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FRANKREICH: RICHTLINIEN FÜR BIO-ANBAU

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VORWORT

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BIOLOGISCHE STECKZWIEBELN

SEIT JETZT 20 JAHREN ARBEITEN DIE ZÜCHTER VON BEJO/ DE GROOT EN SLOT (BGS) INTENSIV AN STECKZWIEBELN. SEIT 2003 HABEN STECKZWIEBELN IHR EIGENES ZÜCHTUNGSPROGRAMM BEI BGS. WIR BRINGEN NEUE SORTEN UNTER DEM MARKENNAMEN ‘QUALITY INSIDE’ AUF DEN MARKT. SIE BESITZEN DIE EINZIGARTIGE GENETIK, DIE DER MARKT VERLANGT. ÜBER DIE JAHRE HAT BGS EIN UMFASSENDES SORTIMENT AN STECKZWIEBELSORTEN ENTWICKELT.

Steckzwiebelanbau ist in den späten 1930ern in den Niederlanden eingeführt worden. Die ersten sehr schossfesten Sorten kamen aus Osteuropa. Dies ist eines der wichtigsten Prinzipien in der Genetik der Steckzwiebeln.Vorteile des Anbaus von Zwiebeln über Steckzwiebeln im Vergleich zu direkt gesäten Zwiebeln sind eine frühere Erntezeit, ein höherer Trockensubstanzgehalt und weniger Tageslängenabhängigkeit.

Steckzwiebeln bieten extra Vorteile für Bio-Anbauer, inklusive Beikrautkontrolle, weniger empfindliche Pflanzenbestände und eine hohe Resistenz gegen biotische und abiotische Stressfaktoren. Steckzwiebeln sind auch entscheidend bei der Sicherstellung einer ganzjährigen Versorgung mit Zwiebeln. Verfügbarkeit/Liefertermine biologischer und nicht-chemisch behandelter Steckzwiebeln auf Anfrage. Anbauer können ab Juni beginnen, die frühen Bejo-Sorten Troy F1 und Jetset F1 zu ernten. Bas Heineke (links) and Joost Litjens (rechts)

Genetik

Seit dem Start des Quality Inside-Züchtungsprogramms haben sich die BGS-Züchter auf zukunftsorientierte Hybriden fokussiert, die für die Anbauer eine größere Verlässlichkeit bieten. Kunden können Qualitätsaspekte, wie hohe Resistenz gegen Falschen Mehltau, Unempfindlichkeit für Fusarium, Schalenfestigkeit, starkes Wurzelsystem und längere natürliche Austriebstoleranz, erwarten. Dank der Verfügbarkeit eines großen Genpools können die BGS-Züchter mehr oder weniger alles entwickeln, was der Markt nachfragt. Das braucht Zeit, viel Zeit. Aber das Quality InsideZüchtungsprogramm beginnt, sich bezahlt zu machen.

Neue Sorten

Eine der ersten, neuen Sorten, die wir herausgebracht haben, war Boga F1 - die erste Steckzwiebelsorte mit einer hohen Resistenz gegen Falschen Mehltau. Boga F1 ist dank ihres starken Wurzelsystems extrem wüchsig. Es ist keine Überraschung, dass sie an Standorten wie Österreich populär ist, wo kontinentales Klima mit relativ warmen, trockenen Sommern herrscht. Aber Boga F1 kann auch in gemäßigten Gebieten, wie Nordwest-Europa, wachsen. Dort macht die Sorte normalerweise kürzere oder gar keine Stressperioden durch und wächst deshalb dort einfacher. Deswegen ist es in gemäßigten Gebieten wichtig, Boga F1 ausreichend eng zu pflanzen und sparsamer zu düngen, damit die Zwiebeln nicht zu schnell zu groß werden.

Es ist noch viel mehr in der Pipeline. Zum Beispiel werden wir unser Sortiment mit hoher Resistenz gegen Falschen Mehltau erweitern. Wir arbeiten an frühen roten und gelben Sorten, die keine Wärmebehandlung (gegen Schossen) brauchen. Aber, wie erwähnt, dauert das lange. BGS arbeitet weiter an einem starken Programm von Steckzwiebeln und Säzwiebeln, sowohl konventionell als auch biologisch. Das Ziel ist ein Zwiebelprogramm, das jeder nützen kann - für alle Anbauziele, Bodentypen oder geografische Lagen.

BIO-KOHL: ‘ARBEITET NICHT ZU HART, ABER ERLEDIGT VIEL’

BIO-KOHL IST ARBEITSINTENSIV UND SEHR EMPFINDLICH. IHN ANZUBAUEN IST WIRKLICH EINE SPEZIALAUFGABE. EIN BETRIEB IM NIEDERLÄNDISCHEN ORT BIDDINGHUIZEN HAT SICH DIESER ANGENOMMEN. SEIT EINIGEN JAHRZEHNTEN KONZENTRIEREN SIE SICH AUF DEN ANBAU UND DIE VERARBEITUNG VON BIOLOGISCHEM WEISSKOHL, ROTKOHL, SPITZKOHL UND CHINAKOHL. WIR HABEN MIT HUIB UND JOOST RIJK GESPROCHEN, DIE MIT HENNIE, HUIBS FRAU, DEN RIJK-HARTKAMP-BETRIEB FÜHREN.

Von konventionell zu biologisch

Huib, 64, hat den Bio-Anbau immer unterstützt. Seit 1984 hat er immer mehr Anbauer umstellen sehen. Aber er war nicht sofort überzeugt, dass es etwas für ihn ist.

Dennoch hat der Betrieb beim Start 1990 mit verschiedenen Rückschlägen kämpfen müssen

„Bejo macht viele Entwicklungen im biologischen Bereich. Wir arbeiten gerne daran mit.”

Joost Rijk und die Aussichten waren nicht rosig – teilweise, weil das Stück Land ziemlich klein war. 1993, im letzten Jahr, in dem Anbauer in den Niederlanden sofort die offizielle Umstellung auf biologisch machen konnten, hat Huib den Schritt gewagt. Er hat den Betrieb bis Herbst unter Verwendung konventioneller Methoden geführt und im folgenden Jahr hat er biologische Produkte angebaut.

Viele Hände machen die Arbeit leicht

Wenn es um Kohl geht, dann sind die Unterschiede zwischen biologischer und konventioneller Landwirtschaft signifikant, sagt Joost, 28. „Im konventionellen Anbau geht es um Ladewagen, aber wir verwenden Paletten. Qualität ist auch ein großes Thema, wegen der Empfindlichkeit der Gemüseart.”

Huib sagt: „Biologisch ist einfach schön. Ich war es immer gewohnt, alleine zu arbeiten. Ich habe es nicht anders gekannt, aber im Rückblick war es ziemlich langweilig. Jetzt brauchen wir immer Leute. Viele Anbauer zögern, die Umstellung auf biologisch zu machen, weil sie die Idee des MitarbeiterManagements nicht mögen. Aber das ist etwas, was man lernen kann.”

Joost und Huib sagen ihren Arbeitern immer: „Arbeitet nicht zu hart, aber erledigt viel.” Es gibt nur einen Weg, das zu schaffen – effektiv arbeiten. Joost erklärt: „Oft geht es um die kleinen Dinge. Beikrautkontrolle mit einer Hacke scheint einfach zu sein, aber sie ist eine der härtesten Arbeiten, weil man es richtig können muss. Das ist Präzisionsarbeit; wenn man zu grob mit dem Bestand umgeht, dann kann man schnell Schäden verursachen.“ Im Sommer 2020 haben sie am Saisonarbeiter-Projekt teilgenommen, das von der Handelsgesellschaft Bionext und der Arbeitsagentur Nijk Agro initiiert wurde, um Menschen aus dem niederländischen Gastgewerbe und dem Kultursektor während der Pandemie zu helfen, neue Jobs zu finden. Huib sagt: „Das waren großartige Arbeitnehmer - harte Arbeiter mit weitreichenden Interessen. Nette Leute machen die Arbeit einfacher.”

Eine Spezialaufgabe

Warum sich also auf Kohlarten konzentrieren? Joost erklärt: „Nachfrage nach biologischem Kohl ist vor einigen Jahren plötzlich aufgekommen. Wir haben eine neue Lagerhalle errichtet und eine Verarbeitungslinie eingebaut. Seit wir in der Lage sind, das ganze Jahr über zu liefern, sind wir ein attraktiver Lieferant für eine große Spannbreite von Kunden - sowohl Supermärkte als auch Verarbeiter, in den Niederlanden und darüber hinaus.”

Er fügt hinzu: „Jeder will sich breit aufstellen, aber nicht jeder will Kohl anbauen. Für lange Lagerung muss man absolut von Hand ernten. Wir arbeiten mit anderen Anbauern zusammen. Wir bearbeiten total etwa 20 Hektar Kohl für einige biologische Anbauer im Gebiet. Wir ernten selber oder wir liefern die Arbeiter und die Geräte.”

Kooperation

Um eine kontinuierliche Lieferung sicherzustellen, halten sich Joost und Huib an einen straffen Zeitplan und arbeiten eng mit Bejo und dem Jungpflanzenbetrieb zusammen. „Wir wählen die Sorten aus und Bejo liefert das Saatgut,” Joost sagt: „Der Jungpflanzenbetrieb zieht die Pflanzen an. Er muss acht Wochen im Voraus wissen, wie viele Pflanzen von welchen Sorten er produzieren muss.” Ronald Hand, ihre zuständige Kontaktperson von Bejo, unterstützt und berät sie bei der Anbauplanung. „Ronald besucht oft andere Anbauer und er liebt es, weiterzudenken und sein Wissen mit uns zu teilen,” erklärt Joost. „Die Züchter von Bejo haben viel Fachwissen und wir haben gerne Vorteile davon.” Er und sein Vater schätzen auch die Offenheit von Bejo für Versuche. „Bejo macht viele Entwicklungen auf dem Bio-Gebiet,” verdeutlicht Joost. „Wir haben Freude an der Arbeit mit Hybriden und auch an neuen Sorten und wir mögen die Zusammenarbeit daran.” Joost (links) und Huib Rijk (rechts)

Pläne und Möglichkeiten

Neben seiner Arbeit auf dem Rijk-Hartkamp-Betrieb leitet Joost die `Wageningen University & Research’s Farm of the Future` in Lelystad. Er mag diese Arbeit, aber wenn Huib in Rente ist, wird es schwierig sein, diese mit dem arbeitsintensiven Kohlanbau zu kombinieren. So wird Joost wählen müssen. Im Moment jedoch ist die Zukunft offen. „Der Betrieb hat viele Herausforderungen,” weiß er. „Zu allererst sind die Arbeitskräfte immer noch ein wichtiges Thema. Weil die meiste Arbeit nicht mechanisiert ist, ist sie, speziell für rumänische und polnische Arbeiter, nicht immer so attraktiv. Auch die Qualität von biologischem Gemüse variiert und es ist empfindlich, zum Beispiel, für Thrips und Erdflöhe. Letztendlich summieren sich die Kosten und der Frischmarkt ist nicht immer ein zuverlässiger Kunde.”

Garantierte Verkäufe bieten jedoch Möglichkeiten. „Fermentierte Lebensmittel, wie Sauerkraut und Kimchi, sind in letzter Zeit in Mode,” verdeutlicht Joost. „Letztes Jahr haben wir der GKZ-Sauerkrautfabrik zwei Lieferungen von je 25 Tonnen Chinakohl geschickt. Und wir sind der Anbauer-Kooperative Nautilus Organic wieder beigetreten. Das geschah hauptsächlich aus Verwaltungsgründen - unsere Rechnungsstellung läuft jetzt über sie. Aber sie arrangieren auch die Verkäufe und neue Geschäfte können letztlich bei uns landen. Mitglied zu sein, bedeutet, dass wir weniger von der `Gnade` individueller Kunden abhängig sind.”

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