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E-Autos werden nicht optimal geladen
from aF 05/2022
E-Autos werden nicht optimal geladen – auch Unternehmen zahlen die Zeche
Laut einer neuen Umfrage nutzen zwei Fünftel der europäischen E-Autofahrer/-innen nicht die günstigsten Tarife, um ihr E-Fahrzeug zu laden. Das kommt auch Unternehmen teuer zu stehen. Text: Rafael Künzle
Die von Delta-EE in acht europäischen Ländern (Grossbritannien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen und Polen) durchgeführte Umfrage unter 1169 Elektroauto-Besitzern ergab, dass mehr als zwei Fünftel (42 %) der Fahrer von Elektrofahrzeugen (EV) die besten Tarife für ihre Fahrzeuge nicht nutzen, weil sie ihr Fahrzeug nicht an einer speziellen Ladestation zu Hause aufladen.
Eigener Parkplatz als wichtige Voraussetzung
Von den befragten E-Autofahrern haben 80 % Zugang zu Parkplätzen abseits der Strasse. Dieser Prozentsatz ist weitaus höher als bei Besitzern von konventionell betriebenen Autos, was darauf hindeutet, dass ein eigener Parkplatz eine wichtige Voraussetzung für Nutzer von E-Fahrzeugen ist und die künftige Bedeutung von Ladelösungen im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz unterstreicht, wenn mehr Flotten und Fahrer auf E-Fahrzeuge umsteigen.
Die Studie zeigte ausserdem, dass weniger als 50 % aller Befragten über einen Zeittarif verfügen, der es ihnen ermöglicht, von den günstigeren Nachtstrompreisen zu profitieren.
Mitarbeitende erziehen und Hand bieten
Die Ergebnisse lassen darauf schliessen, dass auch Unternehmen Einsparungen bei
«Ein eigener Parkplatz ist eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung von E-Fahrzeugen und unterstreicht die künftige Bedeutung von Ladelösungen im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz.»
den Kosten für Geschäftskilometer erwirken könnten, wenn sie ihre Fahrer dazu erziehen und Hand bieten, eine Wallbox zu Hause zu installieren und per Zeitschaltung den günstigen Nachttarif zu nutzen. Zudem besitzt beinahe die Hälfte (49 %) der befragten E-Fahrer mehr als eine Ladekarte oder App für den Zugang zu öffentlichen Ladestationen, was einen erhöhten administrativen Aufwand bei der Abrechnung für die betroffenen Unternehmen zur Folge hat.
William van der Byl, EV Charging Service Manager bei Delta-EE, kommentiert die Ergebnisse wie folgt: «Während die Zahl der Ladestationen für Elektroautos in Privathaushalten in den kommenden Jahren rasch zunehmen wird, sind für diejenigen, die auf öffentliche Ladestationen angewiesen sind, die günstigsten Tarife unerreichbar. Die Industrie muss dafür sorgen, dass diejenigen, die keine Ladestation zu Hause installieren können, so wenig wie möglich benachteiligt werden. Dies bedeutet, dass sie Zugang zu bequemen und kostengünstigen Lademöglichkeiten am Arbeitsplatz sowie Zugang zu preiswerten Nachttarifen an öffentlichen Ladestationen haben müssen.»