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Interview Christian Würth Binelli Group
from aFLEET 01/2023
«Im Zentrum steht unsere Beratung»
Seit 2013 ist Christian Würth an Bord der Binelli Group. Zum 10-Jahr-Jubiläum traf aboutFLEET den Leiter Key Account Management zum Exklusivinterview. Interview: Rafael Künzle
Sie feiern dieses Jahr ihr 10-JahrJubiläum. Weshalb halten Sie der Binelli Group über einen solch langen Zeitraum die Treue? Als ich 2013 angefragt wurde, ob ich für die Binelli Group das Firmenkundengeschäft aufbauen möchte, war die Binelli Group noch anders aufgestellt. Ich erhielt grosses Vertrauen und viel Freiraum, um auf Basis meiner früheren Erfahrungen «auf der grünen Wiese» ein eigenes Team aufzubauen. Seither sind wir ein spezialisiertes Fleet Center, bereits bevor das Konzept der Fleet Competence Center in der BMW Organisation lanciert wurde. Wir haben sehr schöne und nachhaltige Erfolge erzielt. Die Binelli Group verändert und entwickelt sich ständig, genauso wie der Markt und die Rahmenbedingungen. Deshalb wurde es über all die Jahre nie langweilig.
Was sind die grössten Veränderungen bei der Arbeit im Vergleich zu Ihrer Anfangszeit? Die Zielkonflikte sind heute wesentlich grösser geworden. Verkürzt könnte man sagen: Grössere Firmen sind getrieben von internationalen Vorgaben, egal ob sinnvoll oder nicht, kleinere sind verunsichert, für welche Lösung sie sich entscheiden sollen. Gleichzeitig hat das Firmenkundengeschäft aktuell generell neue Herausforderungen, und die Hersteller versuchen, knapp verfügbare Fahrzeuge möglichst in deckungsbeitragsattraktive Segmente zu verkaufen. Dies ist nachvollziehbar, aber sicher nicht nachhaltig für die Partnerschaft mit Firmenkunden. Die TCO sind jüngst tendenziell gestiegen, einzig die Trendwende bei der Abwärtsspirale der Restwerte kann dies teilweise wieder kompensieren. Unsere kompetente Beratung ist wichtiger denn je.
Die Binelli Group ist der grösste BMW-GroupPartner in der Region Zürich und Zentralschweiz. Was bedeutet dies in Zahlen? Unsere 320 Mitarbeitenden setzen an fünf Neuwagenstandorten sowie drei Occasionscentern pro Jahr 3100 Neuwagen und 2600 Occasionen um. Jeder 100. PW in der Schweiz stammt von der Binelli Group. Der Marktanteil bei BMW liegt über 12 %, also jeder 8. BMW in der Schweiz ist von uns. Das sind jährlich über 1000 Fahrzeuge mehr als vor zehn Jahren, ein grosser Erfolg. Was wird die wichtigste Neuerung 2023 sein? Unser neuer BMW-Flaggschiffbetrieb entsteht zurzeit in Zürich beim Letzigrund-Stadion unter dem Titel «MOVE 2023»: ein eindrücklicher Neubau mit 70 Wohneinheiten, Garage mit 150 Arbeitsplätzen, 44 Autoliften in der Werkstatt. Wir freuen uns auf die Eröffnung im Sommer 2023.
Weshalb ist die Binelli Group für Firmenkunden der richtige Partner für BMW/MINI? Die Grösse der Binelli Group sowie das Angebot an kurzfristigen Lösungen zeichnen uns aus. Hinzu kommen die grosse Fahrzeug-Pipeline sowie ein kompetentes und erfahrenes Fleet-Team für die strategische Beratung der Firmen. Wir verfügen zudem über ein grosses Netzwerk an externen Spezialisten und langjährigen Partnerschaften mit Full-Service-Providern. Der Kunde profitiert von einem klaren Ansprechpartner, wir kümmern uns um jedes Anliegen.
Was steht für das Binelli-Group-Fleet-Team im Zentrum seiner Dienstleistung? Im Zentrum steht unsere Beratung: Analyse der Ausgangslage und der Mobilitätsbedürfnisse sowie die Zielsetzungen der Firma. Wir müssen zuerst die «Pains» der Firma verstehen. Darauf basierend bieten wir Lösungen an.
Welche Kriterien sind für die Firmenkunden in der Entscheidungsphase ausschlaggebend? Entscheidend sind drei Hauptkriterien: das Produkt, der Preis / die TCO sowie die Dienstleistungen.
Welche Modelle eignen sich besonders für weisse Flotten? Das Highlight ist sicher der neue BMW X1. Bereits das Vorgängermodell war sehr beliebt bei vielen Firmenkunden. Sowohl als Aussendienstfahrzeug wie auch bei UserChoosern. Die neue Modellgeneration hat in allen Punkten deutlich zugelegt und ist als Diesel, Benziner, PHEV und BEV erhältlich, mit Frontantrieb oder Allrad. Somit sind ausgesprochen viele Bedürfnisse optimal abdeckbar.
Neben dem neuen BMW X1 bietet der BMW 2er Active Tourer auf kompaktem Raum viel Platz für viele Anwendungen. Weiter haben wir mit den Modellen iX3, i4 und iX optimale BEV-Varianten für User-Chooser der Stufen Management und Kader.
Welche Überlegungen sind für eure Firmenkunden beim Autokauf wichtig? Die strategischen Zielsetzungen von Firmen stehen im Vordergrund und können sehr unterschiedlich sein: Neben den Kosten sowie der Antriebswahl spielen Faktoren wie Nachhaltigkeit, die Mitarbeiterzufriedenheit oder der Auftritt gegen aussen eine wichtige Rolle.
Was sind für euch die aktuell grössten Herausforderungen bezüglich Carpolicies von Firmen? In den Rahmenbedingungen hat sich in den vergangenen Monaten viel verändert: Steigende Treibstoffpreise (potenziell auch Strompreise), steigende Zinskosten, veränderte Konditionen und Aktionen der Hersteller ergeben eine neue Ausgangslage.
Fixe TCO-Limiten in Carpolicies sind oft nicht mehr optimal und bringen in der Praxis Schwierigkeiten. Diese sind starr und können schlecht an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden, vor allem bei grossen, internationalen Firmen. Dadurch fahren die User unterschiedliche Fahrzeuge auf der gleichen Funktionsstufe. Von Aktionen profitiert der Fahrer und nicht die Firma.
Wenn die Firma im «Driver-Seat» sein will und Fahrer der gleichen Stufe gleich behandeln will, dann ist unsere Empfehlung für die Carpolicy: Die FSL-TCO-Limiten mit vorgegebenen Fahrzeugen definieren, allenfalls mit einem Freibetrag für die User. Marktschwankungen werden dadurch für die Berechtigungsstufe eliminiert. Je nach Situation profitiert oder bezahlt die Firma etwas mehr. Ein solches Set-up haben wir bei verschiedenen Firmen erfolgreich implementiert, die grösste verfügt über 180 BMW-Firmenfahrzeuge.
Was gibt es Neues im Bereich Elektromobilität von BMW? In den kommenden Monaten lanciert BMW viele neue BEV-Modelle, da dürfen wir uns freuen. Auch die Services rund um die Elektromobilität werden mit der BMW Charging Card / Abos sowie den BMW Connected-Drive Services laufend ausgebaut. Das Binelli-Group-Fleet-Team unterstützt Kunden in allen Fragen und organisiert Antworten und Lösungen rund um die Elektromobilität.
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Bundesrat ordnet Klimaberichterstattung an – Flottenmanager sind gefordert
Ab 2024 werden Schweizer Grossfirmen gesetzlich zu mehr Nachhaltigkeit verpflichtet. Somit dürfte die Dekarbonisierung der Firmenmobilität zum wichtigen Bestandteil einer nachhaltigen Wirtschaftsstrategie der hiesigen Unternehmen werden. Mit massgeschneiderten Mobility-as-a-Service-Lösungen steht Urban Connect ihnen dabei zur Seite.
Nun ist es so weit: Der Bundesrat hat eine Verordnung zur Klimaberichterstattung für grosse Schweizer Unternehmen verabschiedet. Die Verordnung wird am 1. Januar 2024 in Kraft gesetzt. Konkret bedeutet dies, dass Schweizer Firmen mit über 500 Mitarbeitenden dazu verpflichtet werden, einerseits über ihre direkten und indirekten Treibhausgasemissionen öffentlich Bericht zu erstatten und andererseits auch ihre Reduktionsziele festzusetzen.
Diese Verordnung drängt das Thema Treibhausgasemissionen auf die Tagesordnung der Flottenmanager. Und das zu Recht. Die Schweiz ist ein Land von Autopendlern. Mehr als die Hälfte der Schweizer Pendler benutzen das Auto. Das ist insofern relevant, weil knapp ein Drittel der Schweizer Treibhausgasemissionen auf den Autoverkehr zurückzuführen ist. Dies bedeutet, dass die neue Verordnung Firmen verpflichten wird, ihre mobilitätsgetriebenen Emissionen zu messen und zukünftig systematisch zu reduzieren.
Die Uhr tickt
Flottenmanager sind gefordert. In einem Jahr – ab dem 1. Januar 2024 – müssen sie bereit sein. Leider fliegen die meisten Firmen noch im Blindflug. Die traditionelle Art, die Mobilitätsbedürfnisse eines Mitarbeiters zu unterstützen, bestand darin, einen Firmenwagen anzubieten. Allerdings merken viele Firmen, dass dieses Modell weder kosteneffektiv noch nachhaltig ist. Darüber hinaus wissen viele Firmen noch nicht, wie ihre Mitarbeitenden zur Arbeit pendeln, und haben wenig Kenntnis über ihre mobilitätsgetriebenen Emissionen – und wie man diese reduzieren könnte. Das dürfte sich im kommenden Jahr ändern.
Besonders innovative Firmen wie Lonza oder Roche arbeiten bereits mit Hochdruck an neuen Mobilitätsmodellen. Dabei bleibt kein Stein auf dem anderen. Alles wird angeschaut – Carsharing-Modelle, E-BikeSharing, dynamische Parkmodelle, geteilte E-Scooter für grosse Standorte, Carpooling-Plattformen, RideHailing etc. Einige Firmen spielen sogar mit dem Gedanken, die Firmenwagen aufzugeben und stattdessen ganz auf geteilte Fahrzeugflotten zu setzen, um Kosten, Platz und Emissionen zu sparen. Nutzen statt besitzen heisst diese Devise.
Dr. Robert Ruttmann, CEO von Urban Connect.
Markus Almer, CCO von Urban Connect.
Mobilität als Dienstleistung neu erfinden
Mobility as a Service (MaaS) ist der Begriff der Stunde. Dabei haben Mitarbeitende keinen eigenen Firmenwagen mehr, sondern teilen sich bei Bedarf die Nutzung einer Flotte von E-Autos, E-Bikes, E-Scootern – oder sogar den öffentlichen Verkehr. Die Vorteile für die Firmen sind offensichtlich: Kosten sinken, da nicht so viele Autos mehr erworben werden müssen, der Parkplatzbedarf fällt stark ab, da mehr Menschen weniger Autos nutzen, und die gesamten mobilitätsgetriebenen Treibhausgasemissionen gehen zurück, insbesondere wenn die geteilten Fahrzeuge E-Autos sind.
Flottenmanager müssen lediglich für die geteilten Fahrzeuge die Parkplätze zur Verfügung stellen. Die dazugehörigen Dienstleistungen, wie zum Beispiel Wartungs- und Reinigungsservice, Versicherung, 24/7-Kundenservice etc., werden von Urban Connect geleistet. Darüber hinaus sorgt eine benutzerfreundliche App dafür, dass das gewünschte Fahrzeug sehr einfach reservierbar und aufschliessbar ist und dass nach der Fahrt die Leistung sauber abgerechnet werden kann. Mit einem solchen Angebot kann ein Grossteil der Mitarbeitenden ihr privates Auto zu Hause lassen, ohne dass sie sich im Mobilitätsbedürfnis eingeschränkt fühlen. Ein weiterer Faktor ist das Thema Zeit. Jeden Tag verbringen Schweizer Pendler 33 Minuten im Stau. Das sind 198 Stunden im Jahr. Wenn Mitarbeitende im Verkehr stecken oder Parkplätze suchen müssen, kostet das Zeit und somit Geld. Der Vorteil bei multimodalen Mobilitätsmöglichkeiten: Buchen, einsteigen und abfahren.
Mobility-Budget als nächster Schritt
Damit sich Mitarbeitende bereit fühlen, auf ein privates Auto oder einen Firmenwagen zu verzichten, müssen attraktive Alternativen angeboten werden. Eine solche Alternative stellt das Mobility-Budget dar. Die Idee ist einfach: Mitarbeitende erhalten von ihrem Arbeitgeber ein bestimmtes Budget, welches sie für den Arbeitsweg und für private Reisen ausgeben können. Somit bekommen sie den einfachen Zugang zu einer Plattform von verschiedenen Mobilitätsoptionen.
Somit braucht man nur eine App, um eine Reise auf der Plattform auswählen und buchen zu können. Mitarbeitende, die sich für die neue Mobilitätslösung entscheiden, laden die Urban-Connect-App auf das Mobiltelefon und erhalten anschliessend ein Mobilitätsbudget zugesprochen. Via App können Tickets für Bahn, Bus und Tram gekauft, Reservierungen über die E-Car- oder E-Bike-Sharing-Plattform getätigt oder ein Parkplatz in einer Garage gebucht werden.
Budget als Incentivierungs-Massnahme
Das System kann auch eingesetzt werden, um die umweltfreundlichste Mobilitätsoption je nach Bedarf zu incentivieren. Zum Beispiel bekommen Mitarbeitende die grössten Ermässigungen für die Wahl, eine Reisestrecke mit dem ÖV durchzuführen, die zweitgrösste Ermässigung bekommt der Mitarbeitende für die Wahl eines geteilten E-Bikes oder E-Scooter. Den motorisierten Individualverkehr könnte man sogar disincentivieren, indem die intelligente Parklösung das Parkieren eines eigenen Autos teurer gestaltet.
Ein solches System sorgt dafür, dass Fahrzeuge besser ausgelastet und elektrifiziert werden. Darüber hinaus dient ein solches Budget als effektiver Beitrag für eine ökonomisch und ökologisch nachhaltigere Verkehrspolitik. Und für Flottenmanager ist ein solches System – oder mindestens Teile davon – eine Chance für einen Paradigmenwechsel am 1. Januar 2024. Somit dürfte auch die Dekarbonisierung der Firmenmobilität zum wichtigen Bestandteil einer nachhaltigen Wirtschaftsstragie von Schweizer Grossfirmen werden.
www.urban-connect.co