Quelle: Tiroler Burgenbuch Band 9 Pustertal
kultur
Über die Burg Taufers und deren Bewohner TEIL II - Die Herren von Taufers waren nicht die ersten Ansässigen auf der Burg. Die Geschichte von Burg Taufers und das Geschlecht der Herren von Taufers soll hier näher angeführt werden. DIE LETZTEN JAHRZEHNTE Als Ulrich II. im Jahre 1293 verstarb, stand seinem Sohn Hugo VI. mit Ulrich IV. ein immer noch mächtiger Exponent des Geschlechtes zur Verfügung. Zwischen ihnen kam es 1306 zu einer Teilung des Tauferer Besitzes. Die Burg Taufers mit anderen Gütern und Rechten, die zum Großteil in weitgehend geschlossener Lage im Ahrntal zu lokalisieren war, fiel an Hugo, während Ulrich als wichtigstes Objekt die Burg Neuhaus bei Gais und dazu verstreuten Besitz im gesamten Pustertal zugesprochen bekam. Dieser Teilungsvertrag, der vom Herzog von Kärnten-Tirol mitbesiegelt wurde, erfuhr im Juni desselben Jahres auch die Bestätigung der Albertiner. Zu dieser Linie des Hauses Görz, die das gesamte östliche und weite Teile des mittleren Pustertales bis zur Mühlbacher Klause beherrschte, pflegte in der Folgezzeit vor allem Ulrich IV. enge Beziehungen, während Hugo VI. bis zu seinem Tode im Jahre 1309 und nach ihm seine Witwe und seine Tochter in engerer Verbindung mit den Meinhardinern 26 standen. Mit Ulrich IV. starben die
Herren von Taufers im Jahre 1336 aus, ihr Erbe, rund die Hälfte des ungeteilten Tauferer Besitzes, traten die Grafen von Görz aus der albertinischen Linie an, die aufgrund von Ulrichs Ehe mit Katharina seine nächsten Verwandten waren. Um diese Zeit lebte noch eine Tochter Ulrichs II. mit Namen Elsbeth, die in ihrer Jugend mit ihrem Vater nach Österreich gekommen war und dort Hadmar von Schhönberg, einen Ministerialen der Kuenringer geheiratet haben. Noch vor 1300 kehrte sie nach Tirol zurück und ließ sich zunächst in Brixen nieder,wo sie in einem Nahverhältnis zum Klarissenkloster stand. Ihrer wird hier deshalb gedacht, weil sie um 1312 in die von Herzogin Ottos Gemahlin Euphemia gegründete Meraner Niederlassung dieses Ordens eintrat und diese mit so reichen Zuwendungen bedachte, dass sie als Miitstifterin zu betrachten ist. 1320 wurde sie zur Äbtissin gewählt. In den dreißiger Jahren trat mit der inzwichen verwitweten Agnes von Kirchberg eine weitere gebürtige Taufererin ins Meraner Klarissenkloster ein und
stand diesem zeitweilig ebenfalls als Äbtissin vor. Bereits vor dem offiziell rechtskräftigen Erwerb von Taufers durch die Meinhardiner wurde das dadurch neu entstandene Amt von deren gut ausgebebildetem Verwaltungssysem. Über den Anteil, der 1306 an Hugo VI. gefallen war und zu dem auch die Burg Taufers gehörte, verfügte nach dessen Tode der Tiroler Landesfürst, während es Ulrich IV. nicht gelang, seine Ansprüche geltend zu machen. Alle Taufers betreffenden Rechtshandlungen von Hugos Witwe Margarethe, seiner noch lebenden Mutter Euphemia und seiner Tochter Agnes waren gezielt auf die politischen Absichten und Wünsche Herzog Heinrichs zugeschnitten und machten deutlich, dass dieser auf die Einverleibung des Tauferer Erbes in die Grafschaft Tirol hinarbeitete. 1313 heiratete Agnes von Taufers Graf Konrad d. Jüngeren von Kirchberg. Das Zustandekommen dieser Verbindung hatte Herzog Heinrich nach Kräften gefördert, denn es war abzusehen, dass der Kirchberger den fernab
von seinem Stammland gelegenen Besitz, der durch diese Ehe an ihn fiel, abstoßen würde. Dazu kam es 1325. Bereits vor dem offiziell rechtskräftigen Erwerb von Taufers durch die Meinhardiner wurde das neu entstandene Amt von dem gut ausgebildeten Verwaltungsssystem durchdrungen und mit landesfürstlichen Pflegern besetzt, die auch Burggrafen waren. Als nach dem Tode des Kardinals eine Befriedung herbeigeführt werden konnte, kam das Hochsttift erneut in den Besitz des Schlosses und die zu diesem Zeitpunkt arg verfallenen und vernachlässigten Anlagen ermunterten Bischof Georg Golser (1464-1488), das von Cusanus begonnene Werk fortzusetzen und die Wehrhaftigkeit der Burg zu verstärken, doch Bischof Melchior von Meckau (1488-1509) überließ Taufers wieder den Habsburgern, und so kam das Hochhloss als Pfand an die adelige Familie Fieger aus Hall. Obwohl die neuen Gerichtsherren alle Hände voll zu tun hatten, um sich der anstürmenden Bauernrebellen zu erwehren und die anschließend im Tal so erfolgreich agierende Wiedertäuferbewegung zu