QUARTIER-MAGAZIN
Bern, 12. Februar 2020 en, decken bei Weitem nicht die Herausforderungen ab, die von einer Werbeagentur erwartet werden. Darüber sind sich die beiden Chefs einig. Denn Werbung heisst nicht nur Kreativität, Werbung heisst auch Unternehmertum und damit wirtschaftlichen Druck. Inspiration und Transpiration Wie ist es möglich, einen weichen und einen harten Faktor zu kombinieren, wie holt man sich ständig die Inspiration als Basis für wirtschaftlichen Erfolg? «Kreativität ist ein ständiger Job», so Christoph Balsiger, man sei sieben Tage pro Woche «am Hirnen». Dabei könne es durchaus vorkommen, «dass ich nach dem einen oder anderen Bier im Adrianos einen Spruch aufschnappe und weiss: Das ist es.» Die Gefahr, dass Inspiration und Kreativität von einzelnen Personen und deren Tagesform abhängig sind, ist im Agenturleben nicht auszuschliessen. «Um dem entgegenzuwirken», sagt Marcel Durst, «schaffen wir für die Mitarbeitenden kreative Freiräume. Ohne diese entsteht keine Kreativität.» Er ist sich bewusst, dass von Leuten, die in Werbeagenturen arbeiten, viel verlangt wird: «Es ist kein 9-to-five-job. Die Arbeit wird getan, wenn sie getan werden muss.» Das könne manchmal bis in die Nacht dauern, und: «Das Verhältnis zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden ist letztlich auch eine Frage vom Geben und Nehmen.» Einen markanten wirtschaftlichen Faktor für eine Werbeagentur stellen die Präsentationen dar, also ein Wettbewerb unter Mitbewerbern zum Erhalt beziehungsweise Neugewinn eines Auftrages.
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Schlanke Strukturen Dabei investiert die Agentur hohe Ressourcen und trägt das Risiko, am Schluss als einer der Verlierer dazustehen und leer auszugehen. «Man muss die Pitches gewinnen», sagt Marcel Durst ohne Umschweife und Christoph Balsiger ergänzt, dass diese sehr gefährlich seien: «Wenn man nicht gewinnt, frisst das den Gewinn einer Agentur weg.» Viel willkommener seien diesbezüglich die Chemistry Meetings, weist Marcel Durst auf eine Alternative zum reinen Wettbewerb hin. «Gewinner und Verlierer gibt es auch bei Chemistry-Meetings. Jedoch wird nicht anhand einer kreativen Momentaufnahme entschieden, sondern aufgrund zwischenmenschlicher, erfahrungsbasierter und Referenzabhängiger Parameter.» Als messbaren Faktor für eine erfolgreiche Entwicklung einer Agentur nennt er die Kernkompetenzen: «Die müssen in-house bleiben, Freelancer engagieren wir situativ. Und es darf kein administrativer Overhead entstehen. Mit 23 Mitarbeitenden haben wir die Schwelle erreicht, wo wir diesen Bereich mit einer Person abdecken können.» Christoph Balsiger findet die Grösse seiner Agentur mit 14 Mitarbeitenden gerade richtig, ist sich jedoch bewusst, dass beim Gewinn eines Grosskunden die Anzahl rasch um drei Personen erhöht werden müsste. «Ein Zurücklehnen gibt es nie», weiss er, «die Grösse einer Agentur hängt auch mit der Positionierung zusammen. Unsere Kunden sollen wissen: Das sind wir. Alles andere nicht.»
Marcel Durst, KOMET Werbeagentur: «Beziehungen schaden denen, die sie nicht haben.»
Christoph Balsiger, KARGO Kommunikation: «Das sind wir. Alles andere nicht.» Bilder: nt
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Von der Aare aus …
… wird auch das Gurtenfestival bespielt. Bilder: KARGO
NEUPOSITIONIERUNG KURSAAL Das neue Grundkonzept der Kongress + Kursaal Bern AG sieht vor die Brücke zwischen Kultur Gastronomie Events & Kongressen und Hotellerie (sowie dem Betrieb eines Grand Casinos) zu schlagen und weniger – wie bis anhin – für «hervorragendes gastronomisches Angebot» oder als «Lokal für Kongresse mit Übernachtungsmöglichkeit» wahrgenommen zu werden. Die zukünftige Entwicklung basiert auf dem Selbstverständnis den Kursaal als «Kulturhaus» zu positionieren. Eigene Unterhaltungsangebote Veranstaltungen und Kulturanlässe werden ergänzt durch verschiedene gastronomische Angebote und wechselnde (Pop-up-)Konzepte. Für die daraus zu folgernde Neu-Positionierung des Kursaals Bern entwickelten wir eine Markenstrategie, die im Rahmen von kommunikations- und verkaufsfördernden Massnahmen die Marke Kursaal «prägnant und inspirierend» herausschält: Alle Angebote zahlen im jeweiligen Erscheinungsbild auf den Kursaal als «Dachmarke» ein und unterstützen situations- und kanalunabhängig immer optimal die Platzierung von Botschaften. Der Charakter des Neuauftritts des Kursaals Weniger «brav» «zurückhaltend» und «zugeknöpft» wie bis anhin, sondern «offen» «frech» und «sympathisch» tritt die neue Marke Kursaal auf. Sie bringt die Bereiche «Kulturbetrieb» und «Kongresszentrum» in Balance – erzeugt aber durchaus Spannung. Marke und Absender sind jederzeit wiedererkennbar, fallen auf und wecken Aufmerksamkeit. Der Markenauftritt ist erweiterbar und flexibel. So kann die
Marke im Zuge der inhaltlichen Konzeption dynamisch mitwachsen bzw. kontinuierlich weiterentwickelt werden. Der Auftritt kann kanalübergreifend (on- und offline) und situationsunabhängig umgesetzt werden und spricht so jeweils optimal die verschiedenen Zielgruppen an. Er bildet eine Klammer um die verschiedenen Geschäftsbereiche der Kongress + Kursaal Bern AG. mgt www.kursaal-bern.ch