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Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Branche zeigt sich trotz konjunktureller Abkühlung robust

tende Gewerbe insgesamt. Letzteres dürfte einerseits damit zusammenhängen, dass die Elektroindustrie wenig energieintensiv ist (Energiekosten machen weniger als ein Prozent am Umsatz aus), andererseits profitiert die Branche von den langfristigen Trends zur Digitalisierung und Elektrifizierung.

Hohe Auftragseingänge im vergangenen Jahr (plus 23,5 Prozent) und in den ersten drei Quartalen (plus 11,7 Prozent), gepaart mit einer angespannten Situation bei den Lieferketten – zuletzt gaben immer noch 78 Prozent der Elektrounternehmen an, von Materialknappheit belastet zu werden –, haben zu im historischen Vergleich hohen Auftragsbeständen in Höhe von 5,2 Produktionsmonaten geführt. In früheren Zeiten schwankte dieser Wert etwa zwischen drei und vier Monaten. Gleichzeitig befindet sich die Kapazitätsauslastung mit 88,2 Prozent ebenfalls auf einem hohen Niveau.

Bei der Zahl der Branchenbeschäftigten setzt sich die positive Entwicklung fort. Aktuell beschäftigt die deutsche Elektro- und Digitalindustrie 894 Tausend Mitarbeiter und damit zweieinhalb Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Zeichen einer – möglicherweise bevorstehenden – konjunkturellen Eintrübung offenbaren sich bisher lediglich beim ifo-Geschäftsklima. Während hier die Einschätzung der aktuellen Lage zwar im Jahresverlauf zurückgegangen, aber immer noch positiv ist, sind die Erwartungen stärker rückläufig. Letzteres ist dabei zeitlich eindeutig dem Beginn des Ukraine-Kriegs zuzuordnen.

Der ZVEI hat seine Produktionsprognose für 2022 von plus vier Prozent bislang nicht zurücknehmen müssen.

Elektroexporte: Erneuter Rekordwert in Aussicht

Nachdem die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie bereits im vergangenen Jahr mit 226,3 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert markierten, sieht es nach den ersten neun Monaten 2022 und einem Plus von 8,2 Prozent auf 180,3 Milliarden Euro so aus, dass dieser Wert nochmal übertroffen werden dürfte.

Im Ranking der zehn größten Abnehmerländer bleibt China die Nummer eins. Dorthin wurden von Januar bis einschließlich September 2022 Elektroerzeugnisse im Wert von 19,8 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert (plus 5,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum). Bei den Elektroausfuhren in die USA (Rang 2) resultiert im gleichen Zeitraum ein Wert von 17,5 Milliarden Euro, was zum Vorjahr einem starken Anstieg um 22,9 Prozent gleichkommt. Mit einem kumulierten Ausfuhrvolumen von 58,8 Milliarden Euro (plus 7,6 Prozent) für die ersten drei Quartale steht die Eurozone für ein Drittel aller deutschen Elektroausfuhren.

Wenngleich die Exporterwartungen mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs einen ordentlichen Dämpfer erhalten haben, so bewegen sie sich bislang doch weiterhin im positiven Terrain (plus sechs Prozentpunkte).

Kontakt: Matthias Düllmann; Tel.: +49 69 6302 329; E-Mail: matthias.duellmann@zvei.org

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