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Theseus gegen den Minotauros

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Kentauromachien

Kentauromachien

Theseus gegen den Minotauros

«Als sie in Kreta ankamen, gewann Ariadne, die Tochter des Minos, den Theseus lieb, der sich durch seine schöne Gestalt auszeichnete. Er besprach sich mit ihr und erhielt ihre Hilfe zu seinem Unternehmen. So tötete er den Minotauros und entkam glücklich, indem sie ihn den Ausgang aus dem Labyrinth finden lehrte.»

Diodor von Sizilien, «Historische Bibliothek» 4, 62, 4 (1. Jh. v. Chr.)

Der Kampf zwischen Theseus und dem Minotauros auf Kreta zählt zu den berühmtesten mythologischen Auseinandersetzungen. Als Strafe für das frevelhafte Verhalten des Königs Minos und seiner Frau Pasiphaë verfügten die Götter, dass sich Pasiphaë in den kretischen Stier verliebte. Aus dieser widernatürlichen Verbindung entstand die halb menschengestaltige, halb stierförmige Kreatur. Ihre Genealogie allein widersprach schon jeglicher kulturellen Norm. Darüber hinaus stellte der Minotauros aufgrund seiner gefährlichen Natur eine derartige Bedrohung dar, dass er im Labyrinth eingesperrt und mit menschlichen Opfern besänftigt werden musste. Dieses Wesen stand als Pervertierung jeglicher geltenden Ordnung. Erst dem athenischen Helden Theseus gelang es mithilfe der listigen Königstochter Ariadne, die Bedrohung abzuwenden (Abb. 64, 65, 66).

Abb. 64 ▷

Die listige Königstocher Ariadne übergibt Theseus den Faden, mit dem er aus dem Labyrinth finden wird.

Relieftafel (Pinax) aus gebranntem Ton, 7. Jh. v. Chr., Tarent | Inv. Bo 105 © Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig / Foto: Andreas F. Voegelin

Abb. 65 nächste Doppelseite links ▷▷

Theseus bekämpft den Minotauros, der als menschenköpfiger Stier erscheint, während Ariadne den sprichwörtlichen Faden hält.

Reliefamphora aus gebranntem Ton, mittleres 7. Jh. v. Chr., Kykladen | Inv. BS 617 © Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig / Foto: Ruedi Habegger Abb. 66 nächste Doppelseite rechts ▷▷

Der athenische Held Theseus, umgeben von Mädchen und Jünglingen, sticht den stierköpfigen Minotauros nieder.

Salbölgefäss (Lekythos) aus gebranntem Ton, mittleres 6. Jh. v. Chr., Athen | Inv. BS 455 © Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig / Foto: Ruedi Habegger

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