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Markteinschätzung: Optimismus? Fehlanzeige

Die noch immer anhaltende Lieferkrise, die steigenden Energiepreise und die möglicherweise sinkende Kaufkraft der Österreicher wirken sich leider auf die Stimmung in den österreichischen Autohäusern und Werkstätten aus. Lesen Sie hier, wie die Erwartungen für die kommenden Monate sind.

Optimismus? Fehlanzeige

Optimismus sieht anders aus, wie diese Grafik zeigt.

Im Vorjahr waren die Erwartungen in der Branche noch besser.

Durchgeführt wurde diese Umfrage – wie die anderen Punkte des „Händlerradars“ auch – zwischen Mitte Juli und Ende August, einige wenige Händler bei kleineren Marken folgten noch Anfang September. Das Stimmungsbild, das im Sommer eingefangen wurde, ist – man muss es leider sagen – nicht besonders gut. Denn die Balkendiagramme, die Sie auf diesen beiden Seiten sehen, zeigen bei den meisten Marken kein wirklich gutes Bild.

(Noch) weniger Neuwagen?

Beginnen wir mit den Neu- und Gebrauchtwagen sowie der Umsatzrendite (siehe oberstes Diagramm links). 55 Prozent der österreichischen Händler quer über alle Marken befürchten, dass die Verkaufszahlen bei Neuwagen in den kommenden 12 Monaten (vielleicht sogar deutlich) sinken könnten. Als wir diese Frage vor genau einem Jahr stellten, war dies nur bei 49 Prozent der befragten Händler der Fall (siehe unteres Diagramm links). Und die Entwicklung ist auch bei jenen, die steigende Neuwagenabsätze erwarten, negativ: Waren es 2021 noch 20 Prozent der Händler, sind es heuer nur 15. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei den Gebrauchtwagen, die (das sollte nicht unerwähnt bleiben) im Vorjahr noch nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen wurden wie heuer. Waren 2021 noch 31 Prozent der Händler der Meinung, dass es steigende Zahlen geben könnte, sind es heuer nur 19. Und bei den sinkenden Gebrauchtwagen-Erwartungen liegt das Verhältnis zwischen heuer und 2021 bei 45 zu 34 Prozent. Klar, dass sich das auch auf die Umsatzrendite auswirkt: 2021 erwarteten 43 Prozent der Händler sinkende Zahlen, heuer sind es 47. Die Zahl jener, die eine steigende Umsatzrendite erhoffen, ist mit 14 Prozent zu den 15 Prozent im Vorjahr aber beinahe gleich geblieben.

Im Jahr 2021 erwarteten 43 Prozent der Händler sinkende Zahlen bei der Umsatzrendite, heuer sind es 47.

Bei Alfa Romeo freut man sich über den neuen Tonale, das zeigt sich hier klar. Die Stimmung bei den Fiat-Partnern sollte dem Importeur zu denken geben.

Interessant, dass die Statistik mit den GebrauchtwagenErwartungen die einzige in diesem Heft ist, wo Opel sehr positiv aufscheint.

Ford-Händler sind pessimistisch

Wenn man auf die einzelnen Marken blickt, ergeben sich ziemliche Unterschiede: Besonders schlecht sind die Erwartungen hinsichtlich der Neuwagen-Zahlen bei den Händlern von Ford, Jeep und Fiat (siehe oberste Grafik rechts), während ihre Kollegen bei Alfa Romeo, Toyota, Honda und Dacia steigende Absätze erwarten. Das ist mit einem Blick auf die angekündigten Neuheiten ebenso plausibel wie mit der erwarteten Einstellung wichtiger Baureihen auf der anderen Seite.

Umsatzrendite dürfte sinken

Interessant, dass die Statistik mit den Gebrauchtwagen-Erwartungen (siehe mittlere Grafik rechts) die einzige in diesem Heft ist, wo Opel sehr positiv aufscheint – ansonsten ist Opel ja Gesamtletzter. Hingegen sind die Erwartungen bei den Gebrauchtwagen bei Fiat am schlechtesten. Bei den meisten Stellantis-Marken sowie bei BMW, Nissan und Ford sind auch die Erwartungen hinsichtlich der Umsatzrendite (siehe unterste Grafik rechts) sehr negativ, während die Händler von Mazda, Honda, Alfa Romeo sowie Jaguar Land Rover hier die größten Hoffnungen hegen. • (MUE)

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