credo. Das Magazin für Mitarbeitende der Katholischen Kirche im Kanton Zürich

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«Künftig mehr agieren als reagieren und funktionieren.» Wie hat die Pandemie uns, unsere Arbeit, unsere Pfarrei und Kirchgemeinde verändert? Mitarbeitende aus Pfarreien, Blauring und Generalvikariat über ihre Erfahrungen nach fast zwei Jahren Corona.

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Fotos: Manuela Matt

Rückmeldungen gaben mir den Eindruck, dass die Musik in der Pandemie leere Räume füllen konnte und die Funktion von (Wort-)Gottesdiensten übernommen hat. Musik hilft, Trennung zu überwinden und das Gefühl von Einsamkeit zu verdrängen. Diese etwas andere Gewichtung hat den Wert der Musik als Teil der Kunst, der Kultur und des Gottesdienstes gesteigert. Das Problem von Nähe und Distanz wurde zentral. Seit die physische Distanz grösser geworden ist, schätze ich zum Beispiel den Wert einer Umarmung mehr als vorher. Zudem hat uns die Pandemie einen Marschhalt verordnet. Künftig ist mehr Agieren als Reagieren und Funktionieren angesagt. Die Kirche muss neu gewichten, und wir sollten flexibler auf Bedürfnisse eingehen. Der interkulturelle und interreligiöse Dialog wird wichtiger werden. Zudem hat uns als Team Corona näher zusammengebracht.

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Mit Corona war vor allem die Unbeschwertheit Knall auf Fall weg. Wir mussten aus einer gelähmten Situation heraus Anlässe organisieren und sehr flexibel unterwegs sein. Ich musste meine Lektionen anders gestalten, andere Formen ausprobieren, immer den Abstand wahren. Ich schickte viele Dinge nach Hause zu den Kindern und Jugendlichen, unter anderem auch digitale Botschaften in der Form von Videos. Die Maske irritierte die Kinder im Unterricht. Viele Menschen sind empfindlicher und emotionaler geworden. So auch die Eltern der Kinder. Mit ihnen gab es mehr Konflikte als früher. Bei der Impffrage spüre ich die Spaltung im beruflichen und privaten Umfeld. Wir haben in der Pfarrei Leute verloren, die sich sagen: Es geht auch ohne Kirche. Diese müssen wir zurückholen. Das setzt Offenheit für Neues, Anderes voraus, zum Beispiel Gottesdienste auf dem Bauernhof.

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Credo Nr. 1

Brigitte Broch 2H[LJOL[PU 2PYJONLTLPUKL ;OHS^PS


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