Saison (November 2022)

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Eine Welt in Bewegung.

TOURISMUSMAGAZIN • #2/22 • NOVEMBER 2022
ÖSTERREICHISCHE POST AG FZ 22Z043506 F | RETOUREN: TIROL WERBUNG GMBH, MARIA-THERESIEN-STRASSE 55, 6020 INNSBRUCK
Welche Städte habt Ihr im Blick? WINTER 2022/23 Antwerpen, Berlin, Birmingham, Bristol, Brüssel, Dublin, Edinburgh, Eindhoven, Göteborg, Hamburg, Helsinki, Kopenhagen, London, Luxemburg, Manchester, Newcastle, Paris, Rotterdam, Stockholm, Tel Aviv GANZJÄHRIGE DIREKTFLÜGE Amsterdam, Frankfurt, London, Wien transavia.com, lufthansa.com/airdolomiti.com, easyjet.com/ba.com/jet2.com, austrian.com www.innsbruck-airport.com

SAI SON WANDEL INHALTSVERZEICHNIS

Transformationsexperte Wolf Lotter im Gespräch über das Phänomen „Wandel“ 10 Siegeszug des Schnees Wie der Winter im Tiroler Tourismus Einzug gehalten hat 18 Heiße Zeiten

Welche Folgen kann der Klimawandel auf Tirols Leitbranche haben? 22 Gute Ideen

Wie Regionen und Betriebe mit innovativen, nach haltigen Ideen vorangehen

30 „An einem Strang“ Interview mit Alexander Jug, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Tirol 34 Arbeit: Neu definiert Work-Life-Balance, HomeOffice & Co. – wie sich die Arbeitswelt verändert 38

Angepasstes Angebot

„Die Öffis werden immer wichtiger, weil in den Zielmärkten immer mehr Leute gar kein Auto haben.“

Die Gesellschaft entwickelt sich weiter. Was bedeutet das für den Tourismus und sein Angebot? 46 Neue Methoden, neue Botschaften Die Tourismuskommu nikation wird komplexer, aber auch vielfältiger.

48 Hybrid ist das neue Analog Der Kongresstourismus hat wieder Fahrt auf genommen. Aber anders als vor der Pandemie 50 Schlusspunkt Der Wandel in Zitaten

IMPRESSUM

Die SAISON wöchentlich als Newsletter: saison.tirol/ newsletter

SAISON Tourismusmagazin, Nr. 2/2022 (71. Jahrgang)

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Tirol Werbung, Maria-Theresien-Straße 55, 6020 Innsbruck • Mit der Produktion beauftragt: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck • Chefredakteur: Matthias Krapf, MA • Redaktion: Daniel Feichtner, Mag. Susanne Gurschler, Mag. Simon Leitner, Esther Pirchner, Lisa Schwarzenauer, MA Fotografen: Franz Oss, Axel Springer • Grafik: BA, Sebastian Platzer, Lisa Untermarzoner Anzeigenverkauf: Wolfgang Mayr, w.mayr@target-group.at • Anschrift Verlag: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/ 58 6020, Fax DW -2820, redaktion@target-group.at Geschäftsführung Verlag: Mag. Andreas Eisendle, Michael Steinlechner, Matthias Krapf, MA

Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL https://saison.tirol/info/impressum abgerufen werden.

3 INHALT
18 10 48 © SCHNEEZENTRUM TIROL, SHUTTERSTOCK.COM, VVT
4 Wandel als Chance Kommentar von LR Mario Gerber 5 Veränderung ist die neue Normalität Editorial von Karin Seiler 6 „Wir sind Kopfarbeiter:innen geworden“

WANDEL ALS CHANCE

Nichts ist so beständig wie der Wandel“ – so lautet eine alte Lebensweisheit des griechi schen Philosophen Heraklit. Angesichts neu er Trends sowie ständiger gesellschaftlicher Veränderungen scheint dieses Zitat nichts an Aktu alität eingebüßt zu haben. Vor dem Hintergrund des Klimawandels, der Digitalisierung, des Fachkräfte mangels oder der demografischen Entwicklung spielt der Wandel auch im Tourismus eine wichtige Rolle und ist Herausforderung und Chance zugleich.

Die Tourismuswirtschaft mit ihren vielfälti gen Unternehmen und rund 48.800 Beschäftigten ist zweifelsohne ein bedeutender Wirtschaftszweig und -motor sowie Wohlstandsfaktor, der auch einen maßgeblichen Einfluss auf andere Branchen wie bei spielsweise Handelsbetriebe oder die Freizeitwirt schaft hat. Tirol ist bekannt für seine herausragende Gastgeberqualität, die von Gästen aus nah und fern in hohem Maße geschätzt wird. Nicht zuletzt sorgt der Tourismus in Tirol insbesondere auch im länd lichen Raum und in peripheren Ortschaften für zahlreiche Arbeitsplätze.

Um auch in Zukunft das Beste für unser Land, die Tiroler Bevölkerung sowie die Gäste hervorzu bringen, ist einerseits der Umgang mit den uns ver fügbaren natürlichen Ressourcen sowie mit unserer Umwelt entscheidend. Deshalb haben wir im Jahr 2021 gemeinsam mit Expertinnen und Experten einen zentralen Wegweiser, das Strategiepapier „Der Tiroler Weg – Perspektiven für eine verantwor tungsvolle Tourismusentwicklung“, erstellt. Für die

Zukunft wollen wir die Perspektive wechseln – weg von Quantität hin zu Qualität, ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“. Denn nur, wenn wir den Tiroler Tourismus nachhaltig und verantwortungsvoll wei terentwickeln, können wir das Tourismusland Tirol im nationalen und internationalen Wettbewerb stark positionieren.

Zudem ist es für eine zukunftsorientierte Tourismusentwicklung entscheidend, sowohl den Bedürfnissen der Gäste als auch der Bevölkerung gerecht zu werden. Die Wünsche und Anliegen der rund 764.000 Tiroler Einwohnerinnen und Ein wohner sowie der über 10 Millionen Gäste pro Jahr in Einklang zu bringen, ist keine einfache, jedoch eine ganz wesentliche Aufgabe, die uns auch künftig beschäftigen wird.

Eines ist klar: Wandel bedeutet nicht nur Ver änderung, sondern ist auch eine Chance zur Weiter entwicklung. Wenn wir es schaffen, den Tourismus mit gegenwärtigen Entwicklungen in Einklang zu bringen und neue Denkmuster zu etablieren, dann wird es uns auch gelingen, Tirol künftig als touris tische Modellregion weiter zu stärken.

Ihr

4 KOMMENTAR
L iebe Tirolerinnen und Tiroler!
VON TIROL
MARIO GERBER TOURISMUSLANDESRAT
© DIE FOTOGRAFEN

VERÄNDERUNG IST DIE NEUE NORMALITÄT

Wi r leben in bewegten Zeiten. Hat uns in den vergangenen Saisonen noch die Pandemie beschäftigt, so haben zwischenzeitlich Energiekrise, Teuerung und Arbeitskräf temangel diesen Platz eingenommen. Mit derart massiven Herausforderungen einher geht auch stets Veränderung.

Die ist nichts Neues. Wandel hat es immer schon gegeben, das zeigen uns die Natur – Stichwort Evolution – und die Geschichte der Menschheit ein drucksvoll auf. Was sich allerdings verändert hat, ist die Vielfalt des Wandels und dessen Geschwindig keit. Klimawandel, gesellschaftlicher Wandel und Co. machen die Situation aufgrund der Fülle an Pro blemstellungen komplex. Hinzu kommt das Tempo der Transformation, die entlang ihres Weges über die Industrialisierung zur Digitalisierung unserer Gesellschaft kontinuierlich an Fahrt aufgenommen hat. Das führt zu Verunsicherung und bei vielen auch zu Ängsten. Denn unsere Spezies neigt dazu, am Status quo festhalten zu wollen. Gerade in den vergangenen Jahren haben daher viele Menschen schmerzlich lernen müssen, dass das Leben geprägt ist von stetiger Veränderung, die man selbst sehr oft nicht beeinflussen kann.

Dieser Anpassungsdruck ist aber gleichzei tig ein Nährboden für Fortschritt und Innovation. Daher bleibe ich trotz der multiplen Krisen, die uns derzeit beschäftigen, mit Blick auf den heimischen Tourismus zuversichtlich. Die Branche hat in ihrer weit über hundertjährigen, erfolgreichen Geschichte immer schon gezeigt, dass sie mit schwierigen Situa tionen und Veränderung umgehen kann. So werden auch die aktuellen ökonomischen Herausforderun gen notwendige ökologische Weichenstellungen beschleunigen, die Digitalisierung Optimierungen in den Arbeitsprozessen ermöglichen und die ver

antwortungsvolle Weiterentwicklung unserer Tou rismuswirtschaft positiv prägen.

Darüber hinaus werden die Krisen und Schnelllebigkeit das Bedürfnis der Menschen nach Erholung und Regeneration in der alpinen Natur weiter beflügeln. Schon länger zeigt sich, dass Urlaub auch als Möglichkeit gesehen wird, sich eine Auszeit von den aktuellen Herausforderungen zu nehmen. Der Energieverlust, den wir alle im fordernden All tag erleben, muss ausgeglichen werden. Tirol als Kraftplatz der Alpen ist daher nicht nur eine lohnen de Positionierung, sondern gleichzeitig ein Auftrag, unsere Angebotsvielfalt und unsere Erlebnisqualität im Sinne eines wertschöpfenden Ganzjahrestouris mus noch breiter zu entfalten.

5 © TIROL WERBUNG / BLICKFANG PHOTOGRAPHIE
EDITORIAL

„WIR SIND

KOPFARBEITER:INNEN GEWORDEN“

WANDEL 6 © STANDORTAGENTUR TIROL
INTERVIEW

SAISON

Der Publizist und Transformationsexperte Wolf Lotter fordert, die wirklich wichtigen Fragen zu stellen. Und er plädiert dafür, mehr auf Kreativität, Selbstständigkeit, Vielfalt und weniger auf Mengen, Tempo, Masse zu setzen.

Das Gespräch führte Susanne Gurschler.

Herr Lotter, von Wandel, von Veränderung ist, gerade in letzter Zeit, viel die Rede. Was bedeutet der Begriff beziehungsweise wie definieren Sie ihn? WOLF LOTTER: Was wir seit Jahrzehnten erleben – uns aber sehr selten bewusst machen –, ist der Wandel von der Industrie gesellschaft zur Wissensgesellschaft. Den Begriff der Wissens arbeit hat der österreichisch-amerikanische Organisationsvor denker Peter Drucker geprägt. Was bedeutet das? Wir arbeiten nicht mehr im Schweiße unseres Angesichts, sondern mit dem Wissen und Know-how zwischen unseren Schultern. Wir sind Kopfarbeiter, Kopfarbeiterinnen geworden. Diese Veränderung passt aber gar nicht zur Arbeitskultur von heute, die immer noch aus der Industriezeit kommt: feste Arbeitszeiten, Arbeit im Büro, Arbeit ohne viel Selbstbestimmung. Wir versuchen, Probleme von heute mit Werkzeugen von gestern zu lösen. Das geht nicht.

Zu beobachten ist, dass Veränderung häufig mit Fortschritt, im Sinne von Gewinnmaximierung, verknüpft wird. Aber besteht Wandel im Schneller, Höher, Weiter? Nein, eben nicht. Die Industriegesell schaft hat uns Wohlstand und viele Konsumgüter beschert, das ist klar. Daran ist auch gar nicht so vieles schlecht, wie heute oft behauptet wird. Aber: Eine Massengesellschaft, die auf Massenprodukte setzt, vernachlässigt die Qualität. Des halb geht es nicht mehr um ein Mehr vom Gleichen, sondern Besseres, das gleichzeitig persönliche Bedürfnis se besser trifft. Es geht darum, dass die Phrase „Der Mensch steht im Mittelpunkt“ nicht nur dahingesagt, sondern auch verstanden wird. Tat sächlich brauchen wir mehr Individualisierung und Perso nalisierung in vielen Bereichen, weniger Denken in Mengen, Masse, Tempo. Das war historisch einmal wichtig – und ist für die Grundversorgung immer noch richtig –, aber wir sind schon lange darüber hinaus.

Nun ist ja nichts festgeschrieben, alles ist in Bewegung, verändert sich. Braucht es eine bewusste Transformation? Ja. Wir müssen dabei Inventur machen. Was können wir gut, was können wir nicht gut, was wissen wir? Da sagen alle immer: Das ist doch klar. Doch das stimmt nicht. Wir tun sehr vieles unbewusst und in Routinen. Kritisches Zweifeln, ob es nicht anders besser geht, gehört zum Geist der Innovation und Transformation dazu.

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WANDEL →
:
„Wir versuchen, Probleme von heute mit Werkzeugen von gestern zu lösen. Das geht nicht.“

Sie sprechen von einer notwendigen Transformation und von Wissensgesellschaft. Welche Prozesse müssen dafür in Gang gesetzt werden beziehungsweise erfolgen? Wir sind da ja schon weiter als vielfach gedacht wird. Die Transformation von der Industrie- zur Wis sensgesellschaft hat Menschen in den 1930er-, 1940er-Jahren beschäftigt. Damals war schon klar, wohin die Reise geht, und ich empfehle dazu immer die Arbeiten von Abraham Maslow, Josef Schumpeter und Peter Drucker. Das Wichtigste ist: Neue Organisationen denken, in denen mehr Selbstständigkeit frei gesetzt wird. Der Wissensarbeiter weiß mehr von seiner Arbeit als sein Chef, das hat Peter Drucker schon vor 50 Jahren gewusst. Es wird Zeit, dass sich das herumspricht.

Was ist die Folge davon? Es wird mehr Unternehmerisches geben, es wird mehr Eigenverantwortung geben, es wird mehr Selbst bestimmung geben, wenn wir das Industriekorsett in der Orga nisation abstreifen. Das gilt übrigens auch für andere Bereiche, etwa die Gesellschaft. Fast alle unsere Vereine, Institutionen, Schulen sind nach dem Muster des 19. Jahrhunderts ausgerich tet, als die industrielle Revolution unser Denken erfasst hat. Seither haben wir dieses System immer nur „optimiert“, aber nicht ein besseres System erdacht. Es wird höchste Zeit, damit wir als reiches Europa nicht zum eigenen Industriemuseum werden, sondern Innovationsmeister sein können.

Welche menschlichen Fähigkeiten, Eigenschaften – seien es Kreativität, Fantasie, aber auch andere Skills wie zum Beispiel die Idee als Motor der Veränderung – sollten verstärkt genutzt werden? Alles, was Sie genannt haben, mit viel Selbstbestimmung und ver bunden mit selbstständiger Arbeit. Kreativität ist ja nicht einfach mehr Kunst im Büro, sondern die Grund lage neuer Problemlösungen, also echter Innovationen. Kreative sind auch gute Handwerker, die etwas Neues probieren, weil sie mit alten Lösungen unzufrieden sind. Kurz: Kreativität ist die Evolution des Geistes, des Verstandes. Hier müssen wir lernen, dass solche Themen nicht nur an die Universität gehören oder in Seminare und Coaching-Gruppen, sondern in den Alltag. Die wichtigste Frage ist: Kann man das besser machen?

Es gibt sicher Unterschiede darin, welchen Beitrag bestimmte Bereiche, Gruppen leisten können/müssen, um einen Wandel herbeizuführen, damit wir Zukunft positiv und aktiv gestalten können. Welche würden Sie als essenziell ansehen beim Einzelnen, in der Industrie/Wirtschaft, insbesondere Tourismus, in der Gesellschaft, im Staatsgefüge? Wie ich schon sagte: die Leute mehr selbstständig arbeiten und ent scheiden lassen. Im Staat heißt das: mehr Bürgerinnen- und Bürgerrechte, mehr Zivilgesellschaft. In Firmen auch. Es ist ja nicht einzusehen, dass kluge, erwachsene Menschen morgens

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WANDEL
© WOLF LOTTER
„Es wird höchste Zeit, damit wir als reiches Europa nicht zum eigenen Industriemuseum werden.“

ins Büro oder in die Werkstatt kommen und wie kleine Kinder behandelt werden. Sie werden, wie der Berater Jürgen Fuchs es einmal so schön gesagt hat, morgens „angestellt“ und nach mittags „ausgestellt“. Dann gehen sie nach Hause, bauen Häuser, organisieren Familien, lösen komplexe Probleme. Privat sind sie unternehmerisch und selbst bewusst. In der Firma machen sie, was „der Chef sagt“. Das ist doch von gestern. Und dann wundern wir uns, dass nicht mehr geht? Natürlich wird die Lösung besser, wenn man sie von mehreren Seiten sieht. Diversität, also Vielfalt, ist ja nicht nur ein Mann-Frau-Thema, sondern eines, bei dem der und die Einzelne/n gesehen werden. Sie werden respektiert und man traut ihnen was zu.

Nehmen wir als Beispiel den Tourismus. Sie waren kürzlich in Tirol, u. a. beim Adler Forum und beim Kreativsummit Fö N. Welche Transformationen muss dieser Wirtschaftszweig erfahren? Worin bestehen die Chancen eines Wandels im Tourismus und wie könnte er angestoßen werden, wie könnte er ausschauen? Tirol wäre gut beraten, sich zu einem Standort für Wissensarbeit zu machen, zum alpinen Mekka der kreativen Industrie. Bei Fö N, dem Festival der Ti roler Kreativwirtschaft, gab es dazu sehr gute Aufschläge, alle praxisorientiert und hervorragend. Man kann beispielsweise Transformationsprojekte forcieren, wie sie von Chris Müller und Maria Dietrich gezeigt wurden, beides ausgewiesene Praktiker der Transformation. Sie haben die Linzer Tabakfab rik zu einem mittlerweile international als Vorbild gesehenen Zentrum des neuen Arbeitens und Vernetzens gemacht. Das sind keine Visionen und Utopien, sondern handfeste Erfolgsge schichten. So etwas braucht Tirol. Industrie, die neu denkt, die Wissen schätzt, Kreativität schätzt. Vielleicht weniger Tiroler Abend und ein bisschen Wertschätzung für Kopfarbeit und selbstständiges Denken. Auch beim Adler Forum habe ich in den Gesprächen nach der Veranstaltung deutlich gehört, was man will, wo es hingehen soll. Das ist doch schon sehr viel.

Was passiert, wenn wir diese notwendige Transformation nicht ange hen, nicht schaffen? Wir werden muffig, überflüssig und, wenn wir Glück haben, noch von einigen Leuten aus den Erdteilen besucht, die Interesse an der ganz alten Zeit haben. Wir ent scheiden jetzt, ob wir die gute Gegenwart in eine bessere Zu kunft umwandeln wollen – oder uns an dem festhalten, was wir schon immer gemacht haben. Das reicht noch für ein paar Leute ein paar Jahre. Aber dann sind wir fertig. Und ich werde sehr laut dafür eintreten, dass das nicht so wird. Das bin ich meinem Sohn, der heuer neun Jahre alt geworden ist, schuldig. Und ich glaube, ich bin nicht allein mit dieser Haltung.

Vielen Dank für das Gespräch.

ZUR PERSON

Wolf Lotter ist Transformationsexperte und Publizist. Sein Podcast „Trafostation“ läuft seit September 2022. Lotter ist Autor mehrerer Bücher, darunter „Innovation“ (2018), „Zusammenhänge“ (2020) und „Strengt Euch an!“ (2021). 2022 erschien „Unterschiede“, in dem es um Diversität in Gesellschaft und Wirtschaft geht. wolflotter.de

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„Wir entscheiden jetzt, ob wir die gute Gegenwart in eine bessere Zukunft umwandeln wollen.“

WIE DIE „ZWEITE SAISON“ ZUR ERSTEN WURDE

© SHUTTERSTOCK.COM

Heute ist Tirol Wintersportland erster Güte. Doch der Weg dorthin verlangte viel Pioniergeist, Innovation und Improvisation. Historiker Michael Forcher und Seefelds ehemaliger Tourismusdirektor Walter Frenes berichten, wie der Winter im Tiroler Tourismus Einzug gehalten hat.

Text: Daniel Feichtner

egen Ende des 19. Jahr hunderts wusste die Tiroler Bergwelt bereits weithin zu faszinieren. Grüne Almwiesen, klares Wasser und frische Luft fernab der überfüllten, schmutzigen Städte lockten Gäste aus ganz Europa in die Alpen – zumindest während der Sommermonate. Im Winter sah die Sache noch anders aus: Klirrend kalt, nass und düster präsentierte sich Tirol potenziellen Gästen mit den Bergen, die im Sommer Verkaufsschlager Nummer eins waren, mit Schneedecken umhüllt und weithin unzugänglich.

KALT, NASS UND DUNKEL

„Es hat in den 1890ern schon ein paar Vorstöße in Richtung Wintertourismus gegeben“, sagt Historiker und Autor Mi chael Forcher. Das waren vor allem Kur orte im Süden, die sich anboten, um dem kalten Winter zu entfliehen. Allerdings wurde bereits damals die Schönheit der winterlichen Natur betont – als Kulisse für Spaziergänge, und noch kaum für Sport. Und: „Sogar Innsbruck hat zeitwei se versucht, sich als ‚milde Winterstation‘ zu etablieren und mit geringem Schnee im Winter zu werben“, meint Forcher. Doch im Großen und Ganzen waren Schnee und Winter bestenfalls im Weg und eine lästige Unterbrechung des im Sommer bereits zunehmend blühenden Tourismus. Doch das sollte sich bald ändern.

MIT ZWEI BRETTERN ZUM ERFOLG

Im wahrsten Sinne des Wortes die Spur legte dem Wintertourismus im Winter 1892/93 der Tourismuspionier Franz Reisch mit den norwegischen „Schnee schuhen“, die er nach Tirol brachte. Heute weithin als Ski bekannt, waren sie ursprünglich als Abstiegshilfe für Alpi nist:innen in den winterlichen Bergen gedacht. Doch die Bretter selbst wurden schnell zum Fokus der Freizeitindustrie, und so fanden bereits Mitte der 1890er jährliche Skirennen in Kitzbühel statt. Und auch sonst hielt der Sport Einzug in den Tiroler Winter: „Um etwa 1900 haben schon rund ein Dutzend Orte zum Rodeln, Eislaufen, Eisschießen, Bobrennen und Skilauf eingeladen“, erklärt Forcher. „Zu gleich sind auch die ersten Wintersport vereine entstanden, wie die Wintersport vereinigung Kitzbühel oder der Skiclub St. Anton. Den Winter zu einem bedeutenden Faktor zu machen, ist am Anfang aber nur wenigen Destinationen gelungen.“

→ Wachstumstendenzen

Hatte Kitzbühel 1913 noch 1.800 Winter gäste, auf die rund 8.500 Über nachtungen kamen, waren es 1927/28 bereits 7.521, auf die 67.500 Nächtigun gen entfielen. Im Winter 1931/32 stieg diese Zahl auf 11.400 Gäste und mehr als 100.000 Übernachtungen.

St. Anton gelang es, sich alleine im Zeitraum zwischen den Saisonen 1928/29 und 1930/31 von 6.000 Gästen mit 43.600 Übernachtungen auf knapp 10.000 Gäste mit 70.000 Übernachtun gen beinahe zu verdoppeln.

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ZWISCHEN DEN KATASTROPHEN

Mit dem Ersten Weltkrieg erlebte der sich gerade entfaltende Wintertourismus eine Zäsur – allerdings nicht für lange. Im Gegenteil: Nach dem Ende des Kon flikts gelangten viele Skiausrüstungen aus Heeresbeständen in den Besitz von Zivilist:innen. „Und auch die mittler weile zahlreichen Skiclubs, die sich 1913 zum Tiroler Skiverband zusammenge schlossen hatten, nahmen ihren Betrieb bald wieder auf“, beschreibt Forcher. „Im Winter 1921/22 gründete Hans Schneider in St. Anton die erste Gruppenskischule. Damit ist nicht nur die Grundlage für das moderne Skischulsystem geschaffen, son dern auch St. Antons Position als skipäd agogisches Zentrum zementiert worden.“

ERNEUTER RÜCKSCHLAG

Die Pionierarbeit, die durch das Genre des Skifilms ebenso vorangetrieben worden war wie durch die Etablierung von Win tersport-Wettkämpfen, bei der Tirol eine international führende Rolle einnahm, sollte bald einen weiteren jähen Dämpfer erleiden. Die Weltwirtschaftskrise, die eine 100-Mark-Gebühr für deutsche Rei sende mit sich brachte, war dabei nur der Auftakt. 1933 folgte die 1.000-Mark-Sper re, die den Tourismus aus Deutschland nahezu vollständig zum Erliegen brachte. Zwar gelang es teilweise, Gäste aus ande ren Ländern zu mobilisieren, und mit dem Fall der Sanktion und dem zwei Jahre später erfolgten Anschluss kamen auch wieder Deutsche nach Tirol, „doch das war ein kurzes Aufflackern, bevor der Kriegs

ausbruch das Leben völlig veränderte“, schreibt Forcher in seinem Buch „Zu Gast im Herzen der Alpen“. „Und bei den vielen Städtern, die später in den Bergen Schutz vor den Bomben suchen, von Touristen zu sprechen, wäre zynisch.“ Und so erlebte der Fremdenverkehr in seiner Gesamtheit einen erneuen Stillstand.

→ Vom Hundertsten ins Tausendste 1931 erreichte die Weltwirtschaftskri se ihren Höhepunkt in Deutschland –dem wichtigsten Herkunftsmarkt für den Tiroler Tourismus. Um ihre eigene regionale Wirtschaft zu entschädigen, erlegte die deutsche Regierung ihren Bürger:innen eine Gebühr von 100 Reichs mark – heute rund 450 Euro – bei Reisen ins Ausland auf. 1933 wurde aus dieser Maßnahme eine Wirtschafts sanktion des eben an die Macht gekommenen nationalsozialistischen Regimes: Mit der 1.000-Mark-Sperre mussten deutsche Staatsbürger nun die zehnfache Gebühr entrichten, wollten sie nach oder durch Österreich reisen. Die Folgen für den Tourismus waren desaströs.

NEUSTART

Mit dem Wiederaufbau erfolgte der Reboot des Fremdenverkehrs – erst langsam, aber stetig. Dabei gewann auch der Winter als „zweite Saison“ zusehends an Bedeutung: Die vielen neuen Betten mussten besser ausgelastet werden. Und auch das Ski schulwesen bekam neuen Aufschwung. „1952 gab es bereits 60 Skischulen“, er

Schon zu Beginn des 20. Jahr hunderts luden einige Orte in Tirol Gäste zu Wintersport aktivitäten aller Art ein.

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„Sogar Innsbruck hat zeitweise versucht, sich als ‚milde Winterstation‘ zu etablieren und mit geringem Schnee im Winter zu werben.“
FORCHER, HISTORIKER UND AUTOR

zählt Forcher. „20 Jahre später sollte sich diese Zahl verdoppeln.“ Dazu kam eine weitere Entwicklung: die mechanischen Aufstiegshilfen. „Ich erinnere mich noch an den ersten Sessellift, der 1949 auf dem Schlossberg in Lienz in Betrieb ge nommen wurde“, berichtet er aus seiner Kindheit. „Das war damals etwas ganz Sensationelles.“ Damit wurden die Berge auch im Winter deutlich einfacher zu be zwingen, und einem breiten Skitourismus stand nichts mehr im Wege.

→ Hoch hinaus 1956 waren in Tirol 20 Seilbahnen und Sessellifte sowie 102 Schlepplifte in Betrieb. Bis 1967 sollten es 116 Seil bahnen und Sessellifte werden, dazu kamen dann bereits 872 Schlepplifte. Und 2013 erwarteten in ganz Tirol nicht weniger als sechs Standseilbahnen, 136 Seilschwebebahnen und 321 Ses selbahnen die Wintergäste, die in den Skigebieten selbst mit 517 Schlepp liften zu den Gipfeln des Wintersport vergnügens gebracht wurden.

NACHZÜGLER AUF AUFHOLJAGD

Mit diesen Voraussetzungen erkannten auch mehr und mehr Regionen, die bis lang auf den Sommer gesetzt hatten, das Potenzial der kalten Jahreszeit – darunter nicht zuletzt Seefeld –, deren Nächtigun gen bis in die 1950er vor allem auf die war me Jahreszeit und britische Reisegruppen entfallen waren. „Wir haben Anfang der 1960er begonnen, uns mehr und mehr um Wintergäste zu bemühen“, sagt Walter

Frenes, der Mitte der 1950er als Direktor das Ruder des Tourismusverbands Seefeld übernahm. „Auch wenn wir nicht die geo grafischen Möglichkeiten für den alpinen Skilauf hatten wie andere Destinationen.“

Als Zugpferd diente dabei anfangs vor allem Skiweltmeister Toni Seelos, der die Werbetrommel für seine Heimatregion rührte.

Einen der wichtigsten Aha-Momen te hat Seefeld dabei Olympia zu verdan ken: Ein Jahr vor den Winterspielen 1964 wurde Frenes nach Norwegen eingeladen, wo er unter anderem den Holmenkollen, eine 317 Meter hohe Erhebung nahe Oslo, einen Besuch abstattete. „Dort haben wir gesehen, wie Zigtausende Norweger am Wochenende zum Langlaufen in die Wälder verschwunden sind, Eltern mit Kindern, Wettläufer, Senioren – einfach alle“, beschreibt er. „Da war uns klar, dass wir uns da dranhängen mussten.“ Und der Moment war perfekt. Denn mit den ersten Olympischen Spielen in Innsbruck blickte die Welt des Wintersports nach Tirol.

IMPROVISATIONSTALENT

Einfach war die Pionierarbeit allerdings nicht, auch wenn sich die Seefelder den

13 WANDEL
„1952 gab es bereits 60 Skischulen. 20 Jahre später sollte sich diese Zahl verdoppeln.“
MICHAEL FORCHER
Auch Eislaufplätze wie in Kitzbühel um 1910 waren mancherorts früh eine Attraktion.

Zum Skifahren und Skisprin gen, das ursprünglich als eine kombinierte Disziplin galt, wurden in ganz Tirol Schanzen errichtet, wie hier die Husselhofschanze in Innsbruck im Jahr 1908.

Direktor der Schanzenanlage Holmen kollen, der selbst ehemaliger norwe gischer Nationalläufer war, nach Tirol holte. Er brachte den Touristiker:innen drei Wochen lang die Grundprinzipien bei – inklusive praktischer Einweisungen ins Langlaufen. „Das hat uns, die wir nur Ski Alpin kannten, ziemlich die Augen geöffnet, als wir gesehen haben, was für eine Herausforderung selbst ein kleiner Hügel sein kann“, meint Frenes amüsiert. Und auch die Technik steckte noch in den Kinderschuhen: Erst versuchten die Tou ristiker:innen Bauhofmitarbeiter:innen zum Präparieren der Loipen zu rekru tieren. Als das nicht zu den erwünschten Resultaten führte, griffen sie zu einem damals aus Kanada importierten Skidoo, hinter dem sie zwei in Spurbreite zusam mengeschraubte und mit einer Bleiplatte beschwerte Langlaufskier herzogen.

„Im Tiefschnee hat das toll funk tioniert“, lacht Frenes. „Aber sobald der Schnee ein wenig härter geworden ist, hat es das Konstrukt aus der Spur geworfen.“ Schlussendlich war es aber eine Koopera tion mit dem Fahrzeugentwickler Käss bohrer, der zum Erfolg führte: Innerhalb weniger Jahre stand den Seefelder:innen hervorragendes Gerät zur Verfügung, um Loipen vorzubereiten. „Da sind dann die Skandinavier zu uns gekommen, um sich anzuschauen, wie wir das machen“, meint Frenes nicht ohne Stolz.

ÜBERREDUNGSKUNST

Und auch den Gästen den neuen Sport nä herzubringen, war eine Herausforderung. Frenes selbst klapperte Sportgeschäfte ab, um die Betreiber zu überreden, dort Langlaufausrüstung anzubieten. Und der bekannte Sportjournalist Hans

Breidbach-Bernau bezog vor dem See kirchl, Seefelds Wahrzeichen, Stellung, um dort mit Leihschuhen und -skiern Gäste direkt an den Winterwanderwegen zu rekrutieren. „Mitte der 1960er hatten wir rund zehn Prozent Langlaufgäste“, er innert sich Frenes zurück. Und auch die restliche Infrastruktur wuchs. „Ende des Jahrzehnts konnten wir Winterwanderern 40 Kilometer Wanderwege bieten.“ Dazu kamen acht Fünf-Sterne-Häuser, 40 Eis stockschießplätze und viele Nachtlokale. „Das ist so weit gegangen, dass die Inns brucker am Wochenende zu uns gekom men sind, um auszugehen.“

WINTER ALS LUXUSVORREITER

Das stand im klaren Kontrast zum Som mer: Dort gab es noch immer relativ billi gen Massentourismus. Viele Hotels hatten Verträge mit britischen Reiseveranstal tern, die die Hotels gut füllten – allerdings bei deutlich geringerer Wertschöpfung. Kein Wunder also, dass die Billiggäste den Touristiker:innen zusehends ein Dorn im Auge waren. „Wir haben es echt schade gefunden, dass die tollen Häuser im Sommer mit Gruppenreisenden gefüllt waren“, meint Frenes. Doch die Wintermo nate machten dies durch das höhere Preis segment schnell wett. Also versuchte man

Das Seekirchl diente den Wintersportpionier:innen des TVB Seefeld als ideale Lokation, um neugierige Gäste für das Langlaufen zu gewinnen.

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©
SHUTTERSTOCK.COM,
PRIVAT, ARCHIV MICHAEL FORCHER

sich daran, auch das zu ändern. Schlüssel dabei war das Golfspiel. „Wir hatten bald rund sechs Prozent Sommergäste, die we gen des Golfs nach Seefeld kamen – und wir konnten ihnen den zweiten 18-LochPlatz in ganz Österreich bieten“, sagt der Touristikpionier. Damit gelang den Hotels der Umstieg von Gruppen auf Privatgäste – und die damit einhergehende Steige rung der Wertschöpfung.

BALANCE IN DEN 1980ERN

Spätestens mit den Olympischen Win terspielen 1976, die die Bilder aus dem Wintersportland ein zweites Mal in die ganze Welt trugen, wurde klar, dass der Siegeszug der Wintersaison ein voller Erfolg war – sowohl in Seefeld als auch im Rest Tirols. Entfielen landesweit An fang der 1950er noch rund 20 Prozent der Nächtigungen auf den Winter, waren es Ende des Jahrzehnts ein Viertel und zu Beginn der 1970er ein Drittel, während der Sommerreiseverkehr stagnierte und 1972 sogar leicht zurückging. „Im Winter 1985/86 haben sich die Übernachtungen zwischen Winter und Sommer schließlich fast die Waage gehalten“, sagt Michael Forcher. Und neu erschlossene Skigebiete inklusive der Tiroler Gletscher schufen viel Raum für die neuen Wintergäste.

Zipfer-Genießer dürfen’s jetzt persönlich nehmen: Ab sofort stehen auf den Urtyp-Flaschen die Namen unserer Fans! Und selbstverständlich können sie auch beim Lieblingswirt ganz persönlich anstoßen: Für das perfekt gezapfte Zipfer gibt’s Bier deckel mit dem Etiketten-Design und vielen verschiedenen Namen. Darauf ein Prost – urtypisch wie du!

„Wir haben Anfang der 1960er begonnen, uns mehr und mehr um Wintergäste zu bemühen. Auch wenn wir nicht die geografischen Möglichkeiten hatten wie andere Destinationen.“
WALTER FRENES, EHEMALIGER DIREKTOR
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Das Projekt „Bewusst Tirol“ hat ein klares Ziel

Die Förderung des Einsatzes von heimischen Lebensmitteln in der Tiroler Hotellerie und Gastronomie und die Stärkung der Zusammenarbeit von Tourismus und Landwirtschaft

Die teilnehmenden Betriebe werden für ihren hohen Einsatz heimischer Produkte ausgezeichnet und sind somit zweifelsohne Vorbilder für die re gionsbewusste Tourismusbranche. Die Auszeichnung „Bewusst Tirol“ ist auch ein Wegweiser für Konsumenten und Gäste, die Tirol am Teller genießen möchten.

KOOPERATION VON LANDWIRTSCHAFT UND TOURISMUS

Gemeinsam mit der Gastronomie, der Hotellerie, dem Gastrogroßhandel und dem Tourismus werden Aktivitäten gestartet, die den Einkauf von Tiroler Produkten transparent und attraktiv machen.

KAUF HEIMISCHER LEBENSMITTEL SCHAFFT ARBEITSPLÄTZE

Wer auf Qualität achtet, liegt bei heimi schen Lebensmitteln genau richtig. Das

Bewusstsein für Regionalität wächst in der Bevölkerung gerade in diesen Tagen. Dieses gilt es weiterhin zu stärken und vor allem in der Gastronomie zu verankern.

NACHHALTIGER IMAGEGEWINN

T irol zählt zu den beliebtesten Touris muszielen in Österreich. Gäste, aber auch Einheimische verbinden das Land Tirol mit schmackhaften, traditionellen Speisen aus heimischen Lebensmitteln. Genau hier setzt das Projekt „Bewusst Tirol“ an. Die ausgezeichneten „Bewusst Tirol“ Betriebe bieten ihren Gästen nicht nur Schmankerln aus Tiroler Produkten an, sie geben auch Wissenswertes zu diesen Spezialitäten weiter und ermög lichen Einblicke in die handwerkliche Herstellungsweise.

KONTAKT

Agrarmarketing Tirol GmbH

Maria-Theresien-Straße 57/3, 6020 Innsbruck Tel.: 0512 575701

E-Mail: office@agrarmarketing.tirol www.qualitaet.tirol

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Agrarmarketing Tirol © JOHANNA JENEWEIN, DIE FOTOGRAFEN © ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Matthias Pöschl GF Agrarmarketing Tirol
230 BETRIEBE SETZEN NACHWEISLICH AUF TIROLER LEBENSMITTEL WEIL REGIONALITÄT SCHMECKT!

HEISSE ZEITEN FÜR DEN TOURISMUS

Der Klimawandel wirkt auf alle Regionen, aber nicht in jeder auf die gleiche Weise. Über die Folgen für Tirol und den Tourismus sprachen wir mit Marc Olefs von der ZAMG und Michael Rothleitner, Leiter des Schneezentrums Tirol.

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© SCHNEEZENTRUM TIROL (2), ZAMG

Im Labor unter freiem Himmel wird der Schnee analysiert.

Den Eindruck, dass in Tirol die Winter früher kälter, die Jahres zeiten deutlicher unterscheidbar und die Gewitter weniger heftig waren, kennt jeder, der seit einigen Jahr zehnten hier lebt. Den wissenschaftlichen Beleg für diese Entwicklungen und halt bare Prognosen für die Zukunft liefern Forscher:innen wie Marc Olefs, Abtei lungsleiter Klimaforschung der Zentral anstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Als einer von mehreren Autor:in nen legte er 2021 den Sachstandsbericht „Tourismus und Klimawandel“ vor. Dieser gibt einen guten Überblick über Klimaver änderungen in Österreich, zeigt den Bei trag des Tourismus zur Klimakrise und ihre Auswirkungen auf ihn auf.

WIE WIRKT CO2 ?

Seit dem Beginn des industriellen Zeit alters hat sich die Lufttemperatur auf der Erde um 1,1 °C, in Österreich um 2 °C erhöht, unten im Tal ebenso wie oben auf dem Berg. Die Hauptursache dafür ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe – und zwar unabhängig davon, wo auf der Welt sie geschieht. Denn CO2 verteilt sich rasch in der gesamten Erdatmosphäre. Nur die Hälfte davon wird innerhalb von 50 Jah ren wieder abgebaut, die andere bleibt bis zu 100.000 Jahre dort erhalten. Als Folge davon dehnen sich die Wettergebiete stär ker in Richtung Pole aus.

Für Österreich bedeutet das, dass sich der subtropische Hochdruckgürtel

hierher verlagert. „Die Jahressumme des Niederschlags hat sich zwar kaum verändert, doch er verschiebt sich vom Sommer in den Winter. Im Sommerhalb jahr herrscht stabileres Hochdruckwetter, die Trockenperioden werden länger und intensiver, auch die Übergangszeiten erwärmen sich“, zählt Marc Olefs einige Klimabedingungen der Zukunft auf. Da sich auch die Feuchtigkeitsaufnahme der Luft und die Verdunstung mit der Tempe ratur verändern, werden – so paradox das klingt – die Niederschläge heftiger.

GUT GEKÜHLT IM GEBIRGE

Aus touristischer Sicht sind sogar einige positive Effekte zu erwarten: Im Som mer ziehen höhere und damit kühlere Lagen hitzegeplagte Talbewohner:in nen an. Invasive Pflanzen siedeln sich in diesen Regionen weniger leicht an, Pollenallergiker:innen genießen die reizarme Luft. Sommerliche Outdoor aktivitäten wie Wandern, Klettern oder Radfahren können ins Frühjahr und den Herbst ausgedehnt werden, ein Effekt, der sich beispielsweise im sehr warmen Oktober 2022 in Österreich bestätigte. „Dass sich auch die Thermik verändert, hat schließlich Einfluss auf den Flugsport“, merkt Olefs an.

TEURE ERHALTUNG

Doch in Zukunft wird sich, wer zu einer Tour im Gebirge aufbricht, besser über das Wetter informieren müssen. Extreme wie

19 WANDEL →
„Der Tourismus hat ein ureigenes Interesse an der Idee der Nachhaltig keit und des Klimaschutzes.“
Ideale Freiluftbedingungen findet das Schneezentrum im Labor im Kühtai vor.

Starkregen nehmen zu, Unwetter (Gewit ter, Hagel) werden deutlich gefährlicher, Muren werden wahrscheinlicher, die Steinschlaggefahr ist, da die Permafrost böden auftauen, erhöht.

Ein Effekt, der im Hochgebirge schon deutlich wahrnehmbar ist, hängt mit dem Rückgang der Gletscher zusam men: Bestehende Routen sind strecken weise nicht mehr begehbar und müssen durch bauliche Maßnahmen wieder geschlossen werden. Ein bekanntes Beispiel ist die 142 Meter lange Hänge brücke über den Gurgler Ferner, die die Verbindung zwischen Hochwildehaus und Ramolhaus gewährleistet. Nicht immer sind so große Eingriffe nötig, die Pflege von Wanderwegen, Schutzhütten und Seilbahnen wird aber insgesamt aufwendiger.

(VIEL) WENIGER WINTER?

Und wie lautet die Prognose für die kalte Jahreszeit? Wir alle kennen Sepp Schluiferers 1909 geprägtes Spottwort: „Sieben Monate herrscht Winter, die anderen fünf Monate ist es kalt.“ Sind es womöglich bald nur mehr drei, zwei oder kein Monat Winter mehr?

Die gute Nachricht ist: Auch in Zu kunft wird es in höheren Lagen schnee reiche Winter geben. Die schlechte: Die Schneedecke bleibt weniger lang ge schlossen und die Schneehöhe nimmt ab. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind es im Durchschnitt 40 Prozent weniger – etwas mehr in Lagen bis 1.500 Meter Seehöhe, etwas weniger in höheren.

Die Prognosen, die Marc Olefs und seine Kolleg:innen für die Schneehöhe machen, verdeutlichen zudem, wie sehr es auf die Erreichung der Pariser Klima ziele ankommt: „[…] ohne Klimaschutz“, heißt es in „Tourismus und Klimawan del“ dazu, nimmt die Schneehöhe bis zum Ende des Jahrhunderts „um ca. 50, 70 und 90 Prozent in hohen, mittleren

Das Schneezentrum Tirol testet neue technische Entwicklungen unter Realbedingungen: Auf einer handelsüblichen Schneelanze sitzen die Düsen eines Prototyps zur Erzeugung eines Ionenfelds. Dadurch soll das Wasser schneller zu Schnee gefrieren.

und tiefen Lagen“ ab. Werden die Pari ser Ziele hingegen global erreicht, dann lassen sich die Abnahmen „auf ca. 10, 20 und 40 Prozent […] drastisch redu zieren“.

Ähnlich beurteilt das Projekt FuSe-AT (Future Snow Cover Evolution in Austria) die Entwicklung, durchgeführt 2020 bis 2022 von ZAMG, Institut für Geographie der Universität Innsbruck, Climate Change Center Austria und Schneezentrum Tirol. Demnach hat die Schneedeckendauer seit 1961 im Öster reichschnitt um 40 Tage abgenommen, rund 20 weitere sind mit Erreichen der Pariser Klimaziele bis 2100 zu erwarten. Ohne Klimaschutz könnte die Schnee deckendauer im Österreichmittel um 65 Prozent abnehmen. Mehr Nieder schlag im Winter sorgt nur oberhalb von 2.500 Meter Meereshöhe und im Kern winter für den Erhalt der Schneedecke. Und auch mit technischer Beschneiung ist der Rückgang nicht auszugleichen. Denn mit der Erwärmung werden auch dafür die Zeitfenster kürzer, die Bildung von Kälteseen in Tallagen wird seltener.

ANPASSUNG UND VERMEIDUNG

Das Interesse der Tiroler Tourismuswirt schaft an der Einhaltung der Klimaziele ist daher groß. Jede:r Einzelne muss dazu beitragen, betont Olefs, sonst sind

20 WANDEL
© SCHNEEZENTRUM TIROL (2), ZAMG/ÖKS15/MORICE ET AL. 2021
„Wir suchen nach Ideen, die rasche Verbesserungen bringen. Im Freiluftlabor können wir sie auf ihre Effizienz testen.“
MICHAEL ROTHLEITNER, SCHNEEZENTRUM TIROL

Temperaturentwicklung bisher und Prognose für Österreich: bei weltweit ungebremstem Ausstoß von Treibhausgasen (rot), bei Erreichung der Pariser Klimaziele (grün) und wahrscheinlichste Entwicklung (blauer Stern)

Abweichung der jährlichen Temperatur (°C) im Vergleich zu 1850–1900

8

Quelle: ZAMG/ÖKS15/Morice et al. 2021.

1760 1780

Daten: ZAMG, ÖKS15 Klimaszenarien, HadCRUT 5.0.1.0 (Morice et al. 2021) Grafische Grundlage: ZAMG

sie nicht zu schaffen. Der Tourismus ist in dem Zusammenhang „Betroffener und Verursacher“, muss also mit schon geschehenen Veränderungen umgehen und zur Reduktion beitragen.

Ein Beispiel ist die Arbeit des Schneezentrums Tirol, das nach Lösun gen in beiden Bereichen sucht. Dessen Leiter Michael Rothleitner befasste sich schon als Vorstand der Mayrhofner Bergbahnen intensiv mit dem Thema, weil „ungefähr 25 Prozent des Jahres umsatzes für die perfekte Piste“ aufge wendet werden mussten, und vernetzte sich mit Skigebieten, Schneeerzeugern, Forscher:innen, wesentlichen Teilen der Wirtschaft und anderen Fachleuten im Bereich Schnee. 2017 mündeten diese Arbeiten in die Gründung des Schnee zentrums Tirol. Jährliche Symposien brachten rund 70 Projektideen hervor, die die Institution mit verschiedenen Partnern bearbeitet.

ÖKOLOGISCH DENKEN

Anpassungsmaßnahmen des Schnee zentrums betreffen das Schneemanage ment. Dazu erheben die einzelnen Ski

Österreich Der 2-Grad-Weg Globales Mittel Der fossile Weg

gebiete, wann, wo und wie viel Schnee in einem Skigebiet gebraucht wird. Enorme Datenmengen zu Untergrund, Sonnen einstrahlung, Temperatur, Anzahl der Skifahrer:innen, Hangneigung etc. wer den verarbeitet, der Nutzen ist mit rund 25 Prozent Einsparungspotenzial groß. Forschungen zum effizienteren Einsatz von Energie und Wasser – unter Real bedingungen im Freiluftlabor im Kühtai – zielen auf eine verbesserte Technik ab. Damit können weitere 25 Prozent einge spart werden.

Eine der wichtigsten Entschei dungen in diesem Zusammenhang war laut Michael Rothleitner, nicht mehr nur nach ökonomischen, sondern nach ökologischen Maßstäben vorzugehen. Das trifft sich gut mit dem zukünftigen Bild des Tourismus, das Marc Olefs entwirft: „Man soll den Tourismus als neuen Lebensstil sehen. Im Paris-Life style – benannt nach der Stadt, in der die Klimaziele abgestimmt wurden – wäre ein Vorzeigeurlaub einer, der Erlebnis reichtum und Nachhaltigkeit verbindet. Wenn der Gast diese Idee mit nach Hause nimmt, ist das der Idealfall.“

Klimaprojektionen Österreich Pariser Klimaziel (+1,5 °C global) 2100

1

7

6

5

4

3

2

0

–1

ferne Zukunft 2071–2100 nahe Zukunft 2036–2065

Beobachtungen (1768–2020) 1800 1820 1840 1860 1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 –2

wahrscheinlichste Entwicklung (Stand 2022)

ZUM WEITERLESEN

→ Ulrike Pröbstl-Haider, Dagmar Lund-Durlacher, Marc Olefs, Franz Prettenthaler: Tourismus und Klimawandel, Springer Link 2021, online abrufbar via QR-Code.

→ www.lebensraum.tirol/ schneezentrum-tirol

→ fuse-at.ccca.ac.at

21 WANDEL

GUTE IDEEN FÜRS KLIMA

Die Frage, wie man im Tourismus dem Klimawandel begegnen kann, gab bei ganz unterschiedlichen Gruppen den Anstoß zum Umdenken: Gemeinden, Tourismusverbände, Beherbergungsbetriebe und Reiseanbieter bemühen sich um die Anpassung an den Klimawandel und die Vermeidung neuer Belastungen. Einige Best-Practice-Beispiele zeigen mögliche Wege auf.

VIELE IDEEN AUF KLEINEM RAUM

Lebensqualität durch nachhalti gen Tourismus“ lautet das Ziel des Tourismusverbandes Wilder Kaiser und seines Geschäftsfüh rers Lukas Krösslhuber. Im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit setzen sie laufend neue Maßnahmen. Pro Jahr spart man mindestens zehn Prozent Papier bei den Drucksorten ein, stellt jährlich vier Platzkonzerte, Bergdoktor-Veranstaltun gen und Ähnliches auf Green Events um und animiert die eigenen Mitarbeiter:in nen dazu, zu Fuß, mit dem Rad oder als

Fahrgemeinschaft zum Arbeitsplatz zu kommen. Ein Elektro-Poolauto steht seit November 2022 für Dienstfahrten bereit.

Auch bei den Gästen „konzent rieren wir uns auf die Mobilität. Sie hat in Bezug auf den CO2-Fußabdruck den größten Impact“, so Krösslhuber. Ziel ist es, bis 2024 dreimal mehr Anreisen per Bahn gegenüber 2019 zu erreichen. In dem relativ kompakten Gebiet sei die VorOrt-Mobilität einfacher zu gewährleisten als in einer weitläufigeren Region, meint der TVB-Geschäftsführer. Wanderbusse

22 WANDEL
©
„Eine wachsende Gruppe von Vermietern zieht beim Thema Nachhaltigkeit immer mehr andere mit.“

verkehren im Halbstundentakt zwischen den wichtigsten Infrastrukturpunkten. Zu den Wanderstartplätzen am Berg fahren zeitgleich bis zu drei Busse. Gäste, die an den Bahnhöfen Kufstein, Wörgl, St. Johann oder Kitzbühel ankommen, können mit der GästeCard öffentliche Busse in die Region kostenlos nutzen. Zudem nehmen 70 Betriebe an der „Grünen Anreise“ teil. Wer dieses Ange bot bucht, fährt mit einem kostenlosen Shuttle (buchbar über den TVB) von den Bahnhöfen Kufstein und Wörgl in die je weilige Unterkunft. Darüber hinaus gibt es in Abstimmung mit dem VVT bald eine umsteigefreie Busverbindung vom und zum Bahnhof Kufstein. Indem per Marketing Bahnhöfe und Bahnreisende adressiert werden, erhalten diese Ange bote viel Aufmerksamkeit.

Überhaupt sei das Feedback der Gäste sehr gut. Auf Vermieterseite „sind wir gerade an einem Wendepunkt“, so Krösslhuber, „wo eine wachsende Gruppe immer mehr andere mitzieht“. Er selbst sieht es als Ansporn, sich in Zukunft noch mehr für den nachhaltigen Tourismus einzusetzen.

Tirols beste Arbeitgeber

23 WANDEL
Mit der GästeCard und dem KaiserJet
letzte
Verkehr
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Meile und den regionalen
spielend.

NACHHALTIGKEIT

ASI Reisen

AUF ALLEN EBENEN

Es bleibt uns gar nichts anderes übrig, als dass wir Reisen so öko logisch und sozialökonomisch verträglich wie möglich anbieten“, sagt Ambros Gasser, Geschäftsführer von ASI Reisen. Das Unternehmen hat Tausende Reisen in die ganze Welt im Portfolio, 163 davon alleine in Tirol. Als erstes derartiges Unternehmen in Europa erhob es vor zwei Jahren den CO2-Foot print pro Reisendem und Reisetag und setzt ganz konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduktion. Seither bietet es keine Inlandsflüge mehr an, bindet öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Bahnen verstärkt in die Tourenplanung ein und schlägt Teilnehmer:innen Fahrgemein schaften vor: Buchen beispielsweise mehrere Personen aus derselben Stadt dieselbe Schneeschuhwanderwoche in

Tirol, dann regt ASI an, dass sie gemein sam mit nur einem Auto anreisen. Ob zu sätzliche Fahrten, etwa bei einem Ausflug im Rahmen der Reise, und Erlebnisse in einem guten Verhältnis standen, wird nach der Reise erhoben.

Eine weitere Maßnahme ist die Ver meidung von Wegwerfplastik wie Trink flaschen, bei 20.000 Kund:innen und durchschnittlich zehn Reisetagen ein beachtlicher Faktor. Guides vor Ort, 300 sind es insgesamt, erhalten Schulungen zur Nachhaltigkeit und geben das Wissen auch an die Reisenden ihrer Gruppen weiter. Die Verpflegung ist idealerweise regional, Unterkünfte sollten gewisse nachhaltige Standards erfüllen und einen geringen CO2-Ausstoß nachweisen können.

Beim eigenen Firmensitz, dem ASI Nest nahe Innsbruck, das 2019 errichtet wurde, achtete das Unternehmen daher besonders auf ökologische Verträglich keit. In dem Holzbau sind die bestmög lichen Materialien verbaut, eine grüne Fassade mit 26 Pflanzenarten sorgt im

Sommer für Kühlung und lässt im Win ter die Sonne herein. Geheizt wird mit Luftwärmepumpe und PV-Anlage. Der Bau war ein Puzzlestein auf dem Weg zur B-Corp-Zertifizierung, die ASI 2022 als erstes Reiseunternehmen in Österreich und Deutschland erhielt. Bewertet werden Firmenführung, Mitarbeiter- und Kun denmanagement, Einfluss auf die Umwelt und Gesellschaft. Auch deshalb würde Ambros Gasser das Haus jederzeit wieder genauso bauen. „Es beantwortet die Frage, wie wir sind: Wer uns im ASI Nest besucht, weiß sofort, wofür wir stehen.“

24 WANDEL
„Es bleibt uns gar nichts anderes übrig, als dass wir Reisen so ökologisch und sozialökonomisch verträglich wie möglich anbieten.“
AMBROS GASSER, GESCHÄFTSFÜHRER ASI REISEN
© ASI REISEN (2), CHRISTIAN FLATSCHER, DER STERN/IN THE HEADROOM (3), RB SÖLDEN/GERHARD BERGER Adresse und Firmensitz als Visitenkarte: ASI Reisen residiert In der Stille in einem Holzbau.

GUT SCHLAFEN

Hotels und Restaurants im Ötztal, am Mieminger Plateau und im Zillertal

Nicht erst seit der Energiekrise ha ben mehrere Hotels begonnen, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren und kreativ auf den Klimawan del zu reagieren: Sie sanieren Dachflä chen und Fassaden, setzen auf regionale Produkte, statten die Häuser mit PV-An lagen und/oder Wärmepumpen aus.

In Obergurgl sind bereits mehr als 70 Prozent auf Biowärme des örtlichen Energieanbieters umgestiegen, was ne ben der saubereren Energie noch andere Vorteile hat. „Wir haben keine Probleme mit den Kaminen mehr, keine Repara turen an den Heizkesseln. Wir haben Raum gewonnen, weil wir keine Öltanks mehr brauchen, und müssen uns über Legionellen keine Gedanken machen, weil das Wasser mit einer Temperatur von 90 Grad ins Haus kommt. Das Heizen wurde zwar nicht viel billiger, aber dafür nachhaltiger“, zählt Lukas Scheiber vom Hotel Edelweiss & Gurgl auf.

Einige Kilometer talauswärts, in Längenfeld, steht eines der frühesten Beispiele für Nachhaltigkeit in Tirol, das vielfach ausgezeichnete Naturhotel Waldklause. Die Liste der dort durchge führten Maßnahmen ist lang, sie reicht vom Massivholzbau mit Schafwolldäm mung über die Naturküche und ein Ab fallwirtschaftskonzept bis zu kleinsten Details wie Vogeltränken im Garten.

In Obsteig am Mieminger Plateau setzt das Landhotel Stern auf zukünftige Generationen. „Ein bisschen Bullerbü“, das Lebensgefühl von Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker, soll hier vermittelt werden. Das traditionsreiche Landgast haus und „erste klimaneutrale Hotel Ös

terreichs“ bietet einen CO2-Klima-Checkin, E-Auto und E-Mountainbikes, lädt zum „Larchbaden in den Larchwiesen“ und anderen naturnahen Aktivitäten an der frischen Luft. Erst kürzlich gelang die Umsetzung eines Öko-Hallenbades – ein schwieriges Unterfangen, von dessen Ge lingen man sich durch die „transparente Hallenbadtechnik, die Verbindung mit dem natürlichen Wasserkreislauf, die Visualisierung der Technik bei Solarzel len, Wasserreinigung usw.“ selbst über zeugen kann.

Regionale Produkte gehören in den Küchen solcher Betriebe dazu, einen stringenten Ansatz verfolgt das Guat z’essen in Stumm im Zillertal. Mit zwei Freunden gegründet vom Koch Peter Fankhauser, pflegt es die Permakultur, serviert vegetarische und vegane Menüs und wird für seine Kreativität gefeiert. 2021 erhielt es vom Gourmetführer Gault Millau drei Hauben verliehen und ist da mit das zweitbeste „Vegetarisch Vegane Restaurant“ in Österreich.

Gartentisch und Naturküche sind die Zutaten zum natur nahen Essen im Hotel Stern in Obsteig.

„Wir haben Raum gewonnen, weil wir keine Öltanks mehr brauchen.“
LUKAS SCHEIBER, GESCHÄFTSFÜHRER HOTEL EDELWEISS & GURGL
Der Ausguck im Hotel Stern lenkt den Blick zum Sterndlschauen in den Himmel.

DAS BESTE ALPENDORF 2021

Kaunertal

Im Kaunertal bemühen sich die unterschiedlichsten Gruppen um einen nachhaltigen, naturnahen Tourismus, und das mit einer ganzen Reihe von Initiativen und Kooperationen. Wichtige Player sind der Naturpark Kau nergrat, die Gemeinden und der Touris musverband, doch die lokale und über regionale Vernetzung geht viel weiter. Eine Initiative auf lokaler Ebene ist die seit 2017 bestehende Klimawan del-Anpassungsmodellregion „KLAR! Kaunergrat“ mit kleinen, aber wirkungs vollen Projekten. Gartenbesitzer:innen konnten günstig Regenwasserspeicher erwerben oder Obstbäume pflanzen. Der verlandete Kauner Weiher wurde renaturiert und dient nun wieder der

Bewässerung. 14 Brunnen versorgen durstige Wander:innen mit Trinkwasser. 2020 bis 2022 kamen unter dem Ti tel „CLAR – Clean Alpine Region“ zahlrei che Initiativen dazu. Dabei geht es jedoch nicht mehr um Anpassung, sondern um Vermeidung: Im Rahmen von „Raus aus dem Öl“ konnten sich Beherbergungsbe triebe bei der Energieumstellung beraten lassen, außerdem wurden ein E-Shuttle und ein E-Wanderbus eingerichtet, ein Handbuch bietet Gästen Tipps für kli maschonendes Verhalten. Was Dietmar Walser, Geschäftsführer des TVB Kau nertal, besonders freut, ist, dass Jugend liche sich an Aufforstungsprojekten be teiligen und dort steinige Hänge räumen, Zwergsträucher roden und viele kleine Tätigkeiten durchführen.

Die Klimawandel-An passungsmodellregion

„KLAR! Kaunergrat“ wird in der Ausstellung „Mit aller Kraft. Klima. Gletscher. Kaunertal“ im Modell nachvoll ziehbar, wie hier mit Trinkwasserbrunnen und dem Kaunertaler Weiher.

Seit 2021 können Besucher:innen des Kaunertals in der Dauerausstellung „Mit aller Kraft. Klima. Gletscher. Kau nertal“ im Quellalpin ganz ins Thema Klimawandel eintauchen. Forschungs projekte auf dem Gepatschferner, Maß nahmen zur Klimawandelanpassung, Kunst sowie die Nähe der Kaunertaler:in nen zu ihrem Ferner sind hier fundiert und sinnlich ansprechend aufbereitet.

Der neueste Kaunertaler Streich in Sachen Klimaschutz soll noch einige Schritte weiter gehen . Mit dem Innova tionszirkel wurde kürzlich eine Plattform geschaffen, auf der sich die Bürgermeis

ter, der TVB Kaunertal, der Naturpark Kaunergrat und die Kaunertaler Glet scherbahnen miteinander vernetzen. Bisher wurden dabei 20 Maßnahmen festgelegt, die Bevölkerung, Tourismus, Mitarbeiter:innen oder Naturschutz be treffen. Gerade deshalb sei es so wichtig, dass alle eingebunden sind, betont Wal ser. „Nachhaltigkeit funktioniert nur dann, wenn alle mit den Maßnahmen einverstanden sind und sie mittragen.“

Die langjährigen Anstrengungen machen sich bezahlt: einerseits durch eine gute Vernetzung weit über die Landes grenzen hinaus, andererseits durch eine Auszeichnung. 2021 verlieh die UN World Tourism Organisation der Vereinten Nationen dem Kaunertal den Titel „Best Alpine Village“. „Diese Auszeichnung war die Krönung“, freut sich Dietmar Walser, „sie zeigt, dass naturnaher Tourismus der richtige Schritt ist.“

„Nachhaltigkeit funktioniert nur dann, wenn alle mit den Maßnahmen einverstanden sind und sie mittragen.“
DIETMAR WALSER, GESCHÄFTSFÜHRER TVB KAUNERTAL
E-Mobilität und barrierefreie Angebote, Naturerlebnis und viele kleine und große Maßnahmen machen das Kaunertal zum Best Alpine Village. © SCHREYERDAVID, TOURISMUSVERBAND KAUNERTAL, TVB OBERLAND KAUNERTAL, ÖTZTAL TOURISMUS/LEO LINSER, ÖTZTALER VERKERHSGESELLSCHAFT

FLÜSSIG DURCHS TAL

Mobilitätsstrategie Ötztal 2030

Ein sehr hohes Verkehrsaufkom men und Staus, speziell in der Hochsaison, sind in tourismusin tensiven Regionen wie dem Ötztal keine Seltenheit. Der touristische Verkehr macht dabei höchstens 30 Prozent des Gesamtaufkommens aus. Daher, sagt Franz Sailer, Geschäftsführer der Ötzta ler Verkehrsgesellschaft (ÖVG), „müssen wir die Mobilität für Gäste und Einhei mische miteinander verschränken und effizient gestalten“.

Gemeinden, Ötztal Tourismus, Bergbahnen und Ötztaler Verkehrsge sellschaft ziehen deshalb im Projekt „Mo bilitätsstrategie Ötztal 2030“ am selben Strang, um in absehbarer Zeit eine tief greifende Wende herbeizuführen. Aus gehend von einer umfassenden Verkehrs studie wurden dabei die Anbindung an den Bahnverkehr und die Taktung der Öffis laufend verbessert und günstige Tarife geschaffen.

13 bis 14 Prozent beträgt der Anteil des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) seither im Ötztal – deutlich mehr als in Tirol insgesamt. Es darf und soll jedoch noch mehr werden. Dazu werden die Haltestellen aufgerüstet, etwa mit Fahrgasthäuschen oder Videokameras,

um den aktuellen Bedarf erheben und schnell reagieren zu können.

Auch beim Radverkehr ist schon einiges erreicht: Der durchgängige Rad weg von Haiming bis Sölden wurde bes ser beschildert und mit E-Ladestationen ausgestattet. An den Bushaltestellen ent stehen absperrbare Radboxen, und jeder Bus fährt im Sommer mit Radanhänger. Als Folge davon verzeichnet sowohl der Radverkehr mit eigenen Fahrrädern als auch der Fahrradverleih bei den Sport geschäften im Tal deutliche Zuwächse.

Ein heikler Punkt bleibt jedoch die Parkraumbewirtschaftung. Bei allen An reizen, die Rad- und Fußwege, E-Mobilität, öffentliche Verkehrsmittel und günstige Fahrten bieten, gelingt der Umstieg am besten, wenn „die Menschen einen Vorteil haben“, meint Sailer. „Jeder liebt sein Auto, aber die Alternative muss so einfach sein, dass man sagt: ‚Das mache ich!‘“

Im Sommer verkehren alle Busse der ÖVG mit – einfach zu beladendem – Radanhänger.

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„Jeder liebt sein Auto, aber die Alternative muss so einfach sein, dass man sagt: ‚Das mache ich!‘“
FRANZ SAILER, GESCHÄFTSFÜHRER ÖTZTALER VERKEHRSGESELLSCHAFT

Regionalität und Nachhaltigkeit – zwei Entwicklungen unserer Zeit, die im PillerseeTal längst zur Realität geworden sind.

Dass wir nicht so weitermachen können wie bisher, ist uns allen bewusst. Nachhaltigkeit ist aktuell wohl eines der brennendsten Themen in unserer Gesellschaft. Wachsendes Umwelt bewusstsein, Nachhaltigkeit als treibender Wirtschaftsfaktor und die Klimakrise als Basis einer neuen globalen Identität unterstreichen den Wandel in unserer Gesellschaft.

Die Herausforderungen und Rahmen bedingungen haben sich in den vergangenen Jahren nicht nur im Tourismus und im Alpenraum, sondern weltweit massiv verändert. Themen wie Klima- und Naturschutz, Verkehr oder auch Übernutzung sensibler Flächen sind zu drängenden ökologischen Fra gen geworden. Hinzu kommt eine neue Sensibilisierung auf der Nachfrageseite. Unberührte Natur, Freiraum oder auch die Ernährung nehmen einen noch be deutenderen Raum ein. Wurde Nachhal tigkeit bisher vor allem aus diesen öko logischen Gesichtspunkten betrachtet, so kommt man nunmehr nicht umhin, auch die sozialen Aspekte – Stichwort Tourismusgesinnung oder Fachkräfte mangel – sowie ökonomische Aspekte –Digitalisierung, Ressourcenmanage ment, Energie – in das Thema einzube ziehen. Nachhaltige Lebens- und Wirt schaftsqualität für Einheimische und nachhaltiger Tourismus können nicht isoliert voneinander betrachtet werden, sondern gehen Hand in Hand. Der TVB PillerseeTal verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zum Lebensraum-Management.

S o wird das Thema Nachhaltigkeit in der Region nicht als alleinstehendes, solitäres Thema betrachtet, sondern als Querschnittsauftrag, der bei allen Ent wicklungen und Maßnahmen integriert werden soll. Der TVB PillerseeTal ist

somit einer der ersten Verbände, die das Lebensraum-Management mit einer Nachhaltigkeitskoordinatorin als Stabs telle integriert haben. Katrin Pühringer arbeitet künftig in enger Abstimmung mit den Gemeinden und dem Regions marketing in diesem Bereich zusammen.

INITIATIVEN MIT ZUKUNFTSPOTENZIAL

Bereits jetzt bildet das PillerseeTal mit seinen authentischen Angeboten sowie der Rückbesinnung auf grundlegende Werte die ideale Grundlage, um einen besonders naturnahen und nachhaltigen Urlaub in unverwechselbarer Kulisse zu erleben. Wohin die Reise in der Zukunft gehen soll, erläutert Katrin Pühringer: „Wir haben uns hohe Ziele gesetzt. Das Thema Nachhaltigkeit soll künftig bei

jedem einzelnen Projekt mitschwingen – sowohl was laufende als auch neue Maßnahmen betrifft.“ Ein Vorhaben besteht darin, auf lange Sicht alle Veran staltungen in den fünf Orten des Tales als sogenannte „Green Events“ umzusetzen und bestehende Veranstaltungen auf ihre Klimafreundlichkeit zu prüfen. Es wird beispielsweise auf die Verwendung von Mehrwegbechern, die Möglichkeit einer autofreien Anreise sowie ein kulinari sches Angebot, welches saisonale und regionale Gerichte vorsieht, geachtet.

NACHHALTIGE MOBILITÄT

Umweltschonender Urlaub beginnt be reits bei der Anreise: Die Vielzahl von bahnfreundlichen Unterkünften ist ein weiteres Beispiel, wie im PillerseeTal

Tourismusverband PillerseeTal © LJ OFP-KOMMUNIKATION (2), DESFRANSESCO PHOTOGRAPY
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Nachhaltigkeit praktiziert wird. „Schon jetzt ermöglichen wir unseren Gästen eine möglichst entspannte An- und Ab reise per Bahn“, gibt Katrin Pühringer einen Einblick. Auch vor Ort braucht man kein eigenes Auto, um mobil zu sein. Dank einer Kooperation mit den ÖBB und VVT können mit der Gästekar te alle Nahverkehrszüge zwischen Wörgl und alle Busse in der Region kostenlos genutzt werden. Das Team des Touris musverbandes treibt aber nicht nur eine nachhaltige Entwicklung der Destination voran, sondern lässt auch den eigenen ökologischen Fußabdruck nicht außer Acht. „Wir möchten demonstrieren, dass jeder und jede einen Beitrag leisten kann“, so Pühringer.

LANDWIRTSCHAFT UND TOURISMUS IM EINKLANG

Ein Bereich, in dem Regionalität und Nachhaltigkeit naturgemäß eine große Rolle spielen, ist die Landwirtschaft. Aber wie kann das Zusammenspiel zwischen Tourismus und bäuerlichen Betrieben funktionieren? Mit dieser Frage befasst sich Maria Pirnbacher seit einigen Jahren eingehend. Als Bäuerin am Petererhof in St. Ulrich am Pillersee kennt sie das Leben auf einem bewirtschafteten Hof und die damit einhergehenden Her ausforderungen nur zu gut. Während das Zusammenwirken an einigen Be rührungspunkten bereits einwandfrei funktioniere – man denke an Angebote wie Urlaub am Bauernhof –, gebe es an anderen Stellen noch einiges zu tun, wie

Maria Pirnbacher erklärt: „Tourismus und Landwirtschaft brauchen einander. Bis zur gewünschten Symbiose haben wir aber noch einen weiten Weg vor uns. Wir müssen die Stärken des jeweils anderen viel besser nutzen.“ So können Touristi ker den Landwirten bei der Vermarktung unter die Arme greifen und im Gegen zug deren Expertise hinsichtlich land wirtschaftlicher Themen in Anspruch nehmen.

ECHT REGIONAL

In einem Zweig sehen Pühringer wie auch Pirnbacher großes Zukunftspoten zial: regionale Lebensmittelproduktion. Das PillerseeTal ist gesegnet mit vielen innovativen Direktvermarktern und regionalen Produzenten. Ein ambitio niertes Ziel wird sein, uns allen die Be deutung der heimischen Landwirtschaft und lokalen Erzeugnisse ins Bewusstsein zu rufen. „Wenn ich ein qualitativ hoch wertiges Produkt erzeuge, dann hat das seinen Preis. Ich finde es erschreckend, dass Nahrungsmittel, die 1.000 Kilo meter reisen, teilweise günstiger sind als Erzeugnisse aus der Region“, führt uns Maria die Realität vor Augen. Die OnlinePlattform „Marktplatz PillerseeTal“ sowie der monatlich stattfindende Markttag „Markthoangascht“ mit regionalen An bietern sind nur zwei Initiativen, welche den regionalen Genuss im PillerseeTal in den Mittelpunkt stellen.

STRATEGIEPROZESS

Gemeinsam mit Gemeindevertretern, Bergbahnen und Leistungsträgern der Re gion PillerseeTal wurde an einer CSR- und Nachhaltigkeitsstrategie gearbeitet. Dabei wurden einzelne Projekte und Vorhaben für die nächsten Jahre definiert und sollen gemeinsam im Netzwerk und gesamten Lebensraum umgesetzt werden.

Einige Projekte wurden bereits gestartet. So werden beispielsweise Mit gliedsbetriebe bei der Zertifizierung zum Österreichischen Umweltzeichen unter stützt.

UMWELTGÜTESIEGEL

Das österreichische Umweltzeichen ist ein unabhängiges Gütesiegel für Umwelt und Qualität. Die Auszeichnung wird an Betriebe verliehen, die sich besonders um Nachhaltigkeit bemühen. Aktuell werden Produkte und Dienstleistungen aus verschiedenen Branchen zertifiziert – auch Hotellerie und Gastronomie. Wer das Umweltzeichen von der Republik Österreich erhalten möchte, muss stren ge Richtlinien erfüllen. Diese werden von einem Gremium aus Umweltexperten erstellt und alle vier Jahre überarbeitet. Betrachtet wird dabei der gesamte „Le benszyklus“ einer Leistung – beginnend beim Rohstoff- und Energieverbrauch über die erwarteten Emissionen bis hin zu Verpackung, Vertrieb und Transport. Seit Kurzem können sich auch Regionen mit dem Umweltzeichen auszeichnen lassen. Das PillerseeTal möchte alles dafür tun, um sich dieses Siegel in den nächsten Jahren zu verdienen.

Nachhaltigkeits koordinatorin des TVB PillerseeTal Katrin Pühringer

KONTAKT

Tourismusverband PillerseeTal – Kitzbüheler Alpen Dorfplatz 1, 6391 Fieberbrunn Tel.: 05354 / 56304

E-Mail: info@pillerseetal.at www.pillerseetal.at

© ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG 29

ZUR PERSON

ist seit 2016 Geschäftsführer des Verkehrsverbundes

© VVT

„ TOURISMUS UND MOBILITÄT FUNKTIONIERT

NUR DANN, WENN ALLE AN EINEM STRANG ZIEHEN “

VVT-Geschäftsführer Alexander Jug im Gespräch über die Mobilitätswende, das Klimaticket und die Relevanz öffentlicher Verkehrsmittel für den Tiroler Tourismus.

Das Gespräch führte Lisa Schwarzenauer.

31
WANDEL

Herr Jug, wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? ALEXANDER JUG: Die Mobilität der Zukunft wird bunter, es wird mehr zwi schen verschiedenen Verkehrsmitteln gewechselt werden. Es wird immer Auto verkehr geben, aber die Leute werden flexibler sein, andere Verkehrsformen ausprobieren, mehr zu Fuß gehen und die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen – der Modal Split wird sich hier stark ändern.

Was funktioniert in Sachen Mobilität in Tirol bereits gut? Wir hatten 2016 79.000 Stammkund:innen, heute sind es 141.000. Das ist ein klares Zeichen, dass sehr viel gut funktioniert. Wir haben das Angebot in den letzten Jahren massiv ausgebaut, alleine im letzten Jahr wurde das Zugangebot in Tirol um 780.000 Ki lometer erweitert. Auch die Busangebote sind stark ausgebaut worden, und dazu gibt es mit den Klimatickets Österreich, Tirol und U26 unglaublich attraktive Tarifangebote.

Wo gibt es noch Luft nach oben? Bei der Mobilität in den Randzeiten und am Wochenende, und auch in den Seiten tälern – wir wollen, dass die Leute den öffentlichen Verkehr überall bis vor ihr Haus nutzen können, und da gibt es Ver besserungsbedarf. Im Freizeitverkehr müssen wir die einheimische Bevölke rung noch mehr überzeugen, dass man auch am Wochenende nicht immer das Auto braucht.

Gibt es Vorbilder für die Mobilitätsentwicklung in Tirol? Die Inspiration findet defini tiv in der Schweiz statt. Dort ist man, was den öffentlichen Verkehr betrifft, schon seit Jahrzehnten vorbildlich. Österreich ist in Summe auf einem guten Weg, aber wir sind noch nicht da angelangt, wo die Schweiz jetzt ist. National lohnt der Blick nach Vorarlberg. Unter den Verkehrsver

bünden tauschen wir uns immer aus und übernehmen wechselseitig Dinge. Die Fahrradboxen in Sölden sind zum Bei spiel in Vorarlberg entstanden.

Wie relevant sind öffentliche Verkehrsmittel für den Tourismus? Die Öffis werden immer wichtiger, weil in den Zielmärkten – ich denke jetzt an Hamburg oder Berlin – immer mehr Leute gar kein Auto ha ben oder einfach sagen, ich muss nicht jeden Weg mit dem Auto zurücklegen. Die Mobilität vor Ort wird immer mehr zu einem Entscheidungskriterium, wo man den Urlaub verbringt und wie man dorthin gelangt.

Sehen die heimischen Touristiker:innen das auch so? Ja. Tourismus und Mobilität funktioniert nur dann, wenn alle an einem Strang ziehen, und es ist deutlich erkennbar, dass auch bei den Touris musverantwortlichen das Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit da ist und allen klar ist, dass man hier etwas tun muss. Der Ausbau in den Tälern ist nur mit diesem klaren Bekenntnis und dem Verständ nis, dass Nachhaltigkeit ein wichtiges Handlungsfeld und Zukunftsthema ist, möglich – ohne den Tourismus würde es beispielsweise im Ötztal keinen Halb stundentakt geben, der ja auch den Ein heimischen zugutekommt.

Wie kann man die Anreise mit Bus und Zug noch attraktiver gestalten? Wir müssen einfach das Angebot schaffen. Was die ÖBB mit dem NightJet machen, ist eine tolle Sache, die europaweit viel Auf merksamkeit erzeugt. Solche Angebote sind vorbildhaft und gehören ausgebaut. Unser Job ist es, zu schauen, dass dann auch die Mobilität vor Ort passt und Gäste ganz entspannt ihren Urlaub verbringen können. Ich nehme da gerne das Beispiel Ötztal, wo man wunderbar ohne Auto anreisen und den Urlaub genießen kann,

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WANDEL
SAISON
DAS KLIMATICKET IN TIROL IN ZAHLEN Klimatickets U26: 15.025 Klimaticket Österreich: über 11.000 Klimaticket Senior: 28.576 Klimaticket Tirol: 29.498 (Stand: Oktober 2022)
:

Mit Angeboten wie dem Regiorad und dem RegioFlink Öffi-Shuttle wird daran gearbeitet, tirolweit die letzte Meile zu erschließen.

weil es eine Busverbindung im Halbstun dentakt gibt. Und natürlich geht es auch um die Änderung der Gewohnheit – bei der Familie, die seit zehn Jahren mit dem Auto ins Ötztal fährt, braucht es wie beim Berufspendler ein Umdenken, und das braucht einfach Zeit.

In Deutschland war das 9-Euro-Ticket ein großer Erfolg, aktuell wird gerade ein Nachfolge ticket um 49 Euro im Monat auf Schiene ge bracht. Ist eine ähnliche Aktion auch in Öster reich vorstellbar? Ich glaube, in Österreich gibt es mit dem Klimaticket Österreich schon ein sehr attraktives Angebot, wo auch der Fernverkehr inkludiert ist. Und es gibt immer eine zweite Komponente: Neben dem attraktiven Tarifangebot braucht es auch die notwendige Infra struktur, und der Erfolg des Klimatickets Österreich ist auch dem geschuldet, dass das Angebot einfach funktioniert. Die Qualität muss passen, und da ist das Gesamtpaket in Österreich ein un schlagbares. Man wird sehen, wo es in Deutschland hingeht, aber es zeichnet

sich ab, dass es in eine ähnliche Richtung gehen wird wie bei uns.

Hat sich das Klimaticket so entwickelt, wie Sie es erwartet haben? Wir waren überzeugt, dass es erfolgreich sein wird, aber dass es so erfolgreich ist, überrascht uns selbst. Gerade das Klimaticket Tirol U26 ist ein geniales Ticket, weil es für Studierende zwar schon attraktive Angebote gegeben hat, das Ticket jetzt aber für alle unter 26 gilt. Mit diesem Ticket schaffen wir einen Anreiz, nach dem Schulticket Tirol wei terhin günstig bei den Öffis zu bleiben.

Im Zuge der angepeilten Mobilitätswende ist Dekarbonisierung eines der größten Themen. Welche Schritte werden beim VVT gesetzt? Wenn man Tirol 2050 energieautonom ernst nimmt und umsetzen will, gehört auf jeden Fall dazu, dass wir unsere 650 Dieselbusse dekarbonisieren. Wir haben gemeinsam mit den Innsbrucker Verkehrsbetrieben eine Strategie aus gearbeitet, die im September in einen Beschluss der Regierung eingeflossen ist

und vorgibt, dass bis 2035 alle 650 Busse auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden müssen und der letzte neue Die selbus 2027 angeschafft wird – also ein sehr ambitioniertes Ziel, das wir aber mit Nachdruck verfolgen.

Welche Rolle spielen Wasserstoff und E-Antriebe? Wasserstoff ist eine sehr spannen de Technologie, deshalb sind wir auch bei dem Projekt H2Alpin dabei, mit dem Ziel, zwei Wasserstoffbusse anzuschaffen und zu testen, wie sie im alpinen Umfeld funktionieren und was notwendig ist, um sie erfolgreich einzusetzen. In Landeck starten wir außerdem gerade ein Projekt mit E-Bussen. Es klingt so einfach, einen Dieselbus durch einen E-Bus zu ersetzen, aber da steckt sehr viel dahinter, vom The ma Ladestationen bis zur Frage, was die beste Antriebsform ist, um beispielsweise von Imst nach Obergurgl zu kommen. Aber das Ziel ist definiert, und damit für uns auch die weitere Vorgehensweise.

Vielen Dank für das Gespräch.

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WANDEL
© VVT, WILDER KAISER BARBARA STAUDENHECHTL

Ar | beit

[`a ba it], die; Tätigkeit mit einzelnen Verrichtungen, Ausführung eines Auftrags o. Ä.

Neu Definiert

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Einst das sprichwörtliche halbe Leben, beginnt sich die Arbeit und unser Verhältnis zu ihr zusehends zu wandeln. Das sorgt für Spannung zwischen Arbeitgeber:innen und -nehmer:innen, aber auch zu philosophischen Zwiespälten beim Streben nach einer Balance zwischen Karriere und Leben.

Text:

Arbeit formt seit jeher unsere Gesell schaft ebenso, wie sie von unserer Gesellschaft geformt wird. Kein Wunder also, dass sich mit dem immer schneller vonstattengehenden ge sellschaftlichen Wandel auch das Prinzip der Arbeit verändert. Dagegen mögen sich manche sträuben, während andere die Entwicklung für längst überfällig halten.

Fakt ist jedoch: Mit Technologisierung, Digitalisierung und Automatisierung im Nacken, getrieben durch den Gene rationenwechsel und befeuert durch die vergangenen Jahre der Pandemie, bahnen sich große Veränderungen an.

TIEFERE URSACHE

New Work ist das Schlagwort, das die Runde macht. Begriffe wie Flexibilisie rung und Remote Work fallen mit zuneh mender Häufigkeit, während aus der viel zitierten Work-Life-Balance das WorkLife-Blending, also das Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeits- und Pri vatleben, geworden ist. Doch sie sind nur Symptome, ist Sabine Platzer-Werlberger, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Tirol überzeugt. „Dahinter steht ein Paradigmenwechsel dahingehend, was Arbeit für das gesamte Leben bedeutet“, meint sie. „Man merkt zunehmend das Bedürfnis, sinnvollere

Tätigkeiten im Job zu verfolgen.“ Dabei wird auch dem emotionalen Wohlbefin den mehr Wert beigemessen: „Aspekte wie Betriebsklima und die Atmosphäre am Arbeitsplatz haben an Stellenwert ge wonnen.“ Kurz gesagt: Menschen wollen sich wohlfühlen, sowohl bei dem, was sie tun, als auch dabei, wofür, wie und wo sie es tun.

PERSÖNLICH NACHHALTIG

Zudem wünschen sich Arbeitnehmer:in nen eine Arbeit, die so gestaltet werden kann, dass noch Zeit, Energie und Ge sundheit vorhanden ist, um sich ander weitig zu betätigen. „Und das ist keine schlechte Bewegung, glaube ich“, sagt die Expertin. Von den gut 1.100 Langzeit arbeitslosen in Tirol sei der größte Teil gesundheitlich schwer angeschlagen. „Phänomene wie Langzeitdepression und Burnout haben die physischen Lei den schon längst überholt.“ Arbeit darf deswegen für viele kein Selbstzweck sein. Vielmehr wünscht sich die gerade in die Arbeitswelt eintretende Genera tion Tätigkeiten, die zwar Sinn stiften, aber ihnen auch die Möglichkeit geben, sich über sie hinaus zu betätigen und zu verwirklichen. Arbeit ist damit nicht mehr nur direkter Profit, sondern soll langfristig den Weg zu mehr ebnen.

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Spotify erlaubt seinen Mitarbeiter:innen auf Wunsch von überall aus zu arbeiten – nur Zeitzonenkonflikte müssen vermieden werden.

DocuSign räumt Mitarbeiter:innen einen zusätzlichen freien Tag pro Quartal sowie einen weihnachtlichen Betriebsurlaub ein, der nicht vom Urlaubskonto abgezogen wird. Zudem stehen jährlich drei Volunteer Days zu, die für gemeinnützige Arbeit genutzt werden können.

Malwarebytes ermöglicht es seinen US-amerikanischen Angestellten, so viele Urlaubstage wie gewünscht zu nehmen, solange Deadlines eingehalten werden. Die BMW Group lässt ihre CEOs von Auszubildenden in Sachen mobile Geräte, soziale Netzwerke und digitale Technologie schulen. So wird Wissen in die andere Richtung transferiert und der Nachwuchs kann sich nicht nur einbringen, sondern auch ein Netzwerk aufbauen.

NEUES DENKEN

Genau diesen Generationenwechsel sieht Nina Beyrl, Leiterin des Bereichs HR Consulting bei der Managementberatung Conos, als wichtigen Faktor, der gerade an den Grundfesten der Arbeitswelt rüttelt. „Heute unterscheiden sich die Lebens situationen vieler Menschen drastisch voneinander, selbst wenn sie im selben Alter sind“, erklärt Beyrl. „Manche pla nen ihre Familie mit 20, andere erst mit 40.“ Dieses deutlich größere Spektrum an Möglichkeiten, seine Zukunft zu ge stalten, verändert auch das Verhältnis von Arbeitnehmer:innen zu ihrer beruflichen Tätigkeit. Zugleich stellt es neue Heraus forderungen an Arbeitgeber:innen. „Al lerdings ist das natürlich kein Obstkorb, den man da will“, meint Beyrl. Bislang seien Benefits nach dem Gießkannenprin zip angeboten worden. Doch mit den va riableren Lebenswegen und -wünschen der Arbeitnehmer:innen haben solche Angebote viel an Attraktivität verloren. „Sehe ich mir den Tourismus an, ist das eine Branche, die durchaus Menschen an zieht, die viel arbeiten wollen, um schnell voranzukommen. Mit der Viertagewoche ist denen nicht geholfen.“

ALLEINSTELLUNGSMERKMALE

Für Unternehmer:innen ist das eine neue und auch unbequeme Situation, die viel Aufmerksamkeit und Aufwand verlangt. Weil es „die eine“ Lösung für alle nicht mehr gibt, ist Kommunikation ebenso gefragt wie Planung – nicht nur, um neue Mitarbeiter:innen zu finden, sondern vor allem um die bereits vorhandenen zu

binden und zu motivieren. Dabei spielen allerdings nicht alle Branchen mit den gleichen Karten. „Remote Work wird der Einzelhandel nicht bieten können“, meint Beyrl. „Und im Tourismus werden sich viele Betriebe mit einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten schwertun.“ Das macht die Mitarbeiter:innensuche schwierig. Zugleich leiden einige Branchen auch an merklichem Imageverlust – wohl nicht zuletzt, weil sie Arbeitnehmer:in nen in manchen Aspekten weniger ent gegenkommen können oder zumindest bislang weniger entgegengekommen sind. „Manche Jobs haben einfach auch an Wertigkeit verloren“, ergänzt Beyrl. Doch ein Grund aufzugeben sei das nicht. Im Gegenteil: „Als Betrieb kann man meiner Meinung nach sehr gut gegensteuern.“ Denn wenn jemand – im Bereich des Möglichen – gute Bedingungen für seine Mitarbeiter:innen schaffe, werde sich das auch herumsprechen. So könne man sich als guter Arbeitgeber in einer schlecht da stehenden Branche besonders gut hervor tun.

STÄRKEN IM FOKUS

Um der aktuellen Situation in ihrer Ge samtheit Herr zu werden, wird gerade in Dienstleistungsbranchen wie dem Tourismus ein ebenso grundsätzlicher Paradigmenwechsel nötig sein. Davon ist Helmut List, Managing Partner und Standortleiter der Tourismusberatung Kohl & Partner, überzeugt. „Trotz aller Herausforderungen brauchen wir ein positives Mindset“, ist er sich sicher. An stelle von verlorenem Stolz müsse nach

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© CHRISTIAN FORCHER
„Aspekte wie Betriebsklima und die Atmosphäre am Arbeitsplatz haben an Stellenwert gewonnen.“

vorne geblickt und sich auf die Vorteile besonnen werden, die der Sektor bieten kann. Denn auch wenn es im Tourismus häufig schwierig sei, freie Wochenenden, geregelte und vorhersagbare Arbeitszei ten und mehr zu bieten: Wenn sich die Branche den nötigen Konzeptverände rungen öffnet, sind auch neue Mitarbei ter:innenmodelle denkbar. Ein Umden ken braucht es dabei auf allen Ebenen. Vor allem sieht er aber die Betriebe in der Verantwortung. „Die Qualität der Füh rungskräfte ist ein nachhaltiger Schlüs sel zum Erfolg“, meint List. „Zeitgemäße Führungskompetenzen müssen erlernt werden. Und dann ist das Schaffen von attraktiven Arbeitsbedingungen nicht nur ein Muss, sondern eine Chance.“

HÖREN & PROBLEME LÖSEN

Dabei, dass vor allem die Führungskräfte in der Pflicht stehen, diesen Wandel her beizuführen, gibt ihm Nina Beyrl recht –und sieht die Verantwortung sogar noch ein wenig schwerer wiegen: „Wenn Mit arbeiter schon mit den metaphorischen Bauchschmerzen ins Büro kommen, dann geht’s nicht um aufregende Bene fits, sondern um die Rahmenbedingun gen.“ Und dafür sei viel Kommunikation nötig – weit über das „Wie geht’s? Auch viel zu tun gerade?“ am Gang hinaus. „Das ist ebenso wenig zielführend wie eine 17-seitige Mitarbeiterbefragung“, meint die HR-Expertin. Stattdessen gelte es Situationen zu schaffen, in der Dinge thematisiert werden können – und dann muss zugehört werden, anstatt an Pro blemen vorbeizureden. Für Führungs kräfte bedeute das nicht zuletzt, auch in die eigene Persönlichkeitsentwicklung zu investieren. „Denn je ‚aufgeräumter‘ und reflektierter man selber ist, desto eher er kennt man, wenn es wo nicht passt“, ist sie überzeugt.

HIER , UM ZU BLEIBEN

Bei einem sind sich alle drei Expert:innen einig: New Work und die Veränderungen, die damit einhergehen, sind hier, um zu

bleiben. Von alleine werden sich die Prob leme nicht lösen – und damit werden auch die Turbulenzen am Arbeitsmarkt nicht einfach verschwinden. „Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass es nicht mehr so wird wie früher“, prognostiziert Helmut List mit Blick auf den Touris mus. „Mitarbeiter:innen können sich ihre Arbeitgeber aussuchen. Und davon wird auch intensiv Gebrauch gemacht.“ Kurzfristig sieht er eine weitere Ver schärfung der Lage, was unweigerlich zu einer gewissen Marktbereinigung führen werde, aber Unternehmen, die die Sache professionell angehen, eine Chance gibt, zu profitieren.

ANPASSUNG & AUTOMATISIERUNG

Auf einen längeren Zeitraum gedacht, sieht Sabine Platzer-Werlberger vor al lem Technologie als Treiber, aber auch als Werkzeug: „Die Automatisierung wird weiterhin viele Berufsfelder mittel fristig von Grund auf verändern. Nicht nur, weil Positionen nicht mehr besetzt werden können, sondern auch, weil sich Mitarbeiter:innen etwas völlig anderes von ihrem Arbeitsplatz erwarten.“ Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, sei Automatisierung ein wichtiger Hebel, zumindest in vielen Bereichen. Dienst leistungsorientierte Branchen werden davon allerdings nur bedingt profitieren können. Deswegen werde sich dort ein Scheideweg auftun: Qualität, persön licher Kontakt und Individualisierung werden deutlich teurer werden. Parallel wird dazu aber ein großes, automatisier tes und leistbareres Segment entstehen.

„Hebel, um all das kontrolliert vor anzutreiben und zu steuern, gibt es viele“, meint sie. Adäquate Bezahlung sei ein wichtiger davon, aber nicht der einzige. Generell brauche es ebenso wirtschaft liche wie auch politische und nicht zu letzt gesellschaftliche Entscheidungen. „Wie wir mit dem Wandel umgehen, ist gestaltbar“, sagt Platzer-Werlberger. „Und natürlich können nicht alle Unternehmen den gleichen Weg gehen.“

Zu wenige Hände

Was steckt hinter dem Mitarbeiter:innenmangel?

Immer wieder werden Stimmen aus der Wirtschaft laut, die behaupten, Menschen wollten nicht mehr arbei ten. „Als langjährige Beobachterin kann ich klar sagen: Das stimmt so nicht“, verneint Sabine Platzer-Werl berger vom AMS Tirol. Das lasse sich auch mit Zahlen belegen: Es ist in Ti rol noch nie so viel gearbeitet worden wie aktuell – und das auch spezifisch in Branchen wie der Gastronomie und Hotellerie, die unter eklatantem Mitarbeiter:innenmangel leiden.

Fakt ist, dass Covid das Wachstum in vielen Sektoren zwar gebremst, es aber nur sehr punktuell und kurzzeitig vollständig zum Still stand gebracht hat. Und die meisten Branchen sind spätestens seit Jahresbeginn auf Aufholjagd – ins besondere jene, die während der Pan demie mit dem schwerwiegendsten Ausfällen zu kämpfen hatten und ent sprechend Personal abgebaut haben. Das wird ihnen nun zum Verhängnis.

„Wir haben keinen Fachkräfte mangel“, bestätigt Helmut List von Kohl & Partner im Hinblick auf den Tourismus, „vielmehr kämpfen wir mit einem Fachkräftebedarf.“ Nicht zuletzt durch den demografischen Wandel und den Strukturen am Arbeitsmarkt verursacht, wird sich diese Situation auch langfristig nicht entspannen, glaubt er. „Deswegen muss die Branche Digitalisierung, Automatisierung und Systemati sierung da, wo sie sinnvoll sind, als Chance sehen.“

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ANGEPASSTES ANGEBO

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© SHUTTERSTOCK.COM

ANGEPASSTES ANGEBO T

Gesellschaftliche Entwicklungen gehen am Tourismus nicht spurlos vorüber. Aufgrund veränderter Bedürfnisse und Erwartungen vonseiten der Gäste muss nämlich auch das touristische Angebot laufend adaptiert werden.

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„Schaut man auf die letzten zehn Jahre zurück, so findet man viele Trends, die auch im Tourismus ihre Spuren hinterlassen haben.“

ie Welt verändert sich stetig – und seit einigen Jahren sogar (zumindest gefühlt) schneller als so manchem vielleicht lieb sein dürfte. Eines hat sich jedoch, auch im Laufe der jüngsten Zeit und ihrer mannigfaltigen Heraus forderungen, nicht groß geändert: das Bedürfnis der Menschen, in den Urlaub zu fahren.

„ In Anbetracht all der Entwicklun gen und Bewegungen, die wir im gesell schaftlichen Kontext in den letzten Jahren erlebt haben, ist es wirklich erstaunlich, wie stabil sich der Tourismus ausnimmt“, meint auch Martin Lohmann von der „Reiseanalyse“, die die Forschungsge meinschaft Urlaub und Reisen jährlich durchführt. Es habe sich immer wieder aufs Neue gezeigt, dass die Nachfrage nach Reisen auch in Zeiten von Krisen, Katastrophen und wirtschaftlichen Ab schwüngen nie wirklich nachlasse. „Das ist wie das Tannenbaum-Kaufen zu Weih nachten“, sagt Lohmann. „Das macht man einfach.“

SPUREN UND VERSCHIEBUNGEN

Abgesehen von dieser generellen Be ständigkeit, die sich dem Experten zu folge in fast keiner anderen Branche so

beobachten ließe, sei der Tourismus aber natürlich nicht immun gegenüber gesell schaftlichen Veränderungen und damit einhergehenden neuen Bedürfnissen. „Es gibt Megatrends wie die Digitalisierung oder Nachhaltigkeit, die sehr langfristig wirken und sowohl das Urlaubsverhal ten als auch das touristische Angebot beeinflussen“, erläutert Lohmann. Dass jemand aufgrund solcher Entwicklungen völlig anders urlaube, sei zwar weniger der Fall, aber im Kleinen merke man ihre Effekte dann doch.

Der gleichen Ansicht ist Greta Ren ner, bei der Tirol Werbung zuständig für die Trend- und Zukunftsforschung: „Schaut man auf die letzten zehn Jahre zurück, so findet man viele Trends, die auch im Tourismus ihre Spuren hinter lassen haben. Zudem hat Corona einiges an Veränderungen ausgelöst bzw. ist es zu Verschiebungen bei manchen Trends gekommen, was man unter anderem im verstärkten Wunsch nach Flexibilität bei der Buchung sehen kann.“

ANDERE ERWARTUNGEN

Da es sich bei derartigen Megatrends nicht um kurzlebige Phänomene, sondern meist um langfristige Strömungen handelt, die sich mitunter über Jahrzehnte erstrecken können, tun Betriebe, Destinationen und Reiseveranstalter gut daran, ihr Angebot entsprechend zu modifizieren. Davon

40 WANDEL © DIE FOTOGRAFEN (2), SHUTTERSTOCK.COM
DNachhaltigkeit ist nur einer der Megatrends, der sehr langfristig wirkt und auch dem Tourismus permanente Schärfung der eigenen Angebote abverlangt.

„In Anbetracht all der Entwicklungen und Bewegungen, die wir im gesell schaftlichen Kontext in den letzten Jahren erlebt haben, ist es wirklich er staunlich, wie stabil sich der Tourismus ausnimmt.“

würde auch künftig viel abhängen, ist Renner überzeugt: „Blickt man etwas weiter in die Zukunft, so wird der Touris mus seine Angebote vor allem den beiden immer größer bzw. wichtiger werdenden Gesellschaftsschichten, der Gen Y und der Silver Society, anpassen müssen, um deren neue Wünsche und Erwartungen erfüllen zu können.“ Das, so Renner, werde die Angebotsgestaltung der kommenden Jahre nachhaltig prägen.

Auf der nächsten Seite fünf zentrale Trends und Entwicklungen.

URLAUBSMOTIVE

Abstand zum Alltag

Sonne, Wärme Spaß, Freude

Entspannung

Frische Kraft

Zeit füreinander

Frei sein

Verwöhnen lassen

Natur erleben

67 % 65 % 65 % 65 % 61 % 56 % 55 % 54 % 53 % 50 % Ausruhen

Jänner 2020 –Jänner 2022

Sich verwöhnen lassen +8 %-Punkte

Spaß, Freude +8 %-Punkte

Etwas für die Gesund heit tun +7 %-Punkte

Gemeinsam etwas erleben +6 %-Punkte

Frage: Welche dieser Dinge sind für Sie persönlich besonders wichtig, wenn Sie Urlaub machen? (Liste mit 29 Urlaubsmotiven) Basis: Deutschsprachige Bevölkerung, ab 14 Jahren, in Deutschland

Quelle: ReiseAnalyse 2022

Ökologische Nachhaltigkeit Soziale Nachhaltigkeit

Mein Urlaub soll möglichst ökologisch verträglich, ressourcenschonend und umweltfreundlich sein.

Mein Urlaub soll möglichst sozialverträg lich sein (d. h. faire Arbeitsbedingungen und Respektieren der Bevölkerung).

Basis: Deutschsprachige Bevölkerung, ab 14 Jahren in Deutschland; Werte für „1 = stimme voll und ganz zu“ und „2 = stimme zu“ auf einer 5er-Skala

Quelle: ReiseAnalyse 2022

41 WANDEL
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit im Urlaub?
39 % 2016 2019 42 % 2022 47 % 2016 46 % 2019 51 % 2022 64%
Was ist den Deutschen, der mit Abstand größten Gästegruppe, im Urlaub wichtig?

EINFLUSSREICH

Fünf Trends und Entwicklungen, die sich auf das touristische Angebot auswirken (werden)

DIGITALISIERUNG

In den letzten zehn Jahren habe es Martin Lohmann zufolge kaum eine Destination gegeben, die sich nicht mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt hat, wobei viele der damit einhergehenden Änderungen für Gäste nicht oder kaum ersichtlich wären – etwa das Sammeln von Big-Data, um beispielsweise gewisse Suchergebnisse zu optimieren. Digitalisierung zeige sich aber auch im konkreten Angebot, insbeson dere in der Zunahme an Informations- und Buchungsmöglichkeiten, so Lohmann: „Eine Urlaubsreise oder einen Aufenthalt in einem bestimm ten Ort kann ich mittlerweile über sehr viele Kanäle einsehen und kaufen, vom Hotel selbst über Booking.com bis hin zu Plattformen wie Urlaub am Bauernhof.“

Andere computerunterstützte Annehmlichkeiten wie WLAN-Zu gang, digitale Gästemappen oder Abspielmöglichkeiten für eigene Medien im Hotel, digitale Boardingpässe oder spezielle Apps für die Buchung von Ausflügen seien inzwischen vielerorts Standard und folglich kein Alleinstellungsmerkmal für Anbieter. Gefragt seien sie allerdings dennoch, und neue Technologien würden auch in Zukunft eine große Rolle spielen.

2. 3.

NACHHALTIGKEIT

„Nach meiner Einschätzung haben die Anbieter das in weiten Teilen wirklich prima begriffen“, sagt Lohmann über die Bemühungen von Betrieben in Richtung (mehr) Nachhaltigkeit. Angefangen von zusätzlichen Anreisemöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln über effizientere Heizungen und den Rückgriff auf erneuerbare Energien in Unterkünften bis hin zum Fokus auf regionale Lebensmittel und vegetarische Optionen im Hotelrestaurant zeigten Touristiker:innen hierzulande bereits viel Verantwortungsbewusstsein und gute Ideen, die auch von den Gästen entspre chend honoriert würden.

ALTERNDE GESELLSCHAFT

Menschen werden immer älter, wollen aber auch in fortgeschrittenem Alter nicht auf Reisen und bestimmte Urlaubsaktivitäten verzichten. Diese „Silver Society“ bringe Greta Renner zufolge veränderte Einstellungen und Ansichten, aber auch Wünsche und nicht zuletzt Erwartungen an den Tourismus mit: „Ältere Menschen bleiben immer län ger fit, ihre Verhaltensweisen gleichen mehr und mehr denen von jüngeren Menschen, und Lebensqualität steht für sie an erster Stelle.“

Während viele Junggebliebene im höheren Alter ihren Urlaub so aktiv verbringen werden wie in den Jahren davor, werde sich zum Beispiel im Winterurlaub auch die Nachfrage für Alternativen zum Skifahren verstärken. Darunter falle Winterwandern ebenso wie Entspannung auf der Sonnenterrasse oder gute Kulinarik, zudem gewännen auch Gesundheits- und Wellnessangebote stetig an Bedeutung.

Nachhaltige Angebote im Touris mus seien auch künftig wichtig, so Lohmann – nicht nur für Kund:innen, die darauf Wert legen, sondern generell für die Branche: „Nachhaltigkeit sehe ich als eine Art Zukunftsversicherung für den Tourismus, er wird weiterhin darauf an gewiesen und davon abhängig sein. Und dazu gehört dann eigentlich auch, dass wir selbst jene Gäste, denen Nachhaltig keit völlig schnuppe ist, zu nachhaltigem Handeln bewegen.“ Deshalb ginge es nicht nur darum, nachhaltige Produkte zu schaffen, sondern diese unter einem anderen Gesichtspunkt als Nachhaltig keit zu vermarkten, um möglichst viele Menschen damit anzusprechen.

42 WANDEL
1.

INDIVIDUALITÄT

Gerade die jüngere Generation spüre einen starken Wunsch nach individuellen Urlaubserlebnissen, sagt Renner. Neben der Suche nach Authentizität, einer verstärkten Aufmerk samkeit für Self-Care und Selbstoptimierung sowie Acht samkeit und Resonanz auf Reisen gehörten ebenfalls spon tane Tagesausflüge und Restaurantbesuche dazu. Die dafür nötigen Rahmenbedingungen in Form von entsprechenden Angeboten sowie Internetzugang für die Recherche seien bereits in den vergangenen Jahren stark gefördert worden, es gelte aber, diese in den nächsten Jahren auch noch für das zunehmend kurzfristige Buchen und die gewünschte Flexibilität bereitzustellen. „Man kann seinen Urlaub durch verschiedene Plattformen und die vielen Informationen, die man im Internet findet, so zusammenstückeln, wie man es will“, erläutert Renner.

Zugang zum Netz sei neben der Informationsbeschaf fung jedoch auch für einen weiteren Aspekt essenziell, nämlich das Teilen von Urlaubserlebnissen via Social Media, das ebenfalls als Folge eines gesteigerten Bedürfnisses nach (gefühlter) Individualität gesehen werden könne. „Vor allem die ‚Generation Global‘ ist vernetzter denn je – sie ist mit dem Reisen aufgewachsen und hat ein anderes Ver ständnis für Urlaub und das Gast-Sein“, so Renner.

FLEXIBILITÄT

Kurzfristige Buchungen und spätere bzw. spontane(re) Entscheidungen bei der Urlaubsgestaltung gebe es nicht erst seit der Coronakrise, sagt Lohmann: „Aber die Pandemie hat diesen Trend noch mal verstärkt und den Menschen deutlich gemacht, dass sie bei Buchungen genau hinschauen müssen.“ Als Anbieter sei man nur begrenzt dazu in der Lage, angebots seitig auf diesen Trend zu reagieren – Unterkünfte beispielsweise könnten nicht bis drei Tage vor der Wintersaison warten, bis sie wissen, welche Belegung sie schließlich haben werden.

Auch wenn viele Hotelbetreiber:innen potenziellen Gästen seit Corona deutlich mehr Spielraum bei Buchung und Stornierung gäben, rechne Lohmann langfristig mit einem ähnlichen System wie bei Zugtickets: Wer mehr Flexibilität bei Buchungsmöglichkeiten wünsche und gegebenenfalls unkompliziert von einem Urlaub zurücktreten wolle, müsse dafür einfach mehr bezahlen. Dies sei auch ein gangbarer Weg für touristische Unterneh men, diesen Wunsch nach Flexibilität zu berücksichtigen.

4. 5. voll im Griff. Regionale Trends haben wir Wir sind Deine erste Anlaufstelle für Großhandels-Produkte und ausgewählte Feinkost. WEDL garantiert höchste Qualität und beste Zutaten für kulinarische Köstlichkeiten. WEDL. DEIN GENUSSHÄNDLER. wedl.com WANDEL 43

Zillertal Bier vereint Tradition und Innovation

Die Privatbrauerei Zillertal Bier steht in ihrer mehr als 500-jährigen Geschichte schon naturgemäß für eine gelungene Balance aus Tradition und Zeitgeist. Die bereits in 16. Generation in Familienbesitz befindliche Brauerei weiß um ihre Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen und nähert sich deshalb Schritt für Schritt der CO2-Neutralität.

Der Familienbetrieb Zillertal Bier ist besonders in Tirol, aber auch über die Landesgrenzen hinaus dafür bekannt, feinste sortentypische Bier spezialitäten zu brauen. Die neuesten Zuwächse in der Reihe der Bierspeziali täten sind heuer das süffige und unkom plizierte „Zeller Hell“ und das naturtrübe „BioZwickl“.

REGIONAL, EHRLICH & GUAT

Basis für den unverwechselbaren Genuss sind immer ausgewählte heimische Zu taten. So kommen bei allen Bierspe zialitäten ausschließlich weiches Berg quellwasser, Malz aus österreichischer Sommergerste und Mühlviertler Natur hopfen zum Einsatz. Nach dem Credo „so regional wie möglich, 100 Prozent natürlich“ hat Zillertal Bier seit fast einem Jahrzehnt sogar den Getreideanbau in Tirol forciert. „Inzwischen werden neben der seit 2013 angebauten Tiroler Imperial Gerste weitere Gersten- und Weizensor ten exklusiv von Tiroler Landwirten

Nach dem Credo „so regional wie möglich, 100 % natürlich“ forciert Zillertal Bier seit 2013 den Getreideanbau in Tirol. Neben der Tiroler Imperial Gerste werden mittlerweile auch weitere Gerstenund Weizensorten exklusiv für die Brauerei angebaut.

für uns angebaut. Der Anbau durch die Landwirte und fixe Abnahme durch uns sind genau geregelt und langfristig an gelegt. Eine ausgewogene Fruchtfolge, minimale Bearbeitung des Bodens, effi ziente und schonende Düngung sowie die Selbstbeschränkung bei Pflanzenschutz tragen dabei zur Bodengesundheit bei“. berichtet Martin Lechner, Geschäftsfüh rer von Zillertal Bier.

VERANTWORTUNGSVOLL UND NACHHALTIG GEBRAUT

100 Prozent biologisch abbaubare Eti ketten aus recyceltem Naturpapier und 100 Prozent Abfüllung in umweltfreund liche Mehrweggebinde in Verbindung mit kurzen Transportwegen innerhalb der Region. Auf der Energieseite wird die Photovoltaik noch 2022 ausgebaut und spart dann alleine rund 450.000 kg CO2 pro Jahr.

KONTAKT

Die hauseigene Photovoltaikanlage wird 2022 weiter ausgebaut und ist eines der Schlüssel elemente auf dem Weg zur CO 2-Neutralität.

„Als Familienbetrieb sind wir uns dessen bewusst, dass auch für zukünftige Ge nerationen beste Zutaten nur aus einer intakten Natur kommen können“, ist Martin Lechner überzeugt. Deshalb wird in zahlreichen Projekten am Ziel, eine CO2-neutrale Brauerei zu sein, gearbeitet. Das heißt beispielsweise jetzt schon: zu 100 Prozent mit grüner Energie gebraut,

Zillertal Bier Getränkehandel GmbH Bräuweg 1, 6280 Zell am Ziller Tel.: 05282/2366

E-Mail: verkauf@zillertal-bier.at www.zillertal-bier.at

Zillertal Bier © ZILLERTAL
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BIER
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Das MoonBike ist die ideale Ergänzung des Fuhrparks von alpinen Touris tikern. Geführte Touren sind eine von vielen Möglichkeiten, MoonBikes als neue Attraktion zu etablieren.

Neuer Fahrspaß im Schnee mit den MoonBikes

Actionreiche Erlebnisse mit dem weltweit ersten vollelektrischen Snowbike.

In Ischgl eröffnet am 28. November 2022 einer von insgesamt fünf MoonBikes Parks in Tirol.

Flott und wendig wie auf einem Mo torrad durch die Winterlandschaft düsen. Verschneite Strecken ent langrasen, Hügel und Kurven mühelos bezwingen. Mit den neuartigen MoonBi kes ist das jetzt möglich. In Ischgl eröffnet am 28. November 2022 die MoonBikes Area mit einer abwechslungsreichen, ei gens entwickelten Rennstrecke. Egal bei welchem Wetter, MoonBikes bieten eine

actionreiche Alternative zum Skifahren und Rodeln. Wintersport wird damit um eine neue Attraktion reicher – und diese ist sogar umweltschonend: Das abgas freie und nahezu geräuschlose E-Winter fahrzeug MoonBike, vom französischen Luftfahrtingenieur Nicolas Muron ent wickelt, vereint abwechslungsreichen Fahrspaß im Schnee mit Nachhaltigkeit und Innovation.

VÖLLIG NEUES FAHRVERGNÜGEN

„ Der Funfactor ist enorm“, berichtet Sascha Ortner, Country Manager von MoonBikes. „Die Handhabung ist ähn lich wie bei einem Motorrad, aber viel einfacher. Man kann sich toll in die Kur ven legen, gemütlich und schnell fahren. Schon nach einigen Minuten macht es richtig Spaß. Kondition ist keine nötig.“ Erwachsene wie Jugendliche, ab einer Körpergröße von 1,40 Metern, können in Winterbekleidung und mit Skihelm ein völlig neues Fahrvergnügen erleben.

SPITZENGESCHWINDIGKEITEN

M it den batteriebetriebenen Gefährten können mühelos Spitzengeschwindig keiten von bis zu 42 Stundenkilometern

erreicht werden, drei Stufen sind wähl bar (von langsam bis schnell). 30 cm Pulverschnee und Steigungen von bis zu 40 Prozent (bei präparierten Pisten) sind kein Problem.

Die Handhabung der MoonBikes ist sehr einfach. Die Fahrzeuge mit nied rigem Schwerpunkt, Steuerkufe und Raupenantrieb am Heck sind nach einer kurzen Einführung für jeden leicht zu lenken. Komplexe Schalthebel gibt es keine. Mit dem eingebauten Akku kann das E-Snowbike bis zu 90 Minuten ge nutzt werden. Durch einen Doppel-Akku verdoppelt sich diese Leistung auf drei Stunden.

MOONBIKE PARKS IN ÖSTERREICH:

• Achenkirch

• Bad Mitterndorf

• Ehrwald

• Gargellen

• Ischgl

• Leutasch – Muggenmoosalm

• Stuben

• Weissensee

www.moonbikes.com

MoonBikes
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NEUE METHODEN, NEUE BOTSCHAFTEN

Wenig hat sich innerhalb der letzten Jahre so stark verändert wie der Bereich Kommunikation –was sich auch auf den Tourismus auswirkt: Die Bewerbung von Destinationen wird immer komplexer, vielfältiger und vor allem digitaler.

Wie bringt man Menschen dazu, ihren Urlaub an einem bestimmten Ort zu verbringen? Guter Touris muskommunikation kommt hier eine entscheidende Rolle zu. Wie genau diese aussieht, ist nicht so einfach zu beantwor ten: Was vor ein paar Jahren noch relativ simpel war, hat sich dank neuer Techno logien und damit zusammenhängend

verstärkter Digitalisierung und anderen Kommunikationsgewohnheiten völlig verändert. „Kommunikation ist kom plexer und strategischer denn je“, sagt Patricio Hetfleisch, Marketingleiter der Tirol Werbung. „Dutzende Kanäle, viel Technologie, Zugänglichkeit und Leist barkeit von professionellen Produktions mitteln – all das macht Marketing und Kommunikation zu einer sehr dynami schen Herausforderung.“

Bei der Tirol Werbung bilden in zwischen umfassende Datenanalysen und Marktforschung das Fundament des Marketingmodells: Klassische Marktforschung werde mit digitaler Ver haltensmessung, Trendforschung sowie Service-Design-Methoden kombiniert, das resultierende Kampagnenmodell

46 WANDEL

fokussiere dann alle Kommunikationsmaßnahmen inklusive Marketing kooperationen auf die strategischen Zielgruppen.

NACH AUSSEN UND INNEN

Auch Destinationen wie das Stubaital gehen das Thema Tourismuskommuni kation heute anders an als vor ein paar Jahren. Im Zentrum einer erfolgreichen Tourismuskommunikation stehe die Bündelung der Mittel und Botschaften, wie Roland Volderauer, Geschäftsführer des TVB Stubai, ausführt: „Gute Touris muskommunikation richtet sich heutzu tage an Gäste wie Einheimische, wenn auch mit unterschiedlichen Inhalten.“

Die Themen würden weit über klassische Werbung hinausgehen, und die Erwar

tung sei, dass die Bewerbung mit dem dahinter liegenden Informationsangebot verschränkt ist.

Mitentscheidend für den Erfolg sei die Zusammenarbeit in der Region. „Um die gemeinsame Botschaft über die Rampe zu bringen, müssen die touris tischen Dienstleister einer Destination eingebunden und überzeugt werden“, betont Volderauer. Inhalte müssten digi tal und mobil abrufbar sein und für die Verwendung touristischer Dienstleister aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden.

VIELFÄLTIGER MIX

Die Kommunikationswerkzeuge seien vielfältiger und facettenreicher, wodurch sich laut Volderauer die Zielgenauigkeit und Effizienz stark verbessert habe. Der vom TVB Stubai genutzte Mix beinhalte die traditionellen Kommunikationskanä le TV, Radio und Print genauso wie Social Media. Die Bedeutung von Onlinekom munikation habe aber tendenziell stark zugenommen. Auch Influencer-Marke ting sei in diesem Zusammenhang rele vant: „Influencer bewirken im Social Web das, was journalistische Kommunikation in den traditionellen Medien leistet.“ Das mache sie zu unverzichtbaren Verteilern guter Tourismuskommunikation.

Bei der Tirol Werbung sehe man das ähnlich, sagt Hetfleisch. „Vor allem in der sehr spezifischen Marktbearbeitung kön nen wir mit glaubwürdigen Influencern eine bessere Kundenansprache erzielen.“ Man sei in dem Bereich schon gut unter wegs, es gebe aber noch deutliches Ent wicklungspotenzial.

ANDERER FOKUS

Neben den Methoden hätten sich laut Hetfleisch vor allem die Ansprüche der Gäste verändert: „Menschen wollen ins

Die Winterkampagne 2022/23

Die Tirol Werbung spielt die Kampagne „Das Tirol Gefühl“ nach 2021/22 er neut aus. Der Fokus liegt auf digitalen Kanälen, ergänzt um klassische Kanäle wie TV, Radio und Print. Damit soll in neun Ländern eine Bruttoreich weite von mindestens einer Milliarde erreicht werden.

piriert werden, träumen, aber sie wollen nicht mit Übertreibung oder falschen Be hauptungen verführt oder gar betrogen werden“, erklärt er. Marken müssten leis ten, was sie versprechen, und gleichzeitig Verantwortung übernehmen – für Natur, Nachhaltigkeit, soziale Fragen und Her ausforderungen. Hier die richtigen Bot schaften zu finden, sei nicht einfach, aber eine spannende Aufgabe.

Um weiterhin erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben, brauche es jedenfalls einen hohen Differenzierungs grad in der Bildsprache und im Storytel ling, eine klare Positionierung der Marke und ein entschlossenes, fokussiertes Umsetzen. Unabdingbar sei außerdem die Bereitschaft zur Innovation: „Unsere Mitbewerber gehen teilweise mit einem Vielfachen unseres Marketingbudgets ins Rennen um potenzielle Gäste – da müssen wir eben erfinderisch bleiben“, betont Hetfleisch.

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© TVB STUBAI, TIROL WERBUNG/KATHARINA POBLOTZKIARINA (2)
„Gute Tourismuskommunikation richtet sich heutzutage an Gäste wie Einheimische, wenn auch mit unterschiedlichen Inhalten.“

HYBRID IST DAS NEUE ANALOG

Mit technischer Aufrüstung hat der Kongress- und Tagungstourismus auf die Pandemie reagiert und neue, hybride Veranstaltungsformen etabliert. Luft nach oben gibt’s trotzdem.

Die Eventbranche gehörte zu den großen Verlierern in der Pande mie. Mit jedem Lockdown wur den sämtliche Veranstaltungen abgesagt, dazwischen gab’s enorme Auflagen. Auch Kongresse, Tagungen und Seminare fanden, wenn, dann unter großen Einschränkungen statt. Aber jede Krise birgt, so banal es klingt, eine Chan ce zur Veränderung.

Die Pandemie trieb die technische Aufrüstung der Meeting-, Incentive-, Con gress- und Eventbranche, kurz: MICEBranche, massiv voran. Was offline nicht mehr möglich war, wurde online auf die Beine gestellt: Meetings, Tagungen, Ver sammlungen via Onlinekonferenzen.

Mit den Lockerungen kamen neue hybride Formen, eine Kombination aus analogem und digitalem Treffen. Sie werden bleiben, sind sich Fachleute sicher. Und bestätigen auch in diesen Be

reichen die Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

SPIEL DER KRÄFTE

Wenn Corona etwas bewirkt hat, dann, dass Videomeetings, Onlinekonferenzen und -seminare bis an den Küchentisch vorgedrungen sind. Corona habe sich in Sachen Digitalisierung als echter Treiber erwiesen, unterstreichen sowohl Veroni ka Schumann vom Convention Bureau Tirol als auch Thomas Kahn, Geschäfts führer des Congress Centrum Alpbach (CCA). Tagungshotels und Kongresszen tren in Tirol haben technisch aufgerüs tet, um den neuen Herausforderungen gewachsen zu sein.

Auf diesem Gebiet sieht Schumann die Tiroler Tagungshotels und Kongress zentren gut aufgestellt. Die Anbieter:in nen hätten enorme Flexibilität und In novationskraft gezeigt und vorbildlich

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nach- und aufgerüstet. Knapp 60 Tiroler Einrichtungen zählen derzeit zu den Partnerbetrieben des Convention Bureau Tirol. „Unser kostenloses Beratungs- und Anfrageservice steht allen Veranstal tenden von Tagungen, Seminaren und Teambuildings zur Verfügung“, betont Veronika Schumann.

Seitdem die Coronaregelungen lo ckerer sind, geht es wieder bergauf mit dem Tagungs- und Kongresstourismus, steigt die Freude am analogen Treffen und wird auch wieder gesucht. Doch die hybride Form, dass Teilnehmende vor Ort zusammenkommen und andere digital dazustoßen, wird bleiben. Das hat mehrere Gründe. Der wichtigste: „Eine Veranstaltung sowohl digital als auch analog zu planen, hievt Veranstalter:in nen und Anbieter:innen auf die sichere Seite und gibt langfristige Planungssi cherheit“, weiß die Fachfrau.

Nicht nur bei wissenschaftlichen Kongressen ein gewichtiges Argument für eine hybride Planung. Kommt es coro nabedingt zu Einschränkungen, kann zu online geswitcht werden und die Veran staltung findet auf jeden Fall statt. Zudem ermöglicht eine hybride Form Menschen, die aus Zeit- oder anderen Gründen nicht an einem Event teilnehmen können, eine digitale Zuschaltung.

HYBRID TRIFFT NACHHALTIGKEIT

Ein Vorteil aus nachhaltiger Sicht. „Unternehmen überlegen mittlerweile, ob sie Referent:innen für das Seminar, die Tagung einfliegen lassen oder per Video zuschalten“, sagt Kahn. Der CO 2 Fußabdruck von Onlineteilnehmenden gegenüber Vorort-Besucher:innen ist un gleich kleiner. Reine Wissensvermittlung kann, das haben die letzten beiden Jahre

gezeigt, ohne sonderliche Einschränkun gen auch digital erfolgen. Anders schaut es in Sachen Netzwerken, Erarbeiten von Projekten, Austausch über neue Ideen oder Gespräche zu Forschungsprojekten und Detailfragen aus. „Digitale Tools sind hier eine Notlösung. Das persön liche Treffen ersetzen können sie nicht“, unterstreicht Schumann.

Trotz zeitlichem und finanziellem Mehr aufwand werden Veranstalter:innen also weiterhin ihre Events auf beiden Ebenen planen. Ihre Forderungen an Tagungs hotels und Kongresszentren haben sich deutlich erhöht, was die technische In frastruktur anbelangt. Das CCA decke diese zu über 90 Prozent inhouse ab, unterstreicht Chef Thomas Kahn. Zusätz lichen Support holt es sich von einem ex ternen Technikpartner, der Systeme und deren Betreuung für alle Eventualitäten sofort zur Verfügung stellen kann. „Wir sind technisch auf dem neuesten Stand, können gleichzeitig maßgeschneiderte Angebote für zusätzliche Wünsche zu sammenstellen“, so Kahn.

Vergleiche mit nationalen und internationalen Destinationen zeigen, dass die Bereitschaft von Cateringfir men, Hotels und Restaurants in Sachen Nachhaltigkeit in Tirol ausbaufähig ist. Dabei werden Green Events und Green Meetings von Veranstalter:innen immer stärker nachgefragt. Anbieter:innen, die eine entsprechende Zertifizierung vor weisen können, haben künftig die Nase vorn, ist sich Veronika Schumann vom Convention Bureau Tirol sicher. Der um fassende Wandel, der in der Digitalisie rung stattgefunden hat, sollte also auch

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© FLO TAIBON PHOTOGRAPHY, PHOTOEGGER
hier folgen.
„Eine Veranstaltung sowohl digital als auch analog zu planen, gibt langfristige Planungssicherheit.“
VERONIKA SCHUMANN, CONVENTION BUREAU TIROL
„Unternehmen überlegen mittlerweile, ob sie Referent:innen für das Seminar, die Tagung einfliegen lassen oder per Video zuschalten.“
THOMAS KAHN, CONGRESS CENTRUM ALPBACH

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„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.”

STICHWORT
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„Veränderungen begünstigen nur den, der darauf vorbereitet ist.“
„Für Wunder muss man beten, für Veränderungen aber arbeiten.“
THOMAS VON AQUIN
„Alle wollen die Welt verändern, aber keiner sich selbst.“
LEO TOLSTOI
„Ändere dich, bevor du es musst.“
„Alles ist in Bewegung und nichts bleibt stehen.“ HERAKLIT
„Geduld ist eine gute Eigenschaft. Aber nicht, wenn es um die Beseitigung von Missständen geht.“
Porsche Zentrum Tirol Mitterweg 27 6020 Innsbruck Frau Melanie Grüll Telefon +43 505 911 748 05 melanie.gruell@porsche.co.at www.porscheinnsbruck.at Taycan 4 Cross Turismo – Stromverbrauch kombiniert 21,4–24,8 kWh/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert 0 g/km. Stand 08/2022. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 (in der gegenwärtig geltenden Fassung) im Rahmen der Typengenehmigung des Fahrzeugs auf Basis des neuen WLTP-Prüfverfahrens ermittelt.
electri ed. Der neue Taycan Cross Turismo.
Soul,

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* Auf gut Zillertalerisch. Passt immer.

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