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Keramische Industrie
2022 erzielte die Branche mit 105.000 Beschäftigten in 620 Unternehmen eine Produktion von 3,5 Millionen Tonnen (minus fünf Prozent gegenüber dem dynamischen ersten Halbjahr 2021) und einen Umsatz von 40 Milliarden Euro. Allein 54 Prozent des Umsatzes entfielen auf das Inland, den bedeutendsten Absatzmarkt. Die Branche setzt sich zusammen aus den Wertschöpfungsstufen Erzeugung (Rohmetall), Halbzeug (erste Bearbeitung zu Bändern, Blechen, Stangen, Profilen, Rohren und Drähten), Weiterverarbeitung (Folien, dünne Bänder, Tuben, Aerosol-, sonstige Dosen und Pulver), Guss und Feuerverzinkung. Die Aluminiumindustrie erzeugte im Zeitraum Januar bis Juni 2022 448.000 Tonnen Rohaluminium, 21 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Produktion von Aluminiumhalbzeug belief sich im selben Zeitraum auf 1,3 Millionen Tonnen und verlief damit noch stabil im Vergleich zum ersten Halbjahr im Vorjahr. Das Fertigungsvolumen der Aluminiumweiterverarbeitung erhöhte sich gegenüber den ersten sechs Monaten 2021 um sieben Prozent auf 178.000 Tonnen. Die Kupferindustrie verzeichnete mit 761.000 Tonnen eine Produktion drei Prozent unter dem dynamischen Vorjahreshalbjahr. Darunter wies der bedeutendste Bereich, die Produktion von Halbzeug aus Walz-, Press- und Ziehprodukten, in den ersten sechs Monaten 2022 ein Minus von sechs Prozent gegenüber einem hohen Vorjahresniveau auf 422.000 Tonnen aus. Die Hersteller von Blei, Zink, Nickel, Zinn und sonstigen NE-Metallen verbuchten im ersten Halbjahr 2022 eine Produktion von 322.000 Tonnen – elf Prozent weniger als in den ersten sechs Vorjahresmonaten. Die NE-Metallgießerei-Industrie produzierte im selben Zeitraum 414.000 Tonnen Gussteile, sechs Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2021. Insgesamt erwartet die NE-Metallindustrie zum Jahresende weitere Produktionsrückgänge.
Zeitenwende: Deutschland ist erstmalig Nettoimporteur von Halbzeug
Der Auslandsumsatz der NE-Metallindustrie belief sich im ersten Halbjahr 2022 auf 18 Milliarden Euro. Damit ging die Exportquote auf 46 Prozent zurück. Deutschland ist seit vielen Jahren nicht nur Nettoimporteur von Erz und Konzentrat, sondern auch von Rohmetall. Mit anderen Worten: Es wird erheblich mehr Rohmetall importiert als exportiert. Hier spiegelt sich die Abhängigkeit der deutschen Industrie von Importen einiger Rohmetalle wie Aluminium, Nickel, Zink, Zinn und etlicher Seltenmetalle aus dem Ausland wider. Die Rohmetalleinfuhr stieg in den ersten sechs Monaten 2022 um neun Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum auf 2,1 Millionen Tonnen. Dagegen sank die Ausfuhr von Rohmetall um zehn Prozent auf 491.000 Tonnen. Seit etlichen Jahren war Deutschland Nettoexporteur von Halbzeug. Erstmalig übertreffen im ersten Halbjahr 2022 die Importe den Export von Halbzeug. Maßgeblich hierfür waren sowohl ein deutlicher Rückgang der Ausfuhren um acht Prozent auf 1,2 Millionen Tonnen, als auch ein beträchtlicher Anstieg der Einfuhren um neun Prozent auf 1,3 Millionen Tonnen.
Kontakt: Oliver Eisenberg; Tel.: +49 30 726207 167; E-Mail: oliver.eisenberg@kupfer.de
Keramische Industrie
Nach erster Erholung im Jahr 2021, konnte auch im ersten Halbjahr 2022 die feinkeramische Industrie ein Wachstum erzielen und sich nach den Pandemiejahren wieder stabilisieren. Im weiteren Verlauf des Jahres ist davon auszugehen, dass das Niveau der Auftragseingänge stabil bleibt.