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Maschinenbau kann sich in herausfordernden Zeiten gut behaupten

Die Ergebnislage der Aktiengesellschaften Lufthansa und Fraport hat sich hingegen wieder erholt: Lufthansa veröffentlicht ein Konzernergebnis von 0,5 Milliarden Euro (plus 2,4 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr) und insbesondere einen sehr starken Sommer mit steigenden Erlösen pro Passagier. Auch die Fraport weist für die ersten drei Quartale des Jahres 2022 ein EBIT von 0,5 Milliarden Euro (plus 186 Millionen Euro) aus. Damit können sich die Unternehmen sukzessive wieder aus ihrer pandemiebedingten Verschuldung herausarbeiten.

Kontakt: Norbert Lübben; Tel.: +49 30 5200 771 30; E-Mail: Norbert.Luebben@bdl.aero

Maschinenbau kann sich in herausfordernden Zeiten gut behaupten

Im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland verfehlte die Produktion im Zeitraum Januar bis September ihr Vorjahresniveau um 0,3 Prozent. Die Auftragslage hätte zwar eine ansehnliche Wachstumsrate ermöglicht. Doch nach wie vor hat sich bei den Knappheiten keine oder allenfalls nur eine unzureichende Entspannung eingestellt. Die Belieferung mit Materialien und Komponenten ist nicht zuletzt auch wegen der Null-Covid-Politik in China nach wie vor von starken Engpässen geprägt. Das gilt vor allem für Elektronikkomponenten. Doch auch im Logistik-Bereich und bei den Fachkräften herrscht in vielen Unternehmen eine Mangelsituation. So klagten im September nach Ergebnissen der VDMA-Blitzumfrage fast vier Fünftel (78 Prozent) aller Maschinenbauer über Fachkräftemangel. Und nur drei Prozent der Befragten rechneten hier mit einer Verbesserung in den nächsten drei Monaten (Abschlusstag der Umfrage: 23.9.2022). In Folge dieser Situation verharrte der Auftragsbestand im August bei einer Reichweite von 12,1 Monaten. Die Knappheiten wirkten sich ebenfalls auf die Kapazitätsauslastung aus: Die Maschinen und Anlagen wurden im Oktober zu 89 Prozent genutzt. Das ist zwar ein hoher Branchendurchschnitt, aber in vielen Unternehmen nicht der Engpass, der die Produktion begrenzt. Es gäbe hier also noch „Puffer“.

Im kommenden Jahr ist für die reale Produktion im Maschinenbau mit einem kleinen Minus zu rechnen. Die Belastungsfaktoren sind zu hoch, um wieder Wachstum generieren zu können. Dies hat sich schon seit geraumer Zeit im Auftragseingang angekündigt: Während er im Schlussquartal 2021 noch auf hohem Niveau verharrte, sank er seit Jahresbeginn 2022 leicht ab. Hier haben viele Faktoren eine Rolle gespielt. So hat sich beim zweitgrößten Handelspartner des Maschinenbaus, der Volksrepublik China, das Wachstum aus vielfältigen Gründen deutlich abgeschwächt. Der Krieg in der Ukraine belastet nicht zuletzt viele europäische Länder in Bezug auf Energiesicherheit und -preise. In vielen –wenn auch nicht in allen – wichtigen Kundenländern des deutschen Maschinenbaus drücken hohe Inflationsraten und stark gestiegene Zinsen auf die Konsumneigung der privaten Haushalte und auf die Investitionslaune der Unternehmen. Die Covid-Probleme sind selbst außerhalb Chinas trotz einer gewissen Entspannung nicht vom Tisch. All dies sorgt bei vielen Kunden für ein hohes Maß an Unsicherheit und genau das ist bekanntlich Gift für die Investitionsgüterkonjunktur. So dürfte die reale Produktion ihr Vorjahresniveau 2023 leicht verfehlen, wobei die hohe Auftragsreichweite auch eine stabilisierende Funktion einnimmt.

Doch auch in diesen herausfordernden Zeiten gibt es Positives zu berichten: Zahlreiche Trends wie Dekarbonisierung, Digitalisierung und Automatisierung und einige nationale so wie supranationale

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