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Erasmus: Schüler aus Europa zu Gast
from ERKER 11 2022
by Der Erker
Mit Staatspräsident Schuljahr eröffnet
Wie jedes Jahr wurden auch während der Pandemie die Schulführungskräfte einer Bewertung durch die Bildungsdirektion unterzogen, wobei die Schuldirektorin des Oberschulzentrums Sterzing Anna Putzer für eine umfassende Bewertung ausgewählt wurde. Dabei richteten die Inspektoren das Hauptaugenmerk auf die Leitungs- und organisatorischen Kompetenzen sowie auf die Maßnahmen für den Bildungserfolg der Schüler. Die Bewerter gaben am Ende eine sehr positive Rückmeldung, woraufhin Direktorin Putzer als Vertretung aller deutschsprachigen Oberschulen Südtirols zur Eröffnung des Schuljahres durch Staatspräsident Sergio Mattarella eingeladen wurde, die heuer in Grugliasco bei Turin stattfand. Auch die beiden Vertreterinnen im Landesbeirat der Schüler Lena (v. l.) Lena Hofer, Direktorin Anna Putzer und Lia Plattner Mocellini Hofer (WFO) und Lia Plattner Mocellini (Sprachengymnasium) nahmen daran teil. Das neue Schuljahr wurde unter den Leitspruch „Tutti a scuola“ gestellt. Mit kreativen, musikalischen und theatralischen Beiträgen wurde die Inklusion aller Schüler auf unterhaltsame Weise, aber zugleich auch sehr tiefgründig aufgezeigt. Zum Schluss richteten Unterrichtsminister Bianchi und Staatspräsident Mattarella Worte an die Schulvertretungen aus ganz Italien. Während der Staatspräsident an die Jugendlichen appellierte, dass Einsatz und Fleiß für eine erfolgreiche Weiterentwicklung nach wie vor unerlässlich sind, gab er den Lehrpersonen mit, auf die Begabungen und Talente der Schüler zu achten und diese zu fördern. Als besondere Aufgabe der Schulgemeinschaften sieht er die Auseinandersetzung mit der eigenen und mit anderen Kulturen, um den globalen Anforderungen gerecht zu werden. Am folgenden Tag besichtigte die Delegation die Altstadt von Turin und trat mit beeindruckenden Erlebnissen im Gepäck die Heimreise an.
Sterzing Schüler aus Europa zu Gast
Wer im September Gruppen von Jugendlichen in Sterzing bemerkt hat, die sich auf Englisch verständigten, wird sich vielleicht gewundert haben. Des Rätsels Lösung: Vom 17. bis zum 23. September waren Schüler aus Antwerpen, Banska Bystrica, Almaden und Augsburg bei den Familien der 3. Klasse des Realgymnasiums Sterzing zu Gast.
Derzeit läuft ein von der EU gefördertes Erasmus+-Projekt, das Reisen von Schülergruppen zu den beteiligten Partnerschulen in ganz Europa vorsieht und finanziert. Das thematische Bindeglied stellt das wirtschaftliche Netz der Familie Fugger dar, das in den Heimatorten der Schulklassen von großer historischer Bedeutung ist: Banska Bystrica (Slowakei) und Almaden (Spanien) waren ebenso wie Sterzing wichtige Zen-
tren für den Bergbau der Fugger, Antwerpen in Belgien ein internationaler Handelsknotenpunkt und Augsburg in Deutschland die Heimat des schwerreichen Handelshauses. Bereits im vergangenen Schuljahr fand ein erster Schüleraustausch in Augsburg statt. Während der Projektwoche in Sterzing erarbeiteten die Jugendlichen nun Einblicke in die Zeit Jakob Fuggers mit Bezügen zu modernen Themen. So erstellten sie Präsentationen zum demographischen Wandel, produzierten einen Podcast zum Thema „Handelsrouten und Verkehrsaufkommen“, filmten Rollenspiele, führten Interviews und stellten ein fünfteiliges Comic-Buch zusammen. Besichtigungen waren Teil des Informationsangebotes für die Gastschüler. Land und Leute lernten die Besucher bei Ausflügen kennen. Es standen auch kulinarische Highlights aus der Tiroler Küche auf dem Programm. Viele intensive Vorbereitungen verlangte das „Fugger Forum“, das schließlich am 22. September in der Aula vor zahlreichen Ehrengästen stattfand. Die Teilnehmer hatten Präsentationen vorbereitet, die eine Zusammenschau der Spuren der Fugger in ihrer nächsten Umgebung boten. Die spanische Delegation führte die Zuschauer in die Welt der Zwangsarbeit, die den Bergbau in Almaden noch lukrativer machte. Ganz anders der Tenor aus Deutschland: Die „Fuggerei“, die erste Sozialsiedlung der Welt, als Modell modernen Wohnens stand in diesem Vortrag im Mittelpunkt. Die Gäste aus der Slowakei unterstrichen die ökologischen Schäden und heute noch sichtbaren Nar-
ben, welche die Bergbauindustrie in ihrer Heimat hinterlassen hat. Die belgische Schülergruppe zeigte den Wohlstand der Hafenstadt Antwerpen auf, der auch eng damit zusammenhängt, dass dies einer der Hautumschlagplätze war, den die Fugger nutzten. Daneben sprachen zwei Experten zum Thema: Theresa Rothfuß stellte das Leben und Wirken des Sterzinger Fugger-Anwalts Lukas Geizkofler vor, Sophia Steger vom Landesmuseum Bergbau referierte über die Tiroler Bergbaugeschäfte der Fugger. Die nächsten Etappen in diesem Schulprojekt sind Almaden in Spanien, Banska Bystrica in der Slowakei und Antwerpen. Zu diesen Austauschwochen wird die Klasse von Projektkoordinatorin Andrea Mayr und Mitgliedern des Projektteams begleitet werden.
Mobilitätspreis geht nach Sterzing
Zwei Projekte haben den Südtiroler Mobilitätspreis 2022 gewonnen: Jenes des Schulsprengels Sterzing 1 und der Raiffeisen Landesbank Südtirol.
Das Siegerprojekt „Lauf um die Welt“ des Schulsprengels Sterzing 1 regt Schü-
ler aller Schulstufen sowie Kindergartenkinder dazu an, den Schulweg mit nachhaltigen Verkehrsmitteln, am besten mit den eigenen Füßen, zurückzulegen und nach Möglichkeit auf das „Elterntaxi“ zu verzichten. Gleichzeitig fließen die nachhaltig zurückgelegten Kilometer mittels einer „Reise um die Erde“ in den Unterricht mit ein. Das Projekt wurde mit einem Siegerscheck in Höhe von 4.000 Euro belohnt. Mit ihrem Projekt „Nachhaltigkeit voll in Fahrt“ hat hingegen die Raiffeisen Landesbank Südtirol AG ein umfassendes Paket zur Förderung der nachhaltigen betrieblichen Mobilität geschnürt. Insgesamt haben 15 Teilnehmer ein Projekt eingereicht. Im Bild die Sieger mit den Organisatoren: (v. l.) Harald Reiterer (STA/Green Mobility), Ulrike Nicolussi Leck, Generaldirektor Zenone Giacomuzzi und Greta Sofia Lampis (Raiffeisen Landesbank AG), Landesrat Daniel Alfreider, Karin Mühlsteiger und Armin Haller von Schulsprengel Sterzing 1 sowie Kirsten Mayr.
30 Jahre Ziegenzuchtverein gefeiert
Der Ziegenzuchtverein Wipptal organisierte Ende Oktober zum 30-jährigen Vereinsbestehen in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Scheckenverein eine Ausstellung der Passeirer Gebirgsziegen, die
zugleich die Gründungsausstellung des Südtiroler Scheckenvereins war. Der ZZV Wipptal zählt derzeit 48 Mitglieder, die bei der Ausstellung 450 Tiere zur Schau stellten. Tagessieger in der Kategorie „Goase“ wurde die Goas von Valentin Larch, Reservesiegerin die Goas von Iris Staudacher. Bei den Böcken erzielte der Bock von Lukas Tötsch den Tagessieg, Reservesieger wurde der Bock von Anton Staudacher. „Wir möchten uns bei allen fleißigen Helfern, die zum guten Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben, den Sponsoren, den Besuchern, den Grundbesitzern und vor allem beim Südtiroler Scheckenverein mit Obmann Ivan Rainer Wieser für die sehr gute Zusammenarbeit recht herzlich bedanken“, so die Organisatoren des Ziegenzuchtvereins. Obmann Anton Staudacher appelliert zudem an alle, beim Thema Wolf nicht nur zuzusehen, sondern gemeinsam zu handeln. „Durch den Anstieg der Wolfspopulation werden die Tiere immer weiter von den Almen verdrängt, somit werden die Almbewirtschaftung und die Landschaftspflege ausbleiben“, so Staudacher.
Gasteig „Rund um die 112“
Im Rahmen der Projektwoche „Rund um die 112“ kamen für eine Woche täglich Experten aus dem Bereich der „Rettung“ an die Grundschule Gasteig. Mit dabei waren die Bahnpolizei, die Bergrettung und die Carabinieri von Ratschings. Ein Besuch beim Unternehmen „Air Service“, um einen Hubschrauber zu besichtigen, durfte auch nicht fehlen. Die Schüler erhielten dabei viele nützliche Informationen. Den Abschluss dieser Woche krönte die offizielle Räumungsübung mit Rauch und Sirenenalarm in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Gasteig. Für Schüler und Lehrpersonen war es eine gelungene Woche, die sicherlich noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.
Telfes Gelungene Evakuierungsübung
Am 11. Oktober fand an der Grundschule Telfes eine Evakuierungsübung statt. Im Beisein der Freiwilligen Feuerwehr Telfes wurde eine Rauchentwicklung mittels Nebelmaschine simuliert. Anschließend begann die Evakuierungsübung, bei welcher Kinder und Lehrpersonen das Verlassen des Schulgebäudes im Ernstfall erprobten. Alsbald traf dann der Löschtrupp der Freiwilligen Feuerwehr Telfes ein, der einen Innen- und Außenangriff am Schulgebäude durchführte. Anschließend wurde den Schulkindern die Fahrzeuge, die verschiedenen Feuerwehrgeräte und die Feuerwehrhalle gezeigt. Eine rundum gelungene Evakuierungsübung, die vor allem von den Kindern begeistert angenommen wurde.