Oberbaselbieter Zeitung vom 7. Juli 2022

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Region Liestal

ObZ

An alle Politiker im Einwohnerrat von Liestal

Existenzgefährdende Umsatzeinbrüche und viele leere Parkplätze Der Stadtrat hat bekanntlich am 16. 5. 22 trotz unserer Petition das neue Parkreglement eingeführt. Wie von uns prognostiziert fehlen uns aufgrund dieser Massnahme die Kunden! Die Verkaufsresultate im Juni, im ersten vollen Monat nach der Änderung lösen bei uns KMU-Ängste und Sorgen für unsere Existenzen und Arbeitsplätze aus. Einige KMU’s haben bereits Teilzeitangestellte entlassen. Das geht soweit, dass einige Detaillisten und Gastronomen bereit sind – gewissermassen als Hilfeschrei – ihre Umsatzabweichungen offen zu legen: KMU’s Umsatzvergleich Juni 2022 zu Juni 2021: Rest. Bären –20 Prozent, KMU X* –30 Prozent, Milchhüsli –30 Prozent (Frei/Sam –50 Prozent), Zimmermann Metzgerei –20 Prozent, Dream Gallery –28 Prozent, KMU X*–16 Prozent, Finkbeiner Bäckerei –15 Prozent, KMU X *–15 Prozent, Rest. Stadtmühle weniger Mittagessen, Angolo Dolce -20 Prozent, KMU X* –16 Prozent, Zottelbär –20 Prozent. Wir hören Skeptiker schon sagen, dass diese Negativentwicklung vermutlich auch in den Verkaufsstellen umliegender Gemeinden stattgefunden hat. Dem ist nicht so. In Sissach hat die Bevölkerung in einer Gemeinderatsitzung einen verkehrsfreien Samstag im «Strichcode» mit grosser Mehrheit abgelehnt. Wir haben wir bei

Fredy Gunzenhauser vom Caprice Café in Sissach nachgefragt. Im Juni 22 zum Vergleich Juni 21 erzielte er + (plus) 18 Prozent Umsatz. 70 Prozent bis 90 Prozent unserer Kunden aus Liestal und der Region kommen mit dem Auto zum Einkaufen. Aussage der Stadt, dass die Plätze gut belegt sind stimmt nicht. Hier unser Kontrollbild Samstag 2. Juli 22 (ähnlich am Samstag zuvor) zwischen 11 und 13 Uhr Genussmarkt im Gange und normalerweise verkaufsstärkster Wochentag: Parkplätze innerhalb der «Stadtmauern» und dem Gestadeck 229 davon frei 93 = 41 Prozent, Bücheli 267 davon 160 frei 60 Prozent, Rebgarten 100 frei 84 Prozent. Gitterli Sportplatz Parking völlig leer, da Tageskarte 20 Franken statt wie bisher 5 Franken kostet. Von der Demokratie zur Autokratie in der Stadt Liestal? Getrieben von der Ideologie, ohne Autos, die Lebensqualität in unserer attraktiven Kantonshauptstadt zu verbessern, werden unsere Anliegen und Inputs verworfen. Der Stadtrat hat bekanntlich am 16. Mai 2022 trotz unserer Petition das neue Parkreglement eingeführt und unsere Petition abgelehnt. 5612 Unterzeichner und 108 Unternehmen in der Kernzone von Liestal stehen hinter unserer Petition und finden, dass diese berechtigt ist. Nicht so der Stadtrat der uns keinen Millimeter entgegengekommen ist: Stadtpräsident Spinnler (FDP) Stadträtinnen Beeler (Grüne) und Meschberger (SP), Stadträte Muri (Parteilos) und

Felix (SP), Dr. Noack (Hochbau/Planung), Marcel Meichtry Stadtverwalter. Unser Fazit zum neuen Verkehrs- und Parkregime • Uns fehlen massiv die Kunden (Laufkundschaft) und die, die kommen Verweilen nur kurze Zeit im Stedtli (Parkzeit ist teuer und läuft bald ab). Innerhalb einer Stunde Maximal-Parkzeit lässt sich nichts Sinnvolles erledigen. • Liestal wird die Parkgebühren der Vorjahre nicht erreichen, ganz sicher nicht einen Mehrertrag von 45 000 Franken verbuchen können. • Das «Innen kurz – Aussen lang» resp. «Umlenken» Konzept gelingt überhaupt nicht. Die Parkhäuser Bücheli seit 2013 mit permanent 160 bis 220 von 267 freien Plätzen und der Rebgarten mit 70 – 90 freien Plätzen von 100 sind völlig unterbelegt. Die Kunden lassen sich nicht umerziehen. Was uns Angst und Sorge bereitet • Die Stadt hat keinen Plan B wenn «Innen kurz aussen lang» resp. das «Umlenken» nicht klappt und die erhöhten Parkgebühren zu einem Ausbleiben der motorisierten Kundschaft führt. Stadtrat Muri meinte dazu: Das testen wir jetzt mal ein Jahr lang Es ist offensichtlich, dass dieses neue Konzept nicht wie in der Privat-Wirtschaft ein Projekt mit «mit check and balance» angelegt ist, sondern nur eine Idee darstellt die dilettantisch ausgeführt wird. • Die Stadt wird in Zukunft grossräumig umfahren und alle Parkplätze in

der Kernzone verschwinden – eine weitere massive Verschlechterung der Rahmenbedingungen. 2009 hatten wir eine gleiche Situation mit neuen Parkgebühren – die halbe Stunde gratis Parkieren wurde abgeschafft. Viele motorisierte Kunden kamen nicht mehr nach Liestal einkaufen. Dank Einwohnerrat B. Fröhlich und weiteren bürgerlichen Politiker wurde das neue Reglement gestrichen und die gratis Parkstunde im Sinne «gleiche Spiesse für Alle» eingeführt. Unsere Bitte an die Politiker im Einwohnerrat: Stoppen Sie sofort das neue Parkgebühren-Reglement und handeln Sie bitte im Sinne unserer Petition den früheren Status Quo zu erhalten. Sie verhindern damit weiteren Kollateralschaden und helfen die bisherigen Existenzen und Arbeitsplätze zu erhalten. Verhindern Sie bitte einen Weg wie sie in Basel, Laufenburg, Rheinfelden, Olten, Zofingen, Lachen gegangen sind. Der Detailhandel ist praktisch inexistent und Leerstände zieren das Stadtbild. Gehen wir gemeinsam einen existenzerhaltenden Weg wie er zum Beispiel in Sissach und Laufen gestaltet wird und in unserer Petition zum Ausdruck kommt. Auf https://petition.ig-liestal.ch/ facebook : Petition Liestal.petition.ig-liestal. ch finden Sie viel mehr Informationen, Bilder, Statistiken und können den vollständigen Artikel lesen. PE TITION LIESTAL FABRICE BÜTLER – MARCEL HALDI – MARTIN SPIESS UND 108 UNTERNEHMEN IM STEDTLI *NAME UNS BEK ANNT

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Neugestaltung Allee-Park Liestal

Mitwirkungen bei Planungen sind wichtig Raumplanung ist eine Disziplin, welche den Grossteil der Bevölkerung nicht interessiert, obschon Raumplanung erhebliche Einwirkungen auf ihren Alltag hat. Ein Grund liegt darin, dass die Resultate von Quartierplänen spät sichtbar werden, wenn schon Jahre der Planung vorausgingen und die Projekte so festgefahren sind, dass daran nur noch mit viel Aufwand etwas geändert werden kann. Dann braucht es eine beachtliche Menge an Mitwirkungseingaben, damit Anpassungswünsche erhört werden. Doch die wenigsten trauen sich eine qualifizierte Kritik an den bereits fortgeschrittenen Plänen und Reglementen zu. Bei der Einleitung von Raumplanungsprojekten sind meist nur die Exekutiven, Investoren und Planenden aktiv. Sehr spät werden die Parlamente informiert, falls die sich nicht zu früheren Zeitpunk-

ten mit Hilfe der politischen Instrumente Einblick verschaffen, was jedoch selten geschieht. Es bleibt nur die Notbremse mit einem Nein im Parlament oder bei der Volksabstimmung, wodurch langjährige Arbeit – je nach Qualität, zu Recht oder zu Unrecht - zunichte gemacht wird. Es ist notwendig, früher transparente Informationen zu erhalten, damit sich die Bevölkerung ein möglichst objektives Bild machen kann, bevor alles festgefahren ist. Das Stadtplanungsamt in Liestal setzt jedoch alles daran, dass Informationen erst öffentlich werden, wenn praktisch nichts mehr geändert werden kann. Auf Mitwirkungen wird kaum reagiert, in der Hoffnung, dass die Kritik im Sand verläuft. NOAH ULRICH, LIESTAL

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Ruth’s Augenblicke

Liestal Umsatzrückgang des Gewerbes aufgrund der neuen Parkplatz-Situation Bitte, bitte stoppen Sie sofort das neue Parkregime – unsere KMU-Existenzen und Arbeitsplätze sind in Gefahr.

Donnerstag, 7. Juli 2022

Die Allee in Liestal soll neu gestaltet werden wie in den Medien anfangs April zu lesen war. Es gehe u.a. darum, verschiedene Bauprojekte wie «Lüdinareal» und «Am Orisbach» aufeinander abzustimmen. Nun möchten Stadtbaumeister Thomas Noak und Stadtrat Daniel Muri die Finanzierung des neuen Alleeparks in Liestal mit den Geldern der Mehrwertabgaben für die überdimensionierten Quartierpläne „Lüdinareal“ und „Am Orisbach“ erreichen. Je höher die Quartierpläne gebaut werden, desto mehr Mehrwertabgabe, scheint die Milchbüchleinrechnung zu lauten. Es ist ihnen offenbar egal wie hoch die Bauten mitten in Liestal - mit gewaltigen Schattenwürfen - sein werden, Hauptsache die 4 Millionen für das nice to have-Projekt «Allee-Park» kommen zusammen. «Leider» musste der Stadtrat Nein sagen zur Stadthalle, denn

Liestaler Allee.

F O T O: MIC H A EL HERRM A NN

auch diese hätte den kleinen Allee-Park im Zentrum gefährdet. Liestalerinnen und Liestaler erreichen den riesigen rund um die Stadt Liestal liegenden Park mit Wiesen und Wäldern von jedem Punkt aus in einigen Minuten. Aber Liestal soll, nach Aussagen des Stadtrats, städtischer werden und dafür braucht es seiner Meinung

Heidi, Susi, Bastian und ich sassen eifrig diskutierend um einen Holztisch, an einem Picknick Platz mitten im Wald. Bevor wir es uns allerdings gemütlich machen konnten, mussten wir eine unappetitliche Hinterlassenschaft von irgendwelchen Vorgängern aufräumen. Wir stopften deren Bierdosen, Plastikverpackungen, Serviettenknäuel, Getränkeflaschen, Zigarettenstummel, Eierschalen und anderes mehr in unseren mitgebrachten Abfallsack. Nachdem wir Tischplatte und unsere Hände einigermassen gesäubert hatten, packten wir unser Zmittag aus. «Das waren sicher wieder Ausländer, die eine solche Sauerei hinterlassen hatten!», fauchte Bastian. «Man kennt das ja, die sollen nur noch mehr herein lassen!» Und schon war eine eher ungemütliche Diskussion im Gange. Heidi und ich fanden solche Vorschuss Verurteilungen ganz und gar unmöglich, Susi wusste, dass auch Eidgenossen Bier trinken und oft das Aufräumen vergessen und Bastian behauptete weiter, dass sei schon gut, dass man nicht Krethi und Plethi den Status S gegeben habe, wie das für die Ukrainer spontan getan wurde. «Ja, warum eigentlich? Wie kam es, dass wir sogar bei den Flüchtlingen eine Zwei-Klassen Gesellschaft kreiert haben? Das wäre interessant, heraus zu finden!» Fufi schaute uns aufmerksam an. Heidi überlegte kurz, und sagte dann: «Ich beherbergte eine Frau aus der Ukraine bei mir im Haus. Es ist mir natürlich viel leichter gefallen eine Frau aufzunehmen, als vielleicht einen bärtigen Mann, mit ganz anderen religiösen und kulturellen Vorstellungen.» Bastian grinste böse und spottete, dass sich Heidi sonst wohl in eine Burka hätte verhüllen müssen. Susi unterbrach ihn: «Es ist nicht zum Spassen. Sicher hat uns seit dem 2. Weltkrieg kein Konflikt mehr so sehr direkt betroffen, wie der ‹da oben›. Das Benzin, das Heizöl, Gas und auch Elektrisch werden knapp und viel teurer und das Getreide erst recht. Wir werden alle mitleiden müssen, irgendwie, und wir können bloss beten, dass sich dieser Krieg nicht ausweitet und keine Atomwaffen zum Einsatz gelangen. Kein Wunder, schauen wir hilfsbereit wie nie zuvor zu den Ukrainern, denn wir alle haben selber Schiss.» Sogar Bastian nickt zu Susis emotionaler Rede. Sie ist nämlich sonst eher zurückhaltend. Ja, es sind schwierige Themen in schwierigen Zeiten. Aber eben ... wer kennt schon das Allerweltsrezept? RUTH PE TITJE AN-PL AT TNER

nach nicht mehr die heutige Allee mit Parkplätzen sondern einen städtischen Park ohne Parkplätze. Grössenwahn? THOMAS BALTZER, LIESTAL

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