Oberbaselbieter Zeitung vom 7. Juli 2022

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Baselland

ObZ

Rektor Tellenbach zieht Hut

Münchenstein Gediegene Feier mit kurzen Reden und musikalischer Unterhaltung BEAT EGLIN

Elegant schwang sich der Rektor des Berufsbildungszentrums Baselland auf die Bühne in der St. Jakobshalle und hiess seine Gäste zur Lehrabschlussfeier herzlich willkommen. Speziell begrüsste Dominique Tellenbach die Berufsbildner, ohne die eine solide Ausbildung nicht möglich wäre. «Heute feiern wir den Erfolg der jungen Berufsleute», sagte er mit grosser Freude. Die Absolventen des Jahres 2022 sind ein ganz spezieller Jahrgang, denn mit Corona veränderte sich alles. Die jungen Menschen mussten die Umstellung auf Fernunterricht und umfassende Restriktionen überstehen. In Branchen wie

Stolze Berufsleute mit Note 5.6

Gastro oder Coiffure wurden die Betriebe geschlossen. Das Lernen erfolgte mehrheitlich am Computer, was vor allem für Berufe im praktischen Bereich sehr erschwerend ist. «Das war aussergewöhnlich und hart. Ich ziehe den Hut vor jedem Einzelnen von Ihnen. Sie sind wirklich ein ganz spezieller Jahrgang.» Der Showact mit der Sängerin Elle musste ausfallen, da sie krank war. Kurzfristig sprang ihr Manager Phil Dankner ein, der seit längerem eine bekannte Grösse in diesem Geschäft ist. Aktive Berufsleute Vier spannende Filme gaben einen ver-

F O T O: BE AT E GL IN

tieften Einblick in die Vielfalt der gewerblich-industriellen Berufe. Die interviewten Lehrlinge erzählten von den Vor- und Nachteilen in ihren Berufen. Metzger Manuel ist überzeugt davon, «dass es der Mensch besser machen kann als die Maschine» und Gärtnerin Ramona ist «trotz Hitze und Kälte fasziniert von ihrem Beruf und stolz auf die bestandene Prüfung». Tobias und Lasse hoffen, dass der Berufsstolz und die Tradition im Sanitärgewerbe nicht verloren gehen. Eric, Melina und Christian mögen an ihrem Beruf die Abwechslung und die schönen Frisuren. Sie sind stolz darauf, dass sie das Ganze durchgezogen haben und Christian betonte, dass er «in diesen drei Jahren nie einen schlechten Tag hatte». Im Liveinterview erfuhr das Publikum, wie Eva-Maria Wennberg und Sandro Künzli die malerische Verschönerung ihrer Schule in Liestal organisierten. Zusammen mit der Malerklasse und Grafikern wurde die Eingangshalle innert zwei Tagen mit Karikaturen von verschiedenen Berufen verschönert. Bestnoten trotz Fernunterricht Mit Spannung erwartete man die Auszeichnungen. Vorgestellt wurden die besten drei Vertiefungsarbeiten. Danach durften die Damen und Herren im Rang, ab Note 5.3, auf die Bühne. Vier Personen schafften die Note 5.8, Severin Frey (BM 2 Vollzeitlehrgang) 5.9 und Meret Anouk Thyra Andersen sogar die Bestnote 6.0. Sie machte die Ausbildung zur Gärtnerin EBA am Bürgerspital Basel.

Sind wir «bloss» Gäste im Wald?

Verhaltensregeln Leitbild für den Wald in den beiden Basel Der Wald erfüllt wichtige Funktionen und erbringt vielfältige Leistungen: Er bietet Schutz vor Naturgefahren, er liefert Holz und Trinkwasser, er ist Lebensraum für Pflanzen und Tiere und ist ein beliebter Ort für Erholungssuchende. Der Wald trägt auch massgeblich zur Erhaltung der landschaftlichen Vielfalt bei. Im Gegensatz dazu wird der Wald auch für allerlei weitere Aktivitäten benutzt, sei es durch sportliche Aktivitäten, Festivitäten zu reinem Spass und Vergnügen oder auch als veritabler Ort für die Entsorgung von Müll aller Art! Der Wald erfährt zunehmend dasselbe Schicksal wie andere Lebensräume der modernen Gesellschaft. Leider müssen viele Waldbesitzer, sei es eine Bürgergemeinde oder eine Privatperson zunehmend feststellen, dass letzteres das Tagesgeschehen bestimmt, ganz zu schweigen von der Nacht! Es liessen sich ganze Bücher dazu füllen, der Ansatz des Leitbildes der Kantone Baselland und Baselstadt öffnet uns die Augen und überzeugt durch sinngebende Grundsätze und verständnisvolle Ausführungen. Gemeinsam für den Wald von morgen So treffend lautet die Vision für den Wald in den beiden Basel. Selbstverständlich verbirgt sich hinter diesem kurzen Satz die Stärkung des Ökosystems, die Widerstandskraft des Waldes,

die Biodiversität und die Anpassung des Waldes an den Klimawandel. Das Leitbild zeigt deutlich auf, wie der Wald für die Gesundheits-, Sport- und Erholungsnutzung naturverträglich und differenziert zur Verfügung stehen kann. Zudem appelliert die Broschüre für die Stärkung unseres Bewusstseins bezüglich der Wertschätzung für unsere Wälder. Auch die Schutzwirkungen und Wohlfahrtsleistungen zu Gunsten der Bevölkerung, der Infrastruktur und dem Klima, nimmt in der informativen Broschüre ihren Platz ein. Abschliessend wird auch die Nutzung des Holzes als natürlicher Rohstoff beschrieben sowie die regionale Wertschöpfungskette, die damit verbunden ist. Bausteine für die Umsetzung 1. Damit diese Leitgedanken zum Tragen kommen, soll ein vernetztes und professionelles Waldmanagement aufgebaut werden. 2. Die Kommunikation mit allen Anspruchsgruppen, die sich für die Belange des Waldes einsetzen, soll verstärkt werden. 3. Eine zielgerichtete Finanzierung für die von der Öffentlichkeit nachgefragten und durch die Waldeigentümer erbrachten Leistungen. Leitbilder sind Wegweiser für unsere Denken und Handeln. Das Beispiel im

nebenstehenden Kasten soll stellvertretend eine Variante für die konkrete Umsetzung sein. Unsere Wälder sind einzigartig, über 40 Prozent des Kantonsgebietes betreffend, und werden an Bedeutung weiter zunehmen. Mit wenigen Massnahmen können wir dazu beitragen, dass die Wälder unsere Lebensweise weiterhin bereichern. Ich bin gerne «Gast» im Wald! So verhalte ich mich im Wald • Ich befasse mich mit den Leitgedanken, überprüfen meine Aktivitäten im Wald hinsichtlich dieser Rahmenbedingungen und führe erst danach meinen «Besuch» oder Anlass durch. • Bin ich unsicher, dann kann ich vor Ort, beim zuständigen Förster, bei der Bürgergemeinde und beim privaten Waldbesitzer oder beim ansässigen Jagdverein Informationen einholen. • Während der Setz- und Brutzeit in den Monaten April bis Juli führe ich Anlässe durch, die kein Verlassen des WaldwegNetzes erfordern. Hunde führe ich im Wald und an den Waldrändern an der Leine. • Ich benutze eingerichtete Feuerstellen respektive Rastplätze und verlassen diese aufgeräumt, unter Mitnahme aller meiner Gegenstände und des Abfalls. Ich lasse keine zerschlagenen Glasflaschen liegen. • Als Biker befahre ich ausschliesslich Waldwege mit festem Untergrund und verzichte auf Grenzwege oder schmale Wanderwege, es sei denn, es besteht ein offizieller «Trail» für Biker. • Nachts beschränke ich mich auf Spaziergänge auf den Waldwegen, ohne Lärm zu erzeugen oder starke Lichtquellen einzusetzen. • Ich akzeptiere die Anweisungen auf den Hinweis- und Verbotsschildern und hole bei der Gemeinde, wenn notwendig, eine «Sonderbewilligung» für das Befahren des Waldes ein. ROLF SENN, LIESTAL

Das Leitbild Wald zeigt auf, wie der Wald für die Gesundheits-, Sport- und Erholungsnutzung naturverträglich und differenziert zur Verfügung stehen kann. F O T O: Z V G

Rolf Senn ist Jäger und Autor von «172 Jahre für die Natur – Jagd im Kanton Baselland von 1848 bis 2020». Das «Leitbild für den Wald in den beiden Basel» kann heruntergeladen werden unter: www.wald-basel.ch > Downloads

Donnerstag, 7. Juli 2022

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Betrachtung zur Woche

Gute Worte schenken Leben

Ich lasse die Eltern den Taufspruch für ihre Kinder selber aussuchen. Als Hilfe dafür sende ich Ihnen eine Auswahl von Bibelworten zu. Gerne dürfen sie aber auch selber nach einem suchen. Ich bin dann auf dem Taufbesuch immer gespannt, welchen Spruch die Eltern für ihr Kind ausgewählt haben. Und frage sie jeweils auch, wieso es gerade dieser Spruch ist und was sie denn besonders darin anspricht. Als Antwort auf meine Frage hat mir eine junge Mutter einmal gesagt: «Weil so viele gute Worte drin vorkommen.» Und die Kraft dieser guten Worte hat sie sich für ihr Kind gewünscht. «Gute, freundliche Worte sind wie Honig: Süss für die Seele und gesund für den ganzen Körper.» So wird in der Bibel die Kraft beschrieben, welche in guten Worten steckt (im Buch der Sprichwörter, 16,24). Und wir alle haben schon erfahren, wie sehr das stimmt. Wie uns ein «Gut gemacht!» aufmuntert und ein «Ich bin stolz auf dich!» aufrichtet. Da ist es doch eigentlich erstaunlich, wie sparsam wir häufig mit guten Worten umgehen und wie wenig wir die Kraft von guten Worten nutzen. Wie viel schneller haben wir ein unbedachtes oder sogar böses Wort gesagt. Leserbriefe in den Zeitungen und Kommentare in den digitalen Me-

dien sind oft übervoll davon. Mich dünkt, das hat in den letzten Jahren merklich zugenommen. Da wird geschimpft und ausgerufen, als ob es ein Wettbewerb wäre, bei dem es etwas zu gewinnen gäbe. Nur etwas gewinnen wird damit wohl niemand, weder die Schimpfenden noch die Beschimpften. Der Oberbaselbieter Bauerndichter Hans Gysin hat aus dieser Einsicht heraus einmal folgende Worte gedichtet: Es bööses Woort! We gschwind isch äis doch gsäit! Me hets, vilicht, so rächt nid überläit. Es fliegt drvoo, as weene giftge Pfyl. Es fliegt und bräicht ganz sicher jo sys Zyl! ... Es isch, wenns schynbar au en andre drifft, Jo, glaub mers nume, au für dii es Gift! (Hans Gysin, Am Wääg noo, S. 94) Böse Worte vergiften. Gute Worte sind dagegen gesund. Sie richten auf, machen stark, schenken Leben. So einfach ist das. Kirschbäume bringen feine Kirschen hervor, wir können gute Worte hervorbringen und verschenken. Und es kostet uns (fast) nichts. Ich lade Sie dazu ein, dies in den nächsten Wochen grosszügig zu tun und wünsche Ihnen eine wunderbare und fröhliche Sommerzeit. DANIEL WÜTHRICH, PFR., SISSACH

Todesfälle Bretzwil Reinhold Saner-Hunziker, geb. am 8. Februar 1938, gest. 28. Juni 2022, von Liesberg BL (wohnhaft gewesen Rösistrasse 5). Abdankung: Donnerstag, 28. Juli 2022 um 14.30 Uhr in der Kirche Oberkirch in Nunningen. Die Urnenbeisetzung findet später im engsten Familienkreis statt. Känerkinden Stéphanie Bohni-Schery, geb. 28. August 1927, von Frenkendorf BL (wohnhaft gewesen in der Bündten 17). Die Urnenbeisetzung findet im engsten Kreis statt.

Lausen Anna Joos-Della Moretta, geb. 4. November 1940, gest. 24. Juni 2022, von Belp BE, Frenkendorf BL (wohnhaft gewesen an der Grienackerstrasse 68). Die Beisetzung findet im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Wenslingen Hans Bieri-Christen, geb. 17. Februar 1946, von Wenslingen BL (wohnhaft gewesen im Feldhof 116). Urnenbeisetzung: Donnerstag, 7. Juli 2022, 13.30 Uhr auf dem Friedhof Wenslingen. Trauerfeier: 14.00 Uhr, Kirche Oltingen.

«Der Weg liegt nicht im Himmel. Der Weg liegt im Herzen.» Buddha

Mariann Staub 28. März 1956 bis 26. Juni 2022

Unsere Herzen sind voll von schönen Momenten, die wir mit Dir verbringen durften, liebste Mariann. Du hinterlässt eine grosse Lücke in der Familie und im Freundeskreis. Wir sind dankbar für alle Zeit, die wir miteinander hatten. Beat Staub und Claudia Neuhaus Bettina Staub und Ahmed Al-Haidari Linda Staub und Nicola Leimer mit Giona und Mila Gina Staub Corinne Breitenmoser und Martin Günter mit Anouk und Zoé Louv Heinz Weiss und Mary Suter Die Urnenbeisetzung findet im engen Familien- und Freundeskreis in Bern statt. Wer im Andenken an Mariann eine gemeinnützige Organisation unterstützen möchte, berücksichtige bitte Médecins Sans Frontières, IBAN CH18 0024 0240 3760 6600 Q. Traueradresse: Beat Staub, Burgunderstrasse 49, 3018 Bümpliz

Biber tot aufgefunden Das sehr zutrauliche Jungtier wurde am Vorabend von Passanten beobachtet und fotografiert. Vermutlich gehörte der kleine Biber zur Biberfamilie, die oberhalb des Hülftenfalls lebt. Nach der Meldung des Jungtiers bei der Biberfachstelle wurde ein Mitarbeiter der Abteilung Jagd- und Fischerei des Kantons Basel-Landschaft aufgeboten, um den Biber wieder über den Fall zu bringen. Doch er konnte das Tier nur noch tot auffinden. Jungtiere - neben Bibern auch Hasen, Rehe und bodenbrütende Vögel - sind

durch freilaufende Hunde besonders gefährdet. Während der Brut- und Setzzeit vom 1. April bis 31. Juli gilt deshalb eine gesetzliche Leinenpflicht im Wald und in Waldesnähe. Auch entlang von Gebüschen und Gewässern ist es angebracht, den Hund während dieser Zeit anzuleinen. Verstösse gegen die Leinenpflicht werden gebüsst. Bitte berühren Sie Jungtiere nicht, da sie sonst von den Eltern verstossen werden können. THOMAS FABBRO, LEITER BIBERFACHSTELLE BL


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