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Bauindustrie: Schwieriges Baujahr 2023 zu erwarten

Die Transformation hin zur E-Mobilität lässt sich deutlich an den Produktionszahlen ablesen. Im August und September war bereits jeder vierte im Inland hergestellte Pkw mit einem E-Motor ausgestattet. Elektro liegt damit als Antriebsart bereits vor dem Diesel (inklusive Mild-Hybrid). In den ersten drei Quartalen liefen sogar 343.100 rein elektrisch betriebene Pkw von den Montagebändern, ein überdurchschnittlicher Zuwachs um 53 Prozent.

Es kommt hierdurch jedoch auch zu einem herausfordernden Umstrukturierungsprozess in der Automobilindustrie, besonders stark sind hiervon aufgrund der geringeren Komplexität eines Elektromotors die Zulieferer betroffen. Dies äußert sich in rückläufigen Beschäftigungszahlen. Insgesamt waren 772.900 Personen (minus zwei Prozent zu Vorjahr) in der Automobilindustrie beschäftigt, bei den Zulieferern waren es 274.000 (minus sechs Prozent).

Export

Mit plus neun Prozent entwickeln sich die Exporte n den ersten drei Quartalen ähnlich wie die Produktion. Hintergrund sind der schwache europäische Markt und die Corona-Lockdowns in China in der ersten Jahreshälfte. Die Exportquote sinkt leicht auf 76,1 Prozent. In den ersten zehn Monaten sind die Ausfuhren um neun Prozent auf 2,13 Millionen Stück angestiegen. Als wichtigster Handelspartner etablieren sich nun die USA mit 255.200 Pkw (plus 25 Prozent), die sich vor Großbritannien mit 238.200 Stück (plus neun Prozent) setzen. Es folgt China mit 199.100 Einheiten (minus ein Prozent).

Kontakt: Alexander Fritz; Tel.: +49 30 8978 423 33; E-Mail: alexander.fritz@vda.de

Bauindustrie: Schwieriges Baujahr 2023 zu erwarten

Bevor die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine mit voller Wucht zuschlugen, entwickelte sich die Baukonjunktur im ersten Quartal noch erwartungsgemäß. Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe legte real um 4,1 Prozent zu, der baugewerbliche Umsatz – auch dank der guten Witterungsbedingungen – um 5,6 Prozent.

Seitdem hat sich das Bild deutlich gewandelt. Zwar legten in den ersten acht Monaten Auftragseingang (10,3 Prozent) und Umsatz (11,5 Prozent) nominal noch jeweils zweistellig zu. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass im Spätherbst die aktuelle Geschäftslage im Bauhauptgewerbe per Saldo noch leicht positiv eingestuft wird.

Diese Zahlen werden allerdings durch die Baupreisentwicklung komplett entwertet. Der Deflator der Bauinvestitionen dürfte im laufenden Jahr bei 18 Prozent liegen, dies ist der höchste Wert in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Diese Steigerungsrate sorgt dafür, dass sowohl beim Auftragseingang als auch beim Umsatz die reale Entwicklung in den ersten acht Monaten bei jeweils minus fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr liegt.

Positiv zu vermerken ist allerdings, dass im Bauhauptgewerbe zur Jahresmitte mit 72 Milliarden Euro der höchste Auftragsbestand seit der deutschen Wiedervereinigung verbucht werden konnte. Zusammen mit der vom ifo-Institut erhobenen Reichweite der Auftragsbestände dürfte dies das Bauhauptgewerbe bis in das Frühjahr des kommenden Jahres auslasten.

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