengelernt habe ich Josef im Oktober 2009, als ich zum Studium nach Salzburg zog, aber es funkte erst im Jänner 2010, als wir gemeinsam mit Geschwistern und Freunden ein paar Tage Winterurlaub machten. Wir haben damals beschlossen, uns erst mal als Freunde besser kennen zu lernen und abzuwarten, was sich innerhalb des Jahres 2010 entwickeln würde. Josef: Dieses erste gemeinsame Jahr war schön und wichtig. Wir gingen mindestens einmal pro Woche gemeinsam in die hl. Messe und waren bald beste Freunde. Natürlich sind die Grenzen zwischen Freundschaft und Beziehung im
Laufe des Jahres langsam verschwommen, aber erst im Jänner 2011 machten wir unsere Beziehung offiziell. Und damit begann die eigentliche Challenge... Carina: In meiner Jugend war mir das Warten eigentlich nie besonders schwer gefallen, da mir Küssen und Kuscheln völlig gereicht hatte. Mit Josef war alles anders, plötzlich fiel mir das Warten unglaublich schwer. Lange Zeit dachte ich, dass wir das einzige Paar wären, das sich mit dem Warten bis zur Ehe schwer tut, weil in unserem christlichen Umfeld niemand konkret über die Gestaltung von vorehelichen Beziehungen sprach. Es gab immer nur die Ideale, aber kaum jemand sprach ehrlich darüber, wie herausfordernd das Warten sein kann. Und so gab es Phasen in unserer Beziehung, da war ich so frustriert und enttäuscht, dass ich unsere Beziehung beenden wollte, weil ich wieder mal „versagt“ hatte, die Kontrolle verloren hatte. Ich musste erst lernen, dass ich Gott die Kontrolle über alle Bereiche meines Lebens geben musste, damit die Beziehung zu Josef wachsen und reifen konnte - ohne Schuldgefühle. Josef: Uns war beiden früh klar, dass wir heiraten wollten, allerdings brauchte es dafür eine gewisse finanzielle und berufliche Basis, die wir damals noch nicht hatten. Ohne konkretes Datum für eine Hochzeit hing unsere Beziehung manchmal ein wenig in der Luft und wir mussten uns gemeinsam durch viele Höhen und Tiefen kämpfen, bevor wir uns im März 2014 endlich verloben konnten. In all diesen Monaten, eigentlich Jahren, war es immer wieder eine große Herausforderung, die körperlichen Grenzen einzuhalten, gerade weil wir uns so gern hatten. Oft genug haben
Umfrage
„Was ist dir bei deinem späteren Ehepartner/ Ehepartnerin wichtig?“ Rebekka Mir ist wichtig, dass wir den Glauben teilen können. Außerdem soll er sehr kinderlieb sein und selbst viele Kinder haben wollen : ) hihi
Andreas Dass sie mich so annimmt, wie ich bin, und ich mich nicht verstellen muss.
Maria
Carina: Inzwischen sind wir einige Monate verheiratet und unglaublich dankbar dafür, dass wir es mit „himmlischer Hilfe“ geschafft haben, uns gegenseitig ein so schönes Hochzeitsgeschenk zu machen, das unser restliches Leben anhält. Das gemeinsame Warten war - wir sagen´s ganz ehrlich - oft sehr schwierig und teilweise auch frustrierend, aber es hat unsere Beziehung stark gemacht und uns als Team zusammengeschweißt. Es hat sich echt ausgezahlt, sich um dieses Ideal zu bemühen. Und immer wieder neu anzufangen, auch mit Gott in der Beichte und im Gebet, wenn´s mal Schwierigkeiten gegeben hat.
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Oktober
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Dass wir die gleichen Ziele haben und viel miteinander lachen können.
2009 Jänner
2011
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September
2014
Foto © istock.com
wir gewisse Grenzen überschritten, aber Gebet, gemeinsame Gespräche und Beichte haben uns - Gott sei Dank! - immer wieder auf den richtigen Kurs gebracht.
An meinem späteren Ehepartner ist mir besonders wichtig, dass er mein bester Freund ist und wir über alles reden können.
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Lebensstory
Er war der König der
Nachtschicht Laute Musik. Jubelnde Menschenmassen. Viel Geld. Schöne Frauen. – Das war das Leben des Discokönigs. Er war bekannt wie ein bunter Hund. Mit seiner Discokette Nachtschicht war er so erfolgreich, dass er damit bis Südafrika expandierte. In den Jahren bis 2009 war sie die Großdisco, die jeder kannte, die erste Adresse des Nachtlebens in Wien und elf weiteren Standorten in Österreich. Dann der tiefe Fall. Anschuldigung der Steuerhinterziehung. Dieses unrühmliche Ende wurde für den „Schutti“ jedoch zum Segen. In seinem Buch „Der Discokönig – Vom hohen Ross in Gottes Arme“, spricht er jetzt unverblümt über sein Leben, das eine einzige Fassade war, und über die Begegnung mit Gott, die alles veränderte. Es war nicht alles so schimmernd und perfekt, wie es nach außen hin zu sein schien. Von Franzi Eberhardt
I
n ärmlichen Verhältnissen 1969 geboren, mussten Andi und seine Geschwister einen Vater erleben, der die Mutter vor ihren Augen betrog und die Familie schließlich verließ. Ohne väterliches Vorbild kam er mit zehn Jahren bereits in Kontakt mit pornografischen Bildern, was ihn bald in eine Sucht führte und sein ganzes Denken und Handeln beeinflusste. Pornos, Sex und Selbstbefriedigung wurden so alltäglich wie das Zähneputzen. „Einerseits war ich immer der liebe, hilfsbereite, fleißige und zuverlässige Junge und dann ließ ich es wieder zu, dass das Böse in mir siegte.“ So schreibt Schutti in seiner Biografie. Er begann in der Gastronomie zu arbeiten und hier bald zeigte sich sehr bald sein besonderes Talent. Mit Gott kam er zum ersten Mal beim Militärdienst in Berührung. Schutti: „Durch einen Oberleutnant erfuhr ich erstmals, was das Wort Vergebung in all seiner Tiefe bedeutet, und das löste ein nachhaltiges Gefühl aus, das leider erst spät zu reifen begann.“ Von ihm bekam er auch seine erste Bibel geschenkt. Als die Zeit beim Heer vorbei war, ging
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es für Andi jedoch mit dem Partyleben los. Er eröffnete 1991 mit 21 sein erstes Lokal, das „Monkey Pub“, wofür er alles gab. Als seine damalige Freundin Regina schwanger wurde, entschied er sich gegen seine kleine Familie. Das Ego hatte ihn gepackt und begann über ihn zu regieren. Er betrog seine Freundin mit deren besten Freundinnen. „All das, obwohl ich mir bereits als Kind schwor, dass ich es nie so machen wollte wie mein Vater. Nun war ich genauso.“ Die Jahre vergingen, er lernte seine große Liebe Astrid kennen. Mit ihr ist er auch heute noch verheiratet. Zusammen mit ihr gründete er nun „Nachtschicht“, und feierte einen Erfolg nach dem anderen. Keine Peinlichkeit ließ er aus, um seine Lokale in Schwung zu halten und immer mehr Leute anzulocken. Mitten in dieser turbulenten Zeit erblickte seine Tochter Vivienne das Licht der Welt. Inzwischen besaß der Schutti so viel Geld, dass klar war, dass das Familienhaus nicht gewöhnlich werden durfte. So ließ er eine Bonzen Villa um damals 40 Mio. Schilling (etwa 3 Mio. Euro) bauen.
2002 wurde sein jüngster Sohn, Sam, geboren. Zwar liebte Andi seine Familie und wollte sie nicht verletzen, doch seine Sexsucht war immer noch sein ständiger, heimlicher Begleiter. Er schreibt: „Da ich ansonsten schon so gut wie alles durch hatte, sowohl in der Realität wie auch in Gedanken – immerhin standen Selbstbefriedigung oder Sex mindestens zwei Mal täglich auf dem Programm, weil ich ansonsten gar keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte -, habe ich mir den besonderen Kick darin gesucht, in einem Etablissement mit zwei Prostituierten ungeschützten
ohl ich „All das, obw ls Kind mir bereits a ich es schwor, dass n wollte nie so mache r. Nun wie mein Vate uso.“ war ich gena
Sex zu praktizieren.“ Auch längere Affären gab es neben seiner Ehe. Von außen betrachtet hatte Schutti alles. Mehrere teure Autos, eine riesige Villa, eine Familie, die zu ihm stand, Discos auf der ganzen Welt, die ihm, einen Monatsumsatz von mehreren Millionen brachten, und die Frauen lagen ihm reihenweise zu Füßen. Und trotzdem war er innerlich zerrissen. Im Verborgenen hatte er beständig Existenzängste. Sein Leben war eine einzige Fassade. Innerlich gab es eine riesige, schmerzende Leere. „Der Schmerz ist ja nichts anderes als ein Übergangsprozess, in dem Heilung passiert. Wenn man aber in ihm gefangen ist, kann einen dieser Schmerz in den Wahnsinn treiben.“ Andi stand vor einer Mauer, dachte an Selbstmord. Er merkte, dass das nicht alles sein konnte, diese ganze oberflächliche Welt von Glitzer und Glimmer. Er sah, wie ihn dieses Leben zerstörte. Dann auch der äußerliche Fall. Als ans Licht kam, dass er und seine Geschäftspartner 60 Millionen Euro hinterzogen hatten, fiel der einstmalige Discokönig vollends von seinem Ross. Alles Materielle verschwand mit einem Mal. Andi trennte sich von seinen Geschäftspartnern, gab nach und nach alle Nachtschichten ab und verkaufte schließlich auch seine Villa. „Weltlich gesehen habe ich alles verloren, aber dieser materielle Verlust ist nichts im Vergleich zu dem Geschenk, das ich dafür erhielt.“ Eines Tages folgte er der
Einladung seines Gärtners zu einer Bibelkreis Gruppe. Und dort lernte er Jesus kennen. Plötzlich begann sich etwas in seinem Herzen zu bewegen. Zum ersten Mal fühlte er sich getragen und konnte vertrauen wie ein kleines Kind – ein ihm bisher gänzlich unbekanntes Gefühl. Bei Gott spürte er eine Tiefe und einen Sinn. Dieser Jesus wurde für ihn greifbar, erfahrbar, ein Freund, der ihn den wahren Schutti erkennen ließ. Erstmals konnte er nach rastlosen Jahrzehnten zur Ruhe kommen, auf einmal erwachte sein Gewissen wieder. Ihm wurde bewusst, wie er so viele Jahre sein Leben verbracht hatte, was er alles durch sein Ego zerstört und wen er verletzt hatte. Diese Erkenntnis war erneut schmerzlich. Doch der Weg, den er nun mit Gott zu gehen begann, half ihm, diese Dinge anzuschauen. Er wusste, dass er all das von sich aus nie mehr gut machen konnte. Es war ein langer Prozess, in dem er lernen musste, das alte Leben durch die Gnade Gottes hinter sich zu lassen. „Ich habe aufgehört zu tun, was ich täglich oft mehrmals tat, und das, ohne es zu merken.“ Wie durch ein Wunder fand er sich frei von all seinen Süchten. „Was Jesus für mich getan hat? Er hat gemacht, dass ich meine Frau nicht mehr betrügen muss!“ Davon gibt Schutti heute ein unglaubliches Zeugnis.
Sein Buch In „Der Discokönig“ schreibt Schutti unverblümt über sein Leben. Nicht als Selbstbiografie, sondern als Botschaft: „Was zählt, ist, dass es die Menschen, die es erreicht, im Herzen berührt. Dass sie erkennen, was ein Ja zu Jesus bedeutet, was sich dadurch alles verändert!“ Das Buch kannst du im YOU!Shop (Seite 42) bestellen.
ehen habe „Weltlich ges oren, aber ich alles verl elle Verlust dieser materi Vergleich ist nichts im enk, das ich zu dem Gesch .“ dafür erhielt
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Einem Mörder
? n e b e g r e v Reportage
Im Blutrausch des Völkermords brachte Emmanuel die Tochter von Alice um und versuchte auch sie zu töten. Heute, 20 Jahre später, sind sie Freunde. Kann Vergebung so weit gehen? Von Chantal ReiSSel
E
Ruanda Ruanda ist ein dicht bevölkerter Binnenstaat in Ostafrika. Wegen seiner hügeligen Landschaft wird Ruanda auch „Land der tausend Hügel“ genannt.
s ist das Jahr 1994. 100 Tage lang wütet der Mob in Ruanda, bewaffnet mit Macheten, Speere, Nagelkeulen, Äxten sowie Schusswaffen und Handgranaten. Ein Volk gegen das andere. Hutus gegen Tutsis. Es kommt zu Massakern und Massenvergewaltigungen. Manche Opfer werden dazu gezwungen ihren Ehepartner oder Kinder umzubringen. Es wird gefoltert, verstümmelt und sexuell Mmisshandelt. Es ist eine brutale Menschenjagd. Etwa 800.000 bis 1.000.000 Menschen werden getötet. Die genauen Zahlen werden wohl nie ans Tageslicht kommen.
Fläche: 26.338 km² Einwohnerzahl: 12.337.138
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Emmanuel Ndayisaba ist ein Hutu. Auch er greift zur Machete. Der örtliche HutuFührer hat einen „Job“ für ihn. Er soll einen Mann, der mit ihm im Kirchenchor singt, umbringen. Emmanuel macht es. Er sagt dazu: „Bei der ersten Familie, die ich getötet habe, habe ich mich schlecht gefühlt. Aber dann habe ich mich daran gewöhnt. Uns wurde gesagt, dass die Tutsi böse sind, und nach der ersten Familie habe ich gefühlt, dass ich Feinde töte.“ Er mordet weiter...
Alice Mukarurinda ist eine Tutsi. Sie sucht mit vielen andern Menschen Schutz in einer Kirche. Doch die Hutus legen Feuer, stürmen das Gebäude und schlachten dabei 5000 Menschen ab. Zusammen mit ihrer Nichte und ihrer 9-monatigen Tochter flüchtet Alice in ein Sumpfgebiet. Immer wieder ertönt das Pfeifen einer Trillerpfeife. Die Hutus blasen sie, sobald sie einen Tutsi gefunden haben. Ein Pfiff bedeutet ein Menschenleben weniger. Die Verfolger sind ihnen auf den Fersen. Systematisch durchkämmen sie das ganze Gebiet, so dass auch ja niemand entkommt. Auch Alice wird gefunden - von Emmanuel. Sie haben gemeinsam die Schulbank gedrückt. Damals ging es um Noten, jetzt um Leben oder Tod. Emmanuel erkennt Alice wieder, erinnert sich allerdings nicht mehr an ihren Namen. Zuerst bringt er die beiden Kinder um. Nun wendet er sich Alice zu. Sie hebt zum Schutz ihre rechte Hand vors Gesicht. Er schlägt sie ab und verletzt sie dabei am Kopf. Emmanuel lässt die junge Frau verletzt liegen, damit sie verblutet. Doch Alice überlebt.
In einem Video erzählt er: „Das Leben nach meiner Freilassung aus dem Gefängnis war sehr schwer. Ich fand meine Frau vor, mit zwei Kindern, die nicht von mir waren, viele Situationen, die mir das Herz zerbrachen. Ich wusste nicht, wie ich zusammen mit den Überlebenden des Völkermordes leben sollte, nachdem was ich getan hatte. Mein Herz war voller Schmerz, Einsamkeit und Angst.“ Ermutigt durch die Hilfe, die ihm der Glaubenskurs im Gefängnis gegeben hat, beschließt er nochmals an einem solchen Kurs teilzunehmen: „Ich lernte, dass Jesus vergibt, und habe Liebe erfahren, welche ich so nie zuvor gekannt hatte.“ Mit der Hilfe eines örtlichen Pastors besucht er diejenigen, die von seinen Taten betroffen sind und bittet sie persönlich um Vergebung. Emmanuel schließt sich auch einer Gruppe an, die Unterkünfte für Betroffene des Völkermordes baut, und trifft dabei auf die tot geglaubte Alice. Am Anfang versucht er, ihr aus dem Weg zu gehen, doch schließlich kniet er nieder und bittet er auch sie um Vergebung. Für Alice ist es keine einfache Entscheidung, dem Mann, der ihre Tochter und Nichte umgebracht und sie selbst verstümmelt hat, zu vergeben. Zwei Wochen überlegt sie und diskutiert lange mit ihrem Mann. Sie ringt sich durch: „Die Bibel sagt, du sollst vergeben, und dir wird auch vergeben.“ Diese Vergebung war der Schlüssel, um ihren persönlichen Frieden zu finden. Für Alice, aber auch für Emmanuel. Diese Erfahrung geben sie heute anderen weiter. Sie arbeiten zusammen für die Organisation, bei der sie sich wiedergetroffen haben. Er als Vizepräsident und sie als Kassier. Emmanuel lebt nun in einem Dorf, welches für Überlebende und Täter des Genozids gebaut wurde. Er sagt dazu: „Ich erlebe jetzt einen Frieden, wie ich ihn vorher noch nicht erlebt habe. Tag für Tag ist das Leben weiterhin eine Herausforderung, aber ich habe Vergebung und Heilung gefunden, für dass, was ich getan habe.“
History Fac ts
Als das Morden aufhört und wieder Ruhe im Land einkehrt, zählt Emanuel zu denjenigen, die von Schuldgefühlen geplagt innerlich zerfressen werden. Er zeigt sich selbst an und kommt für sechs Jahre ins Gefängnis. Von Mitgefangenen wird er eingeladen, an einem Glaubenskurs teilzunehmen. Dort wurde ihm klar, dass er die Wahrheit über das, was er getan hatte, ans Licht bringen musste. Er schrieb Briefe mit der Bitte um Vergebung an die Angehörigen der Menschen, die er ermordet hatte.
Der Genozid (Völkermord) in Ruanda zählt zu den größte n Gewaltverbrec hen des 20. Jahrhunderts . Jedoch reic ht der Konflikt zwisc hen den Völk ern weit in die Ve rgangenheit Ruandas zurück. Zu Beginn w aren die Begr iffe Tutsi und Hut u eher Berufs bezeichnunge n. Tutsis waren die Viehzüch ter und Hutus die Ackerbau ern. Zunehm end wurden die Tu tsi allerdings mächtiger un d so wandelte n sich die Bede utung der Be griffe in „die Herrsch enden“ und „d ie Beherrschten “. In der Koloni alzeit nutzten und verstärkten D eutschland un d Belgien diese abgestufte Ei nteilung für ih re Interessen . Die Stammeszuge hörigkeit wur de in Pässen eing etragen. Da ab er niemand so re cht wusste, zu welchem Stam m er wirklich gehörte, wurde kurzer Hand nach dem Besitz ei ngeteilt: Wer mehr als zwölf Kühe hatte, war ein Tutsi. Die Ärm eren waren H utu. So wurden di e Stämme kü nstlich gegeneinande r aufgebrach t. Auslöser des Genozids war das Attentat auf Pr äsident Habya rimana am 6. Ap ril 1994. Man geht davon aus, da ss der Völker mord geplant und organisiert w ar. Das Morden beka m zusätzlich eine schreckliche Eigendynamik . Schätzungen sagen, dass sic h bis zu 60% de r männlichen Hutu am Töten bete iligten. Opfer waren eine Million Tu tsi und gemäßig te Hutu, die sic h nicht an den Ausschreitung en beteiligen wol lten. Vorort waren UNO-Truppen stationiert, w elche aber ni cht eingreifen du rften.
Unter der Fü hrung des jetz igen Präsidenten Ru andas, Paul Kagame, mar schierten Tuts iRebellen von Uganda in Ru anda ein, um das M orden zu stop pen. Jedoch kam es in Folge no ch zu Racheaktione n von Tutsis an den Hutus. Bis heute bem üht sich das La nd, dieses dunkle Kapitel aufzua rbeiten. Die Be griffe Hutu un d Tutsi sind un ter Strafandro hung aus dem polit ischen Diskur s verbannt. Chr istliche Organ isationen helfen, um einen Weg der Versöhnung und Vergebun g zu beschreiten.
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Outdoor
Bau dir deinen
CampingKocher Holzvergaser-Ofen aus Blechdosen
Los geht’s Für unseren HolzvergaserOfen brauchen wir 1 große Dose (z.B. für Linsen), 2 übliche Mais-Dosen, sowie 2 Thunfischdosen. Auch wenn du diese erst kaufen musst, kostet dich das nur ein paar Euro. Und es gibt eben gleich Thunfisch zur Vorspeise! 1
Große Dose
» Du schneidest ein kreisförmiges Loch in den Boden in der Größe der Maisdose. Mit einem Marker kannst du dir das vorher anzeichnen. Du kannst dazu den Dosenschneider deines Schweizermessers verwenden. Wir haben dazu einfach ein altes Jagdmesser mit einer starken Klinge verwendet. Und bitte, bitte Vorsicht beim Schneiden – nur die Dose, nicht die Finger!
Camping-Zeit. Entweder auf einem Festival oder bei einem Ausflug in die Natur, der Sommer lädt ein, raus zu gehen, die Zivilisation ein wenig zu verlassen. Abenteuer zu erleben. Wer sich aber nicht nur von kalten Sandwiches ernähren möchte, sondern auch mal eine warme Mahlzeit haben will, der muss entweder ein Lagerfeuer machen oder sich einen Campingkocher zulegen. Ein offenes Feuer ist aber oft nicht erlaubt und für einen normalen Gaskocher braucht man immer die nötige Gaskartusche, die immer gerade dann leer ist, wenn man sein Gulasch wärmen möchte. Wir wollen dir daher zeigen, wie du dir einen Campingkocher für Holzbrennstoff bauen kannst! Ganz einfach, kostet nichts und die kleinen Äste, die du als Brennstoff brauchst, findest du nahezu überall.
» Bei Dosen, wo der Deckel mit der Hand zu öffnen ist, bleibt oft noch ein dünner Rand zurück. Diesen vorsichtig mit dem Dosenöffner noch wegschneiden, damit später der Luft-Spalt zwischen den Dosen nicht zu klein ausfällt. 2
Maisdose 1
» Du machst 8-10 große Löcher am oberen Rand. Wir haben diese zuerst mit der Ahle des Schweizermessers gestochen und dann mit der Zange des Leathermans auf gut 1cm Durchmesser aufgeweitet.
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Maisdose 2
» Hier machst du zuerst den Dosenboden voller Löcher.
» Dann 8 große Löcher seitlich, knapp über dem Boden, und 8 kleine Löcher ca. 2cm unter dem oberen Rand.
Das Brauchst du Alles, was du brauchst, sind ein paar alte Blechdosen (1) und ein gutes altes Schweizer Taschenmesser und/oder einen Leatherman. (2) Ein Dosenöffner ist auch zu empfehlen. Wir haben verschiedene Versionen unseres Holzkochers versucht und getestet, klein bis groß, und wollen dir hier unseren Favoriten vorstellen.
Rauchgas nutzen Wenn du ein normales Feuer mit Holz machst, dann raucht das auch mehr oder weniger, entsteht Rauchgas. Mit einem kleinen Trick lässt sich nun dieses Rauchgas verbrennen, was einige Vorteile mit sich bringt: Du brauchst weniger Brennstoff, weil du das Holz effizienter verbrennst, du bekommst durch das Holzgas eine gleichmäßige Flamme und schließlich raucht dein Feuer fast gar nicht mehr, zumindest wenn du mit etwas Übung alles richtig machst.
Thunfischdose 2 5
» Sie fungiert als Aufsatz, um deinen Kochtopf oder Pfanne draufzustellen. Zuerst vorsichtig eine große Öffnung schneiden, wodurch du später die Holzstücke einwerfen kannst.
» Weitere großzügige Löcher oder Öffnungen seitlich machen.
Thunfischdose 1 4
» Nun schneidest du noch den Boden weg mit dem Dosenöffner.
» Diese Dose dient als Asche-Auffangbehälter. Hier einfach mehrere große Löcher seitlich machen, damit genug Luft zum Brennraum kommen kann.
» Boden entfernen.
Wenn du die Dosen nun auf diese Weise vorbereitet hast, brauchst du sie nur noch richtig zusammenstecken. Beginne mit der Maisdose 1, die du von oben in die
40 YOU!rStuff
YOU! // Juli - August 2015
Öffnung der großen Dose steckst, so dass diese fest sitzt. Die großen Löcher sollen dabei oben sein.
Tipps zum Feuermachen Für deinen Ofen brauchst du nun kleine Äste und Holzstücke, die in Stücke von etwa 5cm Länge brichst. Die Holzstücke sollten nicht zu groß sein, damit das Ganze gut brennt. Nun geht’s ans Feuermachen, wozu du mit ganz dünnen, trockenen Ästen beginnen solltest. Geheimtipp ist dabei immer ein Stück Birkenrinde, das perfekt als Zunder funktioniert. Dann laufend kleine Holzstücke nachlegen. Ganz zu Beginn raucht dein Feuer, wie gewöhnlich, doch ab einem gewissen Zeitpunkt kommt die zusätzliche Rauchgasverbrennung zum Tragen und dein Ofen brennt gleichmäßig und rauchfrei!
WoHIn nacH dem aBITur?
Studium Generale: Fit für Studium und Leben Ein Jahr, das Deinem Leben Richtung gibt!
Mit etwas Übung bekommst du den Dreh raus, wie viel Holz du nachlegen musst, damit dein Ofen gleichmäßig brennt und nicht ausgeht. Wenn du das System ein wenig verstanden hast, kannst du natürlich kreativ werden und deinen Ofen mit anderen Dosen bauen und perfektionieren. Wir haben zum Beispiel noch eine XL-Version (28) mit großen Öldosen gebaut, was super funktioniert hat. Viel Spaß!!
„Fit für Studium und Leben“ intendiert, dass die absolventen dieses einjährigen Studiums Generale besser in der Lage sind, in dieser so kritischen Zeit ihres Lebens, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. unser Studium Generale bietet in 2 Semestern eine breite allgemeinbildung in den klassischen humanistischen, philosophischen und theologischen Traditionen. die beiden Hochschulen – Trumau ist jung (1995), Heiligenkreuz sehr alt (1133) – bieten komplementär eine akademische Grundbildung, verbunden mit katholischer Spiritualität, die auf die entwicklung der ganzen Persönlichkeit abzielt. das Studium Generale wird so zur Basis für das folgende Studium und den Beruf.
www.iti.ac.at Internationales Theologisches Institut (ITI)
www.hochschule-heiligenkreuz.at Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz
SI
S
drauf. Maisdosen und Thunfischdosen passen normalerweise exakt aufeinander und halten so ganz gut zusammen. Dennoch achte darauf, dass dein Ofen gerade und fest steht, damit er dir nicht später samt deinem Essen umfällt.
Wenn der Ofen zu brennen beginnt und sich erwärmt, wird Luft in dem Spalt zwischen Maisdosen und großer Dose aufgewärmt, strömt nach oben. Auf dem Weg nach oben kommt Rauchgas hinzu, das aus den versteckten mittleren Löchern austritt. Es entsteht im Spalt ein Luft-Rauchgasgemisch, welches oben durch großen die Löcher wieder in den Brennraum eintritt und dort in einer sekundären Verbrennung gleichmäßige Flammen abgibt. Dieser Effekt ist ganz deutlich und schön bei unserem Ofen zu sehen, wo die Flammen direkt aus den oberen Löchern rausschießen.
CU
T
TE
Der Kochaufsatz kommt noch oben drauf. Maisdosen und Thunfischdosen passen normalerweise exakt aufeinander und halten so ganz gut zusammen. Dennoch achte darauf, dass dein Ofen gerade und fest steht, damit er dir nicht später samt deinem Essen umfällt.
Der Rauchgas-Effekt
das Internationale Theologische Institut (ITI) in Trumau bei Wien und die Philosophisch Theologische Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz im Wienerwald bieten ab September 2015 ein einjähriges Studium Generale an.
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FO
N
Dann das Ganze auf Maisdose 2 stellen, sodass sich aus den beiden Maisdosen ein gesamter Brennraum ergibt. Den Brennraum stellst du dann noch auf die Thunfischdose 1 und der Holzvergaser-Ofen ist einsatzbereit.
R VUS AD
YOU!rStuff Juli - August 2015 // YOU!
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Nick Vujicic
Mein Leben ohne Limits P. Karl Wallner Claudia McAdam
Torsten Hartung und Christoph Fasel
Erwachen – Countdown in Jerusalem
Du musst dran glauben
Ronni, ein dreizehnjähriges Mädchen, ist die Hauptfigur dieses Buches, lebt in einer amerikanischen Kleinstadt und führt ein ganz normales Leben. Doch seit dem Tod ihres Vaters und ihres Bruders, zweifelt sie an Gott und kann auch nicht verstehen, warum Jesus am Kreuz sterben musste. Nach einem Streit mit ihrer Mutter fühlt sie sich plötzlich krank und legt sich ins Bett. Als sie erwacht, traut sie ihren Augen kaum: Sie befindet sich in Jerusalem zur Zeit Jesu, ausgerechnet in der Karwoche. ... (192 Seiten) Best.Nr. 101.434 € 9,20
Vom Mörder zum Menschenretter
Andreas Englisch
Der Wunderpapst Die geheimen Wunder des heiligen Papstes Johannes Paul II. Best.Nr. 101.324
€ 18,50
Veronika Grohsebner
Johnny Designed Gelungener Jugendroman, der Themen wie Sexualität oder Abtreibung aufgreift und behandelt. Best.Nr. 101.417 € 15,90
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Mit 17 geht er zum ersten Mal in den Knast. Mit 19 wieder. Heute hilft er jugendlichen Straftätern, die Fehler zu vermeiden, die er selbst einmal begangen hat. (240 Seiten) Best.Nr. 101.435 € 18,50 Josef Müller
Ziemlich bester Schurke Wie ich immer reicher wurde Man kannte ihn nur als den „Konsul von Panama“, den genialen Steuerberater mit den extravaganten Luxuskarossen. Es ist ein Bericht eines reichen Mannes, der alles verlieren musste, um den wahren Reichtum zu finden und ein glückliches Leben zu beginnen. (320 Seiten) Best.Nr. 101.437 € 18,50
Papst Franziskus
Die frohe Botschaft Jesu Warum Christen eine tiefe Freude haben und nicht, wie vielleicht manche, dauernd wie bei einer Beerdigung herumlaufen sollten, darüber schreibt Papst Franziskus. – Ein Text, den jeder mal gelesen haben muss. Best.Nr. 101.415 € 8,95 Bitte ausschneiden und in einem Briefumschlag einsenden an: YOU! Shop 2041 Maria Roggendorf 18
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In einer Zeit von vielen Religionen und Meinungen stellt P. Wallner die Frage: Wer ist denn dieser Gott überhaupt und was unterscheidet die christliche Religion von anderen? Best.Nr. 101.316 € 18,50 Paul Badde
Das Göttliche Gesicht Es ist wie ein Krimi zu lesen, und doch kein Roman, sondern das Ergebnis einer journalistischen Entde ckungsreise... Best.Nr. 100.199 € 20,50
P. Karl Wallner
Sinn und Glück im Glauben Die Religiosität steigt und doch werden die Kirchen meist leerer. Grund ist oft das Unwissen über die wirklichen Schätze des Glaubens. P. Karl Wallner bringt die wesentlichen Punkte der Kirche näher. Best.Nr. 101.279 € 15,40
spannendes für den Sommer 3-teiliger Jugendroman von Veronika Grohsebner Band 1 – Aus der Tiefe Best.Nr. 101.424 € 12,00
Band 2 – Zum Tode verurteilt Best.Nr. 101.425 € 12,00 Band 3 – Geprüft
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Der 18jährige Halbindianer Alan Jason meldet sich zu einer Spezialeinheit für Drogenbekämpfung, wo er zum ersten Mal echte Freundschaft kennen lernt. Doch gleichzeitig kämpft er gegen seine eigenen inneren Wunden und seine Aggressivität. Bei einem Undercover-Auftrag wird er in einen lebensgefährlichen Unfall verwickelt... Spannend mit spirituellem Tiefgang.
Pattie Mallette
Alleine weinst du wütender
Hoffnung auf den zweiten Blick
Wahre Geschichte vom Waisenkind zum Millionär. Best.Nr. 101.408 € 10,30
Die Geschichte und Heilung von Justin Biebers Mutter. Best.Nr. 101.407 € 17,50
Rob B. Mitchell
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Wie ist Gott?
Nick hat weder Arme noch Beine. Als Jugendlicher wollte er sich das Leben nehmen. Heute hat er Frau und Kind. Er reist um die Welt und gibt Menschen durch seinen starken Glauben Kraft und Hoffnung. Best.Nr. 101.363 € 17,50
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YOU! // Juli - August 2015
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Pinnwand
Fotos vom X-Fest im ien Katakombenkeller, W
Bischofsblog
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern So beten wir im Vater Unser, dem Urgebet der Christen, das auf Jesus zurückgeht. Offensichtlich war Vergebung auch zurzeit Jesu ein großes Thema. Das war und ist es vermutlich überall, wo Menschen zusammenleben. Eigenartig: Alle Menschen haben Sehnsucht nach Frieden, und alle sind schon aggressiv, beleidigend und verletzend gewesen. Wie soll man damit umgehen? Der Schlüssel zum Frieden lautet „Vergebung“!
hat YOU!Magazin Nach 6 Jahren Pause X-Fest im Kataam 6. Juni wieder ein siert. Mit Unterstütkombenkeller organi einschaft und der zung der Lorettogem rten die ganze Legion Mariens. Wir feie Nacht... Fotos: © fisherman.fm
Zwei Schritte: Zuerst muss ich selbst vergeben, dann wird mir vergeben. Ich muss anfangen, so sagt das Vater Unser: „wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“. Wie geht Vergebung? Sie besteht in erster Linie, darin, dass man vergeben will. Vergebung ist vor allem eine Sache der inneren Einstellung: Kann ich den anderen Menschen bejahen? Interessiere ich mich für ihn? Finde ich am Gegenüber etwas Gutes? Bin ich bereit, mich den Frieden unter uns etwas kosten zu lassen? (z.B. Geduld oder Hilfsbereitschaft oder Verzicht aufs Rechthaben oder auf Rache). Wenn mir etwas Böses angetan wurde und ich es (wie auch immer) zurückzahle, geht der Teufelskreis des Bösen weiter. Daraus auszubrechen gelingt nur durch die Vergebung.
Termine Jugend- und Missionsfest 09. Mai, Stift Wilhering
Alojsfestival 3.-5. Juli, Radibor
„Vergib uns unsere Schuld“ bedeutet, dass kein Mensch vor Gott ohne Schuld dasteht und dass Gott bereit ist, den Menschen zu vergeben. In hervorragender Weise ist diese Vergebung Gottes erfahrbar im Sakrament der Buße und der Versöhnung, der Beichte. Wenn mir selbst etwas Böses angetan wurde, dann mache ich es meistens so: Zuerst lasse ich eine Zeit vergehen, bis meine Aufregung und Wut sich gelegt haben. Dann bete ich darüber und erzähle Gott von meinem Ärger und „bespreche“ die Sache im Gebet mit Ihm. Dann bemühe ich mich, den Menschen, der mich verletzt hat, positiv zu sehen: Er oder sie hat ja nicht nur schlechte Seiten. Manchmal spreche ich mit unbeteiligten Dritten über den Vorfall, weil mir ein Blick von außen helfen kann. Dann bitte ich Gott, dass er mir hilft, wieder versöhnt sein zu können. Schließlich bete ich für den anderen Menschen und segne ihn aus der Ferne und lasse meinen Ärger möglichst los. Danach suche ich meistens, aber nicht immer das Gespräch mit dem Betreffenden, um die Sache auszureden.
Kanafest
4.-5. Juli, Maria Roggendorf
Jugendtreffen Pöllau 14.-19. Juli, Pöllau
Awake the Lake
23.-25. Juli, Traunsee
Pro Life Marsch
1.-15. August, von Linz bis Wien
Forum Altötting
5.-9. August, Altötting
Kundl Sommertreffen 6.-9. August, Kundl
Bavarian Summer Camp 11.-16. August, Otzing
Internationales Prayerfestival 12.-16. August, Marienfried
KEY2LIFE Festival
21.-23. August, Marchegg
Holy Sp’rit
23.-29. August, Windischgarten
warumLila (D) Trip to Dover (UK) Danny Fresh (D) t frei Bronx Brothers (USA) Eintrit Edwin Fawcettn (UK) Freitag: Konzertabend ab 19:00 Uhr Samstag: Pro-Life Rocker aus New York City / Meet&Greet Musik Stars „Mordskerl Gottes“ Torsten Hartung, „Gott hat Humor“ Kabaratist Peter Flache, treffe die „YouCat-Cats “ ab 18:30 Uhr Nightfever Sonntag: 9:30 Uhr Gottesdienst, danach großes Gemeindefest
Mit ist Vergebungsbereitschaft wichtig. Ich möchte meinen Beitrag zum Frieden leisten, weil ich ein gläubiger Mensch bin! Ich möchte auch ein Peacemaker sein. Und das macht nicht nur andere, sondern auch mich selbst glücklich! Wenn ich mich darum bemühe, immer wieder allen Menschen von Herzen zu vergeben, bleibe ich ein freier, lebensfroher Mensch in lebendiger Beziehung mit Jesus Christus. Dein Jugendbischof + Stephan Turnovszky
www.alojsfestival.com
YOU!rStuff Juli - August 2015 // YOU!
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I am a
peace
maker Dein Statment gegen Gewalt: Mach ein Fotos und Blindtext www.piasdf.at