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Der Sachsenkönig in Sand in Taufers „Ich bin über die Gegend von Sand und die vielen schönen Spaziergänge voll des Lobes!“, Friedrich August III., König von Sachsen.
ERLESENER URLAUBSORT König Friedrich August III. erreicht am 11. Juli 1914 um 9 Uhr abends von Lienz kommend Windisch-Matrei, wo ihn die Bewohner mit Hochrufen begrüßen, er steigt im Gasthof des Natalis Obwexer ab und nimmt dort neben Einheimischen und Gästen das Abendessen ein. Am 12.7. um 7 Uhr früh besucht der König in der Dekanatskirche die Hl. Messe und steigt sodann mit seinen
Quellen: Archiv Josef Feichter und Christof Haidacher
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or 90 Jahren, am 18. Februar 1932 verstarb in Szczodre (Polen) Friedrich August III. Im Jahr 1914 verbrachte der letzte König von Sachsen (1865-1932), in Sand in Taufers samt Familie und Hofstab seine Sommerfrische. Doch es war kein Zufall, der ihn hier verweilen ließ, denn bereits zuvor begaben sich Kundschafter und der Leibarzt des Königs nach Sand, prüften Ort und Umgebung, nahmen Wasserproben, sowie Luftund Luftdruckmessungen vor. In die engste Auswahl für eine königliche Sommerfrische kamen Davos (CH) und Bad Kleinkirchheim (A) - Sand aber hat alle übertrumpft! Als Domizil entschied man sich für das Schlosshotel Schrottwinkel in schattiger Lage. Einzige Bedingung dort war der Zubau einer Glasveranda, wo sich die königliche Familie abgesondert aufhalten könne. Der Zubau wurde sogleich veranlasst, schon allein deshalb, weil der König plante, hier für mehrere Jahre seine Sommerresidenz einzurichten.
Festlich gekleidete Sandner Kinder, Honoratioren und Musikkapelle bereiten dem Sachsenkönig einen feierlicher im Park des Schlosshotels Schrottwinkel.
Der König Friedrich August III. von Sachsen.
Adjutanten, zwei Dienern und vier Bergführern durch das Tauerntal zur Pragerhütte auf, wo er nächtigt. Am 13. besteigen sie den Großvenediger und erreichen den Gipfel um 10 Uhr. Nachmittags erfolgt der Abstieg zur Johanneshütte; am 14.7. kehrt der König nach Wind.-Matrei zurück. Die geplante Tour Krimmlertörl – Warnsdorferhütte - Birnlücke und Abstieg nach Kasern unterbleibt; am selben Tag langt in Sand ein Telegramm ein, die Sendung von mehreren Zweispännern nach Kasern sei abzusagen. Am 15. Juli 1914 morgens trifft mit dem Postzug die königliche Familie mit Gefolge aus Dresden kommend in Bruneck ein und fährt mit einem „Separatzug“ der Lokalbahn nach Sand, wo sie mit Böllerschüssen empfangen wird. Um 9 Uhr 32 Minuten trifft ebenso der Sachsenkönig mit dem Schnellzug
sinnen Maria Alix Luitpolda (190190), Margarete Carola Wilhelmine (1900-62) und Anna Monika Pia (1903-76), weiters die Obersthofmeisterin v. d. Gabelenz-Linsingen, die Hofdame Fräulein v.d. Decken, der Gesandte Herr v. Stieglitz, sowie der Flügeladjutant des Königs Major Horst v. Metzsch (1874-1946). „Die hohen Gäste sind über die Gegend von Sand und die vielen schönen Spaziergänge voll des Lobes“: Am 17. Juli unternimmt die königliche Familie einen Ausflug zum Tobel, die Prinzessinnen fahren zum Toblgasthof nach. Der König mit dem Prinzen und den zwei älteren Prinzessinnen steigen durch die Toblschlucht ab, besichtigen die Wasserfälle und kehren zu Fuß nach Sand zurück. Am 18.7. unternimmt der Monarch einen Ausflug nach Pojen und steigt über Ahornach nach Sand ab.
aus Lienz kommend in Begleitung seines Adjutanten in Bruneck ein und fährt mit der Lokalbahn nach Sand, „er trägt Touristenkostüm“. Am Bahnhof empfangen ihn der Bezirkshauptmann Ritter von Strele, der k.k. Gendarmerie-Oberleutnant Neumann und der Stationschef Bittesnek. Der König wird mit Böllerschüssen und von zahlreichen Schaulustigen am Bahnhof begrüßt. Beim Eingang ins Hotel Schrottwinkel heißen weißgekleidete Mädchen den König willkommen, überreichen Blumen und tragen Gedichte vor. Der König will bis zum 4. August in Sand verweilen und von dort aus Hochtouren unternehmen.
EIN WEIHEVOLLER SOMMERABEND In Begleitung des Königs befinden sich die Kinder: Prinz Ernst Heinrich (1896-1971), die Prinzes-
Wir ziehen um!
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