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Einsatz für den Artenschutz Quelle: privat
ST. GEORGEN - Der 3. März ist Tag des Artenschutzes. Alljährlich ein Anlass, wieder einmal genau hinzusehen und sich zu überlegen, was jeder von uns für den Artenschutz tun kann. Wer sich diesbezüglich informieren möchte, kann dies unter anderem auch im Artenschutzzentrum St. Georgen tun.
Petra Steiner mit einigen ihrer Papageien.
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ie UN Konvention des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES hat den 3. März als Tag des Artenschutzes ausgerufen, um auf die Bedeutung des Artenschutzes und seinen Wert für eine nachhaltige Entwicklung hinzuweisen. Dass viele Arten von Pflanzen und Tieren in dramatischem Tempo verschwinden, davon weiß Petra Steiner vom Artenschutzzentrum St. Georgen klar zu berichten. „Generell kann man sagen, dass Lebensräume quantitativ aber auch qualitativ weltweit ständig abnehmen. Der ungebremst fortschreitende Lebensraumverlust
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Petra Steiners Naturgarten.
ist der Hauptgrund für den Verlust der Arten“, erklärt sie. Auch in Südtirol sind laufend Veränderungen im Gang, die sich negativ auf die Ökologie des Landes auswirken. Immer noch werden landschaftliche Kleinode für touristische Interessen Einzelner verbaut, Wälder und Waldrandflächen zu intensivlandwirtschaftlichen Zwecken umgebaut oder gar ein letzter Auwald mit zahlreichen Arten der roten Liste für die Errichtung eines Industriegebäudes mit Parkplätzen gerodet, wie dies das Schicksal des Brixner Auwaldes zu sein scheint.
ARTENSCHUTZZENTRUM ST. GEORGEN
weiter in die Landschaft aus. Die Natur steht unter massivem Druck.
2003 hat Petra Steiner den gemeinnützigen Verein SOS Papageien GEMEINSAM GEGEN gegründet und zwei Jahre später DAS ARTENSTERBEN ein kleines Artenschutzzentrum in Doch es gibt auch zahlreiche MögSt. Georgen gebaut. Dort fanden lichkeiten, Biodiversität im eigenen verschiedene Tiere aus nicht art- Garten zu fördern. Die Anlage eines gerechter Haltung eine neue Hei- Naturgartens kann ein emotionales mat. Bunte Vögel und gepanzerte Gegengewicht zur intensivierten Reptilien überraschen die Besucher Landschaft sein, ein aktiver, perbei exotischer Geräuschkulisse und sönlicher Einsatz zum Schutz der tropischen Temperaturen. Aber Arten. Auch im städtischen Bereich auch der an die Anlage grenzen- braucht es ein klares „Zurück zur de Gartenbereich ist ungewöhn- Natur“, blühende Rasen und Wielich und zeigt Beete und Wiesen sen anstelle von hochgedüngten mit heimischen Wildblumen und und arbeitsintensiven Zierpflanzahlreichen Verstecken für kleine zen können Lebensräume für den Wildtiere. Passanten inszenieren und indirekt „Die Wiesen der Tallage sind zu ein- erziehen. „Große Laubbäume sind tönigen grünen Wüsten verkommen ein eigenes Universum und haben und sogar Haselnusssträucher ver- eine höhere Daseinsberechtigung schwinden allerorts. Da sie für viele als unser Hang zur ständigen VerWildbienen die erste Pollenquelle änderung der äußeren Umgebung“, des Jahres sind und Wildbienen erzählt Petra Steiner und fährt oft einen sehr kleinen Flugradius fort: „Zum Schutz der Artenvielfalt haben, kann das das Ende einer braucht es dringend eines: einen Population bedeuten. Alle unse- Korridor aus Naturräumen, der sich re Eingriffe in die Natur haben wie eine Lebensader durch die TalFolgen“, sagt Petra Steiner. Auch landschaft zieht.“ Das sei Aufgabe die Störzeiträume und Störzonen der Politik und der Gesellschaft weiten sich beispielsweise durch und müsse bald umgesetzt werden. unsere Freizeittätigkeiten immer Denn die Zeit drängt. (SH)