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HERWIG GASSER: MITARBEITERBINDUNG
Mitarbeiter oder Mitentscheider?
HERWIG GASSER – SÜSSES VOM FEINSTEN
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Dass die Mitarbeiter das Herz eines Unternehmens sind, hat das Ehepaar Herwig und Loes Gasser bereits früh erkannt. So setzen sie seit Jahrzehnten bewusst Maßnahmen, die ihrem Team viele Freiheiten und ein emotionales Handwerk ermöglichen.
Herwig und Loes Gasser genießen in der Backszene einen Ruf als attraktive Arbeitgeber mit extrem hoher Mitarbeiterzufriedenheit. „Hier arbeitet man wirklich gerne“, hört man. Wenn man dem sympathischen Konditormeister beim Erzählen seiner Philosophie zuhört, weiß man auch warum: Ihre Mitarbeiter genießen Freiheiten, von denen selbst viele Manager träumen könnten. Jeder darf hier kreativ arbeiten und mitentscheiden. Alle verfügen über größtmöglichen Gestaltungsspielraum und sind Teil des Erfolgs. Dienstpläne schreibt sich jedes Teams selbst – wer, wann, wie viel arbeitet, dürfen die Kollegen komplett frei entscheiden. „Ein großer Fehler ist es, Mitarbeitern Kompetenz für Entscheidungen abzusprechen“, erklärt Herwig Gasser im Interview mit Backszene. Familie Gasser ist Verfechter einer offenen, direkten Kommunikationskultur. Diese Freiheiten werden in den Unternehmen Kaiserhaus und Auhofcenter tagtäglich gelebt: Hier bestimmen die Chefs nichts „von oben herab“, sondern man fragt stets die Mitarbeiter – sei es bei neuen Ideen, Kreationen oder Planungen. Kein Wunder also, dass sich enorm viele kreative junge Bewerber – davon viele Maturanten – auf einen Lehrplatz bei Firma Gasser bewerben.
MITARBEITER KREATIV SEIN LASSEN
Dabei setzen sie schon seit Jahrzehnten auf die Möglichkeiten der Digitalisierung, um die Bürokratie im Arbeitsalltag auf ein Minimum zu reduzieren. „Die Menschen haben sich ja bewusst für einen kreativen Beruf entschieden, die sollen sich auch geistig und handwerklich austoben dürfen. Sämtliche körperlich anstrengenden und wenig sinnstiftenden Tätigkeiten wurden bei uns so gut wie möglich standardisiert und automatisiert. Erst die Digitalisierung hat es uns möglich gemacht, unseren Mitarbeitern diese Entscheidungsfreiheiten zu geben“, erklärt der Konditormeister. So wurden in den Filialen in Baden bzw. im Wiener Auhofcenter auch Bildschirme und Systeme installiert, mit denen man alles wie einen Standort führen kann. Die Teams können sich bei Bedarf gegenseitig zusehen, miteinander kommunizieren und somit die bürokratischen Tätigkeiten möglichst gering halten. Den offenen Führungsstil hat man nicht von heute auf morgen eingeführt, sondern es war ein bewusster Prozess: „Unsere Mitarbeiter sind wertvoll und ein wesentlicher Teil unseres Erfolgs. Vor rund zwölf Jahren haben wir uns bewusst dafür entschieden, etwas ändern zu wollen. Auch wir selbst, die in einem autoritär orientierten Unternehmersystem groß geworden sind, mussten uns dafür komplett ändern. Aber es war ganz klar die richtige Entscheidung“, erzählt Gasser, der in seiner Jugend eigentlich Elektriker werden wollte. Dann wurde es doch die Konditorlehre und diese weckte seine Begeisterung für erlesene, natürliche Rohstoffe und das kreative Zuckerbäcker-Handwerk.
VOM ELEKTRIKER ZUM ZUCKERBÄCKER
Sein wunderschöner Beruf hat ihn von Japan bis zum Arlberg und in verschiedenste Ecken unserer Welt geführt. Nachdem er im Café Landtmann die Produktion aufgebaut hatte, war für ihn im Jahr 2009 die Zeit der Selbstständigkeit gekommen: Im Wiener Auhofcenter begann er mit sechs Mitarbeitern seinen Betrieb aufzubauen, 2014 wurde in Baden „mit großer Hilfe der BÄKO, die mit uns nach vorne marschiert ist“, die Backstube gebaut. Heute beschäftigt er 40 topmotivierte Mitarbeiter. Familie Gasser hatte stets hohe Ansprüche an die Digitalisierung – von der Verwaltung bis hin zur Prozesssteuerung wird möglichst viel automatisiert. Wesentlich für Familie Gasser sind ihr Team und der hohe Qualitätsanspruch: „Wir wollen ehrlich und komplett natürlich mit den Schätzen der Natur arbeiten – E-Nummern oder Sonstiges haben in unserer Backstube nichts verloren“, sind sie überzeugt. Neben den zahlreichen Möglichkeiten der Onlinebestellung punktet das Unternehmen auch mit ihrer Erlebniskonditorei: Mehr als 3.000 Menschen besuchen – in normalen Jahren – die Kaiserschmarrnshow und auch das Kinderbacken sowie Workshops sind starke Frequenzbringer.
ZUSAMMENHALT IN DER KRISE
Dass dieser Weg der richtige ist, hat sich vor allem in den Zeiten der Lockdowns gezeigt: „Das war ein hochemotionales Erlebnis für uns. Die Loyalität unserer Mitarbeiter in dieser Zeit war einzigartig. Jeder wollte arbeiten, viele haben sich mit Ideen eingebracht und um unseren gemeinsamen Erfolg regelrecht mitgefiebert. Wir sind so dankbar für unser Team, denn nur zusammen haben wir diese schwere Zeit so gut gemeistert“, erzählt Gasser. Für die Zukunft unserer Backszene wünschen sie sich auch den Weitblick in die Zukunft: „Dass wir alle den Mut beweisen, mit der süßen Erlebniswelt, die so viele Menschen glücklich macht, mit mehr Nachhaltigkeit zu leben, damit wir für die nächste Generation heute schon die richtigen Akzente und Signale setzen!“
Herwig Gasser GmbH A-2500 Baden, Hauptplatz 17, Tel.: 02252 26 60 26 www.suessesvomfeinsten.eu