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INHALTSANGABE

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Bio-Demofeld Tage der offenen Tür, Warmenhuizen, Niederlande

„Bio wird weiterhin diese wichtige Pionierrolle spielen.”

Bram Weijland wenn sie stattdessen billigeres, nicht-chemisch behandeltes konventionelles, Saatgut verwenden könnten?”

Das erste Demofeld

Etwa zur Jahrtausendwende ist die Entscheidung gefallen und Bejo beschloss, in biologische Produktion als vollwertige Firmenaktivität zu investieren. Fred van de Crommert wurde 2000 zum Projektmanager ernannt. Im gleichen Jahr etablierte Bejo sein erstes biologisches Demofeld auf dem Betrieb von Anbauer Jan Schrijver in Warmenhuizen in den Niederlanden.Bio wurde 2002 offiziell ein Betriebsteil. Zu der Zeit leitete Van der Zeijden die Abteilung. „Die Botschaft des Aufsichtsrates war klar,” sagt er. „Ja, wir können das machen und ja, wir müssen das machen. Bio ist nicht zweitrangig, sondern eine vollwertige Aktivität.”

Gegenseitige Verstärkung

Bio-Saatgut hat von Anfang an ein gesundes Wachstum gezeigt. Auf der anderen Seite musste erheblich in Produktion, Bearbeitung und Behandlung investiert werden. Forschung und Neueinstellungen waren ebenfalls notwendig. Ein Resultat davon war, dass es länger als ursprünglich geschätzt dauerte, bis der biologische Betrieb kostendeckend gearbeitet hat. „Neben der direkten Steigerung des Betriebsgewinns besteht der Wert in der Dynamik,” sagt Bram Weijland, Organic Affairs Coordinator bei Bejo. „Unsere biologischen und konventionellen Aktivitäten unterstützen sich gegenseitig. Das Lernen, wie man Gemüse ohne chemische Pestizide und Kunstdünger anbaut, hat sich auch als wertvoll für den konventionellen Anbau und die konventionelle Züchtung erwiesen. Im biologischen Anbau ist Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge wichtig. Man braucht aber vor allem robuste Sorten, die auch bei Krankheits- und Schädlingsdruck gute Endresultate bringen. Diese Qualitäten sind auch im konventionellen Anbau nützlich.” „Die große Herausforderung wird sein, genügend Saatgut zu liefern.”

Bart Kuin

Innovation

Die Wechselwirkung zwischen biologisch und konventionell fördert auch Innovation auf dem Gebiet der Bearbeitung und der Behandlung des Saatguts. Als Beispiel nennt Weijland die nicht-chemische Saatgutdesinfektion. „Heißwasserbehandlung war bekannt, wurde aber selten angewendet, weil sie viel zu teuer war,” sagt er. „Aber die Bio-Produktion beflügelte plötzlich weitere Entwicklungen.Heute ist das, was einst als eine Methode begonnen hat, bei der man Körbe in ein Heißwasserbad tauchte, ein voll automatisiertes System. Und es zeigt seinen Wert auch für konventionelles Saatgut.“ Biologisch kann auch hinsichtlich der Entwicklung von resistenten Sorten Innovationen fördern. Bejo und De Groot en Slot entwickelten die erste Zwiebelsorte mit einer hohen Resistenz gegen Falschen Mehltau – ein Durchbruch. Die Sorten Restora F1 und Hylander F1 erfüllen auch Anforderungen von konventionellen Anbauern, genauso wie die rote Zwiebelsorte Redlander F1.

Ein vollentwickelter Markt

Heute hat sich der Anbau und der Verkauf von biologischem Gemüse in Europa und Nordamerika zu einem ausgereiften Markt entwickelt. Regierungen haben sich des Sektors angenommen und kümmern sich um ihn. 2020 hat die Europäische Kommission als Teil ihres `Green Deal` die `Vom Feld auf den Tisch`-Strategie gestartet, mit dem Ziel, die Bio-Anbaufläche in der EU bis 2030 auf 25 % zu erhöhen.

Gesetze zu biologisch produziertem Saatgut

Bejo erwartet, dass die Nachfrage nach biologischem Saatgut weiterhin stetig wachsen wird. Die EU ordnet die Verwendung von Bio-Saatgut im biologischen Anbau an. Während für einige Gemüsearten noch Ausnahmegenehmigungen für die Verwendung von nicht-chemisch behandeltem, konventionellem Saatgut erhältlich sind, sollen sie bis 2036 abgeschafft werden. Kuin sagt: „Die Herausforderung wird die Bereitstellung von genügend Saatgut sein, nicht nur hinsichtlich der Menge, sondern auch bezüglich Qualität und Sortimentsbreite. Wir arbeiten alle daran.”

Biologisch: Weiterhin alles herausholen

Mittlerweile verändert sich auch der konventionelle Anbau. Bejo glaubt, dass es zwei eigene, sich perfekt ergänzende Marktsegmente gibt. Weijland sagt: „Wir erwarten, dass die konventionelle Landwirtschaft weiterhin nachhaltiger werden wird. Sie verwendet bereits immer weniger Kunstdünger und chemische Pestizide. Während sich der konventionelle Anbau in Richtung Bio-Anbau bewegt, geht der Bio-Anbau einen Schritt weiter. Beide Anbaumethoden werden weiterhin den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren und der Bio-Sektor wird noch mehr den Fokus auf widerstandsfähige Sorten und Anbausysteme setzen. Und so werden wir fortfahren, diese wichtige Pionierrolle zu spielen.”

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