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Audi e-tron Sportback Dauertest (2/3

10’252 KILOMETER

Audi e-tron Sportback: Schon Halbzeit?!

Auch in den Bergen musste der Audi e-tron Sportback seine Effizienz beweisen.

Die Hälfte des halbjährigen Dauertests hat der Audi e-tron Sportback Black Edition bereits absolviert, wobei das Ingolstädter E-SUVCoupé bei der Testwagenvergabe stets an mir vorüberging. Höchste Zeit, dies zu ändern. Text: Rafael Künzle

Stromer sind in unserer Redaktion auch bei den einst eingefleischten «Petrolheads» heiss begehrt. Entsprechend dauert es über zwei Monate, bis ich die Schlüssel in die Finger und unseren Dauertestwagen Audi e-tron Sportback zu Gesicht bekomme. Obwohl die klassische Variante von Audis E-Pionier bereits seit 2019 auf dem Markt ist, sieht man weder ihr noch unserem Test- wagen in der nachgereichten SportbackAusführung das Alter an. Unsere «Black Edition» mit schwarzem Optikpaket oder Privacy-Verglasung unterstreicht den sportlich-modernen Charakter des SUV-Coupé. Auch im Innenraum ist der e-tron Sportback auf dem neuesten Stand. Besonders positiv fielen die Haptik und die Anmutung der verwendeten Materialien auf. Zum guten Eindruck trägt auch das in den OberklasseModellen verbaute «MMI touch response»Im Innenraum hat es gleich 3 grosse Bildschirme. Bediensystem mit zwei übereinanderliegen-

An der Ladesäule beim Besuch der «Audi-Tochter».

den Mittelkonsolen-Displays bei. Auf dem oberen Touchscreen mit 12,1 Zoll Diagonale werden Infotainment, Telefon, Navi etc. bedient. Das untere 8,6-Zoll-Display dient zur Bedienung von Klima- und weiteren Komfortfunktionen. Des Weiteren können unten Befehle auf Screen geschrieben werden.

Der dritte Bildschirm in Form des VirtualCockpits wird bequem via Tasten am Lenkrad bedient. Auf die optionalen virtuellen Rückspiegel kann man getrost verzichten, die 360-Grad-Kamera ist bei der Sportback-Va-

riante mit Mini-Heckscheibe ein Muss. Den Preis fürs schnittige Heck bezahlen Fondpassagiere lediglich beim Einsteigen, der Kofferraum ist mit 615 bis 1655 Litern noch immer grösser als bei manchem Kombi. Persönlich hätte ich die klassische Variante mit 660 bis 1725 Litern Fassungsvermögen gewählt. Helvetisch übervorsichtig, wie sich bei unserer Tour mit Kind und Kegel in die Westschweiz herausstellte. Der 4,90 lange Ingolstädter bietet selbst für einen Wochenendausflug zu viert genügend Platz.

Über ausreichend Power muss man sich bei unserem e-tron Sportback 55 ohnehin keine Gedanken machen. Zwei E-Motoren sorgen für Allrad und eine Leistung von 408 PS und 664 Nm. Beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit die 2,6 Tonnen verzögerungsfrei und praktisch linear beschleunigen. Die Stoppuhr weist für den Sprint von 0 auf 100 km/h 5,7 Sekunden aus, mehr Power als nötig, was auch für die abgeriegelte Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h gilt. Trotzdem bietet Audi den e-tron in einer noch stärkeren S-Version an. Selbst die Basisversion mit 313 PS und 540 Newtonmetern würde aber locker ausreichen, sofern man auf Allrad verzichten kann.

Da wir es meist gemütlich nahmen und das komfortable und praktisch geräuschfreie Cruisen bevorzugten, knackten wir die 400-Kilometer-Marke mehrmals. Während der Fahrt kann via Paddle die jeweilige Rekuperationsstärke nach eigenem Gusto eingestellt werden und bis zu 30 % Reichweite wieder zurückgewonnen werden. Im Schnitt lag diese bei rund 360 Kilometern. Zum hohen Fahrkomfort trägt neben der Stille vor allem die verbaute Luftfederung, «adaptive air suspension» genannt, bei. Je nach Situation heben und senken die Dämpfer das Fahrzeug um mehrere Zentimeter.

Neigt sich der XXL-Akku mit einer Kapazität von 95 kWh (nutzbar 86 kWh) dem Ende zu, lässt sich der e-tron Sportback mit bis zu 150 kW aufladen. Unter Idealbedingungen reicht ein 30-Minuten Stopp an der Schnellladestation, um die Batterie auf 80 % nachzuladen – was wir besonders bei längeren Reisen schätzten.

Fazit: Mit seinem hohen Fahrkomfort, viel innovativer Technik und der guten Reichweite lässt unser Testwagen (ab 96 450 Franken) kaum Wünsche offen. Kein Wunder, haben ihn selbst unsere «Petrolheads» ins Herz geschlossen.

Audi e-tron GT: Leidenschaft & Präzision

Der Audi e-tron GT ist das elektrische Flaggschiff der Marke mit den vier Ringen, das in Deutschland entsteht. Er fährt in den Audi-BöllingerHöfen in Neckarsulm vom Band.

Er ist ein Audi, wie es noch keinen gab: der vollelektrische Audi e-tron GT. Sowohl der Audi e-tron GT als auch der Audi RS e-tron GT werden in den Audi-Böllinger-Höfen am Standort Neckarsulm gebaut. Beide Varianten überzeugen mit raketenähnlicher Beschleunigung und unverkennbarem Design. Für maximalen Fahrkomfort sorgt auch der fein abgestimmte, komplett emissionsfreie Antrieb. Resultat dieser Qualitäten ist ein Charakter, der den Gran-Turismo-Gedanken neu interpretiert.

Ein Gesamtkunstwerk

Jede Fläche und jede Linie des von AudiChefdesigner Marc Lichte gezeichneten viertürigen Coupés ist in sich stimmig: von den Scheinwerfern, auf Wunsch mit Laserlicht, bis zum grossen Diffusor am Heck. Die Details ergeben eine Skulptur wie vom Wind geformt. Dass das Fahrzeug mit viel Liebe zum Detail und in Einklang mit allen äusserlichen Gegebenheiten konzipiert wurde, unterstreicht der beeindruckend tiefe cw-Wert von 0,24. Die Fahrt mit dem aerodynamischen Gran Turismo kontrolliert man aus dem Innenraum, der an ein Jet-Cockpit erinnert: Fahrer und Beifahrer sitzen sportlich tief, die Mitreisendenden im Fond geniessen mit viel Beinfreiheit und guter Sicht währenddessen die Fahrt.

Unvergleichbares Sound-Erlebnis

Auch Musikliebhaber kommen in der Elektrolimousine voll auf ihre Kosten: Mit dem Bang&-Olufsen-Premium-Soundsystem und einem kraftvollen, progressiven Sound, der eigens für den e-tron GT komponiert wurde.

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