Pioniere und Propheten
366 FRAUEN UND MÄNNER AUS DER KIRCHENGESCHICHTE
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RolandWerner& JohannesNehlsen (Hg.)
Pioniere undPropheten
366FrauenundM nner ausderKirchengeschichte
Vorwort
DieLehreraberwerdenleuchtenwiedes HimmelsGlanz,unddie,sovielezur Gerechtigkeitweisen,wiedieSterneimmer undewiglich.
Daniel12,3
DenktaneureLeiter,die,dieeuchdie BotschaftGottesweitergegebenhaben.Schaut euchihrLebensendean,undnehmteuchihr VertrauenaufGottzumVorbild!
Hebr er13,7
enigeAufbr chehabendieKircheunddieWeltsosehr bewegtwiedieReformationvorf nfhundertJahren. DieseepochaleWendever ndertedasVerst ndnisdes Evangeliumsf ralleZeiten.DieM nnerundFrauen, diedamalsneuvomEvangeliumentz ndetwaren, setztenjedochallesdaf rein,dassesnichtnurbeieinerneuenKlarheitderLehreblieb.MitHautundHaaren,inPredigt undSchrift,mitWortundTat,ja,mitdemeigenenLebenk mpften sieumdieErneuerungihrerKirche.
NichtumTrennunggingesihnen,sonderndarum,dasganze LichtderGnade,dieganzeKraftdesGlaubens,dieganzeKlarheit derHeiligenSchriftunddieganzeF llevonJesusChristuswieder insZentrumzustellen.
SieverstandensichnichtalsNeuerer,sondernalsErneuerer.Dass
esauchschonvorherunz hligeMenschengab,geradeindenKlçstern,diemitgleicherLeidenschaftumdieErneuerungderKirche k mpften,warihnenAnstoßundErmutigung.Siestandenaufden SchulterndieserHeldinnenundHeldendesGlaubens.Siehçrten aufdieStimmenderer,dievorihnendenWettkampfdesGlaubens bestrittenhatten.SieachtetenaufdieWegweisungderApostelund derfr henKirche.
DochihrBlickbliebnichtinderVergangenheitkleben.Vielmehr nahmensieihreeigeneZeitbewusstwahr,mitihrenFragenund NçtenundAuseinandersetzungen.Undsiewarenbereit,f rdas Evangeliumzustreiten,imNamenvonJesusChristus,undesin WortundTatzulebenundweiterzugeben.
DeshalbistReformationniemalseinbloßesAugenblicksgeschehen.DieeinmalerneuerteKirchemusssichimmerwiedererneuern:«Ecclesiareformatasemperreformanda!»Dochdiesgeschieht nuraufden«Wegen,diedasEvangeliumlehrt»,wieesBlaisePascal inseinembewegenden«M morial»niederschrieb.
UndsogehtdieErneuerungderKircheimmerweiter,unddadurchauchZeugnisundDienstanderWelt.DieserStromderErneuerungreißtniemalsab.Reformationgeschahundgeschiehtimmer.DerGeistweht,woerwill.Underweht!Indengefestigten StrukturenundaußerhalbvonAmtundTradition.DieseerstaunlicheTatsachewirdauchindenhierdargestelltenKurzbiografien deutlich.
366LebensbildervonChristuszeugen,FrauenundM nnern, chronologischgeordnetundjedemTagdesJahreszugeordnet, weckenimLeserStaunenundDankbarkeit.FranzvonAssisi erscheinthiergenausowieWilliamBooth,Teresavon vilawie MartinLuther,PanditaRamabaiwieDagHammarskjçld,Argula vonGrumbachwieNikolausLudwigGrafvonZinzendorf,Martin
BucerwieHelmutThielicke,RuthBellGrahamwieKonstantin vonTischendorf.
WasalldieseTr gereinergelebtenReformationverbindet,bekanntewieunbekannte:SiewarenergriffenvomEvangelium.Sie hçrtendenRufGottes.SieergriffenihreBerufung.Siewarenbereit, Opferaufsichzunehmen.UndsiesetztensichmitLeidenschaft ein,f rGottundf rdieMenschen,diesiemitseinenAugensehen lernten.VonihremGlauben,ihrerHoffnungundihrerLiebelesen wirindiesemBuch.
Wirsinddankbar,dass berhundertAutorensichdaranmitbeteiligthaben,diesePioniereundProphetengelebterReformationneu vorunslebendigwerdenzulassen.MitderBitte,dassGottesGeist unsimmerwiederneubelebtundinBewegungsetztunddassdiese Lebensbilderdazubeitragenmçgen,legenwirdiesesBuchvor.
PS:EinherzlicherDankgehtanalleMit-Autorenf ralleLebensbilder,andenFontis-Verlagf rdieguteZusammenarbeitundan DanielRiesner,derunsbeiderBildbeschaffungsehrunterst tzthat.
RolandWernerundJohannesNehlsen366
Pioniere und Propheten ij
1.Nino
Etwa 290–340
Zeigemir,GottmeinesVatersundmeiner Mutter,dieBekehrungallerEckendieses Landes,damitsieFreudefindenundallein dich,denwahrenGott,durchdeinenSohn JesusChristusanbeten!IhmseiDankundLob! nKappadokieninderheutigenT rkeigeboren,leitete dieheiligeNinodieBekehrungderGeorgierzum Christentumein.DiegeorgischeorthodoxeApostelkirchenenntsiedie«ErleuchterinGeorgiens»undstellt siedenApostelngleich. berihreHerkunftranken sichverschiedeneGeschichten.NachderostkirchlichenTraditionstammteihrVaterZabylonausKappadokien.Ihre MutterSusannastammteausKoloss inPhrygienundwareineleiblicheSchwesterdesJerusalemerPatriarchenJuvenal.NinosEltern solleneinanderinJerusalemkennengelerntundgeheiratethaben. berverschiedeneStationenkamNinozusammenmitihrenGef hrtinnenHripsimeundGaiananachGeorgien.Dortwohntesiein derHauptstadtMzchetaineinerH tte.Siebegann,dasEvangelium vonJesusChristuszuverk ndigenunddieKrankenzuheilen.Dabei trugsiestetseinselbstgemachtesKreuzausWeinrebenmitsich, dassiemitihremeigenenHaarzusammenband.
Ninobetetef reinkrankesKind,dasnachlandes blicherSitte durchdieStraßengetragenwurde,umHeilungzufinden.Daraufhin wurdeesgesund.AlsdietodkrankeKçniginNanadavonerfuhr,ließ
siesichzuNinobringenundwurdeebenfallsvonihrgeheilt.Gl cklichriefsieaus:«EsgibtkeinenanderenGottaußerdem,dendiese Sklavinverk ndigt!»,undfandsozumGlauben.
KçnigMirianIII.wollteNinomitGoldundSilberbelohnen,doch Ninolehntedasab.AlsMirianaufeinerJagdvoneinerFinsternis berraschtwurde,versprachernachvergeblichenGebetenandie berkommenenGçtter,erwerdedenGottNinosverehren,wenner ausseinerNotlagebefreitwerde.DasWundergeschah,dasLichterschienwieder,underkonntewohlbehaltennachMzchetazur ckkehren.MirianIII.erhobdasChristentum337–nachAuffassung dergeorgischenorthodoxenApostelkirche326–zurStaatsreligion. berallinGeorgienverk ndigteNinodasEvangelium.Aufder R ckreiseausOstgeorgienstarbsieinBodbeinKachetienund wurdedortbegraben.KçnigMirianließ berihremGrabeineKircheerrichten.DasdortigeKlosterwirdheutevoneinemorthodoxen Nonnenkonventgenutzt.(IO)
3.BernhardvonClairvaux 1090/91
–1153
PflegstduErçrterungen–ichfindekeinen Geschmackdaran,wennnichtderName JESUSdarinerklingt.
rpr gtedas12.Jahrhundertwiekaumeinanderer. DeshalbsprichtmanauchbisheutevombernhardinischenZeitalter.Luthersch tzteihnmehr«alsalle
MçncheaufErden».Bernhard–derMçnch,deralsJugendlicherineinKlostereintratundalsMittzwanziger bereitsdieLeitung bernommenundweitereKlçster gegr ndethatte,dermitf hrendenPersçnlichkeiteninEuropain KontaktstandundvielerortseinbegehrterRednerwar,dessenPredigtenoftgçttlicheHeilungenfolgten–BernhardwareinCharismatikerdererstenH lftedes12.Jahrhunderts.
Etwasechzehnj hrigtrifftihnunerwartetderToddergeliebten Mutter.Vielleichtdadurchmitbeeinflusst,fasstBernharddenEntschluss,insKlostereinzutreten.ErbewegtmehrereVerwandteund FreundezumgleichenSchritt.NacheinemgemeinsamenVorbereitungsjahrklopftdiedreißigMannstarkeScharvonEdelleutenund RitternandiePfortendesneugegr ndetenReformklostersCiteaux inderRegionBurgund.
Schonmit25JahrenwirdBernhardzumAbt,zumVorsteherder Klostergemeinschaft,berufen.Baldgr ndeterneueGlaubens-
gemeinschaftenvonBr dern,dieebensoentschiedenJesussuchen undihmnachfolgenwollen.ZahlloseAbteienundStifteunterstellen sichseinergeistlichenLeitungundnehmendieRegelseinerKlçster an,dieZisterzienser-Regel.
DieGegenwartGottesunddieLiebeseinesErlçserserf hrtBernhardamintensivsteninseinerschlichtenkleinenMansardenklosterzelle.ObwohlermitdenM chtigenseinerZeitverkehrt,bezeugt erganzklar,welchePerson,welcherNameihmamwichtigstenist. EsistderNameJesus:«HatGottunsnichtimLichtdiesesNamens zuseinemwunderbarenLichtberufen?Waserfrischtdieermatteten Sinneundst rktdieSinneskr fte?Isteinerbetr btuntereuch?Lass JesusinseinHerzkommen.LassJesusdannvonseinemHerzenauf seineZungekommen:DasLicht,dasaufleuchtetindiesemNamen, verscheuchtdiralleNebel,machtalleshell!Wemh tte,vorGefahrenzitternd,derAnrufdiesesstarkenNamensnichtalsogleichVertraueneingeflçßtundalleFurchtverjagt?Wemistnicht,alserin Zweifelnhin-undhergerissenwar,sobalderindiesemlichtenNamenzubetenanfing,innereGewissheitgeschenktworden?Suchst dueinenBeweis?‹RufmichanamTagderTr bsal›,sostehtgeschrieben,‹sowillichdicherretten,undduwirstmichpreisen!›» (GB)
5.FranzvonAssisi 1181/82
–1226
Laudatosi’,omi’signore!–Gelobtseistdu, meinHerr!
r istderbekanntesteHeiligederwestlichenKirche. VonvielenChristenalsVorbildverehrt,verbirgtsich unterseinem«Heiligenschein»einradikalerChrist desMittelaltersmiteineraußergewçhnlichenLebensgeschichte.Geboren1181(oder1182)mitdem TaufnamenJohannes,wurdeervonseinemVater,einemreichenStoffh ndler,Francesco,kleinerFranzose,genannt. KindheitundJugendverlebteFranzbeh tet.Ertr umtevonHeldentatenundRuhm,alser1202f rseineHeimatstadtAssisiin denKriegzog.Eskamandersalserhofft,erwurdegefangengenommen.DortimKerkerkameszueinerLebenswende.Nach einemJahrausderKriegsgefangenschaftfreigekauft,kehrteFranz kranknachHausezur ck.Erfingan,Gottzusuchen,beiden Auss tzigenschienerihnzufinden.
DieBekehrungzurNachfolgeChristiwareinl ngererProzess (1204bis1207).Nachundnachver ndertesichalles:Franztrennte sichvonseinerleiblichenFamilie.VomBischofunterst tzt,f hrte erein«LebenderBuße»undk mmertesichumKrankeundArme. BeimGebetinderkleinenKirchevonSanDamianosprachJesusihn
vomKreuzheraban:«Franz,gehundbauemeinHauswiederauf, das,wiedusiehst,ganzundgarinVerfallger t.»Zun chstverstand erdieseAufforderungganzwçrtlichundrepariertedasverfallene Kirchengeb udevonSanDamianomitseineneigenenH ndenund erbetteltenBaumaterialien.DannfingFranzauchan,vonseinem Glaubenzupredigen,umdieKircheinsgesamtzuerneuern.Diese Lebensweisewirkteansteckend,andereM nnerwolltenwieFranz leben.SoentstandeineersteGruppevonBr dern.
VerseausdenEvangelienwurdenals«ersteRegel»f rdieneue Gemeinschaftzusammengestellt.DabeiwarenBesitzlosigkeitund Bußezentral,verbundenmitderFreudeanGottesWelt.JesuRufin seineNachfolgewortwçrtlichzubefolgen,wardieGrundlagedes LebensvonFranzundseinenAnh ngern.BaldergabensichSpannungenzwischeneinzelnenFranziskanern,dieohneBesitzradikal undevangeliumsgem ßlebenwollten,unddemschnellwachsendenFranziskanerorden.Franzselbstentschiedsich,besitzlosund frçhlichinderGegenwartGotteszuleben.MitderLeitungdesOrdenshatteerbaldanderebeauftragt.InNachahmungdesLeidens JesulebteeramEndeseinesLebenswieeinEinsiedler.Indieser Zeitverfassteerden«Sonnengesang»undseinTestament.Erstarb am3.Oktober1226.(VM)
13.MartinLuther
1483–1546
Gottisteingl henderBackofenvollerLiebe, derdavonderErdebisandenHimmelreicht.
lsMartinLutheraufseinLebenzur ckblickt,berichtet ervonseinerentscheidendenEntdeckung:Gottistgerecht–ja!AbernichtindemSinne,dasserjedemMenschendasgibt,waserverdient.GottesGerechtigkeit bestehtvielmehrdarin,dasserjedenunendlichliebt undeineBeziehungzuihmmçchte.Deswegenwirder inJesusChristusMensch.UndwermitJesusimGlaubenverbunden ist,hatdamitalles,waserbraucht,umgutzulebenundzuhandeln undumgetrostzusterben.
MitdieserEntdeckungger tLutherschnellinSpannungzurrçmisch-katholischenKirche,inderenTraditionergroßgeworden ist.1483inEislebengeboren,studierternachderSchulzeitinErfurt,trittdemBettelordenderAugustinerbeiundwirdzumPriester geweiht.AnschließendlehrterTheologieinWittenberg.DieintensiveBesch ftigungmitdenbiblischenQuellenl sstihnaufstehen gegendenAblasshandel,diekirchlichePraxis,f rGeldVergebung derS ndenanzubieten.Seine95Thesenvon1517geltenbisheute alsStartschussderReformation.
SeineanhaltendeKritikanKircheundPapstfordertRomheraus:
1521wirdderBann berLutherverh ngt.EsfolgtdieReichsacht, dieKaiserKarlaufdemReichstagzuWormsausspricht,nachdem LutherdenWiderrufseinerSchriftenverweigerthat:«Hiersteheich undkannnichtanders…»Jetztwirdesf rLuthergef hrlich.Sein wichtigsterUnterst tzerKurf rstFriedrichderWeisel sstihnauf dieWartburgbringen,woerdasNeueTestamentausdemgriechischenUrtextinsDeutsche bersetzt.
EinJahrsp terkehrtLuthernachWittenbergzur ck.DerBruch mitderKirchevonRom–vonLutherurspr nglichnichtgewollt–wirdinnerlichund ußerlichnunimmerdeutlichersichtbar.Auch dadurch,dassLuther1525heiratet:KatharinavonBora,eineaus demKlosterentfloheneNonne.
LuthersumfangreicheLehr-undPredigtt tigkeittr gtmaßgeblichzurAusbreitungderReformationbei.1546stirbtLutherbeieinerReiseinseinerHeimatstadtEisleben.DasswirallesEntscheidendeimLebennichtselbermachen,sondernnuralsGeschenk empfangenkçnnen,kommtauchinseinenletztenWortenzumAusdruck:«WirsindBettler.Dasistwahr.»(RG)
16.WilliamTyndale
Um 1490–1536
WennmirGottnochweitereJahremeinLeben erh lt,dannwerdeichbewirken,dassein Junge,derdenPflugzieht,mehrvonder HeiligenSchriftverstehtalsdu!
ieseWorte,dieWilliamTyndaleaneinenGeistlichen richtete,offenbarenseinengroßenTraum:Alleseine LandsleutesollendieBibeltextgetreuinihrerenglischenSprache,inklaren,verst ndlichenWortenlesen kçnnen.DerTraumgingtats chlichinErf llung–aber erstnachseinemTod.ImOktober1536wurdeererdrosseltundaufdemScheiterhaufenverbrannt.DochwenigeMonatedanachwurdeseine bersetzungvonKçnigHeinrichVIII.f r denDruckfreigegebenundallenKirchenEnglandszug nglichgemacht.
TyndalestudiertinOxfordundCambridge,woer1521zumPriestergeweihtwird.DorthçrterauchvondenreformatorischenGedankenMartinLuthers.MitKollegendiskutierter berdieUnterschiedezwischenbiblischenAussagenundderkirchlichenPraxis undLehre.Um1520wirderbeiSirJohnWalshinGloucestershire Hauslehrer.Walshempf ngtvieleG ste.Tyndalestelltentsetztfest, dassselbstdiegebildetenGeistlichenunterihnenwenigBibelkenntnisbesitzen.DielateinischeVulgatawirdweniggelesen,und
diehundertJahrezuvorvonJohnWycliffeangefertigte bersetzung istverboten.Tyndaleerkennt:EineneueenglischeBibelmussher! SomachtersichansWerk,zun chstinLondon,vonFreunden finanziert.DochKircheundKçnigsindwederdamitnochmitseinenreformatorischenGedankeneinverstanden.IhmdrohenProzessundHaft.SofliehteraufdenKontinent,zun chstnachWittenbergundHamburg.ErsteTeileseinerBibelwerden1525heimlichin Kçlngedruckt.DieSachefliegtauf.ErfliehtnachWorms.Dortwird 1526dasganzeNeueTestamentgedrucktundnachEnglandgeschmuggelt.DieExemplare,dieentdecktwerden,werdeninLondonçffentlichverbrannt.Tyndaleliefertnach.DieNachfrageist groß.EsfolgenTeiledesAltenTestamentsundreformatorische Streitschriften,dieauchdenKçniganklagen.TyndalesGegnerziehendieKreiseimmerengerumihn.InAntwerpengreifteinenglischerSpionihnauf.KaiserlicheSoldatennehmenihngefangen, underwirdvonderInquisitionzumTodeverurteilt.DenErfolgseinesLebenswerkeskonnteernichtmehrselbsterleben.(AnK)
17.MartinBucer 1491–1551
InderwahrenGotteserkenntnisweißjemand eigentlichnursoviel,wieerimeigenenLeben zumAusdruckbringt.
artinBucerwarnebenLutherundMelanchthonder drittegroßedeutscheReformatordererstenStunde. AlsStudentundDominikaner-Mçnchhatteer1518 LutherbeiderHeidelbergerDisputationgehçrtund sichderReformationangeschlossen.Erstellteaber fest,dassinLuthersLehredasWirkendesHeiligen Geistes,derdieGl ubigenver ndert,fehlt.BaldwurdeerHauptreformatorderReichsstadtStraßburgundSprecherderReformation imgesamtenS dendesReiches.
Erschrieb96B cherundungez hlteStellungnahmen,darunter dieerstePastoraltheologieundWerke,diedenGrundf reineneue SichtvonEhe,FamilieundScheidungimProtestantismuslegten.Er besaßdiegrçßtePrivatbibliothekderdamaligenWelt.Deshalb wohntenvielebedeutendeLeutezeitweisebeiihm,etwaCalvinf r dreiJahre.BucerwarallenFl gelnderReformationengverbunden. Erbet tigtesichaucherfolgreichalsHeiratsvermittlerbei bereinemDutzendReformatoren,darunterauchCalvin.MitVorliebevermittelteerWitwenvonT uferf hrern,vondenenvieleinStraßburg lebten.
ErwardereinzigeReformator,derfortlaufendGespr chemitden T ufernf hrteunderkennbarvonihnenlernte.Bucerorganisierte Gespr chezwischenKatholikenundProtestantensowiezwischen denprotestantischenFl geln,darunterdasber hmteMarburger Religionsgespr chzwischenLutherundZwingli1529.Unerm dlich versuchteer,diesichspaltendeChristenheitwiederzuvereinen, ohneKompromisslerzusein.Daszeigtesich,alserschließlich nachCambridgefliehenmusste,weilersichweigerte,einvonihm moderiertesKonsensdokumentzwischenKaiserundProtestanten 1548zuGunstenderkatholischenAbendmahlslehrezuver ndern. NochumseineLeichegabesStreit.NachdemMartinBucer1551 inCambridgemitgroßemPompinderUniversit tskirchebeerdigt wordenwar,ließdiekatholischeKçniginMaryseineLeiche1557 ausgraben,verbrennenunddieAsche berdemFlussaussch tten. IhreNachfolgerinElisabethI.machtedieEntehrung1560r ckg ngig.DamitanerkanntedieKçnigin,dassBucernebenThomasCranmerdereigentlicheGeniushinterderanglikanischenReformation war.
HeutegiltBuceralsPionierder kumene.DieEurop ischeUnion hatihnzum«VaterEuropas»erkl rtundmiteinerBriefmarkegeehrt.(TS)
23.KatharinaZell 1497–1562
AmMorgenistderMenschgeschickter, and chtiger,dasHerzempf nglicherf r gçttlicheDinge…
uihremzwanzigJahre lterenEhemannMatthiasZell hattediejunge,inStraßburggeboreneKatharinaein sehrrespektvollesVerh ltnis.ZellnannteseineEhefrau «Helfer»,sienannteihn«Doppelrippe».Durchseine PredigtenhattesieLuthersLehrenkennenundsch tzengelernt.
SiebenPriester,darunterZell,wareninStraßburgexkommuniziertworden,weilsiederLehreLuthersfolgten.DerReformator MartinBucertraute1523MatthiasZellundKatharinaSch tz.Dem PaarwurdenzweiKindergeboren,dieaberimfr henKindesalter starben.KatharinaverteidigtedieEhederPriesterundprangerte dieDoppelmoralan.SchließlichhattejaeinbekannterPriestersiebenFrauengeschw ngert!
KatharinahattedieGabederBarmherzigkeitundderGastfreundschaftinreichemMaß.EinmalnahmsieachtzigFl chtlingegleichzeitiginsPfarrhausauf,wovonsiesechzigdreiWochenlangkomplettversorgte.BeimAusbruchderBauernkriege1525kamenbiszu 3000Kriegsfl chtlingeindieStadtvon25.000Bewohnern.KatharinawareinhalbesJahrlangf rderenUnterbringungundVersor-
gungzust ndig.SiebesuchteGefangeneundspendeteihnenTrost. AufdemWegzumReligionsgespr chinMarburgberietensich ZwingliausZ rich,OekolampadausBaselundZellausStraßburg zweiWochenimHauseZell.
1534verçffentlichtesieeinevonMichaelWeiseerstellteLiedersammlungderBçhmischenBr der.IhrHerzwarweitoffenf ralle Jesus-Nachfolger.1538reistesiemitihremMannzuLuther,um berdasAbendmahlsverst ndniszureden.AlsMatthiasZell1548 starb,hieltsieseineGrabrede.DerVerlustihresManneswarf rsie nurschwerzuverkraften.
IhrweitererWegf hrtesienachBasel,Z richundStraßburg.Sie selbsterkrankteanderWassersucht.Wochenlangpflegtesieihren anSyphiliserkranktenNeffenimHospital.SieschriebdieTrostschriftf rJunkerFelixArmbrusterundließsiedrucken–gegenden WillenderStraßburgerRatsherren.Siepredigte1562amGrabeiner Sch lerinSchwenkfelds,derjavonLutherals«Schw rmer»gebrandmarktwordenwar.IhrweitesHerzundihrwacherGeistwurdenf rvielezueinergroßenHilfe.KatharinaZellwareinestarke, selbstbewussteFrauderReformationszeit.(EW)
Heiligenlexikon.de(gemeinfrei)
33.Teresavon vila
1515–1582
Ichkannmitihmumgehenwiemiteinem Freund,obwohlerdochHerrist!
eresastammteauseinerchristlichenFamiliein vila. SchonalsKindhattesiedenWunsch,mitGottimHimmelvereintzusein.DochließsiedieAngstnichtlos, Gottesnichtw rdigzusein.DaswareinerderBeweggr nde,warumsieinsKlosterderKarmelitinneneintrat.Aberauchdasbescherteihrkeinedauerhafte Gewissheit,dasssievonGottangenommenwar.Sieverzweifelteimmerwiederdaran,dasssieGottfortw hrendentt uschte.
EinesTagesjedochmachtesieeinetiefgreifendeErfahrung:Ein BildnisdesgekreuzigtenChristusersch ttertsiebisinsMarkund zeigtihr,wasChristuserlittenhat,umsiemitGottzuversçhnen. Sief lltbetendniederundgestehtJesusihreOhnmacht.«Ichhatte zumirkaumnochVertrauen,sondernsetztemeinganzesVertrauen aufGott.»
NunendlichwarTeresabereit,ganzaufGottesBarmherzigkeitzu bauen.«WennichseineLiebe,dieerzumirhatte,betrachtete,fasste ichwiederMut…»InderFolgezeitentdecktesieganzneudieinnige GemeinschaftmitGottimGebetundbeimLesenderBibel.IhreBeziehungzuChristuswurdef rsieeineHerzensangelegenheit,die
FreundschaftzuihmihrLebenselixir.Fr chteerwuchsennunaus derLiebezuihremHerrnundnichtausAngstvorStrafe:Siegr ndetedenasketischenOrdender«unbeschuhtenKarmelitinnen».Die KirchesolltewiederzuArmutundEinfachheitzur ckkehrenund alleEnergieaufdieLiebezuGottundzumN chstenverwenden. Sogr ndeteTeresaweitereFrauenklçsterundzusammenmitJohannesvomKreuzsogarzweiM nnerklçster.
DerKarmelistheutezueinerweltweitenOrdensfamilieangewachsen.DieAufgabenreichenvonKontemplationundGebetbis hinzuKrankenpflege,Erziehungs-undSchuldienstundMission. TeresahataufihreWeise,mitihrenGabenundanihremOrtreformatorischeIdealeumzusetzenversucht.WieLuthergingesihrum dieVertiefungdeschristlichenLebensimGegensatzzueineroberfl chlichenAus bungreligiçserPraktiken.DerevangelischeTheologeJ rgenMoltmannschrieb bersie:«WassieinWirklichkeit war,l sstsich…mitdemAusdruck‹Hauptfigurderkatholischen Reform›bezeichnen.InderNotwendigkeitdergr ndlichenReform derKirchewarsichTeresamitdenReformatoren…ganzeinig.» (SB)
51.JohannSebastianBach 1685–1750
MitallerMusiksollGottgeehrtunddie Menschenerfreutwerden.WennmanGott mitseinerMusiknichtehrt,istdieMusiknur einteuflischerL rmundKrach.
redieReformationeinFilmgewesen,JohannSebastianBachh ttedenSoundtrackdazugeschrieben.Wie keinandererstehtBachf rdieVertonungderreformatorischenIdeen.MusikzurEhreGottes– solideogloria, daswarseinAntrieb,unddasschrieberauchganzbewusst berseineWerke: S.D.G. DieseLosung,eineder zentralenreformatorischenBotschaftenMartinLutherszweihundertJahrezuvor,zeigtdieengeIdentifikationBachsmitderreformatorischenBewegung.
BachkomponiertedieLobpreismusikseinerZeit.DaerMusikals GeschenkGottesverstand,warf rihnjedochnichtnurdieexplizit kirchlich-religiçseMusik,sondernauchjedesf rweltlicheZwecke komponierteWerkeineEhrerbietungGottes.DiescharfeTrennung geistlicherundweltlicherMusikwarihmfremd.Sol sstessich aucheinfacherverstehen,dasseskeinProblemf rihndarstellte, eineGl ckwunschkantatezumGeburtstagderKurf rstinvonSachsensp terzumVokalwerk«Jauchzet,frohlocket»umzutextenund umzuwidmen.WirkennenesalsEingangschoraldesWeihnachtsoratoriums–einesderbekanntestenSt ckegeistlicherMusikund
f rvieleChristenwieNichtchristeneinnichtwegzudenkenderBestandteilderWeihnachtszeit.
Auch266JahrenachseinemTodistesunmçglich,dieMusikJohannSebastianslosgelçstvonseinemfestenGlaubenanJesus Christuszubetrachten–zuengistbeidesmiteinanderverbunden. Bachwarder berzeugung,dassnebendemWort,dasimprotestantischenGottesdiensteinezentraleRolleeinnahm,auchdieMusikihrenPlatzinderVerk ndigunghabensollte.Selbstals berdie LandesgrenzenhinausbekannterKomponistmussteersichdiesals KantorinLeipzigimmerwiedererk mpfen.
SohatBachmaßgeblichdazubeigetragen,dassnebendemWort auchdieMusik,alsodie«klingendePredigt»,selbstverst ndlicher TeilevangelischerGottesdiensteist.Ganzso,wieesschonMartin LuthervieleJahrevorherimWeihnachtslied«VomHimmelhoch» textete:«Davonichsing’nundsagenwill».ObZufallodernicht:Die ReihenfolgederVerbeninLuthersLiedzeilewirdBachmitgroßer Zufriedenheitregistrierthaben.(JN)
169.MargareteSteiff
1847–1909
F rKinderistnurdasBestegutgenug.
ufeigenenBeinenstehen»–dasbekommtbeiMargareteSteiffeinebesondereBedeutung.AlsdrittesKind wirdsieinGiengenindieFamiliedesBauwerkmeisters Steiffgeboren.MitanderthalbJahrenerkranktsiean Kinderl hmung.IhreBeineundihrerechteHandbleibenzeitlebensgel hmt.IhreMuttermussdasM dchenversorgen,ankleiden,insBettbringen.DochMargareteempfindetsichnichtalsbehindert,sondernerk mpftsichimmerneu einenPlatzimLeben.DurchihreherzensguteArtkannsieviele Freundegewinnen.
IhrVatergibtdieHoffnungnichtauf.Sosparterf reinemedizinischeBehandlungbeimber hmtenDr.WernerinLudwigsburg.
MargaretewirdandenBeinenoperiert,dochohnedenersehnten Erfolg.InderRehaklinikinWildbadwirdihrklar,dasssieerst dannFriedenhabenkann,wennsieJasagtzuGottesWegmitihr. FortanbetetsienichtmehrumHeilungihrerBeine,sondernum HeilungihresHerzens.GemeinsammitihrerSchwesterMaria gr ndetsienachderanstrengendenSchneiderlehreihreerste Werkstatt.EineN hmaschinewirdgekauft.WeilMargaretesrech-
terArmzuschwachist,umdasRadzudrehen,drehtsiedie Maschineum.VoneinemOnkelkauftsieFilz,densiezuKinderm ntelnverarbeitet.WeitereMitarbeiterwerdenangestellt.Maria stirbtnachderGeburtihresdrittenKindes.
F rdenHeidenheimerWeihnachtsmarktentwirftundn htMargareteeinenFilzelefanten,deralsNadelkissendient.Das«Elef ntle» wird berNachteinVerkaufsschlager.BisindieUSAwerdendie SpielzeugtieremitdemKnopfimOhrschließlichversandt.IhreManufakturw chstundw chst.Einneues,zweistçckigesFabrikgeb udewirdgebaut.400Mitarbeiterund1800Heimarbeiterinnen gehçrenzumBetrieb.
MargaretesNeffeRichardn htdenerstenB ren,derzun chst nichtbesondersbeachtetwird.DochdannentdecktihneinAmerikaneraufderMesseinLeipzigundbestelltdreitausendExemplare,dieteilweisezurDekorationbeiderHochzeitdesPr sidentender USA,TheodoreRoosevelt,genanntTeddy,genutztwerden.Dienach ihmbenanntenTeddyb renmachendieFirmaSteiffendg ltigbekannt.1907sind1400Besch ftigteangestellt.AlsMargarete1909 aneinerLungenentz ndungstirbt,bleibtihreLebensleistung.MçglichwurdesiedurchihrJazuGottesbesonderemWegmitihr.(EW)
323.SophieScholl
1921–1943
Ichw rdeesgenausowiedermachen.
itfesterHandergreiftdieblassejungeFraudenF llfederhalterundsetztinfeinerS tterlinschriftihren NamenunterdieAnklageschrift.Sieweiß,dasssiedamitihrTodesurteilunterschreibt.Esistder22.Februar 1943,undSophieSchollistgerade21Jahrealt.
VierTagezuvorwarensieundihrBruderHansim LichthofderLudwig-Maximilians-Universit tM nchenfestgenommenworden.DerHausmeisterhattesiedabeierwischt,wiesie mehralstausendFlugbl ttermit«staatsfeindlichemInhalt»verteilt hatten,dievonderstudentischenWiderstandsgruppe«WeißeRose» erstelltwordenwaren.
DieausUlmstammendenGeschwisterwurdenvonkleinauf durchdiepolitischliberale berzeugungdesVatersunddurchden christlichenGlaubenderMuttergepr gt.HansundSophiewaren leidenschaftlicheGottsucher,derentiefechristliche berzeugung dieBasisf rihrpolitischesHandelnbildete.
Nachanf nglicherHitlerjugend-Begeisterungdurchschautendie GeschwisterundihreFreundeimmermehrdentotalit renMachtanspruchdesNaziregimes.UmdessenParolenentgegenzutreten
unddieStudentenschaftaufzur tteln,gr ndetensiedieWiderstandsgruppe«WeißeRose».SieerstelltenabJuni1942insgesamt sechsFlugbl tter,dietausendfachvervielf ltigtundandeutschen Universit tenunddurchPosteinw rfeverteiltwurden.Eswarein waghalsiges,lebensgef hrlichesUnterfangen.
AberSophiehieltunbeirrbaranihrer berzeugungfest,dassetwasgetanwerdenmusste.«WiekçnntemandavoneinemSchicksal erwarten,dasseseinergerechtenSachedenSieggebe,dasichkaum einerfindet,dersichungeteilteinergerechtenSacheopfert!»
Am22.2.1943verurteiltederVolksgerichtshofHansundSophie SchollundihrenFreundChristophProbstzumToddurchdasFallbeil.DieHinrichtungwurdenochamselbenTagvollstreckt.DieanderenMitgliederder«WeißenRose»wurdenindenkommenden Monatenebenfallshingerichtet,undimKreisderFreundeundSympathisantenfandenzahlreicheVerhaftungenstatt.IngeScholl,die Schwester,schreibtimR ckblick:«SiewarenkeineHeldenimherkçmmlichenSinne.Siesindf retwasEinfacheseingetreten:f rdas RechtdesEinzelnenaufeinfreies,menschlichesLebenundf rdas RechtaufdenpersçnlichenGlauben.»(MA)
350.HenriNouwen 1932–1996
DubistdergeliebteMensch! enri Nouwenist54Jahrealt,alsersichentschließt, mitMenschenmitgeistigenBehinderungenzusammenzuleben.DerPriesterundTheologieprofessor, derdurcheineVielzahlspirituellerB cherbekannt ist, bernimmt1986dieAufgabeeinesgeistlichen LeitersinderArche-GemeinschaftDaybreakbeiToronto/Kanada.SchonkurznachseinemEinzugerh lterdieAufgabe,AdamArnett,einenMannmitschwerstenBehinderungen, jedenMorgenzweiStundenzubegleiten,ihnzuwaschen,anzuziehen,seineZ hnezuputzenundihmbeimFr hst ckzuassistieren.
DochwasalsPflegedienstbeginnt,wirdf rNouwenimLaufeder ZeitzueinertiefengeistlichenErfahrung.AdamArnett,dernichteigenst ndiggehenundnichtsprechenkann,wirdnichtnursein Freund,sondernmehrnoch:seingeistlicherBegleiter.DieN hezu Adam,besondersdernçtigekçrperlicheKontaktzuihm,l sstden kopflastigenTheologenerfahren,dasserselbstLeibist.Undererlebtdabei,wiesehrergeliebtist.DazukannAdamwenigaktivbeitragen,abererwirktdurchseinbloßesDasein.
«DiesezweiStundenwareneinreinesGeschenk,eineZeitder Kontemplation,w hrendderwirgemeinsametwasvonGottber hrenkonnten.MitAdamerfuhricheineheiligeGegenwartund‹sah› dasGesichtGottes.»SobeschreibtesHenriNouweninseinemBuch Adamundich.
DamiterlebtNouwen,worumesderArchevorallemgeht:«die schw chstenundverwundbarstenMenschenindenMittelpunktzu stellenundihreeinzigartigenGabenzuentdecken».Inderkleinen GemeinschaftvonMenschenmitundohneBehinderungfindetder weltgewandteAutorzumerstenMaleinwirklichesZuhause.
HenriNouwenstammtausdenNiederlanden.NachAbiturund Theologiestudiumwirder1957zumPriestergeweiht.Anschießend studierternochPsychologie.EsfolgteinewissenschaftlicheKarriere,dieihnalsDozentf rPastoraltheologieundSpiritualit tunter anderemandieangesehenenUS-Universit tenYaleundHarvard f hrt.SeinegutlesbargeschriebenenB chererreichenhoheAuflagenundwerdeninmehrereSprachen bersetzt.1996stirbtHenri Nouwenw hrendeinerReiseindenNiederlandenaneinemHerzinfarkt.(TB)
365.KeithGreen 1953–1982
DuwirstgenausowenigzueinemChristen, indemduindieKirchegehst,wieduzu einemHamburgerwirst,wennduzu McDonald’sgehst.
ieNachrichtzogMelodyGreendenBodenunterden F ßenweg.EswareinTagimJuli1982.IhrEhemann Keith,28Jahrejung,warerstkurzzuvorzueinem RundflugmiteinemKleinflugzeugaufgebrochen.Mit anBord:ihrebeidenKinderJosiahundBethany,drei undzweiJahrealt.KurznachdemStartst rztensieab undstarben.Zur ckbliebMelody,mitihrereinj hrigenTochterRebekahundschwangermitihremviertenKind.IhrSchmerzwarunermesslich.
InihrerVerzweiflungkamenMelodyirgendwanndieWorteJesu indenSinn:«WenndasWeizenkornnichtindieErdef lltunderstirbt,bleibtesallein,wennesaberstirbt,bringtesvielFrucht.»Sie f hrtedieArbeit,diesiegemeinsammitihremMannKeithbegonnenhatte,fortunderreichteMillionenMenschenmitderBotschaft vonGottesLiebe.DieLebensgeschichteihresMannesschriebsiein demBuch Kompromisslos auf.Esber hrtbisheutevieleMenschen. KeithhatteschonmitneunzehnJahren,alser1973seinesp tere FrauMelodykennenlernte,einezun chstverheißungsvolleund danngescheiterteKarrierealsPops ngerhintersich.Gemeinsam
gingenKeithundMelodynunganzimGeistderHippie-Zeitauf. DochdieHingabeanDrogen,dieesoterischeSinnsucheunddieAblehnungderb rgerlichenGesellschaftliefenimmermehrinsLeere.
SchließlichfandenbeideinderHinwendungzuJesusChristus, wonachsiesuchten:Erf llung,SinnundLiebe.Jesusnachzufolgen, hießf rKeithundMelodyvorallem:kompromisslosmitderS nde zubrechen,GottesVergebunganzunehmenundverlorenenSeelen dasEvangeliumzupredigen.
UnddastatKeith:SeineLieder,PredigtenundArtikelwarenein einzigerRufzurUmkehr.TausendebesuchtenseineKonzerteund fandenzumGlauben.GeldverlangtenKeithundMelodynichtdaf r,sondernlebtenvonSpenden.Siek mmertensichumArme, Drogenabh ngigeundSuchendeundzogenschließlichvonLosAngelesaufeineRanchinTexas,aufdersieweiterf rMenschensorgten,dieihreHilfebrauchten.
NurwenigeKilometervondieserRanchentferntpassiertederfolgenschwereFlugzeugabsturz.«Wennichsterbe,sollenmichdie LeuteeinfachalsChristimGed chtnisbehalten»,hatteKeithGreen einstgesagt.Dastunsie,bisheute.(SL)
Alphabetisches Verzeichnis
Persçnlichkeit
SeiteAutor/in
Abd-al-Malik,Bahga 616BrigitteTroeger Andrae,Hedwig 396RuthAlbrecht Arndt,Johann 78HeikoMetz Arnold,Eberhard 454MarkusBaum Assisi,Franzvon 18VolkerManz Augustinus,Aurelius 12FrankLilie vila,Teresavon 74SteffiBaltes Aylward,Gladys 560JohannesNehlsen Bach,JohannSebastian 110JohannesNehlsen Barth,Karl 470Andr Demut Basilea,«Mutter»(KlaraSchlink) 576Sr.JoelaKr ger Beck,JohannTobias 232SimonLaufer BellGraham,Ruth 652HanspeterN esch Below,HeinrichFriedrichvon 200GottfriedSommer Belz,Eugen 552WalterGoll Bengel,JohannAlbrecht 114UweRechberger Bergmann,Gerhard 628ThomasSchirrmacher Bernadotte,Folke 520WernerBeyer Blumhardt,ChristophFriedrich 336KlausvomOrde Blumhardt,JohannChristoph 234FrankWeber
Bodelschwingh,Friedrichvon(d. .) 292RolandWerner Bodelschwingh,Friedrichvon(d.J.) 438FrankWeber Bçhl,Eduard 314GerhardKrçmer
Bolle,CarlAndreasJulius 300HelmuthMatthies Bonhoeffer,Dietrich 582UlrichLaepple
Persçnlichkeit
SeiteAutor/in
Booth,Catherine 286ElkeWerner Booth,William 290SwenSchçnheit
Bora,Katharinavon 58MirjanaAngelina Brainerd,David 144RolandWerner Brandt,K teundTheo 502HartmutB rend Brastberger,ImmanuelGottlob 142ThomasDallendçrfer Bright,William 656HanspeterN esch Brockhaus,CarlFriedrichWilhelm 276SimonLaufer
Br sewitz,Oskar 688MarkusL gel Brunner,Peter 548SalomoStrauß Bucer,Martin 42ThomasSchirrmacher
Bugenhagen,Johannes 38TobiasSarx Buhambazi,Rebekka 494WilhelmRicheb cher Bunyan,John 92UlrikeTreusch Burrows,EvangelineEvelyn 696ElkeWerner Busch,Johannes 578HanspeterN esch Busch,Wilhelm 532HanspeterN esch Cable,Mildred 440ElkeWerner
Calvin,Johannes 72TobiasSarx Campbell,Duncan 536RolandWerner Carey,William 164SigridBunge
Carmichael,Amy 408ElkeWerner Cash,Johnny 710MarkusL gel Castell-Remlingen,LudwigFriedrichGrafzu130AlexanderCastell Christlieb,Theodor 302ThomasSchirrmacher Clairvaux,Bernhardvon 14GerhardBially Clarenbach,Adolf 56RolandWerner
Claudius,Matthias 152HaraldJung Coerper,Heinrich 392BerndBrandl Comenius,JohannAmos 82GeorgPfl ger Crosby,Fanny 270RolandWerner Cruciger,Elisabeth 62JohannesNehlsen
Persçnlichkeit
SeiteAutor/in
Dammann,Julius 330GeraldLauche Dannenmann,Arnold 596BodoVolkmann
David,Christian 116MarkusL gel Deitenbeck,Paul 622KlausvomOrde Dibelius,Otto 448HartmutB rend Dickson,Lillian 556ElkeWerner Dorsey,ThomasA. 544BerndWannenwetsch Dunant,Henri 284WernerBeyer
Eckhart,Meister 22ThorstenDietz Edwards,Jonathan 126ThorstenDietz Ehrenberg,Hans 458DominikKlenk
Elliott,Elisabeth 678SteffiBaltes Elliott,Jim 680SteffiBaltes Ellul,Jaques 620BerndWannenwetsch Falk,JohannesDaniel 174JçrgStawenow Feneberg,JohannMichael 158JochenTeuffel Finney,Charles 202FrankL dke Flattich,JohannFriedrich 136AndreasHannemann Fliedner,FriederikeundTheodor 220PeterZimmerling Fl e,Niklausvon 30HanspeterN esch Foucauld,Charlesde 372UlrikeTreusch Fox,George 90RolandWerner Francke,AugustHermann 104AndreasBrand Frey,Ruth 668ElkeWerner
Friedrich,CasparDavid 182MarcSchneider Frçbel,FriedrichWilhelm 190ReinhardHolmer Fry,Elizabeth 186FriedhardtGutsche F hrer,Christian 732MarkusL gel Gairdner,WilliamHenryTemple 420GeraldLauche Gerhardt,Paul 84KarstenJung Girkon,Martin 382EkkehartVetter Gnanabaranam,Johnson 718MichaelKiworr
berdieHerausgeber
Prof.Dr.Dr.RolandWerner
Jahrgang1957,istSprachwissenschaftlerundTheologe. EristMitgr nderdesChristus-TreffMarburgmitAblegerninBerlinundJerusalem.DerehemaligeVorsitzendedesJugendkongresses«Christival»undGeneralsekret rdes CVJMDeutschland(2011–2015)istHonorarprofessoranderEv. HochschuleTaborsowieVorsitzenderderLausannerBewegungin DeutschlandundvonproChrist.ErengagiertsichalsAutorvieler B chersowiealsBibel bersetzerinDeutschlandundNordafrika undleitetdasZinzendorf-InstitutinMarburg.Eristverheiratetmit derbekanntenAutorinundSeelsorgerinElkeWerner.
JohannesNehlsen
Jahrgang1982,istGesch ftsf hrerderWERTESTARTER (Stiftungf rChristlicheWertebildung).DerPolitikwissenschaftlerarbeitetenachseinemStudiumachtJahre langimBundestagf rverschiedeneAbgeordnete,davonf nfJahre alsReferentundB roleiter.Danachhaterf rdenCVJMDeutschland alsProjektleiterf rdasReformationsjubil umjugendmissionarische undp dagogischeProjekteentwickelt,gesteuertundbegleitet.ParalleldazuwarJohannesNehlsenimVorstandderArbeitsgemeinschaft derEv.JugendDeutschlands(AEJ).JohannesNehlsenistzertifizierter Coach(nachEASC-Standards)undlebtmitseinerFrauundseinen beidenTçchterninseinerGeburtsstadtBerlin.