Journal Architektur und Planung Januar 2023

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JOURNAL Januar 2023 www.heinze.de ARCHITEKTUR UND PLANUNG „NICHT DIE WELT NEU DENKEN, SONDERN NEUES DENKEN IST ANGESAGT“ Thomas Rau, RAU Architects, Madaster, Turntoo auf dem Klimafestival für die Bauwende FÜR DIE BAU WENDE Summit O ce Buildings | 15.–18. September 2022 Danzig, Polen Architektur AWARD ’ 22 2 2 ab Seite 190 ab Seite 14 ab Seite 180 ab Seite 172

Die Raumgestaltungssysteme von Schüco bereichern als Regale, Türen, Tische und Raumteiler optisch sowie funktional jeden Lebensraum – ob Wohn- oder Essbereich, Küche oder O ce. Nutzen Sie die grenzenlose Gestaltungsfreiheit für mehr O enheit, Leichtigkeit und Flexibilität.

Wahre Schönheit... ...kommt von innen

schueco.de/interior

Lebensräume der Zukunft …

… schafft und betreibt der Bausektor. Dafür nutzen wir begrenzte Ressourcen und verantworten gut ein Drittel der globalen CO₂-Emissionen. Nur gemeinsam schließen wir die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit! Das Anfang November letzten Jahres stattgefundene Klimafestival, das von Heinze ausgerichtet wurde, hat unter diesem Leitthema Architekturschaffende und Planende mit Bau-Akteuren vereint, um handfeste Lösungen zu diskutieren, zu erarbeiten sowie anzustoßen.

Ab Seite 172 haben wir für Sie einen Rückblick auf einen Teil der im Rahmen dieses Klimafestivals stattgefundenen Workshops zusammengestellt. Hier berichten unsere Autor:innen mit Bild und Text über Themen wie z. B. Suffizienz im Wohnungsbau, Dekarbonisierung im Bauwesen, welche Wärmepumpe die richtige ist und weitere interessante Punkte.

Ab Seite 14 finden Sie als Highlight einen Bericht über den zwölften „Celler Werktag“, in dessen Rahmen die Gewinner:innen des Awards ARCHITECTS‘ DARLING© ausgezeichnet wurden.

Ab Seite 180 können Sie unseren Kollegen Klaus G. Füner begleiten, der das Heinze Summit „Office Buildings“ in Danzig organisiert und durchgeführt hat. Vier Tage haben die Teilnehmer genetzwerkt, sowohl miteinander als auch mit Kolleginnen und Kollegen vor Ort in der Dreistadt. Dazu gab es Incentives wie Sightseeing, Teambuilding, Kulinarik und – ganz zentral – die Workshops und die Präsentationen zum Abschluss.

Ab Seite 190 stellen wir Ihnen die Preisträger:innen des Heinze ArchitekturAWARD 2022 vor. Der diesjährige Award war innovativen Wohnbaukonzepten mit dem Schwerpunktthema „Neues Wohnen“ gewidmet. Die 16 Preisträger:innen wurden am 3. November 2022 im Rahmen des Heinze Klimafestivals in Düsseldorf bekanntgegeben und ausgezeichnet. Auf sie wartete ein Gesamtpreisgeld von 40.000 Euro.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserschaft, für das neue Jahr alles Gute, auch und besonders, weil die Zeiten momentan nicht als rosig bezeichnet werden können. Bleiben Sie gesund und genießen Sie die Feiertage!

3 editorial]
Ihr

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Kirche Saint Sarkis in Carrollton, Texas

Die innovative Fassade zum Gedenken an die Opfer des armenischen Völkermords von 1915 wurde in Zusammenarbeit mit dem italienischen Hersteller von Architekturoberflächen Fiandre Architectural Surfaces entwickelt. Die neue armenische Kirche Saint Sarkis in Carrollton, Texas, die vom preisgekrönten New Yorker Architekten David Hotson, AIA, entworfen wurde, wurde am 23. April 2022 eingeweiht. Die Kirche feierte ihren ersten Sonntagsgottesdienst am 24. April 2022, dem Tag, an dem die internationale armenische Diaspora jedes Jahr der 1,5 Millionen Opfer des armenischen Völkermords von 1915 gedenkt.

inhalt] 4
6 news] Sonderteil] Architects’ Darling® 14 Wer sind die Lieblinge deutscher Architekten? klima] 24 Alternative Wasserressourcen 30 Fachverband Strohballenbau Deutschland e.V. 34 Strohballenhaus in der Uckermark 40 Fraunhofer IWKS in Hanau 46 Ganzjahres-Stromspeicher picea 50 Gemeinschaftsprojekt in Frankreich architektur] 56 Möbelfabrik in Norwegen 62 Dachgarten auf Malta 70 Schule in Stockholm 74 Wohnhaus in Niederbayern 80 SNP dome in Heidelberg 86 DECATHLON Store in Köln news 6 Strohballenhaus in der Uckermark 34 Möbelfabrik in Norwegen 56

98 Primarschule in der Schweiz 104 Doemens Akademie in München 112 WonderLAD auf Sizilien 118 Gate:01 in Stockholm architekturobjekte]

Wirtschaftsbauten inside]

Industriedenkmal in Berlin

Restaurant in Frankreich

Apotheke in Essen

Omniturm in Frankfurt

BORUSSEUM in Dortmund

Hotel in Bad Gögging

Hotel in Wien dialog]

Interview mit Maxime De Campenaere aktuell]

Klimafestival: 9 Workshops

Heinze Summit in Danzig

Heinze ARCHITEKTURFUNK

Heinze ArchitekTOUR 2022

Heinze ArchitekturAWARD 2022

Cersaie Trends

HeinzeArchitekturfoto

Baunetz Wissen

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anhang] 209 Inserentenverzeichnis 210 Vorschau, Impressum
WonderLAD auf Sizilien
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Industriedenkmal in Berlin 126 Heinze ArchitekturAWARD
BORUSSEUM in Dortmund 144

Schnittstellenkatalog ACO Lichtschacht

Vorgesetzte Schallschutzelemente für Fenster

ACO Hochbau

Eine besondere Herausforderung stellt die Anbindung eines Lichtschachtes an die Fassade und/oder Terrassentür dar. ACO Hochbau hat diese Problematik analysiert und einen Schnittstellenkatalog, bestehend aus 10 verschiedenen Einbausituationen, erstellt. In dieser Übersicht präsentiert der Hersteller die passenden Lösungen mit detaillierten technischen Zeichnungen und Produktauflistungen sowie passenden Montageanleitungen.

www.aco-hochbau.de/schnittstellen

Der IoT-Industriestandard im Joint Venture

Unter dem Dach der am 6. September 2022 gegründeten DBT Digital Building Technology entwickeln BEGA, Eltako, Oventrop und Viessmann die bekannte wibutler IoT-Plattform fortan gemeinsam weiter. Die Kooperation der vier Unternehmen stärkt die Herstelleroffenheit der wibutler IoT-Plattform und garantiert langfristige Investitionssicherheit. Damit bietet wibutler beste Voraussetzungen, um sich als die Plattform für digitale Gebäudetechnik durchzusetzen. Gemeinsames Ziel der an dem Joint Venture beteiligten Unternehmen ist es, den europäischen IoTIndustriestandard in diesem Bereich zu setzen. Die Bereiche Professional Smart Home und Professional Smart Building werden ausgebaut und das IoT-Technologiesegment gestärkt. Die bisherigen Kernmerkmale der wibutler-Plattform – Herstelleroffenheit, Datensouveränität, Datenautonomie und Funktionsautonomie – werden beibehalten und konsequent weiterentwickelt.

Abel Metallsysteme bringt ein Schallschutzsystem für Fenster auf den Markt, das das elementare Thema Schallschutz mit natürlicher Frischluftzufuhr, Montagefreundlichkeit und harmonischer Fassadengestaltung verbindet. Die Prallscheibe AER lässt sich sowohl als Komplettlösung einsetzen als auch als Teilelement flexibel in unterschiedlichste Schallschutzlösungen einbinden. Sie ist nicht festverglast und ermöglicht damit eine natürliche Frischluftzufuhr bei schallmindernder Funktion. Sie kann bei bodentiefen Fenstern auch mit absturzsichernder Funktion eingebaut werden.

www.abelsystem.de

Smartlock secuENTRY Home erhält den PLUS X AWARD 2022

Schlüssel sind nie zur Hand, wenn man sie braucht. Dagegen ist das Smartphone unser ständiger Begleiter. Warum machen wir also nicht gleich unser Handy zum Schlüssel? Das Smartlock secuENTRY Home von BURG-WÄCHTER tut genau das! Für die Neuheit wurde der renommierte Hersteller in vier Kategorien mit dem angesehenen PLUS X AWARD 2022 ausgezeichnet. Mit dem Smartlock secuENTRY Home wird die Haus- oder Wohnungstür ganz bequem über die kostenlose secuENTRY KeyApp fürs Smartphone (erhältlich für iOS und Android) geöffnet. Oder alternativ mit einem persönlichen Geheimcode bzw. einem handlichen Funkschlüssel.

www.burg.biz

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Rendering] Tarpenbeker Ufer in Hamburg – Prallscheibe AER Foto] Ulrich Hoppe

Hrsg.: F. Idenburg, L. Suen 2022, 592 Seiten

Ausstattung: Softcover mit beschnittenen Seiten und Lochung TASCHEN 50,00 €

Betreten Sie das amerikanische Büro – von Marcel Breuers IBMCampus bis Lil Miquelas Instagram-Profil. Dieses Buch beleuchtet den Arbeitsplatz in all seinen Formen, von den 1970ern bis in die Zukunft. Mit 12 Essays und Fotostrecken von Iwan Baan führt es Sie auf die Spuren globaler Trends modernen Bürodesigns. „Dieses Buch schleicht durch ruhige Büros und hektische Labore; es durchwühlt Steve Jobs’ Kleiderschrank und wirft verstohlene Blicke auf die hell beleuchteten Sets von Influencern. Es ist auf der Suche nach Arbeit und findet sie überall.“

— Florian Idenburg & LeeAnn Suen

www.taschen.com

bau-muenchen.com TicketJetztsichern! bau-muenchen.com/ticket BAU23_Anz_180x130,5_D_Heinze-Journal.indd 1 15.11.22 11:04
The Office of Good Intentions. Human(s) Work Cover] TASCHEN

Kontaktlose Authentifizierung Türen mit Gesichtserkennung

Grüne Fassade Nachhaltige Lösung für Großstädte

Ob am Flughafen, im Rechenzentrum, Büro oder in anderen Gebäuden: Sicherheitstüren mit Gesichtserkennung sind HightechKonstruktionen und ein komplexes Zusammenspiel von Türanlage, Kamera und Software. Bei der biometrischen Methode der Gesichtserkennung filtert ein Algorithmus die Form des menschlichen Gesichts auf Basis eines Fotos oder Videos. Innerhalb von Millisekunden werden die charakteristischen Gesichtszüge aufgezeichnet und in einen Code umgewandelt. Die Gesichtserkennungssoftware vergleicht den Code mit einer Datenbank. Wird die Person identifiziert, gewährt die Tür den Zutritt. Wichtig: Das System nimmt keine konkreten Daten der Personen auf, sondern Eckpunkte von einem Teil des Gesichts. Masken, geänderte Frisuren, Turbane oder ähnliches haben keinen Einfluss auf die Funktionalität. Der Hauptvorteil beim Einsatz einer Gesichtserkennung für die Zutrittskontrolle: Die Nutzer müssen nicht mehr stoppen, um sich am Eingang zu identifizieren. Die Software registriert das Gesicht einer herannahenden Person bereits aus circa 2,50 Meter Entfernung und entscheidet über die Zutrittsberechtigung. Unnötiges Warten und Staus bei hohem Personenaufkommen zu Stoßzeiten lassen sich so effektiv verhindern. Die Gesichtserkennung bietet weitere Benefits sowohl für Nutzer als auch die Gebäudesicherheit: Eine vergessene Identifizierungskarte ist kein Problem mehr, die Zugangsberechtigung ist nicht übertragbar und die Zugangskontrolle läuft völlig kontaktlos ab – gerade in Pandemiezeiten von großer Bedeutung.

Die Integration dieses Zutrittskontrollsystems benötigt jedoch aufgrund der Vorgaben des Datenschutzes eine vorausschauende Planung. Boon Edam bietet Kunden, die eine Gesichtserkennung in ihre Sicherheitstüren integrieren möchten, eine ausführliche Beratung an, um alle Aspekte des Datenschutzes umfassend zu klären und Bedenken auszuräumen.

www.boonedam.de

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Großstädten –mit steigender Tendenz. Durch die dichte Bebauung der Städte mit ihren zahlreichen versiegelten Flächen sind Grünflächen und Pflanzen oftmals Mangelware. Um dem entgegenzuwirken, hat Schüco die begrünte Aluminium-Fassade Schüco AF UDC 80 Green Façade entwickelt. Die Bepflanzung der Fassadenkonstruktion erfolgt durch die Vertiko GmbH, den Experten für Fassadenbegrünung. Die Objektlösung für die Schüco Elementfassade UDC 80 bietet eine hohe Gestaltungsvielfalt mit zahlreichen Pflanzen und Systembauarten und ermöglicht ein Begrünungssystem mit besonders großer Blattmasse am Gebäude. Dabei werden die bepflanzten Vliesmodule aus einem nicht brennbaren Baustoff der Klasse A gefertigt und die begrünte Fassade überzeugt durch einen hohen Vorfertigungsgrad für eine einfache und schnelle Montage.

www.schueco.de/inow

Durch die Teilflächenbegrünung ermöglicht Schüco AF UDC 80 Green Façade eine hohe Gestaltungsvielfalt mit individuellen Designs und Mustern. Fotos] Schüco International KG

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Die Software der Gesichtserkennung registriert das Gesicht einer herannahenden Person aus circa 2,50 Meter Entfernung. Foto] Boon Edam Anders als bei der bodengebundenen Fassadenbegrünung bietet Schüco mit der AF UDC 80 Green Façade eine Lösung, bei der die Pflanzen in der Fassade selbst wachsen.

PCI Augsburg GmbH Piccardstr. 11 86159 Augsburg Tel. 0821 5901-0 · Fax 0821 5901-372 pci-info@pci-group.eu www.pci-augsburg.de

Nachhaltig bauen. Gesund leben.

Die Themen Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein sowie wohnge sundes Bauen gewinnen stetig an Bedeutung und erfordern damit innerhalb der Baubranche mehr und mehr einen harmonisierenden Umgang und sichtbaren Einklang mit der Natur.

Bei der PCI Gruppe spielen diese Gesichtspunkte – neben einer vorausschauenden sowie nachhaltigen Unternehmensführung und dem verantwortungsvollen Umgang mit den Mitarbeitern, dem Markt und der Gesellschaft – eine essenzielle Rolle.

Der nachhaltige und möglichst schonende Umgang mit unserer Umwelt und unseren Ressourcen sowie der daraus resultierende Umwelt- und Gesundheitsschutz haben für uns oberste Priorität.

Als führender Hersteller bauchemischer Produkte sind wir uns der Verantwortung gegenüber den Bewohnern und Nutzern von Ge bäuden, in denen PCI-Produkte zum Einsatz kommen, bewusst. So hat die PCI Gruppe eine Vielzahl von Produkten im Portal für wohngesunde Produkte vom SENTINEL HAUS INSTITUT gelistet. Mit verschiedenen Umweltzeichen und Siegeln sorgen wir mit un seren Marken PCI und THOMSIT für größtmögliche Transparenz und machen dadurch schnell und übersichtlich erkennbar, welche

Produkte emissionsarm sind. Neben eigenen Siegeln setzen wir auf Zertifizierungen, wie beispielsweise GEV-EMICODE EC1 PLUS, den Blauen Engel oder die europäische Umweltproduktdeklaration EPD, sowie auf größtmögliche Transparenz mittels eigener Nachhal tigkeitsdatenblätter zu zahlreichen PCI- und THOMSIT-Produkten.

Der nachhaltige und möglichst schonende Umgang mit Ressour cen ist für uns selbstverständlich.

Wir setzen auf nachhaltige Produktionsverfahren, den Einsatz von recycelten Rohstoffen, eine nachhaltige, emissionsarme Logistik so wie die Substitution gefährlicher Stoffe. Intensiv beschäftigen wir uns mit neuen Technologien, wie die von PCI zum Patent ange meldete CSA-Technologie, die bei Neuprodukten, wie bspw. beim Fließspachtel PCI Periplan Flow, das Verarbeitungsprofil deutlich verbessert und gleichzeitig im Herstellungsprozess viel weniger Energie verbraucht sowie den CO2-Footprint senkt.

Die PCI Gruppe sieht Nachhaltigkeit als Anspruch an das eigene unternehmerische Handeln. Zugleich sehen wir darin die Chance, aktiv eine lebenswerte Zukunft mitzugestalten.

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smart

PLACE

– Ein Automationssystem für Gebäude und Areal

Das zunehmend verdichtete Bauen stellt neue Herausforderungen an die technische Infrastruktur von Gebäuden. Gefragt sind innovative, nachhaltige Technologien für das Zuhause von morgen. Hier liefert „smart Residential“ massentaugliche Lösungen, die alle Anwendungen miteinander verbinden. Bereits mit dem Basismodul, welches Licht, Klima, Jalousie und Multimedia steuert, entwickelte das Schweizer Unternehmen smart PLACE als erster Anbieter ein patentiertes System für ganze Wohnüberbauungen. Alle Smart-Home-Funktionen lassen sich über ein zentral installiertes Touchpanel im Wohnbereich und ergonomische Taster einfach bedienen. Mit dem browserbasierten Remote-Zugriff können die Bewohner auch aus der Ferne jederzeit auf ihr Zuhause zugreifen. Das i-Tüpfelchen bildet die digitale Bewohnerplattform. Sie vernetzt nicht nur Eigentümer, Verwaltung und Mieter, sondern integriert auch die Services für die Bewirtschaftung oder das Facility-Management des Gebäudes.

Der österreichische Hersteller von PV-Montagelösungen AEROCOMPACT hat ein Flachdachsystem für die Montage beidseitig PV-aktiver Module oder von Solaranlagen auf Gründächern entwickelt. „Bifaziale Module ersetzen mehr und mehr traditionelle Folienmodule. Die hohe Aufständerung unseres neuen Systems verbessert die Reflexion und sorgt für höhere Erträge“, erklärt AEROCOMPACT-Produktmanager Philipp Pejcl. Unabhägige Labortests haben bestätigt, dass sich der Ertrag mit bifazialen Modulen durch die Reflexion von Licht bei einer hellen Dachoberfläche um bis zu 20 Prozent steigern lässt.

www.aerocompact.com

smart PLACE weist somit sowohl im Unterhalt als auch im Betrieb umfassende ökologische und ökonomische Vorteile auf:

• alles aus einer Hand

• hohe Sicherheit

• einfache Bedienung

• mehr Komfort

• selbstständige Konfiguration

• verbesserte Energiebilanz

Das intelligente Gebäude mit digitalen Gadgets muss kein teures Spielzeug sein. Eine Investition kann sogar modular budgetiert werden – mit dem Grundpaket smart Home Basic und einzelnen Komponenten, welche zu einem späteren Zeitpunkt erweitert werden.

www.smartplace.ch

Maximale Wärmedämmung Glastausch im Holzfenster

„Fineo“ und „Fineo Hybrid“ sind montagefertige Vakuumgläser, die sich mit nur wenig Aufwand in bestehende Holzfenster einsetzen lassen und die Heizwärme ebenso gut bzw. besser dämmen als sehr viel dickere Dreifach-Isoliergläser. Nach einem Aufmaßtermin ist der Glastausch binnen eines Werktags durchgeführt und die bestehenden Fensterrahmen können erhalten bleiben. Der Glastausch ist somit besonders nachhaltig, vermeidet Schmutz und Folgearbeiten an der Fassade und kann in allen herkömmlichen Fensterprofilen vorgenommen werden.

www.fineoglass.eu

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Ertrag bis zu 20 Prozent erhöhen Montagesystem für PV-Module
Foto] © Gerry Pacher Fotografie Rendering] AEROCOMPACT

Supermatt. Superedel. Superlux.

Ihr Erfolgsgarant für jede Oberfläche

Rein in die Ausschreibung – raus auf die Baustelle! Sie suchen eine verlässliche Dis persion für Ihre nächste Innenraumgestaltung? Dann sind Sie mit Superlux ELF 3000 immer auf der sicheren Seite. Unser Alleskönner überzeugt auf jeder Oberfläche mit seiner hochwertigen stumpfmatten Optik – auch bei großen Flächen ganz ohne Streiflicht-Effekte. Superlux ist Ihr zuverlässiger Begleiter –immer und überall! Mehr Informationen finden Sie unter: www.brillux.de/superlux-3000

Jetzt reinhören: www.brillux.radio

Colour
your life!

Optimale Sicherheit

Sonderlösungen „System Schröders“

Wärmepumpenverkleidung Ästhetik statt Maschinencharme

Feuerbeständige Drehflügeltore (EI290-Sa-C2)

Foto] Horch Stahltüren und -tore

Der Stuttgarter Schlossplatz gilt als eigentliches Zentrum der Stadt und ist ein beliebter Treffpunkt. Ein Magnet sind die da hinterliegenden Königsbau-Passagen. Die Tiefgarage nahe dem Königsbau ermöglicht Besuchern das Parken in unmittelbarer Nähe des beliebten Schlossplatzes und ist deswegen stark fre quentiert. Für den Brandfall ist diese unter anderem mit spezi ellen Drehflügeltoren System Schröders ausgestattet, die von der Firma Horch Stahltüren und -tore gefertigt und montiert wurden. Aufgrund des Platzmangels und der geringen Decken höhe musste eine Sonderlösung gefunden werden, die alle An forderungen an den Brand- und Rauchschutz erfüllt. Besondere Herausforderungen bei der Konstruktion der Tore waren die Einhaltung der Stabilität im Brandfall und die Gewährleistung der Dauerfunktion sowie der sicheren Selbstschließung trotz des enormen Türblattgewichts von bis zu einer Tonne der bis zu 8 mal 3,5 Meter großen Tore. Aufgrund der großen Breite und der schwellenlosen Schlupftüren wurde eine Spezifische Techni sche Dokumentation (STD) im Sinne der Bauproduktenverord nung benötigt, die von System Schröders ausgestellt und vom Materialprüfungsamt NRW überprüft wurde.

Dieses stellte letztlich auch das Zertifikat der Leistungsbestän digkeit für die Firma Horch aus. Auf der Basis der STD und des Zertifikates der Leistungsbeständigkeit konnten die Tore CE-ge kennzeichnet und Leistungserklärungen ausgestellt werden.

www.system-schroeders.de

Besitzer einer Luft/Wasser-Wärmepumpe oder einer Split-Klima anlage kennen das Problem: Ihr Außengerät befindet sich oft un übersehbar im Erholungsbereich auf der Terrasse, im Vorgarten oder an der Hauswand – notwendig und zweckmäßig, aber im Gesamtbild ein echter Störfaktor. Um das Gerät zu verstecken, bastelt sich der eine oder andere Besitzer dafür einen Sichtschutz oder pflanzt eine Hecke davor. Einfacher geht es mit einer profes sionellen Verkleidung. In Frankreich sind diese schon seit Jahren üblich. In Deutschland gibt es sie seit Kurzem ebenfalls. Die Pro dukte des französischen Marktführers Devaux lassen sich jetzt auch hierzulande bestellen.

www.devaux-sa.de

Circular City Heidelberg Urban-Mining-Projekt

HeidelbergCement unterstützt das Pilotprojekt „Circular City –Gebäude-Materialkataster für die Stadt Heidelberg“ als Partner: Mit dem Projekt, an dem neben HeidelbergCement auch Drees & Sommer SE und die Materialplattform Madaster betei ligt sind, setzt Heidelberg als erste Stadt Europas auf das Prinzip Urban Mining, bei dem Bau- und Abbruchabfälle im Sinne der Kreislaufwirtschaft bei neuen Bauvorhaben wiederverwendet werden sollen. Die Konzeption liegt beim Umweltberatungs institut EPEA, einer Tochter von Drees & Sommer.

www.heidelbergcement.de

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Auch Maß- und Sonderanfertigungen sind möglich. Foto] Devaux

Herzlichen Dank!

Wir freuen uns über Ihr Vertrauen und den Architects’ Darling 2022.

Bereits zum zehnten Mal erhielt Bauder die begehrte Auszeichnung in Gold. Die größte Auszeichnung aber ist, dass Sie uns, unserem Service und unseren Produkten vertrauen.

Auch in Zukunft wollen wir mit Praxisnähe und Fachberater-Service glänzen, Produkt- und Beratungsqualität steigern und Sie über die neuesten Entwicklungen informieren. Fachwissen rund ums Dach!

Entscheidend für Ihren beruflichen Erfolg sind nicht nur Fachwissen und praktische Berufserfah rung – sondern auch stetige Weiterbildung. Nutzen Sie dazu unser breites Seminar- und Veranstaltungsangebot. Profitieren Sie vom Know-how unserer Referenten. www.seminare.bauder.de

Das passende System!

Der neue Bauder Nutzdach-Navigator führt Planer, Architekten, Händler und Verarbeiter in wenigen Schritten zum optimalen Nutzdach-Systemaufbau. Einfach und intuitiv in der Bedienung, logisch und verständlich im Aufbau! www.flachdach-navigator.de

◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 47/ MEA Bausysteme Keller- und Zargenfenster, wasserdichte Systemlösungen ◯ ◯ ◯◯ ◯ ◯ ◯ 48/ RAICO Bautechnik Alu-Fenster, Dachfenster, Lüftungsklappen ◯ ◯ ◯◯ ◯ ◯◯ ◯

49/ REHAU

aus PVC (wie GENEO ◯

Schachtabdeckungen, Versickerung ◯ ◯◯ ◯ ◯◯ ◯◯ ◯ 57/ BIRCO Entwässerungsrinnen, Wasserbehandlung, Rigolentunnel ◯ ◯ ◯◯ ◯ ◯ ◯ 58/ BLÜCHER Abläufe, Entwässerungsrinnen, Abwasserrohre ◯ ◯ ◯◯ ◯ ◯ ◯ 59/ Dallmer Bodenabläufe,

Innenarchitektin
Herr
K.
Bauplanungsbüro Zellmer Dipl.-Ing.
Arch. BDA
Theissing Architektur & Brandschutz U. Theissing Architekten K.
Holtfrerich Architekten
Holtfrerich Auch in diesem Jahr beteiligten sich rund 1.900 Architekt:innen und Planer:innen an der bundesweit größten Branchen-
ARCHITECTS’ DARLING® und gaben ihr fachliches Urteil zu 171 Herstellern und Marken der Bauindustrie ab. Als
für die investierte Zeit haben wir unter allen Teilnehmer:innen
im Gesamtwert von 5.000 Euro verlost. Wir gratulieren den glücklichen Gewinnerinnen und Gewinnern ist Favoriten Favoriten Favoriten Favoriten Favoriten Klima/Lüftung/Wohnungslüftung (Mehrfachnennungen möglich) bekannt Produkt- Preis-Leistungs- Innovation Technischer WohnQualität Verhältnis Support gesundheit 65/ Beck+Heun Lüftungssystem AIRFOX mit Wärmerückgewinnung ◯ ◯ ◯ ◯ 66/ bluMartin Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung ◯ ◯ 67/ inVENTer ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ _______________________________________________ Favoriten Technischer/ Support ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ______________________________________________________________________ Favoriten Optik/ Design ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ _________________________________________________ Favoriten gesundheit ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ DezentraleWohnraumlüftungmitWärmerückgewinnung LUNOS Dezentrale Wohnungslüftung, maximal schallgeschützt Favoriten Optik/ Design ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ Favoriten Produktauswahl ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ Wohn________________________________________________________________ Favoriten Nachhaltigkeit ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ _________________________________________________________ MARKTFORSCHUNG ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ WelcheanderenHerstellerkennenundbevorzugenSieimBereich„Klima/Lüftung/Wohnungslüftung“? Favoriten Treppen (Mehrfachnennungen möglich) bekannt Produkt- Preis-Leistungs- Qualität Verhältnis 73/ KENNGOTT Holz-, Stein-, Glas-, Metall- und Longlifetreppen ◯ ◯ ◯ 74/ MetallArt Treppen Individuelle Skulpturtreppen aus Stahl und Glas ◯ ◯ ◯ 75/ PohlCon H-BAU SINTON Trittschallschutzelemente ◯ ◯ ◯ 76/ Roto Frank Treppen Boden-, Scherentreppen und Flachdachausstiege ◯ ◯ ◯ 77/ Schöck Tronsole Trittschalldämmsysteme für Treppenhäuser ◯ ◯ ◯ 78/ spitzbart Designtreppen,Stahltreppen,Spindel-undGlastreppen ◯ ◯ ◯ WelcheanderenHerstellerkennenundbevorzugenSieimBereich„Treppen“? mir Favoriten Favoriten Favoriten Freiflächenlösungen(GaLaBau) (Mehrfachnennungen möglich) bekannt Produkt- Preis-Leistungs- Innovation Qualität Verhältnis 79/ ACO Entwässerung für Garten, Landschaft, Sportstätten ◯ ◯ ◯ ◯ Erlau Außenmöblierung, Abfallbehälter, Fahrradständer ◯ ◯ ◯ ◯ 81/ GERHARDT BRAUN Einhausungen, Gartenhäuser, Carports, Kompaktboxen ◯ ◯ ◯ ◯ 82/ GODELMANN Betonprodukte für den Städte-, Straßen- und GaLaBau ◯ 83/ KANN Pflastersteine, Palisaden, Mauern, Stufen, Platten ◯ ◯ ◯ ◯ Wasserdurchlässige und frostsichere Bettungsmörtel ◯ ◯ ◯ ◯ WelcheanderenHerstellerkennenundbevorzugenSieimBereich„Freiflächenlösungen(GaLaBau)“? Favoriten Favoriten Favoriten Kleber/Mörtel (Mehrfachnennungen möglich) bekannt Produkt- Preis-Leistungs- Innovation Verhältnis 87/ ARDEX Fliesenkleber, Fugenmörtel, Spachtelmassen ◯ ◯ ◯ ◯ 88/ Bostik Kleb- und Dichtstoffe, Spachtelmassen, Schäume ◯ ◯ ◯ ◯ 89/ PCI Augsburg Mörtel, Spachtelmassen, Dichtstoffe ◯ ◯ ◯ ◯ 90/ quick-mix von Sievert Mörtel-, Beton-, Reparatur- und Abdichtungssysteme ◯ ◯ ◯ ◯ 91/ Sopro Bauchemie Fliesen-/Natursteinkleber, Fugen-/Spachtelmassen ◯ ◯ ◯ ◯ 92/ UZIN UTZ Kleber für textile und elastische Beläge, Parkett ◯ ◯ ◯ ◯ WelcheanderenHerstellerkennenundbevorzugenSieimBereich„Kleber/Mörtel“? istmir Favoriten Favoriten Favoriten Favoriten RegenerativeEnergien (Mehrfachnennungen möglich) bekannt Produkt- Preis-Leistungs- Energie- Qualität effizienz 93/ Buderus, Thermotechnik Heizsysteme, Solar, Wärmepumpen ◯ ◯ ◯ 94/ Ennogie Deutschland Ganzdachlösung für Photovoltaik ◯ ◯ ◯ ◯ 95/ SolteQ Europe Ästhetische Solardächer für Strom und Heizung ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 96/ STIEBEL ELTRON Wärmepumpen-Anlagen,Lüftungsgeräte,Wohnraumlüftung ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ Wärmepumpen/Kaltwassersätze/Energieverschiebung ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ WelcheanderenHerstellerkennenundbevorzugenSieimBereich„RegenerativeEnergien“? ◯ ◯ 72/ Swegon istmir Favoriten ◯ ◯ ◯ Terrassendielen aus Thermoholz 86/ tubag von Sievert Qualität Innovation Verhältnis ◯ ◯ ◯ 97/ Swegon ist Lüftungsgeräte, Wohnraumlüftung, Raumklimageräte Favoriten Favoriten Favoriten Favoriten ◯ Favoriten ◯ Türen/Türtechnik (Mehrfachnennungen möglich) bekannt Produkt- Preis-Leistungs- Innovation Optik/ Sicherheit Wärmepumpen, Chiller, Klima- und Lüftungsgeräte Qualität Verhältnis ◯ Design ◯ 21/ Aug. Winkhaus Elektronische, APP-gesteuerte Schließsysteme ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ AZ Metallbau Aluminiumzargen, Rohrrahmentüren, Sondertürelemente ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 23/ Bod'or KTM Hochwertige Innentürsysteme ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 24/ DORMA dormakaba Türschließer, Schlösser, Türdrücker, Glasbeschläge ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 25/ ECO SCHULTE Türschließer-, Beschlag-, Band- und Schlosstechnik ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 26/ Forster Profilsysteme Profilsysteme in Stahl und MetallArtEdelstahlTreppen ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 27/ Automatische Türsysteme, Türschließer, Schiebetüren ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ heroal Objekt- und Haustürsysteme aus Aluminium ◯ ◯ ◯ ◯◯ ◯ ◯ 29/ Hörmann Haus-, Innen-, Sicherheits-/Funktionstüren, Zargen ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 30/ Holz- und Glastüren, Innentüren, WohneingangstürenTrittschalldämmsysteme ◯ ◯ ◯ ◯◯ ◯ ◯◯ 31/ Jansen Janisol Arte – schmales, gedämmtes Türsystem in Stahl ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯◯ 32/ JELD-WEN Innentüren, Zargen, Schiebe- und Funktionstüren ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 33/ Küffner Aluzargen Fingerschutz-, Raumspar-, Glasverbund-, Rahmentüren ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 34/ neuformtür Komplette Objekttürenlösungen für jede Gebäudeart ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 35/ RANDI Türgriffe aus Edelstahl und Messing ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 36/ SALTO Systems Elektronische/kabellose/vernetzte Zutrittslösungen ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 37/ Schörghuber Spezialtüren aus Holz (Funktionstüren Objektbereich) ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 38/ Teckentrup Door Solutions Funktionstüren (Feuer/Rauch/Schall/Sicherheit)Außenmöblierung, ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 39/ WIŚNIOWSKI Außentüren aus Aluminium ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ Welche anderen Hersteller kennen und bevorzugen Sie im Bereich „Türen/Türtechnik“? 84/ _____________________________________________________________ ist mir Pflastersteine/Platten/GestaltungselementeausBeton Favoriten Favoriten Favoriten Favoriten Fenster/Fenstertechnik (Mehrfachnennungen möglich) bekannt Produkt- Preis-Leistungs- Innovation ◯ Energie- Langlebigkeit Qualität Verhältnis effizienz◯ 40/ Aug. Winkhaus Intelligente Beschläge zum Drehen, Kippen, Schlöffnen ◯ ◯ ◯ ◯◯ ◯ ◯ 41/ Finstral Fenster aus Kunststoff, Holz und Aluminium ◯ ◯ ◯◯ ◯◯ ◯◯ ◯ 42/ Forster Profilsysteme Profilsysteme in Stahl und Edelstahl ◯ ◯ ◯ ◯◯ ◯ ◯◯ 43/ heroal Aluminium Fenstersysteme für Objekt- und Wohnbau ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯◯ 44/ HUECK Aluminiumprofil-Systeme für Fenster und Türen ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 45/ JOSKO Fenster, Ganzglas-Systeme und Hebeschiebetüren ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 46/ Kömmerling (profine) Fensterprofile/-systeme aus Kunststoff
◯ 53/ VELUX Deutschland Dachfenster, Flachdach-Fenster, Tageslicht-Systeme ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 54/ WICONA Fenster, Türen, Falt-, Schiebesysteme aus Aluminium ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 55/ WIŚNIOWSKI Aluminium- und PVC-Fenster ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ Welche anderen Hersteller kennen und bevorzugen Sie im Bereich „Fenster/Fenstertechnik“? ________________________________________________________ ist mir Favoriten Favoriten FavoritenVerhältnisPreis-Leistungs-Favoriten FavoritenFavoriten Entwässerung (Mehrfachnennungen möglich) bekannt Produkt- Preis-Leistungs- Innovation Programm- MontageQualität Verhältnis vielfalt freundlichkeit 56/ ACO Entwässerung,
Badabläufe, Duschrinnen ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 60/ Funke Kunststoffe Kanalrohrsysteme, Hausanschlüsse, Regenwasserbewirt. ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ GLASSLINE Glasgeländer mit integrierter Balkonentwässerung ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 62/ GUTJAHR Drainagen, Drainroste, Rinnen- und Duschrinnensysteme ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 63/ Hauraton Entwässerungsrinnen, Schlitzrinnen, Punktentwässerung ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ 64/ STRATE Abwasserpumpstation mit Sperrstoffsammelraum-System ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ ◯ Welche anderen Hersteller kennen und bevorzugen Sie im Bereich „Entwässerung“? ________________________________________________________________
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MARKTFORSCHUNG

ARCHITECTS’ DARLING® 2022: And the winners are …

Nicht nur von der Bauindustrie mit Spannung erwartet: Die ARCHITECTS’ DARLINGS® 2022 stehen fest!

Die Verleihung der ARCHITECTS’ DARLING® Awards ist für die meisten Teilnehmer des jährlich stattfindenden Celler Werktages sicherlich das unbestrittene Highlight dieses etablierten Branchentreffs. Denn die erstmals 2011 von der Heinze GmbH verliehene Auszeichnung wird inzwischen von vielen Vertreter:innen der Bauindustrie als eine Art „Ritterschlag“ wahrgenommen. Durchaus zu Recht, denn ausschlaggebend für die Wahl zum geschätzten Partner und Lieferanten sind die Meinungen von Architekt:innen und Planer:innen in ganz Deutschland.

So beteiligten sich in diesem Jahr insgesamt 1.874 von ihnen an der bundesweit größten multimedial angelegten Branchenbefragung. Im Zuge dieser Befragung bewerteten sie Produkte und Services der Bauindustrie. Ihrem Urteil wiederum stellten sich 171 Hersteller, von denen viele an der feierlichen Preisverleihung am 9. November 2022 teilnahmen. Sie profitieren mit dieser umfassenden Branchenbefragung von einer klaren Standortbestimmung für ihr Unternehmen.

Beide begehrt: Brand- und Jury-Awards Vergeben wurden die Brand-Awards nach den festen Kriterien Produktqualität, Preis-Leistungs-Verhältnis und Innovation. Hinzu kamen zwei variable, auf die jeweilige Produktkategorie abgestimmte Kriterien.

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Andrea Sammartano und Michael Lang, beide Vertriebsleiter (Head of Sales) der Heinze GmbH, führten durch die Gala und überreichten die goldenen Trophäen an die 24 Gewinner der Brand-Awards.

Parallel zur bundesweiten Befragung ermittelte ein hochkarätig besetztes Team namhafter Vertreter:innen internationaler Architekturbüros die Gewinner der Jury-Awards. Die Datenbasis für die Jury-Entscheidungen bildeten die umfassenden Analyse-Ergebnisse der Heinze Marktforschungsexperten. Ausschlaggebend waren dabei so wesentliche Kategorien und emenschwerpunkte wie Produktinnovationen, planungsorientiert aufbereitete Referenzobjekte oder die digitalen Informations- und Serviceangebote auf den Hersteller-Websites. Im Rahmen des verliehenen „Cradle-to-Cradle Challenge Awards“ wurden darüber hinaus auch in diesem Jahr wieder die unternehmerische Verantwortung und Nachhaltigkeit der Unternehmen kritisch unter die Lupe genommen.

Nach dem erfolgreichen Heinze Klimafestival für die Bauwende Anfang November in Düsseldorf machte auch Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft e.V., auf dem Celler Werktag deutlich, wie wichtig es ist, Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Unternehmens-DNA zu verankern und gab Tipps für erste Umsetzungsschritte.

Thomas Wagner, Leiter der Heinze Marktforschung, ging in seinem Vortrag unter anderem auf die konjunkturellen Rahmenbedingungen sowie auf die aktuellen Entwicklungen der Baugenehmigungen ein. Großen Anklang fanden auch seine Hinweise, wie Hersteller ihre Unternehmenswebsite besser auf die Belange der Architekten ausrichten.

ARCHITECTS' DARLING® AWARDS 2022
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Wolfgang Bosbach, langjähriger Vorsitzender des Bundestags-Innenausschusses, Politiker mit Leib und Seele, rheinische Frohnatur und oft gesehener Talkshowgast eröffnete das Programm unserer Gastredner. Zum ema "Wohin steuert Deutschland? Was hält Europa zusammen? Worauf es jetzt ankommt!" unterhielt er kurzweilig und charmant mit vielen Sachverhalten aus der Geschichte und dem Alltag sowie persönlichen Anekdoten aus seinem Leben.

Prof. Dr. Hans-Dieter Hermann, Sportpsychologe der deutschen FußballNationalmannschaft seit 2004, begeisterte das Publikum mit tiefen und emotionalen Einblicken in die Motivation in den Spitzensport. Nach dem Motto "Entscheider brauchen Mut!“ teilte er den Ansatz und die Devise von Hansi Flick für das DFB Team. „Erfolg hat, wer andere erfolgreich macht“, und das mit Mut, Fleiß, Begeisterung und Disziplin.

Insgesamt wurden in diesem Jahr 24 Hersteller mit den begehrten Brand-Awards ausgezeichnet. Die 13 Jury-Awards wurden von Klaus de Winder (de Winder Architekten, Berlin) gemeinsam mit Klaus G. Füner (Architekt, Creative Director & Head of Partner Relations bei Heinze) verliehen.

Damit stehen die ARCHTECTS’ DARLINGS 2022 und aktuellen „Lieblinge“ der Architekt:innen und Planer:innen fest.

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Diese ausgezeichneten Hersteller können nun eindrucksvoll belegen, dass sie für die wichtigsten Entscheidungsträger:innen im Baubereich zu den begehrtesten Lieferanten Deutschlands zählen – ARCHITECTS’ DARLING® eben.

In jeder Hand einen „Oscar“. Wolfgang Holfelder von Bauder geht mit zwei goldenen Auszeichnungen für die Kategorie „Abdichtung“ sowie „Bester Produkt-Konfigurator“ nach Hause.

Graphisoft wurde zur besten Architektensoftware gekürt. Jörg Albach und Philipp Ohm nehmen ihre Auszeichnung sichtlich stolz entgegen.

Clara Paker und Steffen Mertens von Schindler freuen sich über ihre goldene Trophäe in der Kategorie „Aufzugstechnik“.

Über Gold in der Kategorie „Beschläge“ triumphieren Holger Wermers und Wolfgang Reul von FSB.

Britta Warmbier und Jens Jacob schreiten gleich zwei Mal über den roten Teppich auf die Bühne. Wienerberger gewinnt in den Kategorien „Fassade/Fassadenkonstruktion“ und „Bestes Weiterbildungsangebot“.

Christiane Küper und orsten Stute von HEWI bedanken sich für die Auszeichnung in der Kategorie „Barrierefreiheit“.

„Hervorragend“ finden die Befragten und küren Schüco gleich zwei Mal zum Sieger in den Kategorien „Beste Objektberatung“ und „Trennwandsysteme“. Michael Wiegand stemmt die Trophäen mit Leichtigkeit.

Bettina

In der Kategorie „Büromöbel“ konnte sich onet an die Spitze setzen.

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Haffelder von nora systems hält sieggekrönt den Phönix für die besten elastischen Bodenbeläge in die Höhe.

Bestens gedämmt hat Knauf Insulation. So urteilen mehr als 1.800 befragte Architekt:innen und zeichnen den Dämmstoff hersteller mit dem Phönix aus.

Die Anspannung kann Karsten Müller nicht leugnen. Umso freudiger sein Blick bei Bekanntgabe des Gewinners in der Kategorie „Leuchten/ Lichttechnik“: TRILUX!

Wer hat die schönsten Fliesen im ganzen Land? Der Sieger der Kategorie „Fliesen/Platten“ ist Villeroy & Boch Fliesen. omas Böse ist unsagbar stolz.

Immer wieder schön: Bereits 14 Trophäen dürfen sie ihr Eigen nennen und mit dem heutigen Tag kommen zwei dazu. ACO, vertreten durch omas Bannas und Ralph Kelkel, darf sich ARCHITECTS’ DARLING® in den Kategorien „Entwässerung“ und „Freiflächenlösungen (GaLaBau)“ nennen.

Und da ist sie, die goldene Auszeichnung. Ganz begeistert ist Fabian Ladenburger von PCI Augsburg über die Auszeichung als Liebling in der Kategorie „Kleber/Mörtel“.

Jeanette Weishaupt von Buderus, Bosch ermotechnik, gibt die goldene Trophäe für den Sieg in der Kategorie „Regenerative Energien“ keinesfalls wieder her.

Bei Stefan Gamm und Jörg Egener war der Jubel groß, denn die Goldauszeichnung in der Kategorie „Türen/Türtechnik“ ging an Hörmann.

Im Goldrausch: Christian Krüger von VELUX Deutschland präsentiert strahlend den Award, der sicher einen Platz neben den Phönixen der vergangenen Jahre finden wird.

Verdienter Preisträger in der Kategorie „Klima/Lüftung/ Wohnungslüftung“. Das Dreamteam von STIEBEL ELTRON Fátima Wille und Henning Schulz nehmen freudestrahlend den goldenen Darling entgegen.

Herzlichen Glückwunsch an Geberit! Gewinner in der Kategorie „Sanitäre Objekte und Zubehör“.

Die Befragten sind sich einig: Sto bietet das beste Wärmedämmverbundsystem und wird, vertreten durch Rolf Wohllaib und Heiner Röhr, mit der Goldtrophäe belohnt.

Pascal Maier hatte allen Grund zur Freude. Schöck Tronsole® erhielt den begehrten Preis in der Kategorie "Treppen".
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Ein stimmungsvoller Abend nimmt seinen Lauf. Die Spannung steigt. Wen hat die 67-köpfige Fachjury aus namhaften Vertretern internationaler Architekturbüros dieses Jahr zu ihren Lieblingen auserkoren?

Musikalisch untermalt wurde der Abend von der Band Sweetlounge. Die Sandmalerin Svitlana Telbukh nahm ihr Publikum auf eine facettenreiche Reise rund um das ema nachhaltige Entwicklung mit.

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Die Fachjury wählt zum zweiten Mal in Folge das Team von GIMA an die Spitze, dieses Mal in der Kategorie „Beste Anzeige“. Gut gelaunt präsentiert Patrick Dietrich die Trophäe.

Holger Schultenjohann kann sein Glück kaum fassen: Griff werk erhielt erstmalig einen „Darling“ für die „Produkt-Innovation | Roh-/ Ausbau“.

Glückwunsch an die Wiederholungssieger von dormakaba. Jens Kronenberg und Uwe Eisele nahmen ihren „Oscar“ in der Kategorie "Bester Film" für das gesamte Team entgegen.

Die Begeisterung bei Corinna Uphaus und Georg Zimmermann von der Reckli GmbH ist riesig für den goldenen Phönix in der Kategorie „Bestes Referenzobjekt“. Bei dem Projekt handelt es sich um das deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven.

Ulrich Nolting strahlt mit seinem ARCHITECTS’ DARLING® um die Wette. InformationsZentrum Beton erhält die begehrte Auszeichnung für die „Beste Architektur-Hauszeitschrift“.

Janina Koentges und Heiko Becker freuten sich sichtlich über die Goldauszeichnung für Schneider Electric in der Kategorie „Beste ProduktInnovation | Technik“.

Gold in der Kategorie „Bester Film“ ging an KS-Original.

Peter eissing nahm begeistert die Trophäe für den Film „In Zukunft KS*“, mit dem das Unternehmen die Jury überzeugen konnte, entgegen.

Erstmalig dabei und gleich gepunktet: MetallArt Treppen begeisterte die Jury mit ihrem Social-Media-Angebot. Andreas Wahsner nimmt die Trophäe mit ins heimische Salach.

Die Architektenbox von Moeding gewinnt GOLD in der Kategorie „Beste Bemusterung“. Christina Penzenstadler nimmt freudestrahlend die Ehrung entgegen.

Überwältigt von der Ehrung als beste Website sind Mara Hollasch und Tobias Darnstädt von Wilkhahn.

Und schon wieder Gold für GEALAN!

Nach den ersten Plätzen 2020 und 2021 konnte GEALAN mit seinem ausgezeichneten BIM-Datenangebot die Fachjury erneut überzeugen. Herzlichen Glückwunsch!

GODELMANN überzeugte die Jury mit seinem Nachhaltigkeitskonzept und erhält erstmalig den Oscar der Baubranche. Den Cradle-to-Cradle Challenge Award nimmt stolz Georg Zimmermann entgegen.

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Strahlende Gesichter so weit das Auge reicht. Das sind die ARCHTECTS’ DARLINGS® 2022 und aktuellen „Lieblinge“ der Architekt:innen und Planer:innen. Allen Teilnehmer:innen und Industriepartnern, die an der ARCHITECTS’ DARLING Architektenbefragung teilgenommen haben, gilt unser besonderer Dank. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme an der größten Branchenbefragung dieser Art auch im nächsten Jahr und auf die Beantwortung der spannenden Frage: „Wer sind die Lieblinge deutscher Architekt:innen?“

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Gold-Gewinner ARCHITECTS' DARLING® Produkt-Award Abdichtung Bauder Architektensoftware Graphisoft Aufzugstechnik Schindler Barrierefreiheit HEWI Beschläge FSB Beste Objektberatung Schüco Bestes Weiterbildungsangebot Wienerberger Bodenbeläge (elastisch) nora systems Büromöbel onet Dämmstoffe Knauf Insulation Entwässerung ACO Fassade/Fassadenkonstruktion Wienerberger Fenster/Fenstertechnik VELUX Deutschland

Gold-Gewinner ARCHITECTS' DARLING®

Fliesen/Platten Villeroy & Boch Fliesen Freiflächenlösungen (GaLaBau) ACO Kleber/Mörtel PCI AUGSBURG Klima/Lüftung/Wohnungslüftung STIEBEL ELTRON Leuchten/Lichttechnik TRILUX Regenerative Energien Buderus, Bosch ermotechnik

Sanitäre Objekte und Zubehör Geberit Trennwandsysteme Schüco Treppen Schöck Tronsole® Türen/Türtechnik Hörmann Wärmedämmverbundsysteme Sto

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Jury-Award Beste
GIMA Girnghuber Beste
InformationsZentrum Beton Beste
Moeding Beste Produkt-Innovation | Roh-/Ausbau Griff werk Beste
| Technik Schneider Electric Beste Website Wilkhahn Bester Film | Produktpräsentation dormakaba Bester Film | Unternehmen KS-ORIGINAL Bester Produkt-Konfigurator Bauder Bestes BIM-Daten-Angebot GEALAN Bestes Referenzobjekt RECKLI Bestes Social-Media-Angebot MetallArt Treppen Cradle-to-Cradle Challenge Award GODELMANN Fotos S. 14–23 © Marcus Jacobs
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Architektur-Hauszeitschrift
Bemusterung
Produkt-Innovation
klima] Alternative Wasserressourcen
Drei verschiedene Vertikalbegrünungssysteme aus dem Helix Pflanzenprogramm kamen beim Impulsprojekt in Stuttgart zum Einsatz. Foto] Julian Rettig/Helix

Für mehr kühlendes Grün in der Stadt

Alternative Wasserressourcen nutzen

Der fortschreitende Klimawandel sowie die Urbanisierung mit der damit einhergehenden Nachverdichtung stellen große Herausforderungen für Städte und Gemeinden dar und bringen teils sehr widersprüchliche Anforderungen mit sich.

Steigende Temperaturen und die Zunahme von Hitzetagen führen einerseits zu einem deutlichen Mehrbedarf an kühlendem Grün, diesem steht jedoch andererseits ein extremer Druck auf die verbleibenden Freiflächen gegenüber. Dazu kommt, trotz in Summe gleichbleibender Jahresniederschläge, eine stetige Abnahme an pflanzenverfügbarem Wasser.

Der Grund dafür sind sowohl die immer länger anhaltenden Trockenperioden in den Sommermonaten als auch die Tatsache, dass der heute häufig geballt auftretende Niederschlag vor allem

bei der zunehmenden Versiegelung der Flächen unmittelbar abgeleitet wird. Während also das Wasser ungenutzt in die Kanalisation fließt, vertrocknen gleichzeitig die Bäume in den Städten. Was kann man dagegen tun? Wie lässt sich der zunehmende Wasserbedarf des Stadtgrüns stillen? Wie und wo kann das anfallende Regenwasser im urbanen Raum gespeichert werden? Und woher kommt Wassernachschub für kühle Parks, schattenspendende Bepflanzung und Fassadenbegrünung, wenn es längere Zeit nicht regnet – gibt es hier Alternativen zu Trinkwasser?

Drei Komponenten machten die Container zum Impulsprojekt: eine Retentionszisterne, Vertikalbegrünungselemente sowie ein bepflanzter Bodenfilter. Foto] Julian Rettig/Helix Foto] Bernd Eisenberg/Helix

INTERESS-I

Das Forschungsprojekt INTERESS-I („Integrierte Strategien zur Stärkung urbaner blau-grüner Infrastrukturen“), das im Oktober 2018 startete, hat sich auf die Suche nach Antworten zu diesen Fragen gemacht. Die am Projekt beteiligten Partner lassen sich den vier Themenfeldern blaue Infrastruktur, grüne Infrastruktur, KlimaResilienz und Stadtgesellschaft zuordnen: Neben der Universität Stuttgart, der TU Kaiserslautern, der TU München, dem Institut für sozial-ökologische Forschung ISOE sind das die Städte Stuttgart und Frankfurt am Main sowie das auf Fassadenbegrünung spezialisierte Unternehmen Helix Pflanzen. INTERESS-I endete im Januar 2022, der Schlussbericht erschien Ende 2022. Vier städtebauliche Pilotgebiete in Frankfurt und Stuttgart waren die zentralen Arbeitsfelder für das Forschungsprojekt. Sie wurden wegen ihrer unterschiedlichen Maßstäbe (von Stadtteil bis Blockbau) und Planungsvoraussetzungen (von Neubau bis Bestandsentwicklung) ausgewählt. Eines dieser Gebiete liegt direkt im Herzen der baden-württembergischen Landeshauptstadt: das Rosensteinviertel. Durch den Gleisrückbau im Rahmen von Stuttgart 21 wurde direkt hinter dem Bahnhof eine Fläche von rund 85 Hektar frei, auf der in den nächsten Jahren ein komplett neuer Stadtteil entstehen wird. Am Rande dieses Pilotgebietes wurde im Rahmen von INTERESS-I im Juli 2020 auch ein sogenanntes Impulsprojekt in Betrieb genommen: ein temporäres offenes Labor, das allen Interessierten rund eineinhalb Jahre lang Einblicke in die Forschungsarbeit bot.

Regen- und Grauwasser

Kernstück des Labors waren zwölf mehrgeschossige Wohncontainer, in denen Arbeiter während ihres Einsatzes auf der Großbaustelle untergebracht waren. Drei Komponenten machten die Container zum Impulsprojekt: eine Retentionszisterne, Vertikalbegrünungselemente sowie ein bepflanzter Bodenfilter.

Die Retentionszisterne, in der der Regen vom Dach der Container gesammelt wurde, hatte zwei Funktionen: zum einen die Speicherung des Wassers für die Pflanzen, zum anderen eine Entlastungsfunktion für die Kanalisation bei Starkregenereignissen. Die Zisterne wurde ganz bewusst nicht unter der Erde versteckt, sondern blieb sichtbar. So konnte sie zudem auch als eine Art Litfaßsäule genutzt werden, an der das gesamte Projekt vor Ort erklärt wurde. Bei der Pflanzenversorgung im urbanen Raum sollte aber nicht ausschließlich auf Regenwasser gesetzt werden, denn das reicht bei längeren Trockenperioden nicht aus. Wesentlich zuverlässiger und kontinuierlicher fällt dagegen Abwasser an. Man geht davon aus, dass es bei Wohngebäuden pro Tag und Einwohner etwa 45 Liter schwach belastetes Grauwasser – also aus Duschen, Waschbecken usw. – sind.

In der Regel wird dies nicht getrennt abgeleitet, sondern fließt zusammen mit den Toilettenspülungen über die Kanalisation in die Klärwerke. Beim Impulsprojekt wurde es dagegen separat aufgefangen und von den Wohncontainern in den aufgestellten Bodenfilter geführt.

Da für die Unterkonstruktion Trägerschienen aus verzinktem Stahl vertikal an die Wand angebracht wurden, ist Biomura vergleichbar mit einer vorgehängten, belüfteten Fassade. Foto] Julian Rettig/Helix

Bereits im Vorfeld gab es an der TU Kaiserslautern weitergehende Untersuchungen mit Bodenfiltersäulen unterschiedlichen Aufbaus. Ziel war es, stets eine für Pflanzenbewässerung geeignete Qualität zu erzielen. Auf dem Versuchsgelände der Universität wurde das aufbereitete Wasser an einer begrünten Wand, die von Helix Pflanzen bereitgestellt wurde, getestet.

Für das Verfahren des Bodenfilters hatte sich gezeigt, dass eine in den Speicher integrierte Siebung zur Grobstoffentfernung geeignet ist und demnach auf eine aufwendig ausgeführte Vorklärung des Grauwassers etwa mittels Mehrkammergrube verzichtet werden kann. So konnte die Anlage deutlich kleiner dimensioniert werden, was auch für zukünftige Einsätze im innerstädtischen Raum besonders vorteilhaft ist.

Knapp 400 Liter schwach belastetes Grauwasser konnten pro Tag in dem direkt vor den Wohncontainern aufgebauten bepflanzten Bodenfilter gereinigt werden. Zwei mit Lava- und Rheinsand befüllte Kammern wurden darin vertikal durchströmt. Dabei kamen unterschiedliche Reinigungsprozesse zum Tragen: Bereits der Schilfbewuchs hat einen klärenden Effekt, daneben bauen auch die Bakterien im Boden Verunreinigungen ab. Zusätzlich zu diesen biologischen Prozessen konnte eine große Anzahl an Stoffen durch die Filterleistung des Bodens und Adsorptions- und Absetzungsprozesse beseitigt werden. Im Anschluss erfolgte eine weitere Hygienisierung des Wassers mit UV-Lampen.

Auf der mittleren Containerebene fand das System Elata seinen Platz. Kletterpflanzen wie Efeu wachsen hier in mit Granulat gefüllten speziellen Kästen und beranken ein stabiles Metallgitter. Foto] Julian Rettig/Helix Knapp 400 Liter schwach belastetes Grauwasser konnten pro Tag in dem direkt vor den Wohncontainern aufgebauten bepflanzten Bodenfilter gereinigt werden. Foto] Julian Rettig/Helix

Regen- und Grauwasser wurden für die Pflanzenversorgung gesammelt und aufbereitet. Zeichnung] Well & Ludwig/Helix

Vertikalbegrünung dreimal anders

Drei verschiedene Vertikalbegrünungssysteme aus dem Helix Pflanzenprogramm kamen beim Impulsprojekt in Stuttgart zum Einsatz. Im Erdgeschoss der Container war es Elementa, ein Produkt, das sonst zumeist als Lärmschutzwand verbaut wird: In Körben aus verzinktem Stahlgitter, gefüllt mit Spezialsubstrat, wachsen Lavendel und verschiedene Stauden. Profilschienen sowie Verschraubungen ermöglichen bei diesem System, dass es sich im Baukastenprinzip beliebig erweitern lässt.

Auf der mittleren Containerebene fand das System Elata seinen Platz. Kletterpflanzen wie Efeu wachsen hier in mit Granulat gefüllten speziellen Kästen und beranken ein stabiles Metallgitter. Sie bildeten schon nach kürzester Zeit eine üppig grüne Pflanzenwand. Bei den Wohncontainern stehen die Pflanzkästen auf einem Gerüst vor der Fassade, bei stabileren Bauten lassen sie sich sonst aber auch direkt an der Wand verankern.

Das System Biomura wurde ganz oben installiert. Die aus recyceltem Kunststoff hergestellten Pflanzkassetten sind 60 mal 45 Zentimeter groß und verfügen über je 16 Pflanzlöcher. Die eingesetzten Stauden und Kräuter wachsen in einer anorganischen Mineralwolle mit sehr niedrigem Trockengewicht. Da für die Unterkonstruktion Trägerschienen aus verzinktem Stahl vertikal an die Wand angebracht wurden, ist Biomura vergleichbar mit einer vorgehängten, belüfteten Fassade.

hige Pumpen und eine hochwertige Steuerungsanlage, die sowohl Daten von Sensoren erfasste wie auch Ventile steuerte, sorgten dafür, dass gereinigtes Grauwasser oder gesammeltes Regenwasser aus der Zisterne ständig bedarfsgerecht zur Verfügung stand. Auf eine zusätzliche Trinkwasserzufuhr konnte vollständig verzichtet werden.“

Impulse setzen

„Insgesamt 14 verschiedene Pflanzenarten wurden für die Vertikalbegrünung des Forschungsprojekts INTERESS-I ausgesucht“, erklärt Hans Müller, Geschäftsführer von Helix. „Durch die Auswahl und Kombination konnten wir gewährleisten, dass sich alle drei Systeme auch in den Wintermonaten attraktiv und grün zeigen. Leistungsfä-

Im Rahmen des Forschungsprojekts INTERESS-I wurden mikroklimatische Parameter im Umfeld der Wohncontainer und der Fassadenbegrünungssysteme erfasst, es wurde gemessen, welche Reinigungsleistung verschiedene Sandstrukturen bei leicht verschmutztem Grauwasser haben, die Bewohner der Container wurden befragt, was sich für sie subjektiv durch mehr Grün im Wohnumfeld geändert hat … all das sind für die Projektpartner wichtige, aufschlussreiche Daten und Informationen. Wie der Name „Impulsprojekt“ aber schon vermuten lässt, sollten nicht nur Messwerte gesammelt, sondern vor allem Impulse gesetzt werden. Von Stuttgart ausgehend möchte man mit dem Projekt einer möglichst breiten Öffentlichkeit – von Stadtplanern über Kommunen bis zur Wohnungsbauwirtschaft – demonstrieren, wie zukünftig Bewässerungsbedarf und Abwasserentsorgung zusammen gedacht werden sollten, wie alternative Wasserressourcen zu erschließen sind und wie eine nachhaltige und innovative Versorgung des Stadtgrüns gewährleistet werden kann. Was hier im Kleinen funktioniert hat, lässt sich sowohl auf Einzelgebäude als auch in der Stadtentwicklung systematisch auf ganze Neubaugebiete übertragen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist vor allem, dass verschiedene Disziplinen gut zusammenarbeiten. Wird blau-grüne Infrastruktur gemeinsam gedacht, geplant und umgesetzt, kann etwas entstehen, das langfristig dem einzelnen Bauwerk, dem urbanen Raum und den Menschen in Städten und Gemeinden zugutekommt.

www.interess-i.net www.helix-pflanzen.de

„Insgesamt 14 verschiedene Pflanzenarten wurden für die Vertikalbegrünung des Forschungsprojekts INTERESS-I ausgesucht.“

Zukunft nachhaltig bauen

Fachverband Strohballenbau Deutschland e.V.

Der Fachverband ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, die Verwendung von Stroh als Baustoff zu fördern. Im Zusammenhang mit seiner Internetpräsenz wird dem offenen, kooperativen Austausch unter allen Strohballenbauschaffenden ein dauerhafter Rahmen gegeben.

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Fachverband Strohballenbau Deutschland e.V. Der FASBA betreibt Öffentlichkeits-, Bildungs- und Beratungsarbeit sowie Forschung und Entwicklung und fördert den fachlichen Austausch seiner Mitglieder. Foto] blende12 auf Pixabay

Mit Strohballen lassen sich behagliche, hochwärmegedämmte, umweltfreundliche Gebäude erstellen. Dabei werden Strohballen als dämmende Ausfachung in ein Holzständerwerk eingesetzt oder sogar lasttragend verbaut und verputzt oder verkleidet. Strohballenhäuser bieten dreifachen Klimaschutz, da das schnell nachwachsende Stroh CO2 bindet, gut dämmt und die Bauweise nur sehr wenig Energie für die Herstellung benötigt. Keine Zusatzmittel und kein Greenwashing. Am besten regional vom Acker nebenan.

Bauweise mit Tradition

Strohballenhäuser haben in Ländern wie den USA, Kanada und Australien bereits Tradition. Tausende von gebauten Beispielen, die ältesten über 100 Jahre alt, beweisen, dass sich mit dieser Bauweise beständige, komfortable mehrgeschossige Gebäude errichten lassen. In Europa, wie zum Beispiel in Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Österreich und der Schweiz, hat diese Bauweise mittlerweile Fuß gefasst. Auch in Deutschland wächst seit Jahren das Interesse am Bauen mit Stroh, bis heute sind hierzulande circa 1.000 Gebäude aus Strohballen gebaut worden.

Eine zeitgemäße Bauweise – der Bau- und Dämmstoff für die Bauwende
Verden info@fasba.de www.fasba.de
Fachverband Strohballenbau Deutschland e.V. Baustroh: Dach- und Wandelemente werden mit Strohballen ausgefacht. Foto] Henkel Stroh GbR Ein vorgefertigtes, mit Strohballen ausgefachtes Giebelelement wird mittels Kran an seinem Einbauort positioniert. Foto] A. Lange

Der FASBA betreibt die Erweiterung der bauaufsichtlichen Anerkennung der Bauweise und unterstützt die Weiterentwicklung von Herstellungs- und Einbauverfahren von Stroh als Baustoff.

Stroh ist ein stets nachwachsender Rohstoff. Typische Ballenmaße sind: Dicke 36 cm, Breite 80 cm, Länge bis 270 cm.

Foto] W. Lohmann-Kaesberg

Bauaufsichtliche Anerkennung

Anfang 2006 wurde eine erste allgemeine bauaufsichtliche Zulassung erwirkt. Seitdem sind Baustrohballen als zugelassener Baustoff anerkannt und sie dürfen in einem bestimmten Anwendungsbereich als Wärmedämmstoff verwendet werden. Seit 2014 ist auch die Direktverputzung von Stroh mit Lehm oder Kalk von der Zulassung abgedeckt. Die Strohbaurichtlinie des FASBA, ebenfalls aus dem Jahr 2014, dient allen am Bau Beteiligten als Regelwerk für die Qualitätssicherung und fachgerechte Ausführung der Strohbauweise. 2017 wurde die nationale bauaufsichtliche Zulassung in ein europäisches Format übertragen (ETA). 2019 erschien die zweite überarbeitete Auflage der Richtlinie mit den neuesten Ergebnissen der Forschung. Aktuell laufen Forschungen zum lasttragenden Strohballenbau mit der Bauhaus-Universität Weimar.

Der Rohbau des zweigeschossigen Doppelhauses in Weimar aus lasttragenden Großballen wurde im Jahr 2017 fertiggestellt, 2018 der Innenausbau. Foto] Architektur GbR, Andreas Beetz

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Stroh, Holz, Lehm und Kalk – was die Natur uns gibt Strohballenhaus in der Uckermark

klima] Strohballenhaus in der Uckermark
Das Strohhaus wirkt leicht und liegt wie ein abgerundeter Stein im hügeligen Flachland der Norduckermark.

In der Norduckermärkischen Seenlandschaft an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern steht ein Strohhaus. Es wirkt leicht und liegt wie ein abgerundeter Stein, den die zurückgewichenen Eismassen hinterließen, im hügeligen Flachland. Auffälligstes Merkmal: die ökologische Qualität. Der Neubau des Mehrfamilienhauses beinhaltet zwei Wohneinheiten auf circa 140 Quadratmeter Wohnfläche, errichtet mit ökologischem Anspruch. Dabei wurde auch ein über hundert Jahre alter Natursteinkeller des abgerissenen Bestandsgebäudes mit einbezogen.

Der Entwurf

Der Entwurf zeigt, dass ökologische Qualität und die daran gestellten Anforderungen problemlos umsetzbar sind. Die Stufenform des Hauses und die abgerundete Hülle fügen sich in das Landschaftsbild ein. Die Grundrissgestaltung bietet den Bewohnern ein Höchstmaß an Flexibilität und Transparenz. Die offene Gestaltung lädt zur Kommunikation ein und die klare Struktur erzeugt Freiraum.

Der Mensch ist ein Teil der Natur und nicht etwas, das zu ihr im Widerspruch steht.
Bertrand Russell
Foto] © Dag Schaffarczyk Der Entwurf des Strohballenhauses in der Uckermark ist schlicht und funktional. Das Gebäude ist optimal nach dem Sonnenstand ausgerichtet. Foto] © Dag Schaffarczyk

Daten

Energiestandard: Passivhaus

Primärenergiebedarf: 50,50 kWh/(m²a)

Heizenergieverbrauchswert: 34,20 kWh/(m²a)

Stromverbrauchswert: 8,70 kWh/(m²a)

Foto] Spreeplan/Elisa

Die Philosophie des Planers

Die Materialien

Das Gebäude wurde in Holzständerbauweise errichtet. Hervorzuheben ist dabei die Dämmung mit Strohballen. Diese sind regional verfügbar und klimaneutral. Trockenbauplatten aus gepresstem Stroh trennen die Innenräume und eine aus Stampflehm erstellte Wohnungstrennwand fungiert als klimasteuerndes Element. Allgemein erzeugen Lehm- und Kalkputz eine angenehme Atmosphäre, da sie die Raumluftfeuchte regulieren und Schadstoffe absorbieren. Der historische Natursteinkeller wurde erhalten und als Fundamentteil in den Neubau des Hauses eingebunden.

Energetische Betrachtung

Das Gebäude wird über einen emissionsarmen Lehmofen beheizt, der eine nahezu rückstandsfreie Verbrennung ermöglicht. Mithilfe einer Holzvergasertechnik wird die Verbrennungstemperatur und somit der Wirkungsgrad gegenüber einem herkömmlichen Ofen fast verdreifacht. Ein ergänzendes Flächenheizsystem kann unterstützend Strahlungswärme in den Wandbereichen erzeugen. Die Gebäudehülle entspricht dem Passivhausstandard.

Ziel war es, einen konsequent ökologischen Neubau außerhalb der allgemeinen Öko- und Energiestandards zu verwirklichen. Durch die Planung konnte ein langlebig angelegtes und ressourceneffizientes Gebäude errichtet werden, welches sowohl baubiologisch als auch energetisch bestmöglich gestaltet ist.

Besonderheiten

Da fast ausschließlich Naturbaustoffe verwendet wurden, ist das Gebäude bis auf ganz wenige Ausnahmen kompostierbar. Die Wohnungstrennwand wurde als Stampflehmwand ausgeführt und erfüllt sämtliche erforderlichen Qualitäten hinsichtlich Schalldämmung, Brandschutz und Wärmedämmung. Sie wurde in monolithischer Bauweise unter Verwendung einer der ältesten Lehmbautechniken umgesetzt. Die dezentrale Warmwassererzeugung ermöglicht eine Einsparung von rund 90 Prozent der Warmwasserleitungen und ein vollständiges Einsparen der Zirkulationsleitung. Die maximale Erhitzung des Mediums Wasser auf Gebrauchstemperatur findet erst direkt vor der Abnahmestelle statt. Die Mindesttemperatur der Legionellenverordnung von 60 Grad Celsius entfällt hierdurch.

Detail Dachkonstruktion: Wie alle natürlichen Dämmstoffe hat Stroh den Vorteil, dass es nicht nur die Wärme im Winter im Haus behält, sondern auch im Sommer die Wärme nicht ins Gebäude dringen lässt. Lancellotti

Zusammenarbeit im Team

In Deutschland gibt es eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für Außenwände mit Baustroh, welche unterschiedliche Rastermaße für die Holzständerkonstruktion festlegt. Die Verfügbarkeit von Baustrohballen ist ernte- und witterungsabhängig und muss ebenfalls im Planungsprozess berücksichtigt werden. Statische Vorgaben definieren Querschnitt und Rastermaß der Holzstützen. All diese planerischen Bedingungen mussten so zusammengeführt werden, dass ein maximal möglicher Vorfertigungsgrad von Wand- und Deckenmodulen in einer extra angemieteten Scheune realisiert werden konnte. Somit war eine wichtige Voraussetzung des Planungsprozesses, bereits in der Entwicklungsphase mit einem BIM-gestützten 3D-Modell die vorgenannten Kriterien zusammenzuführen. In permanentem Austausch mit Statiker, Baustrohhersteller, Strohballenbauer, Zimmermann und Bauherrschaft konnte so der Vorentwurf entstehen. Die Statik konnte anhand der Datengrundlage auch im 3D-Modell erstellt werden, definierte die Vorfertigung der Module für Zimmermann und Strohballenbauer und lieferte das Datenmaterial für den Abbund mit CNC-Fräsen. Die Materialdefinition und Planung der technischen Infrastruktur des Gebäudes, welche maximal reduziert ausgeführt wurde, konnte somit von Anfang an mitgeführt werden.

Ausführung

Die erforderlichen Daten für den Abbund konnten unproblematisch übergeben und eingelesen werden, sodass der gesamte Abbund als vorgefertigter Bausatz geliefert werden konnte. Dasselbe galt für Massenermittlung und Einkauf von Strohballen, Lehm und Kalk, um eine kosteneffiziente Vorfertigung sicherzustellen.

Spreeplan Projekt UG

Die Spreeplan Projekt UG ist ein Architektur- und Projektbüro, das sich dem gesunden und nachhaltigen Bauen verschrieben hat. Die Architekt:innen und Ingenieur:innen gestalten Gebäude mit höchsten Ansprüchen an die Nachhaltigkeit. Seit über 20 Jahren realisiert das Büro Projekte durch eine Kombination aus Fachwissen, baubiologischer Erfahrung und Lösungsmöglichkeiten sowie einem Netzwerk aus kompetenten Partner:innen. www.spreeplan.de

Foto] Spreeplan/Elisa Lancellotti

Weil Baustroh im günstigsten Fall direkt beim Bauern um die Ecke bezogen werden kann, ist der Primärenergieeinsatz extrem niedrig.

Digitalisierungsgrad, BIMObjectModell, Visualisierung

Der gesamte Planungsprozess wurde von Beginn an als BIM-gestütztes 3D-Modell erstellt. Sämtliche Fachingenieur:innen (Statik, Haustechnik, Elektro, Bauphysik) wurden von Anfang an integriert. Vor dem Hintergrund, dass es im gesamten Gebäude weder eine Heizung noch eine zentrale Trinkwarmwasserversorgung gibt, sind auch die haustechnischen Planungsprozesse sehr unkonventionell und benötigen eine permanente direkte Abstimmung. Dies konnte durch das BIM-Modell sichergestellt werden. Die Integration eines Holzvergaserlehmgrundofens und die Sicherstellung der erforderlichen Klimatisierung durch eine massive Stampflehmwand und elektrische Flächenheizelemente im Lehmputz konnten nur durch diese umfangreiche digitale Simulation erreicht werden.

Zentraler Bestandteil des Gebäudes ist die Wohnungstrennwand, die über alle Geschosse als massive Stampflehmwand errichtet wurde. Foto] Spreeplan/Elisa Lancellotti Der Bodenaufbau besteht aus einem Geotextil, auf das eine 30 Zentimeter dicke Schicht aus Schaumglasschotter aufgebracht wurde. Darauf kamen eine 50 Millimeter dicke Estrichplatte und 20 Millimeter Holzdielen. Foto] Spreeplan/Elisa Lancellott

Aus Liebe zu Inspiration und Ästhetik.

Einzigartige und individuelle Gebäude schaffen.

Etwas Besonderes zu entwerfen und zu realisieren ist Ihre Motivation. Unsere Motivation ist es, Sie dabei mit maßge schneiderten kreativen Lösungen bestmöglich zu unterstützen. Ganz gleich, ob Sanierung oder Neubau, unsere Produkte und Systeme bieten flexible Designmöglichkeiten. Für eine Gestaltung, die bleibenden ästhetischen Mehrwert schafft.

Aus Liebe zum Bauen. Bewusst bauen.

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Nachhaltigkeit auf ganzer Linie Fraunhofer

IWKS

in Hanau

klima] Fraunhofer IWKS in Hanau
Werkstattgebäude
Das neue Büro-, Labor- und
des IWKS in Hanau bietet auf rund 2.600 Quadratmeter Nutzfläche Platz für circa 80 Mitarbeitende.

Der kompakte Bau ist mit einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade aus Faserzementplatten verkleidet. Fensterbänder sorgen für Tageslicht in den Büros.

Lange Fensterbänder und eine Fassadenbekleidung aus grauen Faserzementplatten in liegenden Formaten gliedern das Hauptgebäude des Fraunhofer IWKS.

In Hanau forscht die Fraunhofer-Einrichtung IWKS zu den Themen Ressourcenstrategie, Recycling und Wertstoff kreisläufe. Diese spiegeln sich auch in dem Konzept des Büro- und Laborgebäudes wider, das sie dort 2020 vom Stuttgarter Büro hammeskrause architekten errichten ließ. Einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit des Neubaus leisten die Fassadenlösungen von Schüco.

Auf einem ehemaligen Kasernengelände im Hanauer Ortsteil Wolfgang, dem Areal der Wolfgang Kaserne, wird in den nächsten Jahren der Fraunhofer Science Park entstehen. Ziel der städtischen Initiatoren ist es, hier Forschung, Entwicklung und Produktion räumlich zu verknüpfen und Synergien nutzbar zu machen. Den Grundstein für den neuen Hanauer Industriepark legte 2020 die Fraunhofer-Gesellschaft mit dem Bau des dortigen Standortes der Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie (IWKS). Das IWKS forscht an neuen Verfahren und Technologien zum effizienten Umgang mit Roh- und Werkstoffen für und aus der Industrie. Ihr Ziel ist es, „eine geschlossene Kreislaufwirtschaft zu etablieren und Abfälle zu vermeiden, indem wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen und wiederverwertet oder aber durch nachhaltige Alternativen ersetzt werden“, heißt es auf der Webseite des Instituts. Entworfen und realisiert hat den Neubau das im Forschungsbau erfahrene Stuttgarter Büro hammeskrause unter der Leitung des Architekten Markus Hammes.

Verbunden werden die einzelnen Funktionsbereiche über die sogenannte Forscherstraße. Die Pfosten-RiegelFassade stellt den visuellen Bezug zum Außenraum her.

Ein flexibler, modularer Aufbau

Das Gebäude der Fraunhofer IWKS hat eine Grundfläche von 2.600 Quadratmetern und ist für ein derzeit 80-köpfiges Projektteam ausgelegt. Es steht auf einem weiträumigen, von Grün- und Waldflächen durchzogenen Gelände, in das vereinzelte Solitärbauten unterschiedlicher Gebäudetypologien, Geschosszahl und Größe eingebettet sind. Insofern lag es nahe, auch den Neubau als Solitär zu entwerfen und ihm zugunsten einer zukünftigen Erweiterung eine flexible und modulare Grundstruktur zu geben. Die verschiedenen Funktionen des Instituts, also Büros, Labore, Werkstätten und Experimentierhalle, sind drei unterschiedlichen Baukörpern zugeordnet. Form und Größe der räumlichen Einheiten spiegeln die jeweiligen funktionellen Anforderungen wider. Verbunden sind die drei Volumina über eine überdachte und erweiterbare Achse, die den Namen Forscherstraße trägt. Sie sorgt für kurze Wege und leichte Orientierung im Gebäude.

Das Atrium als kommunikatives Herz des Hauses

Der Hauptbau der Forschungseinrichtung hat einen quadratischen Grundriss und beherbergt die Büros sowie die gemeinschaftlich genutzten Flächen wie Besprechungs- und Seminarräume, Teeküchen und Aufenthaltsbereiche. Sie alle gruppieren sich um ein dreige-

Zertifiziert nach BNB Silber

Der IWKS-Neubau ist zertifiziert nach den Richtlinien für Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB). Berücksichtigt wurden dabei neben der ökologischen und soziokulturellen Qualität auch Aspekte der Bauplanung und -ausführung.

Beim energetischen Konzept für das Fraunhofer IWKS verfolgten die Planer eine Lowtech-Strategie. Sie nutzt natürliche Prozesse wie etwa die Luftzirkulation im Atrium, um den Energieverbrauch im Haus zu senken. Gleichzeitig schöpft sie solare Gewinne und Tageslicht optimal aus. Die kompakte Gebäudeform und eine Hülle auf Basis passivhaustauglicher und hochwärmegedämmter Fenstersysteme vermeiden Wärmeverluste im Winter. Die Einfachheit und Ausgewogenheit der Mittel entspricht zum einen der Bauaufgabe und ist zum anderen nachhaltig im ursprünglichen Sinne.

schossiges, mit Glas überdachtes Atrium. Es ist das identitätsstiftende Herz und neben der Forscherstraße derjenige Ort im Haus, an dem sich die Forschenden treffen und informell austauschen können. Dies trägt nicht nur zur Aufenthaltsqualität im Gebäude bei, sondern soll auch die Kreativität und Innovationsfähigkeit der dort arbeitenden Menschen fördern.

Die Labore reihen sich entlang der Verbindungsachse auf und bilden einen flachen Baukörper. Die Werkstatthalle auf der anderen Seite der Forscherstraße hebt sich äußerlich durch ihr markantes Sheddach ab und erstreckt sich wegen der darin befindlichen großen Messinstrumente und Versuchsaufbauten über zweieinhalb Geschosse.

Recycelbare Materialien

Alle Fassaden des Gebäudes sind als vorgehängte hinterlüftete Konstruktionen konzipiert. Während vertikal orientiertes, verzinktes Stahlblech den Laborbau und die Werkshalle bekleidet, bilden graue Faserzementplatten im liegenden Format die homogene Hülle des Hauptbaus. Fensterbänder aus dem passivhauszertifizierten Schüco System AWS 120 CC.SI bringen Tageslicht in die Büros. Die Labore entlang der Verbindungsachse hingegen erhielten Fenster des hochwärmegedämmten Systems AWS 75.SI+. Die ebenfalls hochwärmegedämmte Pfosten-Riegel-Fassade im Schüco System FWS 50.HI stellt an der Forscherstraße den visuellen Bezug zum Außenraum her.

Da das Fraunhofer IWKS seinen Forschungsschwerpunkt auf Recycling und geschlossene Stoff kreisläufen legt, achtete man logischerweise auch im Gebäude selbst auf recycelbare Materialien, umgesetzt an der Fassade mit den sortenrein trennbaren Fassadenbekleidungen aus Faserzement und Stahlblech sowie den C2C-Silberzertifizierten Fenstersystemen Schüco AWS 75.SI+. und AWS 120 CC.SI. Die Zertifizierung besagt unter anderem, dass das Element rückbaubar ist und nach der Nutzungsphase wieder in den Wertstoff kreislauf zurückgeführt werden kann. Außerdem werden in dem Produkt ökologisch unbedenkliche Inhaltsstoffe verwendet sowie erneuerbare Energien zur Herstellung genutzt. Weil die Messinstrumente, mit denen am IWKS Hanau geforscht wird, zum Teil sehr schwingungsempfindlich sind, war es erforderlich, das Gebäude aus Stahlbeton zu konstruieren. Auch der Betonrohbau besteht zu 20 Prozent aus Recyclingmaterial.

Tageslichtmanagement

Das an den Bürofassaden installierte Fenstersystem verfügt mit der Verbundfensterjalousie CCB über einen integrierten Sonnenschutz. Der projektleitende Partner Markus Hammes erläutert, warum er sich für dieses Produkt entschied: „Das Gebäude steht auf offenem Gelände. Gerade deshalb ist es wichtig, dass der Sonnenschutz vor Wind und Witterung geschützt ist.“ Überzeugt haben den Planer aber auch die guten bauphysikalischen Werte des Systems sowie die Möglichkeit, den Sonnenschutz bei Bedarf individuell zu steuern. Ein weiterer Pluspunkt ist laut Hammes, dass sich die Elemente leicht von innen reinigen lassen.

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Design trifft Funktion im Industrie- und Gewerbebau

Wir sind ein mittelständisches Unternehmen mit rund 120 Mitar beitern an zwei Standorten in Deutschland. Unser Hauptsitz be findet sich in Bönnigheim zwischen Heilbronn und Stuttgart und unsere Zweigniederlassung in Pegau bei Leipzig.

Seit über 30 Jahren realisiert IBB Projekte im Bereich des Stahlbaus/ Stahlhochbaus, beginnend mit der Planung über die Fertigung bis hin zur kompletten Montage sowie Übergabe des Bauwerkes an den Kunden. Ein hochmoderner Maschinenpark in der Fertigung garantiert höchste Qualität und Kontinuität.

Auf über 14.000 m2 Produktionsfläche fertigt IBB ca. 8.000–10.000 Tonnen Stahlbau im Jahr. Wir sind Mitglied im Deutschen Stahlbau-Verband und zertifiziert nach ISO 9001 sowie DIN EN 1090. Ein geprüftes Arbeitsschutzsystem bildet die Grundlage für Prävention, Sicherheit und Gesundheitsschutz der Mitarbeiter so wie Qualität und Effizienz im Betrieb.

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Zutrittskontrolle und Fensterüberwachung

Beim IWKS Hanau handelt es sich um ein nicht öffentlich zugängliches Gebäude. Zum Standard gehören hier unter anderem eine vernetzte Haustechnik mit Zutrittskontrolle und Fensterüberwachung. Im Inneren gliedert sich das Gebäude in für Forschende und Besuchende frei zugängliche Bereiche wie das Atrium und die angrenzenden Gemeinschaftszonen sowie in Zonen und Räume, die nur über eine separate Zugangskontrolle betreten werden können. Erleichtert wird dieses Vorgehen durch die klare Grundrissstruktur. „Es kommt durchaus vor, dass das IWKS für unterschiedliche Auftraggeber zum gleichen Thema forscht. Daher müssen die verschiedenen Forschungsgruppen und ihre Auftraggeber bei Besuchen auch räumlich getrennt arbeiten können“, so Hammes. www.schueco.de

Vor den Büroräumen ordneten die Architekten Fensterbänder mit integriertem Sonnenschutz an. Stuttgart Das an den Bürofassaden installierte Fenstersystem 120 CC.SI verfügt mit der Verbundfensterjalousie CCB über einen integrierten Sonnenschutz. Fotos] Christian Eblenkamp

KATEGORIE „SANITÄRE OBJEKTE UND ZUBEHÖR“

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Energiepreise auf Rekordhoch

Preissicherheit durch Ganzjahres-Stromspeicher picea

klima] Ganzjahres-Stromspeicher picea
picea unterscheidet sich von anderen Energiesystemen durch die enorme Speicherkapazität.

Besitzer des Ganzjahres-Stromspeichers picea der HPS Home Power Solutions AG (HPS) sind auch in Krisenzeiten von starken Strompreiserhöhungen kaum betroffen. Mit dem weltweit ersten verfügbaren Ganzjahres-Stromspeicher für Gebäude auf Basis von grünem Wasserstoff versorgen sich Privatpersonen und Firmenbesitzer ganzjährig mit grünem Strom vom eigenen Dach.

In Deutschland sind die Strompreise auf einem Rekordhoch. Die Gründe dafür sind vielfältig. Erdgasknappheit, Ausfall von Atomkraftwerken in Frankreich und Probleme beim Kohletransport durch die Binnenschifffahrt bei Dürre führen zu einer Verknappung des fossilen und nuklearen Stromangebots und damit steigenden Preisen.

„Seit mehr als 20 Jahren steigen die Strompreise kontinuierlich. Aktuell erreichen sie Höchstwerte. Für Energiepioniere, die sich für picea entscheiden, ist der Strompreisschock fast irrelevant. Dank picea sind sie weitestgehend unabhängig und vollziehen mit CO2 freiem Strom ihre ganz persönliche Energiewende“, sagt Zeyad Abul-Ella, Vorstandsvorsitzender und Gründer von HPS. Aktuelle Zahlen verdeutlichen, wie stark die Belastung hierzulande ist. Trotz der Abschaffung der EEG-Umlage im Jahr 2022 von mehr als sechs Cent stabilisiert sich der Strompreis nicht und steigt stetig. Laut Verivox liegt der aktuelle Strompreis für private Haushalte im Schnitt bei knapp 42 Cent pro Kilowattstunde. Im vergangenen Jahr waren es 31 Cent pro Kilowattstunde. Damit hat sich der Strompreis für private Haushalte innerhalb eines Jahres um 35 Prozent erhöht.

Erstmalig in Deutschland ist Strom für die Industrie so teuer wie für Privatpersonen. So zahlten Industriebetriebe bei Neuabschlüssen im Juli dieses Jahres 40 Cent pro Kilowattstunde Strom. Im vergangenen Jahr waren es noch 21 Cent. Dies geht aus Berechnungen des Bundesverbands für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor.

Die Daten der Anlage können permanent über eine App kontrolliert werden. Funktionsschema des Ganzjahres-Stromspeichers picea in Kombination mit Warmwasseraufbereitung

Home Power Solutions AG

HPS ist weltweit führend in der Entwicklung und Produktion von Ganzjahres-Stromspeichern auf Basis von grünem Wasserstoff für Eigenheime, Mehrfamilienhäuser sowie Gewerbeimmobilien. Mit dem hochinnovativen GanzjahresStromspeicher picea adressiert HPS Schlüsselbereiche der Energiewende. Nutzer können CO2-frei Energie erzeugen, speichern und Gebäude ganzjährig mit Strom und Wärme versorgen. Das Berliner Unternehmen wurde 2014 von Zeyad Abul-Ella und Dr. Henrik Colell gegründet. Es steht für Sicherheit, Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit in der dezentralen Stromversorgung.

www.homepowersolutions.de

HPS-Kunden sind mit dem Ganzjahres-Stromspeicher picea von dem Strompreisschock kaum betroffen: Mit picea-Systemlösungen nutzen sie ihren Strom ganzjährig selbst. Der im Sommer überschüssige Solarstrom vom Dach wird in Wasserstoff gewandelt und gespeichert. Im Winter wird der Prozess umgekehrt und der produzierte Wasserstoff wieder in Strom gewandelt. Mit dem gespeicherten Solarstrom kann auch eine Wärmepumpe im Winter betrieben werden. Energieeffiziente Gebäude können so erstmalig bis zu 100 Prozent ganzjährig regenerativ versorgt werden.

Mit picea sind die Bürger geschützt vor Energiepreisschwankungen und horrenden Stromzahlungen. Seit der Jahrtausendwende haben

sich die Kosten für eine Kilowattstunde Strom von 14 Cent auf rund 42 Cent verteuert. Die kommenden Herausforderungen für den Umbau unserer Energieversorgung lassen befürchten, dass sich dieser Trend noch verstärken wird. „Davon machen sich unsere Kunden unabhängig. Sie erhalten einen Mehrwert gleich in dreifacher Hinsicht: hohe Versorgungssicherheit, die Absicherung gegen Preissteigerungen sowie die maximale CO2-Einsparung“, stellt Abul-Ella fest. „Und die Wirkung geht noch weiter – über das eigene Haus hinaus. Die Investition in die eigene Energiesicherheit reduziert die notwendigen Investitionen in die Netzinfrastruktur und wirkt daher auch weiteren Strompreissteigerungen entgegen, die alle betreffen werden.“

Über picea

picea ist der weltweit erste Ganzjahres-Stromspeicher auf Wasserstoff basis für Ein- und Zweifamilienhäuser. Die an sonnenreichen Tagen erzielten Überschüsse einer Photovoltaikanlage werden als grüner Wasserstoff gespeichert und in der dunklen Jahreszeit in Form von Strom und Wärme wieder zur Verfügung gestellt. So erreicht picea ganzjährig eine CO2-freie Strom-Vollversorgung und verringert zudem die Heizkosten. Pro Jahr vermeidet ein piceaSystem bis zu drei Tonnen CO2 und bindet so eine CO2 Menge, wie 130 Fichten. picea hat mehrere renommierte Preise gewonnen, zuletzt den Handelsblatt Energy Award 2020, den Smarter E Award 2021, den Innovationspreis Berlin-Brandenburg und die Sustainability Challenge 2022 der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen.

Die Unabhängigkeit vom Stromversorger war ausschlaggebend für die Installation der Anlage, die hier bei der Familie Karadeniz in Hessen installiert wurde. Fotos] Home Power Solutions Die Anlage kann aus der Ferne gewartet werden.

Pluggit GmbH Valentin-Linhof-Str. 2 81829 München Tel. 089 411125-0 marketing@pluggit.com www.pluggit.com

Einheitszentrales Lüftungssystem für den Geschosswohnungsbau

Neues Rundrohrsystem für den flexiblen Einsatz im Neubau

Im Zuge der Errichtung von Neubauten lassen sich die Rohrleitungen für das Gebäudelüftungssystem platzsparend in die Betondecke integrieren. Durch das neue Rundrohrsystem von Pluggit gelingt dies nun noch flexibler und einfacher. Es ergänzt das Betonverlegesystem der mehrfach ausgezeichneten Produktreihe PluggPlan und punktet mit einer minimalen Aufbauhöhe von 53 mm. Damit ist es das Betonsystem mit der niedrigsten Aufbauhöhe am Markt. Das Rundrohr überzeugt durch beste Flexibilität und Stabilität

dank neuer Polymerzusammensetzung. Der optimierte Durchmesser des Systems bietet einfache Verlegemöglichkeiten in der Filigrandecke und erlaubt die Platzierung des Rohres neben dem Bewehrungsstahl. Eine Deckenabhängung ist nicht notwendig – dadurch ergibt sich eine entsprechende Kostenersparnis beim Bau und höherer Komfort in der späteren Wohnsituation. Im Betrieb der Anlage punkten die Rundrohre durch einen niedrigen Druckverlust sowie günstiges Strömungsverhalten. Ergänzend bietet Pluggit variable Einzelkomponenten an, wie beispielsweise die Montageplatte und das Anschlussbogen-Paket. Es ist durch zwei unterschiedliche Montagehöhen individuell einsetzbar. Verschiedene Zu- und Abluftstutzen sowie eine Luftauslassverlängerung schaffen größtmögliche Flexibilität beim Einbau. Ein strömungsoptimierter Abluftfilter mit sehr geringem Druckverlust komplettiert das Gesamtpaket.

Für die Montage der Lüftungsleitungen und sämtlicher anderer Komponenten gilt die bewährte „plugg-it“-Technologie – werkzeuglose Montage dank spezieller Befestigungstechnik.

PluggPlan ist ein extrem flaches Wohnraumlüftungssystem mit Wärmerückgewinnung und eignet sich perfekt für Geschosswohnungsbauten mit kleineren und mittleren Wohneinheiten. Eingesetzt werden kann es sowohl in Neubauten als auch in der Sanierung und ist voll umlagefähig nach § 559 BGB und erfüllt die Förderkriterien der KfW. Zudem überzeugt PluggPlan durch einen geringen Wartungsaufwand und dauerhaft niedrige Kosten für die Instandhaltung.

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klima] Gemeinschaftsprojekt in Frankreich

Haus mit grünem Fußabdruck Unkonventionelles Gemeinschaftsprojekt in Frankreich

Drei Wohneinheiten plus Gemeinschafts- und Bürobereich, verbunden durch bioklimatisierte Gewächshäuser – und jede Menge natürliches Licht: Im ländlichen Erdeven in Frankreich hat eine Gruppe von Freunden ein Kollektivprojekt mit Vorbildcharakter umgesetzt. Es zeigt, wie sich nachhaltiges Bauen und Wohnen im Einklang mit der Umgebung realisieren lässt.

Am Anfang stand eine Idee: Drei Freunde, die Architektur studierten, beschlossen, gemeinsam mit und für ihre Familien ein Haus in der Bretagne zu bauen. Das Kollektiv, darunter die Architekten Benjamin Jardel und Nicolas Epaillard, deren Büro j+e architectes das spätere Gebäude entwarf, wurde am Rande der am Atlantik gelegenen kleinen Stadt Erdeven fündig. Drei benachbarte Grundstücke, bestimmt für drei Einfamilienhäuser, standen zum Verkauf und waren prädestiniert für ihren Plan. Sie kauften die Grundstücke und entwickelten ihr Konzept für eine neue Art des Wohnens. Der Name: „Les Pieds Verts“ – was sinngemäß so viel bedeutet wie „ein Haus mit grünem Fußabdruck“. „Ein Verwandter nannte es auch einmal ‚ein Haus aus Licht und Schatten‘. Wir finden die Beschreibung sehr passend und teilen die Meinung, dass Tageslicht der elementare Baustoff unseres Hauses ist“, berichtet ein Bewohner. Beide Namen beschreiben das Projekt treffend, denn es ist möglichst nachhaltig und innovativ konzipiert, umweltfreundlich, mit geringen CO2-Emissionen, nur aus lokalen Materialien und mit viel Eigenleistung der jetzt dort wohnenden Menschen gebaut. Sonne und Tageslicht spielen eine wichtige Rolle beim energetischen Konzept. Sie werden gezielt eingesetzt, um Strom und Heizenergie zu sparen. Mit „Les Pieds Verts“ wollten sich die Architekten bewusst von den sich bei unzähligen neu gebauten Familienhäusern meist wiederholenden Standards traditioneller Ästhetik abgrenzen. Und das ist eindrucksvoll gelungen.

Schon auf den ersten Blick ein besonderes Haus für drei Familien: Am Rande der ländlichen Stadt Erdeven in Frankreich setzte eine Gruppe von befreundeten Menschen ein nachhaltiges Kollektivprojekt um. Daran beteiligt: die Architekten Benjamin Jardel und Nicolas Epaillard, deren Büro j+e architectes das Gebäude entwarf. Foto] Velux/Antoine Mercusot Zwischen den drei Wohneinheiten für die drei beteiligten Familien sowie dem Gemeinschafts- und Bürobereich befinden sich bioklimatische, sonnendurchflutete Gewächshäuser, die die Wärme speichern und als Wintergärten genutzt werden. Foto] Velux/Antoine Mercusot

Sie verwirklichten einen Neubau mit vier Einheiten auf 450 Quadratmetern, der aus drei Apartments und einem Gemeinschaftsund Bürobereich besteht. Diese werden jeweils durch Wintergärten voneinander getrennt, die als bioklimatische Gewächshäuser konzipiert sind. Jedes Einzelhaus hat einen eigenen Garten mit einer individuell gestalteten Terrasse. Große Teile der Vegetation auf dem Grundstück wurden wild belassen. Im Kollektiv wird ein Teil als Gemüsegarten genutzt. Eine gemeinsame Waschküche sowie ein Keller und Parkplätze für alle Parteien verstärken das Gemeinschaftsgefühl.

Der Bau eines solchen Hauses erforderte in der Planungsphase viel Aufwand. Die Vorschriften in Landschaftsschutzzonen – Erdeven

liegt in einer davon – enthalten strenge Regeln für Baukörper und Materialien von Neubauten. j+e architectes konnten die Behörden mit für die Region typischen weißen Wänden und keramischem Dachschiefer sowie den sich gut in die Landschaft einfügenden Holzschindeln und Gründächern von ihrem Entwurf überzeugen.

j+e architectes

Erdeven, Frankreich contact@je-architectes.fr www.je-architectes.fr

Ungewöhnliche Wohngemeinschaft, natürlich und doch modern
Rundumblick durch den an den Wintergarten grenzenden Wohnbereich mit offener Küche in einer der Einheiten. Wegen der begrenzten Höhe des Baukörpers und der obligatorischen Dachneigung von 45 Grad war die Realisierung des zweiten Geschosses nur mit Schrägdach möglich. Dachfenster sorgen dafür, dass reichlich Tageslicht in die Räume gelangen kann. Fotos] Velux/Fanch Galivel

Sonnenlicht als stetiger Kontakt zur Umwelt

Alle vier Einheiten erstrecken sich über zwei Stockwerke. Für den Erhalt der Baugenehmigung galt es, die vorgegebene begrenzte Höhe des Baukörpers zu berücksichtigen und zugleich zwei Geschosse nur unter Einhaltung der langen, geraden, traditionellen Dachform mit obligatorischer Dachneigung von 45 Grad zu realisieren. Das obere Stockwerk musste daher mit Schrägdach verwirklicht werden. Für die Belichtung kamen Velux Dachfenster zum Einsatz, die auch prädestiniert für den nachhaltigen Ansatz des Architekten sind. Sie lassen bis zu dreimal mehr Tageslicht in die Innenräume als etwa Fenster in Gauben. Ebenso lässt sich durch die größeren solaren Energiegewinne gerade in den Übergangszeiten der Bedarf an Heizenergie reduzieren. Insgesamt wurden die Häuser mit elf

Dachfenstern (78 mal 98 Zentimeter) auf der Nordseite und mit 16 Dachfenstern auf der Südseite (78 mal 118 Zentimeter) ausgestattet. Die Anordnung der Fenster erfolgte auf der Südseite jeweils als Zweierkombination übereinander, sodass diese als vertikales Lichtband vom Kniestock bis fast zur Decke reichen. „Während des Designprozesses waren wir uns der richtigen Tageslichtintensität in jedem Raum bewusst. Die Sonne durchflutet die Wohnzimmer, während Velux Dachfenster für ausreichend Tageslicht in den Schlafzimmern sorgen. Tageslicht hält uns in ständigem Kontakt mit unserer Umwelt und Sonnenlicht erweckt unsere Architektur zum Leben“, erklärt Benjamin Jardel, Architekt und Miteigentümer des Hauses.

Die jeweils zwischen den Einheiten integrierten bioklimatisierten Gewächshäuser werden als Wintergärten genutzt. Durch die großen Schiebetüren profitiert auch der angrenzende Wohn-/Küchenbereich von dem beachtlichen Tageslichteinfall. Fotos] Velux/Fanch Galivel Großzügige Glasflächen an den Fassaden lassen viel Tageslicht in den Raum. Fotos] Velux/Fanch Galivel

Beispielhafter nachhaltiger Ansatz

Das natürliche Tageslicht spielt auch bei den als Wintergärten genutzten drei bioklimatischen Gewächshäusern eine enorme Rolle. Diese sind mit ihren großen Glasflächen so konzipiert, dass sie die Wärme der Sonnenstrahlung tagsüber in den Wänden speichern, um sie nachts zurückzugeben und das gesamte Haus so zu erwärmen. Die Nordwände der Gewächshäuser sind teilweise massiv, um Wärmeverluste zu vermeiden, während der Rest, einschließlich des Dachs, mit Polycarbonat verkleidet ist. Die Gartenfassaden sind in zwei Elemente unterteilt, die dank beidseitiger Scharniere an heißen Sommertagen aufgeklappt werden können und im Zusammenspiel mit den Velux Fenstern für eine natürliche, effektive Luftzirkulation sorgen. Ein duales Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung sowie eine dicke Dämmschicht sorgen im Winter für ein optimales Raumklima – ein weiterer Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Ebenso war die Verwendung möglichst vieler recycelter Baustoffe oder biologisch abbaubarer Ressourcen Prämisse für das gesamte Haus. Die Fundamente mussten gegossen werden, alle anderen tragenden Elemente sind aus Holz. Ein dichter Holzrahmen aus 4,5 mal 15 Zentimeter messenden Elementen im Abstand von 60 Zentimetern trägt eine natürliche Dämmung mit Stroh und Hanf ohne Kunststofffolie zwischen den Schichten. Die Fassade ist mit unbehandelten Kastanienholzschindeln verkleidet. Gesammeltes Regenwasser bewässert die Gewächshäuser. Und das begrünte Dach bietet Pflanzen und auch Insekten einen zusätzlichen Lebensraum – ökologisches Wohnen auf sprichwörtlich vielen Ebenen.

Velux Deutschland GmbH

Die Velux Deutschland GmbH mit Sitz in Hamburg ist ein Unternehmen der internationalen Velux Gruppe. Der weltweit größte Hersteller von Dachfenstern ist mit circa 11.500 Mitarbeiter:innen in rund 40 Ländern vertreten. In Deutschland beschäftigt die Velux Gruppe in Produktion und Vertrieb über 1.600 Mitarbeiter:innen. Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die Velux Gruppe verpflichtet, zukünftige CO2-Emissionen im Einklang mit dem 1,5 °CZiel des Pariser Klimaschutzabkommens deutlich zu reduzieren und bis 2041 „lebenslang klimaneutral“ zu werden. www.velux.de

„Les Pieds Verts“ zeigt, wie mit nachhaltiger Architektur ressourcenschonende, attraktive Wohngebäude entstehen können, die sich harmonisch in die Umwelt einfügen: Ein vorbildliches Konzept, das auf nachhaltige Materialien sowie die Nutzung von Sonnenenergie und Tageslicht setzt. Dabei berücksichtigt es aber auch die Bedeutung eines gesunden, angenehmen Raumklimas für die Bewohner und ist durch die Planung als gemeinschaftliches Projekt ein für viele Menschen finanzierbares Modell.

Architekturobjekt auf www.heinze.de

Die Dachrinnen sind in der Konstruktion der Traufe versteckt: eine Lösung für eine klare Geometrie. Foto] Velux/Antoine Mercusot
STATION BERLIN NOVEMBER 2023 BAU WENDE KLIMA FESTIVAL FÜR DIE JETZT VORMERKEN Ein Ort, alle Baubeteiligten, die Zukunft & DU! heinze.de/klimafestival 04444 jo156 an 07

Die Gebäudearchitektur gleicht einem Pluszeichen.

architektur] Möbelfabrik in Norwegen
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Nachhaltigkeit in neuer Dimension

Norwegische Möbelfabrik „The Plus“

Umgeben von Wäldern und grüner Natur hat der renommierte Möbelhersteller Vestre im norwegischen Ort Magnor einen außergewöhnlichen Produktionsstandort eröffnet. Das nach Plänen der Bjarke Ingels Group (BIG) entstandene „The Plus“ ist womöglich die umweltfreund lichste Möbelfabrik der Welt und soll dafür die höchste Umweltzertifizierung BREEAM „Her ausragend“ erhalten. Als Paradebeispiel für zukunftsgerechtes Bauen verbindet „The Plus“ Nach haltigkeit mit Wirtschaftlichkeit. Einen bedeutenden Beitrag leistet dazu die innovative Fassade aus recyceltem End-of-Life-Aluminium von WICONA.

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Die rund 2.000 Quadratmeter große Fassade wurde speziell für das Projekt entwickelt.

Einzigartige Architektur

Die zukunftsweisende Vestre Möbelfabrik gilt als eine der größten Investi tionen in der norwegischen Möbelindustrie der vergangenen Jahrzehnte und liegt in Magnor – nahe der schwedischen Grenze. Die gewählte Namensgebung „The Plus“ ergibt sich aus der Gebäudearchitektur, die einem Pluszeichen gleicht. In der Mitte befindet sich das Herzstück der Fabrik: Im Erlebniszentrum können Besucher den Produktionsprozess live erleben. In den vier Gebäudeteilen, die das Pluszeichen bilden, sind die verschiedenen Bereiche der Möbelfertigung untergebracht: das Ma teriallager, die Lackiererei, die Holzbearbeitung und die Montageabtei lung. Jedes Möbelstück wird komplett vor Ort hergestellt und später in die ganze Welt verschickt. Auch im Inneren ist die neue Möbelfabrik einzigartig und durchbricht gezielt die klassische Optik und Gestaltung eines Gewerbebaus. So hat man zum Beispiel im Produktionsbereich bunte Kombinationen auf den Boden malen lassen. Jeder einzelne Abschnitt hat eine ausge wählte Farbe aus der RAL-Farbpalette von Vestre – und jede gewählte Bodenfarbe führt schließlich zurück zum Kreisel in der Mitte. Mit dieser einzigartigen farblichen Abbildung der Produktion entsteht ein visueller Bezug, an dem man sich leicht orientieren kann. Darüber hinaus lässt sich damit auch der Arbeitsablauf verfolgen, erkennen und erklären. So soll die Fabrik für Besucher und Mitarbeitende noch attraktiver werden.

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Innovatives Energiekonzept

Mit „The Plus“ verfolgt Vestre das Ziel, den Energiever brauch gegenüber vergleichbaren Produktionsstätten um 90 Prozent zu senken. So verfügt das Gebäude über 900 Sonnenkollektoren, 17 geothermische Brunnen und Wärmepumpen, die in die Wände integriert sind und Wärme aus dem Produktionsprozess aufnehmen. Die überschüssige Wärme, die von den Sonnenkollektoren produziert wird, wird zum Heizen, aber auch in einem Kühlsystem für Brauchwasser verwendet. Im Produkti onskreislauf werden 90 Prozent des Wassers ebenfalls wiederverwendet. Zudem sind alle vier Gebäudeflügel mit einer Dachbegrünung versehen. Dadurch entsteht –abgestimmt auf die Umgebung – eine natürliche Wald vegetation und zusammen mit den Sonnenkollektoren werden jährlich 250.000 Kilowattstunden erneuerbare Energie produziert.

Alle vier Gebäudeflügel sind mit einer Dachbegrünung versehen.

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Umweltfreundliche und transparente Fassadenlösung

Ein besonderes Highlight von „The Plus“ ist die bis zu 14 Meter hohe und höchst transparente Gebäudehülle aus dem Fassaden system WICTEC sowie dem Fenstersystem WICLINE von WICONA – gefertigt aus Hydro CIRCAL. Diese nachhaltige Aluminiumle gierung besteht zu mindestens 75 Prozent aus recyceltem End-ofLife-Aluminium. Also Altschrott, der bereits einmal in Aluminium produkten verbaut war und recycelt wurde – bei gleichbleibend hoher Qualität wie Primäraluminium. Außerdem verbraucht Hydro CIRCAL nur 5 Prozent der Energie, die für die Produktion von Primäraluminium benötigt wird. Die rund 2.000 Quadratmeter große Fassade wurde speziell für das Projekt entwickelt, um maxi male Transparenz und einen möglichst geringen Energieverbrauch zu gewährleisten. Die Entscheidung für WICONA war übrigens im

wahrsten Sinne des Wortes naheliegend. Denn die norwegische Niederlassung des Aluminiumsystemhauses befindet sich ebenfalls in Magnor. Zudem verwendet Vestre das Recyclingaluminium be reits auch in mehreren seiner Möbel.

Kopenhagen, Dänemark

big@big.dk www.big.dk

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Bjarke Ingels Group (BIG) Das Gebäude verfügt über 900 Sonnenkollektoren, 17 geothermische Brunnen und in Wänden integrierte Wärmepumpen. Fotos] Einar Aslaksen/Vestre

#smartertogether

Busch-SmartTouch® 10“

Design wird zum Erlebnis_

Noch nie war Raumsteuerung ein schöneres Erlebnis. Mit zurückhaltenden Eleganz besticht das neue Busch-SmartTouch ® 10” in jedem Ambiente. Das leistungsstarke 10-Zoll-Panel wird akzentuiert von einem extrem schmalen Rahmen, der in vier attraktiven Farben erhältlich ist: Gold, Roségold, Graphit, Edelstahl. Kombiniert mit schwarzem oder weißem Glas, fügt sich das Busch-SmartTouch® 10” harmonisch in jedes Einrichtungskonzept ein. busch-jager.de

2022

architektur] Dachgarten auf Malta

Der Dachgarten umfasst insgesamt 495 Quadratmeter Dachfläche und verbindet die beiden parallelen Gebäudeteile über zwei Brücken.

Vorwiegend endemische Pflanzen prägen das Bild, zum Beispiel Oliven bäume und Lavendel.

Kunstvoller Dachgarten für alle

Valletta Design Cluster, Malta

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950 Bäume, Sträucher, Bodendecker, Kletterpflanzen, Blumen und Gräser auf 495 Quadratmeter Dachfläche eines 400 Jahre alten Gebäudes – der Dachgarten des Valletta Design Clusters ist so detailreich und kunstvoll gestaltet wie das gesamte Infrastrukturprojekt in Maltas Kultur hauptstadt Valletta. Das Design Cluster ist das neue Herzstück der Kunst- und Kulturszene Maltas und der phantasievolle Dachgarten als sozialer Treffpunkt auch der Öffentlichkeit zugänglich. Die vielfältige Pflanzenpracht harmoniert mit den Elementen Holz, Naturstein und Wasser – alles auf Basis des ZinCo-Systemaufbaus „Dachgarten“. Ein fast paradiesischer Ort zum Entspannen, Flanieren und für neue Inspirationen.

Maltas Hauptstadt Valletta gehört dank ihres kulturellen Reichtums seit 1980 zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Stadt ist ein lebendi ges Denkmal und geprägt vom Johanniterorden, der dort seit 1530 seinen Hauptsitz hat, weshalb er auch Malteserorden genannt wird. 2018 zur Kulturhauptstadt Europas gekürt, gab es im Übrigen nie eine kleinere Kulturhauptstadt als Valletta mit ihren 6.000 Einwoh nern auf einem Quadratkilometer. Die Stadt entwickelte in diesem Kontext eine Vielzahl von Architektur- und Infrastrukturprojekten, zu denen auch das Valletta Design Cluster zählt, das im März 2021 feierlich eröffnet wurde. Gefördert vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, belief sich die Gesamtinvestition des Pro jekts auf 10,4 Millionen Euro. Hinter dem Projekt steht die Valletta Cultural Agency als öffentliche Kulturorganisation sowie die Resto

ration Directorate von Malta als wichtigste staatliche Stelle, die für die Durchführung von Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten an historischen Gebäuden zuständig ist. Das Gebäude des Valletta Design Clusters stammt aus dem 17. Jahrhundert und besteht aus zwei parallelen Gebäudeteilen um einen zentralen langgestreckten Innenhof. Über die Zeit wurde es ganz unterschiedlich genutzt: ursprünglich Hauptschlachthof (maltesisch: il-Biċċerija) für den Johanniterorden, dann Sozialwohnungsraum, während des Krieges Kaserne, Fabrik und später Bäckerei. Heute ist es multifunktiona les Kreativzentrum, das von Künstlern, Studenten und Start-ups gemeinschaftlich über ein erschwingliches Mitgliedschaftssystem genutzt werden kann. Es ist ein Ort, an dem sich Menschen und Ideen treffen.

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Das Valletta Design Cluster bietet einen paradiesischen Dachgarten in historischer Kulisse, welcher öffentlich zugänglich ist.

Die Oberfläche des Gehbelags besteht aus feinkörnigem Natursplitt und ist damit wasserdurchlässig.

Kreative Ideen

Auf 3.212 Quadratmetern bietet das Valletta Design Cluster fünfzehn Ateliers und Studios (Co-WorkingSpaces) und zwei Projektlabore (Maker-Spaces), die mit Werkzeugen und Maschinen für die Bearbeitung von Metall, Holz, Kunststoff und Textilien ausgestat tet sind. Darüber hinaus gibt es einen Konferenzsaal, mehrere Besprechungsräume und Lounges sowie für kulinarisch Kreative eine erstklassige Küche (FoodSpace) mit Original-Ofen aus der Zeit als Bäckerei. Ebenso kann der Innenhof zum Arbeiten und Ent spannen, für Treffen oder Ausstellungen genutzt werden. Besonderer Blickfang ist hier eine 28 Qua dratmeter umfassende Vertikalbegrünung mit über 1.200 Pflanztöpfen. Üppiges Grün findet sich auch auf dem 495 Quadratmeter großen und mannigfaltig gestalteten Dachgarten. Es ist der erste öffentlich zu gängliche Dachgarten von ganz Valletta.

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Auch ein bezaubernder Naturteich befindet sich auf dem Dach – technisch kein Problem oberhalb der vollflächig ver legten Drän- und Wasserspeicherschicht.

Eine ganze Welt auf dem Dach

Entstanden ist der Dachgarten des Valletta Design Clusters unter der Leitung der Restoration Directorate und des japanischen Architekturbüros Tetsuo Kondo Architects. Hauptauftragnehmer ist das Architektur- und Bauingenieurbüro Doric Studio/Living Walls auf Malta, welches im Bereich Gründach seit vielen Jahren mit der ZinCo GmbH zusammenarbeitet. Die Planer entwarfen einen Dachgarten mit geschwungenem Wegeverlauf, der die beiden Gebäudeteile elegant über zwei Brücken verbindet. Inmitten der üppigen Intensivbegrünung fin den sich mehrere Plätze zum geselligen Beisammensein mit Sitzgelegenheiten, Pavillons für Meetings und Work shops, ein kleiner Theaterbereich und ein Naturteich mit Papyruspflanzen, Seerosen und Süßwasserfischen. Ob Wasserflächen oder Natursteinbänke, ob Belagsflä chen aus Holz, Pflasterstein oder sonstigen Materialien – technisch ist all das problemlos möglich auf Basis des vollflächig verlegten ZinCo-Systemaufbaus „Dachgarten“. Die Gesamtfläche teilt sich auf in 270 Quadratmeter Belagsflächen und 225 Quadratmeter Grünflächen mit vorwiegend einheimischen Pflanzenarten.

Lüftungskonzepte im Fensterfalz

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Der Naturstein für die massiven Sitzbänke stammt aus einem lokalen Steinbruch.

Pflanzenliste

Bäume: Punica granatum, Ceratonia siliqua, Plumeria, Quercus ilex, Olea europaea spp

Sträucher: Eugenia uniflora, Viburnum tinus, Ruta chalepensis, Lantana camara, Rosmarinus officinalis, Phlomis fructicosa

Stauden: Stipa tenuissima, Cyperus papyrus, Zantedeschia sp, Salvia officinalis, Russelia equisetiformis, Spartium junceum, Lavandula angustifolia, Artemisia vulgaris, Ruscus hypophyllum, Vitis vinifera L, Carissa macrocarpa, Tulbaghia violacea, Ranunculus, Hypericum moserianum, Agapanthus africanus, Pistacia lentiscus, Jasminum spp, Myrtus communis, Festuca spp

Die Technik ist entscheidend

Für ein hervorragendes Ergebnis ist die richtige Technik entscheidend – das weiß nicht nur der Künstler, sondern auch der Handwerker. Beim Gründach ist das der objektgerechte Systemaufbau, dessen fachgerechte Ausführung hier die maltesische Firma Derek Garden Center übernahm. Auf Grundlage einer bituminösen, wurzelfesten Dachabdichtung startete der Systemaufbau „Dachgarten“ mit der zusätzlichen Wurzelschutzbahn sowie einer Isolierschutzmatte. Diese mechanisch hoch belastbare, wasser- und nährstoffspeichernde Synthesefasermatte ist die richtige Wahl für die gewünschte Intensivbegrünung mit Belagsflächen. Darauf schloss sich das Drän- und Wasserspeicherelement Floradrain FD 40 als Kernstück im ZinCoSystemaufbau an. Das 40 Millimeter hohe Element aus tiefgezogenem RecyclingPolyolefin vermag Wasser in seinen Mulden zu speichern und Überschusswasser dank unterseitigem Kanalsystem sicher zu den Dachabläufen abzuleiten. Auch beim folgenden Filtervlies wählte man mit dem Systemfilter TG die mechanisch hoch belastbare Variante. Es besteht aus thermisch verfestigtem Polypropylen und dient dazu, das Einschwemmen von Feinteilen aus der darüberliegenden Substratschicht in die Dränschicht zu verhindern. Abgestimmt auf die gewünschte Intensivbepflanzung wurde dann ein Lavagestein in der Körnung 10/16 Millimeter als Untersubstrat aufs Dach gebracht, und zwar in einer Schütthöhe von 50 Zentimetern. Darauf folgte eine 20 Zentimeter starke Deckschicht in der feineren Körnung von 0 bis 10 Millimetern. Diese besteht aus rund 70 Prozent Lava und 30 Prozent Bims sowie organischen Stoffen wie Torf, Kompost und Stickstoffdünger.

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Auf Basis des ZinCo-Systemaufbaus „Dachgarten“ sind sämtliche Oberflächengestaltungen möglich, hier die Sitzbereiche mit Holzdielen und einer Reihe von Trittsteinen aus Natursteinplatten.

Blühende Komposition

Für die Intensivbegrünung kamen vorwie gend endemische Arten zum Einsatz, die an das Mittelmeerklima angepasst sind: Oliven baum (Olea europaea spp), Johannisbrot baum (Ceratonia siliqua) und Stein-Eiche (Quercus ilex) sind vertreten, genauso wie Rosmarin (Rosmarinus officinalis) oder der Mittelmeer-Schneeball (Viburnum tinus) bei den Sträuchern. Im Bereich der Stauden sind Zyperngras (Cyperus papyrus), Salbei (Salvia officinalis) und Myrte (Myrtus communis) einige Beispiele. Für die Anordnung der ins gesamt 950 Bäume, Sträucher, Bodendecker, Kletterpflanzen, Blumen und Gräser wurde ein exakter Pflanzplan entworfen, der selbst wie ein Kunstwerk aussieht. Das harmoni sche Bild prägen Gruppenpflanzungen und verschiedene Reihenpflanzungen, welche die geschwungene Form der Gehwege aufneh men. Reihenpflanzungen gibt es auch ent lang sämtlicher Dachkanten. Auch wenn die Pflanzenauswahl klimaangepasst getroffen wurde, so ist doch zusätzlich eine automati sche Bewässerungsanlage über Tropfschläu che installiert.

Grünraum spielte bei der Planung des Valletta Design Centers eine große Rolle und sollte auch der Öffentlichkeit zugutekommen.

Die mehrstufigen Podeste im Theaterbereich sind mit Holzdielen auf einer Metall unterkonstruktion gebaut.
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Stark wie der Baum

Bäume sind auf Dächern hohen Kräften durch Winddruck und Windsog ausge setzt, weshalb sie dauerhaft lagesicher zu verankern sind. Die Entscheidung der Planer fiel schnell auf die ZinCo-Baumverankerung Robafix, da diese ohne Dach durchdringung auskommt und einfach zu handhaben ist. In den vorgesehenen Baumquartieren wurden die 1 mal 1 Meter großen Rasterelemente aus Recyc lingkunststoff verlegt und darin jeweils drei Ankergrundplatten aus Aluminium passgenau zur Größe des Wurzelballens positioniert. An diesen Ankerpunkten befestigten die Arbeiter dann die Spannbänder um den Wurzelballen. Ein Zusam menziehen oder Herausziehen der Ankerpunkte ist so ausgeschlossen und der Wurzelballen dauerhaft stabilisiert.

Charakteristisch für diesen Dachgarten ist die geschwungene Wegführung durch eine prachtvoll gestaltete Bepflanzung. Fotos] Doric Studio/ZinCo

Ausgezeichnete Inspiration

Das vielseitige Valletta Design Cluster ist eine Plattform für Design, Innovationen und Projekte mit kultureller und sozialer Wirkung. Es ist ein Raum für Dialog und Inspiration, und das nicht nur unter den Kunstschaffenden. Dank Öffnung nach außen findet auch die Öffentlichkeit einfa chen Zugang zur Kultur- und Kunstszene Maltas und zum wundervollen Dachgarten, der als grüne Oase für Entspannung und Wohlbefinden aller sorgt. Und das ist ein großer Gewinn – genau wie dieser: Das Architekturbüro Doric Studio wurde mit dem Projekt Valletta Design Cluster als Finalist für den internationalen Wettbewerb „CITY‘SCAPE City_Brand & Tourism Landscape Award 2021“ nominiert und in der Kategorie „City Landscape“ ausgezeichnet.

www.zinco.de

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Tokio, Japan

Saint-Gobain Weber GmbH Schanzenstr. 84 40549 Düsseldorf Tel. 0211 91369-0 info.deutschland@sg-weber.de www.de.weber

Große Formate auf WDVS

Großformatige Fassadenelemente liegen im Trend. Bei der Gestaltung der Gebäudehülle setzen Planende immer häufiger auf große Formate. Um eine energieeffiziente und gleichzeitig schlanke Konstruktion zu erzielen, lassen sich die Großformate auch problemlos auf gedämmten Fassaden verkleben.

Große, fugenarme Keramikfassaden wurden bislang zumeist als vorgehängte Konstruktion mit sichtbaren Befestigungselementen realisiert. Mit dem Wärmedämm-Verbundsystem weber.therm style lassen sich Naturstein- und Kermaikplatten auch direkt auf der Dämmebene verkleben. Sichtbare Befestigungsmittel wie Schrauben oder Rahmen entfallen. Die Dämmleistung wird nicht beeinträchtigt. Das Gesamtsystem ist zudem wesentlich schlanker als eine vorgehängte Fassade. Es eignet sich damit auch für Objekte mit engen Bebauungsgrenzen.

Spezialkleber als Spannungspuffer

Bauphysikalische Aspekte, wie hygrothermische Einflüsse, das Feuchtigkeitsmanagement innerhalb der Konstruktion oder ein starkes Temperaturgefälle im System, wurden bei der Entwicklung des neuartigen WDVS berücksichtigt. Ein systemeigener Spezialkle ber wirkt als Puffer für die Spannung, die durch die unterschied liche Flexibilität der Systemkomponenten entsteht, sowie als Haft vermittler zwischen Oberflächenmaterial und WDV-System.

Abwechslung an der Fassade

Insbesondere wenn Teilflächen mit wechselnden Oberflächen ge staltet werden sollen, kommen die Vorteile von weber.therm style voll zur Geltung. Materialwechsel zwischen Putz und beliebigen an deren Oberflächen, etwa aus Glas, Naturstein oder Keramik, lassen sich auf der durchgehenden mineralischen Dämmschicht problem los realisieren.

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Schule in Stockholm

Unterschiedlich große, quadratische Fenster sorgen neben der Fassadenfläche für ein modernes Erscheinungsbild.

Mit Liebe zum Detail: Der Dachaufbau der Långbrodals skolan erfolgte als Doppelstehfalzdeckung.

Die Långbrodalsskolan in Stockholm

Ein Schulbau, der neben dem Anspruch von Bildungsvermittlung seinen Ausdruck in der Architektur findet

In Stockholm steht eine der ältesten Schulen, die Långbrodalsskolan aus dem Jahr 1915, ein imposantes Back steingebäude in ziegelroter Farbe mit einem auffallenden vortretenden Hauptportal. Ein im Giebel aufgesetztes Ziffernblatt folgt zuverlässig dem Gong der Schulglocke.

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architektur]

Auch nach der Umgestaltung noch ein zweites Zuhause für junge Schülerinnen und Schüler: die

in Stockholm.

Die Schule, die bei Schülern, Schulleitung und Eltern den geschätz ten Namen „das Schloss“ trägt, erfreut sich nach wie vor einer großen Beliebtheit. Als der Bedarf an weiteren Schulklassen stetig anstieg, wurde vor rund 10 Jahren der Bau einer Erweiterung be schlossen. Die Herausforderungen dafür waren groß. Schulbauten haben in der heutigen Zeit viel zu leisten und müssen ganz andere Anforderungen und Bedürfnisse berücksichtigen als in früheren Zeiten, in denen die Aneinanderreihung von Unterrichtsräumen im Fokus stand. Doch heute ist die Schule für die jungen Schülerin nen und Schüler zu einem zweiten Zuhause geworden, in dem ge meinsam gelernt, gegessen und gespielt wird. Des Weiteren spielte der Standort und somit der Altbau eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung des Erweiterungsbaus.

Das Architekturbüro Niras Arkitekter aus Stockholm wurde mit dem Neubau beauftragt. Sie konnten mit ihrem städtebaulichen Ansatz, dem Altbau auch in Zukunft seine besondere Wirkung zu belassen und den Anbau mit gebührendem Abstand in die um gebende Schullandschaft zu integrieren, überzeugen. Und so steht heute neben dem „Schloss“ ein lang gestrecktes klassisches Sat teldachhaus. In Anlehnung an die Dächer des Bestandes wählten die Architekten bei ihrem Anbau ebenfalls eine 45 Grad schräge Dachneigung in einer neu interpretierten Ausführung: Der Baukör

per wird von einer filigranen Haut aus Rheinzink-Titanzink umhüllt – das Gegenstück zur schweren Bauweise des Altbaus in Backstein – zurückhaltend und doch eigenständig.

Das neue Schulgebäude ist 82 Meter lang und verfügt über zwei Etagen sowie einen ausgebauten Dachboden. Im Inneren spiegelt der Neubau den heutigen gesellschaftlichen Trend im Schulbau wi der: Im Zentrum befindet sich der lichtdurchflutete Eingang, der als großer, flexibler Raum für Versammlungen und Veranstaltun gen genutzt wird. Großräumige Flure mit integrierten Break-outBereichen, Rückzugsorten und Begegnungsräumen für sporadische Treffen sowie großzügige Einblicke und Durchblicke vermitteln den Schülerinnen und Schülern eine Atmosphäre, mit denen sie sich identifizieren können.

Hinter den unterschiedlich großen quadratischen Fenstern befin den sich die Klassenräume, die nebenan noch kleinere Lernräume für individuelle Lernmöglichkeiten anbieten. Für die Innenräume wählten die Architekten natürliche Materialien – Kalkstein, Ahorn holz, Leder und Metall –, Materialien, die auch in Zukunft noch ihre Wirkung erzielen und robust sind. In einigen Räumen wurden Akzente aus Textilien wie Wolle und Leinen gesetzt. Vollendung findet das Materialkonzept in den natürlichen Pastelltönen Lila, Grün und Blau.

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Långbrodalsskolan

Ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit

Einen visuellen Anreiz für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen, haben die Archi tekten konsequent bei der Fassadenge staltung fortgesetzt. Die Dachfläche und die Fassadenflächen wurden in RheinzinkprePatina schiefergrau ausgeführt. Vorab wurden die Paneele im Werk in einem Vorbewitterungsverfahren hergestellt mit dem Effekt, dass von Beginn des Einbaus an die gewünschte Optik in gleichmäßiger Farbe gegeben ist. Zur Ausführung kam eine filigrane vertikale Linienführung mit unterschiedlich breiten Paneelen zwischen 180 Millimetern und 430 Millimetern in klassischer Verlegtechnik: Die 2.500 Qua dratmeter große Fassadenfläche wurde als Winkelstehfalzsystem ausgeführt, die 3.000 Quadratmeter große Dachfläche als Doppelstehfalzsystem. Lediglich die Giebelseiten sind nicht bekleidet. Die Stadt Stockholm nutzt diese Flächen für die künstlerische Darbietung im öffent

lichen Raum. Die Dachdeckung erfolgte auf einem unbelüfteten Dachaufbau. Die Unterkonstruktion für die Zink-Doppel stehfalzdeckung besteht aus Holzwerk stoffplatten mit einer Kombination aus Bitumendachbahn und Strukturmatte als Trennschicht. Aus brandschutztechni schen Gründen wurden die Fassadenflä chen mit Stahltrapezprofilen anstelle von Holz als Unterkonstruktion ausgeführt. Schularchitektur, so heißt es bei Niras Ar kitekter, ist eine Kombination aus guter Architektur, die Erfüllung funktionaler Anforderung, die Liebe zum Detail, die zu mehr Wohlbefinden beiträgt sowie eine Umgebung, in der die jungen Menschen sich konzentrieren können. Ihr Bestreben, nachhaltig zu bauen, umfasst den ganz heitlichen Blick unter Einbeziehung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten. Gerade im Schulbau ist es wich tig, den Kindern und jungen Erwachsenen

Vorbildliches zu präsentieren. Die neuen Impulse von der Långbrodalsskolan, die in der Architektur ihren Ausdruck finden, sind bis weit in ihre Umgebung zu spüren: Nachdem der Neubau im Herbst 2017 eröffnete, wurde er schon bald von den Stockholmer Bürgern zum Gebäude des Jahres gewählt.

NIRAS

Stockholm, Schweden info@niras.se www.niras.com/

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Von ziegelrot zu schiefergrau: Im Zuge der Gestaltung wurde die Schule mit Rheinzink-prePATINA schiefergrau verkleidet. Fotos] RHEINZINK

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architektur]
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Wohnhaus in Niederbayern

Konsequent in Holz gehüllt

Niederbayerisches Wohnhaus im Passivhausstandard

Wenn Planer für sich selbst bauen, entsteht mitunter ein Paradebeispiel für Detailreichtum und Konsequenz. Ein Wohnhaus für sich und seine Familie schuf Manuel Breu im niederbayerischen Schönau nach streng ökologischem Ansatz. Passivhausstandard, Naturbaustoffe und regional inspirierte Architektur kennzeichnen das Projekt. Den Dämmbeitrag lieferten ausschließlich Holzfaserprodukte. Sie verbinden ein Naturmaterial mit dem Anspruch an Energieeffizienz und Wohngesundheit.

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Das Wohnhaus der Familie Breu reagiert mit einer leicht asymmetrischen Kubatur auf das umgebende Gelände und zitiert gleichzeitig regionaltypische Bauformen.

Inmitten einer typisch niederbayerischen Hügellandschaft abseits großer Verkehrswege hat die Bauherrenfamilie um Manuel Breu mit seinem Ingeni eurbüro Schonzeit ihr eigenes Wohnhaus geplant und gebaut. Am Ortsrand der knapp 2.000 Einwohner zählenden Gemeinde Schönau, im Landkreis Rottal-Inn gelegen, bietet das Einfamilienhaus auf 200 Quadratmetern und drei Geschossen Platz für die dreiköpfige Familie des Holzbauingenieurs.

Moderne Interpretation regionaler Baukultur

Der Entwurf lehnt an das typische Rottaler Stadlhaus, also an ursprüngliche Scheunenarchitektur der Region, an und zeigt sich als schlichte Kubatur mit Satteldach und ohne Dachvorsprung. Durch geringe Abweichungen in den Symmetrien wird jedoch die zeitgenössische Interpretation der archetypi schen Gebäudeform erkennbar: Eine fallende Traufe im Norden, eine leicht verwinkelte Westfassade, die im Inneren für eine interessante Raumkompo sition sorgt, sowie unregelmäßig platzierte Fenster und Übereckverglasun gen erzeugen ein gestalterisches Spannungsfeld.

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Holz und

Baustoffe, soweit das Auge reicht

Den augenscheinlichsten Bezug zur gebauten und natür lichen Landschaft stellen die verwendeten Materialien her, darunter überwiegend Holz und Lehm. Die äußere Gebäudehülle und innere Raumhülle sind ausschließlich mit heimischen Holzarten bekleidet. Während die Fas sade mit sägerauer, unbehandelter Lärche beplankt ist, findet sich in den Wohnräumen rundum Tannenholz, darüber hinaus auch Lehmoberflächen an den händisch abgerundeten Fensterlaibungen sowie Lehmputz mit Flachsgewebe an den Wänden. In der gesamten Kons truktion sollten keine Folien oder Dichtungsschäume zum Einsatz kommen, sondern nur Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen und eine Systembe schichtung aus Lehm. Sämtliche Sparren, Balken, Träger und Möbel sind leimfrei in Massivholz ausgeführt, zu dem gibt es keine Gipskartonwände. Statt außen weitere Flächen zu versiegeln, entstanden ein offener Carport und ein begrüntes Dach als Gebäudeabschluss.

Einfach Ausschreiben – erfolgreiche AVA-Software seit 15 Jahren

Seit 15 Jahren entwickelt AVAPLAN erfolgreich die bekannte und mit mehreren Tausend Lizenzen weit verbreitete AVA-Software für alle Bauplaner und Bauplanerinnen. Vom klassischen Architektur- und Bauplanungsbüro bis zu den Bauverwaltungen von Städten und Gemeinden wird AVAPLAN bundesweit eingesetzt.

Die Software enthält alles, was für den Prozess von Ausschreibung, Vergabe, Abrechnung und Projektkostenverfolgung nötig ist. Das Programm ist schlank, intuitiv und einfach zu bedienen. Dadurch wird schnelles und effizientes Arbeiten ermöglicht. Für einen rei bungslosen Einstieg sorgen die kostenfreien Quickstart-Videos und ein Handbuch, die teure Schulungen überflüssig machen. Zur Un terstützung steht zudem das erfahrene und geschulte AVAPLANSupport-Team zur Seite, das bei Fragen kontaktiert werden kann.

Vom Leistungsverzeichnis bis zur Rechnungsprüfung und von der Projektkostenverwaltung bis zur Verarbeitung vom GAEB- und BIM-Daten enthält AVAPLAN alles, um Bauprojekte erfolgreich ab zuwickeln.

Die kostenfreie Edition AVAPLAN Base lässt sich einfach herunter laden und zeitlich unbegrenzt nutzen. Der spätere Umstieg auf eine der Pro-Editionen mit zusätzlichen Funktionen ist jederzeit nahtlos möglich.

Download AVAPLAN Base unter www.avaplan.de

AVAPLAN Software GmbH Bölschestr. 76 · 12587 Berlin Tel. 030 64494417-0 Fax 030 64494417-44 kontakt@avaplan.de www.avaplan.de

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naturbelassene
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Fassaden- und Innendämmung aus Holzfaser

All diese Details belegen, dass das Schö nauer Wohnhaus konsequent nach öko logischen Kriterien ausgeführt ist. Für die Wärmedämmung wurden ausschließlich Produkte aus Holzfasern von Gutex ver wendet, laut Planer nicht zuletzt aufgrund des natureplus®-Zertifikats, das den Holz faserdämmstoffen aus dem Schwarzwald besonders nachhaltige und wohngesunde Eigenschaften attestiert. An den Außen wänden schließt die feuchteabweisende Dämmplatte Multitherm in 60 Millimeter ab. Sie wird als Außenbeplankung direkt auf der Ständerkonstruktion angebracht und dient als Dämmschicht der hinterlüf teten Fassade. Als Zwischensparrendäm mung kam die flexible Holzfaserdämm matte Thermoflex in 220 Millimeter bzw. im Dach in 240 Millimeter Dicke zum Einsatz. Auch auf dem Dach schließt die robuste, feuchteabweisende Dämmplatte,

hier inklusive einer zusätzliche Unterdeck bahn, den Konstruktionsaufbau ab. Der hocheffizienten Dämmleistung zur Erfüllung des Passivhausstandards dienen schließlich auch Innen- und Bodendäm mungen auf Holzfaserbasis. An den Wän den wurden Dämmplatten in 40 Milli meter verwendet. Zusammen mit der für Holzfaserdämmplatten konzipierten luft dichten Hohlraumdose der Firma Kaiser lässt sich die Thermoroom als Installations ebene für Elektroleitungen nutzen.

Die unterschiedlichen Anforderungen der Dämmleistung an den Boden in UG, EG und OG nehmen die verwendeten Platten auf. Und nicht zuletzt schließen Keil- und Laibungsdämmungen des holzfaserbasier ten Fensteranschluss-Systems Implio die thermische Hülle ab. Insgesamt wurden im Holzhaus der Fami lie Breu circa 50 Kubikmeter Holz verbaut,

was einer CO2-Kompensation von circa 50 Tonnen entspricht. Die rund 130 Kubik meter Holzfaserdämmstoffe tragen zur Kompensation von weiteren 13 Tonnen CO2 bei – soviel, wie ein Kleinwagen auf einer Strecke von rund 118.500 Kilome tern ausstößt. Das entspricht fast drei Erd umrundungen und dokumentiert aktiven Klimaschutz.

www.gutex.com

Schonzeit

Schönau manuel.breu@schonzeit.org www.schonzeit.org

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Bis ins letzte Detail folgt das Wohnhaus ökologisch-nachhaltigen Kriterien. Die Innenräume sind vom Boden bis zur Decke mit Tannenholz verkleidet oder in Lehmputz gehüllt. Fotos] © simonrainer.com
© Marcus Jacobs ◾ STARS & NEWCOMER:INNEN IM INTERVIEW ◾ ZUR ZUKUNFT VON ARCHITEKTUR & BAUEN ◾ 40 MAL PRO JAHR

Der neue SNP dome ist mit seiner geschwungenen DOMICO Planum-Fassade

tion Park und Magnet für tausende Sportfans.

Ein Käfig für die Löwen

SNP dome im Heidelberg Innovation Park

Die in zweijähriger Bauzeit errichtete Großsporthalle ist seit der Eröffnung 2021 wichtiger Schauplatz für sportliche und kulturelle Veranstaltungen in Heidelberg. Bekannte Bundesliga Vereinsmannschaften wie die Handballer Rhein-Neckar Löwen oder die Basketball MLP Academics Heidelberg nutzen den SNP dome regel mäßig als Spielstätte. Architekonische Besonderheit ist die gelungene Fassadengestaltung mit dem gerundeten und geschwungenen Domico Planum-System.

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der Eyecatcher im Heidelberg Innova architektur] SNP dome in Heidelberg

enden die unteren Fassadenabschlüsse wellenförmig.

Wie die Stadt Heidelberg ermittelte, ist rechnerisch mehr als jede vierte bürgerliche Person in einem der rund 120 Sportvereine aktiv, die insgesamt rund 45.000 Mitglieder zählen. Für Vereine und den Schulsport reichten die Kapazitäten der vorhandenen Sportstät ten in Heidelberg längst nicht mehr aus. Zudem bot keine Halle in der Stadt die Möglichkeit, Sportveranstaltungen mit mehr als 1.500 Zuschauer:innen abzuhalten. Gute Gründe, sich für den Bau einer Großsporthalle einzusetzen. Seit 2021 ist sie nun in Betrieb und trägt den Namen SNP dome. Das Softwareunternehmen SNP Schneider-Neureither & Partner SE hatte eine Vereinbarung über die Namensgeber- und Partnerschaftsrechte der Großsporthalle mit einer Laufzeit von zehn Jahren unterzeichnet. Die neue Halle bietet Platz für rund 5.000 Zuschauer:innen und ist mittlerweile wichtiger Schauplatz für sportliche und kulturelle Veranstaltungen im Heidelberger Raum. Unter anderem dient der SNP dome vielen Sportvereinen als Trainings- und Wettkampfort: Beispielsweise nutzen ihn die Bundesligamannschaften im Basket ball MLP Academics Heidelberg als Heimspielstätte und im Hand

ball die bekannten Rhein-Neckar Löwen als Zweitspielstätte. Auch Schulsport findet in der Halle statt. Zur Planung und Bauausfüh rung entschied sich die Bauherrschaft für das gemeinschaftliche Konzept der Architektur Concept Pfaffhausen + Staudte GbR und der Zech Sports GmbH (ehemals BAM Sports GmbH) als General unternehmer. Im September 2018 erfolgte der Spatenstich.

Blick in den SNP dome

Die multifunktionale Sporthalle erfüllt in idealer Weise die Bedürf nisse des Schul- und hochklassigen Vereinssports. Sie ist flexibel in der Inneneinrichtung, sodass zudem auch kulturelle Veranstaltun gen stattfinden können. Verschiebbare Teleskoptribünenanlagen ermöglichen Spielfelder mit variablen Abmessungen. Bei Basket ballspielen können 2.884 Sitz- und 2.116 Stehplätze (insgesamt 5.000 Plätze) und bei Handballspielen 2.658 Sitz- und 1.476 Steh plätze (insgesamt 4.134 Plätze) zur Verfügung gestellt werden. Im

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Während der obere umlaufende Fassadenabschluss der Großsporthalle exakt waagerecht verläuft, Fotos] DOMICO

Wellenform am Fassadenfußpunkt

Foto] © ARC

Hersteller: DOMICO

Seit der Gründung im Jahr 1978 in Vöckla markt (OÖ) erweitert das Familienunter nehmen DOMICO kontinuierlich seine Pro duktpalette und verarbeitet jährlich an vier Standorten bis zu 20.000 Tonnen Metall zu Dach- und Fassadensystemen.

www.domico.at

Fassadenarbeiten: Fritztechnologie

Das Unternehmen beschäftigt zurzeit ein Team mit rund 110 Mitarbeitern und bietet ein breites Leistungsspektum rund um die Gebäudehülle in Klempner-/Spenglertechnik und dem Metallleichtbau einschließlich Flach dachabdichtungen an. Mit über 40 Jahren Fir mengeschichte verfügt Fritztechnologie über das entsprechende Know-how und bearbeitet heute Projekte in ganz Süddeutschland und bei entsprechender Objektgröße auch euro paweit.

www.fritztechnologie.de

sogenannten Hospitality-Bereich befindet sich ein Business Club für 250 Be sucherinnen und Besucher, sechs Logen und 140 Business-Sitzplätze. Es gibt vier Vereinsumkleiden, zwei Profiumkleiden, Catering- und Loungebereiche, Kioske sowie vier Büroeinheiten. Die Bedürfnisse und Anforderungen von Menschen mit Behinderungen sind im Bau und in der Ausstattung umfang reich berücksichtigt worden. Der maximale Halleninnenraum im SNP dome umfasst 1.800 Quadratmeter. Abhängig von der Stellung der Teleskoptribü nen kann der Innenraum variieren, was die multifunktionale Nutzung für vielfätigste Veranstaltungsformate ermöglicht.

Runde Ecken und La-Ola-Wellen

Die architekonisch gelungene Gestaltung der metallischen Außenhülle des SNP dome ist Eyecatcher im Heidelberg Innovation Park. Zur Umsetzung ihrer Architekturidee des vertikal gegliederten Fassadenrasters entschieden sich Planer und Bauherr für Planum-Systemprofile von Domico. Das Fassa densystem mit ebener Oberfläche und Deckbreiten bis 800 Millimeter gibt Außenflächen eine großzügige Linie und hochwertige Anmutung. Unter schiedliche Profilbreiten und Verlegemöglichkeiten, aber auch Kombina tionen mit anderen Domico-Profilen bieten Architekten zudem vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Das Ergebnis dieses Produktionsprozesses ist eine

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hohe Verlegequalität und Langlebigkeit des Systems. Da rüber hinaus sorgt der größtmögliche Vorfertigungsgrad für eine wirtschaftliche Bauausführung und, hinsichtlich der Betriebskosten, auch der Bauunterhaltung. Für die Fassadenbekleidung am SNP dome kamen Domico Pla num-Fassadenprofile mit einer Baubreite von 400 Milli metern zum Einsatz. Durch diese kleinteilige Ausführung ist die segmentförmige Anordnung der Planum-Profile in der Rundung kaum wahrnehmbar. Während der obere umlaufende Fassadenabschluss der Großsport halle exakt waagerecht verläuft, enden die unteren Fas sadenabschlüsse wellenförmig. Die zweite La-Ola-Welle ergibt sich innerhalb der Fläche durch die vertikale An ordnung der Planum-Profile in zwei Farbbeschichtungen – im dunkleren und helleren Metallicfarbton RAL 9007 und RAL 9006.

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Kunden durch digitale Services unterstützen: Dafür wurde LAMILUX ganz aktuell mit dem Architects’ Darling® 2022 in Silber ausgezeichnet. Denn der Spezialist für Tageslichtsysteme baut sein digitales Kundenerlebnis immer weiter aus.

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Zwickau

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Aus den Nähe betrachtet, ensteht die Wellenform am Fassadenfußpunkt durch die gleichmäßige Abtreppung der Planum-Fassadenprofile. Foto] DOMICO

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Foto] © PeopleImages

Die zweite La-Ola-Welle ergibt sich innerhalb der Fläche durch die vertikale Anordnung der Planum-Profile in zwei Farbbeschichtungen – im dunkleren und helleren Metallic-Farbton RAL 9007 und RAL 9006.

Als Befestigungsgrund für die Planum-Fassadenprofile dienen in den ebenen Flächen ausgedämmte Kassettenprofile, der Bereich der Rundungen besteht aus Stahlbetonwänden. Zum System gehörende Modulleisten ermöglichen die durchdringungsfreie, dehnungsgerechte Befestigung der Fassadenprofile. Zuständig für die Bauausführung war die Firma Fritztechnologie mit ihrem neuen Firmensitz in Murr.

Herausforderungen meistern

Auch die Fassadenbekleidung des SNP dome wurde mit ihren gestalterischen und technischen Herausforderungen in enger Zusammenbeit mit Domico im Sinne des Architekten und Bauherrn in bester Ausführungsqualität gemeistert. „Die Planung und Umsetzung des Projektes wurde gemeinsam mit Zech Sports bearbeitet. Dabei konnten wir in multiprofessioneller Teamarbeit an Lösungen für die Herausforderungen arbeiten. Erzielt wurde ein Ergebnis vom Detail im Innenraum über die Planung des Leitsystems bis hin zum Äußeren der Halle, das unserem gestalterischen Anspruch an ein Projekt gerecht wird“, freut sich Diplomingenieur und Architekt Guido Pfaff hausen über das Geschaffene und lobt auch das Fassadensystem: „In der Produktbeschreibung der Domico PlanumFassade heißt es: Um Großes zu erreichen, kommt es auf die kleinsten Details an. Diesem Anspruch wollten wir in der Planung und Umsetzung der Großsporthalle in Heidelberg gerecht werden. Durch die Ausformungen der runden Gebäudeecken und der geschwungenen Unterseite des Fassadenabschlusses zum Glasbereich hin gab es vielfältige Herausforderungen, die wir mithilfe der technischen Unterstützung von Domico meistern konnten. Dabei wurde auf Nachhaltigkeit durch Wirtschaftlichkeit, Dauerhaftigkeit und Ästhetik mit hoher Selbstreinigungsfähigkeit genauso geachtet wie auf die Beständigkeit der Metallfassaden. Diese sind zudem 100 Prozent recycelbar und wurden ohne Verklebungen oder Verbundstoffe montiert. Die fachmännische Beratung durch Domico hat unsere Fragen in Lösungen verwandelt.“

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Sicher konstruiert, fachgerecht montiert
Zeichnungen] DOMICO Detail Übergang Planum auf Kassette und Mauerwerk Detail Übergang gerader Bereich auf Rundung

Sport pur

DECATHLON Store Köln-Marsdorf

Im August 2016 erwarb der französische Sportartikelhersteller DECATHLON das ehemalige Kauflandobjekt im Gewerbegebiet Köln-Marsdorf. Die Immobilie an der Dürener Straße verfügt über eine Bruttogeschoss fläche von insgesamt 14.800 Quadratmetern und ist aufgrund der idealen Verkehrsanbindung durch die direkte Lage am Autobahnkreuz Köln-West optimal erreichbar und somit ein idealer Standort für eine weitere Filiale der Sportwarenkette.

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architektur] DECATHLON
Store in Köln
Das großformatige Werbeelement mit dem Schriftzug DECATHLON auf dem Dach des Eingangsbauwerks ist bereits von der Autobahnabfahrt aus deutlich zu erkennen.

DECATHLON leitete umgehend die Restrukturierung des Objektes ein und beauf tragte das Düsseldorfer Architekturbüro thelenarchitekten als Generalplaner mit den Sanierungs- und Umbaumaßnahmen. Das architektonische Gesamtkonzept zielte zunächst auf eine wesentlich ver besserte städtebauliche Integration und somit auch auf eine optimale optische Wahrnehmung der Handelsimmobilie ab. Ausgangspunkt für die Planung war der Grundstücksbereich an der Straßenkreuzung Dürener Straße Ecke Hermann-Hein rich-Gossen Straße in Köln-Marsdorf. Um diesen Bereich signifikant aufzuwerten und eine positive Adresswirkung für den DECATHLON Store zu erwirken, wurde ein Sportpark entlang der Dürener Straße angelegt, das Kopfgebäude mit seinen Aufzugsanlagen umgestaltet und ein neuer Vorplatz geschaffen. Bei der Gestal tung der Bauteile stand die Thematisierung der Sportwelt im Vordergrund. Für den Sportkonzern DECATHLON haben die Freianlagen der Stores stets einen hohen Stellenwert. Sie dienen nicht nur der Adressbildung, sondern werden als Angebot für die Kunden verstanden. Einzigartig in Deutschland ist dieser öffent lich zugängliche Sportpark direkt vor dem Sportfachmarkt in Köln-Marsdorf. Der Sportpark ist in den gesamten 3.130 Quadratmeter großen Freianlagenbereich integriert, jedoch durch die Gestaltung der Grünflächen mit seinen Zuwegun gen sowie diversen Präsentations- und Aktionsfeldern mit Aufenthaltsflächen

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Der Sportpark ist in den gesamten 3.130 Quadratmeter großen Freianlagenbereich integriert.

akzentuiert. Als Materialien wurden hier anthrazit- und ockerfarbene Kiesbeläge eingesetzt. Durch die dreidi mensionale Abbildung im Straßenraum ist der Sport park schon von Weitem wahrnehmbar. Mit einer Größe von 2.500 Quadratmetern bietet er Spielflächen für die unterschiedlichsten Sportarten, u. a. Boulebahnen, asphaltiertes Basketballfeld, Streetballfeld, Volleyball feld, Tischtennisbereich, Fahrrad- und Inliner-Parcours, Kunstrasenplatz und Multiaktionsfläche. Für die kleinen Sportler lädt der 220 Quadratmeter große Playground zum Spielen, Klettern, Rutschen und Toben ein. Alle Spielfelder sind frei zugänglich und es können hier die unterschiedlichsten Sportartikel getestet bzw. kennen gelernt werden. Sportvereine haben die Möglichkeit, ihre Sportarten der Öffentlichkeit vorzuführen und zu dem kann die Fläche auch für private Events wie z. B. Kindergeburtstage, Sportvereinsfeiern etc. reserviert werden. Eine ansprechende Außenterrasse rundet das Angebot ab.

Der zweite wesentliche Eingriff in die vorhandene stadträumliche und architektonische Situation war die Umgestaltung des sogenannten Kopfbauwerks. Um die Wirkung des groben, ungestalteten Volumens zu ver bessern, wurde die Hälfte der Aufzugsanlagen entfernt und das neue Eingangsbauwerk vorgesetzt. Als Materia lien für das Eingangsgebäude wurden anthrazitfarbene,

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Das Podest mit seinen Sitzstufen aus geölter Esche lädt zum Verweilen ein.

hochverdichtete Holzfaserwerkstoffplatten verwendet. Das großformatige Werbeelement mit dem Schriftzug DECATHLON auf dem Dach des Eingangsbauwerks ist bereits von der Autobahnabfahrt aus deutlich zu er kennen und bildet somit ein zeichenhaftes LandmarkObjekt.

Zur Erzielung einer maximal großen Verkaufsfläche wur den im Erdgeschoss sämtliche statisch nicht relevanten Wände und Decken entfernt. Zudem wurde ein Auf zugsbereich komplett entkernt, um eine repräsentative Stahltreppe zu integrieren, welche die Parkdeckebenen mit der Verkaufsfläche verbindet. Das umrahmende Podest mit seinen Sitzstufen aus geölter Esche lädt zum Verweilen ein. Die sachlich-nüchterne und großzügige Optik des 4.200 Quadratmeter großen Verkaufsraums wird durch eine helle Epoxidharzbeschichtung des Fußbodens und einen anthrazitfarbenen Wandanstrich erzielt. Ein ausgefeiltes LED-Lichtsystem betont das Sor timent der einzelnen Sportartikel, die überwiegend auf Stahlregalen mit Drahtböden und Schütten präsentiert werden.

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Aufgrund seiner Eigenschaften – porenfreie Oberflächenverede lung Surfaseal®, hervorragende Hygienebedingungen, Langlebigkeit, Strapazierfähigkeit, Reinigungsfreundlichkeit, HACCP-Zertifizierung ist Glasbord® nicht nur Marktführer in der Nahrungsmittelindustrie, sondern auch einsetzbar in vielen Bereichen der Freizeit, beispiels weise beim Bau einer Wildkammer. Wir bieten Glasbord® sowohl als Plattenware, als auch als Deck schicht für Sandwichpaneele in verschiedenen Brandklassifizierungen (B-s1-d0, B-s2-d0 und E) an.

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Landwirtschaft
Wildkammer Die erweiterten Gänge bewirken ein verbessertes Einkaufserlebnis. Der neue Umkleidebereich bietet umfangreich Platz.
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Textilbezüge an den Warenträgern und entsprechend gekleidete Schaufensterpuppen weisen auf die in den Gängen inszenierten Sportarten hin. Inzwischen umfasst das Sortiment über 70 da von, für welche Sportbekleidung, Sportschuhe, Sportutensilien und Sportgeräte zur Verfügung stehen. Auch Sportgroßgeräte wie Zelte, Surfbretter, Kanus, Fitnessgeräte, Fahrräder, Fußballtore, Basketballkörbe, Tischtennisplatten und Campingmöbel stehen zum Verkauf und runden das Angebot ab. Neben mehr als 75 Eigenmarken – den sogenannten Passion Brands für Damen, Herren und Kinder – bietet das französische Unternehmen auch international renommierte Labels wie Nike, Adidas oder Umbro an.

Im Bereich der Servicepoints werden Serviceleistungen angeboten, u. a. die Reparatur und Justierung von Fahrrädern, Ski- und Snow boardservice, Schlittschuhservice, Schlägerbespannung (z. B. für Tennis, Badminton und Squash), Batterie- und Armbandwechsel sowie die Personalisierung von Textilien in Form von Beflockung und Bedruckung.

Seit der Eröffnung im März 2017 wurde der Standort in Köln-Mars dorf sehr gut angenommen, sodass der Store in einem zweiten Bauabschnitt um eine zusätzliche Verkaufsfläche im Untergeschoss erweitert wurde. Um die beiden Geschosse gleichzeitig nutzen zu können, wurden an der östlichen und westlichen Fassadenseite jeweils neue Treppenhäuser mit Aufzügen angeordnet. Durch die Vergrößerung der Verkaufsfläche um weitere 4.300 Quadratmeter und den folglich dadurch höheren Personalbedarf mussten auch hierfür Flächen für Sozial, Sanitär- und Besprechungsbereiche ge schaffen werden. Die an den Nord-, Ost- und Westbereichen ange ordneten Raumzonen hierfür wurden entsprechend verändert und umgeschichtet. Zusätzlich wurden die vorhandenen Raumberei che im Erdgeschoss des Anlieferungsbereichs wieder der Nutzung zugeführt, was einen Umbau in Teilbereichen des Erdgeschosses er forderte. Im Bereich der Aufzüge des Zentrallagers wurden nahezu sämtliche Wände der angrenzenden Räume abgebrochen. Im Untergeschoss wurde die neue, zentral gelegene Verkaufsfläche im Norden durch eine ebenfalls neu geplante Fläche, die jedoch

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Ein 18-Loch-Golfsimulator ermöglicht den virtuellen Abschlag auf derzeit 150 internationalen Golfplätzen.

zunächst nur als Fläche ohne Nutzung definiert ist, be grenzt.

Der Leistungsumfang bezieht sich auf den konstruktiven und technischen Ausbau der zuvor dargestellten Flächen im Erdgeschoss sowie Untergeschoss. Die Erneuerung der technischen Anlagen, der sogenannten Aggregate, ist ge mäß Beauftragung durch DECATHLON zusätzlicher Be standteil des ursprünglichen Leistungsumfangs. Eingriffe in das äußere Erscheinungsbild der Handels immobilie entstanden durch die neue Lüftungsanlage einschließlich der Kühlgeräte für die Klimatisierung der Verkaufsflächen, die auf dem oberen Parkdeck platziert wurden. Hier waren Leitungsführungen auf der Nordfas sade erforderlich. Sonstige Veränderungen an den Fassa den erfolgten durch neue Fenster in der Ostfassade sowie neue Türanlagen in der Nordfassade und im Unterge schoss.

Durch die Erweiterung auf die doppelte Verkaufsfläche von nunmehr 8.500 Quadratmetern ist der DECATHLON Store in Köln-Marsdorf größer als ein Fußballplatz und somit zum größten Flagship Store in Deutschland gewor den.

Für mehr Komfort und ein verbessertes Einkaufserlebnis sorgen die erheblich verbreiterten Gänge auf den Ver kaufsflächen. Auch der nun großzügig gestaltete Umklei debereich bietet umfangreich Platz und ist mit Sitzmög lichkeiten ausgestattet.

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Auf einer 20 Meter langen Lauf- und Radstrecke kann das Equipment für diese Sportarten getestet werden.

Das Sporterlebnis auf zwei Etagen präsentiert Raum für Besonder heiten. So verfügt diese Filiale als erste in Deutschland über einen 18-Loch-Golfsimulator mit derzeit 150 internationalen Golfplätzen, auf denen virtuell das Golfequiment getestet werden darf. Neben den neuen Trainingszonen für die Sportarten Fußball und Basket ball lädt eine im Verkaufsraum integrierte Kletterwand zum Klet tern ein. Eine Slackline ermöglicht das Testen von Sportschuhen und eine etwa 20 Meter lange Lauf- und Radstrecke ergänzt das Testangebot. Die verschiedenen Fitnessgeräte samt Zubehör wer den auf einer großzügigen Ausstellungsfläche gezeigt.

Im Erdgeschoss ist ein 450 Quadratmeter großer begehbarer Cam ping-Showroom mit Campingzelten und allerlei Zubehör plat ziert, weitere Zelte sind im Außenbereich des Stores aufgestellt. Im

Eingangsbereich befindet sich der Bistrobereich mit einer BaristaEcke, die neben Kaffee und Waffeln weitere Getränke und Snacks anbietet.

Der neue Flagship Store von DECATHLON wurde am 10. März 2022 mit verschiedenen sportlichen Veranstaltungen und nachfol genden Aktionstagen eröffnet.

Im Jahr 1976 in Frankreich gegründet, betreibt DECATHLON in zwischen über 85 Filialen in Deutschland, mehr als 1.700 weltweit. Neben diesem DECATHLON Store realisierte thelenarchitekten als Generalplaner auch weitere Filialen in Hagen, Essen, Oberhausen, Berlin sowie Leipzig.

www.thelenarchitekten.de

Im Eingangsbereich befindet sich der Bistrobereich mit einer Barista-Ecke, die neben Kaffee und Waffeln weitere Getränke und Snacks anbietet. Fotos] © www.fotografie-wiese.de

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Fassadenbündigkeit einfach machen.

Alles auf einer Ebene: Der bündige Einbau von Türkommunikationsprodukten des Gira System 106 wertet das Gesamtbild der gedämmten Fassade optisch auf. In enger Abstimmung mit der Fassadenindustrie wurde ein Gehäuse entwickelt, das dies möglich macht. Es ist wind- und wetterfest nach DIN 18015 Teil 5 in moderne Wärme dämmverbundsysteme integrierbar und für Neubauten ebenso wie für Renovierungen geeignet. So gut sieht es aus, wenn Gewerke Hand in Hand arbeiten und Komplexes einfach machen.

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architektur]

Kirche in Texas

1.400 Jahre altes armenisches Vorbild

Kirche Saint Sarkis in Carrollton, Texas

Die innovative Fassade zum Gedenken an die Opfer des armenischen Völkermords von 1915 wurde in Zusammenarbeit mit dem italienischen Hersteller von Architekturoberflächen Fiandre Architectural Surfaces entwickelt. Die neue armenische Kirche Saint Sarkis in Carrollton, Texas, die vom preisgekrönten New Yorker Architekten David Hotson, AIA, entworfen wurde, wurde am 23. April 2022 eingeweiht. Die Kirche feierte ihren ersten Sonntagsgottesdienst am 24. April 2022, dem Tag, an dem die inter nationale armenische Diaspora jedes Jahr der 1,5 Millionen Opfer des armenischen Völkermords von 1915 gedenkt.

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Die Westfassade zeigt ein traditionelles armenisches Kreuz.

Das neue Kirchengebäude ist der alten armenischen Kirche Saint Hripsime nachempfunden, die noch immer in der Nähe von Ar meniens moderner Hauptstadt Eriwan steht. Die Anspielung des neuen Kirchengebäudes auf dieses historische Vorbild stellt die Verbindung zum Erbe Armeniens dar – als erste christliche Nation der Welt, die das Christentum im Jahr 301 n. Chr. annahm – und spiegelt den Glauben und die Ausdauer des armenischen Volkes in

Westliche Fassade: die Gedenkstätte

Die auffälligste dieser zeitgenössischen Innovationen ist die West fassade der Kirche – ein subtiles, aber eindrucksvolles Mahnmal für die 1,5 Millionen Opfer des armenischen Völkermords von 1915. Die Fassade zeigt ein traditionelles armenisches Kreuz oder einen „Lebensbaum“, der aus verwobenen botanischen und geometri schen, der armenischen Kunst entlehnten Motiven besteht. Wenn sich der Besucher der Fassade nähert, löst sich ihr Gesamtdesign in 1,5 Millionen winzige Icons oder Pixel auf, die von jenen kreis förmigen Emblemen abgeleitet sind, die in der armenischen Kunst

siebzehn Jahrhunderten voller Herausforderungen und Umwälzun gen wider. In Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Mitarbeiter, dem Architekten Stepan Terzyan, entwickelte Hotson ein Design, das sowohl nach vorn als auch nach hinten blickt und altherge brachte architektonische und künstlerische Traditionen Armeniens mit zeitgenössischen, digital gesteuerten Design- und Fertigungs technologien verbindet.

tradition immer wieder vorkommen. Die einzelnen Pixel wurden von einem Computerskript generiert, um jedes Pixel einzigartig zu machen. Wie 1,5 Millionen Schneeflocken steht jedes Einzelne von ihnen für einen der 1,5 Millionen Menschen, die 1915 beim Völker mord an den Armeniern ums Leben kamen, darunter auch Mitglie der der Familien, die zur Saint-Sarkis-Gemeinde gehören. Erst die Größe der einzelnen Symbole, die sich über die gesamte Fassade des Gebäudes erstrecken, macht das ganze Ausmaß dieser histori schen Gräueltat greifbar.

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Das Innere der Kirche mit licht durchflutetem Altarraum Fassadendetail

www.hotson.net

Zusammenarbeit

Bei der Umsetzung der Fassade arbeitete Hotson eng mit Fiandre zusammen, dem innovativen Hersteller von architek tonischen Oberflächen, der das revolutionäre DYS-System entwickelt hat, welches das kundenspezifische Bedrucken (mit extrem feiner Auflösung) seiner großformatigen für den Außenbereich geeigneten, UV-beständigen Feinsteinzeug-Re genschutzverkleidungen ermöglicht.

Fiandre, eine Division der Iris Ceramica Group, fertigte die Fas sadenpaneele in seinem italienischen Werk in jeweils genau den Pixelmodulen, die für die Fassade erforderlich sind, und druckte das komplizierte Design in einem anspruchsvollen Prozess. Dieser wurde unterbrochen, als die Covid-19-Pande mie eine totale Schließung der italienischen Industrie verur sachte, doch danach wurde die Produktion vollendet und die fertige Fassade nach Texas verschifft. Installiert wurde sie von Graniti Vicentia Facades unter Verwendung des patentierten Ventilated Facade Systems von Granitech – dem Geschäfts bereich der Iris Ceramica Group für hinterlüftete Fassadensys teme. Man geht davon aus, dass diese Fassade die erste An wendung dieser hochauflösenden Digitaldrucktechnologie für den Außenbereich ist, die den Betrachter optisch in eine Reihe von ineinander verschachtelten visuellen Skalen einbe zieht. Neben der Fassade der Gedenkstätte hat Fiandre die ge samte Palette der Boden-, Wand- und Deckenverkleidungen aus Feinsteinzeug für den Innen- und Außenbereich des SaintSarkis-Campus geliefert.

Das Äußere der Kirche

Die solide graue Masse des Kirchenäußeren, das mit modernen Materia lien verputzt wurde, verweist auf den monolithischen, skulpturalen Cha rakter der alten armenischen Kirchen, die vollständig aus Stein gebaut waren. Die von der Landschaftsarchitektin Zepur Ohanian konzipierte und umgesetzte Gegenüberstellung der monochromen Architektur mit einer üppigen, vielfarbigen Vegetation erinnert an die starke Beziehung zwischen monolithischer Architektur und grüner Landschaft, die für jene alten Kirchen und Klosterkomplexe typisch ist, die noch überall in der armenischen Heimat erhalten sind.

Das Innere der Kirche

Wenn Kirchenbesucher durch die Gedenkfassade kommen, gelangen sie in den leuchtenden Altarraum mit seiner lichtdurchfluteten Kom position skulpturaler Volumina, der dem Inneren von Saint Hripsime nachempfunden ist. In die Außenfassade eingearbeitete konkave Licht höfe reflektieren das starke texanische Sonnenlicht indirekt in den In nenraum, wodurch eine ätherische Beleuchtungsqualität entsteht. Die doppelt gekrümmten Gipsgewölbe, die den Innenraum formen, wurden direkt nach dem Computermodell des Architekten in einem innovati ven Verfahren, das von dem in Toronto ansässigen Hersteller Formglas entwickelt wurde, aus glasfaserverstärktem Gips hergestellt.

www.granitifiandre.de www.irisceramicagroup.com

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David Hotson, AIA, ist der Leiter des 1991 in New York gegründeten Büros David Hotson Architect. Seine Arbeit wurde mit Auszeichnungen des internationalen Architizer A+Awards Programms und des Best of Year Awards Programms des Interior Design Magazine gewürdigt. Er ist ein Absolvent der Yale School of Architecture. David Hotson Architect Blick in den Innenhof Fotos] Dror Baldinger FAIA Detailaufnahme der winzigen Icons oder Pixel, die von jenen kreisförmigen Emblemen abgeleitet sind, die in der armenischen Kunsttradition immer wieder vorkommen.

ÖKOLOGISCHE STADTARCHITEKTUR

In Stuttgart hat die Calwer Passage eine grundlegende Erneu erung erfahren. Deren Fassadenbegrünung ebnet den Weg einer klimabewussten Bauweise. Text: Marc Wilhelm Lennartz

Die Gebäudehülle des neuen Siebengeschossers wird von einer 3-fach isolierverglasten Aluminium Pfosten-Riegel-Fassadenkons truktion ausgebildet. Dabei stammen sowohl die Profile als auch das Fenstersystem für die zu verglasende Fläche von 4.350 m² aus dem Hause der RAICO Bautechnik. Das hier verwendete RAICOSystem THERM+ A-I verfügt dank der patentierten Dämmblock technik über eine stufenlose Wärmedämmung, die Dämmwerte von Ucw = 0,85 W/(m2K) erreicht. Zudem besticht die Pfosten-Rie gel-Fassade durch eine harmonische Optik, die auf scharfkantigen Querschnitten und optimierten T-Verbindungen beruht, welche hohe Vertikallasten von bis zu 600 kg aufnehmen können. Die systemintegrierte Entwässerung erfolgt über durchgängige Hut dichtungen. Das eingesetzte RAICO-Fenstersystem FRAME+ 75 WI verfügt über eine identische Aluminium-Innen- und -Außenschale. Deren thermische Trennung stellt ein Isoliersteg aus dem hochleis tungsfähigen Spezialwerkstoff Thermorit sicher, was etwaige Wär meverluste auf ein Minimum reduziert.

Kühlung, Luftqualität, Wasserspeicher, Lärmschutz

Die Fassadenbegrünung basiert auf einer der Pfosten-Riegel-Fas sade vorgelagerten tragenden Stahlkonstruktion. Diese besteht aus ca. 210 Tonnen Stahl für die rund 2.000 Pflanzgefäße, Troghalter,

Wartungsstege und Gitterroste. Zu den Vorteilen eines begrünten Baukörpers zählen die Kühlungseffekte über erhöhte Verschat tungsflächen und die Verdunstung der Pflanzen. Des Weiteren werden mit der Bepflanzung Schadstoffe aus der Luft gefiltert. Da rüber hinaus speichern die bepflanzten Flächen Regenwasser, und fungieren bei Starkregen als Zwischenspeicher der Wassermassen, was Überschwemmungen vorbeugt. Ferner absorbieren die Pflan zen einen Teil des Schalls und reduzieren somit den städtischen Lärmpegel.

Verbesserung der Wohnumfeldqualität Durch die begrünten Flächen kann ein vitaler Stadtraum mit einer erhöhten Wohnumfeldqualität geschaffen werden. Prof. Werner Sobek, der Architekt und beratende Ingenieur, fasst zusammen: „Wir müssen unsere Innenstädte zum Wohl von Mensch und Umwelt nachhaltiger gestalten – mit weniger Emissionen, mehr Pflanzen und möglichst viel unversiegelter Fläche. Der Einsatz von Fassadenbegrünungen kann hierfür einen wichtigen Beitrag leisten.“

RAICO Bautechnik GmbH Gewerbegebiet Nord 2 87772 Pfaffenhausen Tel. 08265 9110 info@raico.com www.raico.com

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RAICO Bautechnik GmbH
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Foto]

architektur] Primarschule in der Schweiz

Primarschule mit Kindergarten in Birrwil Spielend lernen

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Für die aargauische Gemeinde Birrwil haben Brandenberger Kloter Architekten ein Schulhaus entworfen, das die Kinder zum Entdecken einlädt. Die Räume des zweigeschossigen, kompakten Gebäudes sind in der Höhe gestaffelt und folgen damit dem ansteigenden Gelände. Den Kern bildet das vielfältig nutzbare Forum im Split-Level. Am 3. September 2022 wurde das Schulhaus eingeweiht.

Um alle Schulräume in Birrwil an einem Ort zu konzentrieren, wurde 2017 ein Wettbewerb für eine stufenübergreifende Schule mit Kindergarten und Primarschule ausgeschrieben. Der Neubau bildet zusammen mit dem beste henden Mehrzweckgebäude ein Ensemble, gemeinsam fassen sie einen Pau senhof und Sportplatz ein.

Brandenberger Kloter Architekten haben das neue Schulhaus aus der Land schaft heraus entwickelt. Während sich das Erdgeschoss des kompakten Bau körpers in den Hang gräbt, entfaltet sich das Obergeschoss auf zwei Ebenen bis unters Dach; von dort sind Ausblicke in alle Himmelsrichtungen möglich. Mit dem kompakten Äußeren orientiert sich das Gebäude einerseits an den für diesen ländlichen Raum typischen Wirtschafts- und Wohngebäuden mit weit auskragendem Satteldach, massiven Giebelwänden und filigraner Holz füllung. Andererseits bezieht es sich mit der schlichten Rasterfassade und den Materialien wie Beton und Aluminium auf den 60er-Jahre-Bau nebenan. Dabei sind – ganz pragmatisch – die durch das Dach geschützten Fenster an der Traufseite aus Holz, die der Witterung stärker ausgesetzten Fenster an den Giebelseiten hingegen aus natureloxiertem Aluminium. In Anlehnung an die Mehrzweckhalle besteht das traditionelle Satteldach aus nicht eingefärbtem Faserzement.

Der Haupteingang an der Hofseite, der auf den ersten Blick wie ein Unter stand anmutet, unterscheidet sich klar von den drei Nebeneingängen. Diese sind auf eine Stirnseite sowie auf die gegenüberliegende Hangseite verteilt, wo sich auch der erhöhte Schulgarten, Außenklassenzimmer und der Spielplatz befinden.

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Vogelperspektive aus Nordwesten mit Mehrzweckgebäude und Hallwiler See im Hintergrund Südostfassade/gedeckter Eingangsbereich Nordfassade/Eingang Kindergarten

Erschließungsraum

und Forum in einem

So kompakt das Gebäude von außen erscheint, so überraschend ist der gestaffelte und außergewöhnliche Aufbau im Inneren. Er animiert die Kinder vom Kindergarten bis zur Primarstufe zum Entdecken und Erkunden der vielfältig nutzbaren Innenräume. Im hohen Eingangsraum gelangt man über eine breite Treppe nach oben zur zentralen Halle im Split-Level, die durch einen tri bünengleichen Aufgang in zwei Ebenen unterteilt ist. Die überho hen Stufen bieten sich auch als Sitzplätze an, sodass dieser Raum nicht nur als Erschließungsraum dient, sondern auch als Forum: Hier können Veranstaltungen stattfinden oder man trifft sich, um sich auszutauschen.

Auf der unteren Ebene des Forums sind die Garderoben für die Schülerinnen und Schüler angeordnet, auf der oberen Ebene liegt ein offener Erschließungsgang, der die vier Klassenzimmer mitein ander verbindet. Zwischen den übereck belichteten Räumen be finden sich zwei kleinere Gruppenräume, die bei Bedarf zu einem fünften Unterrichtsraum zusammengelegt werden können.

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Schulzimmer mit Wandschränken aus Weißtanne Hauptraum im Kindergarten kann mit Vorhängen verändert/ unterteilt werden.

Lowtech statt Minergie

Da sich die Thermik als der stärkste und billigste „Lüf tungsmotor“ bewährt hat, wurden zwei Lüftungshöfe in das Satteldach integriert. Von den kleinen Fensterflügeln an der Fassade strömt die frische Luft über große Lüf tungsklappen in die Lüftungshöfe unter dem Dach – so kann eine optimale Querlüftung und Nachtauskühlung gewährleistet werden. Auf den Einsatz einer teuren Lüf tungsanlage konnte deshalb verzichtet werden. Über das Oberlicht im Firstbereich und die Fenster an der Westfassade dringt viel natürliches Licht in den Bin nenraum bis hinunter zum Erdgeschoss ein. Das gleich mäßig von oben einfallende Tageslicht erzeugt damit eine angenehme Atmosphäre und reduziert den Einsatz von Kunstlicht.

info@bbka.ch

www.brandenbergerkloter.ch

Basel, Schweiz Brandenberger Kloter Architekten Treppenlandschaft mit Split-Level

Zu den außergewöhnlichen Details im Gebäude gehören die kojen artigen Räume oberhalb der Klassenzimmer. Diese sind direkt unter dem Satteldach eingepasst. Über eine Leiter und durch eine kreisrunde Öffnung können die Kinder dort hineinklettern, sich verstecken oder diese als Lesenische nutzen. Durch einen kleinen runden Glasbaustein erhaschen sie einen geheimnisvollen Blick zurück in das Forum. Auch im Kindergarten wurden verspielte Räume entwickelt. Hinter einem Vorhang, der im zugezogenen Zustand eine Schneckenform bildet, können sich die Kinder verstecken. Die Schiebewände und Wandoberflächen sind hier aus recycelten PET-Flaschen hergestellt. Sie dienen der besseren Akustik und als Pinnwand. Als einzige Farben im Inneren leuchten die blauen Kacheln an den Wänden der Toiletten und hinter den Waschbecken in den Unterrichtsräumen sowie die Vorhänge in verschiedenen Blautönen.

Wie bei anderen Bauten für Kinder nahmen auch hier die beiden Basler Architekten die Perspektive des Kindes als Grundlage für den Entwurf. Zuvor realisierten sie das Schulhaus Pfeffingen (BL), dessen kubischer Baukörper ein leicht verständliches Raumkonzept bietet. Der Doppelkindergarten in Winkel (ZH), eine einfache Schottenstruk tur am Hang, ist durch den Einsatz von Klinkerstein und Eiche sinnlich erfahrbar und die Primarschule Aarwangen (BE) erweitert eine bereits bestehende Anlage mit einem großzügigen vertikal erschlossenen Sichtbetonbau.

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Leiter zur Lesenische im Schulzimmer Fotos] © Basile Bornand Forum mit Oberlicht und geöffneter Lüftungsklappe

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Technik und Natur

Neue Doemens Akademie mit Patina-Oberfläche

In über 100 Jahren entwickelte sich die Doemens Akademie von einer renommierte Brauereifachschule zu einem vielseitig engagierten Dienstleistungszentrum der Branche. Mit einem 29 Millionen Euro wert vollen Neubau in München-Gräfelfing ermöglicht die Akademie ein weiteres Wachstum des vielseitigen Aus-, Weiter- und Fortbildungs- sowie Dienstleistungsangebots.

architektur] Doemens Akademie in München 104
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Die Fassadentafeln mit dem werkseitigen Grundmaß 1.250 mal 3.050 Millimeter wurden durch

Baustoffe GmbH aus Höhenkirchen-Siegerts brunn auf das bauseitig gewünschte Maß von 3.000 mal 625 Millimetern zugeschnitten

GmbH aus Nürnberg.

Längst war die renommierte Brauereifach schule am alten Standort im Ortskern von Gräfelfing an ihre räumlichen Gren zen gestoßen. Bereits seit Jahren suchten deshalb Träger und Geschäftsführung der Doemens Akademie nach einem bezahl baren und geeigneten Grundstück für ei nen Neubau. „Kern unserer Tätigkeit ist die Ausbildung technischer Führungskräfte für die Getränke-, Brauerei- und Lebensmittel

wirtschaft“, erläutert Dr. Werner Gloßner, Geschäftsführer der Doemens Akademie. „Dafür benötigen wir moderne Lehr- und Seminarräume sowie ein Technikum mit Anlagen, an denen wichtige Fertigkeiten auch praktisch erprobt und verinnerlicht werden können.“ Hinzu kämen Fortbil dungsangebote der Genussakademie, die einen ausgezeichneten Ruf in der Brau branche genießt.

Neubau im Gewerbegebiet

In einem Gräfelfinger Gewerbegebiet konnten schließlich über 5.300 Quadratmeter Bauland erworben werden, auf dem in einer Bauzeit von knapp 24 Monaten ein dreigeschossiges Gebäude ent stand. Rund 40 Prozent mehr Bruttonutzfläche als am alten Stand ort stehen der Akademie nun zur Verfügung. Nach umfangreichen Ausbauten wurde der Neubau im September 2021 schlüsselfertig übergeben. Den drei zur letzten Wettbewerbsphase eingeladenen Architekturbüros hatte die Akademie einen detaillierten Rauman forderungsplan übergeben. Hohe Anforderungen an die energeti sche Qualität des Gebäudes ergaben sich aus der Tatsache, dass

Stark gewachsen sei auch der Geschäfts bereich Beratung, Seminare und Dienst leistungen, berichtet Dr. Gloßner weiter. Es habe also mehr als einen Grund für die An nahme gegeben, dass die Akademie in der Zukunft mehr Platz benötigen wird. Der Neubau sollte zum einen viele moderne Lehr- und Seminarräume und zum ande ren mehr Platz für die Technikumsanlagen inklusive Labore bieten.

der Neubau staatlich gefördert wurde. Hinzu kamen die bei Son derbauten wie Schulungseinrichtungen üblichen erhöhten Anfor derungen an den Brandschutz. Die Planer sollten zugleich durch kluge Konzepte dafür sorgen, dass die begrenzten finanziellen Mit tel eines gemeinnützigen Vereins ausreichen. „Trotzdem hatten wir natürlich den Wunsch, dass die Gestaltung des Neubaus versinn bildlicht, wer und was die Doemens Akademie heute ist“, erinnert sich Dr. Gloßner an die spannende Phase der Entwurfsplanung. „Markant und ansprechend – so würde ich das gestalterische Ziel bild beschreiben.“

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die Kraft und vorgebohrt. Montiert wurden sie durch die Güther Sanitär

Kompetenz überzeugt

Für sich entscheiden konnte den Wettbewerb schließ lich die Schwinde Architekten Partnerschaftgesellschaft mbB aus München. Dipl.-Ing. Architekt Michael Marx übernahm die Projektleitung. Das Büro überzeugte mit großer Expertise und der Fähigkeit, „die Ziele Nutzqua lität, Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz, Brandschutz und Gestaltungsqualität gleichrangig zu denken“, so Dr. Gloßner. Als Beispiel für eine der vielen kostenspa renden Ideen nennt er die Gestaltung der Gebäudehülle: Die vorgehängte und mit Faserzementtafeln bekleidete Fassade gestatte es, auch in der Zukunft z. B. nachträglich notwendig oder sinnvoll erscheinende Installationen für Haus- und Labortechnik durchzuführen, ohne dass hier durch Schäden an der Fassade zu erwarten sind. Gleich zeitig wirke die Kombination aus den Cembrit Patina Fassadentafeln mit den vorgelagerten Fluchtbalkonen und Sonnenschutzlamellen aus eloxiertem Aluminium modern und technisch. „Diese Gestaltung passt gut zu uns“, so Dr. Gloßner.

Stylisch und sicher – die in den Sonnenschutz integrierte Absturzsicherung to|safe aus Glas

Wer heute baut, wünscht sich alles. Schön sollen die geplanten Bauten werden, aber auch Sicherheitsaspekte dürfen nicht zu kurz kommen. Bodentiefe Fenster sind ein besonders schönes Detail am Bau – sie unterstreichen ein modernes Design, verleihen Leichtig keit und sorgen für viel Licht in Räumen. Leider können die nötigen Absturzsicherungen die Wirkung beeinträchtigen. Eine attraktive Alternative ist to|safe – die in den Sonnenschutz integrierte filig rane Absturzsicherung aus Glas.

Filigrane Glasabsturzsicherung für bodentiefe Fenster to|safe, die Glasabsturzsicherung von Günthner wird beim Einbau von Rollladen oder Raffrollos in die jeweiligen doppelläufigen Füh rungsschienen gleich mit eingesetzt. Befestigungen an der Fassade entfallen. „Unsere integrierten Absturzsicherungen eignen sich so optimal für Bauten mit Vollwärmeschutz, denn er muss nicht an gebohrt werden und Wärmebrücken werden vermieden“, erklärt Jochen Ziegler von der Josef Günthner GmbH & Co. KG.

Die Glasabsturzsicherung to|safe ist mit allen Sonnenschutzvari anten aus der Flexi-Serie von Günthner kombinierbar und kann in die Günthner FLEXI4.0, FLEXIready oder FLEXI FIX Kastensysteme und FLEXIslide Roll- und Raffführungsschienensysteme eingebaut werden. Möglich sind Glasbreiten bis zu 3 Meter; auch Insekten schutzrollos können integriert werden. Fenster- und Rollladenbauer erhalten mit to|safe ein bauaufsichtlich geprüftes System für Ab sturzsicherungen, das sich einfach einbauen lässt und große Wir kung erzielt. Die Glasabsturzsicherung besteht aus 16 mm starkem Sicherheitsglas und ist in klarer, weißer oder farbiger Ausführung erhältlich. Die obere Glaskante wird von einem Abdeckprofil aus Aluminium geschützt. Wer Stahl bevorzugt, dem steht auch ein Stahlgeländer als Absturzsicherung zur Auswahl. Weiterführende Informationen unter www.to-safe.com

Die

Josef Günthner GmbH & Co. KG Primtalstr. 3 78628 Rottweil Tel. 0741 266-0 · Fax 0741 266-65 info@guenthner.de www.guenthner.de

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Gebäudehülle mit ihrer vorgehängten hinterlüfteten Fassade erfüllt die Anforderung an den sommerlichen Wärmeschutz ebenso wie an den winterlichen Kälteschutz. Darüber hinaus werden die Brandschutzanforderungen an die Fassade erfüllt.
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Hitzeschutz mit guter Dämmung

Das Ziel, dass in den Seminarräumen auch in sehr heißen Som mern ohne Klimaanlage tolerierbare Temperaturen herrschen, wurde durch die Kombination einer automatisch gesteuerten Be schattung mit einer gedämmten Gebäudehülle erreicht. „Auf einer 250 Millimeter dicken Wand aus Stahlbetonelementen wurde eine

schwarze vlieskaschierte Mineralwolldämmung in einer Dicke von 140 Millimetern mechanisch befestigt. Als Unter- und Tragkonstruktion wurde ein zweiteiliges System genutzt, das Bautoleranzen teilweise kompensiert und damit die Planebenheit der Fassadenbekleidung unterstützt. Auf die Edel stahlwandkonsolen werden vor der Dämmung die Aluminiumtrag profile der Bekleidung befestigt. Zwischen Bekleidung und Däm mung entsteht ein etwa 5 Zentimeter breiter Hinterlüftungsspalt, der nach jedem Geschoss durch eine Brandsperre verschlossen wird. So wird die Ausbreitung eines Feuers auch hinter der Beklei dung verhindert.

Für die Fassade des Neubaus der Doemens Akademie wurden auf die Unterkonstruktion 8 Millimeter dicke Cembrit Patina Fassaden tafeln im Farbton P222 (weiß) sichtbar genietet. Die gesamte Au ßenwandkonstruktion ist als nicht brennbar klassifiziert.

Die Fassadentafeln mit dem werkseitigen Grundmaß 1.250 mal 3.050 Millimeter wurden auf das bauseitig gewünschte Maß von 3.000 mal 625 Millimetern zugeschnitten, vorgebohrt und montiert.

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office@schwinde.net www.schwinde.net SCHWINDEARCHITEKTEN
Die Fassadentafeln sind als nicht brennbar nach Baustoffklasse A2-s1 d0 gemäß DIN EN 13501-1 eingestuft und damit für den Einsatz als Fassaden bekleidung von Gebäuden jeder Klasse und Nutzung zugelassen. München

Natürliche Lebendigkeit von Anfang an

Cembrit Patina Tafeln werden werkseitig hydropho biert und sind so vor Verschmutzungen während der Verarbeitung geschützt. Nach der Montage wittert die hydrophobe Beschichtung ab, sodass die natürliche Reife der ansonsten unbeschichteten Faserzementtafeln beginnen kann. „Anders als weiß lackierte bringen die Patina Tafeln von vornherein eine dezente Lebendigkeit auf die Fassade“, erklärt Projektleiter Architekt Dipl.-Ing. Michael Marx.

Auf eine Unterkonstruktion aus Stahl und Aluminium sichtbar genietet: Cembrit Patina Original Tafeln im Farbton Weiß. Sie sind durchgefärbt und unbeschichtet. Schnittkanten müssen nicht versiegelt werden.

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Im Technikum werden wichtige Fertigkeiten wie das Bierbrauen an der Versuchs- und Lehrbrauerei durch die angehenden Führungskräfte auch praktisch erprobt.

In der Doemens Akademie werden technische Führungskräfte für die Getränke-, Brau- und Lebensmittelwirtschaft ausgebildet. Hinzu kommen Ausbildungsangebote der Genussakademie z. B. zum Bier-, Wasser-, Fruchtsaft- und Destillatsommelier sowie ein umfassendes Dienstleistungsangebot.

Fotos] Cembrit GmbH, Düsseldorf

Authentisch und modern

Rainer Daumann, Area Sales Manager Cembrit, begleitete das Bauvorhaben der Doemens Akademie und erklärt, wie sich die Fassade zukünftig entwickeln wird: „Die natürliche Alterung des Faserzements wird sehr dezente Spuren an der fein geschliffenen, matten Tafeloberfläche der Patina Original hinterlassen. Damit verleiht sie dem Gebäude ein einzigartiges Erscheinungsbild mit kleinen, subtilen Varia tionen in der Oberfläche.“

Die Fassadentafeln sind in elf natürlichen Farbtönen er hältlich. Da die Tafeln autoklaviert sind, müssen Schnitt kanten nicht versiegelt werden. Gleichzeitig zeigen sie dieselbe Farbigkeit wie die Vorderseite der Fassadentafel. Das sorgt für eine homogene Optik der Oberfläche selbst bei stark gegliederten Fassaden mit vielen Anschlüssen und Schnitten.

www.cembrit.de

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Design. Comfort. Care.

Zum wiederholten Mal erhält HEWI den goldenen ARCHITECTS’ DARLING® in der Kategorie Barrierefreiheit. Wir möchten uns bei den über 1800 ArchitektInnen bedanken, die uns für unseren Service und unsere barrierefreien Produkte ausgezeichnet haben.

Für uns ist die Auszeichnung nicht nur Wertschätzung für unser Engagement in der Vergangenheit, sondern Ansporn für die Zukunft. Mit Ihnen gemeinsam wollen wir weiterhin innovative Lösungen entwickeln, um Ihnen maximale Gestaltungsoptionen im barrierefreien Bereich zu ermöglichen.

www.hewi.com

WonderLAD

Eine schützende Umarmung nach Maß

In Catania auf Sizilien (IT) wurde ein zeitgemäßer architektonischer Blickfang mit Prefalz in P.10 Prefaweiß realisiert, dessen Struktur die Idee einer schützenden Umarmung verkörpert und als formale Anlehnung an ein sizilianisches Bauernhaus mit großem Innenhof verstanden werden kann.

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architektur]
WonderLAD auf Sizilien

Bei diesem „Leuchtturmprojekt für den Sü den Italiens“, wie der Spengler Piero Stanco es formuliert, handelt es sich um Wonder LAD – ein Heim für die psychologische Be gleitung und die Betreuung krebskranker Kinder, das von FRONTINITERRANA aus

Florenz gestaltet wurde. Der ebenerdige Holzbau trägt eine einprägsame Alumi niumhülle und ist mit einem eleganten Einlass in die schützende Umarmung versehen. „Einer der Aspekte, der die Jury überzeugt hat, war sicherlich das Konzept

der Umarmung. Hier sind die von uns in der Wettbewerbsausschreibung geforder ten Räume untergebracht“, so Emilio Randazzo, selbst Architekt und der Initi ator, der das LAD PROJECT ins Leben ge rufen hat.

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Architektur für eine gute Sache

Vittorio Frontini und Antonino Terrana von FRONTINI TERRANA stellten sich der Aufgabe, einen einladenden Ort für die Betreuung schwer kranker Kinder auf nach haltige Weise und ohne einen antiseptischen Kranken hauscharakter zu schaffen. „Bei WonderLAD wollten wir so wenig wie möglich gestalten, damit die Architektur erkennbar bleibt“, erläutert das Architektenduo. Das knappe Budget zwang die Bauherren, Sachspenden bei Baustoffproduzenten, zum Beispiel von Prefa Italien, zu organisieren. Dieser Umstand zwang die beiden jungen Architekten zu Umplanungen, was für sie jedoch kein Problem darstellte, sondern zu neuen, überzeugenden Lösungen führte. Der Baukörper mit vorgezogenem wei ßem Dach öffnet sich zum Innenhof hin mit langen Fens terbändern und bildet einen Laubengang mit Stützen, welche an Baumstämme erinnern. Die bis zum Boden mit Prefa verkleideten Fassaden verfügen über wenige Öffnungen und geben sich freundlich, aber hermetisch. Darüber hinaus gibt der begrünte Hof als eine Erweite rung des Innenraums den Kindern die Möglichkeit, sich das ganze Jahr über im Freien aufzuhalten.

Hybridfassade trifft auf smarte Lüftungslösung

GEALAN, der Systemgeber für Kunststoff-Fensterprofile, hat sei nen Standort in Tanna erweitert – im neuen Kopfbau sind Kan tine, Lehrwerkstatt sowie Büroräume untergebracht. Für die Fassade des Neubaus wurde eine energieeffiziente und zugleich kostenoptimierte Lösung gesucht mit integrierten Lüftungen in den Elementen. Mit dem planenden Architekturbüro Wittig, der GEALAN-Architektenberatung und den ausführenden Firmen wurde eine individuelle Alu-PVC-Hybridlösung erarbeitet. Windund Gebäudelasten werden über eine Pfosten-Riegel-Konstruktion aufgenommen, in die als Ausfachungen PVC-Fenster und Paneele eingespannt sind. Die Lasten des feststehenden Lamellen-Sonnen schutzes werden über thermisch getrennte Schwerte eingebracht. An diesen sind auch die Blenden der Raffstores befestigt.

Luftaustausch optisch ansprechend umgesetzt

Die individuelle Sonnenschutzlösung brachte einen zusätzlichen Vorteil: Die Position hinter den Blenden eignet sich optimal zur Integration des GEALAN-CAIRE® smart-Lüftungsprofils. Durch serienmäßige Aufsatzschalen werden die Luftkanäle für Zu- und Abluft um 90° nach unten gelenkt und ermöglichen so einen per manenten Luftaustausch.

Die zehn Lüftungselemente sind über WLAN mit der Haussteue rung verbunden. Die Steuerung der Lüftungssysteme erfolgt mittels EnOcean-Funktaster oder auf mobilen Endgeräten über die kosten los verfügbare IQontrol Neo App.

GEALAN Fenster-Systeme GmbH Hofer Str. 80 95145 Oberkotzau Tel. 09286 770 · Fax 09286 772222 info@gealan.de www.gealan.de

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Ein Kleid nach Maß

Der Verarbeiter Piero Stanco, dessen Firma LS Edil mit der Detailplanung und Verlegung der weißen Gebäudehülle aus Prefalz beauftragt wurde und eng mit dem Architekturbüro zusammenarbeitete, freut sich, dass mit WonderLAD eine wichtige bauliche Innovation auf Sizilien realisiert wurde. Bei der Fertigstellung des Heims war Stancos Geschick vor allem bei der Umsetzung der besonderen Fassadenbekleidung mit unterschiedlich breiten Scharen gefordert – durch diese war es möglich, dem Baukörper mit einer Oberfläche von insgesamt 8.400 Quadratmetern mehr Dynamik zu verleihen. Von der Berechnung der Unterkonstruktion bis zur

Planung der Dehnungsfugen, welche den großen Temperaturunterschieden auf der Insel standhalten mussten, wurde das Bauwerk schlussendlich dank Stancos Expertise und Genauigkeit gemäß Entwurf umgesetzt. Er ist äußerst zufrieden mit dem erzielten Resultat, welches er mit einem „maßgeschneiderten Kleid“ vergleicht, und sieht das Heim überdies als „ein Beispiel angewandter Innovation“, das zu einem Ansporn für einen nachhaltigen technologischen Fortschritt wird.

www.prefa.de

info@frontiniterrana.com www.frontiniterrana.com

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Florenz, Italien
PREFA | Croce & Wir
FRONTINITERRANA
Fotos]

Gate:01 Frösundavik

Urban Mining im SAS-Hauptsitz in Stockholm

Das ehemalige Hauptquartier der Fluggesellschaft SAS in Stockholm galt mit seiner verglasten Magistrale als eine Ikone der Glasarchitektur der 1980er-Jahre. Inzwischen in die Jahre gekommen, muss der gesamte Komplex generalsaniert werden. Die Verglasung des Atriums wurde bereits komplett ausgetauscht. Saint-Gobain lieferte die neue Sonnenschutzverglasung und setzte mit seinen Partnerfirmen auf ein konsequentes Glasrecycling – ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft wurde das Abbruchglas der alten Fassaden zu neuem Glas verarbeitet.

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architektur] Gate:01 in Stockholm

Verbindendes Element der Terminals ist die gemeinsame Magistrale, ein öffentlicher Ort, der durch die aktuelle Sanierung an Aufenthaltsqualität gewonnen hat.

COOL-LITE® XTREME 70/33 auf extraweißem DIAMANT-Glas zeichnet sich durch eine sehr hohe Transparenz und Klarheit aus – auch dort, wo mehrere Fassadenschichten hintereinanderliegen.

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In den 1980er-Jahren entwarf der norwegische Archi tekt Niels Torp den Hauptsitz der Fluggesellschaft SAS im Stadtteil Frösundavik für 2.000 Mitarbeiter. Das in einem Park in der Nähe des Schlosses Haga gelegene Gebäude sollte sich in die hügelige Landschaft einpas sen. Mit der Ausgestaltung seines Glasdachs nimmt es die Topografie des Hügels auf, der sich ursprünglich dort befand. Eine weitere Inspiration für die Gestal tung war die Altstadt von Stockholm. Die Anordnung der Gebäude sollte eine vertraut wirkende Straßenat mosphäre schaffen. Die Proportionen des Baus hat Ar chitekt

Torp ebenfalls daran angelehnt. Er plante

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Niels Die Verglasung des Atriums musste komplett ausgetauscht werden, 50 Tonnen Glas wurden vollständig recycelt. SaintGobain lieferte das neue Sonnenschutzglas COOL-LITE® XTREME mit einer 70/33-Beschichtung auf extraweißem DIAMANT-Glas.

einen Wintergarten, der als zentrale Magistrale mehrere Gebäudeflügel miteinander verbindet. Drei davon ord nete er im Norden an, zwei im Süden. Die hochmoderne „Straße“ wirkt mit ihrem offenen Innenraum sehr einla dend, stark beeinflusst durch den Wechsel des Tages lichts aufgrund der transparenten Verglasung. Optisch wird der langgestreckte Raum durch Brücken, Treppen, Aufzüge und Treffpunkte in Zonen unterteilt. Bei der Ge neralsanierung des 55.000 Quadratmeter großen Kom plexes wurden die öffentlichen Bereiche der Magistrale in Räumlichkeiten für Co-Working mit Lounges und Cafés umgewandelt.

100 % DICHT HALTEN

Bauwerke, Tunnel und Fundamente schützen wir mit unseren hochbelastbaren Abdichtungssystemen für lange Zeit gegen Feuchtigkeit und Nässe. So bleiben Werte erhalten und Investitionen für Jahrzehnte ganz sicher in trockenen Tüchern.

Mit unserem neuesten Frischbetonverbundabdichtungssystem DualProof A / A+ folgen wir konsequent unserer Philosophie, qualitativ hochwertige, nachhaltige und einfach zu verarbeitende Systeme für unsere Kunden zu entwickeln.

Das System DualProof ist bereits seit Jahren etabliert und wird welt weit erfolgreich eingesetzt. Mit der neuen DualProof A / A+ haben wir nun die Produktfamilie um ein System erweitert, dass auf einer Kunststoffdichtungsbahn aus TPO basiert.

Die DualProof A / A+ Frischbetonverbundabdichtung legt sich wie eine zweite, dichte Haut um ihr Bauwerk und sorgt für eine hinter laufsichere und rissüberbrückende Abdichtung.

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2020 wurde das gesamte Gebäude energetisch optimiert und die Klimabilanz verbessert. Die Immobilie mit dem aktuellen Namen Gate:01 Frösundavik ist jetzt BREEAM-zertifiziert und erwartet von seinen Mietern Kooperation bei der nachhaltigen Nutzung der Immobilie im Sinne von Green Lease (grünen Mietverträgen). Um den thermischen und visuellen Komfort auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen, wurde die Verglasung komplett ausgetauscht: 3.500 Quadratmeter Sonnenschutz-Doppelverglasung. Die hochselektive COOL-LITE® XTREME 70/33-Beschichtung auf extraweißem DIAMANT-Glas schafft eine angenehm helle Atmosphäre und ein deutlich verbessertes Raumklima im Inneren des Gebäudes. DIAMANT ist ein besonders klares Glas mit extrem hoher Transparenz und sehr schwacher Eigenfarbe. Das ursprünglich für die Glaspyramide vor dem Louvre entwickelte Glas sorgt mit seinem geringen Eisengehalt für eine ausgeprägte Lichtdurchlässigkeit, auch die bei Glas übliche Grüntönung ist deutlich reduziert. In den frisch sanierten Innenräumen von Gate:01 Frösundavik mit ihrem bemerkenswerten Tageslichtfaktor trägt das zu einer einzigartigen Transparenz bei.

Das Projekt entwickelte sich zu einem der größten Glasrecyclingprojekte, die bisher von Saint Gobain durchgeführt wurden. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft wurden die Verglasungen Stück für Stück vom schwedischen Fassadenbauer ScandiFront demontiert und an Ragn-Sells – ein renommiertes Unternehmen für Abfallwirtschaft, Umweltdienstleistungen und Recycling – geliefert. Dort mussten

die Verglasungselemente sorgfältig auseinandergenommen und zerkleinert werden, um eine Verunreinigung der Glasmasse durch Stahl und Aluminiumkrümel zu vermeiden. Schließlich wurde das sortenrein herausgelöste Glas zu neuem Glas verarbeitet. Auf diese Weise wurden circa 50 Tonnen Glas recycelt. Je höher der Anteil von Recyclaten in einem Gebäude ist, desto kleiner fällt der CO2 Fußabdruck aus. So spart das Recycling einer Tonne Altglas etwa 300 Kilogramm CO2. Gleichzeitigt schont es die absehbar endlichen, natürlichen Ressourcen, die bei der Glasherstellung benötigt werden.

www.saint-gobain-glass.de

Oslo, Norwegen firmapost@nielstorp.no www.nielstorp.no

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NIELSTORP+ Arkitekter AS Das ehemalige Hauptquartier der schwedischen Fluggesellschaft SAS wurde von dem norwegischen Architekten Niels Torp entworfen. Fotos] © Lasse Olsson Photo

Aus gezeich net.

Das Magazin für große Ideen.

Das InformationsZentrum Beton ist mit dem Architects‘ Darling Jury-Award 2022 in Gold für die „Beste Architektur-Hauszeitschrift“ ausgezeichnet worden. Mit großem Stolz haben wir außerdem zwei Mal den Architects‘ Darling Jury-Award in Silber entgegengenommen: in den Kategorien „Bester Film: Produktpräsentation“ und „Bestes Social-Media-Angebot“ . Wir sagen Danke!

Foto: istockphoto / teekid

Hotelerweiterung

Langenlois/Niederösterreich

Eleganz mit flachen Kassetten

Die Erweiterungsbauten des Wine & Spa Hotels in der Weinerleb niswelt Loisium wurden mit einer individuellen Sonderlösung der Fassadenbekleidung aus Titanzink ausgeführt. Die Verlegung kom biniert Elemente der Großrauten mit der eleganten und ebenen An mutung der Kassetten zu einem sehr flachen, die Gebäudegeometrie betonenden Fassadensystem. Die Hotelerweiterung in Langenlois ist Teil der über die Jahre gewachsenen Weinerlebniswelt Loisium, deren Hauptattraktion geführte Touren durch die jahrhundertealten laby rinthischen Weinkeller unter der niederösterreichischen Stadt sind. 2001 entwarf der New Yorker Architekt Steven Holl mitten in den Weinbergen ein Besucherzentrum samt Café, Vinothek und Shop. Schon damals waren die Wiener Architekten Irene Ott-Reinisch und Franz Sam seine Partner, die den expressiven, leicht schräg stehenden Betonkubus mit markanten schmalen Öffnungsschlitzen vor Ort errichteten. War die Fassade beim Besucherzentrum noch von ge schlossenen Aluminiumtafeln geprägt, setzten die Architekten beim 2005 folgenden Wine & Spa Hotel auf gelochtes Aluminiumblech, das den scheinbar über dem verglasten Erdgeschoss schwebenden

Charakter des Baukörpers unterstreicht. Die aktuelle Erweiterung des Hotels setzt den Gedanken der Metallfassade fort, interpretiert ihn diesmal jedoch mit RHEINZINK prePATINA blaugrau. Ein speziell entwickelter Beizprozess nimmt dabei den Farbton der späteren Pa tina vorweg, sodass bereits ab Werk eine ähnliche Optik entsteht, wie sie durch die im Laufe der Jahre entstehende natürliche Patina zu er warten ist. Dadurch werden irritierende Reflexionen, wie sie bei walz blankem Material auftreten können, und ein offenkundig „neuer“ Eindruck vermieden. Stattdessen fügen sich sowohl die Fassaden als auch die ebenfalls mit RHEINZINK prePATINA blaugrau gedeckten Dächer der neuen Hotelgebäude vom ersten Tag an harmonisch in die Farbwelt von Landschaft und Himmel in und über den Weinber gen von Langenlois ein.

Vorbild aus Virginia für Niederösterreich adaptiert Zum Erfolg der Weinerlebniswelt Loisium haben die moderne Architektur und die Vermeidung aller historisierenden Anklänge maßgeblich beigetragen. Deshalb lag es nahe, mit der notwendig

124 architekturobjekte] Wirtschaftsbauten

gewordenen Erweiterung des Hotels um 30 Zimmer sowie weitere Konferenz- und Boardräume das bewährte Architektenteam zu be auftragen. Steven Holl entwarf ein räumlich vom Hauptgebäude des Hotels getrenntes Ensemble mehrerer Baukörper, die durch ihre markante Dachform zu einer gestalterischen Einheit zusammen wachsen: Tonnendächer aus Betonfertigteilen überwölben jedes einzelne Segment und wiederholen damit in einer zeitgemäßen Materialsprache die jahrhundertealte Form der Weingewölbe im Untergrund unter dem Hotel. Die vollverglasten Giebelwände bie ten einen stimmungsvollen Ausblick in die Weinberge, während die weitgehend geschlossene Titanzinkbekleidung der Seiten den kom pakten Eindruck der neuen Gebäude unterstreicht. Das eingesetzte Verlegesystem ist eine von der RHEINZINK-Fachberatung entwi ckelte Sonderlösung, die die Optik eines Kassettensystems mit tech nischen Elementen der Großrauten kombiniert. Die Art und Weise der Befestigung wurde gemeinsam mit dem Spenglerspezialisten Schöpf aus Traismauer perfektioniert. Ausgangspunkt der Überle gungen war ein früheres Werk des Architekten Steven Holl, der 2018 an der Virginia Commonwealth University, Richmond/USA, sehr erfolgreich mit RHEINZINK-Kassetten auf einer Metallunterkonst ruktion gearbeitet hatte. Diese architektonische Form wurde jedoch nicht einfach wiederholt, sondern technisch und gestalterisch an das jetzige Bauvorhaben angepasst.

Basisdaten zum Objekt

Projekt Erweiterung Loisium Hotel Langenlois/Nieder österreich (Fertigstellung 2021)

Architektur Steven Holl, New York, in Zusammenarbeit mit Irene Ott-Reinisch und Franz Sam, Wien Fassadenbekleidung Schöpf Traismauer GmbH und Co KG, Trais mauer/Niederösterreich

Dachdeckung Elsigan Ges.m.b.H. & Co. KG, Zwettl/Niederös terreich

Material RHEINZINK prePATINA blaugrau, Fassade als objektbezogene Sonderlösung, Tonnendächer in Stehfalzdeckung

dung, deren besondere Charakteristik bis in die Anschlussdetails durchgehalten wurde. Etwa an den Außenecken, wo untergelegte Außeneckprofile für eine unauffällige Gestaltung sorgen, die die optische Anmutung der Fläche bruchlos fortsetzt. Ähnliches gilt für die Fensterlaibungen, wo zunächst eine Aufstellung nach außen von etwa 12 bis 15 Millimetern für den Anschluss des Laibungspro fils vorgesehen war. Mit einer Sonderlösung, bei der die Laibungen hinter der Fassade bis zum nächsten Abtropfpunkt entwässern, ließ sich dieses „auftragende“ Detail vermeiden. Stattdessen konnten die

Anklänge sowohl an Großrauten als auch an Kassetten Ein markanter Unterschied zu Richmond war in Langenlois die re lativ niedrige Gebäudehöhe mit nur zwei Vollgeschossen. Das be deutete weniger strenge Brandschutzanforderungen und ermög lichte eine wirtschaftliche Ausführung mit Holzunterkonstruktion. Für die Bekleidung wurde eine Sonderlösung entwickelt, die direkt auf die Holzschalung montiert werden konnte und dabei trotzdem eine dem Kassettensystem ähnliche Ansicht zeigt. Dazu tragen die vergleichsweise großen Formate von 600 mal 1.200 Millimetern bei, die mit halbem Versatz horizontal ausgerichtet verlegt wurden. Die Ansicht erinnert an Großrauten, jedoch sind die Fugenbereiche mit einer Abstufung versehen und die einzelnen Elemente mit unter deckenden Flachschiebenähten verbunden. Es gibt also Rückkan tungen wie bei den Großrauten, die aber durch die Abstufung eine glatte, komplett in einer Ebene liegende Bekleidung ausbilden, wie sie für Kassetten typisch ist. Ein weiterer Unterschied zu den Rau ten ist die indirekte Befestigung des 1,0 Millimeter dicken Materi als mit Haften. Um Geräuschentwicklung zu vermeiden und die Stabilität gegen den Winddruck zu erhöhen, ist der Hohlraum der Kassetten mit circa 3 Millimeter dicken Fassadenvorlegebändern als zusätzliche Unterstützung hinterlegt. Durch die Abstufung und die Flachschiebenähte entsteht eine sehr elegante und flache Beklei

Fassadenelemente flach und mit herkömmlicher Rückkantung an die Laibung angeschlossen werden.

Klare Linienführung bis ins Dach

Die Fassadenbekleidung unterstreicht mit ihrem dezent-glatten Aufbau die Linienführung und Kubatur der Baukörper. Diesem Ge danken sollten auch die Dächer und ihre RHEINZINK-Deckung in Stehfalztechnik folgen. Zur optischen Reduzierung trägt hier die spezielle Lüftungslösung bei: Angesichts des geringen Abstands der gegenüberliegenden Traufbereiche entschloss man sich, auf Firstlüf ter zu verzichten und stattdessen eine Querlüftung von Einlegerinne zur Einlegerinne auszuführen. Die jeweils äußeren Regenrinnen lie gen auf den Traufwänden auf und entwässern über Fallrohre hin ter der Fassade, sodass auch dieses Detail nicht den klaren geo metrischen Eindruck beeinträchtigt. Mit ihren Sonderlösungen für Dach und Fassade sowie den sorgfältig geplanten Details zeigen die Neubauten der Hotelerweiterung in Langenlois, wie Titanzink die Umsetzung sehr individueller architektonischer Ideen unterstützen kann. Grundlage dafür ist stets die intensive und vertrauensvolle Zu sammenarbeit, wie sie beim Loisium zwischen den Architekten, den beiden Spengler-Unternehmen und der RHEINZINK-Fachberatung verwirklicht werden konnte.

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Fotos] © RHEINZINK

Das Dachgeschoss ist flexibel möbliert, sodass auf Veranstaltungsformate reagiert werden kann.

Vom Braukessel zur biopharmazeutischen Innovation

Zukunftsfähige Arbeitsumgebung im Industriedenkmal der ehemaligen Bötzow-Brauerei

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inside] Industriedenkmal in Berlin

Wo einst das Bier für den König von Preußen gebraut wurde, tüfteln heute Mitarbeitende des LifeScience-Unternehmens Sartorius und des Start-ups LabTwin an Innovationen für die biopharma zeutische Forschung. Auf dem Areal der ehemaligen Bötzow-Brauerei in Berlin hat das ortsansässige Interior Design-Studio mintdesign in einem der sanierten Bestandsgebäude eine einzigartige Büro landschaft konzipiert, die vielfältige Arbeitsmodelle unterstützt. Ein raumbildendes Akustikkonzept, denkmalschutzgerechte Einbaulösungen und eine an den Nutzenden ausgerichtete Gestaltung erge ben ein Arbeitsumfeld, das auf vielen Ebenen überzeugt.

Unweit des Fernsehturms wird zurzeit einem weiteren Denkmal der Berliner Industriekultur neues Leben eingehaucht. Die 1885 erbaute und im Zweiten Weltkrieg in Teilen beschädigte BötzowBrauerei wird nach einem Masterplan von David Chipperfield Architekten zu einem Ort mit hoher Aufenthaltsqualität umgestaltet. Neben den sieben Bestandsgebäuden sieht der Entwurf weitere vier Neubauten vor, von denen sich zwei bereits im Bau befinden. Nach dem Vorbild des ur sprünglichen Nutzungsspektrums – die Brauerei war durch einen Biergarten ergänzt worden, der als beliebtes Ausflugsziel fungierte – sollen neben Büroflächen auch Freizeitangebote das Gelände beleben. Die Charakteristika preußischer Industriearchitektur sowie die Geschichten erzählenden Nutzungsspuren der Gebäude wurden bei der Sanierung ausdrücklich bewahrt und dienen als Referenz für den Neubau, sodass der besondere Charme des Areals erhalten bleibt.

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Für eine angemessene Akustik im großen Raum sorgen Theatervorhänge in Kombination mit der speziell entwickelten Deckeninstallation aus Wollfilzabsorbern. Fotos] Yves Sucksdorff

Die Lösung liegt im Detail

Eines der sieben sanierten Bestandsgebäude wurde von dem Life-Science-Unternehmen Sartorius und dem Start-up LabTwin bezogen. Auf insgesamt 3.200 Quadratmetern stehen den Mit arbeitenden hinter dem Eingangsbereich mit Loungecharakter eine multifunktional nutzbare Halle, die früher als sogenannte Schwankhalle zur Reinigung der Fässer genutzt wurde, sowie eine angrenzende zweigeschossige Bürolandschaft zur Verfügung. Dort – einst der Sitz von Verwaltung und Logistik der Brauerei – ver bindet eine in der Raummitte angeordnete Treppe mit umlaufen der Galerie und großen Oberlichtern die beiden Geschosse und versorgt das Erdgeschoss zusätzlich mit Tageslicht. Das Berliner Interior Design-Studio mintdesign hat für die Räumlichkeiten eine Collage an Arbeitssituationen entworfen, die sowohl Produktivität und Konzentration als auch Kreativität und Zusammenarbeit för dert. Ausgestattet mit mobilen Möbeln, bieten sowohl die große Halle als auch Teile des Dachgeschosses Platz für verschiedene Veranstaltungsformate und agiles Arbeiten. Die als Open Space gestaltete Bürolandschaft wird durch Raum-in-Raum-Systeme und Raumtrenner gegliedert und eröffnet den Mitarbeitenden vielfäl tige Aufenthaltsoptionen: Ohrensessel als Rückzugsorte für Telefo nate, Lounges, ein eigener Laborbereich, Sitzstufen, Besprechungs bereiche und Präsentationsflächen erlauben ein Maximum an Flexibilität. Die Arbeitsplätze sind mit elektromotorisch höhenver stellbaren Schreibtischen sowie ergonomischen Bürodrehstühlen ausgestattet, um ein gesundes Arbeiten zu ermöglichen. Der hohe

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Die optimale Bürolandschaft bietet sowohl Raum für konzentriertes Arbeiten als auch für den kollegialen Austausch. Die Inneneinrichtung bietet optimale Rahmenbedingungen für agile Arbeitssituationen. Fotos] Yves Sucksdorff

Detaillierungsgrad der Inneneinrichtung zeigt sich in zahlreichen Unikaten, Sonderlösungen und der üppigen Begrünung der Räume. Die Akzentfarbe Gelb, die sich am Corporate Design des Unternehmens Sartorius ori entiert, zieht sich durch das gesamte Projekt und kommt unter anderem als Highlightfarbe in den Teeküchen vor. Auf die akustischen Anforderungen der großzügigen Räumlichkeiten haben die Planenden mit einem mehrdi mensionalen Konzept reagiert: Im Eingangsbereich sorgt beispielsweise eine Mooswand für eine gedämpfte Akus tik. Die daran anschließende Halle ist mit einem raum hohen Theatervorhang und einer speziell entwickelten Deckeninstallation aus Wollfilzabsorbern bestückt. Letz tere sind mit magnetischen Aufhängungen versehen – eine Lösung, die überzeugende Ästhetik, effektiven Schallschutz und Denkmalschutz zusammenführt. In der Bürolandschaft sorgen die sich farblich am Bestand ori entierenden Oberflächen der Raum-in-Raum-Systeme und der Filz auf den Wandbekleidungen mit integrierten Schließfächern für eine angenehme Akustik.

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Denkmalschutz und Nachhaltigkeit

Besonders hohe Anforderungen an die Planung der Inneneinrich tung stellte der Denkmalschutz. Daher sind alle Ausstattungsele mente einfach wieder auszubauen und wiederverwendbar, was auch der Nachhaltigkeit zugutekommt. Ein Teil des Mobiliars stammt außerdem aus einem früheren Projekt, das mintdesign für LabTwin realisierte. Da die verschiedenen Materialien im Gesamt konzept auch der Strukturierung der unterschiedlichen Arbeitsorte dienen, konnten die eher dunkel und in Holz gehaltenen Kompo nenten aus dem vorherigen Projekt sinnvoll in das helle Konzept

der Inneneinrichtung integriert werden. Nicht zuletzt orientierte sich die Planung an den Standards für eine DGNB Zertifizierung. Das zeigt sich im behutsamen Umgang mit den vorhandenen Räumlichkeiten ebenso wie in der flexiblen Ausstattung mit quali tativ hochwertigen Materialien und in der Langlebigkeit des Mobi liars. Somit sind die besten Bedingungen für visionäres Denken an einem Innovationsstandort gegeben.

www.mintdesign.de

Berlin

info@davidchipperfield.de www.davidchipperfield.com

mintdesign GmbH

Berlin

info@mintdesign.de www.mintdesign.de

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David Chipperfield Architects Die Bestandsmöbel aus einem vorherigen Projekt für LabTwin wur den in das Gesamtkonzept integriert. Foto] System 180 GmbH Der Pod PET Felt Privacy Chair von DeVorm dient nicht nur als Sitzge legenheit, sondern funktioniert dank Form und Materialität auch als Rückzugsort. Foto] Yves Sucksdorff

Smarte Lösung für Treppenkanten Küberit-Sicherheit in elegantem Design für Hartböden

Der Treppenbau verlangt ein Denken in drei Dimensionen: Qua lität, Sicherheit und Design. Ziel von Küberit ist es, mit seinen ab gerundeten Treppenkantenprofilen auf elegante Art die Sicherheit beim Treppenlaufen zu erhöhen und gleichzeitig dazu beizutragen, die ursprüngliche Schönheit einer Treppe trotz täglich hoher Nut zungsfrequenz möglichst lange zu erhalten. Der Marktführer erwei tert daher sein Sortiment mit den neuen Best Profilen 876 und 879. „Die neuen Profile verfügen ebenso wie unsere stark nachgefragte Produktserie 870–875 über abgerundete Kanten und Ecken. Wir haben sie für die Verlegung von Hartbodenbelägen mit einer Stärke von bis zu 11 mm oder bis zu 15 mm konzipiert“, beschreibt Olaf Holtschmidt, Leiter der Produktentwicklung bei Küberit, die neuen Treppenkantenprofile.

Treppenkantenprofile mit abgerundeten Kanten und Ecken

Die neuen Profile 876 und 879 für Rigid Core, Laminat und Par kett sind durch ihre abgerundete, zierliche Sichtkante sehr elegant. Verstärkt wird diese Wirkung, da sie zum Bodenbelag flächen bündig integriert werden und dadurch Stolperfallen vermeiden. Dabei lassen sie sich denkbar smart und zeitsparend montieren: Der Bodenbelag wird sowohl von der Trittstufe als auch von der vertikalen Kante der Setzstufe an das abgerundete Treppenkanten profil angearbeitet. Durch die Standardlängen von 2,50 m und vor allem 5,00 m kann der Verschnitt bei kompletten Treppenanlagen optimiert werden. Auf Anfrage sind zudem Ecklösungen für offene Stufen erhältlich. Dadurch entfallen zeitaufwendige Gehrungs schnitte ebenso wie störende, möglicherweise scharfe Stoßkanten und tückische Stolperfallen.

Komplettlösung in jeder Hinsicht Verfügbar sind die neuen Treppenkantenprofile 876 und 879 in den Farben edelstahloptik (F2), silber (F4) und in der Trendfarbe pulver beschichtet schwarz matt RAL9005 (F16).

Für die sichere Treppenverlegung sind auf Anfrage auch für offene Stufen Ecklösungen für Außen- und Innenecken erhältlich. Verfügbar sind die neuen Treppenkantenprofile 876 und 879 in den Farben edelstahloptik, silber und pulverbeschichtet schwarz matt. Foto] Küberit

Küberits Anspruch ist es, mit seinen Produkten und Serviceleis tungen Komplettlösungen zu bieten. Sowohl technisch ausgereift und qualitativ zuverlässig legt das Unternehmen auch viel Wert auf die Optik seiner Produkte sowie auf nachhaltiges Handeln: „Wir fer tigen unsere Produkte nach hohen Qualitäts- und Nachhaltigkeits richtlinien. So setzten wir beispielsweise mehr als 75 % Sekundär aluminium ein und fertigen ausschließlich mit regenerativer Ener gie“, fasst Lars Maier die Produktpolitik von Küberit zusammen.

Mit den neuen Best Profilen 876 und 879 mit abgerundeten Kanten und Ecken ergänzt der Marktführer sein Sortiment für die Verlegung von Hartbodenbeläge mit einer Stärke von 11 mm und 15 mm. Fotos] Küberit

Küberit Profile Systems GmbH & Co. KG Römerweg 9 58513 Lüdenscheid Tel. 02351 9507-0 · Fax 02351 9507-49 kueberit@kueberit.com www.kueberit.com/de

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Im Fokus: Das mit intelligentem Restaurant Le Bistro

Vorzeigeobjekt in Sachen Nachhaltigkeit

IntenCity, auf der Halbinsel von Grenoble angesiedelt, ist Teil eines umfassenden Projekts zur Neuorganisation der Flächennutzung von Schneider Electric im Großraum Grenoble: Die rund 5.000 Mitarbeitenden, die bisher auf dreizehn verschiedene Standorte verteilt waren, sollen an vier Hauptstandorten zusammengeführt werden, um die Energieauswirkungen zu reduzieren und den Geist der Zusammenarbeit zu stärken.

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inside] Restaurant in
Frankreich

Glas ausgestattete

IntenCity ist L-förmig, 195 Meter lang und 90 Meter breit und besteht aus vier Gebäuden mit vier bis sechs Stockwer ken. Auf einer Fläche von 26.000 Quad ratmetern beherbergt das Areal seit 2021 1.500 Mitarbeitende. IntenCity wurde vom Architekturbüro Groupe-6 architectes ent

worfen und versteht sich als nachhaltiges Vorzeigeobjekt für Schneider Electric. Das Objekt wird derzeit nach LEED Platinum zertifiziert, der höchsten Stufe dieses Labels für umweltfreundliches Bauen. Es ist ener giesparend (Verbrauch von 37 kWh/m²/ Jahr im Vergleich zu einem durchschnitt

lichen Verbrauch von 330 kW/m²/Jahr im europäischen Dienstleistungssektor) und in der Lage, auf Jahresbasis seinen Energie verbrauch durch lokale Produktion aus zugleichen (4.000 Quadratmeter Photo voltaikmodule auf dem Dach und zwei Windräder).

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IntenCity, auf der Halbinsel von Grenoble angesiedelt, ist Teil eines umfassenden Projekts zur Neuorganisation der Flächennutzung von Schneider Electric im Grossraum Grenoble.

Das Betriebsrestaurant Le Bistro im 1. Stock des Hauptge bäudes ist ein Beispiel für diesen Ansatz. 120 elektrochrome Glasmodule von SageGlass wurden an den beiden Fassaden im Nordosten und Südwesten verbaut. Diese werden von der Gebäudeleittechnik (GLT) von IntenCity gesteuert und ermöglichen eine präzise Kontrolle von Wärme und Hellig keit im Raum. Die 2,75 Meter hohen und 1,3 Meter breiten Glasmodule verkleiden die Fassaden auf allen vier Etagen. Jede Etage tönt sich automatisch und individuell, sobald die Innentemperatur erreicht ist, die im Vorfeld vom GLTVerantwortlichen festgelegt wurde: 22,5 Grad Celsius für die 1. Etage; 23,5 Grad Celsius für die 2. Etage; 24 Grad Celsius für die 3. Etage und 25 Grad Celsius für die oberste Etage. Das schaltbare Glas ist somit eine hervorragende Lösung für in telligente Gebäude. Es dient dem Komfort der Nutzerinnen und Nutzer, ist energieeffizient und nachhaltig und stellt eine gelungene Antwort auf das Ökosystem Smart Building dar.

Energieeffizienz im Sommer und Winter

Die dynamischen Gläser werden zur Kontrolle der Son neneinstrahlung verwendet, um den Bedarf an Kühlung im Sommer und Heizung im Winter zu senken. Je nach Bedarf kann die Gebäudeleittechnik das Restaurant in eine „Energiepause“ versetzen, zum Beispiel an den Wo

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120 elektrochrome Glasmodule von SageGlass wurden an den beiden Fassaden im Nordosten und Südwesten verbaut. Diese werden von der Gebäudeleittechnik (GLT) von IntenCity ge steuert und ermöglichen eine präzise Kontrolle von Wärme und Helligkeit im Raum.

chenenden oder bei einer Rückkehr zu 100 Prozent ins Homeoffice während der Coronakrise, wodurch ein un nötiger Verbrauch vermieden wird. Die Überwachungs tools, die täglich Informationen aus dem Gebäude sammeln (Temperatur, Helligkeit, CO2-Gehalt, Belegung usw.), werden ebenfalls dazu beitragen, die Betriebsbe dingungen des Restaurants zu verbessern.

Die Mitarbeitenden werden vor Hitze und Blendung geschützt. Sie können in Ruhe zu Mittag essen und auf Wunsch sogar vor Ort arbeiten, und das bei optimalem Komfort: Die Sicht wird nicht behindert und es wird un ter allen Gegebenheiten eine angenehme Temperatur eingehalten. Selbst in getöntem Zustand bleiben Glas scheiben von SageGlass stets transparent. Sie sorgen für eine Verbindung zur Natur und bieten bei jedem Wetter freie Sicht auf die Berge.

Größere Raumwirkung dank freitragender Treppe

Mit einer lichtdurchlässigen Konstruktion, die auf Wangen und tragende, groß dimensionierte Handlaufholme verzichtet, punktet die freitragende Kenngott-Treppe. Die Räume wirken größer und heller, denn es gibt keine Setzstufen. Das Licht kann zwischen Tritt stufen und Geländer hindurchscheinen.

Weiteres Plus: Die beinahe schwebend wirkende Kenngott-Treppe lässt sich in nahezu jedes Ambiente integrieren. Eine große Designund Farbauswahl an Stufenmaterialien – Longlife, Massivholz oder Stein – sowie Verbindungselementen und Geländern ermöglicht über 10.000 unterschiedliche Varianten für eine optisch leichte Treppe, die auch in puncto Stabilität, Tragkraft und Sicherheit über zeugt.

Tipp: Platzsparende Treppengrundrisse mit einer Auftrittsbreite von 23 cm gewähren gute Begehbarkeit durch eine Verziehung und Anwendung der Schrittmaßregel. Auf unserer Webseite fin den Sie ab sofort platz- und kostensparende Grundrisse zum Download:

KENNGOTT-TREPPEN Servicezentrale

Neulandstr. 31 · 74889 Sinsheim Tel. 07261 94982-0 Fax 07261 94982-111 info@kenngott.de www.kenngott.de

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Wohlbefinden dank kontrollierter Sonneneinstrahlung
bei kleinen Grundrissen
Anzeige Platzsparende Grundrisse nachher vorher
Platzmanagement

Von außen betrachtet bleibt die Tönung dezent, um eine architek tonische Harmonie mit der eloxierten Aluminiumverkleidung in Bronzeoptik zu erreichen.

„Mit IntenCity möchte Schneider Electric seine Vision des Gebäu des der Zukunft teilen, das gleichzeitig nachhaltig, widerstandsfähig, effizient und menschlich ist. Dieses Gebäude, das sich durch seinen geringen Energieverbrauch auszeichnet, beweist unsere Fähigkeit, innovativ zu sein und unseren Kunden Lösungen anzubieten, die im Einklang mit den großen Umweltherausforderungen stehen.

Dazu gehören beispielsweise auch die Gläser von SageGlass. Die Art und Weise, wie das Gebäude funktioniert und wie es von den Menschen, die dort leben und arbeiten, genutzt wird, entspricht den neuen Arbeitsweisen, die flexibler und teamorientierter sind. Alle diese Eigenschaften machen IntenCity zu einem einzigartigen und bemerkenswerten Gebäude.“ Xavier d’Esquerre, Standortdirek tor Grenoble von Schneider Electric France.

www.sageglass.com

Die Mitarbeitenden von Schneider Electric können in Ruhe zu Mittag essen und auf Wunsch sogar vor Ort arbeiten, und das bei optimalem Komfort: Die Sicht wird nicht behindert und es wird unter allen Gegebenheiten eine angenehme Temperatur eingehalten.
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Fotos] © Valentin Napoli

MEA Bautechnik GmbH

Sudetenstr. 1 • 86551 Aichach Tel. 08251 91-0

heinze-info@mea-group.com www.mea-group.com

Zuverlässiger Schutz vor Wasser im Keller

Wir bieten Ihnen mit dem MEA Connect System AQUA die wasserdichte und wärmebrückenfreie Systemlösung für Ihren Schutz vor Wasser im Keller.

Starkregen, Hochwasser oder drückendes Grundwas ser – Wasser im Keller kann viele Ursachen haben. Zum Beispiel geraten durch langanhaltende und heftige Re genfälle die Wasseraufnahmefähigkeit des Erdreichs und die Kanalisation rasch an ihre Grenzen. Der Grundwas serspiegel steigt und verursacht in Verbindung mit dem angestauten Oberflächenwasser hohe Wasserstände, die insbesondere die Bereiche um Kelleröffnungen stark belasten.

MEA Bausysteme hat es sich deshalb zur Aufgabe ge macht, das Kellergeschoss systematisch vor Wasser zu schützen und unter dem Begriff AQUA Systemlösung ein Produktportfolio für genau diese Anforderungen konzipiert.

Gute Gründe für die MEA Connect

Systemlösung

– Spürbarer Zeitgewinn durch effizientere Arbeitsabläufe

– 100 % Funktionalität durch praxisgerechte Produkte

– Clevere Details – keine Nacharbeit nötig

– Maximale Planungssicherheit durch passgenaues Sys tem

Zu unserem Produktportfolio AQUA gehören u. a.:

Beim Einsatz von GFK-Lichtschächten

– GFK-Lichtschacht MEAMAX oder GFK-Lichtschacht MEAMULTINORM 3-in-1

– Perimeter-Abdeckrahmen MEAFRAME

– Montagedämmplatte MEAFIX PRO

– Komplettzargensystem MEATHERMO AQUA PLUS

Beim Einsatz von Beton-Lichtschächten

– Beton-Lichtschacht MEAVECTOR AQUA PLUS

– Perimeter-Abdeckrahmen MEAFRAME

– Innenliegende Montagedämm platte MEAFIX PRO

– Wechselzargensystem MEALUXIT mit Fenstereinsatz

Sichere Abdichtung gegen drückendes Wasser

Bei erhöhten Wasserbelastungen im Erdreich gibt es für die GFK-Licht schächte das Montageset MEAFIX AQUA. Die AQUA-Version der Betonlichtschächte MEAVECTOR trägt an der Montageseite zusätzlich ein Dichtband aus Butylkautschuk mit integ riertem Kompressionsschutz zur bestmöglichen Abdichtung. Auch die Hal tewinkel des Lichtschachts bekommen durch dieses System keinen Kontakt mehr zur Kellerwand, sodass Wärmebrücken an den Befestigungspunkten ebenfalls effektiv verhindert werden.

Die zwingend notwendige Rückstau sicherung MEASTOP PRO trägt eine DIBt-Zulassung und schützt Licht schacht, Kellerwand und -fenster zu verlässig vor rückstauendem Wasser.

Haben wir Sie neugierig gemacht auf die AQUA Systemlösungen der MEA Bausysteme? Kontaktieren Sie uns gerne über die E-Mail-Adresse heinze-info@ mea-group.com oder informieren Sie sich unter www.mea-group.com

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Umfassende Frischekur

Umbau der Albert-Schweitzer-Apotheke

Apothekenbau ist eine besondere Disziplin des Ladenbaus. Neben dem Wunsch der Betreiber:innen nach einem individuellen Gestaltungskonzept gilt es auch, den anspruchsvollen Bestimmungen der Apotheken betriebsordnung gerecht zu werden. Die Abnahme vor der Eröffnung erfolgt durch das Gesundheitsamt, auf dessen Checkliste u. a. steht, ob der Zugang barrierefrei ist, Abstände hinsichtlich der Diskretion bei der Beratung eingehalten werden und die gewählten Materialien dem Hygieneplan entsprechen. Dann wären da noch die jeweiligen baulichen Gegebenheiten und auch der fachliche Schwerpunkt der Apo theke, wie beispielsweise die Anfertigung individueller Rezepturen. Hierfür wird entsprechend ein Labor/ eine Rezeptur benötigt. Diese vielfältigen Vorgaben unter einen gestalterischen Hut zu bekommen, ist die besondere Herausforderung beim Um- bzw. Neubau von Apotheken.

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inside]
Apotheke in Essen Neue Offizin der Albert-Schweitzer-Apotheke

Komplettumbau für mehr

Service

Die Albert-Schweitzer-Apotheke in Essen ist ein Paradebeispiel für den gelungenen Spagat zwischen all diesen verschiedenen Anfor derungen. Sie wurde 1974 gegründet und befindet sich seit dem Jahr 2007 im Besitz der Familie Blume. Seit Ende 2021 präsentieren sich die Räume nun im neuen Gewand. Der Umbau begann im November und dauerte ungefähr sechs Wochen, sodass kurz vor Weihnachten der Betrieb wieder ungestört lief. Geplant und um gesetzt wurde die Modernisierung von den Fachleuten der Firma

Wiemer Einrichtungen GmbH. „Ursprünglich brauchten wir ‚nur‘ einen größeren Beratungsraum. Während der Planung haben wir uns dann doch für einen Komplettumbau entschieden, um die Struktur der Apotheke weiter verbessern zu können. So sind dann eine größere Offizin und ein dritter HV-Platz (Handverkaufsplatz) sowie weitere Arbeitsplätze im Backoffice dazugekommen“, sagt Apothekerin Johanna Blume, Tochter des Eigentümers und seit etwas über einem Jahr Filialleiterin der Albert-Schweitzer-Apotheke.

Zurückhaltende Apothekeneinrichtung mit Wow-Effekt am Boden

Die neu gestalteten Räume zeigen sich hell und zeitlos. Einzelne Farbakzente wie rote Stühle in skulpturaler Form durchbrechen das hauptsächlich weiße Interieur. Auch der Designboden in Chevronverlegung in einem warmen Holzton bietet einen schö

nen optischen Kontrast. Die Designbeläge PW 3130/FP von Project Floors waren ein Vorschlag der Wiemer Einrichtungsprofis und stießen sofort auf Begeisterung: „Da wir sonst bewusst alles etwas schlichter gehal ten haben, war das genau die richtige Wahl,

um noch ein besonderes Highlight zu set zen!“, freut sich Johanna Blume. „Der Boden bewährt sich im Alltag mit hoher Kunden frequenz und wir werden oftmals darauf angesprochen. Wir würden ihn jederzeit wieder verlegen lassen.“

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Moderner Auftritt für alle Generationen

Der Umbau hat die Albert-Schweitzer-Apotheke in einen modernen, hellen und einladenden Ort verwandelt. Ein schöner Beratungsraum bietet die Voraussetzungen für Impfungen, Medikationsanalysen und andere pharmazeutische Dienstleistungen. Aber nicht nur das Ladenlokal ist verjüngt. Auch der Webauftritt wurde überarbeitet und eine Präsenz in den Sozialen Medien aufgebaut. „Wir möchten auch junge Leute vermehrt ansprechen, denn Gesundheit beginnt nicht erst im Alter!“

www.project-floors.com

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Das Chevrondekor des Designbodens und farbige, skulpturale Stühle schaffen Highlights Fotos] © PROJECT FLOORS, Fotograf: krischerfotografie Der Boden bewährt sich im Alltag mit hoher Kundenfrequenz.

DANKEFÜRGOLD

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Unsere Serviceleistungen

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Beratung u.a. zu: konstruktive Machbarkeit, Kostenschätzung, frühzeitiges Eliminieren von Kostentreibern

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Planungsunterstützung in 3D mit Detaildarstellungen in 1:5 bis hin zur kompletten Ausführungsplanung

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Planungsunterstützung in 3D mit Detaildarstellungen in 1:5 bis hin zur kompletten Ausführungsplanung

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Planungsunterstützung in 3D mit Detaildarstellungen in 1:5 bis hin zur kompletten Ausführungsplanung

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Statische Vorbemessungen

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Unterstützung bei der Einarbeitung der Montagezeiten, Ermittlung des wirtschaftlichsten Einbringzeitpunktes

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Bereitstellung von Ausschreibungstexten in GAEB-Formaten

Planungsunterstützung in 3D mit Detaildarstellungen in 1:5 bis hin zur kompletten Ausführungsplanung

SKULPTUREN IM RAUM

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Planungsunterstützung in 3D mit Detaildarstellungen in 1:5 bis hin zur kompletten Ausführungsplanung

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Designtreppen und Serviceleistungen von der MetallArt Treppen GmbH

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Bereitstellung von Ausschreibungstexten in GAEB-Formaten

Bereitstellung von Ausschreibungstexten in GAEB-Formaten

Als Spezialist für den Treppen- und Glasgeländerbau versteht es die MetallArt Treppen GmbH seit über 25 Jahren für anspruchsvolle Kunden individuelle Lösungen zu verwirklichen. Dafür hat das Unter nehmen Projektbegleitung, 3D-Konstruktion, Statik und Fertigung unter einem Dach vereint.

Unterstützung bei der Einarbeitung der Montagezeiten, Ermittlung des wirtschaftlichsten Einbringzeitpunktes

MetallArt Treppen l 73084 Salach | www.metallart-treppen.de

Unterstützung bei der Einarbeitung der Montagezeiten, Ermittlung des wirtschaftlichsten Einbringzeitpunktes

Bereitstellung von Ausschreibungstexten in GAEB-Formaten

Bereitstellung von Ausschreibungstexten in GAEB-Formaten

Unterstützung bei der Einarbeitung der Montagezeiten, Ermittlung des wirtschaftlichsten Einbringzeitpunktes

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Unterstützung bei der Einarbeitung der Montagezeiten, Ermittlung des wirtschaftlichsten Einbringzeitpunktes

Architekten l ©Noshe
Max-Delbrück-Centrum Berlin l Staab

Omniturm in Frankfurt von BIG

Trägt ein neuer Turm das lateinische Wort „Omni“ im Namen, dann ist dies auch ein gehöriger Anspruch. Der Frankfurter Omniturm will alles für alle – aber nicht für jeden. Das Projekt von BIG kommt der geforderten Mischnutzung nach und fungiert als Büro- und Wohngebäude. Brandschutztüren für den Omniturm lieferte Hörmann.

Wer hier die Augen ein wenig zukneift und womöglich sogar noch mit Kopfhörer unterwegs ist, der könnte (wenigstens für einen ganz kurzen Moment) tatsächlich glauben, er sei in New York –oder in irgendeiner anderen echten Weltstadt. Nur 100 Meter weiter ist dieser Eindruck aber schon wieder verflogen. Denn nur an der Ecke Große Gallusstraße/Neue Mainzer Landstraße stehen die Hochhäuser so dicht an dicht wie in Downtown Manhattan. Der Frankfurter Omniturm immerhin könnte genauso auch an einer anderen teuren und wichtigen Stelle der Welt stehen. Die Plaza und der allenthalben als „Hüftschwung“ bezeichnete Knick würden auch in Shanghai, Singapur oder am Persischen Golf ihre Zwecke erfüllen.

142 inside] Omniturm in Frankfurt
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In Frankfurt steht mit dem Omniturm von BIG ein weiteres Hochhaus, das als Büro- und Wohnge bäude genutzt wird. Besonders auffällig sind die auskragenden Etagen in den Geschossen 15 bis 23, in denen sich 147 Wohnungen befinden. Hörmann lieferte unter anderem Brandschutztüren Die schmalen Balkone der 147 hochwer tigen Wohnungen bilden den Versatz des Gebäudes.

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BIG CPH

Kopenhagen, Dänemark big@big.dk www.big.dk

1 Großzügig und zurückhaltend ist die Lobby des Omniturms in Frankfurt gestaltet. 2 Der „Hüftschwung“ zwischen Geschoss 15 und 23 macht deutlich, wo sich die Wohnungen des Omniturms befinden. Er kragt bis zu vier Meter aus. 3 Die verglasten T30 Rohrrahmenobjekttüren verfügen über das filigrane S-Line-Profil. Das sorgt für eine noch größere Transparenz und einen hohen Lichteinfall. 4 Im Omniturm in Frankfurt sind verglaste Rohrrahmenobjekttü ren aus robustem Stahl von Hörmann zum Einsatz gekommen. Die feuerhemmenden T30 Brandschutztüren teilen die Flure in Brandabschnitte. Fotos] © Stephan Falk/BAUBILD

Um Aufmerksamkeit buhlend

Die Bjarke Ingels Group – kurz BIG – gehört schließlich zu jenen Büros, die weltweit und absolut zuverlässig ar chitektonische Landmarks setzen. Bauten also, die sich entsprechend gut vermarkten lassen. In Frankfurt schich teten sie zuerst in eher vertrauter Weise die Geschosse aufeinander, ehe sie ab Etage 15 dann ein paar Stock werke zur Seite rutschen ließen. Ab Geschoss 23 findet sich der Stapel dann in sauberer Ordnung wieder. Gestal terisch definiert diese Verschiebung jene Hochhausbe reiche, die als Wohnungen genutzt werden. Funktional dienen die Auskragungen als Balkons. Weil solches für die ebenfalls im Gebäude untergebrachten Büros nicht gebraucht wird, macht der Knick durchaus Sinn. Er lässt den Turm auf eine besonders zeitgenössische Weise un verwechselbar werden. Im Omniturm gehen tagtäglich viele Menschen ein und aus. Entsprechend hoch ist die Belastung für vielfrequentierte Türen. Für solche Zwecke bietet Hörmann die robusten Rohrrahmenobjekttüren aus Stahl an, die in diesem Projekt zum Einsatz gekom men sind. Die Türen HL 310, HL 320 und HL 330 erfüllen alle Brand- und Rauchschutzanforderungen und halten so einem Feuer für mindestens 30 Minuten stand. Die für den Omniturm ausgewählten Stahl-Rohrrahmenob jekttüren verfügen über eine besonders schlanke Profil ansicht, da sie in der S-Line ausgeführt sind. Das S-LineSystem wirkt durch die feingliedrige Rahmenstruktur sehr filigran. Als Ergänzung zu den Türblättern aus Glas wurden auch teilweise fest stehende Glaselemente ein gesetzt, die für eine noch größere Transparenz sorgen.

Urbanes Leben

Legt man die globale Messlatte an den Turm, dann ist er mit 185 Metern bes tenfalls Mittelmaß. In Frankfurt zählt er aber zu den ganz Großen. Vor allem ist er vor Ort der Erste, in dem die Vermarkter eine Mischnutzung erproben. Büros, Coworking-Spaces, Wohnungen und öffentliche Nutzungen sind hier untergebracht – und damit folgt der Turm einem internationalen Trend. Mit 30 Euro Miete pro Quadratmeter gehören die Wohnungen nicht eben in die Kategorie des kostengünstigen Wohnungsbaus, bieten aber jene spek takulären Ausblicke, die die angepeilte zahlungskräftige Klientel andernorts gewohnt ist. Kürzeste Wege in die Frankfurter Museen, Theater, Restaurants und Parks werden als vorrangiges Argument für das Wohnen im Frankfurter Bankenviertel angepriesen.

Vorgegebene Mischnutzung

Diese Mischnutzung entspringt allerdings nicht kalkulatorischen Überlegun gen, sondern den Vorgaben der Stadt. Sie will das in den Abendstunden tote Quartier beleben. Es war letztlich die Konsequenz der uralten CIAM-Forde rung aus dem vergangenen Jahrhundert nach städtebaulicher Trennung der Funktionen Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Verkehr. Gemischt genutzte Pro jekte wie der Omniturm sind nun der aufwendige Versuch, in den mühevoll entflochtenen historischen Städten wieder jene vielfältigen Bezüge herzustel len, die attraktive Metropolen erst entstehen lassen. In den Werbeunterlagen der Immobilienvermarkter wird dann auch liebevoll das Bild einer heilen, fast schon dörflichen Welt gezeichnet, in der allerdings nicht alle leben können. Es sind vielmehr eher die kosmopolitischen und solventen Menschen, die im Omniturm unter sich bleiben. www.hoermann.de

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BORUSSEUM

Für jeden Menschen mit schwarzgelbem Herzen ist der Besuch des BORUSSEUM ein Muss. Das Vereinsmuseum von Borussia Dortmund wurde umfangreich renoviert und eröffnete im April wieder seine Türen. Die Lichtplanung und -gestaltung für das BORUSSEUM stammen von Felsch Lighting Design aus Hamburg.

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Wenn durch Licht Geschichte erlebbar wird inside] BORUSSEUM in
Dortmund

Im Jahr 2008 wurde das BORUSSEUM erstmals in der Nordost-Ecke des BVB-Stadions eröffnet. Es war aus einer Faninitiative heraus entstanden und ist bis heute unabhängig von Sponsoren und somit eine werbe freie Zone. Doch das Museum zeigte mit der Zeit Ge brauchsspuren und es bedurfte einer Renovierung.

Im April 2022 eröffnete an gleicher Stelle aber in neuer inhaltlicher, dramaturgischer und inszenatorischer Struktur samt aktueller Technik ein neues „schwarzgel bes Zuhause“, das bei den Besucher:innen und Fans Er innerungen und Emotionen aufleben lässt.

„Das BORUSSEUM ist ein Ort im wahrscheinlich schönsten Stadion der Welt, an dem die Vereinsge schichte nicht nur museal aufbereitet, sondern ‚immer siv‘ erlebbar wird“, erzählt Markus Felsch, der mit seinem Lichtplanungsbüro Felsch Lighting Design für das Licht im neuen Museum verantwortlich zeichnet. Immersiv bedeutet dabei, dass die Ausstellung auf besondere Weise erlebbar ist. Die Fans und Besucher:innen tau chen förmlich ein in die verschiedenen Themenwelten. Das neu gestaltete Museum setzt dabei nicht nur die sportliche Entwicklung des Vereins Borussia Dort

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Im April 2022 eröffnete das neue „schwarzgelbe Zuhause“, das BORUSSEUM. „Das BORUSSEUM ist ein Ort im wahrscheinlich schönsten Stadion der Welt, an dem die Vereinsgeschichte nicht nur museal aufbereitet, sondern ‚immersiv‘ erlebbar wird“, erzählt Markus Felsch.

Hamburg mail@felsch.de www.felsch.de

mund in Szene, sondern dokumentiert auch die Tradition der besonderen Fankultur des BVB. Für einen spielerischen Umgang mit 112 Jahren Ver einsgeschichte sorgen zahlreiche digitale Erleb nis- und Edutainment-Stationen, in denen Fuß ballgeschichte, große Triumphe und Niederlagen, Tore und Paraden spielerisch zum Leben erweckt werden. Entwickelt wurde die neue Museumskon zeption von den Wiener Ausstellungsgestaltern MACHEN. Laut ihnen ist das BORUSSEUM „an gekommen im digitalen Zeitalter und weiterhin ganz dem Motto ‚von Fans für Fans‘ verpflichtet.“ Dabei sind die Themenwelten deutlich räumlich voneinander getrennt. Dadurch gelingt es den Ausstellungsplanern, den Fokus der Besucher auf ein Thema zu lenken und störende Ablenkungen auszublenden. Eine geschickte Kombination ver schiedener visueller und auditiver sowie interakti ver Kommunikationspunkte verstärkt das immer sive Erleben der Betrachter:innen.

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Das Kino im BORUSSEUM
Felsch Lighting Design

Lichttechnische Herausforderungen

„Aus dem Zusammenspiel von Licht und Schatten ent steht erst der Kontrast, in dem die Aussage zum Vor schein kommt.“ Nach diesem grundlegenden Prinzip gestaltete Felsch Lighting Design die Lichtführung im BORUSSEUM. Die lichttechnischen Kontraste sind da bei natürliche Helligkeitskontraste, aber auch im starken Umfang Variationen der Weißlichtfarborte. Einen beson deren Fokus legten die Hamburger Lichtplaner auf den gezielten Umgang mit gerichtetem und diffusem Licht. Alle indirekten Lichtquellen besitzen einen großen Licht weitungsfaktor (LwF), also diffuses Licht, alle Akzentlich ter haben einen sehr niedrigen LwF und damit ein stark gerichtetes Licht mit einer sehr guten Kontrastausleuch tung. Für die Akzentbeleuchtung kommen die erprob ten Twist-Strahler zum Einsatz, die Markus Felsch selbst entwickelt hat.

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Die sogenannte Schatzkammer des BORUSSEUMS

„Aus dem Zusammenspiel von Licht und Schatten entsteht erst der Kontrast, in dem die Aussage zum Vorschein kommt.“ Nach

BORUSSEUM.

Eine besondere Herausforderung für die Lichtplanung war der Um gang mit dem BVB-Gelb. Die CI des BVB gibt mit der Grundfarbe BVB-Gelb auf schwarzem Grund einen prägnanten Kontrast vor, der sich auch in der Ausstellungsgestaltung und im Beleuchtungskon zept wiederfindet. Dabei war es lichttechnisch sehr anspruchsvoll, dass bei jeder gewählten Raumlichtintensität das BVB-Gelb gemäß den CI-Vorgaben gleich erstrahlt. Speziell von Markus Felsch entwi

ckelte Lichtlinien mit einer speziellen LED-Technik ermöglichen dies nun im BORUSSEUM. „Bilder oder Filme geben das ganzheitliche Er lebnis des BORUSSEUM schwer wieder“, erklärt Markus Felsch. „Es hilft nur, dem Museum einen persönlichen Besuch abzustatten und die schwarz-gelbe BVB-Welt mit eigenen Sinnen zu erleben.“

www.felsch.de

Die CI des BVB gibt mit der Grundfarbe BVB-Gelb auf schwarzem Grund einen prägnanten Kontrast vor, der sich auch in der Ausstellungsgestal tung und im Beleuchtungskonzept wiederfindet.

Bei jeder gewählten Raumlichtintensität erstrahlt das BVB-Gelb gemäß den CI-Vorgaben gleich. Speziell von Markus Felsch entwickelte Lichtlinien mit einer speziellen LED-Technik ermöglichen dies im BORUSSEUM.

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diesem grundlegenden Prinzip gestaltete Felsch Lighting Design die Lichtführung im Fotos] Markus Felsch, Felsch Lighting Design

Vielfältig. Funktional. Unendlich flexibel.

Mit der Aktualisierung der Creation-Designbeläge in den Nutz schichten 0,55 und 0,3 mm erweitert Bodenbelagsspezialist Gerflor das Gestaltungsspektrum seiner erfolgreichen LVT-Systemkollek tion erneut deutlich. Neben neuen Farben und Dessins sowie einer neuen Oberflächenvergütung begeistern die Vinylbelag-Kollekti onen durch ihre enorme Flexibilität bei der Verlegung. Vor allem der verstärkte „Duo Core Produktaufbau“ von Creation Solid Clic verspricht mit seiner neuartigen Verriegelung eine effiziente und flexible Lösung für nahezu jede Verlegesituation in Wohnbau- und Gewerbesektor.

Das neue Solid Clic Verlegesystem lässt sich auf problematischen Untergründen wie Fliesen problemlos verlegen und zeigt sich auch bei starken Temperaturschwankungen beispielsweise durch boden tiefe Fenster unempfindlich. Dabei ist es weiterhin elastisch, lässt sich leicht mit einem Verlegemesser zuschneiden, verfügt über ein angenehm weiches Begehgefühl und sorgt für eine bessere Raum akustik sowie einen geringeren Trittschall. Da Creation aber eine Systemkollektion mit vielen verschiedenen Verlegearten ist, bietet sie auch bei anderen Herausforderung am Boden die passende Lösung. Alle Dekore sind als fest zu verklebende Dryback-Variante erhältlich, ein sehr großer Teil davon als Solid Clic. Für spezielle Ein sätze bieten sich darüber hinaus noch weitere Looslay- und RigidVerlegesysteme an.

Neue Oberflächenvergütung für höhere Strapazierfähigkeit

Mit „Protecshield“ steht der gesamten Kollektion zudem eine ver besserte PUR Oberflächenvergütung zur Verfügung. Ebenso wie die Vorgängerversion präsentiert sie sich mit einem hochwertigen Matt-Effekt, ist allerdings noch resistenter gegen Mikroverkrat zungen und erweist sich zudem beständiger gegen Anschmutzung. Dies sorgt für eine längere Lebensdauer und eine langfristig hoch wertige und attraktive Optik.

Neue

Farbwelten

für kreative Freiräume

Ob dezent, naturnah oder kreativ: Neben den Top-Sellern der ver gangenen Jahre bieten die neuen Creation-Kollektionen ein um

fangreiches Spektrum neuer Farben und Dekore in drei Themen welten. Die Dessins im Bereich „Natureland“ überzeugen durch eine harmonische Interpretation von Farben und Materialien aus der Natur. Ein echtes Highlight dabei: das äußerst authentische und realitätsgetreue Steindekor Curton Stone. Unter dem Thema „Ultra Realism“ sind überaus realistische Holzdekore zusammenge fasst, die eine perfekte Kombination zwischen visueller und taktiler Wahrnehmung garantieren. Bei den Dekoren im Bereich „Fusion“ entstehen durch die Verschmelzung verschiedener Komponenten hybride Materialien und somit originelle und moderne Dessins –zum Beispiel eine kreative Jeans-Optik.

Nachhaltigkeit ganzheitlich gedacht Nicht zuletzt können die Vinylbeläge „Creation 30“ und „Creation 55“ auch bei der Nachhaltigkeit punkten. Alle Produkt varianten mit dem neuen Solid Clic System werden in Frankreich auf einer der nachhaltigsten und modernsten LVT-Anlagen in Eu ropa produziert hergestellt mit einem Recyclinganteil von bis zu 55 %, das Produkt ist generell zu 100 % recycelbar. Zudem bietet Gerflor seinen Partnern im Rahmen des umfangreichen Recy clingprogramms „Second Life“ die Möglichkeit, objektbezogen Verschnittreste zu sammeln und abholen zu lassen. Diese werden dann im unternehmenseigenen Recyclingcenter aufbereitet und der Produktion wieder zugeführt. Für eine echte Kreislaufwirtschaft.

Weitere Informationen unter www.gerflor.de

Gerflor Mipolam GmbH Mülheimer Str. 27 53840 Troisdorf Tel. 02241 25300 · Fax 02241 2530100 gerflormipolam@gerflor.com www.gerflor.de

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Neue Gerflor LVT-Kollektionen Creation erweitern Gestaltungsmöglichkeiten und erleichtern die Verlegung Anzeige
Fotos] © Gerflor

Hotel in Bad Gögging

Wirkungsvoll umgestaltet

Neuer Look für das Hotel Der Eisvogel –vorausblickend nachhaltig und konsequent

Nach einem grundlegenden mehrjährigen Umbau wurde das Vier-Sterne-Wellnesshotel Der Eisvogel im niederbayerischen Kurort Bad Gögging nun erneut saniert. Der Kern des Hauses behält nach der Modernisierung seinen atmosphärischen Charakter. Modern und exklusiv hat man jetzt 25 Zimmer und Suiten völlig umgestaltet. Ergänzend dazu ist die Betreiberfamilie mit einem cleveren Energiekonzept zukunftsorientiert aufgestellt.

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Einen wichtigen Schritt in Sachen Hotelerweite rung erreichten die Gastgeber bereits vor einem Jahrzehnt mit dem Anbau des Wellness- und Spa-Bereichs und einem Gebäude mit 24 neuen Zimmern und Suiten sowie einer praktischen Ver bindung zum Haupthaus. Die Eigentümerfamilie ließ ein ungewöhnliches Badehaus bauen und eine neue Hotelbar sowie einen Tagungsbereich mit 2 Räumen einrichten.

Innerhalb des Badehauses entstand ein 12 mal 6 Meter großer Pool und eine kleine, aber feine Saunalandschaft mit Infrarotsauna, Finnischer Sauna, Soledampfbad und Gartensaunahaus. Auf zwei Etagen gibt es ergänzend dazu 15 Anwen dungsräume und Spa-Suiten.

Neue Meilensteine in Naturkulisse

Jetzt wurden in dem an das Haupthaus angren zenden Gästehaus erneut 25 Zimmer und Suiten umfassend saniert. Die Räume mit völlig neuem Look sind zwischen 38 und 48 Quadratmeter groß. Es kamen edle Massivholzböden aus Eiche, hochwertige Stoffe aus Samt und Baumwolle

Das romantische Hotel Der Eisvogel beeindruckt durch seine besonders schöne Lage am alten Kurpark und unweit des Flüsschens Abens mit üppigem Baumbestand und unvergleichlichem Blick ins Grüne.

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sowie Fliesen in Marmoroptik und für das Hotel eigens angefertigte Möbel zum Einsatz. Der in der nahe gelege nen, unberührten Naturlandschaft der Donau-Auen be heimatete Eisvogel diente als Ideengeber für das gesamte Design. Deshalb wirken die modernisierten Räume im ersten Obergeschoss nun in den vogeltypischen Schat tierungen Blau, Rostorange und sanftem Beige so außer gewöhnlich und frisch. Weitere helle Naturtöne ergän zen die Farbpalette in der zweiten und dritten Etage. Für die anspruchsvolle Konzeption und als Projektverant wortliche zur Durchführung der Maßnahmen hat man das Spezialistenteam von Geisler & Trimmel aus Tirol beauftragt. „Wir hatten nur ein kleines Zeitfenster für diese Sanie rung“, berichtet die Hotelchefin Margit Zettl-Feldmann „Das Unternehmen kannten wir bereits aus früheren Ge sprächen, nun kam es zur Beauftragung und wir haben die gesamte Planung, Ausschreibung und Bauleitung von der Tiroler Firma stemmen lassen. Das war in der sportlichen Bauzeit von knapp 4 Monaten eine Mam mutaufgabe, aber wir haben es nicht bereut.“

Zukunftsorientiertes Bauen mit Recycling-Material Designfenster Elegant – das nachhaltige Kunststoffprofilsystem

Deceuninck bietet eine neue Generation von Kunststoff fenstern im besonders schlanken Design an, ausgerichtet auf die Bedürfnisse von morgen. Sie sind hochwärmedämmend und mit umweltfreundlichem Recyclingmaterial im Profilkern besonders nachhaltig.

Fünf verschiedene Flügeldesigns und drei Rahmentiefen können frei miteinander kombiniert werden. So stehen variable Lösungen für alle Bauanforderungen zur Verfügung, für Neubau wie Renovierung und von designorientiert bis klassisch.

Das schlankeste Kunststoff fenster am Markt Elegant wirkt in der flächenbündigen Version „Abstract“ optisch wie ein Aluminiumfenster und ist mit einem Überschlag von nur 9 mm einzigartig.

Optionale Glasfaser-Technologie ermoFibra Eingebettete, endlose Glasfaserstränge sorgen für eine enorme Stabilisierung und höchste Wärmedämmwerte – bis zu Uf 0,85 W/m2K. Somit können Maximalgrößen mit deutlich geringerem Gewicht erreicht werden.

Profile aus 100 % Recyclingmaterial Ausgewählte Profile werden unter dem Namen „Phoenix“ zu 100 % aus wiederverwertetem Kunststoff hergestellt, eine Einsparung von 80 % der Kohlenstoffemissionen im Vergleich zur Herstellung von neuem Kunststoffrohstoff

Mehr Informationen: deceuninck-elegant.de

Deceuninck Germany GmbH

Bayerwaldstr. 18 · 94327 Bogen Tel. 09422 821-0 · info@deceuninck.de

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Familiensache

Seit mehr als siebzig Jahren befindet sich das 58-ZimmerHaus bereits im Besitz der Familie Zettl-Feldmann. Die Geschichte begann 1949 mit einem kleinen namenlosen Café, dessen Gäste im nahe gelegenen Weiher einen Eisvogel beobachteten. Schnell wurde der schillernde, gefiederte Jäger zum Symbol und Namensgeber. Nach und nach wandelte sich das Café Eisvogel zum Wirtshaus mit Gästezimmern und großem Veranstaltungssaal und erfreute sich zunehmender Beliebtheit. Mit der Bohrung und Nutzung von Thermalwasser in den späten 1970erJahren veränderte sich der Ort Bad Gögging und über die Jahrzehnte wurde auch das Haus der Familie ZettlFeldmann immer großzügiger erweitert. In vierter Generation unterstützt seit 2020 Theresa Feldmann ihre Mutter Margit im Hotel. Als passionierter Landwirt bewirtschaftet Martin Feldmann seit knapp 30 Jahren die angeknüpfte Landwirtschaft „Feldmann Hof“. So kommen Gäste immer in den Genuss von tagesfrischem, selbst angebautem Obst und Gemüse und on top Abensberger Spargel. Ergänzende Zutaten bezieht man hauptsächlich von regionalen Produzenten.

Die beteiligten Experten hielten nicht nur das Budget genau ein, sie sorgten für einen reibungslosen Bauablauf, indem alle Gewerke zügig Hand in Hand arbeiteten. Alle relevanten Zimmer wurden kernsaniert, eine effiziente neue Verkabelung installiert und die Räume in jeder Hinsicht neu gestaltet. Wichtig war den Gastgebern der konsequente Naturbezug und viel Licht, viel Luft, viel Platz. „Bad Gögging ist durch seine Kompetenz im Gesundheitssektor bekannt. Im Juli 2021 wurde das Heilbad von Bad Gögging als Teil des Donaulimes in die UNESCO-Welterbe-Liste aufgenommen“, erklären die Gastgeber. „Mit den neuen, stylishen Zimmern knüpfen wir daran an und wollen uns für die nächsten Jahre passend dazu aufstellen.“ Der neue „Eisvogel-Look“ wurde jedoch noch clever ergänzt durch eine Ausrichtung, die der Eigentümerfamilie besonders am Herzen liegt. Für die aktuellen Herausforderungen zu den Themen Energie, Wärme und Strom hat man einen ganz eigenen Weg gefunden – und viele unterschiedliche Lösungsansätze.

Idyllischer Garten und Liegewiese auf insgesamt 10.000 Quadratmetern. Wohin man schaut: ein Stück wohltuender Natur. Wie ein regionaler Stadel verwirklicht, passt sich das Badehaus in die Naturumgebung ein.

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Spa-Bereich: Zwei große Pufferspeicher stehen für Brauchwas ser und Heizungswasser permanent zur Verfügung, zwei Puffer sind dazwischengeschaltet. In den kühleren Monaten schaltet das große gemeinschaftliche Biomasseheizwerk hinzu.

Neues Blockheizkraftwerk und Photovoltaik für Unabhängigkeit

„Wir haben wie die meisten Hotels einen enormen Energiebe darf und einen hohen Warmwasserverbrauch“, sagt Gastgeber Martin Feldmann. „Hinzu kommen auch Heizung und Strom, die wir im Betrieb verbrauchen. Deshalb haben wir in Energie konzepte investiert, die auf lange Sicht Energie und somit Geld sparen. Dazu braucht man aber viele Bausteine und nicht nur eine Ausrichtung.“

Aus diesem Grund wurde 2004 – zusammen mit zwei weite ren Abnehmern – in eine Hackschnitzelheizung investiert. Das Holz kommt aus eigenem Wald und von regionalen Waldbau ern. Schon 2010 wurde die erste Photovoltaikanlage mit 20 kWp installiert.

2020 hat man die Brauchwasseranlage umgestellt auf zwei Puf ferspeicher mit zwei Frischwasserstationen. Die Wärme für die Brauchwasseranlage wird aus einem 20-kW-Blockheizkraftwerk und der Wärmerückgewinnung aus der Kälteverbundanlage gewonnen. 2021 wurde schließlich das Konzept mit weiteren 100 kW Photovoltaik sinnvoll ergänzt. Durch Photovoltaik und Blockheizkraftwerk erzeugt man jetzt 60 Prozent des Strombe darfs selbst. Das war jedoch nur ein erster Schritt. Inzwischen kamen viele weitere hinzu: Alle herkömmlichen Lichtsysteme tauschte man bereits vor Jahren gegen LED-Beleuchtung aus. In der aktuellen Sanierungsphase hat man überall Klimaanlagen in

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baunetzwissen.de

Gäste erleben im Hotel Der Eisvogel die beruhigende Ausstrahlung der Natur, lockere und entspannende Atmosphäre im Haus und die Abwesenheit von Alltagsroutinen.

die Gästezimmer einbauen lassen, ein großer Kostenblock, der aber den Komfort der Gäste erheblich steigert.

Der Garten wird mit Grundwasser bewässert, ein Filterbrunnen mit entsprechender Pumpe wurde 1989 etabliert. Neue E-Lade-Statio nen wurden 2022 installiert. Im Hotel ist inzwischen ebenfalls ein Blockheizkraftwerk mit 20 kW Leistung am Start, das die Grundlast des Stromes abdeckt.

Für die hohen Gasverbräuche in der Küche schmiedet man eben falls neue Pläne: „Wir denken darüber nach, die Öfen auf Flüssiggas umzustellen. Dafür ist eine Umrüstung aller vorhandenen Leitun gen und Gasbrenner nötig. Druckmeter müssen angepasst und Düsen ausgetauscht werden. Aber im Ernstfall ist das binnen eines

Geisler & Trimmel sind seit 30 Jahren spezialisiert auf Projekte im Tourismus. Mit rund 50 Mitarbeitern bietet das Unternehmen die ganzheitliche Abwicklung eines Bauvorhabens – von der Erstberatung über das Design, die Planung, das Baumanagement bis hin zur betriebsfertigen Übergabe. Mit Kreativität folgt das Team der Firmenmotivation, ästhetische Gebäude zu schaffen, in denen Nutzer sich wohlfühlen. Durch Kundenorientierung und Handschlagqualität verwirklicht man logistisch durchdachte und profitabel funktionierende Projekte für die Bau herrschaft und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

www.geisler-trimmel.com

halben Tages erledigt, das benötigte Dienstleistungsunternehmen kann unkompliziert Konvektomaten und Brenner umrüsten. Geplant ist derzeit auch die Änderung auf digitalisierte Heizkör pereinstellung, ein Außenpool im Garten soll ergänzend zum Spa hinzukommen, sobald die Energiewerte schlüssig und verbindlich vorliegen und wieder besser geplant werden können. Die Familie Zettl-Feldmann hat ein klar definiertes Ziel: Autarkie und Selbst versorgung.

www.hotel-eisvogel.de Architekturobjekt auf www.heinze.de

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Geisler & Trimmel GmbH Fotos] Anton Mirwald

GRATULATION ZUM KLIMA FESTIVAL 2022 DANKE AN ALLE TEILNEHMER!

Manchmal muss man sich im Kreis bewegen, um wirklich voran zu kommen.

Unsere 57 Cradle-to-Cradle-zertifizierten Systeme leisten einen Beitrag für nachhaltigeres Bauen.

Geschlossene Materialkreisläufe helfen uns, werthaltiger zu bauen, denn Gebäude sind die Rohsto depots der Zukunft. Deshalb denken wir Nachhaltigkeit weiter: vom Einsatz wiederverwendbarer Rohsto e bis hin zur Konstruktion kreislau ähiger Cradle–to–Cradle Systeme –damit aus einem Fenster wieder ein Fenster wird. schueco.de/nachhaltigkeit

Von historischer Bankzentrale zum Fünf-Sterne-Hotel

Park Hyatt Vienna in Wien

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Hotel in Wien
Das prächtige Park Hyatt im Goldenen Quartier von Wien. Der Bezirk ist als UNESCO Weltkulturerbe gelistet. Foto] Park Hyatt Vienna

Das Luxushotel Park Hyatt Vienna im Zentrum von Wien steht für vollendete Designkunst und ein grandioses historisches Ambiente. Im Zuge der Baumaßnahmen fiel die Entscheidung, ausgewählte Premium-Suiten mit Schiebetürsystemen von Eclisse auszustatten. Dank ihrer hochwertigen Ausführung und edlen Optik ergänzen diese Türen perfekt das anspruchsvolle Innenraumdesign des exklusiven Hauses.

Zeitreise in den Jugendstil

Überaus majestätisch residiert das Luxushotel Am Hof 2 im Golde nen Quartier von Wien. Kaum vorstellbar, dass hier vor über hun dert Jahren Bankdirektoren und Geschäftsleute ein- und ausgingen. Die einstige Bankzentrale gilt als Kunstdenkmal des Jugendstils par excellence.

Für den Bauherrn und Eigentümer Signa stand von Anfang an fest: Das neue Hotel sollte als denkmalgeschütztes Objekt bis ins kleinste Detail jene Zeit widerspiegeln, in der es vor über 100 Jahren errichtet wurde. Im Rahmen des ambitionierten Projekts beauf tragte man das Wiener Architekturbüro Neumann + Partner mit der Planung und dem Umbau. Für den Innenausbau fiel die Wahl auf das Innenarchitekturbüro FG Stijl aus Amsterdam. In beiden Fäl len gaben die exzellenten Fachkenntnisse und die langjährige Erfah rung mit denkmalgeschützten Gebäuden den Ausschlag.

Kraftakt Denkmalschutz

„Die Herausforderung bestand darin, das historische Erbe des Ge bäudes zu würdigen. Und gleichzeitig wollten wir es in ein ganz besonderes Hotel mit exklusivem Charakter verwandeln, das den Gästen durch seinen Luxus einen unvergesslichen Aufenthalt be schert“, so Colin Finnegan, Innenarchitekt und Gründer von FG Stijl. Zunächst einmal galt es, den historischen Bestand akribisch genau zu dokumentieren.

Dazu wurden 20 akademische Restauratoren beauftragt, die zudem für die Überwachung des Bauprojekts verantwortlich waren. De cken, Wände und Wandverkleidungen wurden abgetragen und an anderer Stelle wieder zusammengesetzt. 200 Kunsthandwerker aus ganz Europa übernahmen die äußerst aufwendigen Arbeiten, die einen fachkundigen Umgang mit Stuck, Holz und Stein, aber auch mit Metall und Glas erforderten.

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Glamouröse Einblicke: Der Festsaal in der Beletage Foto] Park Hyatt Vienna

Perfektes Zusammenspiel aus Alt und Neu

Für das Projekt sollten nicht nur historische Details originalgetreu restauriert und nachgebildet, sondern auch modernes Design in tegriert werden. Das Ergebnis ist ein perfektes Zusammenspiel aus Alt und Neu. So wurde die moderne Medien- und Soundtechnik sehr diskret installiert. Bildschirme und Fernsehgeräte sind hinter Spiegeln oder in den Möbeln verborgen.

Träumen im siebten Himmel

Zimmer und Suiten bieten dem Gast einen majestätischen Emp fang. Materialien wie Marmor, antike Bronze und dunkles Walnuss holz verströmen ein Ambiente von Opulenz und Luxus. Reich ge schmückt mit Ornamenten und Details ist das Interieur wahrhaft imposant. Gelungene Gegensätze sorgen dafür, dass das Gesamt bild begeistert: Helle Wandflächen kontrastieren mit der warmen Farbe des Parkettbodens, kühle, edel glänzende Marmorwände mit

samtweichen Teppichen. Und immer wieder setzen besondere Ac cessoires, die etwa aus leuchtendem Onyx und Perlmutt bestehen, strahlende Highlights. In Anlehnung an das Broschen-Design eini ger großer Wiener Künstler wurde mit historischen Techniken und Materialien dekorative Wandkunst hergestellt.

„Die Qualität der verwendeten Materialien sucht in der europäi schen Hotellerie ihresgleichen. Damit spiegelt sie perfekt die Größe des Hauses und Wiens anhaltende Affinität zu Wertigkeit wider“, fasst Innenarchitekt Colin Finnegan zusammen.

Schiebetüren für höchste Ästhetik und Qualität

„Wir haben uns für Eclisse entschieden, weil diese Marke für ihre ausgezeichnete Qualität bekannt ist“, so Innenarchitekt und Grün der Colin Finnegan von FG Stijl.

Alle Komponenten des Türensystems sind so konstruiert, dass sie äußerst zuverlässig und präzise arbeiten. Diese hohe Qualität garantiert eine lange Nutzungsdauer. Der Innenarchitekt ergänzt:

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Zimmer und Suiten bereiten dem Gast einen majestätischen Empfang. Foto] Park Hyatt Vienna

„Ich liebe es, wenn sich bei Doppelflügeltüren die Türblätter synchron öffnen. Das ist für mich Ästhetik pur und ein absolutes Qualitätsmerkmal. Schon beim Öffnen der Schiebetüren spürt man ihre hohe Wertigkeit.“ Neben Doppelflügeltüren kamen auch einflügelige Schiebetüren zum Einsatz.

Mehr Raum mit Schiebetüren

In den Bädern ging es zudem darum, auf elegante Weise zusätzlichen Raum zu schaffen. „Mit den Schiebetüren konnten wir den Vorteil des Raumgewinnes perfekt für ein edles Ambiente nutzen. Für mich hatte es absolute Priorität, das Designkonzept mit einer besonderen Eleganz umzusetzen“, erläutert Architekt Finnegan. Da die Eclisse Türen beim Öffnen in die Wandtasche gleiten, erhält man zusätzliche Stellflächen an den angrenzenden Seiten der Tür. Bei herkömmlichen Flügeltüren ist das hingegen nicht möglich, da hier für das Türblatt der Schwenkbereich freigehalten werden muss.

IDEEN BEGREIF

BARER MACHEN

Die ultramatte VEKA SPECTRAL Oberfläche vereint einzigartig reflexionsarme Optik mit durchdachter, pflegeleichter Haptik. Für Entwürfe, die Sinne und Qualitätsbewusstsein gleichermaßen ansprechen. architekten.veka.de

Süße Träume! Auch im Schlafzimmer sind die Eclisse Schiebetürsysteme eine optimale Ergänzung zum edlen Interior Design. Foto] ECLISSE IN
14 DEKOREN ERHÄLTLICH
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Schwimmen im Geld: Der Pool im Tresorraum

Eine besondere Herausforderung galt es beim Bau des Pool- und Spa-Bereiches zu meistern. In einem enormen Kraftakt musste das komplette Gebäude angehoben werden, damit im Untergeschoss im einstigen Tresorraum der 15 Meter lange Pool gebaut werden konnte. Der Tresor, der ursprünglich zwei Stockwerke umfasste,

wurde komplett entfernt und die dicken Tresortüren neben dem Eingang des Spas neu positioniert. Der gesamte Bereich beein druckt mit einem luxuriösen Wohlfühlambiente, in dem edle Materialien und Farbtöne fein aufeinander abgestimmt sind. Immer wieder trifft man auf Gold als wiederkehrende Farbe.

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Der 15 Meter lange Pool im ehemaligen Tresorraum Foto] Park Hyatt Vienna Imposant! Die original erhaltene drei Tonnen schwere Stahltür vom ehemaligen Tresorraum neben dem Eingang zum Spabereich. Foto] Park Hyatt Vienna

The Bank Brasserie & Bar

Ebenso meisterlich gelungen ist die Gestal tung von Restaurant und Bar. Ästhetisch stimmig und äußerst stilvoll fügen sich die beiden gastronomischen Bereiche perfekt in das gestalterische Gesamtkonzept des Hotels ein. The Bank Brasserie & Bar sind im ehemaligen Kassensaal der Bank un tergebracht. Der reich mit prunkvollem

Marmor ausgestattete Saal beeindruckt mit seiner gewaltigen Deckenhöhe und enormen Raumgröße. Viel Herzblut floss in die Möbelstücke, die zum Teil Nach bildungen sind oder von der letzten Jahr hundertwende inspiriert wurden. Dunkles Nussbaumholz kam für die Gestelle zum Einsatz. Sie wurden mit blauem und silber

nem Leder bezogen. Der große Teppich in der Mitte des Marmorsaals ist eine Son deranfertigung. Seine Ornamente spiegeln Details aus den prächtigen Deckenverzie rungen wider. Vier große Kristallleuchten, die speziell von der Firma Lights of Vienna geschaffen wurden, setzen den Raum in Szene.

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Die Bar Foto] Park Hyatt Vienna

Living Room und Café Am Hof

Das Café Am Hof überrascht mit seinem ganz eigenen Charme. Vor allem die aufwendig gestaltete Spiegeltreppe zieht alle Blicke auf sich. Sie wurde von Coco Chanels Art-Déco-Treppe in Paris inspiriert.

Außerdem wurde sie mit einzigartigem Onyx in Buchform und Möbeln, die speziell von FG Stijl entworfen wurden, ausgestattet.

Ein echtes Schmuckstück des Cafés ist der kunstvolle Metallschirm mit Halbedelsteinen, der in Anlehnung an ein 100 Jahre altes Origi nalschmuckstück von Josef Hoffmann kreiert wurde.

Der Living Room gilt als besonderes Juwel des Hotels. Er ist einer der wenigen vollständig original getäfelten Räume des Gebäudes, die seit über 100 Jahren erhalten sind.

Preisgekrönt: Renommierter Designpreis Prix Villégiature

Um die Vielfalt und Einzigartigkeit dieses Hotels zu erfassen, sei ein Besuch angeraten. Jeder einzelne Raum besticht durch seinen un vergleichlichen Charme. Ein Aufenthalt im Wiener Hyatt ist nicht nur für Designliebhaber und Nostalgiker ein Erlebnis der Superlative, sondern auch für all jene, die sich vom Luxus des außergewöhnli chen Fünf-Sterne-Hauses verwöhnen lassen möchten. Dieses ein

Neuman + Partner

Wien, Österreich

office@neumannundpartner.com www.neumannundpartner.com

malige denkmalgeschützte Objekt sucht weltweit seinesgleichen. Zu Recht wurde es mit dem renommierten Prix Villégiature für das beste Interior Design in einem europäischen Hotel ausgezeichnet. Ein Preis, der nur den Besten der Besten vorbehalten ist.

www.eclisse.de

F.G. Stijl

Amsterdam, Niederlande amsterdam@fgstijl.com www.fgstijl.com

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Café Am Hof Foto] Park Hyatt Vienna

Wir sagen Danke!

Das bewährte Schallschutzsystem Tronsole® ist erneut in der Kategorie Treppen mit Gold ausgezeichnet.

Sicherer Trittschallschutz funktioniert nur im System. Als durchgehende blaue Linie sorgt Schöck Tronsole® für die akustische Entkopplung der Treppe. Zudem bieten sich speziell fürs Bauen mit Sichtbeton viele Gestaltungsfreiheiten: ligrane Podeste, umlaufende Luftfugen, e ektvolle Lichtspiele – alles ist möglich. www.schoeck.com/de/tronsole

Brüssel, Belgien

info@maximedecampenaere.com www.maximedecampenaere.com

Inspiration im Interiordesign

Interview mit dem renommierten belgischen Interiordesigner Maxime De Campenaere

Der renommierte Interiordesigner Maxime De Campenaere liebt an keramischen Fliesen ihre Authentizität. Hierbei setzt er das Material gern auch auf unkonventionelle Weise ein, wie beispielsweise aktuell in seiner ersten eigenen Möbelserie. Im Interview erzählt der Belgier zudem, was Filme wie Clockwerk Orange von Stanley Kubrick mit seiner Arbeit zu tun haben und warum es gut war, dass er zunächst Koch, Gärtner oder Florist werden wollte.

Herr De Campenaere, warum sind Sie Interiordesig ner geworden?

Schon als kleines Kind war ich sehr wissbegierig. Ich sah mir Häuser in der Nachbarschaft an und notierte den Baufortschritt. Mit ungefähr sechs Jahren zeichnete ich bereits meine ersten „Blaupausen“. Gleichzeitig half ich meinen Eltern in der Küche und im Garten, insbesondere wenn Gäste kamen. Das Ambiente sollte stimmen und alle sollten sich wohlfühlen. Mit 12 Jahren überlegte ich, welchen Beruf ich später ergreifen sollte. Zur Auswahl standen Koch, Gärtner und Florist. Doch je mehr Zeit verging, desto klarer wurde es: Ich will Interiordesigner werden. Hier kann ich all meine Interessen bündeln.

Wovon lassen Sie sich inspirieren?

Ich bin fasziniert von Filmen, in denen das Set eine wichtige Rolle spielt. Wie zum Beispiel bei „Clockwerk Orange“ oder „Shining“ von Stanley Kubrick, „Io sono l’amore“ von Lucas Guadagnino oder auch „Playtime“ von Jacques Tati. Darüber hinaus bin ich ein extensiver Sammler von Materialproben. Wir ertrinken im Studio quasi in Materialproben (lacht), aber sie sind für mich eine wichtige Inspirationsquelle. Genauso wie die zahl reichen Fotos, die ich auf meinen Reisen mache, wecken sie Assoziationen und animieren mich zu einem Spiel mit Farben. Besonders gut gelingt mir dies im Übrigen in Mai land, wo ich die schönen Palazzi-Eingänge mit ihrem Mix aus Materialien und Muster studiere.

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Maxime De Campenaere Interior Design Studio Foto] Maxime De Campenaere

Was zeichnet Ihre Arbeit aus?

Kompetenz, eine große Hingabe an jedes einzelne Projekt und ein Hauch von Humor. Wir arbeiten in vielen verschiedenen Bereichen mit den unterschiedlichsten Budgets, Zeitplänen und auch techni schen Rahmenbedingungen. Und genau das wirkt sich positiv auf unsere Arbeit aus. Ich möchte mich nicht auf ein bestimmtes Kom petenzfeld festlegen. Das wäre mir zu langweilig und dann entsteht auch langweiliges Interiordesign.

Sie gestalten Räume in den Bereichen Gastgewerbe, Wohnen und Arbeiten. Verändern sich hier die Anforderungen?

Die drei Bereiche werden sich sicherlich immer hinsichtlich der tech nischen Vorschriften und Vorgaben unterscheiden, aber in letzter Zeit stellen wir doch fest, dass die Grenzen verschwimmen. So ge stalten wir Büros zum Beispiel heute nicht mehr so streng und abge grenzt wie früher. Der heimische Wohlfühlfaktor, den viele ja jetzt aus dem Homeoffice kennen, wird nun auch auf die Büros übertragen. Unser letztes Büroprojekt ist der beste Beweis, wie Arbeitsstrukturen aufgebrochen werden. Mehr als 50 Prozent der Fläche ist allein für die Kommunikation der Mitarbeiter reserviert. Ideen werden hier zwanglos auf einem Sofa oder an einer Kücheninsel ausgetauscht.

Was war bisher Ihr herausforderndstes Projekt?

Jedes Projekt ist für sich eine Herausforderung, aber in Bezug auf Budget und Zeitplan war sicherlich das BeCentral besonders an spruchsvoll. Der derzeit größte digitale Campus in Europa ist im Brüsseler Hauptbahnhof ansässig und wir hatten zunächst den Auf trag eine Fläche von 60 Quadratmetern zu gestalten. Inzwischen sind es neun Designkonzepte für 6.500 Quadratmeter geworden. Wir hatten dafür lediglich zwei Jahre Zeit und nur knapp 400 Euro pro Quadratmeter zur Verfügung – und zwar für alle Arbeiten inklusive Möbeln.

Welche Aufgabe würde Sie besonders reizen?

Ich würde gerne mehr Projekte im Hotel- und Gastronomiebereich realisieren. Gern auch im Ausland und in Kooperation mit den dor tigen lokalen Handwerksbetrieben. Es ist immer spannend zu se hen, welche Materialien in dem jeweiligen Land verwendet werden und welche Handwerksfertigkeiten dafür vonnöten sind. Es ist also der berühmte Blick über den Tellerrand, der mich umtreibt.

Materialien:

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Apropos
Was schätzen Sie an keramischen Fliesen?
Maxime de Campenaere setzte die Kollektion Craft wirkungsvoll im Elternbadezimmer ein. Die Farbe Goldgelb geflammt sorgt für eine warme Atmo sphäre und setzt zugleich leise Reize. Fotos] Maxime De Campenaere Hotel Ottilia, Kopenhagen Fotos] Martin Solyst

Keramische Fliesen sind extrem vielseitig und in vielfältigen Ausgestaltungen erhältlich. Mit ihnen kann ich unterschiedliche ästhetische Lösungen erarbeiten und dennoch gleichzeitig alle Ansprüche an Funktionalität erfüllen. Einerseits stehen sie für Authentizität, andererseits bringen sie Dynamik in meine Entwürfe. Ich kreiere beispielsweise einen Vintage-Touch oder erzeuge ganz bewusst Kontraste, wie jüngst mit der Serie Craft in einem privaten Wohnprojekt.

Die Kollektion Craft von Agrob Buchtal ist ja eine sehr urwüchsige, archaische Fliesenserie.

Ja richtig. Ich hatte die Serie bei unserem örtlichen Fliesenhändler entdeckt und war sofort fasziniert von den hochglänzenden Glasuren, der imposanten optischen Tiefe und dem lebendigen Farbspiel. Ich war mir sicher, dass mich die Serie zu einem ganz besonderen Gestaltungsentwurf inspirieren würde. Ich musste nur noch auf das passende Projekt warten. Das besagte private Wohnprojekt war dann die perfekte Gelegenheit.

Inwiefern?

Wir hatten die Aufgabe, zwei Badezimmer zu gestalten, und wollten auf jeden Fall eine warme und gemütliche Atmosphäre für die Eltern und eine frische, anregende Stimmung für die Kinder kreieren. Gleichzeitig benötigten wir aber auch eine Klammer, um die

beiden Zimmer gestalterisch miteinander zu verbinden. Für dieses Vorhaben war Craft die perfekte Lösung. Wir haben im Elternbadezimmer die Serie in der Farbe Goldgelb geflammt eingesetzt, in Kombination mit schwarzen Armaturen, Accessoires und einem schwarz-weißen Bodenbelag.

Auf diese Weise gelang eine perfekte Balance zwischen zeitgenössischem Design und Vintage-Feeling. Für das Kinderbadezimmer sahen wir die Farbe Blaugrün geflammt vor – wegen ihrer frischen, lebendigen Anmutung. Den Rahmen der Duschtrennwand haben wir in Rot streichen lassen und damit bewusst einen Kontrast geschaffen. Der Spiegel in Form eines Auges ist eine Maßanfertigung und bringt augenzwinkernd eine spielerische Note in den Entwurf.

Im privaten Bereich werden Fliesen vorzugsweise im Badezimmer oder in der Küche eingesetzt. Welches Potenzial sehen Sie für Fliesen?

Keramische Fliesen sind für mich wie erwähnt ein sehr vielfältiges, ausdrucksstarkes und flexibel verwendbares Material. Ich probiere immer gern Neues aus. Aktuell arbeite ich zum Beispiel an meiner ersten Möbelserie und werde hier auch Fliesen einsetzen.

www.agrob-buchtal.de

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Restaurant Octave, Antwerpen Fotos] Agrob Buchtal GmbH/Marcel van der Burg, Amsterdam Bar Bardem, Helsinki Fotos] agrob-buchtal.de/Riikka Kantinkoski

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WORK SHOPS

Was passiert, wenn Baustoffhersteller auf Menschen aus Planung, Immobilienwirtschaft, Forschung und Lehre treffen? Das konnten die Redaktionsteams von Heinze, Baunetz Wissen und Baunetz Campus beim Klimafestival beobachten. Sie mischten sich unter die Teilnehmenden von neun Workshops und spitzten die Ohren: Diskutiert wurde über alternative Planungspraktiken, fragwürdige Standards und über den Umgang mit Material- und Energieressourcen in der Bauindustrie. Was für die einen unangenehme Themen gewesen sein dürften, lieferte für andere Impulse, weiterzumachen mit der Arbeit an schonenderen Wegen des Planens und Bauens.

VERANSTALTER

KS-ORIGINAL GMBH

Seite 173

Covestro AG Seite 174 Stiebel Eltron GmbH & Co. KG Seite 175

CASEA GmbH Seite 175 Hauraton GmbH & Co. KG Seite 176

Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA Seite 176 Ennogie Deutschland GmbH Seite 177 Architects for Future Deutschland e.V. Seite 178

IBU – Institut Bauen und Umwelt e.V. Seite 178

KLIMA FESTIVAL

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FÜR DIE BAU WENDE 9

Bauen und maßhalten

Weniger, kleiner, anders: Das Suffizienzkonzept im Wohnungsbau war Thema beim Heinze Klimafestival in Düsseldorf. Im Rahmen eines exklusiven Workshops diskutierten Vertreter:innen aus Wissenschaft, Architektur und Industrie über Vorteile und Umsetzbarkeit des Ansatzes. Zu dem Gedankenaustausch eingeladen hatte der Markenverbund mittelständischer Kalksandsteinhersteller KS-ORIGINAL. Nicht mehr bauen, als man tatsächlich braucht. Nur so viel Wohnfläche nutzen, wie benötigt wird. Bestandsgebäude erhalten, Baumaterial recyceln – dafür steht das Schlagwort „Suffizienz“ in der Baubranche. „Es sollte ein selbstverständlicher Planungsgrundsatz sein“, forderte Rebekka Pottgüter von HPP Architekten und Moderatorin des Podcasts „Simplicity – einfach bauen“. Verzicht sei nicht der richtige Begriff für die Debatte, betonte sie während des Workshops. „Suffizienz hat vielmehr mit Vernunft zu tun, ein neues Verständnis von Wohlergehen und ein neuer Lebensstil sollten damit definiert werden.“ Wie aber passt das zu einer Realität, in der die Ansprüche an das Wohnen immer größer werden? Ende 2021 gab es in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 43,1 Millionen Wohnungen. Im Vergleich zum Jahr 2011 ist das ein Plus von 6 %. Insgesamt wurde der Bau von 380.914 Wohnungen genehmigt, 3,3 % mehr als im Vorjahr. „Es wird so viel gebaut, weil man es sich leisten kann“, so Fabian Viehrig vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen „Die Ansprüche an das Wohnen sind hoch, gerade beim Schallschutz. Da wird es schwer, wieder auf ein angemessenes, suffizientes Niveau zu kommen.“

Eine weitere Herausforderung sind die 20.000 Bauvorschriften, die es nach Schätzungen des Deutsche Städte- und Gemeindebundes hierzulande gibt. „Einfaches Bauen wird damit unmöglich gemacht“, so Dilek Ruf, Landesvorsitzende des BDA Niedersachsen und Geschäftsführerin des Architekturbüros BBU.PROJEKT. „Bei der Sanierung von Bestandsbauten ändern sich jährlich die Auflagen, Gebäude aus dem Jahr 2010 etwa erfüllen nicht mehr die Anforderungen an den Brandschutz.“ Es wird viel zu häufig ausgetauscht, was seine Funktion eigentlich noch erfüllt hätte. Zu viel abgerissen und zu wenig wiederverwertet.

Peter Theissing, KS-ORIGINAL Geschäftsführer, betonte, dass der Markenverbund mittelständischer Kalksandsteinhersteller bereits neue Wege beispielsweise im Bereich der

Kreislaufwirtschaft eingeschlagen hat. „So werden wir über ein Abbruchunternehmen Steine aus dem Rückbau des Ex-Kaufhofgebäudes in Osnabrück übernehmen, die wir zu Granulat kleinbrechen lassen und als Zuschlagsstoff in neue Steine zurückführen“, sagte er. Jan Radmacher von den Kalksandsteinwerken Wendeburg und Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands der Kalksandsteinindustrie, nannte zudem die Recarbonatisierung als einen entscheidenden Vorteil des Kalksandsteins: „Durch den Kalkanteil wird dabei dauerhaft Co2 aus der Atmosphäre gebunden.“ „Biomasse allein wird die Senkung des CO2-Ausstoßes nicht schaffen“, ergänzte Dr. Hannes Zapf von der Zapf Daigfuss Gruppe und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau. „Holzbau ist zudem nicht die kostengünstigste Art zu bauen und wird in heißer werdenden Sommermonaten nicht ohne Probleme sein.“

Der Klimaforscher Professor Hans Joachim Schellnhuber, Initiator der Bauhaus der Erde gGmbH sprach sich für eine „organische Bauwende“ aus, mit Fokussierung auf Gebäude aus Biomasse wie Holz, Lehm oder Bambus. „Ich möchte jedoch nicht materialdogmatisch vorgehen“, fügte er während des Workshops hinzu.

Mit der Umstellung auf suffizienten Wohnungsbau ließe sich in der Theorie viel für das Klima erreichen, da waren sich die Teilnehmenden des Workshops einig. In der Praxis aber brauche es eine „Allianz mit der Industrie“, forderte die Architektin Dilek Ruf zum Abschluss. „Denn nur gemeinsam können wir ein Bauen entwickeln, das besser ist als heute.“

www.ks-original.de

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Foto] Marcus Jacobs Von Andrea Hackenberg

Dekarbonisierung im Bauwesen

Zeitreise ins Jahr 2030: Jedes Gebäude in Deutschland entsteht mit der Auflage, eingelagertes CO₂ zu reduzieren – über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Ein Gedankenspiel, zu dem der Hightech-Polymerhersteller Covestro während des Heinze Klimafestivals in Düsseldorf eingeladen hatte. Im Workshop Der Weg zum Net Zero Embodied Carbon diskutierten 30 Bauexpert:innen über Strategien zur CO₂-Ersparnis. Die Unternehmensberatung führte die Teilnehmenden mit kreativen Methoden an die Thematik heran.

Mit seinem Impulsvortrag zum Thema „Second Life“ gab der Architekt Kilian Kresing vom Architekturbüro Kresing in Münster zum Auftakt Einblicke in eine Baupraxis, die Bestandsgebäuden ein zweites Leben ermöglicht. „Wenn wir den Rohbau eines Gebäudes stehen lassen, haben wir schon 30 % Energie gespart“, so Kresing. Nachhaltiges Bauen scheitere seiner Erfahrung nach oft am Budget. Dennoch: „Eine Lösung für das CO₂-Problem schaffen wir eher mit der Kombination aus Alt und Neu als mit reinen Neubauten“, so Kresing. „Daher sollten wir uns künftig auf den Bestand konzentrieren, denn da steckt viel drin.“

Im Praxisteil des Workshops wurden die Teilnehmenden mit 40 Thesen konfrontiert, die sich inhaltlich auf die Baupraxis im Jahr 2030 bezogen. Intuitiv und mithilfe von farbigen Steinchen galt es, innerhalb einer fünfstufigen Skala die jeweilige Zustimmung oder Ablehnung auszudrücken. Im Themenblock „Embodied Carbon“ beispielsweise stieß die These „Durch unsere digitalen Baumodelle (BIM) werden alle Materialanforderungen genau beschrieben“ bei einer Gruppe auf uneingeschränkt positive Resonanz. „Mit BIM arbeiten wir ja jetzt schon und wissen, dass es funktioniert“, so ein Architekt aus Stuttgart.

Mehr Skepsis brachte der Teilnehmerkreis der Aussage „Wir bringen unsere Gebäude nach deren Nutzung als Rohstoffquelle in die Kreislaufwirtschaft ein“ entgegen. „Ich glaube nicht, dass wir innerhalb der nächsten acht Jahre schon so weit sind, dass alle Gebäude nach dem Kreislaufprinzip geplant und gebaut werden“, so eine Teilnehmerin. „Dazu fehlt uns einfach noch die Datenbasis.“

In der Abschlussrunde des Workshops sprachen sich die Teilnehmenden dafür aus, Gebäude künftig möglichst einfach zu errichten. Wichtig sei hierbei zum einen die Vereinheitlichung der hierzulande sehr komplexen Bauvorschriften und Normen. Zum anderen wünschte man sich einen barrierefreien Zugang zu einem Materialkataster, das sämtliche Baustoffe zum Recycling und zur Wiederverwendung auflistet. Dies solle idealerweise mit einer Datenbank für Bestandsimmobilien verknüpft werden, um bereits verbaute Ressourcen auffinden zu können. Konsens herrschte auch in der Frage, Abrissprozesse gesetzlich zu erschweren und Bestandsgebäude zu erhalten.

„Mit diesem Workshop wollen wir eine Diskussion über Dekarbonisierung anregen – in der Hoffnung, dass Architekt:innen und Planer:innen diese Impulse für ihren Arbeitsalltag nutzen“, sagte Fernando Resende, Marketing Manager Building & Construction EMEA bei Covestro.

Das Unternehmen strebt langfristig eine vollständige zirkuläre Produktion an, indem es verschiedene Strategien zur Verringerung des Kohlenstoff-Fußabdrucks seiner Materialien zusammenführt, wie die Nutzung erneuerbarer Energien, alternative Rohstoffe, innovatives Recycling und gemeinsame Zusammenarbeit. Mit diesem Ansatz stellt Covestro seit Anfang 2022 allen Dämmstoff herstellern ein klimaneutrales* Material auf der Basis von Bioabfall zur Verfügung, das den gebundenen Kohlenstoff aus PU/PIRDämmstoffen erheblich reduziert.

www.covestro.com/de/

* Die Klimaneutralität ist das Ergebnis einer partiellen Produktzyklusanalyse nach ISO 14040, wobei der Produktionsabschnitt von der Quelle zum Produktionstor berücksichtigt wird.

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Fotos] Marcus Jacobs

Dekarbonisierung des Wärmesektors

Welche Wärmepumpe ist die richtige? Diese Frage beantwortete Stiebel Eltron auf dem Heinze Klimafestival in Düsseldorf in praxisnahen Workshops. Im Mittelpunkt stand dabei die Online-Toolbox, die bereits 10.000 registrierte Nutzer auf der Website des Holzmindener Unternehmens nutzen. Das Tool bündelt alle wichtigen Anwendungen an einem Ort – von der Auswahl der Wärmepumpenanlage über Planungsunterlagen bis hin zu Inbetriebnahmeanweisungen. Zielgruppe

sind Fachhandwerker:innen, Bauherrschaft, Planer:innen und Architekt:innen. „Angesichts des Fachkräftemangels im SHKHandwerk und des wachsenden Handlungsdrucks beim Umstieg auf erneuerbare Energien bietet das Portal eine wichtige Hilfestellung“, so Henning Schulz, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Stiebel Eltron. Ein Navigator ermöglicht die schnelle Auswahl passender Wärmepumpen-, Lüftungsund Warmwassersysteme. Entsprechende Förderoptionen lassen sich über einen integrierten BEG-Rechner ermitteln. Angesichts der aktuellen Energiekrise wollen immer mehr Hausbesitzer auf Wärmepumpen umsteigen und auch die Bundesregierung plant eine Offensive zum Einbau von klimafreundlicheren Alternativen zur Öl- und Gasheizung. Ziel ist es, ab 2024 jährlich mindestens 500.000 neue Wärmepumpen bundesweit in Betrieb zu nehmen. 2030 sollen mindestens sechs Millionen Geräte in Deutschland verbaut sein. Stiebel Eltron zählt zu den Wärmepumpen-Pionieren in Deutschland und ist bereits seit 1976 mit entsprechenden Systemen am Markt. In den kommenden Jahren will das Unternehmen 600 Mio. Euro in die Wärmepumpenfertigung investieren.

www.stiebel-eltron.de

Stoff kreisläufe in der Gipsküche

Eine Handmühle und eine Waage, ein Haushaltstopf und eine Herdplatte, Wasser und ein Schneebesen – mehr braucht es nicht, um den Baustoff Gips zu recyceln, und das in einem geschlossenen Stoffkreislauf. Davon konnten sich die Teilnehmenden des Workshops Gipsküche der Firma CASEA selbst überzeugen. Referent war Tim Link, Leiter Produktmanagement. Zunächst wurden die Gipsbausteine zu einem feinen Pulver gemahlen und auf 100 °C erhitzt.

Nach kurzer Zeit trat Wasserdampf aus – womit der Prozess des Gipsrecyclings bereits erklärt war: Chemisch gesehen ist Gips ein wasserhaltiges Calciumsulfat. Bei der Kalzinierung tritt etwa 14 % Wasser aus; übrig bleibt Gipsbinder. Mit Wasser vermischt, entsteht erneut Gips. Dieser Prozess kann beliebig oft wiederholt werden, vorausgesetzt, es sind keine Störstoffe enthalten. Im industriellen Maßstab findet der Kalzinierungsprozess bei etwa 160 °C statt; somit ist der Energieaufwand und die damit verbundene CO2-Bilanz von Gips verhältnismäßig gering. CASEA nutzt für ihre Produkte möglichst viele Sekundärrohstoffe, darunter Chemie-Gipse, die aus der organischen Säureherstellung stammen, sowie REA-Gipse, die als Nebenprodukte bei der Kohleverstromung entstehen. Zudem werden in den zwei konzerneigenen Gips-Recyclinganlagen gipshaltige Abfälle recycelt und in den Stoffstrom zurückgeführt. Einziger Wermutstropfen: RC-Gips ist zum Teil teurer als REA-Gips, was u. a. auf die Aufbereitung der Gipsprodukte und deren Transport zurückzuführen ist. Geplant sei deshalb, auf Sortenreinheit und Trennbarkeit zu achten.

www.casea-gips.de

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Henning Schulz Foto] © Stiebel Eltron Foto] Marcus Jacobs Von Sulafa Isa

Urbanes Grün – Regenwasser nutzbar machen mit Hauraton

Wieviel Regenwasser benötigen Pflanzen? Und wieviel wollen wir Menschen selbst nutzen? Brauchen wir eine andere, technologisch raffinierte Infrastruktur oder einfach mehr Teiche und Überschwemmungsgebiete? Mit diesen und anderen Fragen aus der kommunalen und privaten Planungs- und Baupraxis wurden Thorin Oesterle, Claus Huwe, Selina Schuh, Heiko Schmidt von HAURATON konfrontiert, einem Hersteller von Entwässerungssystemen. Im Workshop Urbanes Grün – Regenwasser nutzbar machen mit HAURATON sammelten sie Ideen für die künftige Verteilung des kostbaren Guts. In gemäßigten Klimazonen, wie etwa in Deutschland, scheint es auf den ersten Blick ständig verfügbar: Regenwasser. Angesichts der dramatischen Klimaveränderungen erkannten die Mitarbeitenden von HAURATON und auch die Workshop-Teilnehmer:innen, dass der Umgang mit Wasser vor allem eines ist: verschwenderisch. Gekommen waren unter anderem Bauherren, Personen aus der

Düsseldorfer Bezirksverwaltung und dem Baudezernat Leverkusen, der Projektmanager eines Universitätsklinikums, Landschaftsarchitekt:innen und Energieberater:innen sowie Interessierte, die im eigenen Garten mit Regenwasser wirtschaften. In drei unterschiedlichen Gruppen standen die Themen „Retention“, „Verdunstung und Schwammstadt“ sowie „Bewässerung und Vegetation“ im Fokus. Es wurde über den mangelnden Wurzelraum in den von immer mehr Leitungen durchbohrten, städtischen Böden gesprochen. Gleichzeitig dachten einige über eine zentralgesteuerte Infrastruktur zur Versorgung von Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen nach. Zur Debatte stand, ob der Regen überhaupt ausreicht, um pflanzliche, tierische und menschliche Stadtbewohner zu versorgen und dann auch noch die Grundwasserreserven aufzufüllen. Sollten wir mehr versickern lassen oder lieber so viel wie möglich davon in künstlichen Bassins speichern? Ganz grundsätzliche Fragen zu unserem Umgang mit Regen-, Trink- und Abwasser wurden gestellt. Vielleicht finden die Entwickler von HAURATON Antworten auf diese Fragen.

www.hauraton.com

BDAcalls – Wirtschaftsideen für ein Postwachstum im Bauen des Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA

Im Sommer 2022 rief der BDAcalls-Wettbewerb zu innovativen ökologischen Geschäftsideen auf. Dr. Thomas Welter präsentierte im Workshop Wirtschaftsideen für ein Postwachstum im Bauen drei prämierte Projekte, die die Thesen des BDA für ein Postwachstum im Bau untermauern. Das zirkuläre Möbelkonzept RE_FRAME von POINT.Architektur nutzt aussortierte Möbelelemente und wertet sie durch maß-

geschneiderte Rahmen aus gebrauchten Sperrholzplatten auf. Das Projekt zeigt auf, dass ein zirkuläres Baukonzept eine neue Ästhetik prägt, die zukünftig auf Akzeptanz stoßen muss. Das Forschungsprojekt rethink rotor beschäftigt sich mit der Wiederverwendung von Rotorblättern im Bausektor. Prof. Marcin Orawiec untersuchte an der Hochschule Darmstadt mögliche Anwendungen für die entsorgten Einzelteile, die zwangsläufig nach 20 Jahren aus dem Betrieb gezogen werden, obwohl ihre bauphysikalischen Eigenschaften erhalten bleiben. Das Projekt steht beispielhaft für eine sektorenübergreifende Weiterverwendung von Materialien – eine Strategie, die dem Bausektor Zugriff auf neue Ressourcen bietet. Im BMBF Forschungsvorhaben OptiWohn nehmen werk.um und das Wuppertal Institut den deutschen Wohnflächenverbrauch pro Person unter die Lupe, um effizientere Nutzungsstrategien zu formulieren. Das Projekt lädt zum Tetris-Spielen ein. Zusammen mit der GEWOBAU optimierten die Forschenden die gesamte Wohnfläche eines Wohnquartiers in Rüsselsheim durch „Umschichtung“. Das Projekt belegt, dass Gruppenprozesse eine Steigerung der Suffizienz ermöglichen. www.bda-bund.de

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Foto] Marcus Jacobs Von Sorana Radulescu Von Maximilian Ludwig

Stromhaus 2.0 – mehr Werte durch weniger Ressource mit Ennogie

„Die Verstromung ist nicht mehr aufzuhalten.“ so äußerte sich ein Teilnehmer des Workshops Stromhaus 2.0 im Verlauf der Veranstaltung. Die Mehrheit der Anwesenden gab dem Teilnehmer Recht. Gemeint ist damit der längst eingetretene Wandel in der Energieversorgung von Gebäuden sowie im Nutzungsverhalten der Menschen. Deutlich zu sehen ist dies etwa im Wechsel von herkömmlichen Versorgungswegen für Heizung, Warmwasser und Verbrauchsstrom hin zu stromgeführten Alternativen. Im Zuge steigender Energiepreise ist Selbstversorgung ein Schlagwort der Stunde. Der Vorrat fossiler Ressourcen ist endlich. Hierrüber herrscht Konsens. Und doch wird in vielen Bereichen des Bauwesens weiterhin so agiert, als gäbe es weder Klimawandel noch Ressourcenknappheit. „Von einer Bauwende kann noch lange nicht die Rede sein, denn dazu muss erst einmal eine Kehrtwende um 180 Grad durchgeführt werden“, eröffnet Dipl.-Ing. Dag Schaffarczyk von Spreeplan den Workshop und rüttelt damit alle wach. Woran es liegt, dass der notwendige Wandel vielerorts nur schleppend vorangeht, erläutert der charismatische Architekt aus Berlin ebenfalls: „Oftmals verhindern Gesetze und Vorschriften das effiziente Bauen. DIN-Normen sind zum Teil nicht mehr zeitgemäß und bewährte, historische Baustoffe wie z.B. Lehm kommen fast gar nicht mehr zum Einsatz.“ weiter hieß es, es sei ein ewiger Kampf mit konventionellen Abläufen. Am Ende würden Architekt:innen den hohen Aufwand aus Gründen der Ästhetik oder wegen gegebenenfalls geringerer Rentabilität eher vermeiden. Dabei sind die Lösungen für beinahe all diese Probleme bereits vorhanden. Sogar optisch ansprechend und effektiver als herkömmliche Herangehensweisen. Anders als im Hausbau üblich, kann in der Problemlösung mit dem

Dach begonnen werden. Im Detail mit dem Ennogie-Solardach. Es bildet eine feste, dichte Dacheindeckung. Homogen, optisch ansprechend, flexibel und effizient. Die preisgekrönte Ganzdachlösung kann dabei beinahe jedes erdenkliche Dach abbilden. Die Module nehmen bereits schwache Lichteinstrahlung auf, arbeiten also von den Morgenstunden bis in den Abend. Kombiniert mit den richtigen Komponenten, kann der Energiebedarf eines Haushaltes so zu einem großen Anteil selbst gedeckt werden. Durch die Produktion des eigenen Verbrauchsstroms wird nicht nur erheblich CO2 einspart, auch die energieaufwendige Produktion klassischer Dachziegel wird so überflüssig. Als Vertreter für ressourcenschonende Nutzung des vor Ort generierten Stroms, war auch CLAGE Teil des Workshops. Die strombetriebenen Durchlauferhitzer des Unternehmens benötigen im Vergleich zur zentralen Warmwasserversorgung deutlich weniger Material in der Installation, sind durch kurze Leitungswege schneller auf Temperatur und liefern warmes Wasser nur dann, wenn es wirklich benötigt wird. Ein weiterer Ansatz bei herkömmlichen Bau- und Sanierungsprojekten sind Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen, die – bei entsprechender Bauweise – eigentlich unnötig sind, da es weitaus effizientere Wege gibt. Deutlich weniger Ressourcen als eine konventionelle Heizungsanlage benötigt z. B. eine Infrarotheizung. Strombasierte, dezentrale Wärme on Demand. Als Vertreter vor Ort war Vitramo, ein in Deutschland ansässiger Hersteller von Infrarot-Heizelementen. Fazit: Ein gut besuchter Workshop, der Lösungswege aufzeigte und verdeutlichte, wie wichtig eine gute Planung in Bezug auf die energetische Versorgung mit Hinblick auf die Anforderungen der kommenden Generationen, Nachhaltigkeit aber auch Wirtschaftlichkeit ist.

www.ennogie.com/de/

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Foto] Marcus Jacobs Von Thomas Hübert

How to Bauwende – Planspiel mit Architects for Future

Die Forderung, die der Verein Architects for Future für die Bauwende formuliert, ist prägnant: Nicht mehr neu bauen! Welche Veränderungen der bisherigen Prozesse, Berufsbilder und Geschäftsmodelle aber sind notwendig, um diesen Anspruch zu verwirklichen? Die rund 40 Teilnehmer:innen des Workshops gingen im Planspiel How to Bauwende dieser Frage nach. Eine spielerische Auseinandersetzung mit einer

erschütternd ernsten und akuten Problematik: Die Folgen des menschengemachten Klimawandels – Ressourcenknappheit und Zerstörung von Ökosystemen – spüren wir längst auf globaler und lokaler Ebene. Die Teilnehmenden teilten sich in fünf Arbeitsgruppen auf. Ausgehend von jeweils einer konkreten Zukunftsvision, in der die planetaren Grenzen eingehalten sind, mussten die interdisziplinären Teams gemeinsam Strategien entwickeln, indem sie existierende Hürden identifizierten und Lösungswege formulierten. Wie in einem Stegreifentwurf arbeiteten die Gruppen intensiv an der Entwicklung ihrer Szenarien und Ansätze. Die lockere, emphatische Atmosphäre war entlang des zweistündigen Workshops spürbar und begünstigte die Zusammenarbeit. Die Organisator:innen Claus Friedrichs, Adrian Nägel, Judith Ottich, Leonie Wipf und Johanna Wörner standen den Teilnehmenden unterstützend zur Seite und moderierten das Spiel. Es wurde reichlich debattiert und diskutiert – mit unglaublichen Resultaten: Nach zwei Stunden Hands-on-Workshop präsentierte jede Gruppe ihre Strategie – gut durchdachte und kreative Pläne zum Erreichen des formulierten Idealzustands.

www.architects4future.de

EPD Wissen (Weiter-) Bildung

Das Institut für Bauen und Umwelt e.V. (IBU) ist ein internationaler Zusammenschluss von Bauprodukteherstellern, der sich unter anderem zum Ziel gesetzt hat, Produktbezogene Aussagen zu den Themen Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz, Ressourcenerhalt und Abfallvermeidung transparent zur Verfügung zu stellen. Um die Leitung der Verifizierungsstelle kümmert sich Stefan Zwerenz, Referent der beiden Workshops zur Environmental Product Declaration (EPD).

Bei einer EPD handelt es sich um ein auf Normen basierendes Dokument, in dem die umweltrelevanten Eigenschaften eines bestimmten Produktes in Form von unabhängig geprüften Daten abgebildet werden. Solche Deklarationen haben den Anspruch objektiv zu sein und möglichst alle

Auswirkungen abzudecken, die das Produkt auf seine Umwelt haben kann. Dies können beispielsweise Angaben zum biogenen Kohlenstoff in Produkt und Verpackung oder zu krebserregenden Bestandteilen sein. Insgesamt werden 31 obligatorische und 6 zusätzliche Indikatoren abgebildet, welche jeweils unterschiedliche Aspekte der obengenannten Themengebiete adressieren. Das Anwendungsgebiet von EPDs ist vielseitig: Sie kommen als Planungswerkzeug zum Einsatz, bilden die Grundlage für Bauteil- und Ökobilanzen und können als Nachweis bei Nachhaltigkeitszertifizierungen fungieren. Im Rahmen des Workshops hob der Referent explizit hervor, dass EPDs nicht für den Vergleich von Produkten entwickelt wurden und dies nur in Ausnahmefällen und unter Beachtung des technischen Einsatzbereiches und der jeweiligen Produkteigenschaften erfolgen sollte. In erster Linie sind EPDs ein unabhängig geprüftes Instrument um Transparenz zu schaffen und für die B2B Kommunikation geeignet.. Der Workshop war in zwei Teile geteilt: Der erste Teil richtete sich an Planer:innen und Architekt:innen, der zweite an herstellende Unternehmen.

www.ibu-epd.com

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Foto] Marcus Jacobs Von Sorana Radulescu Von Natalie Pawlik Stefan Zwerenz, Leiter der Verifizierungsstelle des IBU. Foto] Natalie Pawlik
„NICHT DIE WELT NEU DENKEN, SONDERN NEUES DENKEN IST ANGESAGT“ Thomas Rau, RAU Architects, Madaster, Turntoo auf dem Klimafestival für die Bauwende KLIMA FESTIVAL FÜR DIE BAU WENDE Jetzt Vorträge anschauen in der Klimafestival-Mediathek

Heinze Summit in Danzig

Prinzipien neuer Arbeitswelten

Der Heinze Summit

„Office Buildings“

in Danzig

Seit nunmehr sechs Jahren organisiere ich die Heinze Summits. Anfänglich haben wir noch mit Reiseveranstaltern gearbeitet, in der Zwischenzeit sind wir dazu übergegangen alles in Eigenregie zu machen. Diese Fachreisen sind einfach zu speziell und zu individuell. Zudem habe ich aber auch ein riesiges Talent, jeden Reiseprofi in den Wahnsinn zu treiben. Ganz ehrlich! Also haben wir das selbst in die Hand genommen und der Veranstaltung unseren Heinze Stempel verpasst. Für die Teilnehmenden sind diese Trips ein einmaliges, bleibendes Erlebnis. Intensiv im gemeinsamen Austausch, reich an neuen Eindrücken, mitunter etwas anstrengend, in jedem Fall aber eine tolle Erfahrung. Auch für mich sind und bleiben diese Touren etwas Besonderes, sowohl in der Vorbereitung als auch in der Durch führung. Mein wichtigstes Credo dafür war, immer neue Orte auszugucken, kein Reiseziel mehrmals zu bereisen, damit auch für mich keine Routine aufkommt. Daher gingen unsere Trips seit 2017 an immer unterschiedliche Orte auf dem Globus. 17 Summits, 17 Länder!

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aktuell]

Der letzte Heinze Summit zum Thema „Office Buildungs“ führte uns in das nördliche Polen, genauer nach Danzig. Die Stadt wird gemeinsam mit den Nachbarstädten Zoppot und Gdingen auch als die Dreistadt bezeich net und tatsächlich kann ich mir hier erstmals eine Wiederholung durch aus vorstellen. Zu mächtig ist die Geschichte dieser Stadt, wo der zweite Weltkrieg seinen Anfang nahm und die im Laufe der Zeit immer wieder zum Spielball imperialistischer Mächte wurde. Zu tief sind die Spuren von Solidarność und dem Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit, die den Weg zur Revolution im Jahre 1989 ebneten und nun ein lebendiger Teil der eige nen Geschichte sind.

Dass diese alte Hansestadt auch zu unserem Summit-Thema „Office Buil dings“ passt, zeigte sich schon bei der Vorreise und veranlasste mich, die geplanten Workshops umfassender zu denken, nicht nur in gebauter Ar chitektur, sondern eben auch in schönen neuen Arbeitswelten. Natürlich! Die Stadt mit ihren zahlreichen Hotels und Cafés ist voll von digitalen No maden, die einzeln, aber auch in kleineren Gruppen die öffentlichen und halböffentlichen Bereiche als Arbeitsorte nutzen. Diese sich verändernde Arbeitskultur ist tatsächlich ein globales Phänomen, begünstigt von einer sich rasant digitalisierenden Gesellschaft und befeuert durch die Wochen und Monate der Pandemie, in denen viele Menschen nicht in gewohnter Form ihrer Tätigkeit nachgehen konnten. Mittlerweile findet Arbeiten in vielen unterschiedlichen Formen statt, na türlich auch in klassischen Bürokomplexen, wie dem in den vergangenen zehn Jahren gewachsenen Olivia Center im Westen von Danzig. Viele wei tere Aspekte wie Klimaschutz, Mobilität, Flexibilität, Work-Live-Balance, Homeoffice, Effektivität, Ökonomie, Gesellschafts- und Unternehmenskul

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tur spielen eine entscheidende Rolle und stellen uns Architektinnen und Architekten vor große Herausforderungen, diesen Themen räumliche Identitäten zu geben. Meine Vorfreude auf die Veran staltung war jetzt kaum noch auszuhalten! Vier Tage netzwerken, sowohl miteinander also auch mit Kolleginnen und Kollegen vor Ort in der Dreistadt. Dazu ein wenig Incentive, Sightseeing, Team building, Kulinarik und – ganz zentral – die Workshops und die Präsentationen zum Abschluss. Die Liste der teilnehmenden Büros liest sich wie das Who’s who der Architekturszene:

Workshop – 1. Teil – Themenfindung

Zu Beginn gibt es natürlich ein Warm-up mit Vorstellungsrunde, dann taucht Dr. Justyna Borucka in der Rooftop-Bar INK Above auf und entführt uns in die Nacht. Sie ist Professorin an der Danziger Fakultät für Architektur, Vizepräsidentin der Vereinigung Polni scher Architekten, Co-Autorin des „Architekturführer Danzig“ und hammermäßig vernetzt. Wir tauchen ein in das historische Danzig, die Hansekultur, den Wiederaufbau der Stadt, die zu Kriegsbeginn überwiegend von Deutschen bewohnt war und die erst am Ende des Zweiten Weltkriegs von der polnischen und der Roten Armee fast völlig zerstört wurde. 90 Prozent des alten Stadtzentrums wa ren dem Boden gleich und wurden nach historischem Vorbild re konstruiert. So korrespondieren die wiederhergestellten, schmalen Fassaden der giebelständigen Langhäuser nicht mit der sich dahin ter verbergenden Gebäudestruktur moderner, in die Breite ausge richteter Grundrisse. Vom Dach des Langgasser Tors, welches von den Räumen der örtlichen Architektenvereinigung zugänglich ist, blicken wir auf die faszinierende Kulisse der Rechtstadt.

Am nächsten Morgen beginnen wir, uns inhaltlich mir den Facetten neuer Arbeitswelten zu beschäftigen. Die Aspekte und Stichworte tragen die Teilnehmenden auf kleinen Klebezetteln zusammen, die wir thematisch bündeln und jeweils mit Überschriften versehen. Es entstehen drei Oberthemen und folglich auch drei WorkshopGruppen, denen wir die Teilnehmenden entsprechend ihren einge brachten Inhalten zuordnen. Jetzt kann es endlich losgehen! Doch so ein Mist! Der Vormittag ist für das Warm-up komplett draufgegangen und für 13 Uhr steht ein Segelturn quer durch die Danziger Bucht nach Gdingen an, wo wir Justina wiedertreffen und ein Austausch im Büro der Architekten des Olivia Centers, dem größten Office-Komplex der Region, vereinbart ist. Dem Büro BJK Architekci.

Die Gruppe macht sich regenfest, denn dunkle Wolken ziehen auf. Wir sprinten zum Anleger und ich spüre, dass manch eine(r) sich durchaus auch mit einem lauschigen Nachmittag im Spa-Bereich des Hotels hätte arrangieren können. Stattdessen geht es nun auf der Mottlau durch die weitläufige Werft und vorbei an der Wester platte hinaus aufs offene Meer. Die Crew hisst die Segel.

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AllesWirdGut | Assmann Beraten + Planen | BAID | Bonauer Bölling | Caramel | Eike Becker | gmp von Gerkan, Mark und Partner| Heinze | JSWD | Kinzo | KSP Engel | Meixner Schlü ter Wendt | Proox | Raico | SSP AG | Supergelb Gatermann + Schossig | Trilux | Viacor

Workshop – 2. Teil –

Ausarbeitung

Nach einer Besichtigungstour und einem üppigen Lunch am nächs ten Tag im Olivia Star Tower geht es nun mit vollem Magen und einschließlich der Strapazen des Vortags, die den Teilnehmenden noch in den Knochen stecken, in die Ausarbeitung der WorkshopThemen. Es war wohl keine so gute Idee, diese Session ausgerech net im Olivia Garden, einem tropischen Garten in einem Glasanbau des Olivia Centers, bei 30 Grad Raumtemperatur und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit abzuhalten. Man hat uns freundlicherweise ex klusiv die Galerie in der Anlage zur Verfügung gestellt, auf der das gleißende Licht tropische Sonne simulierender Strahler besonders gut und gnadenlos auf die Köpfe der Gruppe niederbrennt. Klasse Klaus, volle Punktzahl! Doch zu meiner großen Überraschung sind alle fleißig am Arbeiten und die wenigen bösen Blicke, die mich treffen, kann ich bei ein paar kühlen Drinks mit meinem Lieblings kollegen im Halbschatten entspannt verdauen. Außerdem freuen sich alle schon auf den ausgleichenden Yoga-Kurs im Anschluss am Strand von Zoppot. Ein echtes Highlight!

Thema 1: Flexibilität und Wandelbarkeit

Bearbeitet von Thomas Schmidt (SSP AG), Martin Haller (Caramel), Nicole Winge-Poorbiazar (Eike Becker), Guido Litjens (JSWD), Joost Rebske (Meixner Schlüter Wendt), Christoph Pütz (RAICO)

Der Aspekt der Flexibilität und Wandelbarkeit ist laut den Teilneh menden auf drei unterschiedlichen Ebenen relevant: Geometrie, Soziokultur und Atmosphäre, wobei der Mensch und seine Bedürf nisse immer im Mittelpunkt stehen. Die Herausforderungen für die gebaute Umwelt hinsichtlich New Work sind vielschichtig, denn das neue Arbeiten soll in einer Umgebung stattfinden, die auf Ver änderungen reagieren kann. Umnutzung ohne Umbau lautet das Stichwort. Welche Parameter spielen für die Schaffung einer sol chen Gebäudehülle eine Rolle? Als wichtige Faktoren identifizierten die Teilnehmenden unter anderem die Geschosshöhe, die Haus technik, das Ausbauraster sowie die Gebäudetiefe. Doch auch die Arbeitskultur und Firmen-DNA sollten sich in der Ausstattung wiederfinden und den Ansprüchen an die Flexibilität gerecht werden, zum Beispiel durch modulare Elemente. „Plug & Play“-Lösungen für Besprechungsräume oder Telefonzellen sind als flexibel einsetzbare Module denkbar.

Essenziell ist aber die Frage: Wie arbeiten wir? Vielen Angestellten ist zuerst einmal eine professionelle, ungestörte Arbeitsatmosphäre wichtig mit einem guten Rechner, Tageslicht und Fenstern, die sich öffnen lassen. Flexibilität lässt sich nicht vorgeben, aber stimulie ren durch ein vielfältiges Angebot an Möglichkeiten des Rückzugs, Austauschs und der Belebung. Ein Gebäudehandbuch könnte eine Möglichkeit sein, um über die Nutzungsmöglichkeiten der einzel nen Räume und flexiblen Arbeitsorte aufzuklären.

Thema 2: Individualität, Identität und Identifikation

Bearbeitet von Birte Dau (BAID), Axel Koschany (Assmann Beraten + Planen), Christian Eichinger (KSP Engel), Philip Nuscheler (RAICO), Peter Dietrich (VIACOR), Marcus Bonauer (BonauerBölling)

Workshop – 3. Teil – Präsentation der Ergebnisse

Der letzte gemeinsame Abend wurde gebührend gefeiert und den fahlen Gesichtern am nächsten Morgen sehe ich an, dass sich inzwi schen doch ein gewisser Schlafmangel aufgestaut hat. Unglaublich, dass dennoch ein solcher Output an Ergebnissen möglich ist.

Die Gestaltung von Arbeitsräumen sollte mit der Identität und Philosophie des Unternehmens im Einklang sein. Architekt:innen müssen daher darauf achten, dass sich diese in den Räumen authentisch ausdrücken und kongruent sind, damit sich die Arbeitnehmer:innen damit identifizieren können. Findet sich das Individuum in der Philosophie des Unternehmens wieder und ist die Identität stimmig, lässt sich darauf etwas aufbauen. Der oder die Arbeitgeber:innen erhalten Engagement und Identifikation. Um der Dynamik, die New Work impliziert, aber auch den un terschiedlichen Ansprüchen je nach Aufgaben im Unternehmen, Generation oder Persönlichkeit gerecht zu werden, bedarf es fle xibler Raumstrukturen. Dennoch sollten Architekten die Räume nicht komplett sich selbst überlassen, sondern entscheiden, wie die Dinge zueinanderstehen. So können sie wertvolle Tür- und Angel

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gespräche bewusst initiieren, Raumsituationen schaffen, die dazu animieren, stehen zu bleiben, sich auszutauschen – natürlich nicht neben dem Besprechungsraum oder einem Büro, in dem eine Kol legin oder ein Kollege konzentriert arbeitet. Auf diese Weise lässt sich eine Varianz planen oder vorbereiten. Ein Büro sollte aber Besucher:innen – ob Kund:innen oder künftige Mitarbeiter:innen – zeigen, wie sich das Unternehmen selbst sieht. So werden die Räume ein Stück weit zu einer Visitenkarte ihrer Identität. Die zunehmende Anzahl an Menschen, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten, lässt die Frage aufkommen: Wie kann sich der oder die Mitarbeitende außerhalb des Büros mit dem Unterneh men identifizieren? Eventuell könnten kleine Gadgets oder Möbel, die mit nach Hause gegeben werden, zur Identifikation beitragen.

Thema

3:

Soziokulturelle, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit

Min Li (gmp von Gerkan, Mark und Partner), Jan Fischer (Alles WirdGut), Ina Podzimek (Kinzo), Karsten Müller (TRILUX), Armin Degasperi (PROOX), Jan Rübenstrunk (Supergelb Gatermann + Schossig)

Die Gruppe ging der Frage nach, wie unsere Büros in zehn Jahren aussehen werden, wie Architekt:innen am Ressourcenverbrauch beteiligt sind und wie eine Skalierung von Unternehmen nach

oben und unten möglich ist. Das impliziert sowohl den Umgang mit dem Bestand als auch mit einer neuen Generation sehr hete rogener Mitarbeiter:innen und Arbeitsstile. Architekt:innen sollten ihre Auftraggeber:innen häufiger dazu animieren, räumliche Ele mente aus vorherigen Nutzungen zu übernehmen oder umzunut zen, auch wenn das kleine Abstriche an den eigenen Vorstellungen bedeutet. Um Baustellen auf der „grünen Wiese“ zu verhindern, böten sich nach dem stadtplanerischen Konzept der 15-MinutenStadt kleinere Satellitenbüros an – das Büro kommt zu den Mit arbeitenden. Daraus ergeben sich kürzere Wege. Die Angestellten arbeiten in einem urbanen Umfeld und die Einrichtung kann maß geschneidert auf die jeweiligen Abteilungen abgestimmt werden. Sich zu vergrößern oder zu verkleinern, fällt ebenfalls leichter. An einem zentralen HUB könnten sich Räumlichkeiten für Meetings und Veranstaltungen befinden oder das Unternehmen bucht bei Bedarf im Sinne einer Sharing Economy bei einem Dienstleister Räume hinzu. Für Architekt:innen würde das weniger Neubau und mehr Post Planning bedeuten, zum Beispiel die Räume hinsichtlich Akustik, Beleuchtung und Technik nachzurüsten. Die Satellitenbü ros könnten zugleich Testumgebungen sein für neue Formen des Arbeitens. Darin sieht die Gruppe eine große Chance.

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Der Heinze Summit Danzig wurde ermöglicht durch: Fotos] Klaus G. Füner
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ARCHITEKTURFUNK auf Erfolgskurs!

Erstklassige Interviews, zukunftsweisende Themen aus der Bau- und Architekturszene: Heinze Podcast zählt bereits über 10.000 Abonnent:innen

Die erfahrene Architekturjournalistin Kerstin Kuhnekath ist die Stimme des ARCHITEKTURFUNK Podcasts. Zu Wort kommen sowohl interessante Newcomer aus der Architekturszene als auch namhafte Branchengrößen wie etwa Prof. Amandus Samsøe Sattler von Allmann Sattler Wappner Architekten GmbH (im Bild). Foto] © Marcus Jacobs, Heinze GmbH

aktuell] Heinze ARCHITEKTURFUNK
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Klimawandel, gesellschaftliche Veränderungen, fort schreitende Digitalisierung – die Anforderungen an die Entwicklung von Gebäuden, Quartieren und Städten wer den immer größer. Vor diesem Hintergrund gibt der Heinze Podcast ARCHITEKTURFUNK seit April 2021 wöchentlich Antworten auf relevante Fragen zu den Architektur- und Bauthemen dieser Zeit – und das mit großem, stetig wach sendem Erfolg: Aktuell zählt der Heinze Podcast bereits über 10.000 Abonnent:innen. Rund 2.900-mal im Monat werden Episoden gestreamt bzw. heruntergeladen.

„Das Interesse an unserem Podcast ist förmlich explo diert“, erklärt Nadine Choudiakis, zuständig für den ARCHITEKTURFUNK bei Heinze. Jeden Monat kämen neue Abonnent:innen hinzu, sodass sich die Zahl der zuhörenden „Fans“ kontinuierlich positiv entwickelt. Gründe für die große Resonanz seien vor allem die thematische Vielfalt und die erstklassigen von der erfah renen Architekturjournalistin Kerstin Kuhnekath geführ ten Interviews. Zu Wort kommen sowohl interessante Newcomer aus der Architekturszene als auch namhafte Branchengrößen wie Luigi Serra (David Chipperfield Architects) oder der dänische Architekt Kåre Stokholm Poulsgaard (3XN).

Die beliebtesten Episoden

Thematisch reicht das Spektrum des Podcasts von Hoch- und Umbau über Innenraumgestaltung, Design, Materialität und Bauprodukte bis hin zu Klimagerech tigkeit und Ressourcenschutz. Auf der Liste der meistge hörten Folgen steht „Architektur und Klimaschutz“ ganz oben. Stephan Marending von Baumschlager Eberle Architekten erklärt in der Episode, wie sich Gebäude ohne Heizung heizen und ohne Lüftung lüften lassen und wie in Innenräumen gleichzeitig ein bestmögliches Wohlfühlklima herrscht. Ganz vorne mit dabei ist auch „Holzbau auf höchstem Niveau“. In der Folge mit Much Untertrifaller vom international agierenden Architektur büro Dietrich | Untertrifaller Architekten steht der Neu bau der TU München auf dem Olympiapark-Campus im Mittelpunkt – aktuell einer der größten Holzbauten Europas.

heinze.de/podcast

ARCHITEKTURFUNK

Interesse ist „förmlich explodiert“
Spannende Newcomer | Stars der Architekturszene | Visionäre Konzepte | Bauliche Innovationen heinze.de/podcast „Rethink architecture“ „Nachhaltige und heilende Räume“ „Kleine Räume, große Wirkung“ „Raum und Funktion“ „13 Thesen für mehr Spaß in der Architektur“ „Konzept und Ideen einer Architektur von 2050“
PODCAST

Heinze ArchitekTOUR feiert Besucherrekord

Acht Standorte, volle Hallen und ausgebuchte Veranstaltungen

Mehr als 1.500 Teilnehmer:innen genossen den gelungenen Mix aus Best Practice Architektur, Produktneuheiten und viel Raum für persönlichen Austausch und Diskussion.

Mit einem neuen Besucherrekord ging am 29. September 2022 die 13. Heinze ArchitekTOUR in Berlin zu Ende. Fast vier Wochen lang war das jährliche Networkevent an insgesamt acht Standorten in Deutschland und Österreich vertreten und lockte mehr als 1.500 Fachbesucher:innen an. Geboten wurde ein spannender Mix aus erstklassigen Keynotes renommierter Architekturbüros, interessanten Fachvorträgen und vielfältigen Präsentati onen zukunftsweisender Produktneuheiten von mehr als 60 führenden Herstellern der Bauindustrie. Neben dem breiten Informationsangebot begrüßten Architekt:innen und Planer:innen vor allem die Gelegenheit, persönlich ins Gespräch zu kommen, neue Kontakte zu knüpfen und mit den Visionär:innen der Baubranche auf Tuch fühlung zu gehen.

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aktuell] Heinze ArchitekTOUR 2022

„In diesem Jahr hatten wir so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie noch nie seit Start der Veranstaltungsreihe vor etwa 12 Jahren“, er klärt David Arigbabu, Head of Event Business und Projektverantwort licher der Heinze ArchitekTOUR. „Wo wir auch waren – ob zum Bei spiel in Hamburg, Frankfurt, Leipzig oder Wien –, die Stimmung war ausgezeichnet und die Begeisterung über das Angebot und den per sönlichen Austausch überall zu spüren. Darüber freuen wir uns sehr.“

Live vor Ort

Höhepunkte aus dem Vortragsprogramm waren die namhaften Keynotes unter anderem von Frithjof Kahl (David Chipperfield Ar chitects), Stefan Rappold (Behnisch Architekten), Bettina Schriewer (Staab Architekten), Tilmann Jarmer (Florian Nagler Architekten), Barbara Elwardt (ioo Architekten), Markus Hammes (hammeskrause architekten), Prof. Felix Waechter (Waechter + Waechter Architekten) und Anne Menke (PAC). „Insgesamt wollten wir mit unserem Pro gramm begeistern, inspirieren und an vielen Stellen auch zum Umund Nachdenken anregen“, so David Arigbabu. „Ich denke, das ist uns geglückt. Wir freuen uns schon auf die nächste Heinze ArchitekTOUR voraussichtlich im Sommer/Herbst 2023.“ Bestätigung für sein positives Fazit erhielt David Arigbabu unter an derem von Teilnehmerin Bianca Schiller (HOPPKI Architektur- und Ingenieurleistungen), die die Heinze ArchitektTOUR in Essen besucht hat: „Es waren spannende Vorträge, interessante und vielfältige Infor mationen in einer tollen Location. Dazu nette Menschen und tolle Kontakte.“

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Fotos]
© Marcus
Jacobs

Heinze ArchitekturAWARD 2022

Innovative Wohnbaukonzepte in Düsseldorf ausgezeichnet

Speziell auf den Wohnbau warten gewaltige Herausforderungen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der ambitionierten Ziele der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen. Da passt es nur zu gut, dass sich der diesjährige Heinze ArchitekturAWARD dem Schwerpunktthema „Neues Wohnen“ widmete. Am 3. November war es dann so weit: Im Rahmen des Heinze Klimafestivals in Düsseldorf wurden die 16 Preisträgerinnen und Preisträger bekanntgegeben und ausgezeichnet. Auf sie wartete ein Gesamtpreisgeld von 40.000 Euro.

Der feierlichen Preisverleihung war ein intensiver Beratungsund Bewertungsprozess innerhalb der hochkarätig besetzten Fachjury vorausgegangen. Barbara Possinke, Architektin und Geschäftsführende Gesellschafterin bei RKW Architektur +, Dr.-Ing. Stefanie Weidner, Leiterin des Büros von Werner Sobek in Kopenhagen, und Johanna Wörner, Architects for Future, hatten als Jurorinnen keine leichte Aufgabe: Aus insgesamt 284 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen mussten sie diejenigen Projekte ausmachen, die in besonderem Maße das

Motto des diesjährigen Heinze ArchitekturAWARD erfüllen. Neues Wohnen – das steht für Neubauten genauso wie für Sanierungsprojekte, Nachverdichtungen oder Umnutzungen. Ob Wohnung, Loft, Ein-, Doppel- oder Mehrfamilienhaus, Geschosswohnungsbauten, Wohnquartiere oder Siedlungsbau: Architektur-, Planungs- und Innenarchitekturbüros mit Sitz in Deutschland waren im Zuge des Wettbewerbs aufgerufen, ihre besten und innovativsten Projekte, die sie in den letzten fünf Jahren realisieren konnten, vorzustellen.

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aktuell] Heinze ArchitekturAWARD 2022

Preise und Kriterien

Zu den Bewertungskriterien der Jurorinnen zähl ten – neben sozialgesellschaftlichen, ökologischen und nachhaltigen Aspekten – auch die Gestaltung, Individualität sowie Kreativität in der Planung und Umsetzung.

Als besonders nachhaltig überzeugten die Jury gleich fünf Projekte, wobei sich drei Preisträgerinnen und Preisträger den 3. Platz teilen. Darüber hinaus wurden vier Sonderpreise für das beste Design, Interior und Innovation vergeben. Bei den Nach wuchspreisen konnten ebenfalls vier Entwürfe von Studentinnen und Studenten begeistern. In dieser Kategorie waren Konzepte aus allen Bereichen des Wohn- und Nichtwohnbaus zugelassen. Zu guter Letzt wurden drei Publikumspreise verliehen – für sie zählten die Likes der Besucher auf heinze.de, die so ihre Favoriten bewerten konnten.

Trio mit viel Expertise: Dr.-Ing. Stefanie Weidner, Barbara Possinke und Johanna Wörner (v. l.) bildeten die Fachjury des Heinze ArchitekturAWARD 2022.

Feierliche Galaveranstaltung in einzigartigem Ambiente

Die mit Spannung erwartete Preisverleihung profitierte nicht nur vom einzigartigen Industrie-Ambiente der Düsseldorfer Schmie dehallen, sondern war auch in einen perfekt passenden Rahmen eingebettet: dem erstmals veranstalteten Heinze Klimafestival. Während der drei Festivaltage mit über 3.000 Anmeldungen disku tierten die Besucherinnen und Besucher sowie mehr als 100 Fach referentinnen und -referenten über die dringliche Frage, wie eine nachhaltige Wende hin zur Klimaneutralität im Bausektor erreicht werden kann. Eine Frage, die auch den Wohnbau der Gegenwart und Zukunft immer stärker beschäftigen wird. Entsprechend neh men die Gewinnerinnen und Gewinner des Heinze Architektur AWARD 2022 eine Vorreiterrolle in der Bewältigung dieser Her ausforderung ein. Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträgerinnen und Preisträger 2022!

Als exklusive Industriepartner unterstützten den Heinze Architek turAWARD in diesem Jahr die LUNOS Lüftungstechnik GmbH für Raumluftsysteme, die ROMA KG und die SALTO Systems GmbH. www.heinze.de/award

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Fotos] Mario Brand Fotografie

1. Platz

Nachhaltiger Wohnungsbau

Walden 48

Scharabi Architekten PartG mbH in Arbeitsgemeinschaft mit Anne Rauch

Jurybegründung

Als beispielhafte innerstädtische Nachverdichtung fügt sich dieses Projekt gelungen in einen anspruchsvollen Standort ein – an einer stark befahrenen Straße auf einem schmalen Grundstück, ehemals Friedhof. Die Umsetzung und der partizipative Planungsprozess als Baugemeinschaft ermöglichten den Bewohnern bezahlbares, individuelles und barrierefreies Wohneigentum. Durch die Bauweise und das regenerative Energiekonzept konnte ein KfW-55-Standard erreicht werden; im Neubau könnte diese Qualität jedoch noch weiter erhöht werden. Die Tragstruktur mit sichtigen Holzmassivbauwänden und HBV-Decken lässt flexible Grundrissgestaltungen mit diversen Wohnungsgrößen zu. Das hohe Maß an Vorfertigung reduzierte die Bauzeit, was hinsichtlich Verkehr und Lärmbelastung von Vorteil ist. Bei der Planung wurde auf robuste, kreislauffähige Baustoffe geachtet; das Deckensystem wäre in dieser Hinsicht noch optimierbar. Entlang der Straße wurde eine denkmalgeschützte Friedhofsmauer in die Erschließung integriert und schützt so atmosphärisch die Räume im Erdgeschoss. Ein doppelgeschossiger Gemeinschaftsraum und eine Dachterrasse schaffen Orte der Begegnung und Nutzungsmöglichkeiten mit mehr Platzbedarf.

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Fotos] © Jan Bitter

„gemeinsam größer II“ am Prinz Eugen Park agmm Architekten und Stadtplanung

Jurybegründung

Der Fokus auf gemeinschaftliche Flächen mit suffizienter, individueller Wohnraumgestaltung im partizipativen Planungsprozess sowie der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und Artenvielfalt zeigen einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen, Biodiversität und Nachbarschaft.

Im Rahmen des bestehenden Bebauungsplans wurden die vorgesehenen Punkt- und Reihenhäuser im Sinne des sozialen Miteinanders und Teilens neu gedacht: Dachterrassen, Gemeinschaftsräume für flexible und spezifische Nutzungen wie ein Kindertoberaum, Musikproberaum, Wertstatt, Wasch- und Trockenraum stehen

zum Großteil sowohl den Bewohner:innen der Siedlung als auch der umgebenden Nachbarschaft zur Verfügung. Durch diese Räume konnte die Baugemeinschaft die Fläche ihrer Apartments reduzieren – auf weniger als im geförderten Wohnungsbau. Die Gebäude bestehen zum größten Teil aus Holz, mit tragenden vorgefertigten Holzständerfassaden für mehr Flexibilität im Innenraum. Im Herzen der Siedlung steht ein spielerisch gestalteter Laubengang, der sowohl Begegnung und Identität stärkt als auch die diversen Wohnungstypologien mit Leichtigkeit vereint.

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Fotos] © Regina Sedlmayer, Andreas Knoblauch
2. Platz Nachhaltiger Wohnungsbau

Jugendwohnen Köln-Ehrenfeld

Jurybegründung

Dieses Projekt spricht gleich zwei höchst relevante Themen an: die ressourcenschonende Sanierung von großen Bestandsgebäuden der Nachkriegszeit und erschwinglicher Wohnraum für junge Menschen. Die Grundrisse des Azubi-Wohnhauses wurden flächeneffizient und barrierefrei für Wohn- und Gemeinschaftsräume umgestaltet. Besonders hervor sticht die Erneuerung der Gebäudetechnik. Als regenerative Energiesysteme wurden Photovoltaik für Strom sowie eine Solarthermie- und eine Holzpellet-Heizungsanlage für Warmwasseraufbereitung eingebaut. Seit der Modernisierung wird Regenwasser für die Toilettenspülung genutzt. Dies spart

Trinkwasser und den damit verbundenen Energieaufwand, bedeutet aber auch einen höheren baulichen Aufwand. Außerdem hat ein Regenwassertank eine Rückhaltefunktion, sodass bei Starkregen die Kanalisation weniger belastet wird. Es ist unklar, ob auch Grauwasser genutzt wird. Dies wäre sinnvoll im Falle einer Wasserknappheit bei längeren Trockenzeiten. Das Gebäude wurde als KfWEffizienzhaus 55 saniert, was den Energiebedarf des Bestands deutlich senkt. Die Gestaltungsqualität der Fassade hat jedoch Verbesserungspotenzial, daher wird der 3. Platz geteilt.

Baugemeinschaft Scheune

Architekturbüro Manderscheid

Jurybegründung

Die Sanierung und Umnutzung der Scheune stellt eine ansprechende Lösung zur Wiederbelebung und Erneuerung bestehender Bausubstanz dar. Insbesondere für alte Strukturen im ländlichen Raum kann dieses Projekt als Inspiration dienen. So konnte die denkmalgeschützte Scheune für drei Familien und ein Büro reaktiviert werden bei gleichzeitigem Erhalt der historischen Baukultur. Mit Liebe zum Handwerk wurden reduzierte Umbaumaßnahmen und Ergänzungen vorgenommen, die sich entweder bewusst absetzen oder bescheiden in die historische Architektur einfügen. Die historische Struktur wird so erlebbar und gleichzeitig zeitgemäß umgestaltet. Bei der Materialwahl wurde auf nachwachsende oder recycelte Baustoffe gesetzt, wie z. B. Holz, Cellulose- und Schaumglasdämmung. Das Projekt teilt sich den 3. Platz, da die anderen Projekte skalierbarer und durch die Masse der Bestandstypologien häufiger anwendbar sind. Beide Strategien sind notwendig, um neuen Wohnraum zu schaffen sowie den Bestand energetisch zu sanieren und an heutige Bedürfnisse anzupassen.

194 3. Platz Nachhaltiger Wohnungsbau
Fotos] © Johannes-Maria Schlorke

Aufstockung und Sanierung Niederwaldstraße 46–48

grabowski.spork

Jurybegründung

GmbH

Aufstockungen sind eine zukunftsfähige Lösung, um nachverdichtend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Der Bau neuer Infrastrukturen und weitere Flächenversiegelung wird dadurch vermieden. Gleichzeitig ermöglichten diese Aufstockungen die Finanzierung der Bestandssanierung und konnte so zur Verbesserung der Wohnqualität im Bestand beitragen, wie z. B. durch eine barrierefreie Erschließung, Wärmedämmung und zu Schallschutzzwecken eine dezentrale mechanische Belüftung (mit Wärmerückgewinnung). Die Barrierefreiheit war jedoch nur durch den Abriss des alten Treppenhauses möglich, was wahrscheinlich einen – zumindest temporären – Auszug der Bewohner:innen erfordert hat. Die Aufstockung wurde im Holzleichtbau ausgeführt, sodass das

bestehende Tragwerk nicht ertüchtigt werden musste. Materialien wurden mit ökologischem Bedacht gewählt, jedoch wären mehr recycelte und nachwachsende Ressourcen für Fassade und Dämmung wünschenswert gewesen.

Die dezenten Eingriffe an den Eingängen und Balkonen des 50erJahre-Wohnhauses verknüpfen den Bestand gelungen mit der Aufstockung. Darüber hinaus besteht stellenweise noch Potenzial in der Gestaltungsqualität, wie z. B. der Bestandsfassade oder des neuen Treppenhausanbaus, sowie in einer regenerativen Wärmeversorgung. Der Jury ist jedoch auch bewusst, dass durch die Wohnungsbaugesellschaft ein gewisser Kostenrahmen begrenzend war.

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Fotos] © Jean-Luc Valentin, Skykamera
3.
Wohnungsbau
Fotos] © kern-fotografie.de
Platz Nachhaltiger

Wohnungsbau Sonderpreis Design

Zusammen Wohnen

SMAQ Architektur und Stadt Jurybegründung

Mit einfachen, aber hochwertigen Mitteln und Liebe zum Detail wurde mit diesem Projekt ein bezahlbares Wohnensemble mit Wohlfühlcharakter geschaffen. Gemeinschaftliche Innen- und Außenräume einschließlich einer durchlaufenden Kolonnade lockern die hohe Dichte des Ensembles auf, wodurch diverse Orte sozialer Interaktion und Bezüge zur Nachbarschaft geschaffen werden. Die haptisch gestaltete Vormauerziegelfassade schafft dabei ein spannendes, aber vereinendes Erscheinungsbild mit einem Spiel zwischen Leichtigkeit und Massivität. Die Wohnungsgrundrisse für sozial geförderten Wohnraum und ein paar Eigentumswohnungen sind intelligent und suffizient gestaltet, mit einer Vielzahl von Größen und Formen. Ein Baukörper wurde ausschließlich für eine inklusive und generationenübergreifende Wohngruppe mit betreuten Wohngemeinschaften für u. a. junge Menschen mit Handicap gestaltet. Die Raumaufteilung und das Tragwerkskonzept ermöglichen eine flexible Gestaltung der Wohnräume mit der Möglichkeit, zukünftig Räume von einer Wohnung einer anderen Wohnung zuzuschalten. Somit können Mieter ihre Wohnfläche an wandelnde Lebenskonzepte und Bedürfnisse anpassen.

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Fotos] © Schnepp Renou

Wohnungsbau Sonderpreis Interior

Umbau und Sanierung einer Villa aus den 1930er-Jahren

Jurybegründung

Mit gestalterischer Sorgfalt wurde die Villa aus den 30er-Jahren mit Respekt vor dem Bestand saniert und gleichzeitig im Innenraum mit intelligenten Eingriffen an neue Bedürfnisse angepasst. Die Innenräume wurden intelligent für ein Maximum an räumlicher Flexibilität umgestaltet. Durch das Aufbrechen der Flure wurden neue nutzbare Räume geschaffen, die durch Schiebetüren den angrenzenden Räumen zugeschaltet werden können. Der Innenraum wird durch ein Spiel mit Ausblicken, natürlicher und künstlicher Belichtung aufgewertet. Wohnraumgesunde Materialien runden die Gestaltung des schlichten, eleganten Interieurs ab. Das Wohnhaus

erlangt durch diese Maßnahmen eine hohe Innenraumqualität, mehr Nutzungsvielfalt und Großzügigkeit. Hinsichtlich der Innenraumumgestaltung zeigt dieses Projekt einen beispielhaften Umgang mit dem Bestand im Kontext sich wandelnder Bedürfnisse. Für einen grundsätzlich innovativen Umgang mit der Typologie des Einfamilienhauses wäre das Teilen der Wohnfläche durch zwei Parteien beispielhaft, um der heute notwendigen Flächensuffizienz gerecht zu werden und Einfamilienhaussiedlungen nachzuverdichten sowie gemeinschaftlicher zu denken.

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Fotos] © Andy Keller

Wohnungsbau Sonderpreise Innovation

Recyclinghaus

CITYFÖRSTER architecture + urbanism

Jurybegründung

Die Wiederverwendung von rückgebautem Material und Bauelementen ist in Hinsicht auf Ressourcenknappheit und graue Energie eine der wichtigsten ökologischen Lösungen. In früherer Baupraxis selbstverständlich, wird sie heute nur sehr rar eingesetzt. Das Recyclinghaus ist diesbezüglich in Deutschland ein Pilotprojekt. Es beweist, dass die Wiederverwendung sowie das Recycling von diversen Materialien und Bauelementen im Sinne eines „design by availability“ auch mit heutigen Standards umgesetzt werden kann. Die Bereitstellung von Sekundärmaterial durch das Bauunternehmen, gleichzeitig auch Auftraggeber, ist ebenfalls beispielhaft und

skalierbar. Neben der Wiederverwendung wurde auf Recycling, Holz und kreislaufgerechte Ausführung gesetzt. Mechanische Verbindung und der Verzicht auf Leim sichern eine Wiederverwendung der Holzbauteile im Falle eines Rückbaus und beugen Downcycling sowie thermischer Verwertung vor. Zudem wurde auf kurze Transportwege geachtet und damit verbundene CO2-Emissionen minimiert. Das Projekt bekommt nur den halben Preis, da Einfamilienhäuser aufgrund ihrer fehlenden Flächensuffizienz keine nachhaltige Strategie zur Deckung von Wohnraumbedarf sind.

Raspberry Haus

KRESINGS

Jurybegründung

Das Raspberry Haus denkt innerstädtische Sanierung und Umbau neu, indem es die alten Strukturen mit geringen Eingriffen im Sinne der suffizienten Nachverdichtung umgestaltet. Die alten Wohnungsgrundrisse wurden umstrukturiert, um mehr Wohneinheiten zu ermöglichen, während ein Anbau und der Ausbau des Dachs die Wohnfläche erweitern und die energetische Hülle verbessern. So konnte ein diverser Mix aus kleineren Wohneinheiten und Gemeinschaftsbereichen geschaffen werden, die unterschiedliche Bewohner:innen ansprechen: aktuell acht Nationen, von der Rentnerin bis zum Studenten oder der Unternehmensgründerin und der Kleinfamilie. Der Co-Working-Space im ehemaligen Ladenlokal im Erdgeschoss schafft zudem ein weiteres zeitgemäßes Nutzungsangebot für das Viertel. Passend dazu setzt die farblich gewagte Gestaltung der Fassade neue Akzente und durchbricht die Monotonie der angrenzenden Bestandsfassaden. Das Tragwerk des Bestands wurde weitgehend erhalten und im Ausbau mit einem Holztragwerk ergänzt. Das Projekt teilt sich den Preis, da hinzukommend zu der innovativen Umgestaltung eine nachhaltigere Materialwahl mit Recyclingstoffen und Sekundärbauteilen wünschenswert gewesen wäre.

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Fotos] © Roman Mensing Fotos] © Olaf Mahlstedt

Promenade „Inside Out“. Extension der Innenräume in den Außenraum Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Alfiia Koneeva

Jurybegründung

Dieses Projekt zeigt eine spannende Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum und Nutzungssynergien zwischen innen und außen. Es hinterfragt die konventionelle Straßengestaltung mit der Dominanz des Verkehrs und stellt stattdessen Gemeinschaft und Aufenthaltsqualität in den Vordergrund. Statt einer Stadt für Autos wird hier eine Stadt für Menschen geschaffen. Die neue Promenade mit verschiedenen in den Boden eingelassenen Erlebnisinseln und einem vor Regen schützenden Dach als Gartenweg wertet den öffentlichen Raum radikal auf. Potenzial besteht jedoch noch in einer stärkeren architektonischen Verknüpfung der Promenade mit den Gebäuden. Zeitgemäße Nutzungskonzepte wurden mit viel Spielraum zur Mit- und Umgestaltung durch die Nachbarschaft gedacht. Das Projekt inspiriert zur Umgestaltung unserer Bestandsquartiere und kreiert zusätzlich Ideen, wie unserer Straßen klimaresilient umstrukturiert werden können.

Finisterre – Eine Metamorphose des Atlantikwalls und seiner Bunker im Kontext raumzeitlicher Untersuchungen

Jurybegründung

Der poetische Umgang dieses Projekts mit der Landschaft und den Bunkern an der Atlantikküste in Frankreich ist fesselnd. Einfühlsam wird mit Gegensätzen gespielt: dem Kontrast zwischen den massiven Bunkern, unterirdischen Betonbauten und leichten Holzskeletten, zwischen Dunkelheit und Helligkeit. Die filigran anmutenden Holzkonstruktionen umspielen die Bunker und Küste mit einer Leichtigkeit und feinen Details, strahlen jedoch gleichzeitig eine Robustheit aus, die der wilden Natur trotzt. Die Umwelt wird visuell, haptisch und auditiv in die Gestaltung des Konstruktes integriert. Sie wird so verwoben mit der erlebbaren Bunker- und Forschungswelt und schafft damit ein Gefühl der Zeitlosigkeit. Das Projekt steht im starken Kontrast zu Alltagsarchitekturen und zeigt, wie wertvoll ein poetischer Umgang mit Raum für die menschlichen Sinne ist.

Vorgesetzte Gemeinschaft – vom schlichten Bürogebäude zu einem vielfältigen und zukunftsorientierten Stadtbaustein

Universität Stuttgart, Lara Breidbach

Jurybegründung

In vielen deutschen Städten mit ungesättigtem Wohnungsmarkt stehen Bürogebäude leer. Häufig werden diese abgerissen, statt sie für Wohnen neu zu gestalten und damit Material und graue Energie zu sparen. Umnutzungskonzepte wie diese, für einen klimagerechten Umgang mit unserem Baubestand, sind daher dringend notwendig. Im Viertel des „Neuen Stöckachs“ wurde hier ein Bürogebäude in ein gemeinschaftliches, generationenübergreifendes Wohnhaus architektonisch gelungen aufgewertet. Durch eine offene Pufferzone für die Erschließung, diverse gemeinschaftliche und private Außenräume wird der Wohnraum erweitert und erhält zusätzlich einen Sonnenschutz, der den Hitzeeintrag reduziert. Neben dem privaten Wohnen sind diverse gemeinschaftliche und öffentliche Nutzungen in dem Gebäude vorgesehen. Zusätzlich wird ein gemeinschaftliches „Betriebskonzept“ vorgeschlagen, welches einen ehrenamtlichen Beitrag aller Anwohnenden vorsieht, um gemeinschaftliche Räume zu pflegen und solidarisch hilfsbedürftige Bewohner zu unterstützen.

Transformation und Wandel/ Zukunftsorientiertes Wohnen an der Rhume

TU Braunschweig, Antonia Hoffmeier

Jurybegründung

Demografischer Wandel, fehlende wirtschaftliche Attraktivität, Industriebrachen und Leerstand sind Probleme, mit denen viele ländliche Regionen zu kämpfen haben. Letzteres bietet jedoch auch häufig das Potenzial, Dörfer zukunftsfähig umzugestalten. Der Umbau der alten Papierfabrik ist in diesem Entwurf sehr gelungen, belebt den alten Industriestandort wieder und geht einfühlsam auf die Umgebung ein. So wird der Fluss der Rhume in die neue Therme integriert. Die Energiequelle zur Erwärmung des Wassers bleibt jedoch offen. Gesundheit und Wohlbefinden aller Generationen, aber besonders im Alter waren in diesem Entwurf vordergründig. Die Charakterisierungen und grafischen Darstellungen des Projekts spiegeln dies ebenfalls wider. Mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Bedürfnisse und zukünftige Veränderungen wurde eine zeitgemäße und zukunftsfähige Wohnlandschaft geschaffen.

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Nachwuchspreise
Promenade „Inside Out“ [...] Vorgesetzte Gemeinschaft [...] Finisterre [...] Transformation und Wandel [...] Foto] © Alfi ia Koneeva Foto] © Lara Breidbach Foto] © Pascal Kapitza Foto] © Antonia Hoff meier

Haus B

Beschreibung

Auf einer Grundstücksfläche von 560 Quadratmetern wurde in den Jahren 2019/2020 das zweigeschossige Gebäude erbaut, das sich aus zwei um 90 Grad zueinander verdrehten Baukörpern zusammensetzt. Die Hausfront entwickelt ihre Ausdruckskraft durch das Zusammenspiel aus beiden Etagen. Während sich das Untergeschoss in Cortenstahl mit Patina zeigt, scheint das Obergeschoss mit Satteldach in hellgrauem Putz darüber zu schweben. Von innen lädt die gesamte Fläche des Erdgeschosses zum Miteinander-

2. Platz

Das schwarze Haus

Beschreibung

Am Stadtrand der nordhessischen Gemeinde Wolfhagen liegt das in Holzrahmenbauweise errichtete schwarze Haus. Auf dem schmalen Grundstück erstreckt sich das längliche Einfamilienhaus über 16 Meter bei circa 6 Meter Breite.

Das in Holzrahmenbauweise geplante und vorgefertigte Haus ist mit den Wohnräumen gen Südosten ausgerichtet, sodass der Fortlauf der Sonne ganztägig für einen unterschiedlichen Sonneneinfall sorgt. Durch den Einsatz von natürlichen, mineralischen heimischen Baustoffen ist ein ressourceneffizientes und nachhaltiges Einfamilienhaus entstanden. Beheizt wird das Gebäude über eine Brennstoff zelle, welche durch den vorhandenen Erdgasanschluss ebenfalls den Strom für das Einfamilienhaus produzieren kann. Für eine spätere Erweiterung wurden bauliche Vorkehrungen getroffen, sodass eine PV-Anlage inkl. Batteriespeicher vorgesehen werden kann.

Entspannen, -Unterhalten und -Genießen ein. Küche, Ess- und Wohnbereich bilden eine harmonische Einheit und gehen fließend durch die großzügigen Schiebetüren in Terrasse und Garten über. Zur zweiten Etage hin offen, von natürlichem Licht durchflutet, greifen auch der untere und obere Lebensraum wie selbstverständlich ineinander. Das Einfamilienhaus zeichnet sich durch eine spielerische Raumordnung aus.

3. Platz

B41 – Ein Haus aus Stein und Holz mit Liebe zum Detail FINKE BAUKUNST

Beschreibung

Das Grundstück befindet sich in einer dörflichen Gemeinde im nördlichen Münsterland am Fuße des Teutoburger Waldes. Typisch für die Region sind Satteldachhäuser mit Klinkerfassaden. Ebenfalls ist Holz ein häufig verwendetes Material. Der Entwurf übersetzt diese traditionellen Vorgaben in eine moderne Form. Der Verzicht auf Dachüberstände unterstreicht die sehr klare und ruhige Formensprache. Die Fassade kombiniert den ortstypischen Klinker mit einer Holzfassade an den Giebelseiten und am Carport. Kleine Details tragen zu einer lebendigen Gestaltung der Fassade bei. Das Gebäude erfüllt die Anforderungen an ein KfW-Effizienzhaus 55. Neben der hochwertigen Dämmung tragen auch die großen, nach Süden und Westen orientierten Fensterflächen zu einer optimalen Energiebilanz bei. Raffstores schützen im Sommer vor zu starker Sonneneinstrahlung. Die Wohnraumlüftung verfügt über einen Enthalpietauscher, der neben der Wärme auch die Luftfeuchtigkeit „zurückgewinnt“.

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1. Platz
Publikumspreise
Foto] © Michael Bohl Foto] © Henrike Hochschulz
Foto] © Philip Kistner
ARCHITEKTURKOSMOS FÜR STUDIEREN DE Aktuelles aus den Hochschulen Inspiration & Information zu Entwurf, Konstruktion und Baukultur Was macht der soziale Wohnungsbau? Wie plane ich nachhaltig? Wie finde ich ein Praktikum? Was kann die digitale Lehre? Wie konstruiere ich mit Holz? baunetz-campus.de

GEBRANNTE VIELFALT

Fliesen sind die neuen Favoriten der Inneneinrichtung. Wohin sich die Trends bewegen, zeigt alljährlich die Keramikmesse Cersaie in Bologna. Wand- und Bodenverkleidungen aus gebrannter Erde warten mit raffinierten Mustern und Dekoren auf. Und die sind keineswegs nur flach, sondern punkten ebenso mit räumlicher Tiefe.

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aktuell] Cersaie Trends
Floraler Schimmer: Fliese Leaf aus der Kollektion Deco Solutions von Caesar Ceramiche

Fliesen haben eine neue Rolle eingenommen. Vorbei die Zeit, als sie einen neutralen, unscheinbaren Hintergrund definierten. Sie sind zu einem facettenreichen Ausdrucksmittel in der Innenraumgestal tung geworden – und zwar längst nicht nur bei der Einrichtung von Bädern. Auch im Wohnzimmer, auf dem Flur oder gar im Schlaf zimmer können Fliesen bella figura machen – Orte, die für sie frü her als stilistische Sperrzone galten. Der Grund dafür liegt in einer technischen Weiterentwicklung: Fliesen können heute in Maßen von bis zu 160 mal 320 Zentimetern produziert werden, sodass sich ganze Wände mit ihnen verkleiden lassen. Die Oberflächen werden digital bedruckt, und zwar in hochauflösenden, fotorealistischen Qualitäten. Fliesenwände werden als raumfüllende Bilder aufge fasst, die selbstbewusst die Blicke auf sich ziehen. Welche Trends die Gestaltung von Wand und Boden bestimmen, ist auf der alljährlich stattfindenden Fliesen- und Keramikmesse Cersaie in Bologna zu sehen. Bei der diesjährigen Ausgabe Ende

September sind mit 91.296 Besuchern fast doppelt so viele gekom men wie im Vorjahr. „Keramische Produkte gewinnen dank ihrer besonderen Eigenschaften wie Gesundheit, Hygiene und Langlebig keit immer mehr Marktanteile auf den internationalen Märkten“, sagt Giovanni Savorani, Vorsitzender der Confindustria Ceramica, dem Dachverband der 263 in Italien tätigen Keramikhersteller. Das zeigt sich auch in den Zahlen. Die 131 italienischen Keramikfliesen unternehmen haben 2021 eine Fläche von 455,3 Millionen Quad ratmetern verkauft, ein Plus von 11,9 Prozent gegenüber 2019. Der Gesamtumsatz stieg auf 6,16 Milliarden Euro, wovon 967 Millionen Euro in Italien und 5,2 Milliarden im Export erzielt wurden: Auch hier wurde das Niveau des Vor-Pandemie-Jahres 2019 um 15,3 Pro zent übertroffen.

Viele Fliesenhersteller folgen dem Lockruf der Natur. Kostbare Na tursteinmotive verwandeln Räume in mineralische Schatzkam mern. Der Fokus auf weißem Marmor verschiebt sich mehr und

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Dynamischer Holz-Effekt: Fliese Yosemite aus der Kollektion WIDEgres280 von Ceramiche Coem XXL-Muster: Fliesen aus der Kollektion Riggiole, entworfen von Davide Tonelli für Ceramica Fioranese

mehr in Richtung Farbe. Steine in pastelligen Grüntönen sind zu sehen wie Amazonit, ein türkis gefärbter Feld spat, der von feinen, hellen Marmorierungen durchzo gen wird. Auch die Farbe Blau begegnet einem in hellen bis dunklen Nuancen. Einem wahren Kaleidoskop glei chen Abbildungen von Labradorit, einem Mineral mit irisierendem Farbspiel und metallischem Glanz. Für ge heimnisvolle Raumtiefen sorgen Onyx-Fliesen in satten Schwarztönen. Ein luxuriöser Auftritt wird so mit gestei gerter Sinnlichkeit interpretiert. Auch florale Motive stehen weiterhin hoch im Kurs. Sie verwandeln die Innenwände in atmosphärische Dschun gellandschaften, die von Palmen, Gräsern und anderen exotischen Pflanzen bevölkert werden. Dennoch ist in diesem Jahr eine klare Rückbesinnung auf heimische Blu men zu sehen, allem voran Rosen, Kamelien und Nelken. Sie lassen an Wand- und Möbel-Dekore des 19. Jahrhun derts denken, beschwören eine neue Romantik herauf. Die Natur wird zum Sehnsuchtsmotiv in einer Zeit, in der sich das Leben immer stärker ins Digitale verschiebt.

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Fliesen Tropical Jungle von FAP Ceramiche Glanzfliese Homey Stripes Green von Ceramiche Piemme

Fliesen mit Pflanzen- und Steindekoren sorgen für Erdung im Wort sinne. Sie setzen der Immaterialität des Virtuellen wieder eine greif bare, sinnliche Erfahrung entgegen. Keramikfliesen kommen verstärkt in Holzoptiken zum Einsatz. An mutungen von Parkett- und Dielenböden aus Eiche oder Tanne werden um exotische Einflüsse erweitert. Matte oder glänzende Mahaghoni-Oberflächen lassen an elegante Riva-Motorboote an der Côte d’Azur oder venezianische Wassertaxis denken. Andere Fliesen greifen die Maserungen von dunklem Palisander sowie rot stichigem Jatobá-Holz auf, ohne dass dafür ein einziger Baum in den tropischen Regenwäldern gefällt werden muss. Dank großformati ger Platten lässt sich der Holzeffekt in raumgreifende Wirkung stei gern. Werden die Fliesen um 45 oder 90 Grad zueinander verdreht, können nach dem Mix+Match-Prinzip spannungsvolle Kompositi onen auf Wand und Boden entstehen. Ganz in diesem Sinne ist ein anderer Trend: Die Erweiterung der Fliese in die dritte Dimension. Das Flächenprodukt wartet mit fei nen Einlässen auf, die Kreise, Ellipsen oder konturenreiche Freifor men bilden. Was sie vereint: Sie verwandeln die Wand in ein Relief aus rhythmischen Vor- und Rücksprüngen. Mit wechselndem Son nenstand verändern sich die Schatten, laufen in unterschiedlichen Bahnen an den Wänden entlang. Auch hier steht die physische

Erfahrung im Mittelpunkt: Durch den Zugewinn an Plastizität ent stehen dynamische Effekte, die ganz und gar analogen Ursprungs sind und eine zum Teil auch unberechenbare Dimension besitzen. Für eine stilistische Belebung von Wand und Boden sorgen geo metrische Dekore. Streifen, Rauten, Schachbrett- und Karomuster ziehen die Blicke auf sich. Einige zeigen deutliche Referenzen an die Op-Art der Sechziger- und Siebzigerjahre. Andere Fliesen grei fen barocke oder gar antike Muster aus dem mediterranen Raum auf. Die historischen Referenzen werden jedoch nicht eins zu eins übernommen, sondern zeitgenössisch interpretiert. Die Dekore wirken grafisch präziser und sind in ihren räumlichen Dimensio nen oft stark vergrößert. Mitunter werden geometrische Formen in blassen Aquarellfarben ausgeführt, die sich gegenseitig überlagern. Die Konturen des Farbauftrags sind unregelmäßig, als wären sie per Pinsel aufgetragen. Dadurch wirken die Dekore bewusst „unscharf“. Trotz ihrer industriellen Fertigung bringen sie eine handgemachte, unregelmäßige Optik ein.

Ergo: Fliesen besitzen heute eine enorme Fülle an Ausdrucksfor men. Sie sind so wandelbar wie Chamäleons. Der Gestaltung von Wand und Boden sind keine Grenzen mehr gesetzt.

www.cersaie.it

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Fliese Briccole Miele von Cercom Fotos] © Confindustria Ceramica Fliesenserie Pidulina von Giuseppe Oliva für Mavi Ceramica
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Kunstmuseum Basel, Architekten Christ & Gantenbein
HeinzeArchitekturfoto
Wohngebäude und Parkhaus in Nantes, Atelier Raum – architectes
aktuell]

Charles Bouchaïb

Während seines Masterstudiums in Landschaftsarchitektur und Städte bau entdeckte Charles Bouchaïb die fotografische Mission von DATAR (Ausschuss für Raumplanung und Regionalpolitik). Zur Erläuterung: 1984 beauftragte dieser Ausschuss zwölf Fotografen mit dem Ziel, „die französische Landschaft der 1980er-Jahre darzustellen“. Tat sächlich entwickelte sich das als einmalige Aktion gedachte Projekt und letztendlich reisten 28 französische und aus ländische Fotografen durch Frankreich, um eine Sammlung von 2.000 Bildern aufzubauen. Charles Bouchaïb beschloss, die Fotografie weiter zu entdecken und die Möglichkeiten des berühmten „dokumentarischen Stils“ auszuloten. Er er weiterte seine schöpferische „Sehkraft“, nachdem er Foto grafen der École Nationale Supérieure de la Photographie aus Arles getroffen hatte. Mittlerweile wurden seine Bilder schon veröffentlicht und ausgestellt. Diese frühen Arbeiten führten ihn dazu, sich intensiv mit zeitgenössischer Archi tektur zu beschäftigen. Dabei verlässt er sich instinktiv auf seinen künstlerischen Ansatz, um fotografische Dokumen tationen für Architekten zu erstellen. 2021 wurde ein Projekt, das er für RAUM (Atelier Raum – architectes) fotografierte, mit dem Equerre-d‘Argent-Preis ausgezeichnet. Heute führt er mit seiner Arca Swiss 6 x 9 Fachkamera, dem Arbeitsge rät für Architektur- und Landschaftsfotografie schlechthin, Aufträge in ganz Europa aus.

contact@charlesbouchaib.com www.charlesbouchaib.com

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Aqua Mater: Ausstellung von Sebastião Salgado in einem Bambuspavillon, Paris 2022

Baunetz Wissen Nachhaltig bauen

Der Begriff Nachhaltigkeit ist aus fast keiner Architekturdiskussion mehr wegzudenken, zu sehr drängen Lösungen für klimagerechtes und ressourcenschonendes Bauen. Aktuelle Krisen verdeutlichen den Bedarf umso mehr. Verantwortungsvoll im Umgang mit der Natur, langlebig und durchdacht sollen Bauprojekte sein und gleichzeitig die gestiegenen Anforderungen an Energieeffizienz und Komfort bei immer komplexeren technischen Rahmenbedingungen erfüllen. Damit dies gelingen kann, müssen Architekten und Planer wissen, was Nachhaltigkeit im Bauwesen bedeutet, welche Bereiche sie betrifft und nach welchen Kriterien sie sich beurteilen lässt.

Gebündeltes Fachwissen rund um dieses Themenfeld finden sie im Onlinelexikon Baunetz Wissen Nachhaltiges Bauen. Angefangen mit Definitionen zu Klima, Ressourcen- und Energieeffizienz, informiert es über konstruktive, bauphysikalische und städtebauliche Zusammenhänge, liefert ganz konkrete Hinweise zu Baustoffen und Materialien, zu Regelwerken, Nachweisen und Zertifikaten. Berichte über Trends, Produkte und realisierte Projekte aus aller Welt dienen als Inspirationsquelle, im Glossar sind die wichtigsten Fachbegriffe kurz und bündig erklärt.

Ziel des Onlineportals ist es, neue Denkansätze anzustoßen, technisches Wissen zu vermitteln und Grundlagen zu schaffen, um verantwortungsvoll – sprich nachhaltig – zu planen und zu bauen. Geschrieben und aktualisiert wird es von Fachautoren in enger Zusammenarbeit mit der Baunetz Wissen Redaktion. Ein Newsletter informiert einmal im Monat über Neuigkeiten, unterstützt wird es von Wienerberger. www.baunetzwissen.de

208 aktuell] Baunetz Wissen
Foto] Julia Blöser, Berlin Foto] HASCHER JEHLE Architektur, Svenja Bockhop Das Kreislaufprinzip Cradle to Cradle
Produk�on Biologischer Kreislauf Technischer Kreislauf FürGebrauchsprodukte FürVerbrauchsprodukte Produkt Produkt Nutzung Nutzung Rücknahme Demontage Technischer Nährstoff Biologischer Abbau Biologischer Nährstoff Pflanzen
Grafik] Sulafa Isa, Berlin Bürogebäude Lister Dreieck in Hannover, Fassade aus Wasserstrichziegeln von Wienerberger

Inserentenverzeichnis

AVAPLAN Software 77

Paul Bauder 13 BauNetz 101 BPA 121 Brillux 11 BUSCH-JAEGER 61

CONFINDUSTRIA CERAMICA 202-205

Deceuninck Germany 153

ELA CONTAINER 59 ERLAU 171 fuma 147 GEALAN Fenster-Systeme 115 Geberit 45 Gerflor Mipolam 149 GIRA 93

Josef Günthner 107 James Hardie Beilage HEWI 111 Hydewa 89 IBB Industriebau Bönnigheim 43 InformationsZentrum Beton 123

INNOPERFORM 65 KEMPER SYSTEM 29 KENNGOTT-TREPPEN 135

KRASO 33 Küberit Profile Systems 131 LAMILUX 83 MEA Bautechnik 137 Messe München 7 MetallArt Treppen 141 miscea 103

PCI 9 Pluggit 49 PROJECT FLOORS 129 RAICO Bautechnik 97 RHEINZINK 124, 125 Saint-Gobain Weber 69 Savamea 117 Schöck Bauteile 167 Schüco Interior Systems 2. Umschlagseite Schüco International 159 Sto 39 Sundolitt 85 VEKA 163

209 anhang]

Exponiert, extravagant und doch selbstverständlich

Die Straße Am Wall stellt eine historische Wohnund Geschäftshausstraße in Bremen dar. Einseitig bebaut, führt diese vornehmlich in West-OstRichtung um die Altstadt am Park der Bremer Wallanlagen entlang, aus dem sich nicht nur der Name der Straße ergibt, sondern auch der des jüngst fertiggestellten Kontorhauses am Wall. Für den Entwurf des geklinkerten Neubaus, in das die Serviced Living Kette „Stayery“ eingezogen ist, zeichnet Westphal Architekten BDA aus Bremen verantwortlich.

www.sageglass.com

Oslos neues Highlight

Norwegen – Land der Fjorde und Gletscher. Auch die Hauptstadt Oslo mit knapp 700.000 Einwohnern ist von Fjorden umgeben. Doch nicht nur die Natur ist in und um Oslo schön anzusehen. Die Stadt besitzt jetzt neben der Holmenkollen Sprungschanze und dem Neuen Opernhaus ein weiteres architekto nisches Highlight direkt am Hafen: Das Neue Nationalmuseum vom Architekten Klaus Schuwerk zeigt sich als außergewöhnliches Manifest für die Kunst.

www.kieferklima.de

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Das Journal wird herausgegeben von der Heinze GmbH, Bremer Weg 184, 29223 Celle. an Infopro Digital company

KUNDENSERVICE

Tel. 05141 5055 Fax 05141 5056

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REDAKTION

Rainer Tenbosch, Dipl.-Ing. (FH) Architekt Sabine Tornow, Dipl.-Ing.

SATZ + GESTALTUNG Katrin Polzin

DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH

TITELBILD Fotos: Marcus Jacobs

AUSGABE Januar 2023

ISSN 1866-8917

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Diese Ausgabe enthält eine Beilage des Herstellers James Hardie.

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