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Sterzing: 50 Jahre Weißes Kreuz gefeiert

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Veranstaltungen

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Am 1. Oktober hat die Sektion Sterzing im Weißen Kreuz ihr 50-jähriges Gründungsjubiläum gefeiert. In der Pfarrkirche trafen sich ehemalige und aktive Mitarbeiter der Sektion, Freiwillige genauso wie Festangestellte, um gemeinsam mit ihren Familien und den Ehrengästen auf ein halbes Jahrhundert Vereinsgeschichte zurückzublicken.

Nach dem von Neupriester Matthias Kuppelwieser, selbst mehrere Jahre als Freiwilliger in Sterzing tätig, zelebrierten Gottesdienst fand im Innenhof des Deutschhauses der Festakt statt. Sektionsleiter Christian Seiwald blickte in seiner Ansprache auf die Anfangszeiten der Sektion zurück, als einige Wipptaler auf Anregung des damaligen Bürgermeisters Karl Oberhauser tatkräftig Aufbauarbeit leisteten; die treibende Kraft war sicher Hermann Pasquazzo aus Sterzing, der die Gruppe bis 1986 beispielhaft geführt hat. Heute sind 13 Festangestellte und mehr als 90 Freiwillige tätig, zudem die Jugendgruppe, der Zivilschutz und die Zivil- und Sozialdiener. Ihnen allen sprach Seiwald seinen innigsten Dank aus. „Wir sind damals wie heute tagtäglich für unseren Bezirk im Einsatz und leisten Hilfe, wo immer wir gebraucht werden“, betonte er. Einen Dank richtete er auch an die Familien für ihre Unterstützung und ihr Verständnis, an die Blaulichtorganisation, die Notärzte und die Behörden für die gute Zusammenarbeit, an die Landesleitung, an den Ausschuss und im Besonderen an Dienstleiter Florian Siller mit den jeweiligen Turnusleitern. Für die finanzielle Unterstützung erging sein Dank an Gemeinden, Sponsoren und Gönner. Alexander Schmid, Vize-Präsident des Weißen Kreuzes, lobte die vorbildliche Arbeit, die in der Sektion Sterzing rund um die Uhr geleistet wird. Bezirkspräsidentin Monika Reinthaler verwies auf das mustergültig funktionierende Rettungswesen. „Wir feiern heute etwas, was uns ganz selbstverständlich erscheint“, so Reinthaler. Dabei gebe es genügend Länder, wo das Rettungswesen nicht so gut geführt werde. „Es ist beruhigend zu wissen, dass im Notfall im ganzen Bezirk professionelle Hilfe da ist.“ Anschließend segnete Kuppelwieser das neue Notarzteinsatzfahrzeug, das erste seiner Art in Sterzing. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, zubereitet von der Zivilschutz-Gruppe, stand am Nachmittag der Sektionssitz der Wipptaler Bevölkerung zur Besichtigung offen.

Sterzing Für Senioren und Menschen mit Behinderung

Zwei Jahre lang Natur erlebt

Am 1. Oktober fand die dritte Ausgabe des Shoppingevents „Der Rote Teppich“ statt. An diesem Aktionstag drehte sich auf Anregung der Initiative „Wipptal – der kleine Bezirk mit dem großen Herzen“ alles um Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung. Und es war ein ganz besonderer Tag, der vielen Teilnehmern und Passanten ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Auf dem Stadtplatz konzertierte die Band „MitEinAnders“ aus Bruneck. Lebenshilfe, Sozialzentrum „Fugger“ und Senioren waren an verschiedenen Ständen aktiv und haben verschiedene Initiativen vorbereitet. In der Neustadt wurde ein neues Informationsbüro für Senioren eröffnet. Viele fleißige Frauen haben für die KVW Frauen für einen wohltätigen Zweck 285 Topflappen gestrickt, gehäkelt und genäht. Diese wurden von der Tourismusgenossenschaft nach drei Einkäufen in den Partnergeschäften als Erinnerungsgeschenk ausgegeben, gemeinsam mit einem Glas

Honig von Martin Longo. Den gelungenen Abschluss bildete der Tanz mit Herz. Mit einem Verkaufsstand präsentierte sich auch der Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wipptal. Vor dem Rathaus boten Freiwillige handgefertigte Produkte der sozialen Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und für Menschen mit psychischen Erkrankungen an. Die vielfältige und kreative Produktpalette und mit ihr der Wert der gelebten solidarischen Gemeinschaft fand bei den Besuchern guten Anklang.

Die Veranstaltungsreihe „Natur (er)leben“ neigt sich dem Ende zu. Am 17. November blicken die Organisatoren im Vereinshaus von Stilfes auf die vergangenen zwei Jahre zurück, in denen sie Inspirationen und Anregungen gegeben haben, um die Natur noch besser ins Alltagsleben zu integrieren. Gemeinsam mit Verena Gschnell, Bildungsreferentin der Organisation für Eine solidarische Welt (OEW), reflektiert das Publikum, wie der tägliche Konsum das Leben der Menschen im Globalen Süden und das Klima beeinflusst und welche lokalen Alternativen es gibt. Lukas Wieser vom „Wastenhof“ bereitet kleine Köstlichkeiten aus Metzgerei, Feld und Garten zu, die Jugendkapelle Freienfeld umrahmt die Veranstaltung musikalisch. Der Abend (Eintritt frei) beginnt um 20.00 Uhr. Nähere Infos erteilen Cäcilia Seehauser (Tel. 331 8810348) und Rita Thaler (Tel. 346 7647414).

Freienfeld Seniorenvereinigung feiert Gründungsjubiläum

Mitte Oktober feierte die Freienfelder Seniorenvereinigung ihr 30-jähriges Bestehen.

Die Ortsgruppe Freienfeld der landesweiten Seniorenorganisation im Südtiroler Bauernbund hatte

1991 als eine der ersten im Bezirk ihre Tätigkeit aufgenommen. Den Anstoß zur Gründung gab Wilhelm Wieser, Berger in Stilfes. Von Anfang an war die Gruppe für alle Seniorinnen und Senioren im Gemeindegebiet und darüber hinaus offen. Dies erweiterte den Kreis und schuf ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl der älteren Generation. Zunächst wurden jährlich ein Ausflug, ein Kartenspielen, besinnliche Feiern und eine Versammlung organisiert. Bald kamen neue Aktivitäten dazu wie Büchervorstellungen und Fortbildungsveranstaltungen. Inzwischen hat Helene Nössing aus Mauls die Führung der Ortsgruppe übernommen und weitere neue Akzente gesetzt. Besonders gern und gut besucht war der Seniorenball, der bisher bereits 16 Mal stattfand und nur in den vergangenen beiden Jahren ausfallen musste. Besonderen Zuspruch fanden die Singnachmittage unter dem Motto „Singen, weil es Freude macht“. Die musikalische Unterstützung boten und bieten der ehemalige Chorleiter von Wiesen, Hermann Pircher, und der Gitarrist Peppi Graus aus Pfitsch. Aus den anfänglichen Notenblättersammlungen entstand ein umfangreiches Singbuch, an dem viele Ortsgruppen aus ganz Südtirol mitgearbeitet haben und das inzwischen fast schon ein Standardwerk für Hobby-Sänger geworden ist.

Das Jubiläumsfest stand dann auch vor allem im Zeichen der Musik. Nach anerkennenden und ermutigenden Grußworten der Landesleiterin der Südtiroler Seniorenvereinigung im SBB Theresia Agreiter Larcher, des Bezirkspräsidenten Sepp Weissteiner und des Gemeindereferenten Heinrich Aukenthaler wurde ein Großteil des Nachmittages mit gemeinsamem Singen verbracht. Auch die Mundartdichterin Klothilde Oberarzbacher aus dem Ahrntal kam mit sinnigen und humorigen Gedichten und Sprüchen zu Wort, für Lacher sorgte eine Clown-Gruppe um Irmgard Hasler, die ihren ersten Auftritt wagte und gleich schon Zustimmung genoss. Der nächste größere Event wird der Seniorenball am 1. Februar sein. Im Bild (v. l.) Gemeindereferent Heinrich Aukenthaler, der musikalische Leiter der Senioren-Singgruppe Freienfeld Hermann Pircher, Mundartdichterin Klothilde Oberarzbacher, die Leiterin der Senioren-Ortsgruppe Helene Nössing, Landesleiterin der Seniorenvereinigung im SBB Theresia Larcher Agreiter sowie Bezirksvorsitzender Sepp Weissteiner.

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Weitere Ehrenbürgerschaft

Nach der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Alexander Langer im vergangenen Jahr durch die Stadt Sarajewo hat nun auch Tuzla in Bosnien Herzegowina den 1995 verstorbenen Europaparlamentarier und Publizisten geehrt: Die Stadt hat ihm Ende September für seinen unermüdlichen Einsatz für den Frieden im ehemaligen Jugoslawien die Ehrenbürgerschaft verliehen. Und ihm zu Ehren auf dem Freiheitsplatz einen Baum gepflanzt.

Neuer Museumsdirektor

Die Geschicke der Franzensfeste, die in Zukunft eine Dauerausstellung zu Südtirols jüngerer Geschichte beherbergen wird, leitet ab November der 42-jährige Ladiner Emanuel Valentin. Va- © Gregor Kuen Belasi lentin hat nach dem Studium der Ethnologie, Sozial- und Kulturanthropologie in Tübingen ein Forschungsdoktorat an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen erworben, war als Kurator an Museen in Südtirol, Deutschland und der Schweiz und als Forschungsbeauftragter an mehreren Universitäten tätig und hat zuletzt im Amt für den Europäischen Sozialfonds in der Landesabteilung Europa gearbeitet.

Neue Direktorin

Die neue Landesdirektorin der Deutschen und ladinischen Musikschule heißt Alexandra Pedrotti. Die ehemalige Leiterin der Musikschuldirektionen Sterzing und Unterland folgt in dieser Funktion Felix Resch nach, dessen Stellvertreterin sie war. Die gebürtige Boznerin hat am Konservatorium Claudio Monteverdi Klarinette studiert. Nach dem Abschluss des Studiums der Musikwissenschaft und Geschichte an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck und am „Istituto di musicologia“ der Universität Venedig unterrichtete Pedrotti Klarinette, Musiktheorie und Kammermusik in Auer, bevor sie pädagogisch-didaktische Mitarbeiterin in der Landesmusikschuldirektion wurde.

Neuer Leiter

Christian Terzer ist seit 1. Oktober neuer Leiter des Pharmaziemuseums in Brixen. Der 53-Jährige war seit 2017 Direktor des Landesmuseum Bergbau und wird als ausgewiesener Muse- © Landesmuseum Bergbau umsfachmann geschätzt. Terzer ist studierter Archäologe und Historiker, hat eine Journalistenausbildung absolviert und war viele Jahre als Ausstellungs- und Museumsgestalter tätig.

„Ich glaubte, im Himmel zu sein“

Die Lebensgeschichte von Elisa Lanthaler

Elisa Lanthaler wurde am 27. Oktober 1930 in Telfes geboren. Ihre Eltern Alois Lanthaler und Kreszenz Pichler hatten eine richtige Großfamilie mit vielen Kindern. Mehrere Kinder sind allerdings schon im Kleinkindalter verstorben. Elisa musste schon früh zuhause auf dem Hof, dem „Stampfer“ in Telfes, mithelfen und anpacken, wo sie nur konnte. Die Unterstützung der Kinder wurde überall gebraucht: Kühe hüten, Heuarbeit und im Haus allerlei Arbeiten verrichten, das war der Alltag in ihrer Kindheit.

„Meist war die Schule sehr schön.“

Die Grundschule besuchte Elisa in Telfes. Sie sagt heute: „Meist war die Schule sehr schön.“ Wenn Elisa über ihre Kindheit spricht, kommen in ihr viele Erinnerungen und Bilder hoch. Sie weiß noch genau, wie es war, und sie erinnert sich vor allem an die Zeit, als es im Wipptal Krieg gab. Immer, wenn Fliegeralarm zu hören war, liefen alle schnell in die Kirche, um sich zu verstecken, Schutz zu finden und zu beten. „Es war eine schlimme Zeit“, sagt Elisa. Als junges Mädchen hat Elisa beim Gasthof „Zoll“ in Ried bei Sterzing eine Anstellung gefunden. Dort hatte sie Glück, denn sie hat an ihrem Arbeitsplatz auch ihren zukünftigen Mann kennengelernt. „Eigentlich viel zu jung habe ich dann geheiratet“, sagt sie heute. Mit ihrem Mann Stefan Badstuber zog sie auf den „Schneiderhof“ nach Ried. Stefan und Elisa hatten zwei Kinder, Sohn Karl und Tochter Marianne. Elisa war zufrieden mit ihrem Leben, sie hatte nun ihre eigene Familie und den Hof, den sie mit ihrem Mann und den Kindern bewirtschaftete. Es gab jahraus, jahrein genug Arbeit zu erledigen. Immer gab es etwas zu tun. Gerne ging Elisa ab und zu, wenn es die Zeit erlaubte, auf einen Sprung nach Sterzing in die Stadt. Dort gönnte sie sich ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee. Diese Momente liebte sie sehr. Elisa ist auch ans Meer gefahren. Das hat ihr so gut gefallen, das Meer, die Wellen, der Sand. Sie schwärmt heute noch davon und meint: „Ich glaubte, im Himmel zu sein“. Auch mit dem Flugzeug war sie schon unterwegs in hohen Lüften, denn sie besuchte ihren Sohn, der in London lebt. Im Februar 2021 ist Elisa aus gesundheitlichen Gründen ins Seniorenwohnhaus eingezogen. Durch ihre offene und humorvolle Art wird sie von den anderen Heimbewohnern und den Mitarbeitern sehr gemocht und geschätzt. Alle machen gern einen Ratscher und ein Karterle mit ihr. Sie selbst sagt, sie fühle sich sehr wohl hier und – so Gott es zulässt – möchte es für sie noch viele Jahre so bleiben.

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