I thirst for real stuff
1/14 Katholisches Jugendmagazin 22. Jahrgang Jänner, Februar 2014 AT & DE: € 2,20 EU: € 3,00
Skillet in Wien „Ich schäme mich nicht dafür, Christ zu sein.“
Bassist Fieldy von Korn über seinen Wandel
Jesus statt Alkohol Entscheiden – aber wie? Wie du dein Leben in die Hand nimmst
YOU! Mitarbeiterin Mareike Sornek im Steckbrief
Aufgabe Artikel schreiben
YOU!Who!
Team
Mein Tipp für gute Winterlaune
Country Musik hören, tanzen, viel lachen
BASE
Meine Lieblingsstadt
Venedig Ich wäre gerne dieser Filmheld
Tauriel, Elbin beim „kleinen Hobbit" Der beste Evergreen ist
Jackson von Johnny Cash und June Carter Das sollte erlaubt sein
Musizieren in der U-Bahn Was mich an anderen am meisten ärgern kann
Unaufrichtigkeit, Unmenschlichkeit In einem fremden Land brauche ich unbedingt
genug Zeit YOU! Büro News
W
enn’s draußen stürmt und schneit, ist FreelancerabendDiscussion-Zeit: Im YOU! Büro in Wien findet nun einmal im Monat unser Freelancer-Abend statt, wo wir uns über kritische KirchenThemen auseinandersetzen. Mit dabei ist immer ein Bruder von der St. Johannesgemeinschaft, der uns hilft, die Gedanken zu ordnen. Und jedes Mal gibt’s auch Pizza, Gitarre und Gebet...
Mein schlimmster Lausbubenstreich
Unseren Gartenkompost, samt einer Ladung Stöcke auf den akkuraten und penibel gepflegten Rasen des Nachbars ausgeleert.
Freelancer Team DE Team CH TEAM: Michael Cech, Andreas Thonhauser, Katharina Thonhauser, David Schwarzbauer, Vali Schwarzbauer, Veronika Unseld, Emmanuel Fleckenstein, Katharina Fleckenstein, Dominik Lapka, Stephanie Lapka-Hofer, Isabella Cech, Maximilian Cech, Marianne Sookdeo, Sheldon Sookdeo, Johnny Krsyl, Anna Fellinger, Bernadette Steiner. Base: Veronika Lehnfeld, Johannes Wunsch, Hannes Platter, Mareike Sornek, Matthias Sonnweber, Elisabeth Luckabauer, P. Jean David Lindner, Annika Stete, Klara Broucek, Martin Straßl. Freelancer: Anna Platter, Monika Jungk, Johanna Walch, Marcel Urban, Anna Bodewig. Team Deutschland: Sara Preißler, Verena Ruf. Team Schweiz: Martin Iten, Raphael Pfiffner, Elisabeth Scheuber, Fränzi Häni, Ramon Murmann, Sarah Holzer Aus unserem Leitbild: „Wir haben Sehnsucht nach dem Großen, dem Unendlichen, dem Wahren. Alles andere ist uns zu wenig. Wir sind einfach junge Menschen, die zusammen arbeiten, feiern, beten, surfen und snowboarden, mit dem Hunger, uns und die ganze Welt in Brand zu stecken – mit dem Feuer, das vor 2000 Jahren mit Christus begonnen hat und an Kraft nie verliert." YOU!Magazin wird herausgegeben von einem unabhängigen Verein mit kirchlicher Befürwortung der Erzdiözese Wien durch Erzbischof Kardinal Dr. Christoph Schönborn. Kontakt: E-mail verwaltung@youmagazin.com. Telefon A: +43-699-1018 5484, D: +49-821-50242-53, CH: +41 77 49 53 705. Impressum auf Seite 42.
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2 YOU!Magazin
YOU! // Jänner - Februar 2014
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Skillet
Fieldy
Wir sprachen mit Sänger John Cooper bei seinem Wienbesuch im Rahmen ihrer Tour mit Nickelback über Gott und Rockmusik.
Er ist Bassist der berühmten Band Korn und hat in seinem Buch erzählt, wie er vom Alkohol loskam und zu Jesus gefunden hat.
Christopher West
© Warner Bros.
Er ist der Mann, der eine Revolution in Sachen Sex und Kirche lostrat. Im YOU! Interview spricht er über den genialen Plan, den Gott für uns hat.
Editorial Revolution. Manchmal werden Meinungen und Traditionen auf den Kopf gestellt. Das Thema Sex und Kirche ist für viele nur eine lange Liste von Verboten und Regeln. Wir haben aber den Mann getroffen, der davon überzeugt ist, dass die Botschaft der Kirche über Sex vielmehr das ganze Leben frei macht. Das ist für manche wirklich so etwas wie eine Revolution. Lies selbst das Interview mit Christopher West. Suchen wir nicht alle nach einem geglückten Leben und nach der echten Liebe, die uns erfüllt? Geben wir uns nicht mit weniger zufrieden!
YOU!Magazin
Jänner & Februar SPECIAL QUOTE „Ein reines Gewissen ist einfach die beste Droge.“ Reginald „Fieldy“ Arvizu Bassist von Korn
YOU!Chefredakteur Michi Cech YOU!Magazin Jänner - Februar 2014 // YOU!
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Andrea, 13, St. Georgen im Attergau "Meine Zwillingsschwester dazu bringen, aus meinem Zimmer auszuziehen." Johanna, 13, St. Georgen im Attergau "Aus dem Zimmer meiner Schwester ziehen."
Maria, 19, Mödling Mhhmmm... Es gibt leider viel zu viele davon. Jedes Jahr nehme ich mir besonders vor, dass ich ganz fleißig bin beim Lernen und mir genug Zeit zum Gebet nehme. Auch, dass ich nicht mehr so grantig in der Früh nach dem Aufstehen bin... Am Anfang klappt das bei mir, so ca. 2 Monate, doch dann....! Dominika, 16, Untersiebenbrunn Mich gesünder zu ernähren.
Magdi, 14, Wieselburg Meine unbändigbare Faulheit zu überwinden :D, oder für die Schule zu lernen :-/ , mir jeden Geburtstag von Familie und Freunden zu merken.
„Welchen Vorsatz im neuen Jahr wirst du sicher wieder nicht einhalten...“
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YOU! // Jänner - Februar 2014
Berna, 22, Salzburg Dass ich in alle Lehrveranstaltungen auf der Uni geh ;), hm, vielleicht dass ich noch mehr in der Dankbarkeit lebe. Das ist jedenfalls mein Vorsatz. Ob ich's schaffe, weiß ich nicht.
Lebensweisheit Schwester Barbara Bieri, 84, Kapuzinerin aus Zug
Philipp, 16, Kopfing Mehr lernen, mehr Sport, weniger "Herr der Ringe"-verrückt sein.
Theresa, 16, Kogl Nett sein, in Spanisch eine bessere Note als 3, zunehmen.
Vera, 18 Mehr Sport betreiben, mich gesünder ernähren, weniger Schoki essen...
Antonia, 18, St Georgen im Attergau Meine Kakaosucht überwinden.
P. Paul, 55, Wien Ich fürchte, dass ich auch im neuen Jahr die Briefe und die Mails zu spät beantworte.
„Ich war 22 als ich ins Kloster eintrat. Mein damaliger Freund, den ich verabschiedete, meinte: „Was, DU ins Kloster?“ Ich sagte zu ihm, dass ich diesen Weg gehen muss, sonst würde ich nicht glücklich werden. Ich wusste, dass ich ins Kloster gehen soll, um für die Welt zu beten und spürte, dass die Welt das Gebet braucht. Heute kann ich den Jugendlichen sagen, dass es wunderbar ist, wenn man sich ganz auf Gott einlässt. Es lohnt sich, auf Gott zu hören; nach innen, in der Stille, im Gebet. Er spricht und gibt Kraft. Und ja, es gibt eine Liebe zu diesem Gott. Für mich war es so, dass diese Liebe mich für alles entschädigt hat. Total und bis heute. Und ich bin ja jetzt schon seit 62 Jahren im Kloster. Nein, es ist wirklich wahr, Gott lässt das Seil, an dem wir hangen, nie los. Er lässt es nie reißen und enttäuscht uns nie. Er ist immer da. Natürlich prüft er uns auch, aber das ist wichtig. Das Leben auf der Welt ist ja sozusagen unsere Prüfungszeit. Liebe Jugendliche, vertraut auf Gott und freut euch, dass ihr an ihn glauben dürft!“ Das Zitat stammt aus dem Kurzfilm: „Die Alten Reden“, ein Portrait verschiedener alter Menschen. Produced und zu sehen auf Fisherman.FM. Kennst du alte Menschen, die dich beeindrucken? Schick uns eine Foto und einen Text von ihnen, was sie Jugendlichen gerne sagen möchten! office@youmagazin.com
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YOU! // J채nner - Februar 2014
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Kino im Rückblick
Der Hobbit: Smaugs Einöde Das Abenteuer der epischen Mission geht weiter. Der Oscarpreisgekrönte Filmemacher Peter Jackson präsentiert mit „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ nun den zweiten Film der dreiteiligen Kinofassung nach dem Meisterwerk von J.R.R. Tolkien. Alle drei Filme spielen in Mittelerde, etwa 60 Jahre vor „Herr der Ringe“ und bilden somit die Vorgeschichte dazu. von Mareike Sornek
Zusammen mit dem mächtigen Zauberer Gandalf dem Grauen (Ian McKellen) und den 13 Zwergen, angeführt von ihrem König Thorin Eichenschild (Richard Armitage), macht sich der kleine Hobbit Bilbo Beutlin (Martin Freeman) auf den Weg zum Einsamen Berg, um das verlorene Zwergenreich Erebor zu befreien. Auf ihrer Reise müssen sie gegen alle möglichen Kreaturen kämpfen, sei es gegen die Orks oder im Düsterwald gegen die ekligen Riesenspinnen. Doch schließlich erreichen sie ihr Ziel, den Einsamen Berg, wo sie sich jedoch der größten Gefahr stellen müssen; einem Monster, das alle bisherigen Grässlichkeiten übertrifft: Smaug, dem Drachen. Als junger Zwergenprinz musste Thorin miterleben, wie dieses feuerspeiende Biest sein Volk vertrieb und den Berg samt des riesigen Goldschatzes in Besitz nahm. Und er schwor sich, irgendwann in seine Heimat zurückzukehren und Smaug zu töten; keine leichte Aufgabe für die kleine Truppe. Der Drache fordert nämlich nicht nur den Mut aller Gefährten heraus, sondern stellt auch ihre Freundschaft und den Sinn der ganzen Reise auf eine harte Probe. Und eins wird auch schnell klar: Alleine werden sie den Berg nicht bezwingen können. Denn das Böse wird immer mächtiger und hat eine große Armee von Orks herangezogen, die nun ebenfalls in Richtung Berg unterwegs ist. Doch noch ist nicht alle Hoffnung
verloren, denn es gibt auch unter den Waldelben und den Menschen der Seestadt einige wenige Mutige, die nicht mehr länger zuschauen können, wie sich das Böse weiter ausbreitet. Die Zeiten, in denen sich die Waldelben aus allen Machenschaften herausgehalten haben, soll nun vorbei sein: Die beiden kampfgeschickten Elben Tauriel (Evangeline Lilly) und Legolas (Orlando Bloom) widersetzen sich dem Befehl ihres Königs und folgen den Gefährten. Statt passiv im Schloss zu bleiben, hören sie auf ihr Herz und kommen dem kleinen Reisetrupp zur Hilfe, ohne diese sie den Kampf gegen die Orks niemals geschafft hätte. Manchmal ist es also gut, auf sein Herz zu hören und aufzustehen, sei es in Mittelerde oder auch in unserer Welt. Das Unrecht mit ansehen kann jeder, doch stoppen kann man es nur, wenn man aktiv etwas dagegen tut. Das erfordert viel Mut, besonders dann, wenn man gegen den Strom schwimmen muss. Mut erweist auch Bilbo. Aus dem kleinen, ängstlichen und gemütlichen Hobbit ist während der Reise ein mutiger und geschickter Kämpfer geworden, der für die Gefährten mittlerweile sogar unentbehrlich ist. Ohne ihn hätten die Zwerge das ein oder andere Hindernis mit Sicherheit nicht lebend überstanden. Dass dies einmal so kommen würde, hätte sich der kleine Hobbit auch nicht gedacht; wo doch gerade er derjenige war, der am liebsten Tee trank, im Garten saß und mit seiner Pfeife Rauchringe pustete. Und was wurde aus ihm? Ein Abenteurer. Wäre er allerdings in seiner Hobbithöhle geblieben, hätte er diesen Teil an sich niemals entdeckt. Und wir? Wagen wir etwas, auch wenn wir am Anfang alles andere als mutig sind? Sicher wird es uns so ergehen wie dem kleinen Hobbit. Der Mut und das dazugehörige Selbstvertrauen kommen Schritt für Schritt, je länger wir unterwegs sind.
VON FREUNDSCHAFT UND MUTIG SEIN Wie werde ich mutiger? 10 Hobbit-Tipps...
1.
Rede einmal bisschen lauter als normal.
2.
Pfeife ein kleines Lied auf der Straße oder in der U-Bahn.
3.
Setze dich in der Schule oder in der Kirche einmal eine Reihe weiter nach vorne.
4.
Sage einmal bewusst „Nein“ zu einer Sache, die du nicht machen willst, und lass dich von anderen nicht wieder einwickeln.
5.
Melde dich für eine Aufgabe, die dich herausfordert.
6.
Spreche beim freien Fürbittgebet in der Kirche eine Fürbitte.
7.
Halte einen Vortrag oder spiele bei einem Konzert mit.
8.
Frag am Kiosk oder in der Bäckerei, ob du für den Obdachlosen nebenan etwas umsonst bekommst.
9.
Wenn du in einem Kleidungsgeschäft ein gutes Lied hörst, tanze kurz dazu.
10.
Fahr im Ski-Urlaub im Fun-Park über eine Schanze, auch wenn sie nur klein ist.
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Interview
Skillet Auf Besuch in Wien: Skillet rockten die Stadthalle zusammen mit Nickelback 13.000 Fans in der Wiener Stadthalle. Skillet kamen im Zuge der Nickelback-Tournee auch nach Wien und wir ergriffen die Gelegenheit, eine der ganz großen christlichen Rockbands zu interviewen. Die Band gibt es schon seit den 90ern, ihr Album „Awake“ erreichte sogar Platz 2 der US Billboard Charts. Nun stehen wir in der vollen Stadthalle. Unfassbar, dass der wie wahnsinnig tanzende Sänger und die ganz in Leder gekleidete Gitarristin ein Ehepaar sein sollen – und sogar schon zwei Kinder haben. Spulen wir 3 Stunden zurück: Da lernen wir den Sänger John Cooper und seine Familie ganz persönlich kennen und plaudern mit ihm über Gott und die Welt, das Leben auf Tour und was für ihn Christsein bedeutet. von Ines Schabeger
Skillet. John steht gemeinsam mit seiner Frau Korey Cooper auf der Bühne.
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YOU! // Jänner - Februar 2014
YOU!: Nicht so oft sind christliche Bands on Tour mit Mainstream-Größen wie Nickelback. Wie kam es dazu? John: Also, ich weiß es eigentlich gar nicht genau, aber ich freu mich sehr, dass es geklappt hat. Skillet tourt jedoch häufig mit Mainstream Rock Bands in Amerika. Und ich bin total begeistert, dass Nickelback uns schließlich eingeladen haben, denn das ist unsere größte Tour, die wir je gemacht haben. Und das nicht mal in Amerika, das ist einfach verrückt... Wie viele Shows hattet ihr bis jetzt? Wie viele kommen noch? Das ist erst unser drittes Konzert und wir sind insgesamt sechs Wochen unterwegs. Da sind also noch eine Menge Konzerte übrig. Und das an unglaublichen Orten. – Ich war zuvor noch nie in Österreich! Wie ist das Leben auf Tour so? Lernt man da die anderen Bands kennen? Meistens schon. Meine Frau spielt in der Band. Wir haben zwei Kinder, die auch mit uns mitreisen. Auf Tour zu sein ist für Skillet ein bisschen verrückt, aber nicht auf die Rock’n’Roll-Art. Es ist einfach sehr hektisch. Die Kids gehen zur Online-Schule, wir essen zusammen, und leben halt das Leben gemeinsam. Auch von Nickelback sind einige Kinder mit auf der Tour. Die Kinder spielen zusammen und so trifft man die anderen Bands ein bisschen. Wird da auch über euren Glauben geredet?
© Warner Bros.
Ja, auf jeden Fall! Wir hatten schon viele Mainstream Tourneen. Meistens sind es die anderen Bands, die mit uns reden. Es vergehen
„Ich schäme mich nicht dafür, Christ zu sein.“ vier, fünf oder sechs Tage, und meist fragen sie dann: „Was ist diese Jesus-Sache?“ Es ist fast so, als hätten sie darauf gewartet, dass ich was sage. Und dann reden wir über Jesus. Es gab schon manche, die mit uns auf Tour waren und sich entschieden haben, Christus nachzufolgen. Es ist einfach eine tolle Möglichkeit ein Licht zu sein in dieser sehr, sehr dunklen Musikwelt. Ich liebe das. Würdet ihr euch als „christliche Band“ bezeichnen? Für manche Menschen bedeutet, eine christliche Band zu sein, dass alle Lieder, die man singt, von Jesus handeln müssen und dass alle deine Fans auch Christen sind. Skillet ist nicht so. Nicht alle meine Lieder sind über Jesus. Ich schreibe auch Songs über Liebe, Krieg oder Gewalt in der Welt. Aber mein Glaube an Gott ist im Zentrum von allem, was ich glaube und worüber ich schreibe. Für mich heißt das, dass ich und meine Band uns verpflichten, Christus nachzufolgen und keine Kompromisse dabei einzugehen. Das ist es, was aus Skillet eine christliche Band macht. Reporter sagen oft: „Seid ihr echt eine christliche Band? Das ist nicht wahr, oder?“ Und dann wollen sie, dass mir das peinlich ist. Aber ich antworte: „Das ist absolut wahr! Nächste Frage.“ Denn ich schäme mich nicht dafür.
wir Wirtschaftskrisen und Naturkatastrophen wie Tornados, Tsunamis und Erdbeben. Im Album Rise geht es um diesen typischen Jugendlichen, der sieht, wie schrecklich die Welt ist, und versucht, Hoffnung zu finden. Das Album erzählt also eine Geschichte vom ersten bis zum letzten Lied: Jemand probiert viele verschiedene Dinge aus, die nicht funktionieren, und endlich sagt er: „Ok, Ich will, dass mein Leben einen Sinn hat. Ich merke, dass ich niemals gut genug sein werde. Ich will Hoffnung, ich will Friede.“ Und er streckt sich aus nach Jesus Christus. Welcher Song berührt dich am meisten? Ich liebe das Lied „American Noise“. Es geht darum: Amerika ist so beschäftigt. Und jeder ist so gestresst. Du gehst zur Schule und hast den Druck, etwas leisten zu müssen. Hollywood sagt dir, wie du dich anziehen sollst, wie du aussehen sollst, was in ist und was out ist. In American Noise singen wir darüber, all diesen Lärm, diese Störfaktoren, auszuschalten. Es geht darum, Gott zu fragen, wie er mich haben möchte und wie er mich verwenden kann, um anderen Leuten zu helfen. Denkst du, dass die Menschen hier in Europa dieselbe Botschaft brauchen? Ich weiß nicht, ob es „the Austrian Noise“, den „Lärm in Österreich“ gibt? (lacht) Aber ich denke schon, dass Leute auf der ganzen Welt eine ähnliche Botschaft brauchen: Jesus ist Hoffnung in einer scheinbar hoffnungslosen Welt. Und weil er das Licht ist, und weil Jesus in mir und in dir lebt, deshalb sind wir das Licht in dieser Welt.
Euer neues Album heißt RISE. Worum geht’s da? In Amerika begegnen uns Schießereien in den Schulen, sinnlose Gewalt, Mobbing. Auf der ganzen Welt sehen
YOU! Interviewerin Ines auf der Couch mit John Cooper.
John Cooper ganz persönlich Mein Lieblingsbuch die „Hunger Games“ Trilogie, weil ich die Idee mag, dass ein Mensch einen Unterschied machen kann. Das hat mich auf der bisherigen Tour überrascht dass Skillet auch in Europa Fans hat! Wenn meine Kinder down sind dann blödele ich herum und verhalte mich extra dämlich, um sie aufzuheitern. Ich bin fast wie Goofy. Wenn meine Frau down ist hole ich ihr einen Kaffee. Ich versuche ihr etwas Gutes zu tun. Meine Vorbilder Martin Luther King jr., er ist mein großer Held, und Bono von U2, weil er sein Rockstar-Sein nützt, um anderen zu helfen. Das Verrückteste, das ich je gemacht habe ich bin ziemlich hyperaktiv und die ganze Zeit verrückt. Auf irgendeinem Auto tanzen, ist quasi mein tägliches Leben. Das werde ich oft gefragt wie ich Tattoos und solche Haare haben kann und trotzdem Christ sein. Darum geht’s aber nicht. Es geht nicht darum, sich auf eine bestimmte Art zu kleiden. Es geht um eine Veränderung im Inneren. Jesus hat mein Herz verändert.
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Mainstreamcheck
Coldplay: ATLAS Z „Atlas“
ugegeben, Coldplay sind bereits so dermaßen Bestandteil unserer Hörkultur, dass es nicht leicht ist, etwas Negatives über sie zu schreiben. Keine Sorge, ist hier nicht beabsichtigt. Die neue Single zu The Hunger Games (Die Tribute von Panem) ist nämlich ziemlich genial und damit ziemlich Coldplay. So weit so außerordentlich.
Wir Menschen wachsen dann über uns hinaus, wenn wir gefordert werden und uns den Herausforderungen stellen: wie Katniss. Sie stellt sich dem Bösen, dem Regime, das die Menschen unterdrückt. Sie lässt sich nicht ihre Menschlichkeit absprechen, sondern kämpft für das Gute - und damit wird sie zu einem „Atlanten“ - einem Weltenträger.
Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte sich Katniss und ihren Kampf ums Überleben nicht entgehen lassen. Denn ihr Kampf hört nicht bei ihrem eigenen Leben auf, sondern wird zu einem Kampf für ihre Familie, ihre Freunde, ihre Welt. Das meinen dann wohl auch Coldplay wenn Chris Martin wiederholend singt: „Carry your world - I will carry your world“ - Ich werde deine Welt tragen. Wie Atlas es in der griechischen Mythologie tut. Daher der Name. Die Griechen versuchten sich vorzustellen, dass Riesen - Atlanten genannt - die Welt auf ihren Schultern tragen. In den Tributen von Panem trägt Katniss die Hoffnung der Menschen auf ihren Schultern.
Während manche - some search for gold - nach Reichtümern suchen, kämpfen andere gegen Drachen und hoffen, dass der Himmel „just up the road“ ist. Mit Chris Martin dürfen wir singen: „Show me the way, Lord, cause I am about to explode“ - Zeig mir den Weg, Herr, denn ich explodiere gleich.
Hier geht es allerdings nicht um den Film, sondern um das Lied. Und das geht so: „Einige sahen die Sonne, einige den Rauch, einige hörten den Schuss, einige spannten den Bogen“ - alles Anspielungen auf das, was Katniss im zweiten Teil der Tribute von Panem erlebt. Sie ist es schließlich auch, die den Bogen spannt.
Papst Franziskus schreibt in seinem absolut genialen (so wie Coldplay eben) Evangelii Gaudium (einfach unter vatican.va googlen): Jesus hat seinen Jüngern die Füße gewaschen. (...). Die evangelisierende Gemeinde stellt sich durch Werke und Gesten in das Alltagsleben der anderen, verkürzt die Distanzen, erniedrigt sich nötigenfalls bis zur Demütigung und nimmt das menschliche Leben an, indem sie im Volk mit dem leidenden Leib Christi in Berührung kommt.
Some saw the sun Some saw the smoke Some heard the gun Some bent the bow Sometimes the wire must tense for the note Caught in the fire, say oh We're about to explode Carry your world, I'll carry your world Carry your world, I'll carry your world Some far away Some search for gold Some dragon to slay Heaven we hope is just up the road Show me the way, Lord, 'cause I... I'm about to explode Carry your world, I'll carry your world Carry your world, I'll carry your world Carry your world, and all your hurt.
Alles klar? Noch einmal, wir sind berufen Atlanten zu sein - I'll carry your world, verspricht uns Christus. Blicken wir uns um - wessen Welt können wir heute zu tragen beginnen? Carry your world, and all your hurt - Trage deine Welt und deinen Schmerz.“. von andycandy
© EMI, COLDPLAY
Und: „sometimes the wire must tense for the note“ - Manchmal muss der Draht sich spannen, um eine Note wieder zu geben. Das ist mal eine ordentliche Metapher. Denken wir an die Gitarre oder das Klavier. Nur die gespannten Saiten geben klare Töne wieder. Das ist auch im echten Leben so - oft müssen wir schwierige Situationen durchstehen, damit das, was tatsächlich in uns steckt, zum Vorschein kommt: Prüfungen, Krankheiten, Schicksalsschläge.
Nahe dem eigenen Untergang zu sein und dennoch zu vertrauen, angespannt und dem Zerreißen nahe und dennoch Töne hervorbringend - das ist es, was einen Atlanten ausmacht. Jemanden, der für andere deren Welt trägt. Das ist es auch, wozu wir als Christen berufen sind.
Songtext
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YOU! // Jänner - Februar 2014
© Universal: BInez and Vinoodh Photo, James K Lowe, Murat Aslan
Lorde: Royals
Lady Gaga: Do What U Want
Sido: Einer dieser Steine
Nahe beim Schicksalsberg, dort, wo Frodo nach seiner langen Reise endlich den Ring vernichten konnte, liegt der Ort, an dem sie wohnt: die neuseeländische Sängerin Ella Yelich-O'Connor alias Lorde. Gerade ist sie 17 geworden. Voll reingehauen hat ihr Song „Royals“. Klingt irgendwie anders, simpler, reduzierter als das, was wir sonst so im Radio hören. Aber definitiv hörenswert. Geht ins Ohr, und wie! Wie Frodo kommt auch sie aus einer einfachen Gegend und lebt so ganz gegensätzlich zu den stinkreichen Celebrities. Sie wird nie königlich sein, denn es fließt nicht in ihren Adern („We’ll never be royals, it don’t run in our blood“). Aber das findet sie auch gut so („That kind of luxe just ain't for us, we crave a different kind of buzz“), wir brauchen diesen Luxus nicht, unsere Begeisterung gilt anderen Dingen. Und welchen Dingen? „Let me be your ruler. You can call me Queen Bee. And baby I’ll rule, let me live that fantasy“ – Lass mich regieren, du kannst mich Königin nennen. Ich werde regieren, lass mich diese Fantasie leben. Aha... jetzt plötzlich doch Königin? Naja, ich denke, sie will einfach nur Königin in ihrer eigenen, kleinen Welt sein. Die heutige Gesellschaft vermittelt uns, dass Reichtum und Macht uns glücklich machen. Aber wir dürfen uns das nicht einreden lassen. Seien wir nicht neidisch auf das Leben der Stars, denn die sind ganz bestimmt nicht glücklicher als wir. Ich bin nur gespannt, wie Lordes Leben jetzt weitergeht, wo sie ja sämtliche Charts dominiert... VON VRONI
Tun, was man will, nicht darüber nachdenken, was andere sagen, sein eigenes Ding durchziehen. Leichter gesagt als getan. Noch schwieriger wird das, wenn man dabei ständig beobachtet und kritisiert wird. Auch Lady Gaga kann davon ein Lied singen. In ihrem Song „Do What U Want“ (feat. R.Kelly) wendet sich die ausgefallene Künstlerin an jene Medien, von denen sie in den vergangenen Jahren etwa als dick und hässlich bezeichnet wurde. Sie macht klar, dass es ihr egal ist, was andere über sie sagen (Do what you want with my body. Write what you want 'bout me, say what you want 'bout me.) Mancher würde sagen, das ist ganz schön mutig von ihr, Respekt. „Euch gehört nicht mein Herz, und ihr verfügt nicht über meinen Verstand. Aber macht mit meinem Körper, was ihr wollt.“ Aber im Grunde ist es eine sehr traurige Sichtweise/Lebenseinstellung. Denn dadurch wird der Körper nicht als Teil des Menschen, sondern nur mehr als Objekt gesehen, mit dem man tun und lassen kann, was und wie man will. Und tatsächlich scheint es in dem Lied nicht nur um die Medien und deren Kritik an Lada Gagas Aussehen zu gehen, sondern eben auch um zwischenmenschliche Beziehungen. Im Songtext geht R.Kelly auf ihre Aufforderung ein, er singt: „Do what I want with your body.“ - Ich mach mit deinem Körper, was ich will. Und Lady Gaga gibt ihm, was er will, in der Hoffnung, dass er sie nicht verlässt. „Manchmal habe ich Angst, dass du mich loslässt. Ich würde zerbrechen. Also nimm einfach meinen Körper, und halte die Party nicht auf.“ Eigentlich ein trauriger Refrain, denn wir sind es wert, als ganzer Mensch angenommen zu werden. Und mit weniger sollte sich niemand zufrieden geben. Auch nicht Lady Gaga. VON KLARA
Was macht uns lebendig? Wenn jemand zu dir sagt, du bist etwas Besonderes! Von dieser Erfahrung erzählt Sido in seinem Song „Einer dieser Steine“. Ein Stein ist tot, kalt, einsam, unbedeutend unter vielen. So fühlen wir uns, solange wir für niemanden wertvoll sind. Wir Menschen sind diese komischen Wesen, die in sich bemerken, dass sie sich allein nicht genug sind. Irgendwie sind wir abhängig von anderen. Wir können uns nicht selbst alles geben oder kaufen. Die großen Dinge, die können wir nicht kaufen. Sie sind geschenkt. Unser Leben ist uns „geschenkt“, die Liebe ist ein Geschenk. In unserer Leistungsgesellschaft haben wir oft verlernt, was es heißt, Geschenk zu sein. Vielleicht ist das deshalb mit der Liebe heute so schwer. Aber eben erst die Erfahrung, dass sich jemand uns schenkt, nicht nur etwas, sondern sich selbst, das macht uns lebendig: „Ich hab zum ersten Mal das Leben gespürt / Ich weiß auch dass so ein Glück nicht jedem passiert“. Wie viele Menschen bleiben „versteinert, staubbedeckt“, weil sie diese Erfahrung nie machen dürfen. Das Lied kann uns so drei Dinge mitgeben: Zum einen, dass wir dankbar sind, für diejenigen, die für uns da sind. Und da gibt es sicher einige! Zweitens, dass wir uns bemühen können, selbst für andere Geschenk zu werden. Und drittens verweist es uns auch auf denjenigen, der uns tatsächlich unser Leben geschenkt hat. Für Gott sind wir nämlich alle dieser eine besondere Stein unter Tausenden, den er nicht „im Meer versenkt, sondern ihm nen großen warmen Platz an seinem Herzen schenkt“. Wenn wir entdecken, dass wir unendlich wertvoll und geliebt sind, dann beginnt unser Leben wirklich. Zuvor waren wir „nur einer dieser Steine“.
And we'll never be royals (royals). It don't run in our blood. That kind of lux just ain't for us, we crave a different kind of buzz. Let me be your ruler (ruler). You can call me queen bee. And baby I'll rule, I'll rule, I'll rule, I'll rule. Let me live that fantasy.
Sometimes I'm scared, I suppose, if you ever let me go. I would fall apart if you break my heart. So just take my body and don't stop the party. You can't have my heart and you won't use my mind, but do what you want with my body.
Starcheck. Die YOU! Redakteure checken für euch ChartHits und schreiben, was ihnen die Songs persönlich sagen.
VON MICHAEL
Ich war kalt, ohne Heimat und alleine. Bevor du kamst war ich nur einer dieser Steine. Ich war so staubbedeckt bevor du mich gefunden hast. Hast mich in Gang gesetzt mir endlich neuen Schwung gebracht
RampenLicht Jänner - Februar 2014 // YOU!
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Musik
Lobpreis für den Dancefloor
Johannes Wunsch und Michael Cech
Und doch singen sie von Jesus: „You shine brighter / Than any star in the sky“. Hillsong ist eigentlich eine christliche Kirche, die sich vor etwa 30 Jahren in Sydney, Australien, gegründet hat. Mittlerweile ist die Gemeinde in vielen Teilen der Welt vertreten, von London über Paris, Kapstadt, Kiew, New York usw. Das Hillsong Fernsehprogramm wird in über 160 Ländern gesehen und die Alben im Grunde mit ihren Gottesdienstlie-
dern standen mehrfach an der Spitze der australischen Charts und wurden mit Gold und Platin ausgezeichnet. Eine bei uns auch sehr bekannte Musikerin von Hillsong ist Brooke Fraser („Something in the Water“). Nun war es aber Zeit für etwas Neues, etwas Junges und Frisches. Young & Free war geboren. Als Laura Toggs, die Jugendpastorin von Hillsong Australien die Vision hatte, das speziell auf die Jugend ausgerichtete Musikprojekt zu starten, konnte noch niemand erahnen, wie erfolgreich es werden würde. „Das neue Team, das speziell für Jugendliche gegründet wurde, macht die ganze Kirche lebendig“, so Brian Huston, Mitbegründer und Leiter der Hillsong Gemeinde. Was sie einzig und allein mitteilen wollen, ist ihre Freude und Begeisterung an Jesus, und das egal ob im Dancefloor-Style oder im ruhigen Anbetungslied. Mit „We are Young and Free“ hat auf jeden Fall etwas Neues im Genre Gottesdienstmusik begonnen. Mal sehen, wann das auch in unsere Gebetskreise Einzug hält.
Das Album unter der Lupe: Der dance-lastige Song Brighter macht den Einstieg in das energiegeladene Live-Album. Alive und Wake verbreiten gute Laune und sind dabei aber für alte Hillsong Fans auch am ehesten gewöhnungsbedürftig. Die Songs Lifeline, Close und Love führen die aufgebaute Stimmung bei etwas gedrosseltem Tempo weiter. Der wunderschöne, ruhige Song Gracious bremst das Album gekonnt und bietet der Hymne End of Days Raum, um sich angemessen aufzubauen. Spätestens hier hört man wieder ein gewohntes - und dabei doch sehr modern klingendes Hillsong. Mit Back to Life meldet sich wieder mehr vom synthie-lastigen Dance Einfluss zurück, was im antreibenden Song In Snyc fortgeführt wird. Der wieder eher getragene, groß klingende Song Embers bildet vielleicht den Höhepunkt des Albums. Mit dem siebeneinhalb Minuten langen Sinking Deep zieht Hillsong Y&F noch einmal an allen Registern des Woship Genres. Der Song beginnt sehr reduziert (Klavier und Stimme) und entwickelt sich immer mehr zur fulminanten Hymne. Er bildet damit auch einen schönen Abschluss eines sicherlich sehr bewegenden Worship Konzerts der jungen Generation von Hillsong. Weiters auf dem Album sind auch die Studioversionen der Songs Alive, Wake und Back to Life. Wenn du selbst ein bisschen reinhören möchtest, findest du einen Link zum Video der aktuellen Single Back to Life auf der YOU!Magazin Homepage. Ebenfalls ein Video über die Geschichte von Hillsong Young & Free.
12 RampenLicht
YOU! // Jänner - Februar 2014
© Hillsong
Vielleicht mögen die Initialen „Y&F“ den einen oder anderen an Coldplay („X&Y“) erinnern, musikalisch hat sich die Jugendgruppe von Hillsong aber eher etwas von anderen Musikern wie The Killers oder Rihanna abgeschaut, denn auf dem neuen Lobpreis-Album „We are Young and Free“ finden wir so ziemlich alles, was heute angesagt ist. Und das ist keine schlechte Sache. Die Songs klingen nach Sommer, Party, Neonfarben und H&M Umkleidekabinen. von
Die neuesten CDs im Check
Contemporary Christian Music
Beautiful Eulogy
Rock mit Hörnern
Five Iron Frenzy
Hair Metal
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Hip Hop, Rap
Beautiful Eulogy
Engine of a Million Plots
No More Hell to Pay
Instruments of Mercy
Zehn Jahre ist es her, dass der zottelige Tollpatsch Goofy in seinen zu großen Latschen und einem Sturm sympathischer Selbstironie als Five Iron Frenzy-Musik aus meinen Lautsprechern gekullert kam. Heute stößt der Freund von Mickey – sein Wirtschaftsdiplom unter den Arm geklemmt – in einer der vielen Universitätsaulas hemdsärmelig und krawattenhalsig mit einem Gläschen Sprudelwein auf seinen Studienabschluss an. Five Iron Frenzy haben promoviert und zwar magna cum laude – mit Auszeichnung. Vom jugendlichen Ska-Herumgeblödle sind bloß noch die Hörner übrig (was, Goofy hat Hörner?), der Rest ist ernsthafter und geradliniger ausgefallen. Die Kommilitonen von Reese Roper machen ihrem Frontmann ordentlich Feuer unter dem Allerwertesten und bescheren ihren Fans einen ziemlich genialen Soundtrack für einen Tag im Powder oder vor dem Kamin.
Unlängst höre ich einen 13-Jährigen ein Lied vor sich hin trällern. „Ke$Ha?“, frage ich. „Queen!“, kommt es kalt zurück. Fröstelnd erinnere ich mich an meine Schulzeit und ich frage mich: Hören die 13-Jährigen heute tatsächlich die Hits, für die unsereiner damals noch zu jung war? Unglaublich!
Erquickendes Wasser plätschert im Rinnsal der Talsohle, ausgedorrte Blätter rascheln unter der Last der gummierten Schuhsohlen. Frivole Zitronengirlitze zwitschern in den aufgeräumten Baumkronen, in der Jackentasche klimpern vom letzten Sommer ein paar läppische Schwedenkronen. Um diese herbstliche Heidi-Idylle hüllen sich nebulös die Reime von den Sprachtalenten Braille und Odd Thomas und beweisen einmal mehr, dass Rap und Hip Hop bei weitem nicht nur computergesteuert und synthetisch sein muss. Ganz im Gegenteil. Natur macht sich eben gut inmitten einer Welt von Bits und Bytes. Bei all der Aufregung um die Schönheit der fließenden Klänge und die Ausdrucksstärke der schwebenden Bilder widmet sich „Instruments of Mercy“ etwas ganz Profundem: Gottes Barmherzigkeit. O my gosh!, wie gut das doch zum Gebirgsbach und dem Zitronengirlitz passt!
Wenn das so ist, dann schieß ich hier einen Tipp nach: Stryper! Die CCM-Metaller der ersten Stunde sind auch immer noch da und zwar dicker denn je! Damit beziehe ich mich jedoch nicht auf diverse Bauchumfänge der Kalifornier, sondern auf ihre haarige neue Scheibe, die dich direkt zurück in die Zukunft schickt. Tauche ein in die Kindertage deiner Eltern, erlebe eine Welt, die längst vergessen ist, und gehöre zu den coolen Kids, die alten Metal anhören!
Pop, Soul
Royal Taylor
Royal Taylor Nein, bei Royal Taylor handelt es sich nicht um den Hausschneider des Englischen Hofs, der sich mit „y“ schreibt, sondern um eine amerikanische Pop-Band, die – musikalisch zumindest – immer wieder mal an Maroon 5 oder One Republic erinnert. Das heißt natürlich, dass das selbstbetitelte zweite Album der vier Köpfe aus Texas ein absoluter Tipp ist, wenn man Maroon 5 oder One Republic mag (wenn nicht, dann natürlich nicht). Die elf Titel laden sowohl zum Nachdenken als auch zum Vortanzen ein und wenn man nach den 42 Minuten und 46 Sekunden immer noch nicht genug vom Denken und Tanzen hat, dann kann man ja noch einmal von vorne beginnen, wie Tauren Wells im Track 8 ins Mikro haucht: „Every ending is a chance to start again.“ von David Schwarzbauer
RampenLicht Jänner - Februar 2014 // YOU!
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Story
Jesus statt Alkohol Fieldy, geboren 1969, schaute schon immer zu seinem Vater auf, dem geborenen Musik-Talent, brachte ihm Bier und hörte bei seinen Bandproben zu. In der Zeit nach seinem Unfall mit seinem geliebten Dirtbike lernte er von ihm Gitarre zu spielen. Seine Fingerspitzen in Kombination mit der Gitarre ließen einen satten Klang im Probesaal verhallen und schon bald konnte er eine Band in der Schule mit seinen Freunden – darunter auch Brian „Head“ Welch – gründen. Sie verkörperten die richtigen Metaller von nebenan: Langhaarig und mager gebaut. Dirtbike fahren geriet in den Hintergrund, dafür aber fand Fieldy neue Wegbegleiter: Bier und Bass. Er dachte, alles läuft super. Bis zu dem Tag, an dem ein Van vor dem Haus parkte. Und somit stand auch die Scheidung seiner Eltern vor der Tür. „Das war das erste Mal, wo ich dachte, mein Herz breche auseinander. Es war so schwierig für mich, mit solchen Gefühlen umzugehen. Also musste ich von nun an mein Herz vor jeder weiteren Verletzung zu schützen.“ Pillen, um schlank zu bleiben, abschreiben in der Schule und Alkohol am Nachmittag, so sah das aus. Er betrank sich, wurde introvertierter und verschlossener. Und respektlos. Die neu gegründete Band L.A.P.D. war nicht so erfolgreich wie erwartet, aber
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wenn es nicht gut ist, kann es noch nicht das Ende sein: Fieldy hörte sich die klare und starke Stimme von Jon an, der ihn äußerst überzeugte, und die neue Band KORN entstand. „Ich hab wirklich den Lifestyle von ‚Sex, Drugs and Rock’n’Roll gelebt. Das hört sich nach der lustigsten und tollsten Art zu leben an, aber ich wünschte mir, jemand hätte mich vor dessen Schattenseite gewarnt.“ Die Band wurde immer beliebter und der Alkoholkonsum exzessiver. Ein Gedanke schlich sich aber immer wieder leise in seine Gedankengänge: Bin ich alkoholsüchtig? Er schenkt der leisen Stimme jedoch keine Beachtung. Dafür dem Verlangen nach Beruhigungsmittel. Er wusste, damit konnte er seine tiefen Verletzungen in der Seele betäuben. „Es verging seit langem kein einziger Tag mehr, an dem ich nüchtern war.“ Der Alkohol brachte ihn dazu, dass er in seiner Aggressivität Menschen verletzte, tägliche Wutanfälle losließ, vor allem gegenüber seinen Bandmitgliedern und engsten Freunden. Nicht bewusst, was er anrichtete. Seelenlos ruinierte er sogar fast das Herz seiner Freundin. „Mit Dena verband mich von Anfang an etwas ganz Besonderes – sie war anders als alle anderen Frauen.“ Aber eines Nachts schlug Fieldy alkoholisiert sie so nieder, dass er es später bitterböse bereute.
KORN! Langhaarige Metaller und abgekrasste Texte! Wer kommt da auf den Gedanken, dass zwei der Mitglieder bekennende Christen sind? Nachdem Brian „Head“ Welch sein Leben mit Gott völlig umgekrempelt hatte, begann auch Bassist Reginald „Fieldy“ Arvizu seine Lebensweise zu überdenken. Auch die anderen Mitglieder haben ihre düstere Zeit, gekennzeichnet durch Alkoholund Drogenkonsum, hinter sich gebracht und performen heute in voller geballter Leidenschaft die Songs auf der Bühne. Die Story über seinen Lebenswandel hat Fieldy in seinem Buch „Got the Life“ festgehalten, welches momentan nur in Englisch erhältlich ist, aber wir haben’s für euch gelesen. von Annika Stete
Head verließ die Band, weil er Jesus kennengelernt hatte und sein Leben ändern wollte. Fieldy jedoch blockte ab, als er bemerkte, dass all die, die sich dem Glauben und Jesus näherten, von Frieden, Ruhe und Liebe umgeben waren. „Ich wusste, wenn ich mich für Gott entscheiden würde, müsste ich mein Leben, wie ich es jetzt führte, aufgeben. Auch wenn ich morgens am ganzen Leib zitterte, mich übergab, weiter trank und Essen in mich hineinstopfte. Ich war er ein übergewichtiger, fürchterlicher Mensch – dank Alkohol und Drogen. Aber das wollte ich jetzt nicht.“ Sein Vater, sein Held, bekam die Diagnose Krebs. „Ich dachte, ich hab das Geld, ich habe Macht und suche die besten Ärzte für ihn, das wird schon wieder!“ Aber sein Vater starb und Fieldy fand sich in einem tiefen, schwarzen Loch wieder. Er fühlte sich so kalt und schlecht. Er dachte darüber nach, was er denn einmal zurücklassen würde und was er sich selbst antut. Nach der Beerdigung fragte die Frau seines Vaters, ob sie gemeinsam beten würden. Das bewirkte etwas bei Fieldy.
© Macklemo-
Talk
Same Love Hat Macklemore recht?
© Warner Bros.
„In dieser Nacht dachte ich über Jesus und Gott nach, betete zu Gott. Ich wusste, ich hatte nicht die Kraft, den Weg aus dem Exzess alleine zu gehen, also bat ich ihn um Hilfe. Und am nächsten Tag hatte ich einfach kein Verlangen nach Alkohol oder Drogen. Auf mysteriöse Art und Weise hatte ich keine körperlichen Beschwerden. Ich spülte die Drogen und den Alkohol die Toilette hinunter.“ Von nun an betete er zu Gott, las die Bibel. „Jeden Tag entdecke ich beim Lesen der Bibel etwas Neues, was Gott mir sagen will. Ich wusste, dass er mich vor mir selbst beschützen würde und mir verzieh.“ Ein Jahr lang schrieb er Entschuldigungsbriefe an alle Menschen, die er verletzt hatte, und die ihm nun plötzlich ins Gedächt-
nis kamen. Er wollte wirklich daran arbeiten, ein guter Mensch zu werden. „Wenn du wirklich an das, was du betest, glaubst, wird Gott es auch für dich richten.“ Das, was er bei anderen immer so neidisch beobachtet hatte, das darf er nun auch bei sich selbst bemerken, diesen unsichtbaren Mantel, der Freude und Frieden nach außen und nach innen abgibt. „Ein reines Gewissen ist einfach die beste Droge.“ Eine Zeit lang spielt Fieldy mit dem Gedanken, Theologie zu studieren und Pastor zu werden. Aber als KORN wieder beginnt, Sessions zu spielen, ist der Gedanke passé, nicht aber die Überzeugung, dass es Gott gibt. Er betet mit seinen Kindern Olivia, Sarina und Israel. „Das ist einer der wunderbarsten Momente - Kinder beten zu sehen.“ Verheiratet ist Fieldy mit Dena. Auch das führt er auf seinen neu gefundenen Glauben zurück: „Wahre Liebe gibt niemals auf, verliert nie den Glauben, gibt Hoffnung und überwindet alle Hindernisse.“ Eines kann er auch uns noch auf den Weg mitgeben: „Sei einfach ein lebendiger Beweis dafür, dass der Glaube, den du lebst, wundervoll ist. Warum machen wir nicht einfach unsere Seele glücklicher, indem wir einfach nur gute Taten tun? Du musst nicht zu den Leuten hingehen und sagen: ‚Weißt du, was du brauchst? – Jesus!‘ Strahl
In seinem Song singt Macklemore über Homosexualität. Same Love – Ist es „dieselbe Liebe“? Ein heikles Thema. Aber hat Macklemore recht, wenn er behauptet, dass sich Neigungen zum selben Geschlecht nie ändern können? „I can't change even if I tried, even if I wanted to.“ Da er in seinem Song vor allem die Christen attackiert, die eben als eine der wenigen Gesellschaftsgruppen heute Homosexualität als etwas Ungeordnetes bezeichnen, stellt sich natürlich für uns die Frage, ob Macklemore mit seiner Anklage recht hat? So heißt es im Song: „The right-wing conservatives think it's a decision / And you can be cured with some treatment and religion / Man-made, rewiring of a pre-disposition, playing God. – Die RechtsKonservativen denken, es ist eine Entscheidung / du kannst geheilt werden mit ein bisschen Behandlung und Religion / Menschen-gemacht, Umpolung einer genetischen Anlage, Gott spielend.“ Und am Ende des Song wird das Hohelied der Liebe aus dem Neuen Testament zitiert: „Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig...“ Hat Macklemore also recht? Er hat sicher recht, dass dieses Thema und auch Menschen mit homosexuellen Empfindungen viel zu oft mit zu wenig Liebe behandelt wurden und noch immer werden, und da müssen sich wohl alle durch Macklemores Zeilen ins Gewissen reden lassen. Wo der Song hingegen nicht recht hat, ist die Aussage, dass homosexuelle Neigungen genetisch vorgegeben und nicht änderbar seien, was etwa das deutsche Institut DIJG aufzeigt. Die Frage ist aber, wie man damit umgeht, wenn der eigene Körper biologisch eigentlich auf das andere Geschlecht hinweist und man sich dennoch innerlich zum selben Geschlecht hingezogen fühlt? Eine einfache Lösung für diesen Zwiespalt gibt es nicht. Aber letztlich sind es nicht unsere sexuellen Neigungen, die uns als Menschen definieren, wie uns das Macklemores Song vielleicht vermitteln möchte. Unsere sexuellen Empfindungen definieren auch nicht unsere Fähigkeit zu lieben. Letztlich müssen wir alle, ob hetero- oder homosexuell empfindend, unsere Sexualität in die Liebe und in unser Menschsein zu integrieren versuchen.
© Peter Goda
Mit seinem Buch „Theologie des Leibes für Anfänger“ trat Christopher West, amerikanischer Theologe, Ehemann und Vater von fünf Kindern, im deutschsprachigen Raum gleichsam eine Revolution in Sachen Sexualität und Kirche los. Anhand der sogenannten „Theologie des Leibes“ – das ist die berühmte Lehre von Papst Johannes Paul II. über Liebe und Sexualität – zeigte er auf, dass die Sichtweise der Kirche über Sex nicht alt und verstaubt ist, sondern im Gegenteil mit unseren tiefsten Sehnsüchten übereinstimmt. Seit gut 20 Jahren beschäftigt er sich nun mit diesem Thema und hält Seminare und Vorträge, um seine Erkenntnisse mit der ganzen Welt zu teilen. Wir haben Christopher West bei seinem Vortrag in Wien getroffen und ihn über das wohl heißeste Thema der Menschheit befragt. von Klara Broucek und Michael Cech
YOU!: Was fasziniert dich so an der Theologie des Leibes?
Im Gespräch
Der Mann, der Sex revolutionierte
Christopher West: Dass Gottes Plan für unser Leben so viel schöner und überwältigender ist, als wir es uns erträumen oder vorstellen könnten. Ich sage immer, Gott spricht zu uns in einer Zeichensprache, und das größte Zeichen, das er uns gegeben hat, ist, dass wir als Abbild Gottes geschaffen sind, als Mann und Frau. Und das findet seinen Höhepunkt, dass Gott selbst Mensch geworden ist. Gott selbst nimmt einen Körper an. Und er gibt sich hin für uns. Die Vereinigung von Mann und Frau ist so letztlich ein großes Zeichen für die Gemeinschaft Christi mit der Kirche. Der Grund, warum der menschliche Körper uns so anzieht, ist das Verlangen und das Suchen nach Gott! Wir suchen Jesus, wir suchen die Gemeinschaft mit Gott auf ewig. Diese ganze sexuelle Verrücktheit in der Kultur heutzutage ist letzten Endes die Sehnsucht der Menschen nach dem Himmel. Und die Theologie des Leibes richtet unser Herz wieder aus auf das, was es so sehr begehrt. Das fasziniert mich immer wieder...
„Die ganze Schöpfung singt ein Liebeslied. Die ganze Schöpfung versucht, uns von der Liebe Gottes zu erzählen. Besonders unsere Körper.“
Was hat sich bei dir dadurch verändert? Alles hat sich verändert! Es ist natürlich eine lange Reise, auch das Herz mit dieser Botschaft zu verflechten. Wir alle sind unvollkommen. Ich genauso wie jeder andere. Aber wir müssen uns vor Augen halten, wozu wir berufen sind. Wenn wir unser Herz öffnen, kann uns diese Gnade verwandeln und uns auf dieser Reise helfen. Mein Leben wurde erfüllt und verwandelt, und das tut es immer noch. Diese Lehre gibt mir wirklich Hoffnung, dass Verwandlung in unserer Gebrochenheit möglich ist, und ich liebe es, diese Hoffnung weiterzugeben. Veränderung ist möglich, Verwandlung ist möglich, Vergebung ist möglich, Heilung ist möglich und die Erfüllung unserer tiefsten Sehnsüchte ist möglich. Ist das der Grund, warum es gerade überall so ein großes Interesse an der Theologie des Leibes gibt? Wir alle haben diesen Hunger, diese Sehnsucht nach Liebe und Gemeinschaft, und wenn wir nicht zum Festmahl geführt werden, versuchen wir, unseren Hunger mit Dingen zu stillen, die uns jedoch nicht zufrieden stellen. Die meisten von uns sind aufgewachsen damit, was ich das „Hunger-Kur-Evangelium“ nenne. Es gibt dort eine Liste von Regeln, die wir befolgen sollen, aber es scheint, als würden diese Regeln nicht mit dem übereinstimmen, was wir uns wirklich wünschen. So versuchen wir unseren Hunger mit Dingen zu stillen, die uns laut der Gesellschaft sättigen werden. Und wir werden krank. Denn das Essen, das uns die Gesellschaft gibt, macht uns krank. Irgendwann kommen wir dann zu dem Punkt in unserem Leben, wo wir uns nach mehr umsehen, nach etwas anderem. Dann sind die Herzen offen für das, was die Kirche wahrhaftig lehrt. Das Einswerden von Mann und Frau, das gesamte Geheimnis der Sexualität ist nur ein Zeichen, das auf etwas viel Größeres hindeutet. Im Grunde sagt Johannes Paul II. in seiner Theologie des Leibes zur modernen Welt: „Ihr wollt über Sex reden? Okay, lasst uns über Sex reden. Aber wir wollen nicht oberflächlich bleiben. Lasst uns mutig sein, eintreten in das „große Geheimnis
unserer Erschaffung als Mann und Frau, um ein Fleisch zu werden“, von dem die Bibel spricht. Dann entdecken wir, dass unsere Sehnsüchte in unserem tiefsten Inneren von Gott stammen. Das sind gute Nachrichten! Und wie kann die wahre Liebe im Leben wirklich Realität werden? Wir alle wurden schon so oft verletzt, haben zerbrochene Beziehungen hinter uns. Aber die Hoffnung, die wir haben, kann die Dinge heilen. Ich denke, wir müssen uns zuerst daran gewöhnen, auf einer Reise zu sein. Wir sind Pilger auf dem Weg in ein anderes Leben. Das dürfen wir nicht vergessen. Und wenn wir uns von zwischenmenschlicher Liebe erwarten, dass sie unsere tiefsten Sehnsüchte erfüllt, werden wir fürchterlich enttäuscht werden. Menschliche Liebe kann diese tiefsten Sehnsüchte unserer Herzen nicht erfüllen. Ich liebe meine Ehefrau zutiefst. Sie liebt mich zutiefst. Aber wir sind nicht perfekt. Ich verletzte sie, sie verletzt mich. Schon zu Beginn der Ehe stellt man fest, dass trotz allem der Hunger, dieser tiefe Schmerz noch immer da ist. Und das lässt darauf schließen, dass wir für eine ewige, unendliche Gemeinschaft geschaffen sind. Das ist die Hoffnung des Evangeliums. In diesem Leben bekommen wir einen Vorgeschmack auf diese endgültige Erfüllung geschenkt. Wie lebt man dann also die Liebe richtig? Wir müssen authentischere Abbilder Gottes werden. Das ist das neue Gebot, das uns Jesus gibt: „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.“ Und Jesus liebt uns frei, ohne Einschränkung, treu und fruchtbar. Letztlich ist das das Eheversprechen. Heutzutage wird Liebe nicht verstanden als etwas, wofür wir uns bis in den Tod hinein verpflichten. Dennoch ist es das, wonach sich unser Herz sehnt. Wir sehen uns nach etwas, das für immer andauert. Wir erkennen, dass die Kirche uns absolut nichts aufdrängt, wenn sie uns einlädt, auf eine bindende Liebe zu warten. Auf eine Liebe, die ewig ist. Das ist es, was wir wollen. Und mit Gottes Hilfe sind wir dazu fähig. Wir sind dieser Liebe wert. Und wir sollten uns niemals mit weniger zufrieden geben.
Wie würdest du einem Jugendlichen erklären, warum er/sie mit Sex bis zur Ehe warten soll? Ich würde sagen, sehnst du dich danach, geliebt zu werden? Willst du benutzt werden oder willst du geliebt werden? Die Leute sagen: „Es ist in Ordnung, mit jemandem zu schlafen, wenn du ihn/ sie wirklich liebst.“ Darauf sage ich: „Da gebe ich dir vollkommen Recht. Aber was bedeutet es, jemanden wirklich zu lieben? Jemanden wirklich zu lieben, bedeutet, sich aus freiem Willen gänzlich hinzugeben; treu und fruchtbar zu lieben. Wenn du deinen Partner auf diese Weise liebst, dann solltest du einen Priester aufsuchen. Es wird Zeit zu heiraten!“ Und die Leute würden sagen: „Woah, nein! Das ist nicht wirklich, was ich... ich meine...“ - „Dann verwechsle nicht dein Verlangen nach Vergnügen mit Liebe.“ Denn wenn wir unsere Mitmenschen nur als Mittel zu unserem Vergnügen sehen, lieben wir sie nicht. Wir benutzen sie. Und wenn wir ehrlich mit uns selber sind, wissen wir, wir sind nicht dafür da, benutzt zu werden. Wir sind gedacht, geliebt zu werden! Wenn du wirklich geliebt und nicht benutzt werden willst, dann warte auf jemanden, der bereit ist, sein/ihr Leben für dich hinzugeben, frei, ohne Einschränkung, treu und fruchtbar. Und diese bindende Hingabe ist eben die Ehe. Was möchtest du speziell unseren Lesern sagen? Beschäftigt euch mit dieser wunderbaren Lehre von Johannes Paul II. Es wird deine Welt auf den Kopf stellen und dein Leben verändern! Du wirst dich nie wieder auf die gleiche Art und Weise anschauen können. Du wirst jeden Menschen, selbst jeden Baum, die Sterne, den Sonnenuntergang ganz anders betrachten. Überall können wir diese Botschaft erkennen. Die ganze Schöpfung singt ein Liebeslied. Die ganze Schöpfung versucht, uns von der Liebe Gottes zu erzählen. Besonders unsere Körper! Wenn wir unsere Augen für diese neue Sichtweise öffnen, verändert das alles.
© IStock.com, Photocase, sör alex
Thema
Entscheiden – aber wie?
Triff eine Entscheidung! Urgh. Der Satz durchdringt dich messerscharf, verhallt wie ein Echo und verursacht starke Bauchschmerzen in dir? Nicht aber nur bei dir, das geht vielen so. Irgendwie scheint unser ganzes Leben aus Entscheidungen zu bestehen und eines ist klar, auch wer sich nicht entscheidet, trifft damit eine Entscheidung. von Annika Stete
18 BrennPunkt
YOU! // Jänner - Februar 2014
D
u kennst bestimmt die Situation, wenn du vorm Kühlschrank stehst und du von Cheesecake, Schokolade und Backfisch gleichzeitig angelacht wirst. Irgendwo hörst du eine Stimme sagen, dass du lieber zu Obst greifen solltest. Aber wie entscheidet man sich da, wenn man gedanklich hinund hergeschubst wird. Das Beispiel ist nur ein einfaches. Die schwierigen Entscheidungen sind die, die längerfristige Auswirkungen nach sich ziehen. Was man gegessen hat, ist meist am nächsten Tag wieder vergessen. Doch der Moment, in dem der schmelzende Geschmack von Schokolade auf der Zunge vergeht, ist durchaus ein wichtiger. Kurzfristig. Entscheidungen sind abhängig von Umständen, Erfahrungen und Gefühlen. All das bezieht man unbewusst in die Entscheidung mit ein. Yasmine ist 20 Jahre alt und kommt aus Schlitz. Als sie vor der Entscheidung für ihr Studium stand, zerbrach sie sich den Kopf darüber, was sie tun sollte. Schlaflose Nächte mit umher schwirrenden Gedanken folgten, die die wildesten Szenarien abspielen ließen. Die Hälfte der Szenarien verursachten in ihr Zukunftsängste. Und die Entscheidungsfrage verfolgte sie hinein bis in den
Tag. Im Nachhinein war es so, dass diese schlaflosen Nächte vielleicht unnötig waren. Manche Dinge müssen sich gar nicht bestätigen. Es kann auch etwas anders kommen. Vielleicht hilft in solchen Situationen der Satz: Wollen wir stehen bleiben vor der Weggabelung? Schauen wir doch, was diese Entscheidung bewirkt! Dann werden wir sehen, ob sich die Zweifel bestätigen oder etwas Tolles passiert, das wir uns vorher gar nicht hätten ausmalen können. Wir sind keine Hellseher. Nur Gott weiß, was passiert. Genau deswegen hört Marcel, der gerade Theologie studiert, während einer stillen Anbetung in sich hinein - Handy ausgeschaltet, versteht sich - und versucht herauszufinden, was er eigentlich will. Oder was Gott von ihm will. Für ihn ist das im Tiefsten dasselbe. Auch greift er auf Menschen zurück, die einen stärkeren geistigen Draht nach oben haben, und berät sich mit ihnen. Yasmine hatte leider auch schlechte Erfahrungen mit dem, was andere ihr rieten. Die Beeinflussungen von anderen waren manchmal zu stark, das führte sogar dazu, dass sie Dinge gemacht hat, die sie später bereute. Damals hatte sie ihre inneren Wünsche zu sehr zurückgedrängt. Schließlich hat sie daraus jedoch eine wichtige Erfahrung mitgenommen, nämlich, dass sie mehr auf ihr Gefühl und ihre inneren Wünsche hören soll.
Michaela (21) erfuhr zum Beispiel Kopfschütteln, als sie ihren Freunden mitteilte, was sie in ihrer beruflichen Zukunft vorhatte. Trotzdem ließ sie sich nicht beirren. Und heute ist sie sehr froh darüber. Es geht nicht um die Erwartungen anderer, sondern nur um ihre und die von Gott. Denn sie hat für sich entdeckt, dass es sich immer zum Positiven entwickelt, wenn sie sich und ihre Entscheidungen in die Hände Gottes legt. „Wir wollen oft die perfekte Entscheidung treffen, vielleicht weil wir Angst haben, Fehler zu machen“, Pater George Elsbett aus Kanada lebt jetzt in Wien und ist geistlicher Begleiter von vielen jungen Menschen, denen er bei Entscheidungen hilft. Er meint, dass die Unfähigkeit, sich zu entscheiden, oft aus dem Perfektionismus kommt. „Wir brauchen wieder den Mut, Fehler zu machen und daraus zu lernen“, gibt er immer wieder als Tipp mit auf den Weg, denn wir Menschen sind nicht perfekt und brauchen es auch nicht sein. Das klingt doch mal beruhigend. Und als zweiten Tipp gibt Pater George den inneren Frieden. „Wenn man offen ist für Gott, dann schenkt er einem diesen inneren Frieden, der dir die Richtung in deinem Leben vorgibt.“
BrennPunkt Jänner - Februar 2014 // YOU!
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Keine Angst vor Fehlern!
Thema
Entscheiden – aber wie? Was soll ich mit meinem Leben tun? Soll ich studieren? Soll ich einen Job annehmen? Was ist mit Heiraten? Ok, aber wen? Wo soll ich mich engagieren oder einfach nur, was unternehme ich heute? Irgendwie ist das ganze Leben eine Entscheidung. Wie schaffen wir es, das Leben selbst in die Hand zu nehmen, und die richtigen Entscheidungen zu treffen? vonMichael Cech
Wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, alles im Vorhinein zu wissen. Für viele liegt die Schwierigkeit, sich zu entscheiden, in der Angst, einen Fehler zu machen. Was werden meine Eltern sagen, wenn ich nach einem halben Jahr mein Studium wechsle? Was werden die anderen über mich denken, wenn ich die Beziehung beende? Manchmal hilft es wirklich, sich selbst zu sagen: „Die Welt geht nicht deswegen unter. Und es stirbt auch niemand.“ Es geht im Leben nicht darum, keine Fehler zu machen, sondern vielmehr sein Leben bewusst in die Hand zu nehmen. Um zu entdecken, wohin mein Leben gehen soll, hilft es nicht, einfach auf die große Erleuchtung zu warten, die einem plötzlich die Zukunft in Leuchtschrift vor Augen führt. Vielmehr erkennt man seinen Weg erst, wenn man einen Schritt tut, auch mit dem Risiko, dass es vorerst der falsche sein könnte. Das ist wie beim Navi im Auto. Solange du noch nicht losgefahren bist, kann dir das Navi die Richtung nicht ansagen. Aber sobald du dich in Bewegung setzt, sagt es dir sofort, ob die Richtung richtig oder falsch ist. Wir haben auch so ein inneres Navi, aber es setzt voraus, dass wir einen ersten Schritt tun. Wer aber Angst hat, auch mal umzudrehen, wird nie ans Ziel kommen.
Bauch oder Kopf?
© IStock.com
Die richtige Entscheidung liegt weder im Kopf allein noch im Bauch. Manchmal begehen wir den Fehler, dass wir diese beiden Kriterien gegeneinander ausspielen. Ist es besser, nach den Gefühlen zu entscheiden oder nach dem Verstand? Wir sehen dabei das Bauchgefühl als das, was wir eigentlich wollen, und den Verstand als etwas Kaltes, das uns hindert. Zum Beispiel würden wir gerne Sprachen studieren und der Verstand sagt, such dir doch lieber ein Studium, welches einen guten Job verspricht. Manchmal denken wir, der Verstand sagt immer das, was wir nicht wollen. Verabschieden wir uns auch von diesem Gedanken! Verstand und Gefühl sind vielmehr beide unsere Freunde, die uns helfen herauszufinden, was wir eigentlich wollen. Wer sagt zum Beispiel, dass ein „guter Job“ das Wichtigste im Leben ist? Vielleicht müssten wir einfach mal unsere Ziele hinterfragen...
20 BrennPunkt
YOU! // Jänner - Februar 2014
Geben Sie bitte ihr Ziel ein!
Wenden oder Weiterfahren?
Wer von seinem Navi erwartet, dass es einem den Weg anzeigt, muss natürlich zuerst ein Ziel eingeben. Ohne Ziel, keine Wegbeschreibung. Wenn man sein Ziel nicht kennt, ist es letztlich unmöglich, sich zu entscheiden. Dabei gibt es große und kleine Ziele, Nahziele und Fernziele, Zwischenziele und das Endziel. Je nachdem richten sich die eigenen Entscheidungen. Je klarer das Ziel ist, desto leichter werden die Entscheidungen. Aber vielleicht ist ja gerade das das Problem. Denn wer ein Ziel für sich definiert, der schließt alle anderen Möglichkeiten aus. Ich entscheide mich für die Party X und sage daher der Einladung Y ab. Nun bin ich auf Party X, jedoch haben die interessanten Leute abgesagt, und so bereue ich meine Entscheidung und bin frustriert, weil ich nicht bei Y bin. Wenn ich nun nicht mit dem Ziel hingegangen wäre, nur die „coolen Leute“ zu treffen, sondern mich anderen Menschen zu öffnen, dann hätte ich bei X die tolle Gelegenheit, einmal neue Leute kennenzulernen. Das Problem bei Entscheidungen ist letztlich eine Zielfrage. Aber was sind die Ziele, die mich tatsächlich tragen? Sind es die coolen Leute auf einer Party? Ist es ein geldbringender Beruf? Oder ist es eher der Beruf, der mir liegt? Sind es Urlaub, Vergnügen oder Ansehen? Oder sind es vielleicht echte Beziehungen, der Dienst am Nächsten, letztlich die Liebe? Wer oder was kann wirklich ein Ziel sein, das ich in mein Lebensnavi eingebe, sodass sich die Route für mein Leben aufzeigt? Letztlich absolut ist nur Gott, der die Liebe ist. Das heißt nicht, dass alles andere unwichtig wäre, aber er ist das einzige Ziel, das sich eignet in mein Navi einzugeben, denn alles andere ist relativ. Wer sein Leben ehrlich auf Gott ausrichtet, kann gar nicht so viel falsch machen, denn er ist nicht nur das Ziel, das wir eingeben, sondern auch die Stimme, die uns im Inneren darauf aufmerksam macht, wenn wir abbiegen oder wenden sollten.
Entscheidungen, die wir treffen, bringen Konsequenzen mit sich. Unser Leben bekommt eine Richtung. Doch manchmal beginnt es mühsam zu werden, der Weg wird steinig und schwer, es kommt zum Stau auf der Route. Wie weit soll man in solchen Situationen bei seiner Entscheidung bleiben? Wann ist es sinnvoll, seine Entscheidung zu ändern? Manche Menschen neigen dazu, starr bei ihren Vorstellungen zu bleiben, weil sie meinen, dass sie die Sache unbedingt durchziehen müssen. Andere wieder wechseln bei jeder Schwierigkeit gleich die Straße und bemerken dabei gar nicht, dass sie dadurch im Kreis fahren, ohne weiterzukommen. Wie kann man das nun unterscheiden? Wieder haben wir Bauch und Verstand, die wir beide befragen müssen. Was sind die neuen Umstände? Welche Gründe gibt es? Bei welcher Entscheidung haben wir tief drinnen einen Frieden? Und wir haben das Navi. Was man beim Navi aber wissen muss: Es spricht nur, wenn es darum geht, abzubiegen oder zu wenden. Ist man jedoch auf der richtigen Straße, bleibt es still. Machen wir uns nicht zu viele Sorgen, wenn wir Gott um Hilfe fragen, wenn wir beten und wir keine Antwort bekommen. Dann können wir getrost unseren Weg, auf dem wir sind, weitergehen, auch wenn er vielleicht schwer ist. Wenn wir uns bemühen, auf Gott zu hören, wird er uns deutlich zeigen, wenn wir einen Richtungswechsel vornehmen sollen. Das ist wie beim Navi.
Hilfen für deine Entscheidung
1. 2.
Bauchgefühl: Wo zieht es dich hin? Wofür hast du Begeisterung? Was macht dir Freude? Kopf: Wie sind die äußeren Umstände? Was sind deine Talente? Gibt es objektive Einwände, wie die Verantwortung gegenüber anderen, ist es eine Sünde (10 Gebote...), sind es falsche Ziele?
3. 4.
Motive: Frag dich nach dem Warum. Angst zum Beispiel ist nie ein gutes Motiv. Rat holen: Frage andere nach ihrer Meinung, aber lass nie jemand anders für dich entscheiden! Sie können dir aber Sichtweisen eröffnen.
5.
Schlafen: Triff keine großen Entscheidungen, wenn du gestresst oder müde bist. Finde Zeit, zur Ruhe zu kommen, auszuschlafen. Mach einen Spaziergang in der Natur oder geh für ein Wochenende in ein Kloster.
6.
Stell dir die Zukunft vor: Versetz dich in Lage nach deiner Entscheidung, entweder so oder so, und höre auf dein Inneres. Wo hast du mehr Frieden dabei?
7.
Vertrauen: Lege deine Entscheidung in Gottes Hände! Er hilft dir zu entdecken, was du im Tiefsten willst. Hab daher auch Vertrauen in deine Entscheidung!
Heiligkeit bedeutet nicht die auSSergewรถhnlichen, sondern die gewรถhnlichen Dinge als Glaubende mit Liebe zu tun. Papst Franziskus auf Twitter, 5. Dezember 2013
Š Red Bull Media House
Foto © Kurosch Borhanian
n e g i l p i e o H orosk h Steinbock // 22.12. - 20.1.
Wassermann // 21.1.-19.2.
Heiliger Dagobert II. (23.12.)
Heiliger Alfred Delp (02.02.)
Er lebte im 7. Jh. und wurde bereits mit vier Jahren König des östlichen Teils des Frankenreiches. Die letzten Jahre seiner Herrschaft verbrachte er mit © istockphoto dem Bau von Kirchen und den Gründungen von Klöstern; die Regierung übernahm ein guter Freund. Biete doch einmal bei einem gemeinnützigen Projekt deine Hilfe an.
Der Priester lebte in der ersten Hälfte des 20. Jh. Schon bald setzte er sich mit dem Nationalsozialismus auseinander, und engagierte sich für verfolgte Juden. 1945 wurde er zum Tode verurteilt und erhängt. Trau dich, dich gegen etwas auszusprechen, das dir nicht richtig erscheint.
Widder // 21.3.-20.4.
Heilige Katharina von Schweden (24.03.) Sie lebte im 14. Jh. und war die Tochter der heiligen Birgitta von Schweden, der sie in den Birgittinnen-Orden nachfolgte. Diesem verhalf sie zu neuer Blüte und stellte als Äbtissin die Regeln des Ordens sicher. Bring dich bei einer Aktion in deiner Jugendgruppe oder Pfarre aktiv ein und biete deine Hilfe an.
Krebs // 22.6.-22.7
Stier // 21.4.-20.5.
Fische // 20.2.-21.3
Heiliger Fridolin von Säckingen (06.03.) Als Wandermönch gründete er in Bad Säckingen ein Kloster, welches einen wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Aufschwung mit sich brachte. Heute liegen die Gebeine Fridolins in der Stiftkirche Säckingens und es gibt sogar jedes Jahr eine Prozession durch die Straßen. Warst du schon einmal bei einer Pilgerreise dabei?
Zwillinge // 21.5.-21.6.
Heiliger Bernhard von Tiron (25.04.)
Heiliger Bernhard von Aosta (15.06.)
Dieser Wandermönch lebte im 11. Jh. in strenger Frömmigkeit und bekam ein Stück Land geschenkt, welches er für die Erbauung eines Klosters verwendete und dem Benediktinerorden schenkte, der immer mehr an Beliebtheit gewann. Wie wäre es, wenn du einmal die Ruhe in einem Kloster aufsuchst?
Der Schutzpatron der Bergsteiger gründete ein Hospiz für die Reisenden auf dem Gebirgspass am Großen Sankt Bernhard. Nach ihm sind auch die bekannten BernhardinerHunde, die von den Mönchen gezüchtet wurden, benannt. Wann bist du das letzte Mal hinausgegangen, um bewusst die Natur zu erleben und zu bewundern?
Löwe // 23.7.-23.8.
Jungfrau // 24.8.-23.9
Heiliger Arnulf von Metz (18.07.)
Heiliger Johannes Colombini (31.07.)
Heilige Emilie de Vialar (24.08.)
Im 7. Jh. wurde er, nachdem seine Frau ins Kloster eintrat, zum Priester geweiht. Später bekam er das Bischofsamt zugesprochen. 629 legte er sein Bischofsamt nieder und zog sich als Einsiedler in den Wald bei Remiremont zurück, wo er Kranke und Aussätzige pflegte. Schenke den Obdachlosen auf der Straße doch einmal dein Lächeln.
Er war wohlhabend, entschied sich aber für ein Leben in Armut. Dazu inspiriert hatte ihn die Legende einer Prostituierten, die ihr Leben umkrempelte und ein Leben mit Gott wählte. Er verschenkte all sein Hab und Gut an Klöster und Krankenhäuser. Kannst auch du jemanden, den du (noch) nicht kennst, ein kleines Geschenk geben?
1833 kaufte sie ein Haus, um dort gemeinsam mit anderen jungen Mädchen, die sich sozial engagieren wollten, zu leben. Daraus entwickelte sich eine Gemeinschaft, deren Hauptaufgabe die Krankenpflege und die Fürsorge der Armen war und zu vielen Bekehrungen führte. Rufe einen kranken Freund an, um ihm gute Besserung zu wünschen.
Waage // 24.9.-23.10.
Skorpion // 24.10.-22.11.
Schütze // 23.11.-21.12
Heiliger Daniel Comboni (10.10.)
Selige Franziska von Amboise (04.11.)
Heilige Angela Astorch (02.12.)
Als einziger Überlebender von acht Geschwistern verwirklichte er seinen Wunsch, Missionar zu werden. Nachdem er bei seinem ersten Einsatz in Afrika gescheitert war, fasste er neuen Mut, gründete eine Schwesterngemeinschaft und wurde später sogar Bischof von Zentralafrika. Sei auch du mutig und erzähle einem Freund von deinem Glauben an Jesus.
Nach dem Tod ihres Mannes wuchs in Franziska das Verlangen nach dem Glauben und danach, ihr Leben Gott zu schenken. So gründet sie das erste Karmelitinnenkloster in Frankreich, weist Ludwig XI ab, der um sie wirbt, und tritt schließlich selbst ins Kloster ein. Welche Prioritäten hast du deinem Leben gegeben?
Geboren 1592 in Spanien trat sie mit 17 Jahren in den Kapuzinerorden ein und schrieb im Laufe ihres Lebens zahlreiche Schriften, welche sich mit der Kindheit, dem Leiden und dem Herzen Jesu und der Eucharistie befassen. Die tägliche Kommunion war ihr sehr wichtig. Überlege, welchen Stellenwert die hl. Kommunion in deinem Leben hat!
24 GlaubensStark
YOU! // Jänner - Februar 2014
Die Heiligen sind Stars (Sterne) im Himmel, leuchtende Beispiele für ein geglücktes Leben. YOU!Magazin hat für jedes Sternzeichen einen Heiligen ausgesucht, welcher dir in diesem Monat vielleicht ein paar spezielle Tipps geben kann... von ANNIKA, KLARA und MARTIN
Be holy
Lift in den Himmel Heiligkeit?? Das ist für die Großen und Tollen. Für irgendwelche ultradisziplinierten Übermenschen. Aber ich bin so nicht!! Ich bin nicht besonders gut oder toll und definitiv kein katholischer Superheld. Wirklich nicht, ich kenne mich! Ich wäre ja gerne super. Und ein Held. Aber die Wahrheit ist: Ich bin es nicht. Ich krieg’s nicht hin. Ich bin einfach nur ziemlich normal! Ich sitze vor dem Kamin, schaue in die tanzenden Flammen und warte. Auf den Besucher. Wir haben ein Date. Zum Glück, denn ich weiß hier einfach nicht weiter!!
Heilige Thérèse von Lisieux GEBOREN 2. Januar 1873 GESTORBEN 30. September 1897 Gedenktag 1. Oktober
von Anna Bodewig
„Heilige sind die Normalos Gottes! Gott will deine Normalität! Nicht eine aufgepimpte Super-Version von dir, so a la Facebook-Profil. Er will DICH. Deine Realität.“ Der Besucher sitzt plötzlich neben mir. So unvermittelt wie immer. Unsere Blicke treffen sich in der Unendlichkeit, irgendwo hinter der Zeit. Meine Realität will er?? Aber ich bin launisch und unordentlich, stolz und willensschwach, werfe ich ein... Das ist jetzt mal die Wahrheit. „Aber genau da fängt Heiligkeit an! Bei der Wahrheit über dich. Und bei deiner Wirklichkeit.“ Na toll! In meiner Wirklichkeit ist aber keine Heiligkeit. In meiner Wirklichkeit ist alles Mögliche. Aber nichts Heiliges. Nichts Großes! Der Besucher lächelt: „Das war bei der größten Heiligen der Neuzeit auch so! Sie heißt Thérèse, war Französin und sie war so normal, so schwach und so klein wie du. Irgendwann hat sie gemerkt, dass sie nie im Leben so eine außerordentliche Super-Helden-Heiligkeit schaffen würde.“ Ich nicke. Kenne ich, das Gefühl.
© Alex- / photocase.com
Der Besucher erzählt weiter: „Also hat sie einen ‚kleinen Weg‘ gesucht, um heilig zu werden. Sie hat gesagt, sie will einen Lift in den Himmel finden.“ Ein Lift in den Himmel? So was gibt’s doch nicht! Wer in den Himmel will, muss sich anstrengen! Gut werden. Gott Leistungen liefern! Oder? Irritiert schaue ich zum Besucher hoch. Der erklärt:
„Also, Thérèse ist definitiv im Himmel! Und ja, sie hat sich dafür auch angestrengt. Aber andersherum. Sie wollte nicht groß und toll werden, sondern immer kleiner. Sie hat vor Gott nie ein Geheimnis aus ihrer Kleinheit und Schwäche gemacht. Sie hat sich immer wie ein Kind in seine Arme geworfen und hat drauf vertraut, dass er gut macht, was sie nicht hinbekommt. So wie ein kleines Kind. Das seinem Vater alles zutraut. Sie hat ausgehalten, dass sie mit leeren Händen vor Gott steht. Klein und schwach. Oder normal, wie du sagen würdest.“
„Die Heiligkeit besteht nicht in dieser oder jener Übung, sie besteht in der Einstellung des Herzens, die uns in den Armen Gottes demütig und klein macht, in der wir uns unserer Schwachheit bewusst sind und bis zur Verwegenheit auf die Güte des Vaters vertrauen.“ Thérèse von Lisieux
Und so ist Thérèse heilig geworden? Wegen außerordentlich guten ‚KleinSeins‘? „Zuerst ist sie wegen ihrer Liebe heilig, aber dann auch wegen ihres Klein-Seins, ja.“ Der Besucher nickt lächelnd. Und ich verstehe wieder nichts. Außerordentlich gut ‚klein sein‘... wie
soll das denn gehen? Als hätte er meine Gedanken gehört, spricht der Besucher weiter: „Klein zu sein bedeutet für Thérèse vor allem drei Dinge: 1. ‚Klein sein‘ heißt, die Wirklichkeit über dich zu kennen und deswegen nichts von dir selbst, aber alles von Gott zu erwarten. Denn er ist groß. 2. ‚Klein sein‘ meint, Gott über alles zu lieben. Und zwar so, wie du wirklich bist. Er weiß eh, wie du bist. Deine Kleinheit und Schwäche sind kein Grund, Gott nicht zu lieben! Auch nicht, wenn du dich grade extrem klein und schwach findest, denn dann gilt 1. 3. ‚Klein sein‘ heißt in der Wirklichkeit zu leben. Die Wirklichkeit ist klein. Sie ist immer nur einen Augenblick lang. Und in dem Augenblick, dem ganz kleinen, unspektakulären Moment, da sollst du Gott lieben. In den kleinen und einfachen Dingen des alltäglichen Lebens. Und die Menschen sollst du lieben. In der kleinen Wirklichkeit eines Moments.“ Hmm. Also: Lieben. In der Wirklichkeit sein. Und gar nicht erst versuchen vor Gott groß zu werden. - Und das ist der Lift in den Himmel? Der Besucher lächelt. Für Therese war er es definitiv! Sie blieb 24 Jahre hier auf der Welt, dann ging sie ‚ins Leben‘. Sie starb im Kloster. Klein. Heilig. Nachdenklich schaue ich in die Flammen... Sie sind klein und sie tanzen.
GlaubensStark Jänner - Februar 2014 // YOU!
25
Wir fragen den Mönch...
Die groSSe
Challenge an unseren Bundesjugendseelsorger
Sei ein Geschenk Aufgabe Nimm dir vor, eine gute Tat zu tun. Bedingung Es soll niemand wissen, dass du das machst. Frage dich Wem kannst du etwas Gutes tun? Wie schaffst du es, dass die Person nicht weiß, dass die gute Tat von dir kommt?
DIE FRAGE Im Christentum und in der Bibel geht es sehr viel um Nächstenliebe. Aber gibt es überhaupt echte Nächstenliebe? Ist nicht alles, was man tut, letztlich für einen selber? Auch wenn ich jemandem helfe, tut man es ja, weil es einem selbst dann besser geht. Niemand macht etwas nur aus reiner Selbstlosigkeit. Dann ist aber die Nächstenliebe im Grunde gar keine Nächstenliebe. Pater Jean-David: Ja, der Kirchenlehrer, der heilige Thomas von Aquin sagt, dass ganz exakt genommen nur Gott allein selbstlos liebt. Denn Gott hängt von niemandem ab und er ist absolut glücklich und deshalb ist seine Liebe total selbstlos, die er seinen Geschöpfen erweist. Der Mensch kann nur insofern „selbstlos“ lieben, indem er einfach zuerst den Vorteil des anderen sucht und damit Gott so gut es geht nachahmt. Natürlich ist das der Weg, wie wir letztlich selbst erfüllt und glücklich werden, aber eben nicht, weil wir etwas von den anderen erwarten. Das Gegenteil der Nächstenliebe ist der Egoismus. Es gibt zwei Arten: Bei der ersten habe ich Freude daran, mir selbst zu gefallen, d.h. Selbstbezogenheit. Bei der zweiten will ich anderen gefallen. Dieser Egoismus ist verdeckt und daher gefährlicher, denn wir finden uns dabei wirklich großartig. Aber wie kann ich den Egoismus in mir sterben lassen und zur wahren Nächstenliebe finden? Dazu eine kleine Anekdote: Schüler: „Ich bin gekommen, um Ihnen meine Dienste anzubieten.“ Meister: „Wenn du das ‚ich‘ wegließest, ergäbe sich das Dienen von selbst.“ Nächstenliebe will nicht von allen gesehen werden. Eine gute Tat ist am besten, wenn wir gar nicht wissen, dass wir Gutes tun, bzw. wenn wir nicht zwanghaft alle wissen lassen möchten, dass „ICH“
das Gute getan habe. Es kommt so oft vor, dass wir nur jene lieben (wollen), die auch uns lieben. Ist das nicht viel mehr ein Vertrag, ein Zustand mit unendlichen Bedingungen, eine „wenn-dannBeziehung“, ganz nach dem Motto: „Ich liebe dich, wenn du mich liebst“? Aber der Nächste, der andere, ist nicht nur der, der uns mag! Der Nächste ist auch der Unangenehme bis hin zu dem, der uns hasst, verfolgt, verleumdet. Naturgemäß ist es unsere nähere Umgebung, mit der wir uns schwer tun: mein Nachbar, der lauten Lärm macht, meine Freundin, die heute gereizt ist und Vorwürfe macht, mein Onkel, der mich nie aussprechen lässt, der Bäcker, der mich böse anschaut, mein Vater, der fast nie zu Hause ist, die Lehrerin, die mir nicht glaubt, meine Oma, die meinen Geburtstag vergessen hat, der Mitschüler, der immer nur abschreiben will, der Trainer, der mir keine Chance gibt, der Priester, der langweilige Predigten hält... Wer kennt das nicht? Aber stell dir eine Blume vor und diese würde sagen: „Für gute Menschen will ich meinen Duft verströmen, doch für bösartige halte ich ihn zurück.“ Oder kannst du dir eine Lampe vorstellen, die für böse Menschen nicht leuchtet? Und wie willkürlich spendet ein Baum allen seinen Schatten: Menschen und Tieren, den Kleinen und Großen. Zum Wesen der Nächstenliebe gehört, dass sie ein Geschenk ist. Wie die Blume, die Lampe und der Baum gibt sie und verlangt nichts zurück. Ein weiteres Wesensmerkmal der Liebe ist Freiheit. Die Lampe wird dir nicht das Licht aufzwingen, nur weil du im Dunkeln stolpern könntest. Der Baum wird nicht plötzlich den Schatten auf dich ziehen, weil dir ein Sonnenbrand droht. Nächstenliebe zwingt sich nicht auf, berechnet nicht. Sie ist aber stets bereit, ihren Duft zu versprühen und das für ALLE. Dann ist doch die Nächstenliebe selbstlos? .
26 LebensEcht
YOU! // Jänner - Februar 2014
Beobachte dich Was fällt dir leicht? Was fällt dir schwer? Wie fühlst du dich danach?
Pater Jean-David ist YOU! Mönch und offizieller Bundesjugendseelsorger von Österreich. Wir stellen ihm jedes Mal die schwierigsten Fragen, die er uns beantworten muss. Falls du Vorschläge für Fragen hast, dann schreib uns unter ooffice@youmagazin.com
Hast du persönlich eine Frage über Gott und Glaube? Dann schreib an einen unserer „YOU! Mönche“ an die Mönchline über www.youmagazin.com und du bekommst umgehend eine persönliche Antwort zugeschickt.
Kurioses Wissen
Hast du gewusst...? Alle Fotos: © istock.com
Biolo g ie
R e chtswiss
...dass Schneeleoparden bis zu 16 Meter weit springen können? ...dass Bambus innerhalb von 24 Stunden fast einen Meter wachsen kann?
e nscha f
t
...dass es Männern in Alabama verboten ist, einen falschen Schnurrbart zu tragen, wenn dieser Kirchenbesucher zum Lachen verleiten könnte? ...dass seit 1934 ein Gesetz existiert, das das Ungeheuer von Loch Ness, für den Fall, dass es existiert, unter Naturschutz stellt?
ie G e o g ra f
Bibelstellen
für den
TAG
Jänner 2014 1 . . . . . . . . . . . Lk 2, 16-21 2 . . . . . . . . Joh 1, 19-28 3 . . . . . . . . Joh 1, 29-34 4 . . . . . . . . Joh 1, 35-42 So 5 . . . . . . . Joh 1, 1-18 6 . . . . . . . . . . . Mt 2, 1-12 7 . . . . . . . . . . Mt 4, 12-25 8 . . . . . . . . Mk 6, 34-44 9 . . . . . . . . . Mk 6, 45-52
R e li g ion
10 . . . . . . . Lk 4, 14-22a 11 . . . . . . . . . . Lk 5, 12-16
...dass Jericho die tiefstgelegene Stadt der Welt ist mit rund 250 Meter unter dem Meeresspiegel? Das Tote Meer befindet sich sogar je nach Bemessung bis zu 420 Meter unterhalb des Meeresspiegels! ...dass der Vatikan 0% Arbeitslosenquote hat? Der Anteil der Katholiken beträgt 100% und die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 93 Jahren!
...dass in New Mexico viele Menschen behaupten, schon einmal ein Tortilla Chip in der Hand gehabt zu haben, auf dem das Gesicht von Jesus zu sehen war? Je nach Angabe bis zu 11.000! ...dass die Tradition an Weihnachten Geschenke zu vergeben, von den alten Römern stammt?
So 12 . . . . . . Mt 3, 13-17 13 . . . . . . . . Mk 1, 14-20 14 . . . . . . . . Mk 1, 21-28 15 . . . . . . . . Mk 1, 29-39 16 . . . . . . . . Mk 1, 40-45 17 . . . . . . . . . Mk 2, 1-12 18 . . . . . . . . Mk 2, 13-17 So 19 . . . . Joh 1, 29-34 20 . . . . . . . . Mk 2, 18-22 21 . . . . . . . . Mk 2, 23-28 22 . . . . . . . . . . Mk 3, 1-6 23 . . . . . . . . . Mk 3, 7-12 24 . . . . . . . . Mk 3, 13-19 25 . . . . . . . Mk 16, 15-18 So 26 . . . . Mt 4, 12-23 27 . . . . . . . . Mk 3, 22-30 28 . . . . . . . . Mk 3, 31-35 29 . . . . . . . . . Mk 4, 1-20
Mary’s Corner
1. Mutter Gott ist nicht männlich oder weiblich, dennoch bezeichnete Jesus Gott als „Vater“. Und Gott wollte, dass wir nicht nur einen Vater haben, sondern auch ein Mutter. Wir nennen Maria die Mutter Gottes, weil sie Gottes Sohn geboren hat. Jesus hatte ihre menschlichen Gene und höchstwahrscheinlich sah er ihr sehr ähnlich. Geistiger Weise sind wir als Christen mit Jesus in seinem „Leib, der Kirche“ verbunden. Der hl. Paulus sagt, Christus ist das „Haupt“ und wir sind die „Glieder“. So ist seine Mutter auch unsere Mutter, in geistiger Weise. Die erste Aufgabe Mariens ist es, „Jesus auf die Welt zu bringen“, und das tut sie auch noch jetzt in den Herzen jedes
einzelnen Menschen. Sie bringt Jesus in uns zur Welt. Nicht, weil Gott das nicht ohne sie machen könnte, sondern weil er das so möchte und Maria dazu auserwählt hat, als Mutter mitzuwirken. Und so ist Maria tatsächlich unsere Mutter im Himmel. Im wichtigsten Moment der Erlösung, in der Stunde des Kreuzes, übergab Jesus uns Maria als Mutter: „Und er sagte zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“ (Joh 19,27). Und gleich im nächsten Satz heißt es: „Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war...“ (Joh 19,28). Mit der Übergabe seiner Mutter an den Jünger, der symbolisch für
30 . . . . . . . . Mk 4, 21-25
Wer ist Maria? Mutter, Jungfrau, Schwester, Frau, Braut und Königin. Welche Rolle spielt Maria in unserem Glauben? von Michael Cech
uns alle steht, die wir Jesus nachfolgen möchten, war alles „vollbracht“. Und wie der Jünger dürfen wir Maria als Mutter zu uns nehmen. Mutter sein definiert sich durch das Fruchtbar-Sein. Maria lebt auf vollkommene Weise das, was wir alle leben sollen. Jesus sagt: „Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; ...ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt“ (Joh 15,5.16). In gewisser Weise sollen wir alle wie Maria „Mutter“ sein und Jesus der Welt bringen. Das verstehen wir, wenn wir auf Maria in ihrer Rolle als Mutter schauen und sie in unser Herz aufnehmen.
31 . . . . . . . Mk 4, 26-34
Februar 2014 1 . . . . . . . . . . Mk 4, 35-41 So 2 . . . . . . Lk 2, 22-40 3 . . . . . . . . . . Mk 5, 1-20 4 . . . . . . . . . Mk 5, 21-43 5 . . . . . . . . . . . Mk 6, 1-6 6 . . . . . . . . . . Mk 6, 7-13 7 . . . . . . . . . Mk 6, 14-29 8 . . . . . . . . Mk 6, 30-34 So 9 . . . . . .Mt 5, 13 -16 10 . . . . . . . . Mk 6, 53-56 11 . . . . . . . . . . . Mk 7, 1-13 12 . . . . . . . . Mk 7, 14-23 13 . . . . . . . . Mk 7, 24-30 14 . . . . . . . . . . Lk 10, 1-9 15 . . . . . . . . . Mk 8, 1-10 So 16 . . . . . . Mt 5, 17-37 17 . . . . . . . . Mk 8, 11-13 18 . . . . . . . . Mk 8, 14-21 19 . . . . . . . . Mk 8, 22-26 20 . . . . . . . . Mk 8, 27-33 21 . . . . . . . . Mk 8,34-9,1 22 . . . . . . . . Mt 16, 13-19 So 23 . . . . Mt 5, 38-48 24 . . . . . . . . Joh 15, 9-17 25 . . . . . . . . Mk 9, 30-37 26 . . . . . . . Mk 9, 38-40 27 . . . . . . . . Mk 9, 41-50 28 . . . . . . . . Mk 10, 1-12
GlaubensStark Jänner - Februar 2014 // YOU!
27
Ermittlungen
der
Katholischen
Kirche
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Reportnr.
20141
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Agent
Miracle
&
Agentin
Faith
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Wunder aktuell
GEHEILT VON EPILEPSIE Agentin Faith
Hallo!!! Jemand Zuhause?
Agent Miracle Äh, was? Hast du was gesagt? Sag mal, kennst du eigentlich einen Epileptiker?
Wie kommst du denn jetzt darauf? Ja, kenn ich. Wieso fragst du?
Agentin Faith
Agent Miracle Ich bin hier auf etwas gestoßen und das ist noch gar nicht so lange her... 2005 wurde ein 16-jähriges Mädchen im Marienwallfahrtsort Medjugorje von ihrer Epilepsie geheilt. Ich hab die Krankheit mal gegoogelt und finde sie echt arg, besonders weil der Betroffene ja nie weiß, wann der nächste Anfall kommt... Agentin Faith Ja, das stimmt. So ein Anfall ist auf eine Funktionsstörung der Nervenzellen im Gehirn zurückzuführen, die ganz plötzlich für eine kurze Zeit auftreten kann. Dabei verliert der Betroffene oftmals das Bewusstsein und sein Körper verkrampft sich und beginnt zu zucken... Was war denn mit diesem Mädchen?
Das Mädchen heißt Silvia Buso und kommt aus Padua, einer Stadt in Italien. Obwohl sie sonst immer sehr fit war, erkrankte sie im Alter von 16 Jahren so schwer, dass sie sogar in einen Rollstuhl musste, weil ihr Körper teilweise gelähmt war. Einige Monate später bekam sie dazu noch bis zu 18 Mal am Tag schwere epileptische Anfälle! Agent Miracle
Agentin Faith Arg. Die Krankheit kam ja wie aus dem Nichts. Was haben die Ärzte gesagt?
Sie konnten keine genaue Diagnose stellen, obwohl Silvia oft im Krankenhaus war... Agent Miracle
Agentin Faith
Und, wie ist es mit ihr weitergegan-
gen? Als ihre Psychotherapeutin erzählte, dass sie nach Medjugorje fahren würde, entschloss sich Silvia spontan mit ihrem Vater mitzukommen. Bereits am ersten Tag wurde sie eingeladen bei einer Marienerscheinung auf dem Erscheinungsberg dabei zu sein. Ihr Vater und einige Männer der Gruppe haben sie dann auf den Berg getragen... Agent Miracle
28 GlaubensStark
YOU! // Jänner - Februar 2014
Agentin Faith Das ist ja wie damals, als man die Kranken zu Jesus getragen hat! Agent Miracle Ja voll. Silvia war bereits zwei Stunden vor der Erscheinung auf dem Berg und erzählt in ihrem Zeugnis, dass sie dort zum ersten Mal seit ihrer Krankheit wieder wirklich mit dem Herzen beten konnte. Warte..., ich les dir ein paar Sätze aus ihrem Zeugnis vor: „In diesen zwei Stunden betete ich sehr intensiv, aber nicht für meine Heilung, da ich sie für unmöglich hielt. Ich bat für die anderen Menschen, die krank sind, aber von Gott entfernt leben. Ich glaubte, dass Gott Wunder wirken könne, aber nicht an mir, sondern an den anderen Menschen, die frommer, besser und heiliger sind als ich.“
Agent Miracle Stammt aus Miami. Seit 10 Jahren ist er Ermittler in kirchlichen Wunderfällen.
Agentin Faith Wirklich beeindruckend! Ich hätte sicher in erster Linie nur für mich selbst gebetet... Agent Miracle Während der Erscheinung hat Silvia dann ein ganz helles Licht gesehen.... Agentin Faith
...und, war sie daraufhin dann geheilt?
Agent Miracle Nein, noch nicht. Als sie danach wieder hinuntergetragen wurde, fiel sie auf die Steine. Aber ihr kam es so vor, als läge sie ganz weich. Sie hörte eine liebliche Stimme und fühlte sich auf einmal total geliebt. Alle Menschen um sie herum jedoch machten sich große Sorgen. Es kamen sogar Ärzte, die ihr zu helfen versuchten. Doch dann passierte etwas Unglaubliches: Als Silvia sich wieder aufrichtete, war ihre Lähmung auf einmal verschwunden. Agentin Faith
Wow!
Am nächsten Tag konnte sie sogar auf den Kreuzberg gehen! Die epileptischen Anfälle jedoch dauerten noch eine Weile an, auch wenn sie nicht mehr so oft waren. Doch auch diese hörten nach einigen Monaten auf und sind bis heute nicht mehr zurückgekommen. Agent Miracle
Agentin Faith Ich sag nur: beeindruckend, besonders auch, weil es ja noch gar nicht so lange her ist!
Agentin Faith Sie kommt aus New York und ist 33 Jahre alt. Immer wieder entdeckt sie neue interessante Fälle.
© istock.com
Argent Miracle sitzt wieder einmal total fasziniert vor seinem Laptop und alles um ihn herum scheint ihn gar nicht mehr zu interesieren…
PapaF
Das Gute
neigt immer dazu, sich mitzuteilen.
Jede echte Erfahrung von Wahrheit und Schönheit sucht von sich aus, sich zu verbreiten, und jeder Mensch, der eine tiefe Befreiung erfährt, erwirbt eine größere Sensibilität für die Bedürfnisse der anderen.
Der Vorschlag lautet, auf einer höheren Ebene zu leben, jedoch nicht weniger intensiv:
Das Leben wird reicher, wenn man es hingibt;
es verkümmert, wenn man sich isoliert und es sich bequem macht.
In der Tat, die gröSSte Freude am Leben erfahren jene, die sich nicht um jeden Preis absichern, sondern sich vielmehr leidenschaftlich dazu gesandt wissen, anderen Leben zu geben.
aus dem Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium von Papst Franziskus
Special Forces
D i e wa h r e n
Im Auftrag des Allerhöchsten unterwegs. Ihre Uniform: schwarzer Anzug oder Talar, weißer Kragen. Ihre Tarnung: Pfarrcafe-Runden und unauffällige Freundlichkeit. Ihre Mission: die Welt zu retten. Priester sind ausgestattet mit der Weihe, eine spezielle Salbung durch Gottes Geist, befähigt als Gottes besondere Werkzeuge in der Welt zu wirken. Was sie alles dabei erleben, das erfahren wir in dieser YOU!Magazin-Serie.
G
Think about it Durch diese Begebenheit hat der Priester eine wichtige Sache erkannt. Vielleicht denken wir, dass es ganz klar ist, dass man Menschen nicht aufgrund ihres Äußeren verurteilen soll, aber wie oft gehen wir an anderen Personen vorbei und denken dabei Schlechtes über sie, ohne sie schon etwas besser zu kennen? Geben wir überhaupt eine Chance, sie kennen zu lernen? Vielleicht erkennen wir ja in einem Menschen, von dem wir es gar nicht erwartet hätten, etwas ganz Besonderes, wenn wir uns auf ihn einlassen. Noch etwas: Haben wir uns schon einmal überlegt, warum so manche Menschen, die wir als arm wahrnehmen, so fröhlich leben und andere, die uns wiederum reich erscheinen, mit ihrem Leben ziemlich unzufrieden sind? Das Priesterzeugnis stammt aus dem Buch: "Das ganz normale Wunder - 100 Glaubenszeugnisse von katholischen Priestern" von Thomas M.Gögele LC, Valentin Gögele LC (Hg.)
polenzwerg / photocase.com
erado Diaz Molina, Kolumbien. Eines Tages, ich war schon fünf Jahre lang Priester, zelebrierte ich die 11 Uhr-Messe im Wallfahrtsort Maria Hilf in der Stadt Sabaneta, die zur Erzdiözese Medellin gehört. Während der heiligen Messe bemerkte ich einen Mann in sehr ärmlicher Kleidung: Er war schmutzig, übelriechend und hatte einen gequälten Gesichtsausdruck. Nach dem Gottesdienst kam er auf mich zu und fragte mich: „Padre, können Sie mir die Beichte abnehmen?“ Ich war sehr überrascht über seine unerwartete Bitte. Sofort erwiderte ich: „Sicher, ich komme gleich nach.“ Im Beichtstuhl kniete er sich vor mir nieder und ich legte ihm zu Beginn eine Hand auf die Schulter. Es war ein unangenehmes Gefühl: Sein Hemd war rau, fettig, schmutzig, verschwitzt und
verklebt. Aufgrund meiner Geste schaute er mich überrascht an. Da entfuhr es mir: „Was hast du?“ –„Padre, schon lange Zeit hat mich niemand mehr berührt.“ Er beichtete, dann legte ich meine Hände auf seinen Kopf und gab ihm die Lossprechung. Da weinte er und schaute mich erstaunt an, weil ich ihn beim Segen noch einmal berührt hatte. Darauf sagte ich zu ihm: „Gott segne dich, lieber Freund. Ich möchte dir gerne etwas schenken, habe aber nichts anderes als diese U-Bahn-Karte. Ich weiß nicht, ob du sie gebrauchen kannst.“ Da antwortete er mir: „Padre das macht nichts. Heute haben Sie mich gesegnet, und das war für mich das berührendste und wichtigste Ereignis meines Lebens.“ Diese Begebenheit hat mir zu verstehen gegeben, dass man seine Mitmenschen wegen ihrer Art, sich zu kleiden weder geringschätzen noch verurteilen darf. Es ist wichtig und etwas Wunderbares, alle Menschen willkommen zu heißen, vor allem wenn sie arm sind. Was wir dabei insbesondere begreifen sollten, ist, dass die wahre Armut nicht die materielle, sondern die geistige Armut ist. In diesem Sinne ist die Gnade Gottes das Größte, was einem gewährt werden kann. Als dieser arme Mann die Lossprechung und den Segen erhalten hatte, waren seine Kleider zwar immer noch schwarz vor Schmutz, aber die Herrlichkeit der Gnade Gottes hatte sein Gesicht und sein Herz aufgehellt und ließ es strahlen und leuchten.
30 LebensEcht
YOU! // Jänner - Februar 2014
Aufgeklärt
Falsche Werbung mit der Pille Danach
Nervös kommt sie in die Apotheke. Gestern nach der Schihüttenparty passierte es, dass sie mit irgendeinem Typen im Bett gelandet war. Warum auch immer. Mit der Verhütung hätte es irgendwie nicht geklappt. Jetzt müsse halt die Pille Danach her. Rezeptfrei in Österreich. Das heißt, eigentlich eh ganz harmlos. Oder doch nicht? Die Pille Danach soll in solchen Situationen eine Schwangerschaft verhindern. Aber wie wirkt sie eigentlich? Wird hier tatsächlich eine Schwangerschaft verhindert oder kommt es zu einem Abbruch der Schwangerschaft? Das würde nämlich einen gewaltigen Unterschied machen und viele würden dann niemals auf diese Pille zugreifen. Denn ein Abbruch der Schwangerschaft wäre gleichzusetzen mit einer Abtreibung, dem Töten eines menschlichen Lebens. Erschreckenderweise ist diese Wirkungsweise der Pille Danach möglich, und zwar etwa in der Hälfte der Fälle! Aber warum liest man dann auf allen Informations- oder sogenannten Rat-
geber-Websites, dass diese Pille nichts mit Abtreibung zu tun hat? Überall wird nämlich ganz deutlich genau auf diesen Punkt hingewiesen: Die Pille Danach sei keine Abtreibungspille. Wie kann das sein, dass hier falsche Informationen gegeben werden, die doch solche gewaltigen Konsequenzen haben? Wir wissen, dass die Werbung viele Tatsachen oft nicht so genau nimmt, aber doch nicht, wenn es um das Leben geht!
Wie wirkt die Pille Danach? Am Markt gibt es zwei verschiedene Typen, die aber beide in etwa gleich funktionieren. Sie haben konkret zwei Wirkungsweisen, und zwar abhängig von der Zeit der Einnahme in Bezug auf den Eisprung:
1.
Ist die Einnahme der Pille Danach bis ca. 2 Tage vor dem Eisprung, hat sie tatsächlich eine rein verhütende Wirkung, denn dann bewirkt sie, dass es zu keiner reifen Eizelle kommt.
2.
Nimmt man die Pille Danach aber kurz vor dem Eisprung ein, kann es sehr wohl zu einer Befruchtung kommen. In diesem Fall bewirkt die Pille, dass sich die befruchtete Eizelle, also ein Mensch in seinem Frühest-Stadium, in der Gebärmutter nicht einnisten kann und es kommt somit zu einer Frühabtreibung.
Wie oft es zu der zweiten, abtreibenden Wirkung kommt, hat das Imabe-Institut untersucht. Laut Imabe liegt die Wahrscheinlichkeit, nach Sex schwanger zu werden, bei 8%. Und von diesen 8% kommt bei 22% die erste Wirkung zum Tragen und bei 50% die abtreibende Wirkung, das sind 4% von allen, die die Pille Danach einnehmen. Bei den restlichen 28%, also bei 2,2% von der Gesamtanzahl kommt es übrigens zu einer Schwangerschaft, weil die Einnahme nach dem Eisprung geschehen ist.*
© IStock.com
„Notfallverhütung“ oder „Ein Stück Verantwortung für dich“ – das findet man, wenn man die „Pille Danach“ googlet. Jeder mag über Verhütung denken, was er will, aber bei der Pille Danach werden aus unerklärlichen Gründen Tatsachen verschleiert und falsche Informationen gegeben. Verantwortung wäre etwas ganz anderes. VON MICHAEL CECH
Warum können die InformationsWebsites dann aber die abtreibende Wirkung leugnen? Weil unter den Gynäkologen der Begriff der Abtreibung heute umdefiniert worden ist für einen Schwangerschaftsabbruch bei einem bereits eingenisteten Embryo. Das heißt, solange sich der Embryo noch nicht in der Gebärmutter eingenistet hat, spricht man nicht von einer Abtreibung. Das ist aber reine Wortdefinition. Denn das menschliche Leben entsteht schon bei der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. So beginnt auch laut offiziellem medizinischen Wörterbuch (Pschyrembel) die Schwangerschaft bereits bei der Befruchtung der Eizelle im Körper der Frau. Die befruchtete Eizelle ist also ein menschlicher Embryo im Frühstadium, auch wenn er sich noch nicht in die Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat. Die Verantwortung beginnt also bereits hier oder eben schon vorher. *IMABE, Wien, 13.2.2013
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LebensEcht
Jänner - Februar 2014 // YOU!
31
Helpline
Liebe Carola! Es ist nicht so einfach, Freundschaft zu schließen, zum einen, weil wahre, tiefe Freundschaft etwas ganz Seltenes und Wertvolles ist, und zum anderen fällt es dem einen ganz leicht, auf Menschen zuzugehen, dem anderen eben nicht.
Dann ist es auch so, dass erste Gespräche eher auf der Oberfläche plätschern, da man ja nicht jedem gleich sein ganzes Herz ausschüttet. Ich hab mir früher auch sehr schwer getan, auf neue Leute zuzugehen. Was mir sehr geholfen hat, waren Freunde, die ein paar Jahre älter waren als ich und die Gabe hatten, einfach auf jeden Menschen zuzugehen und jedem das Gefühl geben
32 LebensEcht
YOU! // Jänner - Februar 2014
konnten, angenommen, verstanden und geliebt zu sein. Und nicht nur das Gefühl vermittelten, sondern es auch ehrlich meinten. Das hat mich damals fasziniert. Ich hab mir diese Menschen zum Vorbild genommen, dazu eine große Portion Mut und Überwindung und den festen Vorsatz, mein Gegenüber anzunehmen und wertzuschätzen. Kennst du vielleicht so jemanden? Ansonsten ist es am einfachsten, auf Menschen zuzugehen, die neu in einer Gruppe oder einem Ort sind, der dir vertraut ist (Schule, Gebetsgruppe, Kirche, Sport...) Versetz dich in ihre Lage und überleg, was du dir in dieser Situation wünschen würdest. Jemand, der dich
einlädt, dabei zu sein, dir einen Platz anbietet, dich anderen vorstellt, der dir die Regeln oder den Ablauf erklärt, der dich herumführt, dir zeigt, wo was zu finden ist, der dir was zu trinken anbietet, der wissen möchte, wie du von dieser Veranstaltung gehört hast, wo du herkommst, ob du schon einmal hier warst, in welche Schule du gehst und was du einmal werden möchtest... Und umgekehrt, wenn du „die Neue“ bist, dann finde du all diese Dinge heraus. Suche in Gesprächen nach Gemeinsamkeiten, vielleicht gibt es Menschen, Orte, die du auch kennst. Stell viele Fragen, Fragen, die man nicht unbedingt nur mit ja oder nein beantworten
muss. Und hör aufmerksam zu. Zeige Interesse am Leben (Schule, Beruf...) Lass dir Dinge erklären, zeige Bewunderung für bewundernswerte Dinge. Hake nach, wenn du etwas nicht verstehst, weißt oder wissen möchtest. Finde heraus, warum dein Gegenüber so große Leidenschaft für etwas pflegt, warum er/sie dieses oder jenes studieren möchte, wie er/sie zu dieser Gruppe kam, was ihn dazu bewegt hat bestimmte Dinge zu tun... All das ist möglich, ohne das Interesse nur zu heucheln, und kann der Beginn einer Freundschaft sein. Ich wünsche dir viel Mut und das Geschenk, neue Freundschaften zu schließen, die durch Gespräche begonnen haben, die nicht nur an der Oberfläche plätscherten.Deine Jenny
Foto (c) GoodwinDan & ChrisCoinwheel / photocase.com
Liebe Jenny! Für mich ist es oft sehr schwer, mich mit anderen Menschen zu befreunden. Ich vermute, es liegt daran, dass es mir selten gelingt, ein Gespräch zu führen, dass sich nicht nur auf Smalltalk beschränkt. Ich versuche oft, mit jemandem in Kontakt zu kommen, indem ich ihn/sie anspreche, aber meistens verlaufen diese Gespräche eher oberflächlich. Selbst wenn ich auf ernstere, persönlichere Themen lenke, hört es sich eher oberflächlich an. Hast du einen Tipp für mich, wie ich Smalltalk vermeiden kann? Carola, 16
Probleme in Freundschaft, Familie, Schule? Fragen, die du sonst niemandem stellst? Jenny und Joe stehen für das YOU! Team und kompetente Mitarbeiter. Sie werden versuchen, dir eine Hilfe zu geben. Die Fragen werden im Magazin verkürzt und mit geändertem Namen abgedruckt. Schreib uns:
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Schreib an Jenny & Joe
.helpline@youmagazin.com
Hallo Joe! Ich bin schon seit Ewigkeiten in meinen besten Freund verliebt. Es ist immer so ein Auf und Ab zwischen uns. Eigentlich ist es immer so, dass ich ihm meine Liebe gestehe und er mich immer mit den Argumenten abwimmelt, es würde nicht gehen, weil er so gut mit meiner Familie befreundet ist, und wenn wir uns wieder trennen würden, dann alles anders sein würde. Aber er hat auch noch nie behauptet, dass er nicht in mich verliebt ist, sondern eher das Gegenteil - er hat immer Andeutungen gemacht, dass er auch mehr will. Ich kann mir einfach eine tolle Zukunft mit ihm vorstellen, er wäre wirklich perfekt. Ich bete aber auch schon Monate lang, dass ich endlich von ihm loskomme, aber ich schaff es einfach nicht. Was sagst du? Soll ich ihn aufgeben oder wird einmal von ihm aus etwas kommen und alles wird gut? Wenn nicht, wie komme ich am besten über ihn hinweg? TINA, 16
Hallo Tina! Was du da erlebst, ist leider immer eine schmerzhafte Erfahrung. Aber, ich glaub, die meisten Menschen müssen da eben durch... Nämlich, dass die Gefühle nur von einer Seite da sind. Da ist man fest davon überzeugt, dass der andere DER RICHTIGE ist, und dann weist er einen ab... Das ist eben das Problem oder vielmehr das Großartige, dass eine Freundschaft total etwas Freies ist. Es ist eine freie Entscheidung von zwei Menschen, eben frei. Und wenn es nur einer von beiden will, dann geht das nicht. Und das tut weh. Auf der anderen Seite zeigt es dir aber auch, dass du fähig bist, echt zu lieben! Wir dürfen diese Sehnsucht spüren, und manchmal auch den Schmerz zulassen!
Zu deiner Situation nun konkret: Nachdem, was du mir schreibst, ist dein Freund gern dein guter Freund, aber mehr nicht. Bei Männern ist das eigentlich sehr einfach: Wenn sie mehr wollen, als eine normale Freundschaft, dann werden sie das mal sagen. Irgendwelche „Zeichen“ allein sind da zu wenig. Falls er aber doch Zeichen setzt, die für dich etwas verwirrend sind, dann hast du eh das Richtige gemacht, und ihn mal drauf angesprochen. Aber wenn er Nein sagt, dann ist es Nein. Zumindest momentan. Ein bisschen Hoffnung darfst du prinzipiell immer haben, und mit 16 Jahren läuft dir eigentlich
auch nix davon... :-) Das Beste, das du tun kannst, ist zu versuchen, ihn als normalen Freund zu sehen. Aber wenn du irgendwie drängst, macht das die Sache nicht besser. Nun gut, das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist aber, dass dein Glück nicht davon abhängt! Unser Glück besteht nämlich nicht darin, dass wir geliebt werden, sondern dass wir lieben! Und dazu brauchst du nicht auf einen Freund zu warten. Du kannst jeden Augenblick deines Lebens dazu nutzen, die Liebe zu leben – in deiner Familie, in der Schule, wenn du jemandem auf der Straße begegnest... Ich weiß nicht, ob du gläubig bist, aber wir als Christen können darauf vertrauen, dass der liebe Gott einen besonderen Plan mit uns hat und uns führt. Nutze die Zeit, die du jetzt hast, solange du keinen Freund hast, dich besonders zu engagieren, für andere da zu sein. Diese Chance hast du jetzt. Du wirst sehen, wie dein Herz auf einmal anfängt, unendlich groß zu werden. Wir sind zu Großem berufen! Und dann – lass dich von Jesus lieben! Er ist DEIN Freund, der dich wirklich durch seine Liebe letztlich vollkommen glücklich macht. Trotzdem ist es schwer, Enttäuschungen in der Liebe zu ertragen, aber Jesus trägt das immer mit dir! Versuch es. Dein Joe
LebensEcht Jänner - Februar 2014 // YOU!
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Love&Sex
Ich möchte mich rein fühlen! Reinheit. Es kann sein, dass du nicht genau weißt, ob dieses Wort positive oder negative Gefühle in dir wecken soll. Irgendwie erinnert es dich an verklemmte Menschen, die Sex usw. als „schmutzig“ bezeichnen, aber auf der anderen Seite wäre es doch schön, rein zu sein, ein reines Herz und reine Gedanken zu haben. Wollen wir nicht letztlich eine echte und reine Liebe? von Jenny & Joe
Im Grunde verstehen wir das sehr gut, wenn wir von der Reinheit in Bezug auf unsere Beziehungen sprechen. „Warum fühle ich mich nach dem Sex immer so schmutzig?“ So heißt es zum Beispiel in einem Internetforum von einem Mädchen. Die Antworten darauf gehen in zwei Richtungen. Die einen sagen, weil sie vielleicht unterbewusst eine verklemmte Einstellung von Eltern oder anderen mitbekommen hätte, und die anderen meinen, weil sie vielleicht noch nicht bereit dafür sei und es eventuell nur mache, weil es eben alle tun würden. Was ist da dran? Was hat es mit der Reinheit auf sich? Wenn im Supermarkt auf manchen Produkten das Wort „naturrein“ steht, heißt das, dass da keine künstlichen Zusatzstoffe drin sind. Sucht man nach Synonymen, findet man schnell ziemlich viele, so wie fleckenlos, unbeschmutzt oder unverfälscht. Sobald man ein bisschen über das Wort nachdenkt und auch darüber, was beim Reinigen eigentlich geschieht, dann fällt eine Sache auf: Durch das Reinigen kommt etwas wieder zum Vorschein, was vorher verdeckt war. Die Realität wird sichtbar, so wie sie wirklich ist. Rein ist also echt, authentisch. Woran denkst du, wenn du dir einen Menschen vorstellst, von dem man sagt, dass er oder sie ein reines Herz hat? So jemand ist gut, aufrichtig, ehrlich, treu, denkt zuerst an andere und nicht an sich. Wenn Mutter Teresa den Kranken und Sterbenden geholfen hat, dann tat sie das ohne Hintergedanken. Sie half den Menschen nicht, weil sie sich davon einen Nutzen versprach oder bewundert werden wollte. Sie tat es, weil sie im anderen einen Menschen sah, der es wert ist, geliebt zu werden. Das, was man an ihr sehen konnte, war echt. Sie hat die Liebe gelebt, so wie die Liebe ist bzw. sein soll. Eine reine Liebe ist nicht „verschmutzt“ durch falsche Hintergedanken.
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YOU! // Jänner - Februar 2014
Umfrage
Warum ist es dir wichtig, dass dein/e Partner/in auch christlich ist?
Du blickst aufs Meer, die Sonne geht gerade unter. Was fühlst du? Unendlichkeit... Schönheit... Ehrfurcht?
Woher kommt nun dieses Gefühl, sich schmutzig zu fühlen? Ist Sex selbst „schmutzig“? Als schmutzig empfinden wir eigentlich, wie wir gesehen haben, wenn etwas nicht so ist, wie es sein soll. Und das betrifft letztlich das Herz. Nicht Sex oder der Körper sind irgendwie etwas, das schmutzig ist. Sondern wir fühlen uns unrein, wenn der körperliche Ausdruck nicht mit dem übereinstimmt, was in unserem Herzen ist. Liebst du mich wirklich? Diese Frage kommt oft, besonders von Mädchen. Interessant ist, dass diese Frage selbst dann kommt, wenn die Liebe körperlich gezeigt wird, wie zum Beispiel durch einen Kuss. Irgendwie scheint also ein Misstrauen zu herrschen. Meint der andere es wirklich ernst? Bedeutet der Kuss, dass er oder sie mich wirklich liebt? Es ist eine Frage an das Herz: Entspricht das, was du tust, deinem Herzen oder nicht? Wirklich lieben bedeutet also, dass Herz und Körper im Einklang stehen, d.h. dass nur das mit dem Körper ausgedrückt wird, was dem Herzen entspricht.
Talk dirty to me „Rede schmutzig mit mir...“ Was Jason Derulo mit seinem Song hier meint, ist genau das Gegenteil, nämlich Sex ohne Liebe. Wir tun manchmal so, als sei das irgendwie aufregend, spannend oder abenteuerlich. Aber wollen wir das wirklich? Jemand, der mich nur für seinen Kick benutzt? Es ist interessant, dass wir das instinktiv spüren, dass da etwas falsch läuft und sogar auch so bezeichnen, auch wenn wir manchmal Argumente finden, dass das eh ok ist, wenn zum Beispiel beide das doch wollen. Aber wir sprechen mit unserem Leib eine Sprache. Und wenn wir die echte Liebe wollen, dann müssen wir ehrlich sein, mit unserem ganzen Wesen, auch mit unserem Leib, ohne Hintergedanken. Was bedeutet es, mit jemandem zu schlafen? Sich ganz, ohne Vorbehalte und total zu schenken. Ist es nicht das, was man erst am Traualtar verspricht?
Die ein reines Herz haben... Rein sein heißt, den anderen ohne Hintergedanken zu lieben. Nicht einfach zu sagen „Ich liebe dich“, um etwas vom anderen zu bekommen. Aber ist das überhaupt möglich? Vielleicht nicht von heute auf morgen. Die Reinheit ist ein Weg, aber ein schöner, weil wir immer mehr zu den Menschen werden, die wir sein sollen. Was haben wir davon? In den Seligpreisungen im Neuen Testament sagt Jesus: „Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen.“ Sie werden Gott schauen! Was bedeutet das? Stell dir einmal vor, du bist an einem wunderschönen Strand. Du blickst aufs Meer, die Sonne geht gerade unter. Was fühlst du? Unendlichkeit... Schönheit... Ehrfurcht? In gewisser Weise spürst und schaust du Gott in der Schönheit seiner Schöpfung. Wer in der Reinheit wächst, lernt es, genau diesen Blick auf die andere Person zu haben, weil er die Schönheit und den Wert des anderen entdeckt. Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen. Und das durch den Körper des anderen! Das ist der reine Blick. Eine letzte Frage: Wer möchte nicht so angesehen werden?
Susi, 15 Weil der Glaube in meinem Leben eine große Rolle spielt, möchte ich ihn auch mit meinem Partner teilen können. Außerdem könnte es sonst bei manchen Themen große Meinungsverschiedenheiten geben. Martin, 19 Eine Liebesbeziehung und letztlich dann die Ehe ist eine Entscheidung fürs Leben. Wenn man als Christ Gott an erster Stelle für sein Leben hat, muss man natürlich auch eine Beziehung auf dieses Ziel ausrichten.
oliver-schatz.de / photocase.com
Ist Sex schmutzig?
Gabriel, 17 Für mich ist es sehr wichtig, eine Religion gemeinsam ausüben zu können. Man kann sich gegenseitig unterstützen und stärken. Auch das Zusammenleben fällt dann leichter, vor allem weil gewisse, meist typische Streitpunkte erst gar nicht aufkommen, da man sich schon im Vorhinein über diese Punkte einig ist und die gleiche Einstellung hat.
Theresa, 17 Meine Freunde sind nicht alle christlich, aber wenn es darum geht, mit jemandem mein Leben zu verbringen, dann ist es mir schon wichtig, dass er Jesus den Platz zugesteht, der ihm gebührt. Ich will mit meinem künftigen Partner gemeinsam beten und den Glauben leben können.
LebensEcht Jänner - Februar 2014 // YOU!
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Reportage
Hoffnung nach dem Taifun
Kurzinfo Philippinen › besteht aus 7107 Inseln › hat 1140% mehr Einwohner als Österreich (ca. 100 Mio) › 1995 fand mit 4 Millionen der größte Weltjugendtag mit dem Papst statt › die Amtssprache ist Englisch › jeden Tag werden 450 Millionen SMS verschickt, das ist mehr als in den USA und Europa zusammen › es gibt nur zwei Jahreszeiten: Trocken- und Regenzeit › stellt die diesjährige Miss World › über 90% der Einwohner sind katholisch
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YOU! // Jänner - Februar 2014
Michael stammt aus Sorsogn, Philippinen. Er befand sich zu der Zeit in Österreich, als er durch den Taifun alles wirklich alles - verlor. Seine Familie überlebte glücklicherweise. Michael: „Der Taifun hat auf jede Familie im mittleren Teil der Philippinen schreckliche Auswirkungen gehabt. Die Erfahrung, die ich machen musste, war sehr schmerzhaft. All mein Hab und Gut wurde innerhalb eines Wimpernschlags zerstört. Aber das Schlimmste davon war, dass ich alle meine Arbeitskollegen verlor, die ich über 10 Jahre lang kannte. Allerdings habe ich immer noch einen Grund mich zu freuen und zu feiern, denn meine Familie überlebte – dafür danke ich Gott! Am Anfang überfiel mich einfach nur Trauer, aber ich glaube immer noch an die Kraft des Gebetes. Manchmal hatte ich das Gefühl, verletzt, traurig, enttäuscht, wütend, frustriert, beschämt und einsam zu sein. Ich musste meinen Gefühlen freien Raum lassen und weinte, wenn ich mich danach fühlte. Es zerreißt das Herz. Nicht so sehr, weil ich das alles nicht verstehen kann, sondern eher weil ich von Emotionen überwältigt werde, die es einem schwer machen, zu beten. Was mir hilft, ist zu wissen, dass mein Volk belastbar und fröhlich ist. Sie haben immer ein Lächeln auf dem Gesicht, selbst nach solchen Schicksalsschlägen. Wir wissen nicht, wie wir uns von der Katastrophe erholen können, aber es ist eine unendliche Hoffnung, dass wir das mit der Gnade von oben schaffen werden. Das ist der unbeugsame Geist der Filipinos, der uns antreibt. - Wie ihr helfen könnt? Ich bitte euch alle, für die Welt und mein Land zu beten, damit wir den Kampf zurück in den Alltag schaffen.“
Fotos: © Michael Weinold
Im November traf der weltweit schwerste tropische Wirbelsturm seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen die Philippinen. Über 10.000 Menschen starben und insgesamt waren 12 Millionen durch den Taifun Haiyan betroffen. Dennoch findet man Hoffnung und sogar Fröhlichkeit bei den Menschen, die sich nun an den Wiederaufbau machen. Michael aus den Philippinen, Anna aus Deutschland und Michael aus Österreich haben die Katastrophe aus unterschiedlichen Blickpunkten miterlebt und geben uns ihre persönlichen Einblicke. von Marcel Urban
Fotos: © istock.com
Michael, 18, aus Österreich leistet gerade seinen Zivildienst im Rahmen von „Jugend Eine Welt“ auf den Philippinen, wo er unter anderem Jungs in einem Waisenhaus betreut. Er erlebte den Taifun aus nächster Nähe und hilft seitdem auch den Opfern und beim Wiederaufbau vor Ort. Er erzählt: „Bereits eine Woche vor dem Eintreffen des Sturms haben wir im Wetterbericht die Vorhersagen beobachtet. Der Sturm selbst hat bei uns dann mit den ersten Windböen haushohe Bäume entwurzelt, Strommasten abgeknickt wie Zahnstocher und viele Häuser einfach abgedeckt. In meinem Projekt haben wir dann mit über 100 Helfern eine Woche lang aufgeräumt - Bäume gefällt, Leitungen verlegt und den Überflutungs-Schlamm aus dem Haus entfernt. Weiter nördlich steht einfach nichts mehr. Das Don Bosco Netzwerk sendet Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete, die Hilfskonvois werden jeden Tag von einem anderen Don-Bosco Projekt organisiert - mein Projekt ist jeden Donnerstag auf der Insel Bantayan, nördlich von Cebu. Was man vielleicht in den Medien nicht so hört, ist, dass hier nicht nur „alles zu Grunde geht“. Selbst auf dem völlig zerstörten Banatyan lachen und spielen die Kinder und freuen sich, wenn sie mir „Hey, Joe!“ (spaßhaft für „Hey, Amerikaner!“) hinterherrufen können. Wie schrecklich der Taifun auch war und ist - Alltag kehrt sogar in der Mondlandschaft im Norden wieder ein. Das ist nur durch internationale Hilfe möglich, denn ansonsten würden die betroffenen Gebiete im Chaos versinken. Auch die Mentalität der Filipinos wird über den Opferzahlen oft vergessen: Sie sind ein lustiges Volk, das auch nach einem Taifun nicht sofort verzweifelt. Diejenigen, denen es gut genug geht, fahren als Volontäre und Hilfsarbeiter zum Wiederaufbau oder melden sich beim Verpacken von Hilfsgütern freiwillig. Und schon wird wieder gelacht - anders geht das hier auch gar nicht. Ich werde diese Bilder mitnehmen, die sich mir in den Kopf eingebrannt haben: Eine Menschenschlange, an die ich Hilfsgüter verteile oder den unberührten Sandstrand auf Bantayan inmitten von Chaos.“
+ Hilf mit einer Spende!
Es gibt viele Hilfsorganisationen, denen du deine Spende für die Hilfe in den Philippinen schicken kannst. Zum Beispiel an „Jugend Eine Welt“, wo Michael seinen Dienst tut: Jugend Eine Welt: IBAN AT66 3600 0000 0002 4000 BIC RZTIAT22 Kennwort Nothilfe Philippinen Bei Missio, den Päpstlichen Missionswerken, kannst du ganz einfach per SMS spenden: Einfach den Euro Betrag und „Philippinen“ (z.B. 10 Philippinen) ins Textfeld schreiben und an die Nummer 0676-8 007 007 (Österreich) schicken. Auf die BestätigungsSms dann mit JA antworten. Fertig!
Anna aus Deutschland war bis vor einigen Wochen noch Volontärin beim Kreuzorden auf den Philippinen. Sie war nur einige Kilometer von der Naturkatastrophe entfernt. Anna berichtet: „Ich selbst war zu der Zeit des Taifuns nördlich von Manila in der Provinz Zambales in einem Kloster des österreichischen Kreuzordens. Für diese Gegend war der Taifun als nicht sehr stark angekündigt worden. Dennoch wussten wir nicht, wie viel Schaden er tatsächlich bei uns anrichten würde. Wir haben sehr viel gebetet, dass der Sturm die Menschen verschonen würde und sind auch überzeugt, dass viele Menschen dadurch Hilfe erfahren haben. Das ganze Land befand sich in einer Art Schockzustand, als die Ausmaße der Katastrophe bekannt wurden. Jeder war zutiefst betroffen und erschüttert darüber, in welche Not und welches Elend so viele Menschen plötzlich gestürzt wurden. Viele stehen nun vor dem Nichts, ihre Häuser und Dörfer sind häufig komplett zerstört und Familienmitglieder gestorben. Die Solidarität mit den Opfern ist im ganzen Land sehr groß. Mehrere Filipinos haben mir gesagt, dass sie Geld oder Lebensmittel spenden werden, um den Betroffenen zu helfen. Dabei haben sie selbst oft nur das Nötigste zum Leben. Am dringendsten ist die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln, aber genauso werden finanzielle Mittel benötigt, um mit dem Wiederaufbau der Dörfer und Städte zu beginnen. Von Deutschland aus können wir sicher am besten helfen, indem wir Geld spenden. Viele Hilfsorganisationen haben Spendenkonten für die Opfer auf den Philippinen eingerichtet. Doch genauso benötigen die Menschen dort unser Gebet, um wieder neuen Mut zu bekommen und in ihrer verzweifelten Lage nicht hoffnungslos zu werden. Der Glaube ist für die Menschen auf den Philippinen sehr wichtig und ist auch im öffentlichen Leben sehr präsent. Beispielsweise zieren Jeepneys (öffentliche Verkehrsmittel) häufig Slogans wie „In God we trust“ oder „Child of God“. Der starke Glaube hat sich auch in dieser schweren Zeit bemerkbar gemacht. Eine Zeitung schrieb, dass zwar die Kirchen zerstört sind, aber der Glaube stark ist wie nie. Die Menschen setzen ihr ganzes Vertrauen auf Gott als einzigem, der ihnen aus dieser Lage heraushelfen kann. Durch den starken Glauben und das vertrauensvolle Gebet sind im Katastrophengebiet viele Wunder geschehen. Von einigen wurde mir berichtet: Beispielsweise sind in einem Haus, dessen Bewohner vertrauensvoll gebetet haben, alle Menschen unversehrt am Leben geblieben. Ebenso hat eine Ordensschwester die Monstranz den Wasserfluten entgegengehalten und das Haus blieb so vor der Überschwemmung verschont. Es wurde mir auch berichtet, dass bei einer Muttergottesstatue die Hand abgebrochen war, die Bewohner diese aber vor der Eingangstüre wiedergefunden haben. Sie waren vor Überschwemmungen und schwereren Schäden verschont geblieben und schreiben dies der Hilfe der Muttergottes zu, die sie durch ihre schützende Hand vor der Katastrophe bewahrt hat.“
YOU!rStuff Jänner - Februar 2014 // YOU!
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Endlich Winter
10 Tipps
Endlich wieder richtig Winter! Doch egal ob man Ski fährt, mit dem Snowboard unterwegs ist oder gar mit der Rodel die Hänge hinunterdüst – irgendwie muss man da auch hinauf. Und wenn man nicht so sportlich ist, um zu Fuß raufzugehen, und auch nicht reich genug, um sich mit dem Hubschrauber absetzen zu lassen, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich bei den allseits beliebten Ski-Liften anzustellen. Und die lästige Wartezeit kann man auch mit nützlichen und lustigen Aktivitäten füllen. Hier zehn Vorschläge dafür! von Dominik Lapka
38 YOU!rStuff
YOU! // Jänner - Februar 2014
Tipp 1 Bete ein Gesätzchen des Rosenkranzes. Du kannst zum Beispiel bei jedem „Gegrüßet seist du Maria“ Gott für etwas anderes danken oder bitten.
Tipp 2
nosummer / photocase.com
Um neben der sportlichen Betätigung auch einen kleinen Ausgleich für den Kopf zu haben, führe mit einem Freund oder einer Freundin einen Dialog. Die einzige Vorgabe ist dabei der erste Buchstabe des Satzes, wobei der erste Satz mit „A“ beginnt, der zweite mit „B“ usw. Wer von euch bleibt zuerst stecken?
Tipp 5
Kreativwettbewerb mitten in der Faschingszeit: Wer hat die beste Verkleidung? Haube, Skibrille, Schal, Handschuhe und andere Utensilien können hierbei kreativ genutzt werden. Fotoapparat nicht vergessen!
Tipp
6
Das lustige Ratespiel für unterwegs Einer der Runde denkt an eine Person, die allen bekannt ist. Nun muss durch Fragen, die nur mit ja oder nein zu beantworten sind, erraten werden, um wen es sich dabei handelt. Macht es euren Freunden nicht zu einfach! Profis können sich das Spiel erschweren, indem beispielsweise nur Heilige verwendet werden dürfen.
Tipp 7 Ein Lächeln kann man um die Welt schicken. Ebenso eine positive Einstellung. Also fange damit an: Sag so vielen Leuten wie möglich, was für ein wunderbarer Tag heute ist und wie toll der Schnee ist. Das Leben ist schön! Zähle mit und vergleiche es mit deinen Freunden. Der Gewinner darf... alle einmal anlächeln!
Tipp 8 Tipp 3 Ein alter Schmäh, aber immer wieder lustig für zwischendurch: Tippe deinen Freunden auf die Schulter und dann tu so, als ob du es nicht gewesen wärst. Ich amüsiere mich noch immer köstlich dabei...
Tipp 4
Beobachte und schule deine Wahrnehmung! Gerade im Urlaub ist es schade, wenn dir vor lauter Freizeitstress viele Dinge gar nicht auffallen. Schau dir die Umgebung an, die Natur, die Menschen, Kleinigkeiten, die niemandem auffallen. Lass beispielsweise deiner künstlerischen Ader freien Lauf und suche schöne oder außergewöhnliche Fotomotive. Du kannst auch deine Augen schließen, und dich darauf konzentrieren, was du mit den anderen Sinnen wahrnehmen kannst. Was hörst du? Wie viele Sprachen kannst du erkennen? Hörst du etwas von der Natur? Oder was sagt dir deine Nase? Riechst du die Menschen, den Jagertee, die eingeölten Maschinen, die Auspuffgase? Kannst du deine Freunde am Geruch erkennen?
Willst du deine Freunde verwirren? Dann mach ab und zu ein schmerzverzerrtes Gesicht, während du auf deine Stirn schlägst und murmelst: „Seid doch still, seid doch endlich alle still!“
Tipp
9
Eine kleine, unauffällige Kraftübung Zieh den Bauchnabel in Richtung Wirbelsäule und etwas nach oben. So aktivierst du die korsettähnliche, tiefe Bauchmuskulatur. Gleichzeitig spann den Beckenboden an (stell dir vor du müsstest dringend auf die Toilette, findest aber keine – beim Zurückhalten aktivierst du den Beckenboden). Löse nach einiger Zeit die Spannung und wiederhole die Übung. Du trainierst somit die Muskelgruppen, die wichtige körperstützende Funktionen ausüben. Diese Übung kommt aus dem sogenannten „Pilates“, wo dieses stabile Zentrum Powerhouse heißt.
Tipp 10 Und zum Abschluss: Wir haben uns doch alle lieb, oder? Rufe also „Gruppenumarmung!“, und fange damit an.
YOU!rStuff Jänner - Februar 2014 // YOU!
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Fotostory
Eine Woche in meinem Leben... MO 7:00
MO 7:30 MO 20:30
Mehr oder weniger wach, angezogen oder noch im Pyjama starten wir in den neuen Tag mit dem gemeinsamen Morgenlob. Meistens im Wohnzimmer, manchmal aber auch mit den Brüdern in der Klosterkirche.
Der süße Brotaufstrich, dessen Geschmack wesentlich auf den enthaltenen Haselnüssen und dem Kakaoanteil beruht, darf, wenn's nach Annika geht, nie fehlen!
DI 12:30
Dienstags sind wir immer bei den Brüdern zum Essen eingeladen. Da gibt's immer gutes Essen. Und währenddessen versuchen wir bei der „Tischlesung“ aufzupassen...
Nach unserer Youcat-Runde im Büro montagabends bleiben wir gern noch etwas länger bei Chips und Getränken sitzen.
DI 13:10
mer lustig. Im Büro ist es im gen, wie lle Ko n tte ne Bei so sein ;-) rs de an könnte es da
...danach helfen wir selbstverständlich beim Abwasch mit. Ist auch immer ganz witzig. Annika: "Egal, was wir machen, bei den Brüdern fühlt man sich immer wohl! Selbst den Abwasch mach ich da gerne *gg*"
DI 22:00 MI 9:05
DI 15:30
Im Büro stürzen wir uns auf das Schreiben von Artikeln, sammeln Ideen für die nächste Ausgabe und die Homepage, bearbeiten Fotos und Videos, uvm.
Wir wo llen von dir wiss Leben a en: Wie ls Chris lebst du t... dein Was be dein g e w ö hn schäftig liches L t dich? deinen eben? Was un Freund ternimm en? Wa erlebst s t du m nn un d du Gott it wo bete in dein dich zu s t du ? W em Leb m Stau o en? Wa n e n ? An Martin s bri nika, Ka machen thie, Kla ngt diesma gerade ra und l de n A Volontä nfang. re in de ihr Leb Sie sind r YO U ! e n m al M- B a s e etwas d un d h a o k um e ben ntiert.
5€-Stehplätze, nicht schlecht ;) Auf der Fahrt nach Wien beten wir zusammen den Rosenkranz.
MI 20:10
Nachdem wir fast täglich daran vorbei fahren (und immer ger ade beim dritten Gesätzchen des Rosenkranzes sind), machten wir einmal einen kurzen Zwischens topp, um ein kurzes Foto-Shooting in der Freundschaftsgasse zu machen.
Wenn's draußen kühl ist und schneit, ist drinnen Kuchen-Punsch-und-Kekse-Zeit.
DO 18:30
Am liebsten feiern wir die Messe in der Klosterkirche mit. Zum einen wegen der Brüder, zum anderen wegen der nicht ganz unbequemen (Regisseur-)Stühle ;-)
FR 10:00 FR 20:50
FR 08:30
In Schulklassen gehen, und erzählen, wieso wir an Gott glauben. Auch das gehört zu unseren Aufgaben. Unterwegs auf Mission ;)
Diese Woche philosophierten wir mit Br. Nikodemus darüber, dass die Aussage, man habe keine Zeit, nicht stimmt. Schließlich "hat" man die Zeit nicht, und außerdem muss man seine Güter - die Dinge, die einem was bedeuten - nur richtig ordnen.
SO 20:00
SA 09:20
So richtig auspowern können wir uns beim Sport. Ob wandern, Kanu fahren, joggen, Salsa tanzen, Zumba-Sessions oder eben Liegestützen; für jeden ist was dabei. Allerdings konnten wir Martin noch nicht von unseren ausgefallenen Choreografien überzeugen… Deshalb tanzen weiterhin nur die Mädels auf der M-Base.
Nach mehreren Tagen im Büro geht einfach nichts übe r einen unterhaltsamen Spazier gang in der Au, der großen Seh enswürdigkeit von Marchegg *haha*. Vorausgesetzt das Wetter lässt es zu.
Gitarre spielen und singen - ob's schön klingt oder nicht, das ist Geschmacksache - auf jeden Fall musizieren wir sehr gerne.
Möchte s t auc h du eine Woche deines Lebens uns teil mit en? Sch n app d einen F ir otoapp arat un schick d sie Text an offi uns samt kurz em ce@youm agazin.c om !
Neue Bücher Thomas M. Gögele und Valentin Gögele (Herausgegeber)
Das ganz normale Wunder 100 Glaubenszeugnisse von katholischen Priestern 100 Priester aus der ganzen Welt erzählen von den Wundern, die sie in ihrer Arbeit erleben: in der Metropole und dem abgelegenen Dorf, mit dem Unternehmer und dem Aidskranken, im Krieg und im Gefängnis. Eine fesselnde Wirklichkeit, die in keiner Tageszeitung zu finden ist. Best.Nr. 101.418 € 12,99
Michael Hesemann
Papst Franziskus Das Vermächtnis Benedikts XVI. und die Zukunft der Kirche
Ich schlage die erste Seite auf und Bilder im Kopf entstehen, die mich die ganze Geschichte über begleiten. Habe ich mich erst einmal eingelesen, ist es schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Und wenn ich es doch tue, habe ich stets eine Frage im Kopf, nämlich: Wie geht es da bloß weiter? Im Buch begleitet man den Teenager Johnny und erlebt mit ihm den einen oder anderen Hoch- und Tiefpunkt seines Lebens. Das ist ein wahres Wechselbad der Gefühle und ich konnte mich mit ihm freuen, ihn aber auch gut verstehen, wenn es ihm einmal nicht so gut ging. Johnny Designed behandelt unter anderem Themen wie Abtreibung, Sterbehilfe, aber auch die Suche nach der eigenen Identität kommt zur Sprache, und das eigentlich ziemlich realitätsnah.
Mein Buchtipp von M-Base Volontärin Kathie
Der Autor sprach unter anderem mit der Schwester von Papst Franziskus und vielen anderen, die den neuen Papst kennen, und zeigt so ein ganz persönliches und authentisches Bild. Großartig zu lesen! Best.Nr. 101.416 € 20,60
Was mich weiter fasziniert hat, war eine gewisse Wärme, die das ganze Buch über präsent war, obwohl Johnnys Mutter als eine überaus kalte Person dargestellt wird. Auch sonst wird es manchmal, zum Beispiel mit einigen Schulkollegen, etwas heftiger, doch eine Familie, die Johnny kennt und eine große Rolle spielt, versteht es, Herzlichkeit auszustrahlen. Kurz gesagt, dieses Buch hat mich einfach bewegt. Veronika Grohsebner
Papst Franziskus
Johnny Designed
Die frohe Botschaft Jesu
Gelungener Jugendroman, der Themen wie Sexualität oder Abtreibung aufgreift und behandelt.
Im ersten Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium des neuen Papstes geht es um die Freude! Warum Christen eine tiefe Freude haben und nicht, wie vielleicht manche, dauernd wie bei einer Beerdigung herumlaufen sollten, darüber schreibt Papst Franziskus. Ein Text, den jeder mal gelesen haben muss.
Best.Nr. 101.417 € 15,90
Best.Nr. 101.415 € 8,95
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YOU! // Jänner - Februar 2014
Spendenkonto PSK – YOU Magazin, KtoNr 92.132.003, BLZ 60000, IBAN AT49 6000 0000 9213 2003, BIC OPS KAT WW. Gesamtsumme
Pinnwand Zu Christkönig, genauer eine Woche davor, von 15.-17. November kamen hunderte Jugendliche zum Christkönigsfestival in Linz in der Karmeliterkirche zusammen. Ein Wochenende mit viel Gebet, Liedern, Vorträgen und Freundschaften.
Bischofsblog
Wie kann ich Gottes Stimme hören? Am 19. November fand in Wien ein „Theologie vom Fass spezial“ statt. Über 400 Teilnehmer kamen zum Vortrag von Christopher West, dem amerikanischen Theologen und Spezialisten in Sachen Sexualität. Mit dabei auch eine coole Band mit Namen „Mike Mangione & The Union“.
Lichter für die Ungeborenen! Mindestens 100 Babys werden allein in Österreich pro Tag durch Abtreibung getötet. Darauf aufmerksam machte Jugend für das Leben in je einer „Lichterkette für die Ungeborenen“ am 30. November in Linz und am 7. Dezember in Salzburg. Hast du Fotos von deiner Veranstaltung für uns? Ob klein oder groß – schick sie uns an office@youmagazin.com
Termine 12.01. Echolot – Deine Fragen zum Thema Gott „Kirche und Sexualität“ mit Jugendbischof Stephan Turnovszky Wien, Stefanisaal, Stephansplatz 3. Beginn 16.00h
17.01. X-Fest Extended Worship, Message, Party Karmeliterkirche Linz, Beginn 19.30h www.x-fest.at
Samuel Harfst & Samuel Koch Konzertlesung-Tour in D, Ö, CH Infos & Tickets: www.samuelharfst.de 08.02. Burgdorf | 09.02. Lichtenstein | 11.02. Bonn | 12.02. Rosbach | 14.02. Nürnberg | 15.02. Bad Liebenzell | 16.02. Freiburg | 21.02. Wien | 22.02. St. Pölten | 23.02. Sankt Florian | 25.02. Nottwil | 27.02. Winterthur | 28.02. Eimeldingen
Das Handy läutet: Ein Freund ist dran. Wo wir einander heute Abend treffen werden. Zur vereinbarten Stunde bin ich dort, aber ich warte vergebens. Wieder ein Anruf: „Ach so, dort bist du!“, bringt die Erklärung. Es war ein Missverständnis passiert. Ich hatte die Stimme des Freundes am Telefon zwar genau gehört, ihn aber dennoch nicht verstanden. Zum Verstehen gehört mehr als das bloße Hören: Man muss hinhören, zuhören, versuchen, sich in das hineinzudenken, was der andere sagen möchte, man muss mit der vollen Aufmerksamkeit „beim andern sein“. Dasselbe gilt für das Gespräch mit Gott, für das Gebet. Das bloße Beten mit den Lippen reicht noch nicht, um Gott zu verstehen. Dazu muss man – fast wie im Gespräch mit einem Menschen – hinhören, zuhören und sich mit dem anderen verbinden. Wer sich darum bemüht, wird tatsächlich eine Ahnung davon bekommen, was Gott einem sagen möchte, wird Gott besser verstehen, sozusagen Gottes Stimme hören. Ich kann dir nicht beschreiben, wie Gottes Stimme klingt, genauso wenig wie ich dir meine eigene Stimme beschreiben könnte oder die Stimme meiner Mutter. Jede Stimme ist unbeschreiblich einzigartig, auch Gottes Stimme. Aber wer einmal die Stimme von jemandem gehört hat, der einem wichtig ist, wird sie so schnell nicht vergessen, sondern wiedererkennen. Ich möchte dir Mut machen, Gottes Stimme besser kennenzulernen, damit du sie im Leben unter den vielen Stimmen gut heraushörst und damit du zuhörst, was Gott dir sagen will. Je mehr du dich dabei für ihn interessierst, desto weniger Missverständnisse wird es geben! Gottes Segen dazu! Dein Jugendbischof + Stephan Turnovszky Stephan Turnovszky ist der österreichische Jugendbischof. Ihm ist die Begegnung mit Jugendlichen wichtig.
YOU!rStuff Jänner - Februar 2014 // YOU!
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Pilgerreise
Heilig sprechung Johannes Paul II .
24.-27. April 2014, Rom Bus mit YOU!Magazin & St. Johannesgemeinschaft ab Wien InfOs: www.youmagazin.com