Bucher Municipal für eine effektive Reinigung
13. - 17. Mai 2024
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NACHHALTIG ENERGIE GEWINNEN – OHNE RISIKO
Dreizehn Jahre ist es nun her, als ein Tsunami die externe Stromzufuhr im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi unterbrach und damit die Kühlung der Reaktoren und Abklingbecken ausfallen ließ. Die Folge war eine unaufhaltsam fortschreitende Nuklearkatastrophe. Innerhalb weniger Tage kam es im März 2011 in gleich vier Reaktoren zum Super-GAU. Große Mengen an Radioaktivität wurden freigesetzt und kontaminierten Luft, Boden und den Pazifik schwer. Bis zu 150.000 Einwohner mussten infolgedessen das Gebiet vorübergehend oder dauerhaft verlassen. Die Kernschmelzen in Fukushima gaben erneut Zeugnis dafür ab, dass Atomkraft keine sichere Energiegewinnung ist. Gerade in Hinblick auf die Annäherung einiger europäischer Staaten an die risikoreiche Stromerzeugung müssen tragische Katastrophen wie diese und ihre jahrzehntelangen Auswirkungen ins Gedächtnis gerufen werden. Umso symbolträchtiger ist die Inbetriebnahme eines Holzgaskraftwerks in der Provinz Fukushima, nur 65 km vom Unglücksort entfernt. Der nachwachsende Rohstoff Holz wird vor Ort aus japanischer Zeder gewonnen: Welche Herausforderungen dieser durch seine charakteristischen Eigenschaften an die Holzvergaseranlage stellt, lesen Sie ab Seite 36.
Vom fernen Japan zurück nach Österreich: Wir baten Dr. Eva Talic von der Interessensvertretung IG Holzkraft zum Interview und sprachen mit ihr über die Bedeutung der Bioenergie hierzulande, neueste technische Entwicklungen in der Branche und noch ungenützte Potenziale der nachhaltigen Energieerzeugung durch Holz – das Interview finden Sie auf Seite 38.
Neben der nachhaltigen Energiegewinnung steht auch diese Ausgabe von zek KOMMUNAL ganz im Zeichen der Arbeitserleichterung am Bauhof: Davon können Sie sich unter anderem bei unserem Report über die einfachere Entsorgung für die Straßenreinigung in Wien dank vereinheitlichtem Papierkorbsystem (ab Seite 29) oder dem Bericht, wie Flottenmanagement für einen besseren Überblick über den Fuhrpark sorgt (ab Seite 18), ein genaueres Bild machen. Noch mehr Anregungen zu diesen und vielen weiteren Themen finden Sie beim Durchblättern unserer aktuellen Ausgabe zek KOMMUNAL – viel Vergnügen dabei!
Ihre
PATRICIA PFISTER ChefredakteurinNACHHALTIGKEIT BEIM SKI-SPRINGEN
Die Zeltbauten bei Wintersport-Veranstaltungen werden meistens mit mobilen Ölanlagen beheizt. Beim Skiflug Weltcup am Kulm in der Steiermark benötigt man eine durchschnittliche Heizleistung von 300.000 kWh. Um ein Zeichen für die Nachhaltigkeit zu setzen, initiierte Kulm OK-Chef Christoph Prüller von der Austria Ski WM & Großveranstaltungsges.m.b.H in Zusammenarbeit mit Hargassner 2023 die Umstellung der knapp 2.300 m2 großen Zeltlandschaft auf eine klimafreundliche Beheizung, wodurch der CO2-Ausstoß um 87 Tonnen reduziert wurde. Die österreichischen Heizspezialisten installierten insgesamt acht mobile Heizcontainer (Hargassner Powerboxen) am Veranstaltungsgelände: Diese werden mit CO2-neutralem Brennstoff – Pellets und regionale Hackschnitzel – befüllt. In den Powerboxen ist je ein wassergeführter Heizkessel der Serien ECO-HK für Hackschnitzel oder ECO-PK für Pellets mit Leistungsgrößen zwischen 120 und 220 kW steckfertig verbaut. Über einen Wärmetauscher und ein leistungsstarkes Radialgebläse (Warmluftmodul) wird die Warmluft in die Zelte geblasen. Durch den hohen Wirkungsgrad ist das System effizient und besonders klimafreundlich. Dank eines Wärmerückführungssystems wird die bereits erwärmte Luft wiederverwendet, was zusätzlich 30 Prozent der Heizkosten einsparte. Ein Frostschutzmittel für Außentemperaturen bis minus 20 Grad schützt die wasserführenden Komponenten. Durch eine smarte Steuerung mit der Hargassner-App kann das System rund um die Uhr überwacht und bedarfsgenau ferngesteuert werden. In Zusammenarbeit mit den lokalen Zulieferbetrieben des Brennstoffs bleibt auch die ökonomische Wertschöpfung des Großevents regional verankert. Aufgrund der vielen Vorteile ging man gemeinsam diesen nachhaltigen und zukunftsfähigen Weg auch bei der Skiflug WM 2024 erfolgreich weiter.
Hargassner wurde
2024 Ende Januar in Hamburg
für Nachhaltigkeit im Sport ausgezeichnet. Hargassner Marketingleiter Klaus Meingassner (Mitte) nahm den Award entgegen. Im Bild mit Dominik Schwarzmann und Kevin Netzer (rechts) von der koordinierenden Sportsmarketing Agentur Innauer + (f)acts.
Impressum
HERAUSGEBER
Mag. Roland Gruber
VERLAG
Mag. Roland Gruber e.U. zek-VERLAG
Brunnenstraße 1, 5450 Werfen
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Patricia Pfister, pp@zek.at, +43 (0)664-214 06 14
ANZEIGENLEITUNG / PR-BERATUNG
Mario Kogler, BA, mk@zek.at, +43 (0)664-240 67 74
DRUCK
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GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN
zek KOMMUNAL ist eine parteiunabhängige
Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich.
ABOPREIS
Österreich: Euro 78,00, Ausland: Euro 89,00 inklusive Mehrwertsteuer
zek KOMMUNAL erscheint viermal im Jahr.
Auflage: 8.000 Stück
ISSN: 2791-4100
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13. - 17. 05.
FGL Stand Nr. 708/2
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PFANZELT
DEMOTOUR PRÄSENTIERTE DEN WALDUMBAU LIVE
Nach dem großen Erfolg mit über 1.000 Besuchern im Rahmen der Pfanzelt Demotour im letzten Jahr, setzte der Forsttechnikspezialist die Demotour 2024 von Ende Februar bis Anfang März an sieben Standorten in ganz Deutschland von Mecklenburg-Vorpommern bis Bayern fort. Großes Highlight der Show war die Forstraupe Moritz, diese ist die Basis für naturnahes und nachhaltiges Aufforsten bei Pfanzelt. Von der Flächenvorbereitung über die Saat sowie automatisierte Pflanzung bis hin zur Pflege der Flächen überzeugt der ferngesteuerte Geräteträger mit seinen vielfältigen Möglichkeiten. Neben der Forstraupe Moritz präsentierten Ausstellungspartner ihre Produkte rund um das Aufforsten und Wiederbewalden.
BASISPROBLEM ABFALLHYGIENE: GESAMTLÖSUNG VON COALSI Organische Abbauvorgänge setzen Geruchsbildner wie Ammoniak und Schwefelwasserstoff in Kanälen, Kläranlagen und Betriebsprozessen frei. Der typische Abwassergeruch entsteht und provoziert Beschwerden. Aerosole verbreiten die beteiligten Bakterien, Algen und Pilze auf Metallbauteilen und rufen Schäden durch mikrobiell induzierte Korrosion hervor. Für Ratten wirkt das Milieu einladend. Eine Herausforderung für Umweltämter und Betriebsleiter. Dem Problem begegnet das Unternehmen Coalsi mit einer Systemlösung: Zentrales Element ist die Reduzierung der Luftbelastung über Kanal-, Rohr- und Flächenfilter sowie kompakte Hochleistungsanlagen. Ihr Einsatz soll neben mehr Lebensqualität für die Menschen im Nahbereich die „Tröpfcheninfektion“ der technischen Anlagen durch Mikroben reduzieren und Ratten fernhalten. Der verbleibenden Nagerpopulation rückt man mit rechtssicheren Köderstationen zu Leibe. Diese gibt es sogar für Straßenabläufe – ein Novum. Flankierend im kommunalen Netz reguliert der Hersteller den Fremdwassereintrag über Aquastop-Einsätze.
WINTERDEMO „SWISS POWER“ IN GRINDELWALD
Bei einem Gemeinschaftsprojekt von Schweizer Herstellern wurden im Februar unter dem Motto „Swiss-Power“ in Grindelwald im Kanton Bern einem breiten Publikum die hohe Schlagkraft ausgewählter Winterdienstgeräte demonstriert. Kennzeichnend für die ausgestellten Produkte ist, dass diese alle in der Schweiz entwickelt, produziert und über viele Jahre mit einem ausgezeichneten Service inklusive prompter Verschleiß- und Ersatzteilversorgung erfolgreich angeboten werden. Die Show – mit den teilnehmenden Firmen Rapid, Rigitrac, Schiltrac, Landmaschinen Steffen Albert und Zaugg – zeigte eindrücklich den Zusammenhalt auf dem Produktionsplatz Schweiz: viel Power, Leidenschaft und qualitativ hochwertige Maschinen – allesamt in der Schweiz entwickelt und produziert.
Straßenkanalfilter von Coalsi: Die speziellen Kunststoffgehäuse lassen den Kanal weiterhin „atmen“. So wird u.a. der Entstehung von Schwefelsäure vorgebeugt und die Infrastruktur nicht angegriffen. Bei Bedarf passt man die Filter den örtlichen Gegebenheiten an.
Industrieheizanlagen
Magno-VR bis 2,5 MW
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Pellet-, Stückholz-, Hackgutheizungen & neu: Wärmepumpe
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Winterdienst auf höchstem Niveau: Den Kommunal- und Seilbahnprofis wurden am Hochgurgl die Räumtechnik mit Lindner Traktoren demonstriert.
LDRIVE-ROADSHOW VON LINDNER: HÄRTETEST AUF 2.500 METER SEEHÖHE
Bei der LDrive Roadshow von Lindner Traktoren informierten sich Ende Jänner 70 Kommunal- und Seilbahnprofis in Hochgurgl über die neuesten Winterdienst-Innovationen des Tiroler Familienunternehmens. Bei tiefwinterlichen Verhältnissen zeigten der stufenlose Unitrac 122 LDrive und der Lintrac 130 ihre Stärken im Kampf gegen Schnee und Eis. Die stufenlosen und einfach zu bedienenden Fahrzeuge überzeugten mit dem Schneepflug ebenso wie mit dem Salzstreuer und der Schneefräse. Die 4-Rad-Lenkung garantiert optimale Wendigkeit, auch dann, wenn es einmal eng wird. Ein großer Pluspunkt ist darüber hinaus das TracLink-System mit automatischer Einsatzdokumentation. Die Aufzeichnungen werden online im TracLink-Portal gespeichert. Damit ist immer klar, welche Strecken gefahren wurden und wie viel Salz gestreut wurde. Aufwendiges Fahrtenbuchschreiben gehört damit der Vergangenheit an, der Nachweis von Tätigkeiten ist so einfach wie noch nie. Ein weiteres Highlight war der Lintrac mit Raupenlaufwerk, der für die Präparierung von Loipen, Winterwanderwegen und Rodelbahnen maßgeschneidert ist. Raupenlaufwerke steigern die Zugkraft und senken den Bodendruck um bis zu 25 Prozent. Der Untergrund wird geschont, auch wenn es einmal eisig ist oder nur wenig Schnee liegt. Mit dem 12-Wege-Räumschild und der Nachlauf-Fräse können die Wege für die Wanderer geräumt und präpariert werden.
Brielmaier-Motormähers im Killwangener Werk.
PRODUKTION DES ERSTEN BRIELMAIER MOTORMÄHERS IM RAPID-WERK
Mit 2019 hat die im schweizerischen Killwangen ansässige RapidGruppe einen Mehrheitsanteil an der Firma Brielmaier aus Friedrichshafen übernommen. Mitte März 2024 wurde nun der erste Brielmaier Motormäher komplett am Montageband im Kompetenzzentrum für Einachser in Killwangen zusammengesetzt. Dieser Meilenstein wurde entsprechend mit der gesamten Belegschaft ausgiebig gefeiert. Er markiert einen wichtigen Schritt in der Geschichte von Rapid, einem traditionsreichen Schweizer Unternehmen mit fast 100 Jahren Erfahrung. Killwangen ist nun das Herzstück für Einachser, was bedeutet, dass sich die Rapid Technic AG dort voll und ganz auf diese Produktlinie konzentrieren kann. Diese Spezialisierung ermöglicht es der Rapid Technic AG, Ressourcen effizient zu bündeln und die Fachkenntnisse zu vertiefen, was wiederum zu einer Verbesserung der Produktqualität und einer Reduzierung der Kosten führt. Somit wird die Rapid Holding im Kerngeschäft, der Herstellung von Rapid Einachsgeräten und funkgesteuerten Raupengeräteträgern für die Landwirtschaft und die Kommunaltechnik, europaweit führend agieren. Als vertikal integrierte Firma zeichnet sich die Rapid zudem damit aus, dass von der Entwicklung über die Produktion bis hin zum Vertrieb alles durch die eigene Organisation bewerkstelligt wird.
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Insgesamt werden mit dem Rückwärtskraftwerk von Syncraft in Heilbronn jährlich 4.500 Tonnen CO2 eingespart und weitere 2.200 Tonnen in Pflanzenkohle dauerhaft gebunden. Technik-Vorständin der Südwestdeutsche Salzwerke AG Natascha Groll und Syncraft Betriebsleiter Benedikt Bodner.
EIN NEUES KRAFTWERK FÜR DIE HEILBRONNER SALZWERKE
Die Südwestdeutsche Salzwerke AG ist einer der bedeutendsten Salzproduzenten Europas mit den Standorten Heilbronn, Berchtesgaden und Bad Reichenhall. Im Dezember feierte das Unternehmen die Inbetriebnahme ihrer neuen Holzvergasungsanlage am Hauptsitz in Heilbronn. Im Rahmen ihrer Strategie zur Dekarbonisierung streben die Salzwerke an, bis 2045 klimaneutral zu arbeiten. Teil dieses Vorhabens ist die Energieversorgung am Standort Heilbronn, wo zukünftig ein Großteil der Strom- und Wasserversorgung über die vom österreichischen Unternehmen Syncraft gefertigte Holzvergasungsanlage bezogen wird. Im Oktober 2022 erfolgte der Baubeginn des Kraftwerksgebäudes und im Dezember 2023 wurde die Holzvergasungsanlage des Typs CW1800x2-500 schließlich in Betrieb genommen. Das Kraftwerk hat eine Gesamtleistung von 1.000 kW elektrischer und 1.404 kW thermischer Energie. Ausgestattet mit drei großen Trocknungsbunkern, einem Schubbodenbunker und dem Gebäudeteil für das Holzkraftwerk wird die Anlage mit etwa 8.000 Betriebsstunden insgesamt 8 Mio. kWh Strom und 11,2 Mio. kWh Heizwärme pro Jahr erzeugen. Diese Menge entspricht der Versorgung für etwa 2.000 Haushalte. Den Rohstoff beziehen die Salzwerke aus der unmittelbaren Nähe. Aus 16,9 Tonnen Holzhackschnitzel werden zusätzlich täglich 2,6 Tonnen wertvolle Pflanzenkohle gewonnen, die von der Tochterfirma Carbuna AG als Gartensubstrat vermarktet wird.
ÜBERGABE DES ERSTEN EACTROS 300 AN DIE BRAUCOMMUNE FREISTADT
Die Geschichte der Freistädter Braucommune ist einzigartig: Im Jahr 1363 verlieh Herzog Rudolf IV das Braurecht an die Bürger der Stadt. 1770 schlossen sich die Bewohner der 149 Innenstadthäuser zur Braucommune zusammen und errichteten gemeinsam das noch heute genutzte Brauhaus. Auch 250 Jahre später sind diese 149 Häuser weiterhin fest mit dem Besitzanteil an der Brauerei verbunden. „Die Brautradition von Freistadt ist tief verwurzelt, und die Brauerei ist seit jeher das Herzstück der Gemeinschaft. Doch die Zeiten ändern sich, und mit ihnen auch die Anforderungen an die Logistik“, sagt Paul Steininger, Geschäftsführer der Braucommune. Ideale Bedingungen für den Einsatz eines Mercedes-Benz eActros 300: Der vollelektrisch angetriebene Mercedes-Benz eActros wird von nun an die regionale Auslieferung des Freistädter Bieres übernehmen. Die Touren sind optimal auf seine Reichweite von 300 Kilometern abgestimmt. Der batterieelektrische Mercedes-Benz eActros 300 für den schweren Verteilerverkehr verfügt über drei Batteriepakete, die jeweils eine installierte Kapazität von 112 kWh bieten. Technologisches Herzstück des Elektro-Lkws ist die Antriebseinheit, eine elektrische Starrachse mit zwei integrierten Elektromotoren und Zwei-Gang-Getriebe. Die beiden flüssigkeitsgekühlten Motoren generieren eine Dauerleistung von 330 kW sowie eine Spitzenleistung von 400 kW.
UMWELTFREUNDLICHE BIOMASSE FÜR DIE FERNWÄRME ST. PÖLTEN
Das Fernwärmenetz in St. Pölten versorgt seit über 60 Jahren die Stadt mit umweltfreundlicher Wärme und Warmwasser. Mittlerweile ist das Netz auf eine Länge von 78 km angewachsen und etwa 40 Prozent der Haushalte und öffentlichen Gebäude in der niederösterreichischen Hauptstadt sind angeschlossen. Rund zwei Drittel des Wärmebedarfs werden über Österreichs längste Fernwärmetransportleitung aus der Abwärme der Müllverbrennungsanlage in Dürnrohr bereitgestellt. Um den Anteil an umweltfreundlicher Energie weiter zu erhöhen, wird nun in einer Kooperation aus Industrie, Stadt St. Pölten und EVN am Gelände der Firma Salzer ein Biomasseheizkraftwerk errichtet. „Mit der Errichtung des Heizkraftwerks wird das Fernwärmenetz auf CO2-neutrale Naturwärme umgestellt. Pro Jahr können so rund 25.000 Tonnen CO2 eingespart werden“, freut sich Bürgermeister Matthias Stadler. In der Kraft-Wärmekopplungsanlage (KWK) wird in einem Biomassekessel aus Hackschnitzel Dampf erzeugt. Dadurch kann über eine Dampfturbine Ökostrom produziert und die entstehende Abwärme in das Fernwärmenetz der Stadt eingespeist werden. „Die seit rund 30 Jahren bestehende erdgasbetriebene KWK-Anlage wird jetzt durch das Biomasseheizkraftwerk ersetzt. Dadurch werden zukünftig umgerechnet rund 15.000 Haushalte mit Ökostrom und 30.000 Haushalte mit Naturwärme versorgt. Die Anlage soll im Dezember 2025 in Betrieb gehen“, so EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz.
ABWÄRME AUS DER MÜLLVERBRENNUNG HEIZT 16.000 WIENERN EIN Wien Energie erzeugt mit der Müllverbrennungsanlage Spittelau Strom und Wärme: Im Verbrennungsprozess entstehen Rauchgase, die in einem mehrstufigen Prozess gefiltert und gereinigt werden, unter anderem in einer sogenannten nassen Rauchgaswäsche. Im Wasser werden Schadstoffe aus dem Rauchgas gebunden. Danach wird das Wasser in einem Prozess gereinigt, dabei abgekühlt und als gereinigtes Wasser wieder in den Donaukanal abgegeben. Die Abwärme bleibt dabei im Rauchgas und wird über den Schlot an die Luft abgegeben. Ab 2025 ändert sich das: Wien Energie nutzt künftig diese Abwärme für die zusätzliche Erzeugung von Fernwärme mittels Wärmepumpen. Dem bei der Abkühlung des Rauchgases entstehenden Kondensat (Wasser) wird mit Wärmetauschern rund 10 Grad entzogen. Diese Energie kann mit der Wärmepumpentechnik in der Anlage genutzt werden, um wiederum Wärme zu erzeugen. Diese Wärme fließt in Form von heißem Wasser über das Fernwärmenetz in die zigtausenden Wiener Wohnungen, die Wien Energie mit Fernwärme versorgt. Das abgekühlte Wasser aus der Rauchgaskondensation wird danach dem Prozess der Müllverbrennungsanlage wieder zugeführt. Die Müllverbrennung braucht dadurch um bis zu 125.000 m3 weniger Wasser pro Jahr aus dem Donaukanal, das entspricht ungefähr der Wassermenge von 700.000 Badewannen-Füllungen. Mit einer Leistung von 16 MW versorgt die Anlage ab 2025 16.000 Haushalte mit klimafreundlicher Fernwärme und spart so rund 22.000 Tonnen CO2 jährlich.
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Reform Geschäftsführung v.l.n.r.: COO Wolfgang Zauner, MScCEO Mag. Reinhard Riepl und CSO Markus Wieshofer
NEUER GESCHÄFTSFÜHRER BEI REFORM-WERKE
Das Welser Unternehmen Reform-Werke, führender Spezialist in der europäischen Bergland- und Kommunaltechnik, gibt die Bestellung von Markus Wieshofer zum neuen Geschäftsführer für den Bereich Verkauf und Marketing bekannt. Der erfahrene Manager übernahm diese Position mit Dezember 2023 von Dr. Franz Haas und leitet seither gemeinsam mit CEO Mag. Reinhard Riepl und COO Wolfgang Zauner das Unternehmen. Dr. Franz Haas verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Mit einem starken Fokus auf den Bereich Kommunaltechnik hat Markus Wieshofer umfangreiches Fachwissen und eine langjährige Erfahrung in der Branche gesammelt. Diese Qualifikationen positionierten ihn als idealen Kandidaten, um die Verantwortung für Verkauf und Marketing bei ReformWerke Bauer & Co zu übernehmen.
Der Kongress Klimaneutrale Kommunen bot auch heuer ein einzigartiges Kongressformat an, das besonders viel Kontakt, Vernetzung und fachlichen Austausch zwischen ReferentInnen, TeilnehmerInnen und Fachausstellern ermöglichte.
13. KONGRESS ENERGIEAUTONOME KOMMUNEN IN FREIBURG
Die Kommunen stehen vor gewaltigen Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende und bei Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels. Im täglichen Arbeitsalltag stellen sich konkrete Fragen rund um die Wärmeplanung, die Umsetzung der Digitalisierung und der weiteren Dekarbonisierung von Energieversorgung, Verkehr und Wohnen. Der Beantwortung dieser drängenden Themen widmete sich der Kongress Klimaneutrale Kommunen, der vom 29. Februar bis 1. März parallel zur Messe Gebäude.Energie.Technik (GETEC) in Freiburg stattfand. Der Kongress förderte mit seinem besonderen Programmkonzept den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der TeilnehmerInnen untereinander: Zwischen den Vorträgen fächerte sich das Programm in parallele Praxisforen zu Schwerpunktthemen der kommunalen Energiewende auf, so dass viel Raum für fachliche Gespräche blieb.
Die neuen Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Therme Wien erzeugen jährlich so viel Strom wie umgerechnet rund 400 Zwei-Personen-Haushalte verbrauchen.
NEUES SOLARKRAFTWERK AM DACH DER THERME WIEN
Mit der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Therme Wien werden 820.000 kWh grüner Strom jährlich erzeugt und direkt für die Stromversorgung der Thermenwelt genutzt. Insgesamt können mit dieser Anlage rund 400 Tonnen CO2 eingespart werden. Das ist so viel wie normalerweise 170 Langstreckenflüge von Wien nach Tokyo an CO2 verbrauchen. Die Therme Wien investiert bereits seit Jahren im Bereich der Energieeffizienz und plant weitere Investitionen in Richtung Energie-Autarkie. Seit ihrer Errichtung vor 13 Jahren ist es gelungen, rund 60 Prozent des gesamten Wärmebedarfs durch Nutzung der Abwärme der Thermalquellen abzudecken. Die Abwärme des Thermal-Abwassers wird wiederum seit Mai 2022 in Zusammenarbeit mit Wien Energie zur Fernwärme-Erzeugung genutzt.
Auf einer Flughöhe von rund 400 bis 500 m über dem Boden zeichnete eine Cessna mit einer Infrarot-Kamera ein Wärmebild der Fernwärmeleitungen in Salzburg und Hallein auf. Die gewonnenen Bilder erlauben Aufschlüsse über Zustand, Dämmeigenschaften oder eventuelle Betriebsstörungen im Fernwärmenetz.
BEGUTACHTUNG DES FERNWÄRMENETZES AUS DER LUFT
Um die Versorgungssicherheit und die Qualität des Fernwärmenetzes auch weiterhin zu garantieren, führte die Salzburg AG im Dezember eine Befliegung des Fernwärmenetzes in Salzburg und Hallein durch. Auf einer Flughöhe von rund 400 bis 500 m über dem Boden zeichnete eine Cessna mit einer Infrarot-Kamera ein Wärmebild der Fernwärmeleitungen auf. Um den regulären Flugbetrieb nicht zu stören und um andere thermische Störfaktoren wie Verkehr oder aufgeheizte Flächen zu minimieren, fand die „Thermal-Befliegung“ in den Nachtstunden statt. Um aussagekräftige Aufnahmen zu erhalten, musste der Himmel klar und die Nacht trocken sein. Außerdem brauchte es einen schneefreien Boden. Dank der idealen Wetterverhältnisse konnte die Befliegung des rund 230 km langen Fernwärmenetzes in Salzburg und Hallein innerhalb einer Nacht abgeschlossen werden.
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AUTONOME REINIGUNG FÜR UNBEFESTIGTE FLÄCHEN
Auf der IFAT stellt Angsa Robotics die neueste Innovation in der autonomen Grünflächenreinigung vor: eine Reinigungsmaschine, die speziell für unbefestigte Flächen konzipiert ist. Der Roboter erkennt und sammelt selbstständig kleinste Müllstücke wie Zigarettenstummel, oder Kronkorken. Die hohe Reinigungsqualität kann durch einfache Benutzung jederzeit per Knopfdruck auf den gewünschten Flächen abgerufen werden. Dank KI-basierter Saugtechnologie wird der Müll untergrundschonend aufgenommen. Mit einer Akkulaufzeit von acht Stunden unterstützt der Roboter das Personal über eine ganze Schicht hinweg. Hindernisse erkennt das Gerät durch eine intelligente Sicherheitssensorik. Nach Abschluss der Reinigung wird automatisch eine umfassende Analyse über Ort, Zeit und Art der Müllsorten bereitgestellt – und damit eine Datentransparenz für bedarfsgerechte Reinigungsoptimierung.
V.l.n.r.: Joachim Payr (Geschäftsführender Gesellschafter der EWS Consulting GmbH und Obmann der IG Windkraft OÖ), Markus Achleitner (Energie AG-Aufsichtsratsvorsitzender und Wirtschaftslandesrat), Energie AG-CEO Leonhard Schitter, Josef Postl (Geschäftsführer Energie AG Oberösterreich Erzeugung GmbH), Martin Voggenberger (Bürgermeister von Munderfing)
GROSSE ZUSTIMMUNG ZUM WINDPARK KOBERNAUSSERWALD
Die Gemeinden Munderfing, Lengau, St. Johann am Walde, Maria Schmolln und Schalchen geben grünes Licht für die mögliche Errichtung von bis zu 19 neuen Windenergieanlagen im Kobernaußerwald: Dort entsteht das derzeit größte Vorhaben für erneuerbare Energie in Oberösterreich. Die geplanten Windenergieanlagen könnten pro Jahr 250 GWh Strom erzeugen und damit den Strombedarf von 10 Prozent der oberösterreichischen Haushalte zur Verfügung stellen. Das ist in etwa das Dreifache der derzeitigen gesamten Windstromerzeugung in Oberösterreich. In der nun folgenden Umweltverträglichkeitsprüfung werden alle Standorte umfassend durch Sachverständige der Behörden geprüft. Voraussichtlich 2026 kann ein rechtsgültiger UVP-Bescheid vorliegen und ein Baubeschluss gefasst werden. 2028 sollen die Windenergieanlagen aus heutiger Sicht in Betrieb gehen.
Neuheit 2024
Regenwasser fürs
Stadtklima
Mall-Baumrigole
ViaTree
+ Zur Wasserversorgung von Stadtbäumen
+ Adiabate Kühlung und Beschattung
+ Schutz der Wurzeln vor Vernässung und Beschädigung
+ Wichtiges Element des Schwammstadt-Prinzips
Literatur-Tipp
Ratgeber Regenwasser
2024 - 10. Auflage
ÖGA 2024: DIE SCHWEIZER FACHMESSE
FÜR KOMMUNAL- UND GARTENBAUPROFIS
Die bedeutendste Schweizer Fachmesse der Grünen Branche findet vom 26. bis 28. Juni zum 32. Mal statt. Rund 400 Ausstellende aus dem professionellen Gartenbau, dem Kommunalbereich, dem Öffentlichen Grün, der Bauwirtschaft und dem Gemüse- / Beerenbau werden ihre Produkte und Dienstleistungen dem Fachpublikum präsentieren. Ein Besuch der ÖGA lohnt sich für Fachleute aus dem professionellen Gartenbau (Baumschulen, Endverkauf, Floristik, Friedhöfe, Gartencenter, Garten-/Landschaftsbau und Zierpflanzenbau), dem professionellen Gemüse-, Obst- und Beerenbau, dem Öffentlichen Grün, dem Kommunalbereich und der Bauwirtschaft. Das einmalige Parkambiente am Oeschberg in Koppigen im Kanton Bern bietet einen Ort, wo sich Ausstellende und Fachbesucher informieren, um Geräte im Einsatz zu testen und sich austauschen können. Für die Profis finden organisierte Demonstrationen und Sonderschauen statt. Die diesjährige Ausgabe steht im Zeichen digitaler Innovationen und Trends in der Grünen Branche. Im neu gestalteten Ausstellungs-Corner stehen Lösungen rund um die Analyse und Sensorik, Anbausysteme, die Automatisierung, Datenmanagement, KI-Maschinenintelligenz
Die ÖGA ist unverzichtbarer Treffpunkt für Schweizer GaLaBau-Profis.
Besuchen Sie uns auf der IFAT 2024
Halle A1 / Stand 405/504
und Präzisionstechnik im Fokus. Unter anderem werden folgende Themen beleuchtet: Automatisierte Bewässerung von Gräbern auf Friedhöfen, Unkrautbekämpfung mit Laser und Elektro, Webtool für Baugesuche, Drohnen sowie CAD’s, digitales Baumanagement.
DEMONSTRATION RASEN- UND GRÜNFLÄCHENPFLEGE
Anhand von praxisorientierten Demonstrationen erhalten die BesucherInnen neue Einblicke in die Erstellung und die Pflege von Rasenflächen. Es werden Lösungswege für aktuelle Herausforderungen (Klimawandel, Wasserverbrauch, Krankheitsdruck usw.) sowohl beim Haus- als auch beim Sportrasen gezeigt. Unter anderem: moderne Pflanzenernährung – für eine nachhaltige Rasenpflege, Vitalisierung von Boden und Pflanze –Einsatz von Komposttee sowie automatisiertes Mähen als Zukunftsmodell.
TICKETS ONLINE BESTELLEN UND EINLÖSEN
Mit Online-Tickets gelangen Besucher ohne lange Wartezeiten auf das Messegelände. Die Messeleitung empfiehlt dringend, Eintritte und Parkkarten im Voraus online zu kaufen. Auch Kundengutscheine müssen online im Ticketshop eingelöst werden. Das Angebot an der Tageskasse wird eingeschränkt sein.
Die ÖGA punktet mit praxisnahen Demonstrationen.
Ob es sich um große Parkflächen im Außenbereich handelt oder um Parkhäuser:
AUFSITZKEHRMASCHINE ALS AKKU-VARIANTE VON KÄRCHER: HÖCHSTLEISTUNG MIT VIER SEITENBESEN
Für die Reinigung großer Freiflächen, in Parkhäusern oder an Bahnsteigen sind Kehrmaschinen mit hoher Flächenleistung gefragt. Die KM 100/120 Bp Pack 4SB von Kärcher ist genau auf diesen Bedarf zugeschnitten. Dank eines Anbausatzes verfügt sie über vier Seitenbesen und eine Arbeitsbreite von 2,3 m. So lassen sich mit einer Batterieladung rund 37.000 m2 kehren, was gut fünf Fußballfeldern entspricht. Zudem sorgt das große Volumen des Kehrgutbehälters (120 l) für lange Arbeitsintervalle und hohe Produktivität. Für die Reinigung an Bahnsteigen bringt die neue Kehrmaschine zudem mehr Sicherheit, da dank der hohen Arbeitsbreite kein Risiko besteht, mit der Maschine auf das Gleis zu stürzen.
Mit der KM 100/120 Bp Pack 4SB schafft Kärcher hohe Flexibilität und Investitionssicherheit. Die vier Seitenbesen sind sowohl als direkt mit der Maschine als auch als separater Anbausatz für das Grundmodell KM 100/120 R Bp Pack zum Nachrüsten verfügbar. Sie lassen sich vom Anwender einfach an- und abbauen, so dass der Wechsel der Arbeitsbreite mit geringem Aufwand zu bewerkstelligen ist. Ob es sich um große Parkflächen im Außenbereich handelt oder um Parkhäuser: Die Kehrmaschine erleichtert das Arbeiten, da ein Seitenbesenpaar an die Bordsteinkante herangeführt werden kann und das zweite Paar oben kehrt. Beim Kehren von Bahnsteigen kann der Fahrer durch die hohe Arbeitsbreite mit der Maschine in der Mitte des Bahnsteigs bleiben und muss die Gefahrenzone am Bahnsteigrand nicht ansteuern.
EMISSIONSFREI UND GERÄUSCHLOS
Als Grundmodell KM 100/120 R Bp Pack hat die Aufsitzkehrmaschine alle Eigenschaften an Bord, die für das Kehren großer Flä-
chen auch im Innenraum gefragt sind. Ihr Elektroantrieb (780 W) arbeitet emissionsfrei und geräuschlos, bringt mit 5.550 m2/h aber eine hohe Flächenleistung. Verbaut sind dafür 24 V/240 Ah-Bleisäurebatterien, die an einem externen Ladegerät geladen werden können. Die Seitenbesendrehzahlregulierung stellt zudem sicher, dass weniger Staub aufgewirbelt wird, was in puncto Anwendergesundheit und Arbeitsschutz wichtig ist. Für das rauere Industrieumfeld, in dem die KM 100/120 R Bp Pack oft eingesetzt wird, gibt es Zusatzoptionen wie einen Rammschutz, der für Sicherheit sorgt. Auch sind ein Schutzdach sowie ein Wassersprühsystem zum Binden von Staub verfügbar. Das Rundfiltersystem mit 6 m2 Filterfläche lässt sich über einen Abstreifmechanismus reinigen, so dass der Filter regeneriert und eine hohe Lebensdauer bietet.
ANWENDERFREUNDLICH
Mit Blick auf den Anwender ist die hydraulische Hochentleerung ein zentrales Komfortelement: Per Knopfdruck
lässt sich der Schmutzbehälter ausfahren, auf über 1,50 m anheben und in einen Container entleeren. Das intuitive Bedienkonzept, hoher Fahrkomfort durch eine individuell einstellbare Sitzposition sowie der werkzeuglose Austausch von Hauptkehrwalze, Filter und anderen Komponenten erleichtern das Arbeiten zusätzlich. Für Sicherheit sorgt schließlich die gute Sicht auf Bedienelemente, Seitenbesen und die Fahrzeugkontur.
Die Kehrmaschine erlaubt einen guten Überblick und verfügt über eine Seitenbesendrehzahlregulierung, wodurch weniger Staub aufgewirbelt wird.
BAD MITTERNDORF RÄUMT SEIT EINEM HALBEN JAHRHUNDERT MIT KAHLBACHER DEN SCHNEE VON DER STRASSE
Experimentierfreudig ist der Bauhof von Bad Mitterndorf in Sachen Winterdienst nicht: Das wäre auch völlig unnötig, schließlich ist man seit einem halben Jahrhundert mehr als zufrieden mit den Schneefrässchleudern und -pflügen des Winterdienstexperten Kahlbacher. Im Fuhrpark der Gemeinde im Ausseerland findet sich ein Großteil der Produktpalette der Tiroler Qualitätsmarke, diese bewährt sich jeden Winter aufs Neue.
Einträchtig versammelt sich ein großer Teil des Produktportfolios des Winterdienstherstellers Kahlbacher im Bauhof von Bad Mitterndorf. Dort hat Christian Jungwirth die Fuhrparkleitung über und entscheidet sich bei Neuanschaffungen – genauso wie es bereits seine Vorgänger getan haben – ausschließlich für die Gerätschaften des Tiroler Traditionsunternehmens. Die älteste noch bis letzte Saison im Gebrauch gestandene Schneefrässchleuder datiert auf das Jahr 1975. Dass sich die Gemeinde im steirischen Ausseerland für diese Exklusivität entschieden hat, hat gute Gründe, wie der Bauhofleiter berichtet: „An die Langlebigkeit von den Kahlbacher-Winterdienstgeräten kommt keiner heran.“ Dabei spricht er aus eigener Erfahrung: „In meinem früheren Job in einer Werkstätte habe ich viele Winterdienstgeräte aus der Region wieder funktionstüchtig gemacht. So kann ich auch einen guten Vergleich ziehen: Die in den Nachbargemeinden
verwendeten Schneepflüge und -fräsen anderer Hersteller mussten öfters zur Reparatur.“ Wenn dann doch ein Ersatzteil nötig ist, punktet der Tiroler Hersteller mit Schnelligkeit, die Lieferzeiten sind kurz. Als es einmal besonders zügig gehen musste – das Getriebe
einer Seitenwallfräse war gebrochen –, brachte ein Bauhofmitarbeiter das kaputte Gerät kurzerhand zum Werk nach Kitzbühel, wo es binnen weniger Stunden wieder einsatzbereit gemacht wurde. Solch eine Aktion war aber glücklicherweise erst einmal nötig, die Win-
Die Winterdienstmannschaft schätzt die große Wurfweite der KFS-Schneefrässchleudern. Hier befördert die KFS 850 den Schnee bis zu 30 m weg von der Straße.
terdienstmannschaft kann auf die Zuverlässigkeit der Pflüge und Fräsen zählen.
HOHE LEISTUNGSFÄHIGKEIT GEFRAGT
Acht Schneepflüge, sechs Schneefrässchleudern sowie vier Streugeräte kommen auf den 130 km Straßen und 50 km Geh- und Spazierwegen von Bad Mitterndorf zum Einsatz. Unter anderem orderte die steirische Gemeinde eine auf den Unimog abgestimmte Schneefrässchleuder KFS 950 – eines der beliebtesten Modelle des Herstellers. Dabei handelt es sich um ein besonders leistungsstarkes Gerät aus dem Kahlbacher-Portfolio: Die Schneefrässchleuder eignet sich für härteste Schneeräumbedingungen auf allen Verkehrsflächen. Das effiziente Arbeiten des Gerätes wird abgerundet durch die hydraulische Querneigungs-Einrichtung, denn erst die exakte horizontale Anpassung der Fräse an die Fahrbahn ergibt ein optimales Räumbild. Aufgrund der offenen Bauweise ist die Schneefrässchleuder in der Lage, jede Art von Schnee aufzunehmen, sogar mit Fremdkörpern behaftetes Räummaterial. Das beliebte Modell 950 hat eine Frässpindel mit einen Durchmesser von 950 mm und ein Schleuderrad mit einen Durchmesser von 900 mm. An Räumhöhe schafft sie 1,3 m bei einer maximalen Wurfweite von 30 m. Der Auswurf ist auf alle Einsatzbedingungen vorbereitet: Verschiedene Auswurfkamine sowie die hydraulisch stufenlos verstellbare Kamin-Verschwenkung und die hydraulische Blenden-Verstellung sorgen dafür. „Die KFS-Schneefrässchleudern haben eine starke Wurfleistung“, bestätigt auch Christian Jungwirth. Er berichtet von dem besonders markanten Winter 2019, als diese sich im Dauereinsatz bewähren mussten: „Es
hat drei Wochen durchgeschneit, jeden Tag. Da war es wichtig, sich auf die Winterdienstgeräte verlassen zu können.“ Während die Hauptverkehrsflächen mit den großen Modellen der KFS-Baureihe – 950, 850, 750 –von Schnee befreit werden, werden die Gehsteige und Spazierwege mit drei schmalen Fräsen der Reihe KFS 650 geräumt und für Fußgänger passierbar gemacht.
ROBUST UND EINFACH ZU BEDIENEN
Wichtig ist für den Winterdienst die einfache Handhabung der Steuerung. Bedient werden alle Funktionen vom Fahrerhaus aus, die Kraft nimmt sich das Gerät aus der Leistungshydraulik oder der Zapfwelle des Trägergeräts, auf dem sie aufgebaut ist. Um Ausfallzeiten zu verringern und Beschädigungen durch Fremdkörper zu vermeiden, setzt man bei den Frässpiralen auf eine Überlastsicherung auf
eine am Achsgetriebeeingang eingebaute verschleißfreie Nockenschaltkupplung. Bei Abschaltung läuft das Wurfrad weiter, daher kommt es zu keiner Kaminverstopfung.
SCHNEEPFLÜGE ÜBERZEUGEN IM EINSATZ
Das bewährte Schneepflugmodell DS in der Größe 260 räumt seit vielen Jahren den Schnee aus Bad Mitterndorf. Der zweischarige DS besticht mit seiner kompakten und zugleich stabilen Bauweise; die Pflugscharen sind beidseitig hochgezogen. Ihn zeichnet durch seine Doppelabsicherung mit wartungsfreien Gummirückholelementen ein besonders progressives Räumverhalten aus und erweist sich als ideal für Traktoren und Unimogs. Stark im Einsatz sind außerdem gleich vier Modelle des Schneepflugs Praxos: Neben seiner robusten Konstruktion glänzt die Baureihe durch ihre dynamische Räumcharakteristik bei anspruchsvollen Einsätzen. Bei der Konzeption der Pflugserie wurde besonderes Augenmerk auf eine hohe Laufruhe und einen ungehinderten walzenförmigen Auswurf gelegt. Der Verschwenkzylinder ist unabhängig von der Hubkinematik, dadurch ist eine verspannungsfreie Pflugbewegung garantiert. Die Pflugscharen sind dabei mit abriebsfesten Gleitbacken am Pflugrahmen befestigt.
ZUFRIEDEN NACH 50 JAHREN ZUSAMMENARBEIT
Die Liste der in der Gemeinde verwendeten Kahlbacher-Winterdienstgeräte ließe sich noch länger fortsetzen, eines haben sie alle gemein: Das Team des Bauhofs Bad Mitterndorf ist damit rundweg zufrieden. „Die Fahrer kennen auch gar nichts anderes“, muss Fuhrparkleiter Christian Jungwirth lachen. Dass man auch nach über 50 Jahren weiterhin bei den Tirolern Fräsen, Pflüge & Co. ordern werde, steht somit außer Frage.
Im markanten Winter 2019 war der Winterdienst ununterbrochen in Einsatz. Hier konnte sich die Mannschaft auf die Leistungsfähigkeit der Pflüge und Fräsen verlassen.
BREITES PRODUKTPORTFOLIO MACHT BUCHER MUNICIPAL ZUM ALLROUNDER UNTER DEN KOMMUNALPROFIS
Auf der IFAT in München präsentiert Bucher Municipal auf dem Messestand C6.329/328 vom 13. bis 17. Mai sein weiter ausgebautes Spektrum an Fahrzeugen und Ausrüstung für die Straßenreinigung, den Winterdienst und die Kanalreinigung auf öffentlichen und privaten Verkehrsflächen. In allen Sparten sind elektrische Fahrzeuge und Aufbauten für einen emissionsarmen Kommunaldienst verfügbar. Bucher Connect und Bucher Assist vernetzen die Maschinen der jeweiligen Bereiche miteinander und erleichtern den Flottenmanagern ihre tägliche Arbeit.
Mit Maschinen, die sich für eine breite Palette von Anwendungen eignen, von kommunalen Kehrfahrzeugen und Winterdienstlösungen bis hin zu öffentlichen Bauvorhaben und Flughäfen, bietet der Hersteller eine enorme Auswahl an Produkten und Optionen, um sicherzustellen, dass stets die maximale Leistung erreicht wird. Und das seit einigen Jahren auch in der elektrischen Variante: So setzt die vollelektrifizierte Bucher CityCat VR50e mit ihrer wegweisenden Technologie einen neuen Standard für Kompaktkehrfahrzeugen. Die mittelgroße Straßenkehrmaschine bietet das Beste aus zwei Welten: wendige Abmessungen kombiniert mit hoher Saugleistung – ein ideales Zusammenspiel bei der Reinigung von städtischen Gebieten, wo ein großes Behältervolumen und Wendigkeit gleichermaßen wichtig sind. Die Bucher CityCat VR50e ist mit einem AC 22 kW Bordladegerät ausgestattet. Zusätzlich kann das Kehrfahrzeug optional mit DC 70 kW Schnellladung aufgeladen werden. Das Bucher Battery Pack mit einer Kapazität von 137 kWh bietet eine hohe Autonomie, um eine Tagesschicht problemlos zu bewältigen. Der Kommunalspezialist Bucher Municipal wurde für das elektrische Kehrfahrzeug mit den Auszeichnungen „German Innovation Award 2023 Winner“ in der Kategorie „Excellence in Business to Business – Automotive Technologies“ und „German Design Award 2023 Gold“ in der Kategorie „Excellent Product Design“ geehrt.
KOMPAKTE SCHWEMMFAHRZEUGE
FÜR DEN KOMMUNALBEREICH
Mit bis zu 2.000 l Wasservolumen und 4,8 t Gesamtgewicht bieten die Fahrzeuge der
Der Sprühbalken der Bucher CityCat W20 ist in fünf Segmente unterteilt, die einzeln ein- und ausgeschaltet werden können.
Bucher CityCat W20Serie eine hervorragende Tragfähigkeit und erhöhte Wendigkeit durch die vorteilhafte Knicklenkung. Die Fahrzeuge sind mit einem an der Front montierten TeleskopSprühbalken ausgestattet, der die Reinigung von Flächen in einem Bereich von 1,3 bis 2,4 m ermöglicht – dieser wird hydraulisch geschwenkt, angehoben, abgesenkt, ausgefahren und eingezogen. Der Sprühbalken besteht aus fünf Segmenten, die einzeln ein und ausgeschaltet werden können. Das Schwemmfahrzeug ist mit einer Pumpe mit 60 bar und 70 l/min kombiniert, deren Druck stufenlos von der Fahrzeugkabine aus eingestellt werden kann, was für maximale Autonomie und ein makelloses Reinigungsergebnis sorgt. Die vollelektrische Bucher CityCat W20e kann mit einem speziell entwickelten 80 kWh Bucher Battery Pack ausgestattet werden, das für eine ganze Tagesschicht ausreicht.
GROSSKEHRFAHRZEUG
ÜBERZEUGT MIT MODULARITÄT
Die Großkehrfahrzeug MaxPowa VSerie von Bucher Municipal zeichnet sich durch eine Kombination aus
hoher Leistung, hoher Produktivität und einfacher Bedienung sowie niedrigen Gesamtbetriebskosten und Umweltauswirkungen aus. Die neuen Funktionen der aktualisierten Baureihe bieten Modularität für alle Modelle und stellen so sicher, dass die Anforderungen der Kunden mit geringerer Leistungsaufnahme, besserer Bedienbarkeit und genauerer Steuerung erfüllt werden können. Um die Einsatzzeit zu maximieren, ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen einer ausreichenden Wasserkapazität, um das Nachfüllen von Wasser zu minimieren, einer ausreichenden Behälterkapazität, um große Mengen an Laub oder Schmutz zu bewältigen, und einer aus
Die zwei Seitenflügel mit einem großen Drehbereich ermöglichen beim innovativen Dreiachs-Schneepflug Bucher Wingx eine Vielzahl an Arbeitspositionen.
reichenden Nutzlast, um den Anforderungen eines Arbeitstages gerecht zu werden, erforderlich. In jahrelanger Entwicklungsarbeit ist es Bucher Municipal gelungen, mit der MaxPowa VSerie, die mit den Modellen MaxPowa V50 (5 m³, 1.330 l), V65 (6,5 m³, 1.545 l / 2.000 l), V80 (8 m³, 2.300 l) und V120 (12 m³, 5.200 l) in vier Behältergrößen angeboten wird, ein nahezu perfektes Gleichgewicht zwischen diesen Anforderungen herzustellen.
INNOVATIVER WINTERDIENST
Bucher Municipal hat viel Entwicklungsarbeit investiert, um Dienstleistern, Gemeinden und Straßenunterhaltsbetrieben moderne, effiziente und umweltfreundliche Geräte für die präventive und kurative Glättebekämpfung anzubieten. Auf der IFAT 2024 in München stellt Bucher Municipal erstmals seinen neuen innovativen DreiachsSchneepflug vor. Der Bucher Wingx wurde mit dem Ziel entwickelt, die Bedürfnisse von Kunden zu erfüllen, die vor allem auf großen Flächen einen vielseitigen und zuverlässigen Schneepflug benötigen, der große Schneemengen in kürzester Zeit räumen kann. Das technische Konzept des Pfluges ist völlig neu im BucherWinterdienstprogramm: Zwei Seitenflügel mit einem großen Drehbereich ermöglichen eine Vielzahl von Arbeitspositionen. Zusätzlich zur primären BiShoreNeoprenSchürfleiste hat jedes Modell die Möglichkeit, eine zweite Schürfleiste zu installieren, um auch bei verdichtetem und gefrorenem Schnee effektiv arbeiten zu können.
SOLEVOLUMEN AN KUNDENWUNSCH ANGEPASST Bucher Municipal ermöglicht den kurzfristigen Wechsel von kurativer zu präventiver Glättebekämpfung dank des zusätzlichen VarioMaxInnentanks, mit dem ein FS 30Streuer oder Kombistreuer schnell und einfach zu einem reinen FS 100SoleStreuer
umgerüstet werden kann und umgekehrt. Die Behälter sind aus hochbeständigem HDPolyethylen mit integrierten Schwallblechen gefertigt. Dank der einzigartigen Konstruktion kann das Solevolumen optimal an die Kundenanforderungen angepasst werden. Beispielsweise kann bei dem System mit eingebauten Streuautomaten Bucher Yeti W und Trichtergrößen von 1,4 m³ bis 4,4 m³ dieses auch für Sommerdienste wie Bewässerung, Feinstaubbindung oder Waschen mit einer Handlanze eingesetzt werden. Optional ist es möglich, eine abnehmbare Streueinheit zu installieren und durch eine Schlauchtrommel zu ersetzen.
SAUG- UND SPÜLFAHRZEUG ALS E-VARIANTE
Der Bucher CityFlex C40e ist als Elektrofahrzeug prädestiniert für den Einsatz als Saugund Spülfahrzeug in Städten – er ist wendig, sehr leise und frei von Abgasemissionen. Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu emissionsfreien Lastwagen in städtischen Gebieten und einer verbesserten Umweltbilanz. Aufbauend auf der Technologie der Bucher CityFlexSerie und den zuverlässigen Batterielösungen von Volvo Trucks setzt der Bucher CityFlex C40e einen neuen, höheren Standard für emissionsfreie Fahrzeuge.
HELFER BEI STARKREGEN
Bei zunehmenden Regenfällen und sogar Wolkenbrüchen ist es wichtig, die Straßenabläufe von Schutt und Kies freizuhalten, damit das Wasser ungehindert in die Kanalisation fließen kann. Der Bucher GullyFlex C80 wurde für
diese spezielle Aufgabe entwickelt: effiziente Entleerung und Spülung von Straßengullys, um den Erhalt der wichtigen Infrastruktur zu unterstützen. Das flexibel und einfach zu bedienende Fahrzeug verfügt über ein starkes Vakuumsystem, zwei Hydraulikzylinder zum Kippen des Tanks und einen separaten Wassertank zum Ausreinigen und Spülen des Gullys.
ÜBERBLICK FÜR FLOTTENMANAGER
Mit Bucher Connect bietet der Hersteller einen digitalen Service mit vielfältigen Vorteilen für Kunden mit Kehrfahrzeugflotten jeder Größe und für Kunden mit Kanalreinigungsfahrzeugen. Egal welche Anzahl von Fahrzeugen eingebunden wird, Bucher Connect sorgt dafür, dass diese optimal betrieben werden, Flottenmanager einen besseren Überblick haben und sich so die Stillstandzeiten und Betriebskosten verringern lassen. Das Serviceangebot wird fortlaufend erweitert und zukünftig auch für Maschinen anderer Marken verfügbar sein.
Starkregenereignisse nehmen zu, umso wichtiger sind Spezialfahrzeuge wie der Bucher GullyFlex C80, der für die Entleerung und Spülung von Straßengullys konstruiert wurde.
STAFFELÜBERGABE IN LINDNER-GESCHÄFTSFÜHRUNG
Nach 33 Jahren in der Geschäftsführung geht Hermann Lindner mit Ende März in den Ruhestand – sein Sohn David übernimmt mit April die Agenden und ist künftig federführend für die Finanzen, das Personal, Marketing & Vertrieb, den Kundendienst und die Digitalisierung des Tiroler Traktorenund Transporterherstellers verantwortlich. Das Traditionsunternehmen blickt in die Zukunft und bewies dies auch mit seiner Themenwahl beim diesjährigen Kommunalforum Alpenraum: die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Gemeinde.
Beim Tiroler Familienunternehmen
Lindner ist der Übergang von der dritten auf die vierte Generation voll im Gange. Mit April 2024 steigt der bisherige Marketing- und Exportleiter David Lindner in die dreiköpfige Geschäftsführung auf und folgt seinem Vater Hermann Lindner, der in den Ruhestand geht. David Lindner zeichnet künftig für die Finanzen, das Personal, Marketing & Vertrieb, den Kundendienst und die Digitalisierung des Unternehmens mit Sitz in Kundl verantwortlich. Stefan Lindner ist in der Geschäftsführung für den Bereich Technologie, Einkauf sowie die Teilefertigung, Christoph Lindner für Fahrzeugmontagen und das Reparaturwerk zuständig. „Ich freue mich, dass ich ein sehr gesundes Unternehmen übernehmen darf, dass dank seiner konsequenten Nischen- und Innovationsstrategie heute internationaler und breiter denn je aufgestellt ist“, erklärt David Lindner. „Wir werden auch künftig stark auf unser Kerngeschäft, die Landwirtschaft im alpinen Raum, setzen. Aber wir haben mittlerweile auch perfekte Lösungen für Profianwender mit langen Einsatzzeiten – in der Kulturlandwirtschaft ebenso wie im Kommunalbereich.“
UMSATZ VERVIERFACHT, VIELE INNOVATIONEN
AUF DEN WEG GEBRACHT
Hermann Lindner blickt auf eine sehr erfolgreiche Ära in der Leitung des Landmaschinenspezialisten zurück. Seit seinem Eintritt in die Geschäftsführung im Jahr 1991 hat sich der Umsatz von damals 26 Millionen Euro auf 112 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2022/23 vervierfacht. Der Exportanteil kletterte von 15 auf 60 Prozent. Unter seiner Geschäftsführung wurden zahlreiche Innovationen präsentiert: Die Bandbreite reicht von der Markteinführung der Unitrac-Transpor-
ter im Jahr 1992 über die Geotrac-Serie im Jahr 1996 bis zum Lintrac, dem ersten stufenlosen Standardtraktor mit 4-Rad-Lenkung. Sein Sohn David Lindner startete seine Karriere im Unternehmen bereits im Jahr 2000 als Werksstudent. Nach Abschluss seines Studiums und einem Auslandsjahr übernahm er 2007 die Marketingagenden des Fahrzeugherstellers und erhielt 2015 für die Markteinführung des Lintrac den Staatspreis Marketing. Darüber hinaus leitete David Lindner in den vergangenen Jahren den Export und fungiert als Geschäftsführer der Tochtergesellschaften in der Schweiz und in Frankreich. Schon früh beschäftigte sich Lindner mit der Digitalisierung. Eines der Ergebnisse ist TracLink. Damit erkennen die Fahrzeuge Anbaugeräte automatisch oder halten die Spur auf bis zu zwei Zentimeter genau.
KOMMUNALFORUM ALPENRAUM: KI ALS NÜTZLICHES WERKZEUG IN GEMEINDEN
Somit war auch das heurige Thema des von Lindner Traktoren veranstalteten Kommunalforum Alpenraum besonders treffend: GemeindevertreterInnen aus Südtirol, Tirol und Bayern informierten sich Mitte März grenzüberschreitend über die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz. Den Rahmen dazu bot das Lindner Innovationszentrum in Kundl, Partner der Veranstaltung sind der Südtiroler Gemeindenverband, der Tiroler Gemeindeverband, der Österreichische Gemeindebund, Forum Land, der Bayerische
Gemeindetag und die Standortagentur Tirol. Rudolf Schleyer, Vorstandsvorsitzender der AKDB (Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in Bayern), zeigte in seinem Impulsvortrag auf, wie KI die Verwaltung effizienter machen kann und was konkrete Einsatzgebiete sind: von der vorbeugenden Wartung von Straßen bis zu Chatbots, die eine Bürgerkommunikation rund um die Uhr ermöglichen. Sein Appell an die Kommunen: „Probieren Sie die KI aus!“ David Lindner und Josef Astner von
Signierte den pinken Lintrac: Sängerin Melissa Naschenweng.10.000 Euro des Verkaufserlöses kommen der Beratung und der Hilfe für Brustkrebspatientinnen zugute.
Lindner Traktoren gaben anschließend einen kompakten Einblick, wie Künstliche Intelligenz und smarte Lösungen in Traktoren und Transportern bereits heute die Arbeit von Gemeinden erleichtern – zum Beispiel im Winterdienst.
ETHIK UND DATENSCHUTZ IM FOKUS
In der abschließenden Talkrunde diskutierten Karl-Josef Schubert (Präsident Tiroler Gemeindeverband), Andreas Schatzer (Präsident Südtiroler Gemeindenverband), Franz Rasp (Bayerischer Gemeindetag), Fritz Fahringer (Standortagentur Tirol) und Peter Raggl (Di-
rektor Tiroler Bauernbund) über die Chancen und Risiken der KI im kommunalen Sektor. KI würde bereits heute in vielen Bereichen eingesetzt, unter anderem bei Übersetzungen, im Rechnungswesen, aber auch bei der Raumplanung. Der Tenor: KI muss dazu beitragen, es den Bürgerinnen und Bürgern leichter zu machen. Und eine weitere breite Forderung: Bei allen KI-Anwendungen müssen Ethik und Datenschutz in Einklang gebracht werden. „Am Ende wird die natürliche Intelligenz weiter wichtiger bleiben als die künstliche“, brachte es Karl-Josef Schubert auf den Punkt.
TRADITIONELLE WERKSAUSSTELLUNG
Im Anschluss des Kommunalforums Alpenraum fand die traditionelle Lindner-Frühjahrswerksausstellung statt, zu der rund 3.500 Besucher strömten. Ein Anziehungspunkt im Lindner-Innovationszentrum war die Weltpremiere des Lintrac in der „Melissa“-Edition. Der pink lackierte Traktor aus Kundl wurde von Sängerin Melissa Naschenweng persönlich signiert und ist im Laufe des Jahres bei mehreren Events in ganz Österreich zu sehen. 10.000 Euro des Verkaufserlöses kommen der Beratung und der Hilfe von Brustkrebspatientinnen zugute.
STUFENLOSES EINSTEIGERMODELL
Ein weiteres Highlight, das für großes Interesse sorgte, war der neue Lintrac 70 LDrive, der die Kompaktheit des Lintrac 75 LS mit dem Fahrkomfort des Lintrac 80 kombiniert. Beim kompakten Einsteigermodell der LDrive-Serie konzentriert sich Lindner auf das Wesentliche: von der einfachen Hydraulikausführung über das stufenlose Getriebe bis zum 4-Zylinder-Motor von Perkins. Besonderen Stellenwert legt Lindner auf die einfache Bedienung, die durch die LDrive-Armlehne light gewährleistet ist. Über diese kann der Lintrac 70 zum Beispiel stufenlos beschleunigt und gebremst werden.
„SCHNEE VON GESTERN“ WIRD DANK INNOVATIVEM EISKRATZER ZUR PERFEKTEN PISTE
Nach der Saison ist vor der Saison: Um so bald wie möglich den Wintersport-Betrieb starten zu können, setzen Skigebiete auf das sogenannte Snowfarming – das Anlegen eines Depots aus den Schneeresten des Frühjahrs. Dieses Schneereservoir wird am Anfang des folgenden Winters auf die Piste getragen und veringert so die benötigte Menge an neuproduzierten Kunstschnee erheblich. Doch die unterste Schicht des Schneedepots wird während dieser langen Lagerzeit zu einer festen Eisschicht komprimiert: Um auch diesen Teil nutzen zu können, wünschte sich der Pistenchef der Tschentenalp-Bahnen im schweizerischen Adelboden vom Winterdienst-Spezialisten Zaugg einen Eiskratzer, der gefrorene Eisblöcke zu Pistenschnee umwandelt.
Stetig steigende Kosten für die Schneeerzeugung zwingen die Skigebiete zu fortlaufender Anpassung und Umdenken in Bezug auf die Pistenbearbeitung. Dies ist zwangsläufig mit Herausforderungen verbunden, welche neue und innovative Lösungsansätze erfordern. Es gilt schlussendlich, den aufwändig produzierten Kunstschnee zu einer möglichst perfekten Piste für Wintersportler zu formen. Die Firma Zaugg AG Eggiwil hat mit einem Eiskratzer für Pistenraupen einen Weg gefunden, diesen Prozess wesentlich zu optimieren und effizienter zu gestalten. Der erfolgreiche Einsatz des Eiskratzers für die Pistenbearbeitung während
Das Ergebnis der Pistenbearbeitung mittels Eiskratzer während des Ski Weltcups Adelboden belegt eindrucksvoll die Wirksamkeit des durchdachten Aufschürfschilds von Zaugg.
des internationalen Ski Weltcups in Adelboden ist zweifelsohne ein nennenswerter Beleg dafür. Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Kunden und der hohen Flexibilität von Herstellerseite, konnte ein Gerät erschaffen werden, welches genau auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt ist. Samuel Oester, Pistenchef der Tschentenalp-Bahnen im schweizerischen Adelboden, berichtet über seine Erfahrungen mit dem Einsatz der ZauggInnovation.
SCHNEEDEPOT SOLL OPTIMAL GENUTZT WERDEN Seit einigen Jahren wird auf der Tschentenalp das sogenannte Snowfarming – das Anlegen von Schneedepots – betrieben, wobei sich im unteren Teil des über den Sommer gelagerten Schnees eine harte Eisschicht bildet. Problem hierbei ist, dass diese mit dem Standard-Schild der Pistenraupe nicht gebrochen werden kann oder zu enormem Verschleiß an der Maschine führt. Zudem können die großen, ausgebrochenen Brocken nur nach mehrmaligem Be-
Mittels Snowfarming kann eine beträchtliche Menge an Kunstschnee gespart werden. Das Eiskratzersystem macht aus einer komprimierten Eisschicht eine befahrbare Piste.
arbeiten mit der Heckfräse in die Piste eingearbeitet werden. „Diese Umstände waren Gründe, weshalb wir uns für die Lösung dieser Problematik an die Firma Zaugg gewendet haben“, sagt Samuel Oester. Das im Emmental ansässige Unternehmen baut bereits Eiskratzer für ihre Schneepflüge, die die Eisschicht nach dem Pflügen brechen und aufrauen. Dadurch kam Samuel Oester die Idee, entsprechendes System auf die Pistenraupe zu adaptieren, um so die Eisschicht zu brechen oder aufzurauen.
ERSTE VIELVERSPRECHENDE VERSUCHE
Auf der Tschentenalp hat man daraufhin bereits im Vorfeld erste Versuche vorgenommen. Bei Zaugg wurden dafür die Meissel des Eiskratzers bestellt und an ein bestehendes Schild angeschweißt. „Der Test hat gezeigt, dass die Idee grundsätzlich funktioniert. Jedoch war ein System erforderlich, um das Schild auch für die konventionelle Pistenbearbeitung einsetzen zu können, ohne dass dabei das ganze Schild ausgetauscht werden muss“, führt Samuel Oester weiter aus. Weiter wurde festgestellt, dass die Aufreißtiefe mit der Verstellung des Schnittwinkels dosiert werden kann. Dies ermöglichte ein gleichmäßiges Aufreißen und
gemacht.
Abtragen der Piste und der vereiste Schnee wurde in eher kleine Brocken zerkleinert. Eine Vergleichsfahrt mit originalem Schild an der-
Der signifikate Unterschied zwischen dem vormals genutzten Schild (oben) und dem neuen von Zaugg konstruierten Eiskratzer (unten): Das alte Schild reißt aus der Eisschicht zu große Brocken, da die Aufreißtiefe nicht feinjustiert werden kann. Der neue Eiskratzer ermöglicht hingegen ein gleichmäßiges Abtragen der Eisschicht mit fein zerkleinerten Eisstücke.
selben Stelle zeigte, dass teils sehr große Brocken hervorgerissen wurden und auch die Aufreißtiefe nicht fein eingestellt werden konnte. Die Erklärung dafür liefert die Geometrie des Schildes, welches beim Vorkippen zu aggressiv wird und durch unkontrolliertes Abtauchen die Piste beschädigt.
UNIVERSALES SYSTEM ZUM RÄUMEN
UND EISKRATZEN
Anschließend wurden die entsprechend gewonnen Erkenntnisse mit der Firma Zaugg AG Eggiwil geteilt und zusammen nach einer Lösung gesucht. Entstanden ist daraus ein universales System, welches einerseits als reiner Eiskratzer oder andererseits wie das originale Räumschild eingesetzt werden kann. In Adelboden ist man mit dem Ergebnis sehr zufrieden und glücklich über die Effizienzsteigerung. „Der Umbau ist innerhalb einer halben Stunde erledigt, also erzielen wir eine deutliche Zeitersparnis“, rühmt Samuel Oester abschließend das System.
Technische Daten
Das Eiskratzersystem für die Pistenraupen wurde speziell für den Einsatz im Snowfarming auf Gletscher- und Rennpisten entwickelt und wird anstelle der originalen Verschleißschiene am Räumschild der Pistenraupe eingeschweißt. Sein variabler Aufbau ermöglicht es, die Konfiguration auf individuelle Bedürfnisse anzupassen. Für die konventionelle Pistenpräparation ist die Montage einer Verschleißschiene in verschiedenen Ausführungen möglich. Dadurch wird die Beschädigung der Pistenoberfläche auf ein Minimum reduziert.
Insgesamt fünf Pappas-Standorte in ganz Österreich wurden in den letzten Jahren zu Bucher-Servicestützpunkten ausgebaut und mit Ersatzteilen ausgestattet.
PAPPAS BUCHER-SERVICE KOMMT DIREKT ZU SEINEN KUNDEN VOR ORT
Ein gutes Produkt im Angebot zu haben ist das Fundament für einen Kaufabschluss, aber ohne entsprechendes Service ist auch das beste Produkt für viele Kunden nichts wert. Service ist maßgeblich, aber Service kostet auch Geld. Geld, das im Kommunalbereich oftmals auszugeben ist, bevor die ersten Einnahmen lukriert werden. Genau hier unterscheiden sich die trendigen Startup-Fans von den etablierten Marktteilnehmern, die selbsternannten Jungstars von den Profis. Zu letztgenannten zählt sich der Kommunalspezialist Pappas, der den Service für sein Angebot an Bucher-Maschinen weitreichend optimiert hat.
Geht es um kommunale Fahrzeuge und Maschinen, so ist der Kommunalexperte Pappas seit vielen Jahrzehnten eine fixe Größe am österreichischen Markt. In seinem Produktportfolio finden sich eine Vielzahl an Qualitätsmarken: Darunter unter anderem Unimog, Hansa oder Mulag. Sie alle haben sich an der Spitze ihres Segments erfolgreich etabliert und sind seit Jahrzehnten über Pappas zu beziehen. Mit Bucher verbinden Pappas erst einige wenige erfolgreiche Jahre ‒ und dennoch ist der Schweizer Kehrmaschinenspezialist hierzulande längst angekommen. Insgesamt fünf Pappas-Standorte in ganz Österreich wurden in den letzten Jahren zu Bucher-Servicestützpunkten ausgebaut und mit Ersatzteilen ausgestattet. Zusätzlich wurde ein eigenes Lager geschaffen, das binnen Stunden ganz Österreich auch mit selten nachgefragten Ersatzteilen versorgen kann.
SERVICEANGEBOT WIRD ERWEITERT
Um den Service noch weiter zu optimieren, wird dieser direkt zu den Kunden vor Ort gebracht: Konkret handelt es sich dabei um zwei „fliegende“ Servicetechniker, die mit ihren Werkstätten auf Rädern jeden Ort ansteuern, der sich auch mit einer Bucher-Kehrmaschine erreichen lässt. Die zwei ausgewiesenen Spezialisten liefern auch dort höchste Werkstattleistungen, wo es anderen zu nass, zu kalt oder aus anderen Gründen zu unwegsam ist: All das bei Bedarf rund um die Uhr, sieben Tage pro Woche.
DIE BEIDEN „FLIEGENDEN“ SERVICETECHNIKER
Für Ostösterreich ist Carl Aigner bei Pappas verantwortlich, der das volle Serviceangebot für Bucher-Kehrmaschinen direkt beim Kunden bietet. Damit garantiert er kürzest mögliche Stehzeiten für die Maschine – ein Faktum, das nicht nur in der Hochsaison ein Plus
Die Reparatursprinter sind mit allen wichtigen Ersatzteilen ausgestattet.
an Komfort und ein Minus bei den Kosten bringt. Ausgerüstet mit einem Mercedes-Benz Sprinter 4x4, der in der Pappas-Spezialwerkstatt dem Anforderungsprofil eines „fliegenden Mechanikers“ umfassend angepasst wurde, ist Carl Aigner nicht nur schnell und voll ausgestattet, sondern auch sicher und komfortabel unterwegs. „Mein Aufgabenbereich garantiert mir, dass jeder Arbeitstag unterschiedlich abläuft. Es bereitet mir viel Freude, vor Ort in unterschiedlichsten Unternehmen Service- und Reparaturarbeiten zu erledigen,
oder im Falle von Gebrechen und Beschädigungen rasch zur Stelle zu sein, um teils sehr komplexe Herausforderungen zu meistern“, erzählt Carl Aigner aus seinem Arbeitsalltag. „In meinem Job steht man ständig unter Strom und jeder freut sich, wenn man zu Hilfe kommt ‒ sogar dann, wenn sich Schäden als so umfassend herausstellen, dass an eine Reparatur vor Ort nicht zu denken ist.“ August Müller-Kreutzer ist das Pendant für den Westen des Landes: „Das Thema ,Kehrmaschinen‘ begleitet mich beruflich schon meh-
In den Sprintern befindet sich die PappasSpezialwerkstatt, angepasst auf das Anforderungsprofil der Bucher-Experten.
rere Jahrzehnte. Mit Pappas und Bucher haben sich zwei kommunale Größen gefunden, da freut es mich natürlich sehr, an vorderster Front technische Probleme zu lösen oder Servicearbeiten zu erledigen.“ Seinen Arbeitsplatz möchte er trotz herausfordernden Bedingungen nicht mehr missen: „Natürlich gibt es Tage, an denen auch ich mich nach der geheizten Werkstatt, perfektem Licht und allen Ersatzteilen zur Hand sehne ‒ aber insgesamt macht es im Außendienst einfach mehr Spaß, ganz besonders, weil die Kunden meinen Einsatz oftmals sehr zu schätzen wissen.“
Premium-Produktportfolio Individuelle Beratung
Maßgeschneiderte Lösungen
Original-Ersatzteile
Regionaler Partner Fahrzeug-Einschulung
FAHRBAHNMARKIERUNGEN SCHONEND ENTFERNEN
Lorenz Spezialanbauten hat sich ganz und gar maßgeschneiderten Lösungen für die verschiedensten Herausforderungen im Arbeitsalltag seiner Kunden verschrieben: Kehrmaschinen, Müllwagen, Absetz-/Abrollkipper, Silosteller, Kanalspüler, Anhänger und weitere kommunale Fahrzeuge werden individuell an die Bedürfnisse der Kunden angepasst. Ein spezielles Anwendungsgebiet ist das Entfernen von Fahrbahnmarkierungen. Für diesen Zweck bietet das Unternehmen aus dem Salzkammergut gleich zwei Methoden an, die mit einer schonenden Abtragung sowie einer raschen Einsatzfähigkeit punkten.
Maßgeschneiderte Fahrzeugkonstruktionen für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete seiner Kunden statt standardisierter Fahrzeuge: Genau dieser Aufgabe widmet sich Lorenz Spezialaufbauten seit seiner Firmengründung 2008. Das Unternehmen aus Bad Goisern im Salzkammergut beschäftigt sich mit dem innovativen Aufbau von hochwertigen Lkw-Aufbauten in allen Anwendungsbereichen moderner Entsorgung und Reinigung sowie im Transportwesen im kommunalen und privaten Bereich. Kehrmaschinen, Müllwagen, Absetz-/Abrollkipper, Silosteller, Kanalspüler, Anhänger und Spezialfahrzeuge werden individuell an die Bedürfnisse seiner Kunden angepasst. „Mit Ideenreichtum, Know-how und Erfahrung entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden zukunftsweisende Lösungen – Fahrzeuge und Maschinen, so wie sie gebraucht werden“, erläutert Geschäftsführer Gerald Lorenz das Unternehmenscredo. Der Fahrzeugexperte setzt Kundenwünsche punktgenau um und scheut keine Spezialanfertigung, die aus einem Lkw ein robustes und praktikables Einsatzfahrzeug macht. „Wir planen, konzi-
pieren und realisieren Fahrzeuge, die zu effektiven Werkzeugen und Arbeitshilfen werden“, so der Geschäftsführer.
KEHRMASCHINEN INDIVIDUELL ANGEPASST
Im Sektor Kehrmaschinen ist die Brock Kehrtechnik GmbH der verlässliche Partner für Lorenz Spezialaufbauten. Dabei handelt es sich um ein innovatives deutsches Unternehmen mit jahrelanger Erfahrung in der Konstruktion von hochwertigen Kompakt- und Großkehrmaschinen. Als Systemlieferant bedient Brock die Firma Lorenz mit Aufbaukits, welche im Hause Lorenz auf die Gegebenheiten des österreichischen und internationalen Marktes angepasst und weiterentwickelt wer-
den. Der Aufbau der Maschinen erfolgt am Standort im oberösterreichischen Bad Goisern. Der Kunde kann die Entstehung der Kehrmaschine in den einzelnen Phasen hautnah miterleben und Zusatzwünsche oder Änderungen direkt vor Ort im Zuge einer Rohbauabnahme bekannt geben. Durch die gute Zusammenarbeit konnten bereits viele individuelle Kundenideen und Projekte auf internationaler Ebene umgesetzt werden.
MARKIERUNGEN WEGSCHLEIFEN
Einer der umgesetzten Spezialaufbauten, die auf dem Kehrmaschinensystem basiert und von Lorenz entwickelt wurde, ist die Demarkiereinheit, einem Anbaumodul für
Die Demarkiereinheit überzeugt mit einer schonenden und verschleißarmen Bearbeitung der Fahrbahnoberfläche.
Brock-Kehrmaschinen. Nicht mehr aktuelle oder benötigte Fahrbahnmarkierungen können damit einfach von der Straße entfernt werden. „Wir haben ein neuartiges System entwickelt, welches eine kostengünstige und effiziente Alternative zu den bisher bekannten DemarkierMethoden ist“, berichtet Gerald Lorenz. Dafür wurden spezielle Stockund Schleifwerkzeuge in verschiedenen Breiten gefertigt, die sich je nach zu bearbeitender Oberfläche unterscheiden. Das Nachrüsten auf bestehende Fahrzeuge ist kein Problem. Bei der schonenden und verschleißarmen Bearbeitung der Straßenoberfläche ist die Demarkierung von gleich zwei Fahrbahnmarkierungen in eine Fahrtrichtung durch Schiebe- und Schwenkeinheiten möglich. Der Bedienkomfort wird großgeschrieben: Fahrbahnunebenheiten werden automatisch ausgeglichen, ein gleichzeitiges Absaugen und Hochdruckreinigen der bearbei teten Fläche in einem Arbeitsgang ist optional. Der Fahrer kann die stufenlose Höhenverstellung durch Handräder vornehmen und den Anpressdruck verstellen. Bei besonders hartnäckigen Stellen hilft der Turbo-Booster der Schleifwerkzeuge mit 3.000 U/min – ohne Folge schäden für die bearbeitete Oberfläche. Dank eines zeiteffizienten Schnellwechselsystems gelingt der Tausch von einem bestehenden Wildkrautbesen auf die Demarkiereinheit ohne Spezialwerkzeug in we nigen Minuten.
ENTFERNUNG MITTELS WASSERHÖCHSTDRUCK
Als zweite Methode zur raschen Entfernung von Fahrbahnmarkierun gen bietet Lorenz die Lösung mit der Wasserhöchstdruck Demarkiereinheit an. Hierbei kommen Höchstdruck-Düsen mit ei nem Wasserhochdruck je nach Kundenwunsch von 500 bis 3.500 bar zum Einsatz. Auch hier handelt es sich um ein Anbaumodul für Brock-Kehrmaschinen, das per Schnellwechselsystem von Wildkraut
besen auf Demarkiereinheit getauscht werden kann. Während des Bearbeitens der Fahrbahnmarkierung können die Farbrückstände gleichzeitig direkt an der Demarkiereinheit abgesaugt werden, sodass keine Schmutz-/Wasserrückstände auf der Fahrbahn verbleiben. Es sind verschiedene Breiten für die Wascheinheit verfügbar und austauschbar (Demarkierbreite von 150 bis 2.500 mm möglich). Mittels hydraulischer Schwenkverstellung können schmale und breite Arbeitsflächen optimal bearbeitet werden, die stufenlose Drehzahlverstellung der Drehantriebe ist bis 3.000 U/min möglich.
Fahrbahnmarkierungen, die beispielsweise aufgrund einer veränderten Verkehrsführung nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen, können dank dieser beiden Demarkierungsmethoden schnell und schonend von der Fahrbahnoberfläche entfernt werden.
SMARTE TECHNOLOGIE STEUERT LEDBELEUCHTUNG AN KREISVERKEHREN
Die Sensortechnik des steirischen Herstellers Lixtec setzt auf eine smarte Lichtsteuerung, mit der sich die Lichtverschmutzung reduzieren lässt und gleichzeitig die Lebensdauer von Straßenbeleuchtungen durch effizientere Leuchtraten und -intensitäten verlängert wird. In Niederösterreich werden 20 Kreisverkehre dank der energiesparenden Lösungen von Lixtec nur noch dann auf 100 Prozent Beleuchtungsniveau erhellt, sobald sich Fahrzeuge oder Passanten auf 70 m nähern.
Wer im niederösterreichischen Aschbach mit dem Auto unterwegs ist, staunt nicht schlecht, wenn der Kreisverkehr ins Sichtfeld kommt: Dieser ist ausschließlich dann hell erleuchtet, wenn er befahren wird. Ansonsten bleibt die Straßenbeleuchtung auf ein Minimum gedimmt. Das Prinzip nennt sich bedarfsgerechte Beleuchtung – und darauf setzte die niederösterreichische Landesverwaltung bei der Sanierung von insgesamt 20 Kreisverkehren im Laufe des Jahres 2023. Seither stehen dort LED-Leuchten, die mit Radarmodulen aus der Steiermark von der Firma Lixtec ausgestattet sind. Die kleine, aber smarte Technologie reguliert die Lichtstärke der LEDs automatisch in Abhängigkeit vom Umgebungslicht und Verkehrsaufkommen. Frei nach dem Prinzip „so viel Licht wie nötig, so wenig Licht wie möglich“ soll die radarbasierte Beleuchtung dem Bundesland dabei helfen, die Betriebskosten zu senken und die unnötige
Lichtverschmutzung in den Abend- und Nachtstunden zu vermeiden.
RADARSENSOREN MIT GROSSER REICHWEITE
Die Verkehrsteilnehmer selbst bleiben davon unbehelligt, denn die Radarsensoren verfügen über eine große Reichweite. So werden sich nähernde Objekte frühzeitig erkannt und die Beleuchtung entsprechend hochgefahren. Neben Kraftfahrzeugen erfassen die Bewegungsmelder auch Fahrradfahrer und Passanten zuverlässig. Dadurch sichern die kleinen Radarmodule die Verkehrssicherheit bei sämtlichen Witterungsverhältnissen. Nach dem erfolgreichen Pilotversuch in der Gemeinde Aschbach wurde die Technologie sukzessive auf 20 weitere Standorte in Niederösterreich ausgerollt. „Mit der smarten Technologie lässt sich jede LED-Straßenbeleuchtung in
eine intelligente, bedarfsgerechte Leuchte verwandeln. Dadurch verlängert sich deren Lebensdauer und Energieverbrauch sowie Lichtverschmutzung sinken. Das schont Umwelt und Geldbeutel gleichermaßen“, zeigt sich Günther Spath, Geschäftsführer der Lixtec GmbH überzeugt.
EINFACHERE ENTSORGUNG UND ANSPRECHENDE OPTIK
DANK WIENS VEREINHEITLICHUNG DER PAPIERKÖRBE
Statt vieler unterschiedlicher Papierkörbe entschied sich die Stadt Wien, neben dem einheitlichen Modell für Hängepapierkörbe auch auf ein einheitliches Modell für Standpapierkörbe zu setzen. Die Wahl fiel dabei auf den Abfallhai, der mehrfach überzeugte: Das schlichte Design fügt sich optisch in das Stadtbild, die Entleerung der Papierkörbe gestaltet sich als bedienerfreundlich und die robuste Bauart verspricht Langlebigkeit. Die positive Rückmeldung aus der Bevölkerung bestätigt die für die Abfallentsorgung zuständige MA 48 in ihrer Entscheidung.
Prachtbauten wie beispielsweise der Stephansdom oder das Schloss Schönbrunn ziehen Menschen aus aller Welt nach Wien – letztes Jahr verzeichnete die Stadt 17,3 Millionen Gästenächtigungen. Ihre Schönheit können Besucher genauso wie die Bewohner Wiens auch deswegen ungestört genießen, da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Magistratsabteilung 48 (MA 48) unermüdlich dafür Sorge tragen, den öffentlichen Raum in einem optisch ansprechenden, sauberen Zustand zu halten. Neben der Abfallwirtschaft und der Straßenreinigung gehören auch Abfallvermeidung und Mülltrennung zu den zentralen Zielen und Anliegen der MA 48. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Wahl der Papierkörbe, die einerseits die Abfallentsorgung angenehm gestalten, anderer
seits auch der StraßenreinigungsMannschaft die Arbeit erleichtern soll – beides gelingt beim Papierkorb Abfallhai dank qualitativ hochwertigem Material sowie einer durchdachten Konstruktion. Der Abfallhai mit 150 l Volumen ist in der MA 48 bereits seit 2009 im Einsatz und hat sich bestens bewährt. In Wien sind derzeit rund 2.200 Stück im Stadtgebiet verteilt und diese ersetzen die herkömmlichen Hängepapierkörbe an jenen Stellen, wo ein hohes Abfallaufkommen zu verzeichnen und das größere Fassungsvermögen sinnvoll ist. Der Behälter verfügt über einen räumlich abgetrennten Zigaretteneinwurf, wodurch ein Brandüberschlag auf die übrigen Abfälle verhindert wird. Die Nutzung erfolgt gemeinsam mit Innenkörben zur leichteren Entleerung. Für eine nachhaltig hygienische Benutzung sorgt ein wesentliches Detail in der Gestaltung: Durch die schräge obere Fläche wird ein Ablegen von Abfällen und somit eine unnötige Verschmutzung verhindert.
MONTAGE AUCH IN SCHRÄGLAGE
Für die Aufstellung sind verschiedene Varianten vorgesehen, die je nach Gegebenheiten vor Ort zum Einsatz kommen: Der Betonsockel kommt zum Einsatz, wenn eine Verschraubung mit dem Untergrund nicht möglich oder zweckmäßig ist. Dieser sorgt für einen sicheren Stand bei maximaler Flexibilität, für den Fall, dass zum Beispiel aufgrund von Bautätigkeiten eine Ortsveränderung notwendig sein sollte. Alternativ kann für eine ebenerdige Aufstellung der Standardsockel für eine fixe Montage am Untergrund verwendet werden. Für geneigte Flächen steht ein DrehNeigesockel zur Verfügung, mit dem ein Gefälle von bis zu 27 Prozent ausgeglichen werden kann. Damit ist sichergestellt, dass ein Einsatz nahezu an jedem Ort möglich ist.
ROBUSTE BAUWEISE
Der Abfallhai ist aufgrund seiner Wandstärke von durchgehend 3 mm nicht nur robust gegen Vandalismus wie etwa Fußtritte sondern auch relativ widerstandsfähig gegen Beschädigung durch anfahrende Fahrzeuge, wie es im
mer wieder beim Rangieren in Fußgängerzonen durch Lieferanten vorkommt.
WIEN REDUZIERT AUF EIN
STANDPAPIERKORB-MODELL
Um die Entsorgung für die Straßenreinigung einfach zu gestalten sowie um ein optisch ansprechendes Bild auch im Bereich Stadtmobiliar zu erreichen, war das Ziel der MA 48 eine Vereinheitlichung der im öffentlichen Raum verwendeten Papierkorbmodelle. Die Vielfalt verschiedener Systeme von Standpapierkörben wurde daher auf ein Modell für ganz Wien reduziert. Das positive Feedback aus der Bevölkerung auf das optische Konzept der Wiener Papierkörbe bestätigt die MA für Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark in diesem Vorhaben. Das dezente Design ist sehr ansprechend und fügt sich in Kombination mit der für Wien typischen Gestaltung (Beklebung mit wichtigen Informationen wie beispielsweise die Nummer des Misttelefons und witzigen Sprüchen, oranger Einfassung der Einwurföffnung sowie der orangen Banderole) sehr gut ins Stadtbild ein. Der Standpapierkorb ist ein wichtiges Stadtmobiliar, um im Zusammenspiel mit den MitarbeiterInnen der Straßenreinigung Wien effektiv und effizient sauber zu halten.
SCHNEERÄUMUNG LIVE – DIE GRÖSSTE WINTERSHOW DER SCHWEIZ
Bereits zum neunten Mal luden namhafte Unternehmen unter der Flagge von Veranstalter Suisse Municipal Gäste aus Dienstleistungsbetrieben sowie Lohnunternehmen in die Berge, um eindrückliche Schneeräumung live vor Ort zu demonstrieren. Auf der Wintershow konnten sie dem begeisterten Publikum, das nach der Vorführung selber das eine oder andere Steuer in die Hand nehmen durfte, ihre Fahrzeuge und Maschinen für Winterdienste im harten Einsatz zeigen. Dabei kamen bei den beiden Stationen der Roadshow – am 23. Januar auf der Schwägalp in der Ostschweiz und zwei Tage später am Col des Mosses in der französischsprachigen Schweiz – die unterschiedlichsten Trägerfahrzeuge zum Einsatz. Als multifunktionale Geräteträger waren sie mit den passenden Zusatzgeräten wie Frontkehrwalze, Schneefräse oder -pflug und leistungsfähiger Streueinrichtung ausgestattet. In Kombination konnten sie ihre Kompetenz beim Schneeräumen demonstrieren.
Winterdienst bei Schönwetter kann so gut wie jeder, doch unter harscheren Konditionen muss man sich erst beweisen. Diese Bedingungen fanden die Spezialisten für die Schneeräumung dieses Jahr bei der traditionellen Wintershow am Fuße des Säntis im Ostschweizer Kanton Appenzell Ausserrhoden vor – doch Schneeböen und Graupelschauer schienen weder den Gerätschaften noch den Fahrern etwas auszumachen. Und auch den Zuschauern konnten die kalten Temperaturen nichts anhaben, das In-
teresse an den vorgeführten Fahrzeugen überwog. Auf der Schwägalp stand auch heuer wieder eine großzügige Demonstrationsfläche zur Verfügung, um die Kompetenzen der 29 präsentierten Fahrzeuge samt Winterdienstgerätschaften zu vorzuführen.
GEBALLTE WINTERDIENST-KOMPETENZ
Mit der Schweizer Wintershow bot sich für eidgenössische Werkhöfe und Dienstleistungsunternehmen die einmalige Chance, eine besonders große Vielfalt an Fahrzeugen und Winterdienstgeräten im Einsatz zu erleben. Denn bei der nun bereits neunten Auflage der Roadshow fand sich das Who-is-Who der Winterdienstbranche zusammen, um ge-
Die Schweizer Qualitätsmarke Zaugg war mit mehreren Schneefrässchleudern auf der Schwägalp vertreten, am Bild auf einen Geräteträger von Sauerburger gebaut.
meinsam gegen die hohen Schneedecken bei den Vorführorten Schwägalp am 23. Januar und zwei Tage später auf dem Col des Mosses zu kämpfen. Dieses Jahr entschied sich der Veranstalter Suisse Municipal für diese zwei strategischen Standorte – mit je einem Vorführtag in der Ost- sowie in der Westschweiz konnte nicht nur ein größeres Einzugsgebiet abgedeckt werden, sondern es wurden damit auch hinderliche Sprachbarrieren abgebaut. Während man sich auf der Schwägalp auf Deutsch zu den einzelnen Gerätschaften beraten lassen konnte, präsentierte man am Col des Mosses die Fahrzeuge in französischer Sprache. Die Besucher der beiden Vorführtage konnten sich auf kompetente Beratung der
Bei der Wintershow bekam man auch ungewöhnliche Schneeräum-Lösungen zu sehen.
regionalen Händler und teilnehmenden Hersteller verlassen.
ROADSHOW-KONZEPT HAT SICH BEWÄHRT
Dass sich der Roadshow-Konzept so gut durchsetzen hat können, verwundert nicht. Schließlich haben die wenigsten Bauhöfe oder kommunalen Dienstleister die zeitlichen oder personellen Ressourcen, um jeden für sie relevanten Hersteller für Kommunalfahrzeuge oder Schneeräumgerätschaften eine Visite abzustatten. Dem kommt die Wintershow mit ihrer geballten Winterdienst-Kompetenz entgegen: An jeden der Vorführtage konnten die unterschiedlichsten Gerätekombination ihre Leistung unter realistischen Bedingungen unter Beweis stellen. Ein großer Pluspunkt der Wintershow ist, dass sie die Bandbreite an für den Winterdienst zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ideal veranschaulicht: Ob nun die Schneefreihaltung innerorts gefragt ist und somit besonders wendige Trägerfahrzeuge, oder die Tilgung der großen Schneemassen in Skigebieten und bei Passöffnungen das Thema sind und damit sehr leistungsstarke Schneefrässchleudern benötigt werden. Dank der Kombinationsmöglichkeiten von Trägerfahrzeugen und Anbaugeräten kann den stark variierenden Anforderungen der verschiedenen Schweizer Topografien genüge getan werden. Auch in Bezug auf Größe, Bauart und Preiskategorie wurde bei der Präsentation eine große Bandbreite gezeigt und gab den Besuchern eine gute Orientierungshilfe für den Erwerb von Winterdienstgeräten und Trägerfahrzeugen und bewies, dass für jedes Bedürfnis die richtige Maschinenkombination erhältlich ist. Nach der Vorführung konnten sich auch die Besucher den Schneemassen stellen und die verschiedenen Maschinenkombinationen ausprobieren. Nach der eindrücklichen Präsentation durfte man selbst das ein oder andere Steuer in die Hand nehmen und die Leistungskraft der Winterdienstgerätschaften austesten. Neben Schweizer Qualitätsmarken wie unter anderem dem Geräteträgerhersteller Aebi Schmidt, dem Experten für Schneefrässchleudern und -pflüge Zaugg, dem Einachsgerätehersteller Rapid oder dem Fahrzeugbauer Schiltrac, führten internationale Spezialisten mit Winterdienst-Know-How ihre Geräte vor –etwa die beiden Räumgeräte-Hersteller Westa aus Deutschland oder Kahlbacher aus Österreich sowie etablierte Anbieter für kommunale Fahrzeuge wie etwa Hako oder Unimog.
Es muss nicht immer ein Schneepflug sein:
leger von Mulag beseitigt Schnee mittles Bürste.
Das Gelände auf der Schwägalp bot mehr als genug Platz – und auch Schnee – um die Winterdienstlösungen der teilnehmenden Hersteller und kommunalen Händler ausgiebig zu testen.
Ecotech
Nach der Vorführung konnten die Besucher selbst das Steuer in die Hand nehmen – ein Interessent räumte mithilfe einer Westa-Fräse Schnee von der Testfläche.
Mittels Kehrbesen sagt der wendige Geräteträger von Hako Schnee den Kampf an. Gegen die Glättegefahr sorgt der angebaute Streuautomat von Kugelmann.
DER GEBÄUDE-ENERGIEWENDE EINEN SCHRITT NÄHER: GEBÄUDE.ENERGIE.TECHNIK 2024 ZIEHT POSITIVE MESSEBILANZ
Die Gebäude.Energie.Technik (GETEC) blickt auf drei erfolgreiche Messetage zurück: Vom 1. bis 3. März strömten knapp 9.000 gut vorinformierte Besucher zur führenden Messe in Deutschlands Südwesten für energieeffizientes Planen, Bauen, Modernisieren und erneuerbare Energien nach Freiburg, um ihren eigenen Beitrag zur Energiewende im Gebäudesektor zu leisten. Mit über 155 Ausstellern, einem umfassenden Vortragsprogramm sowie Workshops präsentierte die Messe praxisnahe Lösungen.
Der Gebäudesektor ist ein großer Hebel für das erfolgreiche Gelingen der Energiewende. „Über 70 Prozent der abgebauten Rohstoffe, rund 50 Prozent der Abfälle und 40 Prozent der Treibhausgasemissionen werden durch den Gebäudesektor verursacht. Unser gemeinsames Ziel sollte deshalb insbesondere der Erhalt und die energetische Ertüchtigung des Gebäudebestands und die Reduktion des Ressourcenverbrauchs sein“, so Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und
Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, muss der Ausbau der erneuerbaren Energien mit einer erheblichen Steigerung der Energieeffizienz Hand in Hand gehen. Die GETEC 2024 in Freiburg bot vom 1. bis 3. März die ideale Plattform für Bauherren, Handwerker, Planer und Hersteller, um sich über die Möglichkeiten und Lösungen auf dem Markt zu informieren. „In Deutschland ist die GETEC in Freiburg ein wichtiger Impulsgeber für die Energiewende im Gebäudesektor“, so Markus Elsässer, Gründer und Geschäftsführer der Solar Promotion GmbH, die gemeinsam mit der FWTM (Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe) die Veranstaltung organisiert.
MARKTPLATZ ENERGIEBERATUNG
Die energetische Sanierung von Immobilien steht bei vielen Eigentümern oben auf der Agenda, sei es aus Gründen des Klimaschutzes oder aus finanziellen Überlegungen. Doch bei der Umsetzung stellen sich viele Fragen, beispielsweise wenn es um Fördermöglichkeiten oder um die einzelnen Schritte geht. Um Fragen zur Planung, Finanzierung und aktu-
ellen Gesetzesänderungen zu beantworten, standen auf dem Marktplatz Energieberatung zertifizierte und unabhängige Energieberater zur Verfügung. Ob Messerundgänge, Best Practices oder Einblicke in Trends: Das Fachforum der GETEC 2024 bot Besuchern ein thematisch vielfältiges und kostenfreies Vortragsprogramm mit praxiserfahrenen Experten rund um Heizanlagentechnik, erneuerbare Energien und Gebäudehülle an.
Auf dem großen Freigelände können die Hersteller hervorragend demonstrieren, was ihre Maschinen leisten können.
IFAT 2024: KOMMUNALE WELTLEITMESSE IN MÜNCHEN
Als größte Plattform für Wasser-, Abwasser-, Abfall und Rohstoffwirtschaft ist die IFAT der internationale Treffpunkt für die Branche. Von der Trinkwasserversorgung bis hin zur Abwasserentsorgung, der Abfall- und Rohstoffwirtschaft sowie Innovationen zum Schadstoffmanagement, des nachhaltigen Straßenbaus und der Mineralik steht den Messebesuchern vom 13. bis 17. Mai auf dem Münchner Messegelände die vollständige Angebotspalette zur Verfügung.
Unter dem Namen „Internationale Fachmesse für Abwassertechnik“ startete die IFAT 1966 als Präsentationsplattform für die Abwasserwirtschaft. Auf einer Fläche von 18.000 m2 nahmen 147 Aussteller aus neun Ländern sowie 10.200 Besucher aus 40 Nationen teil. Damals war die Veranstaltung also noch recht übersichtlich. Über die Jahre stellte sie in allen Bereichen – auch in den neu hinzugekommenen wie Wasserversorgung, Recycling und Kommunaltechnik – beachtliche Wachstumsraten auf. Die Nachfrage der Unternehmen ist ungebrochen hoch und die IFAT, die vom 13. bis 17. Mai auf dem Messegelände in München stattfindet, untermauert erneut
eindrucksvoll ihren Status als die weltweit führende Umwelttechnologiemesse und Innovationsplattform für die Branche. Die IFAT bietet mit ihrem Messeprogramm die weltweit größte Fülle an Innovationen und Lösungen im Umwelttechnologiebereich. Klimawandel, steigende Rohstoffpreise, die zunehmende Anzahl an Megacities und die voranschreitende Industrialisierung in Schwellenländern verstärken die Nachfrage nach
Gütern und Dienstleistungen für Umweltund Klimalösungen. Die Messe zeigt hier in den Bereichen Wasser-, Abwasser-, Abfallund Rohstoffwirtschaft Strategien und Anwendungen, wie man Ressourcen in intelligenten Kreisläufen so nutzen kann, dass sie langfristig erhalten bleiben. Rund 119.000 Besucher kamen zur letztmaligen Auflage 2022 nach München. Auch heuer wird die Beliebtheit der Messe sicher nicht abreißen.
SHK- UND BAU-EXPERTEN ZOG ES ZUR WEBUILD NACH WELS
FachbesucherInnen aus allen Branchen des SHK- und Bau-Handwerks aus Österreich und dem benachbarten Ausland sowie Vertreter aller Großhandelsunternehmen nutzten die Fachtage der WEBUILD Energiesparmesse in Wels, um sich über die Trends und Branchenneuheiten zu informieren. Die Veranstaltung verzeichnete an den drei Fachmessetagen von 6. bis 8. März ein Besucherplus.
Das Stimmungsbarometer zeigt nach oben und Wels ist der Motor der Gebäudetechnik- und Bau-Branchen:Ein hohes Interesse an Heizungsumstellung und Photovoltaik, an den neuen Förderungen und Innovationen dominierten die Gespräche auf der der WEBUILD. Die Messe konnte ihre Stellung als bekannteste Messe für die Energiewende, Treffpunkt für die Fachwelt, wichtigste jährliche Branchenmesse und als
Der Hype rund um Photovoltaik, Energiemanagementlösungen, Smart Home und Energiespeichersysteme zeigte sich an der großen Anzahl an vertretenen Unternehmen und einer Sonderausstellung.
SHK-Leitmesse in Österreich unter Beweis stellen. Neben den Vorteilen des Standorts mit der zentralen Erreichbarkeit im oberösterreichischen Wels und insgesamt 380 Ausstellern waren es die neuen Ideen – wie beispielsweise der 3-Tages-Fachmessebereich, das SHK-Trendpodium und der Netzwerkabend „Lange Nacht der Installation“ – die von den FachbesucherInnen als gelungene Bereicherung angesehen wurden. Für jene Aussteller, die auch mit dem Endverbraucher in Berührung kommen wollten, bot das Messekonzept in der Kombination aus B2B- und B2C-Tagen einmal mehr die Möglichkeit, ihre Produkte in echt vorzuführen und somit die volle Laufzeit von fünf Messetagen zu nutzen.
ABWECHSLUNGSREICHES RAHMENPROGRAMM
Das neue SHK-Trendpodium bot interessante Vorträge und Diskussionen zu aktuellen Branchenthemen. Ali Mahlodji, Bundes- und Landesinnungsmeister der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker, Vertreter der österreichischen Kessel- und Heizungsindust-
rie (VÖK) und der Installations-Zulieferindustrie (VIZ), der Verbände für Wärmepumpe, Photovoltaik, Elektrotechnik oder E-Mobilität standen ebenso wie ExpertInnen der ausstellenden Unternehmen oder den EnergiesprecherInnen der im Nationalrat vertretenen Parteien auf der neuen Bühne. Diese diskutierten etwa darüber, wie Österreich die Energie- und Wärmewende schafft.
Interessante Vorträge und Diskussionen zu aktuellen Branchenthemen am SHK-Trendpodium.
WEBUILD-MESSEHIGHLIGHT: 40 JAHRE HARGASSNER
Im Jubiläumsjahr lohnte es sich besonders, auf der Energiesparmesse in Wels bei Hargassner Heiztechnik vorbeizuschauen. Die Besucher erwarteten Neuheiten, mit denen sich die Innviertler Spezialisten für Biomasse und Solarthermie strategisch zum Komplettanbieter für erneuerbare Wärme weiterentwickeln: Hargassner präsentierte offiziell die Produktsparte „Wärmepumpe“.
Die neue Luft-Wasser-Wärmepumpe „Airflow-M“ von 5 bis 20 kW eignet sich für Ein- und Zweifamilienhäuser wie auch für Sanierungsprojekte. Sie heizt oder kühlt nach Wunsch und erreicht hocheffiziente Leistungszahlen. Als Monoblock-Wärmepumpe liegt das Herzstück der Technologie –der Kältekreislauf – in der Außeneinheit. Das vereinfacht die Montage und erspart einen zusätzlichen Kältetechniker. Die Auswahl der drei unterschiedlichen Inneneinheiten Basic, Style und Comfort ermöglicht eine schnelle Anpassung an den individuellen Anwendungs-
Die Außeneinheit der neuen Luft-Wasser-Wärmepumpe Airflow-M punktet mit ihrer vereinfachten Montage.
fall. Besucher der Energiesparmesse in Wels ließen sich die einfache Installation und die hochmoderne Steuerung auf der WeBuild direkt am Stand vorstellen.
VIELE NEUHEITEN
Spannend auch der neue Hargassner NanoPK 38-65 Pelletkessel für mittlere Leistungswerte von 38 bis 65 kW. Dieser bringt die moderne Nano-Pellet-Technologie in den Gewerbebereich, Wohnbau und in öffentliche Gebäude. Einzigartig ist auch der kompakte Kombikessel Smart-Duo 17-30. Er besitzt eine 2-Zonen-Brennkammer für Pellets und Scheitholz. Für Gebäude ohne Platz für einen Lagerraum bietet ein wartungsfreies Gerätehaus im Garten eine perfekte Lösung für einen externen Pellet-Gewebetank. Das gemeinsam mit dem Partner „Biohort“ angebotene GerätehausModell „HighLine“ besitzt eine Schlauchdurchführung für Pellets und besticht durch modernes Design und einem perfekten PreisLeistungs-Verhältnis.
KOMPLETTANBIETER ERNEUERBARER WÄRME
Besonders interessant waren am Hargassner-Messestand die Hackgutanlagen von 20 bis 330 kW und das umfangreiche Zubehör bei Warmwasser- und Pufferspeicher. Zusätzlich wurden Pelletheizungen von 6 bis 330 kW, Stückholz- und Kombikessel von 17 bis 60 kW präsentiert. Gezeigt wurden neben Kraft-Wärme-Koppelungen, auch eine Visualisierung der großen Magno-Industrieheizkessel. Hargassner positioniert sich klar als Komplettanbieter. 40 Jahre Erfahrung garantieren für zuverlässige Heiztechnologie.
Neuheit: Hargassner Airflow-M
Da das Kombi Power System Biomassen mit hohen Wassergehalten auch ohne Trocknung verarbeiten kann und in Japan diese bis zu 60 Prozent erreichen, ist die innovative Gegenstrom-Gaserzeugertechnologie prädestiniert für den dortigen Einsatz. Im Versuchsvergaser konnte Regawatt den Gebrauch von sehr feuchten oder unkonventionellen Brennstoffen erfolgreich testen.
INNOVATIVER HOLZVERGASER VERSTROMT ERFOLGREICH BRENNSTOFF MIT HOHEM WASSERGEHALT
Am symbolträchtigen Standort in der Provinz Fukushima beweist man mit einer Holzvergaser-Anlage eindrücklich, dass nachhaltige Energieerzeugung eine willkommene und vor allem risikoarme Alternative zu Atomstrom ist. Den Gegenstrom-Gaserzeuger lieferte das Unternehmen Regawatt aus Niederbayern, dessen Kombi Power System selbst mit sehr feuchtem Brennstoff zurechtkommt – bei einem Wassergehalt von 60 Prozent der eingesetzten Hackschnitzel aus japanischer Zeder war diese technische Besonderheit ausschlaggebend für die Umsetzung des Heizwerks.
Vor genau 13 Jahren lösten ein Seebeben und der daraus resultierende Tsunami die größte Katastrophe in der jüngsten Geschichte der nuklearen Energieversorgung aus. Die hohen Wellen beschädigten das an der japanischen Küste errichtete Atomkraftwerk Fukushima. Kernschmelzen waren die Folge, durch die große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt wurden – sie entsprachen bis rund einem Fünftel der radioaktiven Emissionen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl – und kontaminierten Luft, Böden, Wasser und Nahrungsmittel in der landund meerseitigen Umgebung. Bis zu 150.000 Einwohner mussten infolgedessen das Gebiet vorübergehend oder dauerhaft verlassen. Der Super-GAU zeigte erneut, dass Atomkraft nicht sicher ist. Symbolträchtig war daher die Inbetriebnahme eines Holzgaskraftwerks in der Provinz Fukushima, im 65 km vom Unglücksort entfernten Furudono. Die Anlage zeigt eindrücklich die Machbarkeit einer umweltfreundlichen Stromversorgung.
KEINE VORTROCKNUNG DES BRENNSTOFFS
Bei den verschiedenen Möglichkeiten einer nachhaltigen Energiegewinnung setzt das japanische Anlagenbau-Unternehmen Kyowa Exeo Corporation aus Tokio bereits seit 15 Jahren in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Heiztechnikspezialisten Polytechnik auf Bioenergie. Nach mehreren Biomassefeuerungs- und kesselanlagen wurde die Entscheidung getroffen, in ein erstes HolzgasKraftwerk zu investieren, und dies bezeichnenderweise in der Provinz Fukushima. Somit wird ein deutliches Zeichen der Energiewende gesetzt. Bei dem Einsatz dieser Technologie holte sich Polytechnik seinen Kooperationspartner Regawatt aus dem niederbayerischen Abensberg mit seinem Kombi Power System mit ins Boot. Dessen Gegenstrom-Gaserzeuger bildet das Herzstück der Holzvergaser-Anlage. In einer Spezialbrennkammer wird das gewonnene Rohgas im Anund Abfahrtbetrieb sowie im reinen Wärmebetrieb sauber und effizient verbrannt. Das
Kombi Power System besticht durch das bestmögliche Wärmenutzungskonzept durch ein hocheffizientes Gegenstrom-Prinzip. „Ein herausragender Vorteil unserer Regawatt-Vergaser für den japanischen Markt liegt in der Tatsache, dass keine Vortrocknung des Brennstoffs erforderlich ist“, berichtet Alexander Schwarzberger, der gemeinsam mit Klaus Röhrmoser das Unternehmen Regawatt führt. „Diese Eigenschaft ermöglicht die direkte Nutzung von sehr nassem Brennstoff in unseren Anlagen, was eine effiziente und nachhaltige Energieerzeugung gewährleistet.“ Das war auch das entscheidende Kriterium, das zur Wahl des Kombi Power Systems führte. Regawatt verfügt über einen Versuchsvergaser, der die Tauglichkeit verschiedener Materialien als Brennstoff prüft – etwa Klärschlammbriketts oder Reststoffe aus der Lebensmittelindustrie wie beispielsweise Nussschalen. „In unserem Versuchsvergaser testen wir diese Alternativen bereits jetzt für die Anwendung im Alltagsbetrieb“, erläutert
Zusammen verfügen die beiden Holzvergaseranlagen in Furudono über eine elektrische Leistung von 2 MW.
der Geschäftsführer. Der in Japan verfügbare Brennstoff, Hackschitzel aus japanischen Zedern, war für die Anlage keine große Herausforderung: Nach Tests mit japanischen Zedernhackschnitzel in dem Versuchsvergaser bekam Regawatt den Auftrag, für Furodono eine Referenzanlage zu liefern.
EINFACH SKALIERBAR
Die 2021 in Betrieb gegangene Testanlage wurde im Freien montiert und das Holzgas über eine große Fackel verbrannt. Nach erfolgreich abgeschlossenem Probebetrieb wird nun diese erste Anlage mit einem Motor nachgerüstet und zeitgleich eine weitere Anlage inklusive Gebäude errichtet – beide verfügen dann über eine Leistung von jeweils 990 kWel. Die einfache Modularität erlaubte eine nachträgliche Anlagenvergrößerung zu einem späteren Zeitpunkt. Während des dreimonatigen Testbetriebs wurde die Holzvergaseranlage von er-
fahrenen japanischen Ingenieuren intensiv geprüft, um sicherzustellen, dass die versprochenen Leistungen erfüllt werden. Die Robustheit, Stabilität und einfache Bedienung der Anlage konnten dabei überzeugen. Da jedes Projekt einzigartig ist, arbeitet Regawatt eng mit seinen Kunden zusammen, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die auf die jeweiligen Ziele und Anforderungen abgestimmt sind und maximale Effizienz und Rentabilität gewährleisten. Gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern Polytechnik und dem japanischen Anlagenbau-Unternehmen Kyowa Exeo Corporation deckte der Holzvergasungsspezialist Regawatt die umfangreiche Projektabwicklung von der Planung bis zur schlüsselfertigen Übergabe des Kombi Power Systems 100 Prozent der notwendigen technischen Dienstleistungen ab.
NEBENPRODUKT PYROLYSEÖL FÜR REFUELS
Der Gegenstrom-Gaserzeuger produziert bei der Holzvergasung ein interessantes Nebenprodukt: Er wandelt einen geringen Teil des Heizwertes des Einsatzmaterials in Bio-Öl um.
Der Prozess wurde daher so optimiert, dass dieses als wertvolles Nebenprodukt in Form von Pyrolyseöl gewonnen werden kann, das sich etwa für die Produktion von Biodiesel der zweiten Generation oder als Ausgangsmaterial für die chemische Industrie eignet. Um dem Ziel der klimaneutralen Energieerzeugung näher zu kommen, liefert Regawatt den Grundstoff für reFuels und andere nachhaltige Kraftstoffe.
VORZEIGEPROJEKT IN JAPAN
Hauptaugenmerk bleibt in Furudono natürlich die Stromproduktion: „Wir freuen uns darauf, im Juni die erste Stromeinspeisung der Doppelanlage mit jeweils 1 MW elektrischer Leistung bekannt zu geben“, zeigt sich Alexander Schwarzberger überaus zufrieden mit der Holzvergaseranlage. Dieses wegweisende Projekt dient nicht nur als Meilenstein für Regawatt in Japan, sondern fungiert gleichzeitig als Vorzeigeprojekt für zukünftige Vorhaben im Land. Aufgrund der Tatsache, dass das Kombi Power System Biomassen mit hohen Wassergehalten auch ohne Trocknung verarbeiten kann und in Japan diese bis zu 60 Prozent erreichen, sieht der Kooperationspartner Kyowa Exeo Corporation große Chancen einer weiteren Vermarktung der Gegenstrom-Gaserzeugertechnologie in Japan.
Die Holzpreise, die durch Windschäden und Borkenkäferbefall sowie den daraus resultierenden geringeren Einschlagmengen beeinflusst werden, schwanken regional sehr stark.
BIOENERGIE: GROSSES POTENZIAL
UND VIELE HERAUSFORDERUNGEN
Zur nachhaltigen Wärmeversorgung in Österreich ist Bioenergie unersetzbar. Doch auch als wetter- und jahrezeitenunabhängiger Stromlieferant ist sie von großer Bedeutung. Welches Potenzial noch in dieser Energieform steckt und welche Herausforderungen die Bioenergie-Branche derzeit zu meistern hat, darüber sprachen wir mit Dr. Eva Talic, Generalsekretärin bei IG Holzkraft, der Interessensvertretung von Biomasseheizwerken in Österreich.
Die IG Holzkraft tritt als Interessensvertretung für die Belange der Betreiber, Anlagenbauer und Zulieferer von Holzkraftwerken in Österreich ein. Seit 2020 bekleidet dort Dr. Eva Talic die Position der Generalsekretärin. Zuvor hat sie das Studium der stofflichen und energetischen Nutzung nachwachsender Rohstoffe an der Universität für Bodenkultur in Wien und der Technischen Universität München abgeschlossen und sich im Rahmen ihrer Tätigkeit bei der Holzforschung Austria intensiv mit der Klassifizierung von Holzbrennstoffen beschäftigt. Mit zek KOMMUNAL sprach sie unter anderem über die Rechtslage hinsichtlich des erneuerbaren Ausbaus, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bioenergie sowie technische Innovationen der Branche.
zek KOMMUNAL: Welche Bedeutung hat die Bioenergie für Österreich?
Eva Talic: Die Bioenergie insgesamt mit den Teilbereichen Strom, Wärme sowie den Treibstoffsektor ist für Österreich sehr bedeutend und von allen erneuerbaren Energieformen die wichtigste – wobei man hier vor allem den Bereich der Wärme hervorheben muss, die nachhaltig ganz massiv mittels Bioenergie erzeugt
wird. Wenn man den Stromsektor betrachtet, ist die Bioenergie im Verhältnis zu Windenergie oder Wasserkraft ein eher kleiner Player. Sie hat aber insofern ihre Bedeutung, da sie grundlastfähig ist und unabhängig von Witterungsbedingungen oder Wasserständen immer einsatzbereit und flexibel einsetzbar ist. Gibt es spezielle Themen, die die Bioenergie aktuell bewegen?
Es sind Themen, die alle Energieformen im Bereich der Erneuerbaren bewegen. Das ist zum einen die Rechtslage in Österreich hinsichtlich des erneuerbaren Ausbaus: Seit einigen Jahren regelt das Erneuerbaren-AusbauGesetz (EAG) Förderungen. Wir mussten sehr lange auf die Verordnung zu den Förderhöhen warten, die sogenannte Marktprämienverordnung. Außerdem soll ein weiteres Gesetz beschlossen werden, das sogenannte Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG), das Genehmigungsverfahren erleichtern soll. Von internationalen Interesse ist die Renewable Energy Directive III (RED III): Zum einen, da darin Punkte zum erneuerbaren Ausbau geregelt sind und diese in Österreich eine gewaltige Beschleunigung des Ausbaus bringen kann. Und zum anderen,
spezifisch auf die Bioenergie bezogen, weil darin Kriterien festgelegt sind, die die Nachhaltigkeit der Bioenergie regeln und den Nachweis dazu. Das System ist in Österreich bereits in Kraft: Es gibt für Anlagen ab einer bestimmten Größe Vorgaben, die per Zertifizierung nachgewiesen werden müssen. Mit Inkrafttreten von RED III betrifft der Nachweis nachhaltig eingesetzter Rohstoffe auch kleinere Anlagen.
Es gibt Kritiker der Bioenergie: So wird hinterfragt, ob die Bioenergie nachhaltig genug ist. Auch die Konkurrenz zwischen Flächen für den Lebensmittelanbau und Energiebäumen als Brennstoff ist Thema. Helfen Nachhaltigkeitszertifikate dabei, diese Vorbehalte auszuräumen?
Bei Holzkraftwerken besteht der Brennstoff, der zum Einsatz kommt, fast vollständig aus Reststoffen aus der Forstindustrie, also Waldrestholz oder Holzreststoffe aus der holzverarbeitenden Industrie. Das Anpflanzen von Energieholz ist in Österreich aktuell de facto überhaupt kein Thema. Die Betrachtung, dass Holz zur Biomasse-Nutzung CO2-neutral ist, ist wissenschaftlicher Konsens. Es ist auch die verfügbarste Form der CO2-neutralen thermischen Nutzung, die Alternative wären fossile Brennstoffe.
Die Nachhaltigkeitszertifizierungen soll genau den Nachweis erbringen, dass die eingesetzte Biomasse den Vorgaben der EU entspricht. Es ist Tatsache, dass das Österreichische Forstgesetz diese Vorgaben bereits vollumfänglich erfüllt. Das heißt, wenn ein Betreiber österreichisches Holz einsetzt, wurde das Holz auch nachhaltig geerntet.
Sie haben zuvor über die gesetzlichen Bestimmungen, die derzeit umgesetzt werden, gesprochen. Gibt es da Ihrerseits Kritikpunkte, was noch besser gemacht werden könnte?
Mit dem Beschluss zum EAG wird das Ziel hin zu 100 Prozent erneuerbaren Strom in Österreich angeschoben, das ist auch die Mindestvoraussetzung dafür. Aktueller Kritikpunkt die lange Verzögerung der Marktprämienverordnung und die deutlich zu niedrig angesetzten Vergütungshöhen. Diese ist wichtig, weil die Preisentwicklung des letzten Jahres massiv war – wir kennen alle die Inflationszahlen. Das wirkt sich einerseits auf den Bau neuer Heizwerke aus, andererseits auf den Holzpreis mit massiven Preisverwerfungen auf dem Rohstoffmarkt. Dem ist Rechnung zu tragen und dafür braucht man entsprechende Förderhöhen. Auch dass die Termine der Ausschreibungen für Förderungen erst im März feststehen, ist für die Planung von Projekten nicht ideal. Ein positiver Punkt ist das neue Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz (ElWOG), welches in Begutachtung gegeben und hoffentlich zeitnah beschlossen wird.
Damit wird vor allem der Ausbau der Stromnetze neu aufgestellt. Die Umsetzung einer erfolgreichen Energiewende wird nur gelingen, wenn wir die Stromnetze entsprechend vorbereiten und sie verstärkt ausgebaut werden. Es ist zu hoffen, dass es noch in dieser Legislaturperiode beschlossen wird.
Inwieweit haben Sie als Interessensvertretung bei Gesetzgebungen Einfluss bzw. wie können Sie sich hier einbringen?
Wir haben einerseits die Wege, die jedem Bürger offen stehen: Etwa mit einer Stellungnahme im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens. Außerdem versuchen wir als Interessensvertretung mit politischen Entscheidungsträgern und zuständigen Beamten Gespräche zu führen, um auf bestimmte Dinge aufmerksam zu machen.
Was sind weitere Ihrer Aufgaben als Interessensvertretung?
Unsere Aufgabe ist neben der klassischen Interessensvertretung gegenüber Politik und Behörden, Informationen für unsere Branchenmitglieder so übersichtlich und verständlich wie möglich aufzubereiten – für diejenigen, die keine Zeit haben, jeden Gesetzestext durchzulesen und sich im Detail damit auseinanderzusetzen. Als weiteren Aufgabenbereich zu sehen ist die Vernetzung und Vertretung nach außen an die Öffentlichkeit Gibt es Hemmschuhe, die das Vorankommen der Bioenergie verlangsamen?
Wir sind auf europäischer Ebene – zwar weniger in Österreich, es wirkt sich jedoch auch hierzulande aus – mit einer allgemeinen Kritik an der Bioenergie-Nutzung konfrontiert. Mit dem Argument, dass eine kaskadische Nutzung (Mehrfachnutzung eines Rohstoffs Anm. d. Red.) nicht im erforderlichen Ausmaß sichergestellt wird. Außerdem gibt es einen Aktivismus, der fordert, Wälder allgemein außer Nutzung zu stellen. Dieser Diskussion muss man immer mit Fakten kon-
tern: Die kaskadische Nutzung ist in Österreich gegeben und wir wissen, dass die bewirtschafteten Wälder die besseren CO2-Speicher sind als eine Außernutzungsstellung und die Bioenergie unerlässlich ist im Bereich der Wärmenutzung. Aber auch im Bereich der Stromnutzung hat sie Vorteile: Weil sie nachhaltig, flexibel und planbar einsetzbar ist sowie teilweise einfach alternativlos.
Haben Sie das Gefühl, dass die Energieerzeugung mittels Bioenergie in der Bevölkerung positiv gesehen wird?
Österreich ist im europäischen Vergleich eines der Länder, wo wir auf einen positiven Widerhall treffen, da es eine lange Tradition hat: Nahwärmenetze bestehen seit den 80er-Jahren. Wir haben auch eine starke Holzindustrie, die früh erkannt hat, dass sie die Reststoffe zur Energienutzung einsetzen kann und sich dadurch einen Kostenvorteil und einen ökologischen Vorteil verschaffen kann.
Hat der Klimawandel Auswirkungen auf den Wald und dementsprechend auf die Bioenergie?
Er beeinflusst den Wald bereits und wir werden einen Umbau des Waldes sehen: Langfristig wird dieser aber keinen Nachteil, vielleicht sogar einen Vorteil für die Bioenergienutzung bringen. Weil mehr Holzarten gepflanzt werden wie Laubholz, die einen potenziell höheren Anteil an Reststoffen haben als die aktuelle Brotbaumart Fichte. Kurzfristig ist es aber problematisch, weil es zu Verwerfungen auf dem Holzmarkt führt. Einerseits zu Preiseinbrüchen wegen Schadholz durch Borkenkäfer oder Windschäden, andererseits zu Preissteigerungen, wenn dadurch Einschlagmengen zurückgefahren werden müssen. Gibt es aktuell technische Entwicklungen, die besonders erwähnenswert sind?
Der Holzvergasungssektor ist einer der innovativsten Bereiche in der Bioenergienutzung. Es gibt einen Trend hin zu größeren Holzgaskraftwerken, wie etwa das seit rund einem Jahr be-
„Die Betrachtung, dass Holz zur BiomasseNutzung CO2neutral ist, ist wissenschaftlicher Konsens. Es ist auch die verfügbarste Form der CO2neutralen thermischen Nutzung, die Alternative wären fossile Brennstoffe.“
triebene Holzgaskraftwerk in Perg – das größte Österreichs, das eine bemerkenswerte elektrische Leistung von 1 MW hat. Es gibt auch verstärkt die Entwicklung von Technologien, die zusätzlich zu Strom und Wärme beim Holzvergasungsprozess Kohle produzieren. Diese kann in verschiedenen Anwendungsgebieten eingesetzt werden, etwa in der Baustoffindustrie oder in der landwirtschaftlichen Nutzung – und ist zusätzlich ein langfristiger CO2-Speicher. Auch noch interessant ist die Entwicklung von verschiedenen Methoden der (Hochtemperatur-)Prozesswärme. So schafft man neue Möglichkeiten, um Industriebetrieben nachhaltige Möglichkeiten zur Prozesswärmeerzeugung zur Verfügung zu stellen. Welche Potenziale sehen Sie noch für die Bioenergie in Österreich?
Wir haben das Ziel, dass wie es das EAG vorschreibt, bis 2030 eine zusätzliche Terrawattstunde Strom aus Biomasse zu erzeugen. Das ist zumindest eine gute Basis für die elektrische Nutzung. Wir müssen uns langfristig darüber Gedanken machen, dieses Ziel noch zu erhöhen. Es ist durchaus noch Potenzial gegeben, wenn man bedenkt, dass viele der Anlagen, die derzeit im Einsatz sind, in ein Alter kommen in dem sie modernisiert werden sollten. Dadurch schafft man einen noch effizienteren Einsatz der Biomasse – mit der vorhandenen Biomasse lässt sich eine noch höhere Energieerzeugung erreichen. Also die Biomasse hat durchaus noch Potenzial und vor allem nachhaltiges Potenzial. Da werden wir in den nächsten Jahren sicher noch eine positive Entwicklung beobachten können. Vielen Dank für das Gespräch!
KRITISCHE INFRASTRUKTUR IN LÜBECK: STÖRUNGSMANAGEMENT
WIE AUF DER „RAUMSCHIFF-BRÜCKE“
Über 220.000 Netzverbraucher sind im Großraum Lübeck darauf angewiesen, dass die Versorgungssicherheit mit Gas, Wasser und Strom selbst im Störungsfall aufrechterhalten wird. Dabei müssen die Operator in der Leitstelle der zuständigen TraveNetz GmbH nicht nur Störungen frühzeitig erkennen und erfassen können, um etwa zügig entsprechende Einsatzfahrzeuge für die Wartung entsenden zu können. Weil die Stadtwerke zur Kritischen Infrastruktur (KRITIS) zählen, sind auch hohe Standards bei der Verfügbarkeit und Redundanz der Systeme einzuhalten. Da die JST – Jungmann Systemtechnik GmbH & Co. KG viel Erfahrung mit der individuellen Ausgestaltung zukunftsfähiger Netzleitstellen hat, wurde sie mit der Modernisierung der in die Jahre gekommenen Warte in Lübeck beauftragt.
Bunte Verbrauchsbalken und Spannungsdiagramme flimmern heute über die Monitorwall der modernsten Netzleitstelle Schleswig-Holsteins. Doch das war nicht immer so: „Wenn man es genau nimmt, war unsere Anfang der 2000er implementierte Leitwarte sogar weit mehr als 20 Jahre alt“, berichtet Detlef Zuhl, Leiter der Netzleitstelle bei der TraveNetz GmbH im norddeutschen Lübeck. „Schließlich arbeiten wir im 24/7-Wechselschichtbetrieb, was eine Nutzungsdauer von mehr als 60 Jahren ausmacht.“ Als sich die TraveNetz GmbH als Teil der Stadtwerke Lübeck im Jahr 2020 mit einer Netzerweiterung konfrontiert sah, war schnell klar, dass auch eine Modernisierung der Leitwarte notwendig wurde. Durch die Anbindung von 110 weiteren Gemeinden wuchs das zu überwachende Netzgebiet sprungartig an – und damit gleichzeitig auch die Datenmenge, die in der Leitstelle überwacht und interpretiert werden muss. Dies stellt klassische Setups, bestehend aus festen Arbeitsplätzen mit einer Vielzahl von starren Monitoren und einem Wirrwarr an Peripheriegeräten, vor unlösbare Aufgaben. Denn sie ermöglichen keinerlei flexibles Umschalten und Abrufen unterschiedlicher Systeme. Hinzu kommt, dass die heutige Versorgungslandschaft zunehmend volatil gestaltet ist. Netzbetreiber sowie deren
Die Operator in der Leitstelle der TraveNetz GmbH müssen nicht nur Störungen frühzeitig erkennen und erfassen können. Weil die Stadtwerke zur Kritischen Infrastruktur (KRITIS) zählen, sind auch hohe Standards bei der Verfügbarkeit und Redundanz der Systeme einzuhalten.
Leitstellen müssen darauf vorbereitet sein, einzelne und neue Versorgungspunkte wie PV-Anlagen ohne großen Aufwand in die Netz- und Störungsmanagementstruktur einzubinden.
KONTROLLRAUM-SIMULATOR
ERLEICHTERTE ENTSCHEIDUNG
Einen ersten Kontakt mit den Kontrollraumspezialisten von JST gab es bereits 2019, als eine Konferenz in Hamburg Gelegenheit zum Austausch bot. Aufgrund weiterer Empfehlungen nahmen Vertreter von TraveNetz gemeinsam mit dem ausführenden Architekturbüro zu Beginn der Planungsarbeiten an der neuen Leitwarte die Einladung an, im JST Kontrollraum-Simulator vorab alle technischen Möglichkeiten auszuloten. „Was wir dort erlebt haben, hat uns wirklich beeindruckt“, erinnert sich Detlef Zuhl. „Dass wir die technischen Anwendungen selbst ausprobieren konnten, war für die Entscheidungsfindung sehr hilfreich.“ Man beschloss, die Monitoranzahl für die Operator drastisch zu reduzieren und die anspruchsvolle Darstellung der Stadt- und Landversorgungsnetze mithilfe der JST Multi Consoling- sowie Leinwand-Technologien digital und übersichtlich zu organisieren – anstatt wie bisher mit einer analogen Übersichtskarte im Raum zu arbeiten.
MULTICENTER ERMÖGLICHT FLEXIBLE
ANZEIGE ALLER SYSTEME
Die Prozessführung sowie der sichere Betrieb der Anlagen und Netze in der Strom-, Gas-, Fernwärme- und Trinkwasserversorgung in Lübeck sowie der umliegenden Region erfolgen nun über lediglich vier Arbeitsplätze. Diese sind in der Warte in halbrunder Formation angeordnet und mit jeweils einer eigenen Großbildwand verbunden. So benötigen die Operator nicht länger eine Vielzahl an unterschiedlichen PC- und Monitorplätzen. Dank des Multi Consoling-Konzepts werden alle Rechner-, Kamera-, System- und Sensordaten aus den angeschlossenen PCs und Datenpunkten des Versorgungsnetzes gebündelt und an den Operator-Plätzen sowie Videowalls bereitgestellt. „So können wir sekundenschnell zwischen verschiedenen Netzabschnitten und Systemen wechseln und die Daten an den Arbeitsplätzen individuell darstellen“, erklärt Dirk Lüders, zuständiger Projektleiter sowie Marketing & Sales Director International bei JST. Sogenannte Grabber übernehmen zusammen mit dem Multi Center die Koordination der Signale und „entscheiden“, welche Anzeige auf welchem Monitor zu sehen ist. Gleichzeitig ermöglichen vier Displaywalls einen aktuellen Gesamtüberblick für das ganze Team. Über die automatisierte Eventsteuerung werden dort alle
relevanten Rechner und Kameras ohne Einwirkung der Operator aufgeschaltet. So lässt sich der Workflow beispielsweise bei eingehenden Störsignalen deutlich optimieren.
INTUITIVE UND GUT ORGANISIERTE
VISUALISIERUNG DER DATEN
Die Operator arbeiten im Schichtbetrieb und sind dabei nicht nur für verschiedene Bereiche wie Fernwärme und Strom zuständig, sondern müssen auch sektorübergreifend stets den Überblick behalten. Entscheidend ist daher eine intuitive und gut organisierte Visualisierung der Daten. Aus diesem Grund sind in den Operatorpulten JST Command Pads integriert, die sich die intuitive myGUI-Bedienoberfläche zu Nutze machen. Die komplette Leitstelle ist dabei im 3D-Layout gespiegelt. Auf diese Weise lassen sich die einzelnen Systeme flexibel aufrufen und anordnen. Die Operator können mit wenigen Klicks zwischen einzelnen Versorgungsbereichen wie Stadt und Umland wechseln. Außerdem ermöglicht das Multi Consoling komfortabel die Einbindung weiterer Versorgungspunkte; etwa neuer PV-Anlagen, die im Rahmen des Netzausbaus entstehen. „Alles, was wir benötigen, ist ein Grafikkartenausgang. Damit lässt sich jedes System über das Multi Streaming anschließen und in das Multi Center einbinden“, beschreibt der Netzleitstellenleiter.
REDUNDANTE SIGNALVERARBEITUNG
VERHINDERT SYSTEMAUSFALL
Als Ergänzung zum Kontrollcenter selbst wurde auch der angrenzende Krisenraum mit einem Command Pad ausgestattet. „Dies bietet uns die Möglichkeit, Meetings, aber auch Übungen etwa für einen Blackoutfall durchzuführen, ohne die aktuelle Versorgungslage
aus den Augen zu verlieren“, erklärt Detlef Zuhl. „Darüber hinaus können wir per Knopfdruck relevante Daten, Prozessbilder und Systeme aufrufen und als Grundlage für die Übungen oder den Krisenstab heranziehen.“ Deshalb bietet der Konferenztisch individuell bestimmbare Optionen für die Integration externer Informationen. So können beispielsweise Daten angeschlossener Notebooks auf einer Großbildwand im Raum für alle sichtbar gemacht werden. Allerdings ist den Verantwortlichen nicht nur eine flexible Darstellung wichtig, die eine bessere Übersicht und somit auch schnellere Reaktionszeit sicherstellt. Aufgrund der KRITIS-Natur des Standorts war auch die hohe Verfügbarkeit
ein essentielles Kriterium für die Umgestaltung: „Wir können in einer Netzleitstelle nicht einfach einen Tag aussetzen, bis die Prozesse fortgeführt werden“, so Dirk Lüders. „Das muss alles reibungslos laufen.“ Daher sind die einzelnen JST-Systeme redundant ausgelegt. Beim Ausfall einer Systembaugruppe übernimmt augenblicklich ein zweites Cluster deren Funktionen. „Zusätzlich sind für alle Signalquellen und -ausgänge – also sowohl für jede Bedienstation aus dem Prozessleitsystem als auch für jeden Monitor, der etwas ausgeben muss – redundante Anschlüsse vorhanden“, ergänzt der Netzleitstellenleiter.
MODERNSTE NETZLEITSTELLE
SCHLESWIG-HOLSTEINS ÜBERZEUGT BESUCHER Wer die modernisierte Netzleitstelle betritt, dem drängt sich automatisch der Vergleich zu Bildern aus der Science-Fiction-Welt auf: An den vier Operator-Tischen und Großbildwänden laufen enorme Datenmengen zehntausender Sensoren, Messfühler, Relais und Schaltkreise zusammen. Sie geben Auskunft über sämtliche Erzeugungs- und Verteilungsströme, Behälterstände oder Pumpenleistungen. „Viele Besucher, die auch aus anderen Warten zu uns kommen, sind im ersten Augenblick erstaunt und vergleichen den Kontrollraum mit dem aus dem TV bekannten Raumschiff Enterprise“, resümiert Detlef Zuhl. „Auch das bestätigt uns, dass wir mit JST den richtigen Partner gefunden haben, der uns im Workflow überzeugende Technik, ergonomische Möbel und praktische Großbilddisplays aus einer Hand bieten kann.“
Die Hauptkläranlage von Melbourne wird derzeit in mehreren Stufen von einem flächenintensiven Lagunensystem auf eine Abwasserreinigung mit Belebungsbecken umgestellt. In der Endausbaustufe soll die Anlage mit der höchsten Energieeffizienz betrieben werden können.
STREIFENBELÜFTER AUS NIEDERÖSTERREICH IM KLÄREINSATZ DOWN UNDER
Die Kläranlage „Western Treatment Plant“ in Melbourne soll modernisiert werden und nach Fertigstellung auf höchster Energieeffizienz-Stufe operieren. Einen wesentlichen Teil der Lösung ermöglicht die innovative Aerostrip Streifenbelüfter-Technologie von Aquaconsult Anlagenbau aus Niederösterreich, mit der erhebliche Energie- und CO2-Einsparungen erzielt werden können.
Eines der spannendsten Kläranlagen-Modernisierungsprojekte weltweit wird derzeit im „Western Treatment Plant“ in der Nähe von Melbourne umgesetzt. Bisher wurde dort nahezu die Hälfte des Abwassers der australischen Großstadt hauptsächlich mit einer Kombination aus riesigen Lagunensystemen und Belebtschlammanlagen behandelt. Diese Methode stößt zunehmend an ihre Grenzen und kann die Qualitätsgrenzwerte für die Einleitung in die Port Philip Bay nicht mehr einhalten. Über mehrere Jahre wird der Western Treatment Plant in Werribee nun schrittweise auf eine konventionelle Abwasserbehandlung mit Belebungsbecken umgerüstet und die Behandlungskapazität erhöht. Im Rahmen der dritten Ausbaustufe wird ein australisches Unternehmen (BMD Group) vor Ort eine neue Nährstoffentfernungsanlage errichten: den „5W Nutrient Removal Plant“ (5W NRP). Der Projektumfang umfasst den Bau von fünf neuen, kombinierten Bioreaktor-Klärbecken und die dazugehörigen Rohrleitungsverbin-
dungen für die Beschickung, den Abfallbelebtschlamm und die Abwasserableitung sowie Nebengebäude, Pumpstationen und Inbetriebnahmeleistungen. Die geplanten Maßnahmen sollen helfen, die derzeit risikoreichen Wartungsarbeiten der Anlage zu beseitigen und die Möglichkeit bieten, eine kostengünstigere, energieeffizientere Behandlungstechnologie in Form eines sogenannten „Shortcut-Stickstoffentfernungsprozesses“ einzusetzen.
40 PROZENT ENERGIE-ERSPARNIS
Eine Schlüsselrolle im neuen Gesamtkonzept spielt die Streifenbelüfter-Technologie von Aquaconsult Anlagenbau aus Niederösterreich. Die sogenannten Aerostrips versorgen die Mikroorganismen in den Belebungsbecken der Kläranlage mit lebenswichtigem Sauerstoff: „Unsere Aerostrips sparen nachweislich bis zu 40 Prozent Energie im Vergleich zu herkömmlichen Belüftungssystemen“, betont Gerald Glaninger, Geschäftsführer von Aquaconsult Anlagenbau. „In speziellen Settings
können sogar noch deutlich höhere Einsparungspotenziale erzielt werden.“ Dank dieser beeindruckenden Werte wurden die Belüfter aus Traiskirchen auch für die Kläranlagensanierung in Melbourne ausgewählt.
HOCHEFFIZIENTE
„WEIHNACHTSBAUM- ANORDNUNG“
Schon im Rahmen der zweiten Ausbaustufe des Western Treatment Plant wurden 2017 rund 2.000 Belüfter nach Australien geliefert
Mit einer Aufbauhöhe von nur fünf Zentimetern kann beim Aerostrip die gesamte Wassertiefe für den Sauerstoffeintrag genutzt werden – das ist hocheffiziente Belüftungstechnologie.
Die erste Phase der Modernisierung des „Western Treatment Plant“ in Werribee begann im Jahr 2017. Damals wurden rund 2.000 Belüfter nach Australien geliefert und in vier Belebungsbecken installiert. Aquaconsult Anlagenbau realisiert das gesamte Projekt gemeinsam mit seinem australischen Vertriebspartner Hydroflux Epco.
und in vier neu errichteten Belebungsbecken installiert. Die Verantwortlichen der Betreiberorganisation Melbourne Water konnten sich von der Leistungsfähigkeit der AerostripPerformance im Belüftungseinsatz überzeugen. Für die nächste Ausbaustufe und umfangreichste Phase des Modernisierungsprojektes wurden nun weitere 5.200 Streifenbelüfter aus Niederösterreich bestellt. Sie sollen bis Ende 2024 in Werribee installiert und in Betrieb genommen werden. Eine weitere Besonderheit ist dabei die Anordnung der Belüfter in fünf riesigen kreisrunden Belebungsbecken: „Auf-
grund der Gegebenheiten vor Ort wurde eine optimale Anordnung mit unterschiedlichen Belüfterlängen berechnet, die zur Kreismitte hin immer kürzer werden“, erklärt Gerald Glaninger. Diese „Weihnachtsbaum-Anordnung“ ermöglicht eine lückenlose und gleichmäßige Belüftung der Abwassermengen und steigert zusätzlich die Energieeffizienz.
485 MILLIONEN LITER ABWASSER PRO TAG
Nach dem Umbau werden im Western Treatment Plant rund 485 Millionen Liter Abwasser pro Tag behandelt – etwa die Hälfte des
Für weitere Informationen besuchen Sie www.aerostrip.at oder kontaktieren Sie den Hersteller unter 02252/41481
Abwassers von Melbourne. Der neue „5W NRP Plant“ allein wird rund 150 Millionen Liter Abwasser pro Tag behandeln. „Wir sind sehr stolz darauf, mit unserer Lösung einen wesentlichen technologischen Beitrag zum Erfolg dieses einzigartigen und international beachteten Kläranlagenprojekts beisteuern zu können“, betont Gerald Glaninger.
AEROSTRIPS WELTWEIT IM EINSATZ
Die innovativen Streifenbelüfter aus Traiskirchen sind mittlerweile in mehr als 2.500 industriellen und kommunalen Kläranlagen weltweit im Einsatz. Aquaconsult kann derzeit auf einige besondere Referenzen zurückblicken, wie z.B. die Kläranlage „Alte Emscher“ in Duisburg – eine der größten Kläranlagen Deutschlands – oder die größten Abwasserreinigungsanlagen Kopenhagens (Lynetten, Damhusean und Avedore). Auch in Oberösterreich ist die Technologie erfolgreich im Einsatz, beispielsweise in der Kläranlage LinzAsten, wo rund 3.300 Aerostrips seit über 20 Jahren konstant das Abwasser der oberösterreichischen Landeshauptstadt beleben. Die Entscheidung der jeweiligen Betreiber für den Einsatz von Aerostrips in ihren Anlagen führt dabei stets zu erhöhten Energie- und CO2-Einsparungen im Vergleich zu herkömmlichen Belüftertechnologien.
Kleinere Blasen für geringeren Verbrauch
Bis zu 20 Jahre Lebensdauer
Einzigartige PolyurethanMembrane
Foto: AQUACONSULT, AIZ www.aquaconsult.at
Der Wasserverband Grazerfeld Südost investiert rund 6,9 Millionen Euro, um den steigenden Wasserbedarf in den umliegenden Gemeinden abzudecken und somit seinen Kunden auch in Zukunft eine absolut verlässliche Wasserversorgung garantieren zu können.
NEUER BRUNNEN VERDREIFACHT DAS TRINKWASSERVORKOMMEN IM SÜDEN VON GRAZ
Bereits seit Jahrzehnten gelang es dem Wasserverband Grazerfeld Südost nicht mehr mit der eigenen Brunnenanlage den kompletten Trinkwasserberdarf im Versorgungsgebiet abzudecken – überregionale Wassernetzwerke mussten diesen Mangel ausgleichen. Da sich der Speckgürtel der steirischen Landeshauptstadt weiterhin dynamisch entwickelt, war das aber keine Lösung für die Zukunft. Die Suche nach einer zusätzlichen Wasserressource verlief erfolgreich – das Trinkwasservorkommen wird mit der neuen Brunnenanlage nun sogar verdreifacht. Nach turbulenten Witterungsverhältnissen mit 100-jährigen Starkregenereignissen während des Transportleitungsbaus können die 24.000 Abnehmer aus der Region bald qualitativ hochwertiges Trinkwasser aus der neuen Quelle beziehen.
Binnen 24 Stunden entstand ein Gesamtschaden in der Landwirtschaft der Steiermark von 4 Millionen Euro, verzeichnet die Österreichische Hagelversicherung: Hagelkörner, so groß wie Zwetschgen, und bis zu 80 Liter pro Quadratmeter Niederschlag verwüsteten innerhalb von nur 90 Minuten 3.300 Hektar Fläche in der Südoststeiermark sowie in Graz-Umgebung. Keine gute Zeit also für Bauprojekte, doch genau in diesen regenreichen Frühsommer fiel die erste Grabungsphase für die Transportleitung der neuen Brunnenanlage des Wasserverbands Grazerfeld Südost. Drei Mal wurde dabei die gesamte Künette geflutet und musste später teilsaniert werden. Ein beträchtlicher Aufwand für ein Bauprojekt, das bis zu diesem Zeitpunkt völlig reibungslos verlief.
ZUKUNTSFITTE WASSERVERSORGUNG FÜR DEN GRAZER SPECKGÜRTEL
Ein steter Bevölkerungszuwachs im Speckgürtel von Graz machte die Suche nach einer neuen Trinkwasserquelle für das Versorgungsgebiet
Der Wasserverband entschied sich bei der Transportleitung für duktiles Gussrohr von TRM, da dieses eine Lebensdauer von über 100 Jahren verspricht.
zwingend notwendig. Der Wasserverband Grazerfeld Südost verfügt seit Bestehen des Verbandes vor 50 Jahren eine Brunnenanlage in Gössendorf mit einer Konsensmenge von maximal 32 l/s, schwankend je nach Witterungsverhältnissen. Passend für die damaligen demografischen Verhältnisse, jedoch: „Das Verbandgebiet hat sich entwickelt: Viele Betriebe und Gewerbe haben sich hier sesshaft gemacht, neue Wohnsiedlungen wurden gebaut – und es kommen auch weiterhin jedes Jahr zahlreiche Neuanschlüsse an das Trinkwassernetz hinzu. Der Wasserbedarf ist dementsprechend gestiegen“, berichtet Johann Lendl, Obmann des Wasserverbands Grazerfeld Südost. „Wir konnten mit der eigenen Brunnenanlage den Bedarf der 24.000 Abnehmer bei weitem nicht mehr abdecken.“ Zwar wurde die Wasserversorgung bis jetzt über die Beteiligung von überregionalen Wassernetzwerken sichergestellt, doch diese Lösung erweist sich bei dem prognostizierten weiteren Bevölkerungswachstum im Ballungsraum Graz als nicht zukunftsfit. So begab sich der Wasserverband Grazerfeld Südost auf die Suche nach neuen Wasserressourcen.
SUCHE NACH GEEIGNETEM GRUNDWASSER
Mithilfe des Grundwassermodells des Hydrografischen Dienst Steiermark sowie den Unterlagen einer Forschungseinrichtung konnte man mehrere Bereiche als potenzielle Standorte klassifizieren. Sonden im Untergrund, die flächendeckend in der Steiermark verteilt sind, lieferten Daten zum Grundwasservorkommen und den geologischen Verhältnis-
sen. Die Erforschung des vielversprechendsten Standorts wurde weiterverfolgt: „Theorie ist das eine, die Realität das andere – deswegen wurde ein Pumpversuch durchgeführt“, erläutert Dietmar Luttenberger, Geschäftsführer der Wasserverbände Grazerfeld Südost und Umland Graz die weitere Vorgehensweise. „So ein Pumpversuch ist immer ein hohes Risiko: Bis dieser durchgeführt wird, müssen bereits die betreffenden Grundstücke gesichert und die technische Ausrüstung für die Bohrung in Betrieb genommen werden. Da ist Nervenkitzel dabei, bis man schwarz auf weiß hat, dass sich der Standort eignet.“ Schließlich gab es die reelle Gefahr, bei einem negativen Ergebnis die falsche Entscheidung getroffen zu haben – die hohe Investition und der große Aufwand wären umsonst gewesen. Doch da es sich am Standort in der Thondorfer Au bei Gössendorf laut Daten um das größte Grundwasservorkommen südlich von Graz handelt, war man zwar angespannt, aber zuversichtlich. Das Ergebnis des Pumpversuchs war überaus erfreulich: Mit einer Wassermenge von 60 l/s hat sich das nun verfügbare Wasserangebot des Wasserverbands Grazerfeld Südost sogar verdreifacht – weit mehr als erhofft. Mit dieser Ergiebigkeit und der hohen Wasserqualität wurden die wichtigsten Kriterien an die neue Wasserressource zur Gänze erfüllt. Die relativ geringe Distanz des Standorts bis zum Wasserverband hatte außerdem Priorität. Die Erleichterung über den positiven Ausgang des Pumpversuchs war groß, schließlich stellten die Vorbereitungen bis dahin einen großen Kraftakt dar: Neben dem Kauf von Grundstücken mussten mit den umliegenden Grundstückseigentümern
Die Grabungsarbeiten erfolgten leider nicht nur bei strahlendem Sonnenschein: Der letzte Sommer war geprägt von Starkregenereignissen.
einvernehmliche Lösungen erzielt werden, denn aufgrund der vorgeschriebenen Schutzgebietflächen gibt es Beschränkungen für die Landwirtschaft. „Für uns war die Grundstücksicherung sowie mit der umliegenden Landwirtschaft einen Konsens über die Schutzgebiete festzulegen ein großer Meilenstein – und das ohne jahrelangen Rechtsstreit“, zeigt sich der Geschäftsführer des Wasserverbandes auch heute noch erleichtert. Nach der wasserrechtlichen Bewilligung erfolgten letztes Jahr der Bau der Brunnenanlage sowie die Verlegung einer 6 km langen Transportleitung.
TRANSPORTLEITUNG FÜR ÜBER 100 JAHRE
Bei der Transportleitung entschied man sich für die duktilen Gussrohre von TRM Tiroler Rohre. Mit den Rohren des Herstellers hatte man bereits gute Erfahrungen gesammelt, beim Austausch der alten PVC-Rohre im 320 km großen Versorgungsnetz kommen diese teilweise zum Einsatz. Da der Wasserverband bei der 6 km langen Transportleitung besonders auf Langlebigkeit bedacht war, kamen für ihn nur die Rohre von TRM in Frage. „Es handelt sich um eine reine Transportleitung in DN400, die überwiegend im Landesstraßenbereich verlegt wird, daher war für uns klar, dass wir ein robustes Rohr benötigen, das mindestens für die nächsten 100 Jahre eine nachhaltige Lösung ist“, so Obmann Johann Lendl. Rohrsysteme aus duktilem Gusseisen können mehr als 100 Jahre lang problemlos ihren Dienst leisten und haben den Vorteil, dass sie beliebig oft wiederverwertet werden können und damit zum Schutz der Umwelt beitragen. Ganz nach dem Motto: es war ein Rohr, ein Formstück oder eine Armatur aus duktilem Gusseisen und wird wieder ein Rohr, ein Formstück oder eine Armatur aus duktilem Gusseisen werden. Rohre und Formstücke bestehen nicht aus begrenzt verfügbaren fossilen Rohstoffen, sondern aus Stahlschrott und Gussbruch, den TRM aus vorwiegend regionalen Stoffkreisläufen beziehen. CO2-Emissionen werden bereits bei der Produktion kontinuierlich reduziert und ‚Abfallprodukte‘ dem Produktkreislauf wieder zugeführt. Auch dieser Nachhaltigkeitsaspekt hat beim Wasserver-
band Grazerfeld Südost letztlich zur Wahl von Gussrohren geführt – die Alternative aus Kunststoff ist schließlich kein Recyclingprodukt. Der Wasserverbands-Geschäftsführer lobt außerdem die tadellose Zusammenarbeit von der Rohrlieferung über die Koordination auf der Baustelle bis hin zum einwandfreien Materialzustand der zugestellten Ware. Denn beim Transport könnte die Oberfläche der Rohre Schaden nehmen, was zu Korrosion führen würde – nach einer Prüfung durch den Wasserverband musste auch hier nichts beanstandet werden.
HERAUSFORDERNDE STARKREGENEREIGNISSE
Die Erschließung des neuen Wasservorkommens in der Thondorfer Au verlief problemlos bis zum Juni 2023, in dem es zu 100-jährigen Regenereignissen gekommen ist. Die überflutete Künette bedeutete nicht nur einen Mehraufwand wegen der jedes Mal notwendigen Teilsanierung, die größte Sorge von Dietmar Luttenberger galt der Sauberkeit der Transportleitung: „Die schlimmste Angst hatte ich als Bauherr davor, dass aufgrund der Starkregenereignisse etwas ins Rohr geschwemmt wird.“ Das sei die größte Gefahr beim Leitungsbau: „Wenn das Rohrendstück beim Verlassen der Baustelle nicht 100 prozentig dicht verschlossen wurde und dann kommt es zu solch einem Starkregenereignis. Sobald Oberflächenwasser ins Rohr gelangt und dieses über mehrere Kilometer mit dreckigem Wasser angefülllt wird – dieses Rohr kriegt man nicht mehr rein“, berichtet der Geschäftsführer des Wasserverbands Grazerfeld Südost von seiner schlimmsten Befürchtung. Dank gewissenhafter Vorkehrmaßnahmen konnte dieses Worst-
Neben der Robustheit war die nachhaltige Herstellung der TRM-Gussrohre ein entscheidendes Kriterium für den Wasserverband Grazerfeld Südost.
Case-Szenario glücklicherweise abgewendet werden. Die Leitung konnte ohne Beanstandung sofort in Betrieb genommen werden. „Die Dichtheit und die Hygiene: Alle Untersuchungen haben von Anhieb an gepasst – das war sensationell.“ Mit Ende April wird die neue Brunnenanlage und die Transportleitung in Betrieb gehen und für viele Generationen die Gemeinden Hart bei Graz, RaabaGrambach, Gössendorf, Hausmannstätten, Fernitz-Mellach und Vasoldsberg mit hochwertigem Trinkwasser versorgen.
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