BAUKADER.CH 1/2 2002 - Fach- und Verbandsmagazin

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BULLETIN SPÉCIALISÉ DE LA FÉDÉRATION

RIVISTA DELLʼASSOCIAZIONE

AUSGABE EDITION EDIZIONE 1/2 | 2022

FACH- UND VERBANDSZEITSCHRIFT

SOZIALES BAUKADER.CH

Viel Arbeit für Zufriedenheit SEITE 06 und Flexibilität

SOCIAL SOCIALE PAGE 22 Satisfaction et flexibilité sont synonymes d’un travail intense

Parecchio lavoro per soddisfazione e flessibilità

PAGINA 30


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BAUKADER.CH 1/2 | 2022

Editorial Éditorial Editoriale

PIUS HELG Zentralpräsident Président central Presidente centrale

Ein sozialer Verband

DEUTSCH

Das Wort «sozial» stammt aus dem Lateinischen, genauer gesagt von «socius». Den Töff-Fahrern ist das Wort geläufig. Es bedeutet «Beifahrer». Socius heisst so viel wie gemeinsam, verbunden. Im täglichen Leben bedeutet dies, dass wir aufeinander achtgeben, den Schwächeren helfen, uns aber auch in Ehrenämtern engagieren, in Vereinen, Organisationen oder einem Verband, wie Baukader einer ist. Baukader Schweiz ist ein sozialer Verband. Im Ressort Soziales werden Verträge mit Sozialpartnern ausgestaltet, Verbindlichkeiten zum Wohle und zur Sicherheit der Baukader vereinbart. Die eigene Fürsorge- und Weiterbildungsstiftung bietet in schwierigen Zeiten Unterstützung an. Dann sind Betroffene froh, dass diese sozialen Einrichtungen bestehen. Unterstützt werden kann einerseits auf monetäre Art, aber auch bestehende kameradschaftliche Beziehungen und gesellige Zusammenkünfte sind hierbei wichtig, weil sie seit Längerem gepflegt werden und dadurch tragfähig bleiben. Baukader Schweiz ist somit sogar ein sehr sozialer Verband. Rechtliche Aspekte werden ebenso berücksichtigt wie das gemütliche Zusammensein in den Sektionen und an den Verbandsanlässen und so soll es auch sein.

FRANÇAIS

ITALIANO

Une fédération sociale

Un’associazione sociale

«Social» vient du latin, plus précisément de «socius». Ce mot est familier aux motards. Il signifie «passager». Socius se traduit par commun, lié.

La parola «sociale» viene dal latino, più precisamente da «socius». La parola è conosciuta dai motociclisti. Significa «passeggero». Socius significa qualcosa come insieme, collegato.

Dans la vie quotidienne, «social» est syno­ nyme de respect mutuel, d’aide aux plus faibles et d’engagement dans des fonctions bénévoles, des organisations ou une fédération telle que Cadres de la Construction Suisse. Cadres de la Construction Suisse est une fédération sociale. Au sein du ressort affaires sociales, des contrats sont conclus avec les partenaires sociaux et des engagements sont pris au profit du bien-être et de la sécurité des membres. La propre fondation de prévoyance et de formation continue offre un soutien dans les périodes difficiles. Les bénéficiaires se réjouissent de l’existence de ces institutions sociales. L’aide peut être financière. Pourtant, les relations de camaraderie et les rencontres conviviales jouent aussi un rôle important. Elles existent depuis longtemps et sont solides. Cadres de la Construction Suisse est donc également très social. Les aspects juridiques sont pris en compte au même titre que la convivialité au sein des sections et lors d’événements de l’association. C’est omme ça que nous l’entendons !

Nella vita quotidiana, questo significa che ci prendiamo cura l’uno dell’altro, aiutiamo chi è più debole, ma anche ci impegniamo nel volontariato, in club, organizzazioni o in un’associazione come Baukader. Baukader Schweiz è un’associazione sociale. Nel dipartimento degli affari sociali, i contratti sono redatti con le parti sociali e gli obblighi sono concordati per il beneficio e la sicurezza dei direttori dei lavori. La fondazione per il benessere e la formazione dell’associazione offre sostegno nei momenti difficili. Le persone colpite sono poi contente che queste istituzioni sociali esistano. Da un lato, il sostegno può essere fornito in termini monetari, ma le relazioni esistenti e gli incontri sociali sono anche importanti perché sono stati coltivati per un lungo periodo e quindi rimangono sostenibili. Baukader Schweiz è quindi anche un’associazione molto sociale. Gli aspetti giuridici sono presi in considerazione tanto quanto gli incontri intimi nelle sezioni e negli eventi dell’associazione, ed è così che deve essere.

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BAUKADER.CH 1/2 | 2022

SCHWERPUNKT

Inhalt Sommaire Contenuti

06

DEUTSCH

BAUKADER des Monats

05

SCHWERPUNKT

FOCUS

06 Viel Arbeit für Zufriedenheit und Flexibilität

22 Satisfaction et flexibilité sont synonymes d’un travail intense

09 Teilzeitarbeit: Ein Thema für Poliere und Vorarbeiter?

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FRANÇAIS

ÉDUCATION PRODUKTE 10 BaseX ®: Die clevere Schweizer Lösung für Kabelüberführungen

25 Formation continue des Cadres de la Construction Suisse

FÉDÉRATION BILDUNG

27 Service juridique

12 Kursangebot von Baukader Schweiz ITALIANO

FOCUS

22

FOCUS

BAUKADER DES MONATS

FOCUS

13 Kurzinterview mit Thomas Gugler

28 Suva: una storia di successo sociale

BAUSTELLE DES MONATS 14 Stück für Stück zur neuen Brücke

VERBAND 17 ‌Neues Angebot ‌f ür Mitglieder: Individuelle Rechtsschutzversicherung für das Privatleben 18 Rechtsecke 19 Kalender 21 Vorschau | Rätsel

28

30 Parecchio lavoro per soddisfazione e flessibilità

FORMAZIONE 31 Corsi di formazione dei Quadri dell’edilizia Svizzera


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Schwerpunkt

BAUKADER.CH 1/2 | 2022

Viel Arbeit für

ZUFRIEDENHEIT UND FLEXIBILITÄT Welche Arbeit wird vom Zentralvorstand im Hintergrund geleistet? – Anlässlich des Schwerpunktes «Soziales» hat Redaktorin Anita Bucher mit Alfred Thommen, Vizepräsident, und Markus Roesli, Zentralvorstandsmitglied, Hintergrundgespräche darüber geführt, welche Arbeit von den beiden in den Ressorts «Soziales» geleistet wird und warum diese so wichtig ist.

TEXT: Anita Bucher

Als Berufsverband setzt sich Baukader Schweiz stets auf mehreren Ebenen gleichzeitig für seine Mitglieder ein. Viele dieser Gremienarbeiten werden von den Mitgliedern des Zentralvorstandes geleistet. Die Diskussionen mit den Vertragspartnern, stetige Verhandlungen zum Wohle der Mitglieder, Entscheide zu Gesetzesänderungen, politische Annäherungen, der Aufbau von Beziehungen mit den Sozialpartnern und das Mitwirken in wichtigen Gremien sind zeitintensiv und kurzfristig oft ohne sichtbare Resultate. Dennoch passiert im Hintergrund sehr viel. Gesamtarbeitsverträge im Fokus

Der Baukadervertrag und der Gesamtarbeitsvertrag für das Holzbaugewerbe (GAV Holzbau) bieten gute Rahmenbedingungen

für die Arbeitnehmer. Die Verträge schützen hierbei auch gezielt diejenigen Mitarbeitenden, die mit ihrem Arbeitgeber weniger gut selbst verhandeln können. Der bestehende Bauführervertrag wurde bereits länger nicht mehr besprochen, Baukader Schweiz strebt an, diese Verhandlungen wieder aufzunehmen. Im Gesamtarbeitsvertrag für den flexiblen Altersrücktritt im Bauhauptgewerbe (GAV FAR) werden die Bedingungen für einen frühzeitigen Altersrücktritt geregelt. Baukader Schweiz ist bemüht, alle Verträge immer wieder an neue Gegebenheiten anzupassen, wie zum Beispiel die Berufs- und Familienvereinbarkeit, was ständige Verhandlungen erfordert. Davon bekommen die Mitglieder aber meistens erst etwas mit, wenn auch Resultate erzielt wurden.

Finanzierung sichern beim Parifonds Bau und beim FAR

Die Zentralvorstandsmitglieder mit dem Ressort «Soziales» bringen sich auch im Vorstand des Parifonds Bau und in der Stiftung FAR ein und helfen Entscheidungen zu treffen, welche die beiden Institutionen langfristig finanziell absichern und stärken, damit Baufachleute Parifonds-Beiträge erhalten und bei Eignung rechtzeitig ein FAR-Rentengesuch in der Geschäftsstelle von Baukader Schweiz einreichen können.

WEITERE INFORMATIONEN: Unser Verband Über uns Sozialpartnerschaften

www.baukader.ch


BAUKADER.CH 1/2 | 2022

Schwerpunkt

Alfred Thommen, Vize-Präsident Baukader Schweiz

«DER BAUKADERVERTRAG MUSS

MODERNER WERDEN.» Im Hintergrundgespräch mit Alfred Thommen, zeigt der VizePräsident von Baukader Schweiz auf, warum es Anpassungen beim Baukadervertrag braucht, was beim Parifonds Bau gerade so läuft und was es für erfolgreiche Verhandlungen bei den Sozial­ partnerschaften braucht. INTERVIEW: Anita Bucher

Alfred Thommen, Du wünschst Dir Anpassungen im Baukader-Vertrag. Welche sollten das sein? Es braucht flexiblere Arbeitsmodelle für die Poliere, Möglichkeiten Teilzeit zu arbeiten, eine bezahlte Znüni-Pause und der Wegfall der täglichen unbezahlten Vorbereitungszeit.

Jahrelang waren eure Verhandlungen mit dem Schweizerischen Baumeister­ verband (SBV) ohne Resultat. Nun hast Du aber Hoffnung, dass sich etwas ändern kann. Weshalb? In den letzten Jahren war es tatsächlich schwierig mit dem SBV eine Lösung zu finden. Die Themen, die unsere Mitglieder bewegen, wurden vom SBV, trotz vielen Hinweisen von uns, nicht als relevant befunden. Wir finden aber, es braucht dringend eine Attraktivierung des Polier-Berufes. Im Frühling 2021 hat Baukader Schweiz deshalb zusammen mit der UNIA und der Syna einen offenen Brief an den SBV geschrieben. Darin haben wir vor einem drohenden Fachkräftemangel gewarnt, wenn es nicht attraktiv bleibt, als Polier zu arbeiten. Im Rahmen des Masterplanes 2030 hat der SBV im Jahr 2021 selbst eine Befragung mit über 500 Polieren in Auftrag gegeben, die nun zu ähnlichen Resultaten gekommen ist, wie wir.

Und diese sind? Dass der Druck auf die Poliere viel zu gross ist. Dass jeder dritte Polier mit seinem Lohn unzufrieden ist, jeder vierte gerne Teilzeit arbei-

ten möchte und dass bei 80% der Poliere der Wunsch nach einer Flexibilisierung der Arbeitszeit riesengross ist.

in allen Branchen nur auf dem Bau nicht. Das ist wirklich ein Armutszeugnis und sollte dringend geändert werden.

Wie kann man das Recht auf Teilzeit­arbeit im Baukadervertrag verankern, ohne dass der Arbeitgeber damit massiv unter Druck gerät, dass er jedem Arbeitnehmenden dann jeden Pensumwunsch gewähren muss?

Die Verhandlungen mit dem SBV sind manchmal zäh. Was motiviert Dich trotzdem immer weiterzumachen?

Das ist tatsächlich nicht einfach. Für eine endgültige Formulierung braucht es zum Schluss sicher die Hilfe von Juristen. – Als erstes wünschen wir uns hierbei aber einfach ein Entgegenkommen des SBV. Es muss eine Formulierung möglich sein, die es dem Polier mindestens ermöglicht, seinen Chef darauf anzusprechen und die allfälligen Möglichkeiten auszuloten, das wäre schon ein Riesenfortschritt zur heutigen Situation. Dafür braucht es aber bei vielen Arbeitgebern einen Sinneswandel oder eben die Einsicht, dass auch sie aktiv zur Attraktivierung des Polierberufes beitragen müssen.

Auch flexible Arbeitsmodelle mit Stundenabrechnungen sind gefragt. Hast Du hierfür einen Vorschlag? Das ist sicher von Firma zu Firma unterschiedlich, was hierbei möglich ist. Aber bei der Ausund Weiterbildung geht es mit der Flexibilität ja auch. Genauso, wenn auf wechselnde Wetterverhältnisse oder Lieferengpässe reagiert werden muss. Es ist einfach eine Frage der Planung und des Willens.

Auch der Wegfall der täglichen Vor­bereitungszeit von 30 Minuten und eine bezahlte Znüni-Pause sind Dir ein Anliegen. Kannst Du dazu etwas sagen bitte? Natürlich. – Die tägliche unbezahlte Vorbereitungszeit ist Schnee von gestern. Heute arbeitet niemand mehr gratis, das ist einfach nicht mehr zeitgemäss und hätte schon längst angepasst werden müssen. Genauso wie eine bezahlte Znüni-Pause. Eine solche kennt man durchwegs

Vertragsverhandlungen in den Sozialpartnerschaften sind nie einfach. Wichtig ist aber, dass sich die Sozialpartner auf Augenhöhe begegnen. Hier hilft es, wenn man sich allmählich besser kennt. Gerade bei schwierigen Themen ist der Aufbau einer partnerschaftlichen Beziehung eine wichtige Grundlage für die Verhandlungen. Inzwischen nähern wir uns den von uns gewünschten Themen an, die Verhandlungsdelegation des SBV und wir. Das motiviert mich, weiterzumachen.

Es gibt auch Erfreuliches bei Deiner Arbeit. In Deiner Funktion als Gremiums­ mitglied im Vorstand Parifonds Bau hat es kürzlich gute Neuigkeiten für Poliere und Vorarbeiter gegeben … Genau. Da der Parifonds Bau während der Corona-Krise nur wenige Ausbildungen unterstützen konnte (das meiste war ja Pandemiebedingt abgesagt) hat der Ausbildungsfonds einen Gewinn erwirtschaftet, von dem in den nächsten Jahren vor allem Poliere und Vorarbeiter profitieren sollen. Für ihre Weiterbildung wird von 2022 bis 2025 nämlich die tägliche Ausbildungspauschale um CHF 50 erhöht. Dies hat der zuständige Parifonds-Ausschuss im Herbst entschieden. Persönlich hoffe ich, dass dies für ganz viele Berufsleute der richtige Ansporn ist eine Weiterbildung zu machen und sie dabei von ihren Arbeitgebern unterstützt werden. Denn davon profitieren zum Schluss alle: Die Bauarbeiter, der Arbeitgeber und der Baukader selbst. So soll es auch sein.

Vielen herzlichen Dank für Dein grosses Engagement für unsere Mitglieder.

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Schwerpunkt

BAUKADER.CH 1/2 | 2022

Markus Roesli, Zentralvorstand Baukader Schweiz

«SOLANGE ALLES FUNKTIONIERT, MERKEN DIE MITGLIEDER NICHTS VON MEINER ARBEIT.» Markus Roesli ist seit 2015 im Zentralvorstand. Zuvor war er über 10 Jahre lang in der Geschäftsprüfungskommission (GPK) von Baukader Schweiz tätig. Nach seiner beruflichen Karriere hatte er das Bedürfnis der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Seine Dossiers sind die Stiftung FAR, die Schweizerische Paritätische Berufskommission Holzbau (spbh) und die Ausgleichskasse 66 SBV. Damit nimmt er an über 40 Sitzungen jährlich teil. INTERVIEW: Anita Bucher

Markus Roesli, Du bist für Baukader Schweiz im Stiftungsrat der Stiftung FAR. Was gehört zu Deiner Arbeit? Im Stiftungsrat sind wir strategisch unterwegs, damit die Finanzierung langfristig gesichert ist, wir prüfen aber auch Rekurse und Härtefallleistungen. Wenn nötig tauschen wir uns mit weiteren zuständigen Stellen wie etwa dem Staatsekretariat für Wirtschaft (SECO), der Ausgleichskasse (AHV), der Suva, und den Kantonen aus. Prämienanpassungen zum Beispiel müssen wegen der Allgemeinverbindlichkeit bis zum Bundesrat. Für mich heisst das, monatliche Sitzungen, dazwischen viel Papierarbeit, viel Austausch und Gespräche.

Nebst Deiner Arbeit als Stiftungsrat bist Du auch im Ausschuss Rekurs. Was macht ihr da? Hier geht es um Einzelbetrachtungen, wenn jemand mit den gesprochenen Leistungen nicht einverstanden ist. Wir beurteilen monatlich aufgrund der Aktenlage die vom Rechtsdienst FAR vorbereiteten Dossiers und prüfen, ob wir allen-

falls Renten-/Härtefallleistungen gut heissen. Es ist ein intensives Auseinandersetzen mit Einzelschicksalen, das manchmal schon nahe geht.

Weiter wirkst Du im Ausschuss «Asset Management» mit. Worum geht es da? Hierbei geht es um strategische Entscheide bezüglich Investitionen und Vermögensvermehrung, die dem Stiftungsrat vorgeschlagen werden, damit die finanziellen Ziele des Vermögens der Stiftung FAR erreicht werden können. Es ist ziemlich kompliziert. Die Stiftung FAR hat dafür drei Vermögensverwalter engagiert, zudem gibt es ein Investment-Controlling und einen zugelassenen BVG (Berufliche Vorsorge) Experten, die beratend zur Seite stehen. Der Ausschuss trifft sich fünf Mal jährlich für eine Standortbestimmung und zur Kontrolle der Ausrichtungen.

«Die Einzelschicksale beim FAR gehen mir teils nahe.» Ein grosses Engagement deinerseits gilt auch der spbh. Was machst Du in dieser genau? Auch die Schweizerische Paritätische Berufskommission Holzbau ist paritätisch aufgestellt und hat Mitglieder von der Holzbau Schweiz, der UNIA, der Syna, vom Schweizerischen Kaufmännischen Verband und von uns bin eben ich dabei. Hier bin ich im Vorstand. Wir befassen uns in erster Linie mit den Arbeitsbedingungen in allen unterstellten Holzbaubetrieben und der Durchsetzung des GAV Holzbau.

Was heisst das konkret? Aktuell sind wir daran den GAV Holzbau zu überarbeiten. Da gibt es sehr viele Ideen, die überprüft und teils eingebracht werden sollen. Mitte Jahr wollen wir damit durch sein. Themen

sind die Berufs- und Familienvereinbarkeit, die Einbindung des Vaterschaftsurlaubes und eine Anpassung bei den Erfahrungsjahren. Bislang sind im GAV Holzbau nur bis 10 Erfahrungsjahre geregelt. Ein grosses Thema ist auch: Was tun wir damit Holzbau für die Arbeitnehmer attraktiv bleibt? Das Durchschnittsalter liegt bei 37 Jahren. Vielfach sind es junge Leute, die mit den Erfahrungsjahren in andere Branchen abwandern. Hier setzen wir an.

«Der GAV Holzbau wird aktuell hinsichtlich Berufs- und Familienvereinbarkeit angepasst.» Wie stellt ihr den Vollzug des GAV Holzbau sicher? Mittels Kontrollen!

Weiter bist Du im Fachbeirat von «Holzbau Plus» und «Holzbau Vital» tätig… Genau. «Holzbau Plus» ist unser Label für Unternehmen, die den GAV richtig umsetzen und zudem für ihre guten Arbeitsbedingungen ausgezeichnet werden. In diesem Fachbeirat geht es hauptsächlich um die Zertifizierungen für das «Holzbau Plus-Label» und die Rezertifizierungen. Beim Holzbau Vital arbeiten wir eng mit der SUVA zusammen. Es geht hauptsächlich um Gesundheit und Sicherheit und um die Förderung entsprechender Kurse, die diese sicherstellen.

Danke für dieses aufschlussreiche Gespräch und Deine wertvolle Arbeit.


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Schwerpunkt

Teilzeitarbeit: Ein Thema für Poliere und Vorarbeiter?

Teilzeitarbeit als Polier wäre ungefähr an jedem vierten Arbeitsplatz möglich. Das ist das Ergebnis einer Befragung durch Baukader Schweiz. Die interviewten Poliere und Vorarbeiter fürchten jedoch Mehraufwände bei der Kommunikation und Koordination in der Ausübung ihres Berufes. TEXT: Anita Bucher

Welches Arbeitszeitmodell würdet ihr euch wünschen? Im Herbst 2021 führte Baukader Schweiz bei Baustellenbesuchen mit den anwesenden Kadern eine Umfrage zu aktuellen und wünschenswerten Arbeitsmodellen durch. Unterstützt wurde die Umfrage durch die Onlineteilnahme von weiteren Polieren. Von den 168 Befragten arbeiten derzeit 97% in Vollzeit. Vereinbarkeit und Work-Life-Balance

90% der Befragten würden jedoch durchaus die Vorteile einer Teilzeitstelle sehen. Beispielsweise durch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eine bessere Work-Life-Balance. Befragt zu den Möglichkeiten am derzeitigen Arbeitsplatz gab ungefähr ein Viertel der Befragten an, dass sie Teilzeit-Arbeit bei ihrem Arbeitgeber als realistisch erachten, insbesondere wenn sie in einem hohen Pensum (80–90%) umgesetzt wird. Teilzeit ist möglich, aber aufwendig

Als Stolpersteine auf dem Weg zur Umsetzung werden die aufwendige Kommunikation und Koordination genannt, welche durch das reduzierte Pensum entstehen könnten. Die Hälfte der Befragten hegt zudem die Angst, dass die Qualität der Arbeit darunter leiden und es Unklarheiten bei der Ansprechperson geben könnte.

Regelmässig wird auch das Argument genannt, dass schlicht zu wenig Fachpersonal auf Baustellen vorhanden und Teilzeitarbeit deshalb nicht möglich sei. Rund ein Drittel der Umfrageteilnehmer befürchtet zudem, dass ihm bei einem Wechsel zu Teilzeitarbeit Verantwortung entzogen werden könnte. Die Umsetzung bleibt offen

Arbeitsmodelle sind im Wandel. Aber der Wandel braucht oft Zeit. Baukader Schweiz setzt sich als Berufsverband dafür ein, dass

der Baukadervertrag an heutige Bedürfnisse angepasst und auch der Wunsch nach Teilzeitarbeit bei denjenigen Polieren, bei welchen er ein Thema ist, umsetzbar wird. Der Verband wird die Ergebnisse der Befragung an Gesprächen mit dem Schweizerischen Baumeisterverband weiterhin thematisieren damit eine Lösung gefunden wird, wie diesen Bedürfnissen besser entsprochen werden kann.

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Produkte BAUKADER.CH 1/2 | 2022

BAUKADER

Club 100

B ‌D‌ ieaseX clevere Schweizer Lösung ®

für Kabelüberführungen Das neue Werkleitungs- und Kabelüberführungssystem von SwissBlock® erfüllt die erhöhten Anforderungen der Bauarbeitenverordnung 2022 und bietet bei minimalem Platzbedarf maximale Flexibilität. TEXT / BILDER: Swiss Block AG

Geringer Platzbedarf

Mit dem BaseX®-System hat die Swiss Block AG ein einzigartiges Werkleitungs- und Kabelüberführungssystem entwickelt. Das System wurde spezifisch auf die Vorzüge der SwissBlock®-Systemsteine ausgerichtet mit dem Ziel, ein Überbrückungssystem zu realisieren, welches analog den Betonblöcken möglichst universell und bei unterschiedlichsten Baustellenbedürfnissen einsetzbar ist.

Die Vorzüge des BaseX®-Systems liegen im geringen Platzbedarf und in der grossen Anpassungsfähigkeit an die örtlichen Geländeverhältnisse. Mit einer Breite von 0,50 m sind die Stützfüsse deutlich schmaler als bei herkömmlichen Kabelüberführungen. Gerade im städtischen Bereich und entlang von Strassen sowie Trottoirs ist die Systembreite ein massgebendes Kriterium. Die örtlichen Gegebenheiten und Geländeverhältnisse las-

sen bei Bauprojekten meist nur wenig Spielraum. Mit dem richtigen Konzept und einem flexiblen System können Gehwege auch während der Bauphase sicher genutzt werden. Stufenlos verstellbar

Das System ist sowohl in der Höhe wie auch der Breite stufenlos verstellbar. Spannweiten bis zu 18 m und Durchgangshöhen bis 4,80 m können problemlos realisiert werden. Auch das Kompensieren von Gefällen oder unterschiedlichen Höhen der beiden Auflager ist mühelos möglich. Die standardmässig vorhandene Nivellierung gleicht Gefälle bis zu 5% aus. Bei grösseren Unebenheiten bieten die optional erhältlichen Spindeladapter einen sicheren Stand. Hohe Nutzlasten für Werkleitungen

Ausgelegt auf unterschiedliche Anwendungen und Nutzlasten ist das System kompakt, leicht und flexibel. Nebst den üblichen Stromzuleitungen kann das System beispielsweise auch für die Überquerung von Wasserrohren, für Wellpoint-Anlagen oder Pumpleitungen für Beton eingesetzt werden. Je nach Spannweiten sind Nutzlasten bis zu 150 kg/lfm möglich. Statisch geprüft nach SIA-Normen

Für die Ballastierung kommen die bewährten SwissBlock®-Systemsteine zum Einsatz. Den gültigen SIA-Normen entsprechend wird die Ballastierung je nach


BAUKADER.CH 1/2 | 2022 Produkte

Standort in Abhängigkeit der Windzone und Geländekategorie sowie der Spannweite und der geplanten Standzeit den Gegebenheiten angepasst. Die Konstruktion ist dadurch standsicher, aber trotzdem sehr wirtschaftlich.

Die überzeugenden Vorteile von BaseX®: Flexibles und modular erweiterbares System. Sowohl in der Breite wie auch der Höhe stufenlos verstellbar. Bis zu einer Spannweite von 18 m ist jedes beliebige Mass möglich. Die Stützfüsse sind lediglich 0,50 m breit und machen das System sehr platz­ sparend. Die meisten Trottoirs können weiterhin normal genutzt werden. Hohe Nutzlasten je nach Spannweite von mind. 23 kg/lfm bis max. 150 kg/lfm. Stützen können nivelliert und an das Gelände angepasst werden. Einfache und sichere Ballastierung mit den bewährten SwissBlock®Systemsteinen. Statisch geprüft nach SIA-Normen. Einfache und schnelle Montage innert 30 Minuten. K ann auch gemietet werden. Richtwerte für verschiedene Nutzlasten: Stromzuleitung: ca. 5–20 kg/lfm Wasserleitung für Wellpoint: ca. 15–30 kg/lfm Pumpleitung mit Beton: ca. 40–50 kg/lfm

BauAV2022

Beton mit System

Kabelüberführungen werden immer noch zu oft als unqualifizierte Hilfskonstruktionen betrachtet und weder dem aktuellen Stand der Technik angepasst noch einer statischen Prüfung unterzogen. Dabei verlangt die neue Bauarbeitenverordnung 2022, dass Bauarbeiten mit einem schriftlichen Sicherheitskonzept so zu planen sind, dass das Risiko von Unfällen möglichst klein gehalten wird. Damit dürfen nur noch Kabelüberführungen realisiert werden, welche über eine SIA-­ Statik verfügen. Zu beachten ist, dass auch Systeme ausländischer Anbieter meist nicht auf Basis der gültigen SIA-Normen geprüft sind. Da die Windlasten in der Schweiz h ­ öher zu bemessen sind als im benachbarten Ausland, entsprechen solche Systeme oftmals nicht den Anforderungen der BauAV2022.

SwissBlock® ist ein modularer Betonblock, welcher aus normiertem Frischbeton oder hochwertigem Recyclingbeton produziert wird. Das qualitativ hochwertige Betonfertigteil wird in einem Guss hergestellt und basiert auf den gültigen Bauproduktnormen. Statisch definierte Konnektorverbindungen gewährleisten einen stabilen vertikalen und horizontalen Mauerverbund. Zum Transportieren und Versetzen werden keine besonderen Hebevorrichtungen benötigt. Die einbetonierten und EMPAgeprüften SwissLoop®-Systemanker sind auf einsatzübliche Hebegeräte, Gurten- und Kettengehänge ausgelegt. Gewicht sowie Statik sind für modernste bautechnische Einsätze dimensioniert und ermöglichen einen schnellen und trotzdem sicheren Einsatz. Die hohe Einsatztauglichkeit macht SwissBlock® einzigartig und zum flexibelsten Betonblocksystem auf dem Markt.

Schnelle und einfach Montage

Die hohe Modularität und die leichten Einzelteile machen die Montage des Werkleitungs- und Kabelüberführungssystems von SwissBlock® sehr einfach und mit weniger als einer halben Stunde Aufwand auch sehr schnell. 10 Jahre SwissBlock®

Seit 10 Jahren ist die Swiss Block AG mit ihrem nachhaltigen und modularen Betonblock-Konzept einer der führenden Systemund Lösungsanbieter sowohl im Bau- wie auch im Event-Bereich. Das grossflächige Netzwerk mit 30 regionalen Herstellern, wo die Systemsteine sowohl gekauft wie auch gemietet werden können, stellen dabei die kurzfristige Verfügbarkeit in der ganzen Schweiz sicher.

Ein umfangreiches Einsatzgebiet zeichnet unsere Produkte aus. Haben Sie eine Projektidee? Kontaktieren Sie uns. Wir freuen uns auf einen interessanten Austausch und beraten Sie gerne.

Weitere Informationen unter: Swiss Block AG, Chräbelstrasse 9, 6410 Goldau +41 41 855 40 40, info@swissblock.com www.swissblock.com

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Bildung

BAUKADER.CH 1/2 | 2022

KURSANGEBOT von Baukader Schweiz

Detailinformation unter www.baukader.ch/kurse

Korrekte Signalisation von Baustellen*

CRB: Faire Ausschreibung, Checklisten

Norm VSS 40 886, Signalisationsverordnung SSV, Unfallverhütung, viele Praxisbeispiele.

Ausschreibung nach NPK, Fairness im Vergabeverfahren, Nachtrags-wesen, konfliktfreie Einforderung der Arbeitsleistung, Checklisten. Für Hochbau und Tiefbau. Viele Beispiele aus der Praxis!

Di 08.03.2022 Effretikon/ZH

Signalisation+ Sicherheit Hochbau Signalisation+ Sicherheit Tiefbau*

Mo 14.03.2022 Olten/SO

Optimaler Mix zur Auffrischung der Sicherheitsthemen Signalisation von Baustellen und den lebenswichtigen Regeln im Hochbau (HB) oder den Sicherheitsvorschriften im Grabenbau (TB).

HB: Do 17.03.2022 Olten/SO TB: Mi 30.03.2022 Gisikon/LU

Anwendung des Regietarifes sowie unab­ dingbare Ausmassregeln zu Bauaufnahmen im Hoch- und Tiefbau. Erstellung von Regierapporten und nachvollziehbaren Belegen.

Organisation – Arbeitstechnik – Zeitmanagement: Nach Prioritäten arbeiten, Zeit optimal einteilen, Delegieren, Arbeitsmethode verbessern.

Teilnahme möglich nur vor- oder nachmittags, nur 1 Themenblock.

Einführungskurse Baugeomatik* Tachymetrie (TM) Satellitengestützte Verm. (SV)

BIM – Digitalisierung auf der Baustelle*

TM: Fr 11.02.2022 Olten/SO SV: Fr 18.02.2022 Olten/SO

2TAGESKURS

Chancen und Herausforderungen mit BIM, die virtuelle Baustelle 4.0, effiziente BIM-Prozesse für Pendenzen, Mängel und Bautagebuch, Einblick Lean Construction.

Do 24.03. + 31.03.2022 Effretikon/ZH

Aktuelle Betonnorm*

*D er Kurs ist Parifonds Bau leistungsberechtigt, ausgenommen Personen tätig in den Kantonen GE, NE, VD, VS.

AUSBILDUNGEN 2590 WB Strassenbaupoliere 07.02.22–09.02.2022 14.02.22–16.02.2022 28.02.22–02.03.2022 07.03.22–09.03.2022 2591 WB Hochbaupoliere 15.02.22–17.02.2022 4479 Informationsabend Ausbildung Bauleiter/in HFP 10.03.2022

Gesetzliche Grundlagen der BauAV, Änderungen und Ergänzungen der Norm SIA118/262 und NPK241 Ortbetonbau.

Mo 21.03.2022 Onlinekurs Mi 23.03.2022 Gossau/SG

im Campus Sursee

4527.22 Höhere Fachschule Bauführung Hochbau – berufsbegleitend 22.08.2022–11.04.2025 4543.22 Höhere Fachschule Bauführung Verkehrswegbau – berufsbegleitend 22.08.2022–11.04.2025 Detailinformation und Anmeldung unter meinbildungszentrum.campus-sursee.ch oder unter der Telefonnummer 041 926 26 26.

Veränderte Normen und Ausführungs­ bestimmungen SIA190 und SIA118/190. Umsetzung der NPK 151 Werkleitungen, NPK 211 Erdarbeiten und NPK 237 Kanalisationen; BauAV.

Regie und Ausmass – Rapportwesen auf Baustellen*

Der Multitasker auf der Baustelle

Do 10.03.2022 Gisikon LU Do 15.03.2022 online 1. Vormittag Di 22.03.2022 online 2. Vormittag

Vermessung und Bauausführung, Bauaufnahme und Bauabsteckung, digitaler Transfer von Geodaten, viele praktische Übungen.

NEU

Mi 30.03.2022 Olten/SO Mi 11.05.2022 Effretikon/ZH

Teilnahme möglich nur vor- oder nachmittags mit 1 Themenblock.

KOMBI KURSE

Erd/Grabenarbeiten – Korrekte Ausführung und Abrechnung

Mi 09.03.2022 Onlinekurs Mi 16.03.2022 Gisikon/LU

FIRMENKURSE auf Anfrage

W eitere Informationen auf unserer Webseite:

Direkter Nutzen für Sie und Ihr Bauteam: Fachwissen: Unsere Referenten sind erfahrene Bauprofis Flexibilität: Sie wissen wo der Schuh drückt – wir fokussieren diese Themen Praxisnähe: Ihre Mitarbeitenden können das Gelernte direkt umsetzen Kurze Anfahrt: Wir kommen zu Ihnen Motivation: Sie unterstützen und fördern Ihre Mitarbeitenden

Verlangen Sie eine unverbindliche Offerte – wir beraten Sie gerne! Kontaktieren Sie:

Anna-Britt Lüscher Telefon 062 205 55 05 annabritt.luescher@baukader.ch

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BAUKADER.CH 1/2 | 2022

Baukader des Monats

Fragen an unseren

BAUKADER des Monats

Thomas Gugler Thomas Gugler wurde am 28. März 1980 geboren. Er ist im Kanton Fribourg aufgewachsen. 1995 bis 1998 hat er eine Maurerlehre gemacht und später die Vorarbeiter-/Polierschule in Sursee absolviert. Thomas Gugler arbeitet als Tiefbaupolier bei der Raemy AG in Oberschrot und ist Mitglied in der Baukader Sektion Deutschfreiburg.

Wann läutet bei Dir der Wecker?

Um 5.00 Uhr, ich muss ja vor der Arbeit noch meine Zwergziegen füttern und misten. Dann gibt’s noch einen Kaffee und um 7.45 Uhr bin ich auf der Baustelle. Im Sommer fangen wir bereits um 6.45 Uhr an. Wie viel Zeit verbringst Du täglich auf der Baustelle und/oder im Büro?

Es sind derzeit rund 8 Stunden auf der Baustelle und eine Stunde Büroarbeit täglich. Aktuell sind wir an den Vorbereitungsarbeiten für die Trinkwasserleitungen und Werkleitungen und an der Erstellung der Strassenkoffer auf einer Baustelle in Plaffeien. Ist Corona bei euch im Team ein grosses Thema?

Nicht wirklich. Es gibt hin und wieder mal einzelne Personen, die ausfallen und dann natürlich der zusätzliche Znüni-Container und die Hygiene-Vorschriften. Die Abstände können wir aber auf unseren Tiefbau-Baustellen problemlos einhalten.

Was war die spannendste Baustelle, an der Du mitgearbeitet hast? Warum?

Ein Bachverbauung, bei der wir mit dem Helikopter betoniert haben in Schwarzsee. Da waren die Helikoptertermine vorgegeben, also mussten wir immer im Zeitplan sein. Einmal haben wir wie die Verrückten geschaufelt um parat zu sein und waren tatsächlich schon um 11 Uhr fertig. Der Heli kam aber erst um 13 Uhr, also haben wir auf der Baggerschaufel ein bisschen gedöst, sind eingeschlafen und wurden erst von den HeliRotoren wieder geweckt. Was ist Dir neben Deiner Arbeit wichtig?

Die Familie, meine Zwergziegenzucht, das Rohessspeckräuchern und der Beton-Brunnenbau. Letztes Jahr hatten meine elf Ziegen acht Lämmer, ich habe rund 170 Seiten Speck geräuchert und rund 50 ganz individulle Brunnen betoniert, welche in die ganze Schweiz geliefert werden.

Was gefällt Dir am besten an Deiner Arbeit?

Welche fünf Dinge kommen neben Deinen Liebsten mit auf eine einsame Insel?

Am liebsten habe ich, wenn ich unter Druck arbeiten kann. Ich muss Stress haben, damit ich mich wohlfühle, diesen haben wir fast immer am Ende der Baustelle.

Puh, da fällt mir grad nicht viel ein. Sicher ein Feuerzeug, ein Messer und Kleider. Dazu vielleicht eine Palette Bier und eine Seite Speck?

INTERVIEW: Anita Bucher BILD: zvg

«In meiner Sektion ist der Austausch mit Polieren aus allen Altersgruppen sehr spannend.» Wo verbringst Du Deinen nächsten Urlaub?

Eigentlich wollte ich eine Kreuzfahrt in der Karibik machen. Wegen der Pandemie gibt es aber vorläufig Ferien Zuhause in meinem selbst gebauten Saloon. Du bist seit 2006 Mitglied von Baukader Schweiz in der Sektion Deutschfreiburg. Was bringt Dir Deine Mitgliedschaft?

Ich freue mich immer an der GV die Kollegen zu sehen. Der Austausch mit Polieren aus allen Altersgruppen ist sehr spannend. In unserer Sektion haben wir pensionierte Poliere, die mal 50 Leute geführt haben, die haben immer viel zu erzählen. Ein gutes Gefühl gibt mir auch der Rechtsdienst von Baukader Schweiz. Als Polier ist man ja immer mit einem Bein im Gefängnis. Auch das Kursangebot ist gut, hiervon habe ich den Signalisationskurs bereits besucht.

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Baustelle des Monats BAUKADER.CH 1/2 | 2022

BAUSTELLE des Monats

Stück für Stück zur

NEUEN BRÜCKE Die neue Aarauer Aarebrücke ist «die komplizierteste Brücke, die ich je gebaut habe», sagt Implenia-Polier Kurt Süess. Zusammen mit einer Stammgruppe von zirka zwölf Leuten ist er in der ARGE Kettenbrücke für den Neubau der «Pont Neuf» zuständig. Dazu gehören knifflige Details, rutschige Situationen und jede Menge Punkte zum Abstecken.


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Baustelle des Monats

Chefpolier Kurt Süess hat für Implenia bereits über 30 Brücken in der ganzen Schweiz gebaut.

TEXT / BILDER: Anita Bucher

Nachdem im Sommer 2020 endgültig die letzten Stücke der alten Aarebrücke abgebrochen waren, übernahm im September Kurt Süess, Polier von der Implenia die Arbeiten für den Neubau. «Ein Brückenbauprofi», wie sein Bauführer Fridolin Hess anerkennend sagt. Tatsächlich hat Kurt in seiner Berufskarriere schon über 30 Brücken gebaut. Die neue Aarauer Aarebrücke, unter dem Projektnamen «Pont Neuf» soll sich als Letzte in diese Serie einreihen. Danach wird Kurt via FAR (Flexibler Altersrücktritt) in Pension gehen. Vorher gibt es aber noch einiges zu tun. Denn die Aarauer Brücke stellt ihn immer wieder vor neue Herausforderungen. Neue Brücke aus fünf Bögen

Gewölbe trifft auf Gewölbe. Entsprechend schwierig ist das Einmessen und Schalen. Bei Regen und Kälte ist es auf den Rund­schalungen zudem ganz schön rutschig.

Viel Wasser beim Betonieren der Pfeiler

Die neue Brücke wird 120 Meter lang werden. Sie besteht aus fünf Bögen: Zwei kleinere Bögen im Bereich der Aareuferwege und drei weitere grosse, die sich über die Aare spannen. Gestalterisch soll sie an frühere Bogenbrücken erinnern. Zeitgemäss wird sie in Beton erstellt. Die vielen Wölbungen im Bereich der Bögen stellen auf Platz eine grosse Herausforderung dar. Zumal von den fünf Bögen kein einziger wie der andere ist. «Jeder Bogen ist anders», erzählt Kurt. «Wir können praktisch kein Schalungselement ein zweites Mal benutzen. Von Aarau Richtung Küttigen gibt es zudem ein leichtes Gefälle auf der Brücke. Auch dieses sorgt dafür, dass die nötigen Radien immer wieder anders verlaufen. Kommt dazu, dass auch die Untersicht der Brücke runde Wölbungen aufweisen soll.»

Die beiden Brückenpfeiler konnten, wie vorgesehen auf den bestehenden Caisson der alten Brücke fundiert werden. Nicht vorgesehen war aber das viele Wasser, das durch die Kiesschicht drückte und den Rückbau erschwerte. «30'000 Liter pro Minute haben wir herausgepumpt damals. Das kontaminierte Wasser wurde in die Absetzbecken gepumpt und dort neutralisiert, bevor wir es zurück in die Aare geleitet haben. Schliesslich haben wir die ausgepumpten Spundwandkästen wieder geflutet und die Dichtplatte unter den neuen Pfeilern mit Unterwasserbeton betoniert. Die Schalung für die darauffolgenden Pfeiler, war die einzige Schalung auf dieser Baustelle, die wir noch ein zweites Mal, nämlich beim zweiten Pfeiler wieder benutzen konnten.»

Geschalt wird mit sägerohen Brettern, eine Vorgabe des Architekten. Die Schalung soll zudem senkrecht zur Brückensymmetrie verlaufen. «Das Schwierigste war, sich zu überlegen, wie wir überhaupt anfangen sollen» erinnert sich Kurt. Denn durch diese Vorgabe musste auch das Leergerüst gegengleich zur Brücke aufgestellt werden.

Alsbald ging es daran die zahlreichen Rundschalungen zu planen. Nebst den gestalterischen Formen müssen auch Werkleitungen in die Brücke integriert und Zugänge für deren späteren Unterhalt geschaffen werden. Die geschwungene Formensprache stellt die Bauleute vor Ort immer wieder vor neue Herausforderungen. Alles ist irgendwie schräg,

Aufwendige Rundschalungen

kaum eine Wand ist senkrecht zu schalen und zu betonieren. «Ursprünglich hatten wir mal Plan-Schnitte im zweieinhalb-­MeterAbstand bekommen zum Arbeiten. Aber relativ schnell haben wir gemerkt, dass uns diese kaum was nützen, denn zehn Zentimeter weiter drüben, waren die Masse ganz andere.» Während sich die Bauführer ein 3D-Modell erstellen liessen, arbeitet Polier Kurt trotz allem lieber mit Papier. «Da geht nichts kaputt, wenn mal was runterfällt», bemerkt er augenzwinkernd.

«Im unteren Bereich sieht die Brücke aus wie in einer Kathedrale.» Die grösste Schwierigkeit sei es immer wieder schräge Wände auf gebogene Flächen stellen müssen. Das mache es wahnsinnig schwierig zum Einmessen und Umsetzen. «Im unteren Bereich sieht die Brücke aus wie in einer Kathedrale.» Mit Tablet und Tachymeter

Ohne digitale Unterstützung geht es auch bei ihm nicht. Er arbeitet mit der Tachymeter

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Baustelle des Monats BAUKADER.CH 1/2 | 2022

Eine Art Teppich schützt die abschliessende Verblendungswand vor zu raschem Austrocken und verhindert damit Risse.

Das neue Aarauer Wahrzeichen wird voraussichtlich im Jahr 2023 eröffnet.

Ohne Tachymeter-Totalstation geht gar nichts vor Ort.

Totalstation. «Wir haben rasch gemerkt, dass wir sehr viel mehr Punkte einmessen müssen, als wir mal dachten, damit die Schalungen später wirklich genau am richtigen Ort sind und etwas nachdenklich fügt er hinzu: «Ohne ginge es nicht. Ich weiss wirklich nicht wie das frühere Bauleute gemacht haben, die vor Hunderten vor Jahren Kathedralen, wie etwa die Notre-Dame mit all diesen Gewölben erstellt haben.»

«Wir haben rasch gemerkt, dass wir sehr viel mehr Punkte einmessen müssen, als wir mal dachten.» Nebst den vielen hundert Punkten, die er inzwischen eingemessen hat, war auch die Reihenfolge der Schalungserstellung nicht ganz ohne. «Die Planung der Arbeiten ist zentral», sagt Kurt: «Denn dort, wo wieder Wände oder Gewölbe anschliessen, muss immer erst die Frage beantwortet werden: kommen wir da überhaupt noch hin, wenn wir bereits betoniert oder geschalt haben?» So entsteht die Aarebrücke in vielen kleinen Teilstücken, die langsam zu einem grossen Ganzen zu-

sammengefügt werden. «Monolithisch ist anders», sagt Kurt: «Aber beim gewünschten Design geht es schlicht nicht anders.» 6'300 m² Sichtschalung und 10 Paletten Keile

Die Holzträger für die kleineren Rundbögen für die späteren Fusswege auf beiden Seiten wurden vorbestellt und auf die Baustelle geliefert. Pro Bogen waren es vier Segmente, welche die Bauleute vor Ort mit dem richtigen Radius zusammenbauen mussten. 70 Bögen pro Seite seien es gewesen, die nach und nach aufgerichtet wurden, damit mit der Schalung überhaupt erst begonnen werden konnte. Bei den grösseren drei Bögen, die über die Aare laufen, bauten die Bauleute die Holzträger selbst. «10 Paletten an Keilen wurden uns auf die Baustelle geliefert», erzählt Kurt. «Die meisten Keile habe ich versetzt auf dem Joch, mindestens die ersten Meter. Damit sicher nichts verwechselt werden konnte. Danach hat jeweils ein Arbeiter übernommen.» 6'300 m2 Sichtschalung sind es insgesamt, die auf die Träger verbaut werden. «Wir haben jetzt fast alles geschalt», hält Kurt fest. «Der aufwendigste Teil liegt sicherlich hinter uns.» Dennoch werden die Baumeister-Arbeiten mit all ihren Details und den seitlichen Brüs-

tungen noch bis gegen Ende 2022 dauern. Danach wird sich Kurt in den wohlverdienten Ruhestand begeben. Die Abschlussarbeiten mit der Umlegung von Werkleitungen und Verkehr überlässt er gerne seinem jetzigen Stellvertreter Polier Remo Ackermann. «Alles muss ich nicht mehr machen», sagt er, der seit 32 Jahren als Polier für die Implenia arbeitet. Ob er fehlen wird? Er, der Brückenspezialist? Kurt Süess lächelt nur: «Andere können das genauso gut, und wenn nicht, dann lernen sie es», da ist er sich sicher.

Pont neuf Eckdaten: Brückenlänge: ca. 120 Meter Betonmenge: 6'200 m³ Bewehrungsstahl: 1'360 to. Sichtschalung: 6'300 m² Blindschalung (Leergerüst): 6'300 m² ARGE Kettenbrücke: Implenia Schweiz AG, Buchs Meier + Jäggi AG, Zofingen Rothpletz, Lienhard + Cie AG, Aarau WEITERE INFORMATIONEN:

www.ag.ch/pontneuf


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Verband

N ‌ eues Angebot f‌ ür Mitglieder:

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Verband BAUKADER.CH 1/2 | 2022

RECHTSECKE

NBU-Beiträge

und Insolvenzentschädigung Ein Dauerbrenner für den Rechtsdienst ist der ungerechtfertigte Abzug der NBU-Prämie für Poliere durch den Arbeitgeber. Gemäss Art. 14 Abs. 3 GAV Baukader zahlt bekanntlich der Arbeitgeber und nicht wie im LMV-Bereich der Arbeitnehmer die Prämien der Nichtbetriebsunfallversicherung. TEXT: Markus Bischoff, Rechtsanwalt

Was aber passiert mit den irrtümlich abgezogenen Prämien, wenn der Arbeitgeber in Konkurs fällt? Muss die Insolvenzentschädigung die irrtümlich abgezogenen Prämien dem Arbeitnehmer ausrichten oder nicht? Dazu konnte ein erfolgreicher Gerichtsentscheid eines kantonalen Versicherungsgerichtes erstritten werden. Sachverhalt

Ein Mitglied arbeitete seit Sommer 2017 als Vorarbeiter und seit Frühling 2018 als Polier für eine Baufirma. Zuerst galt der LMV und mit dem neuen Vertrag wurde der GAV Baukader für anwendbar erklärt. Die NBU-Prämien hatte entgegen den Bestimmungen des GAV Baukader (Art. 14.3) immer der Arbeitnehmer zu zahlen. Letzter Arbeitstag war Ende Januar 2019. Danach fiel der Arbeitgeber in Konkurs. Der Lohn für Januar 2019 wurde nicht mehr bezahlt. Das Mitglied wandte sich an Baukader Schweiz, damit der Verband ihm beim Ausfüllen der Formulare für Insolvenz und die Konkurseingabe behilflich sein könne. Dabei wurde das Mitglied darauf aufmerksam gemacht, dass die NBU-Prämien vom Arbeitgeber zu tragen seien. Deswegen wurde nicht nur der Lohn für Januar 2019, sondern auch die abgezogenen NBU-Prämien für Oktober bis Dezember 2018 im Umfang von CHF 765.15 bei der Insolvenzentschädigung eingefordert. Insolvenzentschädigung

Die Insolvenzentschädigung deckt die letzten vier Monate des Arbeitsverhältnisses ab. Die Konkurseröffnung muss nicht direkt am

Ende der letzten vier Monate erfolgen. Wer bis Ende April eines Jahres arbeitet, kann bei einer Konkurseröffnung im Juni desselben Jahres für die letzten vier Monate des Arbeitsverhältnisses (Januar bis April) Insolvenzentschädigung beantragen. Der Arbeitnehmer darf aber nicht zu lange zu warten, um den ausstehenden Lohn beim Arbeitgeber einzufordern. Der Lohn ist schriftlich einzufordern und wenn dieser nicht innert gesetzter Frist bezahlt wird, ist nach Ablauf der Frist eine Betreibung einzuleiten. Wie lange der Arbeitnehmer zuwarten darf, bis er aktiv wird, hängt von den Umständen des Einzelfalles ab. Einem Vorarbeiter im Baugewerbe wurde ein Zuwarten von drei Monaten bis zur schriftlichen Geltendmachung des Lohnes als genügend zugestanden, während für einen hochbezahlten Projektverantwortlichen die Frist von drei Monaten als zu lange angesehen und deshalb die Insolvenzentschädigung verweigert wurde. Entscheid Arbeitslosenkasse

Die Arbeitslosenkasse verweigerte die Auszahlung der Insolvenzentschädigung. Sie machte geltend, es sei seit Frühling 2018 bekannt gewesen, dass der GAV Baukader anzuwenden sei. Der Polier hätte deshalb die Lohnabrechnungen prüfen und wegen des NBU-Abzuges reklamieren müssen. Weil er dies nicht getan habe, sei die Schadenminderungspflicht verletzt worden. Deshalb wurde ihm die Auszahlung des eingeforderten Betrages von CHF 765.15 verweigert. Entscheid Gericht

Gegen diesen Entscheid wurde beim zuständigen kantonalen Gericht Beschwerde erho-

MARKUS BISCHOFF, Rechtsanwalt

ben. In der Beschwerde wurde darauf hingewiesen, dass hier nicht der gleich strenge Massstab wie bei einem nicht bezahlten Lohn angewendet werden könne. Es gehe um einen geringen Lohnbestandteil von ca. 3%, weshalb die Schadenminderung nicht gleich streng sein könne. Ebenso handle es sich bei der Bestimmung im GAV Baukader um eine eher unbekannte Regelung, welche anders als im LMV sei und auch von Baukadern selbst oft übersehen werde. Das Gericht befand, es liege kein grobfahrlässiges Verhalten vor. Zwar hätte der Polier die Sache abklären müssen, doch sei nicht ein derartiges Aktivwerden zu erwarten, wie wenn der Lohn ausbleibe. Zudem wäre es aufgrund der Fürsorgepflicht auch Sache des Arbeitgebers gewesen, den Polier auf die veränderten Vertragsbestimmungen beim Übergang vom LMV zum GAV Baukader aufmerksam zu machen. Das Gericht verneinte somit das Vorliegen einer Verletzung der Schadenminderungspflicht. Es verpflichtete die Arbeitslosenkassen, den Betrag von CHF 765.15 nachzuzahlen. Weiter hatte die Arbeitslosenkasse an die Anwaltskosten einen Betrag zu zahlen, welcher höher als die eingeforderte Summe war!


BAUKADER.CH 1/2 | 2022

Verband

BAUKADER Kalender

VERANSTALTUNGEN 15.02.2022 bis 31.03.2022

Aufgrund der aktuellen Situation ist es möglich, dass einige Ver­anstaltungen abgesagt sind oder ver­schoben werden. Fragen Sie Ihren Sektions­präsidenten oder schauen Sie auf der Website nach. Danke für Ihr Verständnis!

BERN Deutschfreiburg

ZENTRALSCHWEIZ Luzern 03.03.2022 Baukadertreff im Ochsen Unterwalden 10.03.2022 Besichtigung Schilliger Holz 12.03.2022 57. Generalversammlung, in schriftlicher Form 17.02.2022 Sport- und Spieltag

Menk Zobrist, 3800 Unterseen, 12.02.1937/Interlaken-Oberhasli Rudolf Steiner, 3034 Murzelen, 22.02.1937/Bern

Zug

zum 84. Geburtstag

19.02.2022 Skitag 2022

Hans Schnellmann, 8855 Wangen, 31.01.1938/Zürich Walter Schärer, 4803 Vordemwald, 06.02.1938/Zofingen u. Umgebung

Uri

19.02.2022 Generalversammlung Hostellerie Schwarzsee

ZÜRICH/SCHAFFHAUSEN

Interlaken-Oberhasli

19.03.2022 59. Generalversammlung

26.02.2022 51. Generalversammlung 12.03.2022 Sektionsmeisterschaft PCI Skirennen Hasliberg

Winterthur

Oberwallis 05.03.2022 53. Generalversammlung Seeland 17.03.2022 Generalversammlung

Limmattal

26.02.2022 Generalversammlung und Bowling, BeSeCo Winterthur-Hegi 07.03.2022 2. Vorstandssitzung, HGC Winterthur Töss Zürcher Oberland

Solothurn

04.03.2022 Generalversammlung, Rest. Bahnhof, Bauma

04.03.2022 73. Generalversammlung, Rest. Post, Riedholz

Zürich

NORDWESTSCHWEIZ

Zürichsee

Aarau-Freiamt 02.03.2022 American-Bowling Basel Bauführer und Poliere 26.02.2022 General­versammlung Liestal und Umgebung 25.02.2022 66. Generalversammlung 25.03.2022 Bowling

OSTSCHWEIZ Chur 11.03.2022 Generalversammlung Frauenfeld 19.02.2022 Generalversammlung Rorschach und Oberthurgau 12.03.2022 114. GV: Seegarten Arbon Toggenburg-Linth

05.03.2022 117. Generalversammlung 19.03.2022 101. Generalversammlung

GRATULATIONEN Wir gratulieren … zum 95. Geburtstag Oskar Pfister, 8046 Zürich, 10.01.1927/Zürich zum 90. Geburtstag Alfred Gallmann, 8041 Zürich, 06.01.1932/Zürich Walter Faber, 8620 Wetzikon, 17.01.1932/Zürich Georges Zahner, 8952 Schlieren, 06.02.1932/Zürich Leo Bühler, 8049 Zürich, 10.02.1932/Zürich Alois Beretta, 8730 Uznach, 12.02.1932/Toggenburg-Linth

18.03.2022 71. Generalversammlung 23.03.2022 Info «Pensionierung» Bank Cler

zum 89. Geburtstag

Weinfelden

zum 87. Geburtstag

05.03.2022 Generalversammlung 23.03.2022 Info Bank Cler (Region Ost)

Ernst Gander, 6534 San Vittore, 30.01.1935/Unterwalden Siegfried Käppeli, 6280 Hochdorf, 04.02.1935/Luzern Albert Sidler, 6403 Küssnacht, 17.02.1935/Luzern

Wil 19.02.2022 Generalversammlung

zum 85. Geburtstag

Jakob Kurer, 9305 Berg, 22.01.1933/Einzelmitglied

zum 83. Geburtstag Alfred Krebs, 3184 Wünnewil, 19.01.1939/Deutschfreiburg Walter Stehli, 8580 Amriswil, 27.01.1939/Frauenfeld Peter Eberhart, 3015 Bern, 18.02.1939/Bern zum 82. Geburtstag Hansueli Thurnheer, 4410 Liestal, 10.01.1940/Liestal u. Umgebung Albrecht Stucki, 3617 Fahrni b. Thun, 13.01.1940/Interlaken-Oberhasli zum 81. Geburtstag Josef Aebischer, 1712 Tafers, 07.02.1941/Deutschfreiburg Peter Hochuli, 8957 Spreitenbach, 19.02.1941/Limmattal zum 80. Geburtstag Niklaus Hungerbühler, 9230 Flawil, 14.01.1942/St. Gallen-Appenzell Paul Müller, 6330 Cham, 16.01.1942/Zug Paul Schafer, 3182 Ueberstorf, 26.01.1942/Deutschfreiburg Pierino Zanier, 4410 Liestal, 12.02.1942/Liestal und Umgebung Martin Kopp, 8053 Zürich, 27.02.1942/Zürich zum 79. Geburtstag Viktor Schadegg, 9203 Niederwil SG, 10.01.1943/Wil Roman Rüesch, 8575 Bürglen TG, 15.02.1943/Weinfelden zum 78. Geburtstag Peter Murer, 6370 Oberdorf NW, 14.01.1944/Unterwalden Werner Winkler, 7503 Samedan, 04.02.1944/Weinfelden Carlo Zarn, 7013 Domat/Ems, 20.02.1944/Chur Alfred Boss, 3257 Grossaffoltern, 27.02.1944/Seeland zum 77. Geburtstag Otto Wäckerlin, 8207 Schaffhausen, 11.01.1945/Schaffhausen

Beat Brügger, 3074 Muri b. Bern, 18.01.1945/Deutschfreiburg Robert Eichenberger, 8500 Frauenfeld, 23.01.1945/Frauenfeld Hans Möhl, 3806 Bönigen b. Interlaken, 24.01.1945/ Interlaken-Oberhasli Urs Kiefer, 4446 Buckten, 24.01.1945/Liestal und Umgebung Franz Hübscher, 6208 Oberkirch LU, 14.02.1945/Luzern Bruno Bollhalder, 8610 Uster, 24.02.1945/Zürcher Oberland zum 76. Geburtstag Klaus Flury, 4658 Däniken, 16.01.1946/Olten Otto Meyer, 6247 Schötz, 19.01.1946/Luzern Ulrich Fankhauser, 6147 Altbüron, 24.01.1946/Uri Robert Siegenthaler, 8356 Ettenhausen TG, 02.02.1946/ Frauenfeld Anton Heim, 8052 Zürich, 03.02.1946/Zürich Oskar Fässler, 8832 Wilen b. Wollerau, 15.02.1946/Zürichsee Josef Zürcher, 6340 Baar, 18.02.1946/Zug zum 75. Geburtstag Eduard Schnarwiler, 6340 Baar, 06.01.1947/Interlaken-Oberhasli Christian Wampfler, 3700 Spiez, 14.01.1947/Interlaken-Oberhasli Rico Bossi, 8750 Glarus, 20.01.1947/Glarnerland Herbert Gruber, 3924 St. Niklaus, 21.01.1947/Sektion Oberwallis Hans Gerzner, 8105 Watt, 26.01.1947/Sektion Zürichsee Urs Bützer, 3047 Bremgarten b. Bern, 07.02.1947/Einzelmitglied Otto Helbling, 8646 Wagen, 13.02.1947/Zürcher Oberland zum 70. Geburtstag Peter Nyffeler, 9403 Goldach, 10.01.1952/Rorschach und Oberthurgau Silvio Tragust, 7270 Davos Platz, 05.02.1952/Prättigau-Davos Paul Schlumpf, 8335 Hittnau, 06.02.1952/Zürcher Oberland Armand Ambiehl, 9315 Neukirch, 15.02.1952/St. Gallen-Appenzell

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Verband BAUKADER.CH 1/2 | 2022

JUBILÄEN

Interlaken-Oberhasli

Aarau-Freiamt

Winterthur

Walter Tschanz, 3634 Thierachern

Lorenzo Bennici, Winterthur Roger Camadini, Stadel bei Niederglatt Manuel Centrangolo, Winterthur Gennaro Scotellaro, Binz-Maur

40 JAHRE MITGLIEDSCHAFT

Hannes Beugger, 4494 Oltingen

Natalie Barth, Altwis Dario Galindo, Berikon Sascha Itin, Möhlin Daniel Schwarz, Aarau

Aarau-Freiamt

Schaffhausen

Chur

Heinz Leuch, 5702 Niederlenz

Hans Greutmann, 8231 Hemmental

Fabian Müller, Planken

Basel Bauführer und Poliere

Toggenburg-Linth

Fricktal-Brugg-Baden

Markus Gysin, 4133 Pratteln

Karl Furrer, 9642 Ebnat-Kappel

Bern

Zürich

Fabian Dürsteler, Scherz Michael Meier, Niederrohrdorf

Rudolf Hänni, 3097 Liebefeld

Arthur Ebnöther, 8910 Affoltern am Albis

Januar/Februar 2022

Liestal und Umgebung

Frauenfeld Hans Eberle, 8546 Islikon Unterwalden Franz Gasser, 6078 Lungern Winterthur Rolf Braunschweiler, 8307 Effretikon Zofingen und Umgebung Peter von Arb, 4805 Brittnau

60 JAHRE MITGLIEDSCHAFT Basel Bauführer und Poliere Anton Neuhold, 4147 Aesch BL Bern Peter Egli, 3303 Jegenstorf

MUTATIONEN

Januar/Februar 2022

Zürcher Oberland Hanspeter Meili, 8332 Russikon

50 JAHRE MITGLIEDSCHAFT Basel Bauführer und Poliere Oswald Wegmüller, 4052 Basel Chur Helmut Wenczel, 7013 Domat-Ems Carlo Zarn, 7013 Domat-Ems

KURSE UND WORKSHOPS

   

EINTRITTE Jungkader Sam Fux, Biel Ibrahim Keskin, Wohlen Joel Kohler, Lyss Luca Nydegger, Köniz Marco Ocaj, Sisseln Roman Pradente, Adligenswil Basil Schwarz, Arbon

Limmattal Christian Wismer, Brütten Luzern Pascal Bättig, Oberkirch Peter Hofstetter, Baar Gerhard Kälin, Sursee Lukas Röllin, Vitznau Markus Wyler, Willisau Olten

Zug Loris D’Oto, Zug Club 100 Saint-Gobain ISOVER SA, Lucens

TODESFÄLLE Sektion Schwyz und Umgebung 11.12.2021 Karl Marty, 6440 Brunnen (*26.04.1943) Sektion Wil 06.12.2021 René Bühler, 8370 Sirnach (*08.04.1966) Sektion Toggenburg-Linth

Deniz Kranc, Balsthal

24.12.2021 Max Hänni, 9642 Ebnat-Kappel (*18.01.1940)

Schaffhausen Benjamin Beyer, Eschenz Mathias Waser, Adlikon St. Gallen-Appenzell

Sektion Emmental-Oberaargau 20.12.2021 Werner Tschanz, 3436 Zollbrück (*13.12.1934)

Fabio Kriech, Amriswil Luca Rossi,Herisau Toggenburg-Linth Michael Scherrer, Lütisburg Sektion Wil Dario Näf, Zuckenriet

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Daten SIG: Di 08.03.2022 Effretikon ZH HB: Do 17.03.2022 Olten SO TB: Di 30.03.2022 Gisikon LU Teilnahme nur vormittags (Signalisation) oder nachmittags (Sicherheit) möglich!

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Erscheint 10× jährlich anfangs Monat

Abonnement Für Aktiv- und Passiv-Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen. Für Nicht-Mitglieder Fr. 55.–/Jahr.

Redaktion Anita Bucher anita.bucher@baukader.ch T 062 205 55 00

Inserate Beratung und Verkauf Floriane Montandon Dudek floriane.dudek@baukader.ch T 062 205 55 00

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Gemäss Mediadaten

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Ermittelt durch

KfzZeichen Neuss

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Brettspiel

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einen Cocktail zubereiten

flüstern, murmeln

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englischer Adelstitel

Universum

Bundesstaat der USA Ort im Goms, im 5 Kt. Wallis Person unter Vormundschaft

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schweiz. Skirennläuferin (Sonja)

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Focus BAUKADER.CH 1/2 | 2022

SATISFACTION ET FLEXIBILITÉ

sont synonymes d’un travail intense Quel travail est accompli en arrière-plan par le comité central? – Dans le cadre du thème principal «Social», la rédactrice Anita Bucher a réalisé des interviews avec Alfred Thommen, vice-président, et Markus Roesli, membre du comité central, sur le travail accompli au sein du ressort «Affaires sociales» et sur pourquoi ce travail est si important.

TEXTE: Anita Bucher

Fédération professionnelle, Cadres de la Construction Suisse s’engage toujours simultanément sur plusieurs fronts pour ses membres. Une grande partie de ces travaux d’organes sont accomplis par les membres du comité central. Les discussions avec les partenaires contractuels, les négociations de longue haleine dans l’intérêt des membres, les décisions concernant les modifications de la législation, les rapprochements politiques, le développement de relations avec les partenaires sociaux et la participation à des comités importants requièrent un temps considérable et sont souvent sans résultats tangible à court terme. Pourtant, nombre d’activités se déroulent en arrière-plan. Les conventions collectives de travail en point de mire

La convention Cadres de la construction offre des bonnes conditions cadres aux tra-

vailleurs. La conventions protège également de manière ciblée les collaborateurs moins à même de négocier avec leur employeur. La convention actuelle des chefs de chantier n’a plus été débattue depuis trop longtemps. Cadres de la Construction Suisse entend reprendre les négociations. La convention collective de travail pour la retraite flexible dans le secteur principal de la construction (CCT FAR) règle les conditions d’une retraite anticipée. Cadres de la Construction Suisse s’efforce d’adapter continuellement toutes les conventions aux nouvelles réalités, par exemple la conciliation de la vie professionnelle et familiale. Ces efforts requièrent des négociations permanentes. Mais les membres n’en prennent généralement conscience que lorsque des résultats apparaissent concrètement. Assurer le financement de la FAR

Les membres du comité central, avec le ressort «Affaires sociales», s’impliquent égale-

ment dans la fondation FAR. Ils contribuent à la prise de décisions visant à assurer et à renforcer financièrement les deux institutions à long terme. Ainsi, les professionnels de la construction reçoivent des contributions du Parifonds et peuvent, en cas d’aptitude, déposer à temps une demande de rente FAR au siège central de Cadres de la Construction Suisse.

PLUS D’INFORMATIONS: Notre fédération Qui sommes-nous? Partenariats sociaux

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BAUKADER.CH 1/2 | 2022

Focus

Alfred Thommen, Vice-président Cadre de la construction Suisse

«LA CONVENTION CADRE DE LA CONSTRUCTION

DOIT SE MODERNISER.» Alfred Thommen, vice-président du comité central de Cadres de la Construction, souligne les raisons justifiant les adaptations de la convention des Cadres de la construction et les conditions nécessaires à la réussite des négociations en termes de partenariats sociaux. INTERVIEW: Anita Bucher

Alfred Thommen, tu souhaites que la Convention Cadres de la construction soit révisée. Quelles devraient être les modifications? Les modèles de travail doivent être plus flexibles pour les contremaîtres. Il faut leur donner la possibilité de travailler à temps partiel, leur accorder une pause-café payée et supprimer le temps de préparation quotidien non rémunéré.

Des années durant, vos négociations avec la Société suisse des entrepreneurs (SSE) n’ont pas abouti. Mais tu nourris maintenant l’espoir que les choses changent. Pourquoi? Ces dernières années, trouver une solution avec la SSE était effectivement problématique. Les sujets préoccupant nos membres n’ont pas été jugés pertinents par la SSE, malgré nos nombreuses interventions. Nous pensons cependant qu’il est urgent de rendre le métier de contremaître plus attractif. Au printemps 2021, Cadres de la Construction Suisse, UNIA et Syna ont donc écrit une lettre ouverte à la SSE. Le contenu de cette lettre soulignait la menace d’une pénurie de main-d’œuvre qualifiée si le métier de contremaître ne restait pas attractif. Dans le cadre du Masterplan 2030, la SSE a elle-même commandé en 2021 une enquête auprès de plus de 500 contremaîtres. Les résultats désormais obtenus sont similaires aux nôtres.

Et que ressort-il de cette enquête? Que la pression sur les contremaîtres est beaucoup trop forte. Qu’un contremaître sur trois

est mécontent de son salaire, qu’un sur quatre aimerait travailler à temps partiel et que 80% des contremaîtres souhaitent vivement une flexibilisation du temps de travail.

Comment ancrer le droit au travail à temps partiel dans la convention Cadre de la construction sans que l’employeur ne subisse une pression massive le contraignant à garantir à chaque travailleur le temps de travail souhaité? Ce n’est pas si simple que ça. Une formulation définitive requiert certainement l’aide de juristes. – Tout d’abord, nous souhaitons simplement que la SSE se montre coopérative. Il doit être possible de trouver une formulation permettant au moins au contremaître d’en parler à son chef et de cerner les éventuelles possibilités. Le progrès par rapport à la situation actuelle serait déjà considérable. Mais pour cela, de nombreux employeurs doivent revoir leur jugement ou comprendre qu’eux aussi ont un rôle important à jouer pour rendre le métier de contremaître plus attrayant.

«Un contremaître sur trois est mécontent de son salaire, un sur quatre aimerait travailler à temps partiel.» Des modèles de travail flexibles avec décompte des heures sont également sollicités. Peux-tu proposer une solution? Les possibilités dans ce domaine diffèrent certainement d’une entreprise à l’autre. Mais, en termes de formation et de formation continue, la flexibilité fonctionne également. Il en va de même lorsqu’il s’agit de réagir à des conditions météorologiques changeantes ou à des problèmes de livraison. C’est simplement une question de planification et de volonté.

«Des horaires de travail plus flexibles et des décomptes des heures doivent également pouvoir être pro­posés aux contremaîtres. C‘est une question de planning et de volonté.» La suppression du temps de préparation quotidien de 30 minutes ainsi qu’une pause de neuf heures payée te tiennent également à cœur. Peux-tu nous en parler? Naturellement – Le temps de préparation quotidien non rémunéré est de l’histoire ancienne. L’époque où les employés travaillaient gratuitement est désormais révolue et aurait dû l’être depuis longtemps. Il en va de même pour la pause de neuf heures, payée dans toutes les branches, sauf dans la construction. Cette insulte à la profession doit être corrigée de toute urgence.

Les négociations avec la SSE sont parfois ardues. Qu’est-ce qui te motive à continuer malgré tout? Les négociations contractuelles au sein des partenariats sociaux ne sont jamais chose facile. Il est toutefois important que les partenaires sociaux se rencontrent sur un pied d’égalité. Une meilleure connaissance mutuelle progressive est profitable. Le développement d’une relation de partenariat est une base importante pour les négociations, surtout lorsqu’il est question de sujets complexes. Dans cet état d’esprit, la délégation de négociations de la SSE et nous-mêmes se rapprochent désormais des thèmes qui nous tiennent à cœur. Je suis ainsi motivé à continuer.

Un grand merci pour ton précieux engagement en faveur de nos membres.

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Focus BAUKADER.CH 1/2 | 2022

Markus Roesli, Comité central Cadre de la construction Suisse

«TANT QUE TOUT FONCTIONNE, LES MEMBRES NE PERÇOIVENT PAS MON TRAVAIL.» Markus Roesli est membre du comité central depuis 2015. Précédemment, il a siégé pendant plus de 10 ans à la commission de gestion (CG) de Cadres de la Construction Suisse. Une fois sa carrière professionnelle achevée, il a voulu rendre à la société ce qu’elle lui avait donné. Son dossier s'est la fondation FAR et la caisse de compensation 66 de la SSE. INTERVIEW: Anita Bucher

Markus Roesli, tu es membre du conseil de la fondation FAR pour Cadres de la Construction Suisse. Quelles sont tes tâches? Au sein du conseil de fondation, nous menons une politique stratégique visant à garantir le financement à long terme. Nous examinons également les recours et les prestations pour cas de rigueur. Si nécessaire, nous échangeons des informations avec d’autres services compé-

tents comme le Secrétariat d’État à l’économie (SECO), la caisse de compensation (AVS), la Suva et les cantons. Les adaptations de primes, par exemple, doivent être soumises au Conseil fédéral en raison de la force obligatoire générale. Ces démarches se traduisent pour moi par des réunions mensuelles, entrecoupées de passablement de paperasse à gérer, de nombreux échanges et discussions.

«Les destins individuels au sein du FAR me touchent parfois de près.» En plus de ton travail en tant que membre du conseil de fondation, tu es également membre du comité de recours. Quelles sont les activités de ce comité? Nous nous intéressons ici à des cas individuels, lorsqu’un travailleur conteste les prestations exprimées. Nous basant sur les documents disponibles, nous évaluons chaque mois les

PLACE POUR

dossiers préparés par le service juridique FAR et analysons une éventuelle approbation des prestations de rente/cas de rigueur. La confrontation avec des destins individuels est intense et parfois émouvante.

Tu participes également au comité «Asset Management». De quoi s’agit-il? Nous parlons ici de décisions stratégiques en termes d’investissement et d’augmentation de la fortune, proposées au conseil de fondation, en vue d’atteindre les objectifs financiers de la fondation FAR. C’est assez compliqué. La fondation FAR a engagé trois gestionnaires de fortune, ainsi qu’un organe de contrôle des investissements et un expert agréé LPP (prévoyance professionnelle) chargés de la conseiller. Le comité se réunit cinq fois par an pour faire le point et suivre les orientations. En résumé, on peut dire que: Tant que tout fonctionne, les membres ne remarquent rien de mon travail.

Merci pour cet entretien enrichissant et pour ton précieux travail.

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fédération

SERVICE JURIDIQUE

C ‌ otisations ANP

et indemnité en cas d'insolvabilité La déduction injustifiée par l’employeur de la prime ANP des contremaîtres est un sujet de préoccupation permanent pour le service juridique. Selon l’art. 14, al. 3 de la CCT Cadres de la construction, rappelons que c’est l’employeur qui paie les primes de l’assurance contre les accidents non professionnels et non le travailleur comme le stipule la CN. TEXTE: Markus Bischoff, avocat

Mais que se passe-t-il avec les primes déduites par erreur si l’employeur fait faillite ? L’indemnité en cas d’insolvabilité doit-elle ou non verser au travailleur les primes déduites par erreur? Une décision de justice favorable d’un tribunal cantonal des assurances a été rendue à ce sujet. Les faits

Un membre travaillait depuis l’été 2017 comme chef d’équipe et, depuis le printemps 2018 comme contremaître, pour une entreprise de construction. Donc, la CN s’appliquait à son premier contrat de travail et par la suite, pour son nouveau contrat de travail, c’est la CCT Cadres de la construction qui devenait exécutoire. Contrairement aux dispositions de la CCT Cadres de la construction (art. 14.3), le travailleur a toujours dû payer les primes ANP. Le dernier jour de travail était fin janvier 2019. Puis, l’employeur a fait faillite et le salaire de janvier 2019 n’a plus été payé.

mum sur les quatre derniers mois. L’ouverture de la faillite ne doit pas forcément avoir lieu directement à la fin des quatre derniers mois. Les personnes qui travaillent jusqu’à fin avril d’une année peuvent, en cas d’ouverture de la faillite en juin de la même année, demander une indemnité d’insolvabilité pour les quatre derniers mois de la relation de travail (janvier à avril). Le travailleur ne doit cependant pas attendre trop longtemps pour réclamer à l’employeur le paiement des créances de salaire. Le salaire doit être réclamé par écrit et s’il n’est pas versé dans le délai imparti, une poursuite doit être engagée après l’expiration du délai. Le temps que le travailleur peut attendre avant d’agir dépend des circonstances individuelles. Un délai de trois mois fut considéré comme acceptable pour un contremaître dans le secteur du bâtiment qui réclamait son salaire par écrit, alors que pour un responsable de projet très bien payé, le délai de trois mois était considéré comme trop long et l’indemnité d’insolvabilité fut refusée. Décision de la caisse de chômage

Le membre a demandé de l’aide auprès de Cadres de la Construction Suisse pour remplir les formulaires d’insolvabilité et de dépôt de bilan. Dans ce contexte, le membre a été rendu attentif au fait que les primes ANP étaient à la charge de l’employeur. C’est pourquoi, non seulement le salaire de janvier 2019, mais également les primes ANP déduites pour les mois d’octobre à décembre 2018, d’un montant de CHF 765.15 ont été réclamés pour l’indemnité en cas d’insolvabilité.

La caisse de chômage a refusé de verser l’indemnité d’insolvabilité. Elle a fait valoir que depuis le printemps 2018, le travailleur savait que la CCT Cadres de la construction devait être appliquée. Le contremaître aurait donc dû vérifier les fiches de salaire et réclamer quant à la déduction ANP. Le fait de ne pas avoir réclamé équivaut à une violation de l’obligation de réduire le dommage. Le versement du montant réclamé de CHF 765.15 lui a donc été refusé.

Indemnité en cas d’insolvabilité

Décision du tribunal

L’indemnité en cas d’insolvabilité couvre les créances de salaire ouvertes portant au maxi-

Un recours contre cette décision a été déposé auprès du tribunal cantonal compétent.

MARKUS BISCHOFF, avocat

Le recours mentionnait qu’il n’était pas possible d’appliquer le même critère strict qu’en cas de salaire impayé. Considérant la faible part du salaire, environ 3%, la réduction du dommage ne peut pas être aussi sévère. De même, la disposition de la CCT Cadres de la construction est plutôt une règle inconnue, différente de celle de la CN et souvent ignorée par les cadres de la construction eux-mêmes. Le tribunal a estimé qu’il n’y avait pas eu de négligence grave. Certes, le contremaître aurait dû clarifier la situation, mais une intervention aussi active que lorsque le salaire n’est pas versé n’est pas à attendre. De plus, en vertu du devoir d’assistance, l’employeur aurait également dû attirer l’attention du contremaître sur les dispositions contractuelles modifiées lors du passage de la CN à la CCT Cadres de la construction. Le tribunal a donc rejeté l’existence d’une violation de l’obligation de réduire le dommage et contraint la caisse de chômage à verser le montant de CHF 765,15. En outre, la caisse de chômage a dû payer un montant supérieur à la somme réclamée pour les frais d’avocat!

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Focus BAUKADER.CH 1/2 | 2022

SUVA:

una storia di successo sociale La Suva è molto più di una compagnia di assicurazioni. Combina prevenzione, assicurazione e riabilitazione in ambito di infortuni sul lavoro e nel tempo libero. La Suva è gestita dalle parti sociali. I rappresentanti dei datori di lavoro, dei lavoratori e della Confederazione siedono nel Consiglio della Suva. Questo fa della Suva un pilastro del partenariato sociale in Svizzera. In questa intervista, Nicola Skory, esperto di sicurezza, ci dà un’idea del lavoro della Suva.

INTERVISTA: Regina Pinna-Marfurt e Manuela Valladolid Chorda FOTO: Suva

Signore Skory, Com’è organizzata la Suva e quali sono i suoi servizi? E in Ticino?

Dal 1918 la Suva è più di un’assicurazione, in quanto coniuga prevenzione, assicurazione e riabilitazione in ambito di infortuni sul lavoro e nel tempo libero. La Suva è gestita dalle parti sociali: i rappresentanti dei datori di lavoro, dei lavoratori e della Confedera-

zione siedono nel Consiglio della Suva. Questa particolarità rende la Suva un pilastro del partenariato sociale in Svizzera. In quanto azienda autonoma di diritto pubblico essa assicura contro le conseguenze finanziarie di un infortunio sul lavoro o nel tempo libero rispettivamente di una malattia professionale, gestisce inoltre l’assicurazione militare e l’assicurazione infortuni dei disoccupati oltre a due cliniche (Bellikon e Sion) di riabilitazione. Per questo motivo essa si propone come interlocutore in materia di prevenzione e riabilitazione. I 4'370 collaboratori

suddivisi tra la sede principale di Lucerna, le 2 cliniche e le 18 agenzie sul territorio nazionale si occupano di circa 130'000 imprese, che hanno 2 milioni di dipendenti, ne consegue che circa la metà delle persone che lavorano in Svizzera è assicurata alla Suva. In tutta la Svizzera, quindi anche in Ticino, viene offerta un’ampia gamma di servizi tesi alla trasmissione delle regole di sicurezza nei posti di lavoro. Il referente principale è sempre il datore di lavoro che, di fatto ha la responsabilità nel garantire posti di lavoro sicuri e salubri. In un ambito più articolato


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Focus

Nicola Skory, esperto della sicurezza Suva.

ci si rivolge chiaramente anche ai collaboratori ed al pubblico in genere per ampliare le possibilità d’informazione e sollecitazione di un mutamento dei comportamenti che oggi portano ancora a troppe sofferenze causate dagli infortuni. Parallelamente la Suva (in qualità d’organo d’esecuzione) esegue controlli a campione sui posti di lavoro. Questi controlli sono tesi, da una parte, alla verifica del rispetto delle prescrizioni in materia di sicurezza e tutela della salute e, dall’altra, alla correzione di eventuali carenze. Così facendo viene dato un impulso positivo al costante miglioramento dei processi produttivi adottati dai datori di lavoro. In tale novero vengono osservati non solo gli aspetti legati agli infortuni professionali, ma anche gli aspetti legati alla prevenzione delle malattie professionali. Le constatazioni e le misure correttive vengono sempre documentate in forma scritta ed inviate al datore di lavoro fissando un termine per l’attuazione. La forma ed il «peso» dello scritto dipendono dalla gravità delle carenze riscontrate. In casi particolarmente gravi, in cui l’integrità delle persone coinvolte è messa a rischio in modo importante, già sul posto, si arriva a ordinare addirittura una sospensione delle lavorazioni nelle zone esposte a tali rischi mediante «decisione». Tale procedura d’esecuzione è definita a livello federale ed essa regolamenta anche l’erogazione di multe ai datori di lavoro. Che competenze deve avere un collaboratore della Suva che opera nell’ambito dei controlli sui cantieri?

Tutti i collaboratori che operano sul terreno in qualità di rappresentanti dell’organo d’esecuzione LAINF (Suva) hanno una solida formazione tecnica. Per il settore della costruzione le formazioni tecniche sono rappresentate da ingegneri (ETH, SUPSI), d’impresari costruttori dipl. fed. e occasionalmente da Tecnici SSST. A questa formazione di «base» si deve poi aggiungere una formazione specifica nel campo della sicurezza e della tutela della salute (Ingegneri della Sicurezza CFSL, Esperti in sicurezza CFSL, Specialisti della sicurezza sul lavoro e della protezione della salute).

I datori di lavoro, committenti o DL conoscono la legge che permette loro di visitare i cantieri? Quale sono le possibili responsabilità legate alla loro presenza in cantiere in caso di loro infortunio?

Le eventuali responsabilità nel caso di eventi infortunistici sui cantieri sono regolate dal diritto applicabile in ogni singolo caso. Di principio già l’Ordinanza sui lavori di costruzione (OLCostr) definisce la necessità di allontanare dal cantiere chi, con il suo stato o il suo comportamento, metta in pericolo sé stesso o altre persone (OLCostr2022: Art. 5 cpv. 2). A questo aspetto si possono poi aggiungere altre basi legali che possono entrare in gioco; mi piace rammentare l’articolo 41 del Codice delle Obbligazioni «Chiunque cagiona un danno è tenuto a risarcirlo» e l’articolo 229 del Codice Penale che punisce chiunque non osservi le regole dell’arte edilizia e con ciò metta in pericolo la vita o l’integrità delle persone. Come evolve il settore edile nel Cantone Ticino e più nello specifico, i cantieri?

Da quanto ho iniziato a lavorare per la Suva nel 2006 ho potuto riscontrare un enorme miglioramento nell’approccio alla sicurezza e alla tutela della salute nelle imprese di costruzione e le statistiche ne danno conferma. Un grande lavoro svolto dai partner sociali nel promovimento della sicurezza e della salute sui cantieri e questo nonostante una situazione del mercato della costruzione ticinese molto aggressiva sul fronte della concorrenza. In tale ottica si pone anche il grande impegno delle associazioni professionali che hanno

funto da moltiplicatori per i loro associati offrendo corsi agli addetti ai lavori. Quindi si può sicuramente parlare di un lavoro di squadra, un lavoro che non è ancora finito poiché resta ancora molto da fare. Le sfide future sono incentrate sul mutamento della percezione del pericolo da parte dei lavoratori ed in tal senso il tassello centrale sarà l’istruzione periodica delle regole vitali da parte di ogni superiore, la verifica della corretta attuazione giornaliera delle regole vitali e la correzione sistematica delle carenze ad esse legate. Una grande sfida, far sì che si riesca a dire STOP nel caso le regole vitali non siano adempiute

Più che un’assicurazione La Suva è più che un’assicurazione. Oltre a garantire una copertura finanziaria in caso di infortunio, la Suva offre un’ampia gamma di servizi di riabilitazione e supporta i lavoratori infortunati in modo ottimale nel reinserimento professionale e nel ritorno a una vita normale. Il lavoro della Suva inizia però molto prima che si verifichi un infortunio: grazie alle attività di prevenzione e alla collaborazione con le aziende assicurate, la Suva si adopera per ridurre gli infortuni in modo efficace e a impedire inutili sofferenze. La nuova OLCostr è il tassello di un puzzle che, combinato con le altre attività di prevenzione, ci avvicina alla nostra missione, ossia rendere il lavoro e il tempo libero più sicuri.

PIÙ INFORMAZIONI:

www.suva.ch/it-ch

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Focus BAUKADER.CH 1/2 | 2022

Parecchio lavoro per

SODDISFAZIONE E FLESSIBILITÀ Che lavoro fa il consiglio centrale sul retro? – In occasione del focus sugli «Affari sociali», la redattrice Anita Bucher ha discusso con Alfred Thommen, vicepresidente, e Markus Roesli, membro del consiglio centrale, sul lavoro che entrambi svolgono nei dipartimenti «Affari sociali» e perché è così importante.

INTERVISTA E IMMAGINI: Anita Bucher

Alfred Thommen, tu vorresti vedere degli aggiornamenti nel contratto dei quadri di costruzione. Quali dovrebbero essere? Ci devono essere modelli di lavoro più flessibili per i capomastri, opportunità di lavorare a tempo parziale, una pausa pagata per gli spuntini e l’eliminazione del tempo di preparazione giornaliero non pagato.

Per anni le vostre trattative con la Società svizzera dei impresari costruttori (SSIC) sono rimaste senza risultato. Ma ora hai la speranza che qualcosa possa cambiare. Perché? Negli ultimi anni, è stato effettivamente difficile trovare una soluzione con la SSIC. Le questioni che riguardano i nostri membri non sono state considerate rilevanti dalla SSIC, nonostante molte indicazioni da parte nostra. Tuttavia, pensiamo che la professione di capomastro abbia urgente bisogno di essere resa più attraente. Nella primavera del 2021, Baukader Schweiz ha quindi scritto una lettera aperta alla SSIC insieme a UNIA e Syna. In esso, abbiamo avvertito di una incombente carenza di lavoratori qualificati se non rimane attraente lavorare come capomastro. Come parte del Master Plan 2030, la stessa SSIC ha commissionato un sondaggio a più di 500 capomastri nel 2021, che è giunto a risultati simili ai nostri.

«Un capomastro su tre è insoddisfatto del suo salario, uno su quattro vorrebbe lavorare a tempo parziale.»

E questi sono? Che la pressione sui capomastri è troppo grande. Che un capomastro su tre è insoddisfatto del proprio salario, che uno su quattro vorrebbe lavorare a tempo parziale e che l’80% dei capomastri ha un enorme desiderio di orari di lavoro più flessibili.

Come si può imprimere il diritto al lavoro a tempo parziale nel contratto del quadro edile senza che il datore di lavoro sia sottoposto a una pressione estrema per concedere a ogni dipendente ogni carico di lavoro desiderato? Questo non è davvero facile. Per una formulazione finale, avremo certamente bisogno dell’aiuto degli avvocati. – Prima di tutto, però, vorremmo che la SSIC fosse più collaborativa. Deve essere possibile una formulazione che permetta almeno al capomastro di parlarne con il suo capo e di sondare le possibili possibilità; sarebbe già un enorme passo avanti rispetto alla situazione attuale. Perché questo accada, però, molti datori di lavoro devono cambiare idea o rendersi conto che anche loro devono contribuire attivamente a rendere più attraente la professione del capomastro.

Sono richiesti anche modelli di lavoro flessibili con fatturazione oraria. Hai un suggerimento per questo? Ciò che è possibile in questo caso varia certamente da un’azienda all’altra. Ma la flessibilità si applica anche alla formazione e al perfezionamento. È lo stesso quando si deve reagire a condizioni climatiche mutevoli o a colli di bottiglia nelle forniture. È semplicemente una questione di pianificazione e di volontà.

Sei anche preoccupato per l’eliminazione del tempo giornaliero di preparazione di 30 minuti e di una pausa merenda pagata. Puoi dire qualcosa su questo, per favore?

Naturalmente. - Il tempo quotidiano di preparazione non retribuito è una vecchia abitudine. Oggi nessuno lavora più gratis, semplicemente non è più al passo con i tempi e avrebbe dovuto essere adattato molto tempo fa. Proprio come una pausa pagata per uno spuntino. Una tale soluzione è comune in tutti i settori, eccetto l’edilizia. Questo è un vero atto che dovrebbe essere cambiato urgentemente.

«Orari di lavoro più flessibili e contabilità oraria devono essere possibili anche per i capomastri. È una questione di pianificazione e di volontà.» Le trattative con la SSIC sono a volte difficili. Cosa ti spinge ad continuare? Le trattative contrattuali nei partenariati sociali non sono mai facili. Ma è importante che le parti sociali si incontrino all’altezza degli occhi. Qui aiuta se ci si conosce meglio a poco a poco. Soprattutto quando si tratta di questioni difficili, la costruzione di una relazione basata sulla collaborazione è una base importante per i negoziati. Nel frattempo, ci stiamo avvicinando agli argomenti che vogliamo, la delegazione negoziale della SSIC e noi. Questo mi motiva a continuare.

Grazie mille per il tuo grande impegno per i nostri membri.


BAUKADER.CH 1/2 | 2022

«FINCHÉ TUTTO FUNZIONA,

I MEMBRI NON NOTANO NULLA DEL MIO LAVORO.» Markus Roesli fa parte del Consiglio Centrale dal 2015. In precedenza, ha fatto parte della Commissione di controllo degli affari (GPK) di Baukader Schweiz per oltre 10 anni. Dopo la sua carriera professionale, ha sentito il bisogno di restituire qualcosa alla società. I suoi dossier sono la Fondazione FAR e le casse di compensazione SSIC 66. INTERVISTA: Anita Bucher

Markus Roesli, tu sei nel consiglio di amministrazione della Fondazione FAR per il Baukader Schweiz. Cosa fa parte del tuo lavoro? Nel Consiglio di fondazione, siamo strategicamente attivi per garantire il finanziamento a lungo termine, ma esaminiamo anche gli appelli e i pagamenti di emergenza. Se necessario, scambiamo informazioni con altri organi responsabili come la Segreteria di Stato dell’economia (SECO), la Cassa di compensazione (AVS),

la Suva e i cantoni. Gli aggiustamenti dei premi, per esempio, devono andare fino al Consiglio federale perché sono generalmente vincolanti. Per me, questo significa riunioni mensili, un sacco di scartoffie in mezzo, molti scambi e discussioni.

Oltre al tuo lavoro come membro del Consiglio di Fondazione, sei anche membro del Comitato d’Appello. Cosa fai lì? Qui esaminiamo i singoli casi in cui qualcuno non è d’accordo con i benefici concessi. Ogni mese valutiamo i dossier preparati dal servizio giuridico della FAR sulla base dei dossier e controlliamo se approviamo qualche pensione o indennità di rigore. È un esame intensivo dei destini individuali, che a volte ti prende da vicino.

«I destini individuali alla FAR sono a volte veramente commoventi.»

Focus/Formazione

Tu sei anche coinvolto nel comitato di gestione delle risorse. Di cosa si tratta? Si tratta di decisioni strategiche riguardanti gli investimenti e la crescita del patrimonio che vengono proposte al Consiglio della Fondazione in modo che gli obiettivi finanziari del patrimonio della Fondazione FAR possano essere raggiunti. È abbastanza complicato. La Fondazione FAR ha assunto tre gestori patrimoniali per questo scopo, e c’è anche un dipartimento di controllo degli investimenti e un esperto accreditato LPP (la previdenza professionale) che fornisce consulenza. Il comitato si riunisce cinque volte all’anno per una valutazione della situazione e per controllare gli orientamenti. Vedi, c’è un sacco di lavoro in corso sullo sfondo, anche se non lo noti nell’associazione. In sintesi, si può dire: «Finché tutto funziona, i membri non notano nulla del mio impegno.»

Grazie per questa perspicace conversazione e per il tuo lavoro di grande valore.

BAUKADER Calendario

MUTAZIONE

Gennaio/Febbraio 2022 NUOVI MEMBRI Ticino Ilenia Ventresca, Locarno

CORSI PER AZIENDE egnaletica corretta di cantiere S Tecnica di misurazione

CORSI DI FORMAZIONE dei Quadri dell’edilizia Svizzera

Informazioni sulla pagina web www.baukader.ch/corsi

Segnaletica corretta di cantiere

Tecnica di misurazione

Gli argomenti del corso possono essere messi direttamente in pratica:

Trasmissione delle conoscenze e applicazioni nei campi:

– Regole per la segnaletica di cantiere – Norma VSS 40 8886 – Evitare incidenti – Procedimento in caso di situazioni particolari – Procedure importanti nei confronti della polizia e delle autorità

– Misurazioni odierne – Introduzione alla misurazione elettronica – Esercizi pratici con il tacheometro – Rilievo e tracciamento di costruzioni – Trasferimento di dati e preparazione

Mer. 27.04.2022 Gordola

Gio. 31.03.2022 Gordola

Approfittane e lascia che la tua squadra ne tragga beneficio: Insieme ai nostri formatori esperti, tu definisci gli argomenti prioritari. Vengono identificate e discusse situazioni pratiche, utilizzando numerosi esempi tratti dalla vita quotidiana in cantiere. I partecipanti elaborano poi soluzioni adeguate in sessioni di gruppo.

Organizzazione e informazione: BAUKADER SCHWEIZ 4600 Olten Tel. 062 205 55 00 www.baukader.ch annabritt.luescher@baukader.ch PIÙ INFORMAZIONI:

www.baukader.ch/corsi

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Raumsysteme

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