SIEBENEICH - (pka) Das Licht der Welt erblickte Georg Patauner am 23. April 1952 im „Grieserhof“, damals eine überaus beliebte Geburtenstätte nicht nur für die Grieser, sondern auch für viele Auswärtige. Aufgewachsen ist Georg zusammen mit 5 Schwestern auf dem Obst- und Weinhof „Patauner“ in Siebeneich, wo er auch zur Volksschule ging. Von 1966 bis 1969 besuchte er im Kloster Neustift die Mittelschule, im Anschluss daran die Landwirtschaftsschule in Laimburg. Bereits als Schüler lernte er die kirchlichen Gepflogenheiten kennen, denn er war stets sehr früh auf den Beinen. Schon um 6 Uhr morgens galt es, bei der Frühmesse den Ministrantendienst – damals immer in lateinischer Sprache – beim Deutschordenspriester Pater Romedius Girtler (bekannt als Bienenmuch) mitzugestalten. „Es ist für mich eine schöne Erinnerung, vielleicht auch deshalb, weil wir als Ministranten immer ein besonderes und reichliches Frühstück bekommen haben“, erzählt schmunzelnd Patauner. Als einziger Bub unter 5 Schwestern war es eine „ausgemachte“ Sache, dass „ich später einmal den Obst- und Weinhof meiner Eltern übernehmen werde. Und im Jahr 1984 war es dann so weit. In der Zwischenzeit bin ich aber selbst in ‚Rente‘, helfe aber weiterhin meinem Sohn bei der Bewirtschaftung.“ Georg ist seit 1982 mit Evi Pircher aus Schenna verheiratet, aus der Ehe entsprossen die beiden Kinder Johanna (1984) und Christoph (1988), inzwischen ist Georg auch stolzer Opa von Hannes und Jakob. Wo war oder ist aber Georg Patauner überall dabei? Es ist schwierig, all seine ehrenamtlichen Tätigkeiten aufzuzählen, denn man könnte die
Ein glückliches Paar: Evi und Georg Patauner.
Foto Sigrid Haller
PORTRAIT
„Der Umtriebige“
Georg Patauner Er ist ein Gesellschaftsmensch, vor allem aber im Vereinsleben beheimatet. Wo immer es galt, helfend und ehrenamtlich tätig zu sein, war und ist Georg Patauner zur Stelle. Ob bei der Feuerwehr, im örtlichen Pfarrgemeinderat, in jungen Jahren bei der Bauernjugend oder seit einer gefühlten Ewigkeit beim Männergesangverein Gries – Georg ist immer anzutreffen, wo Not am Mann besteht. Jetzt aber, wo er in diesen Tagen sein 70. Lebensjahr feiert, lässt er es ein bisschen ruhiger angehen, was aber für ihn nicht so einfach sein dürfte. Seine Erfahrung und seine Ratschläge sind nämlich allenthalben gefragt. eine oder andere wohl vergessen. Angefangen hat er schon in jungen Jahren, sich bei den örtlichen und auch übergemeindlichen Vereinen und Verbänden einzubringen. So war Georg Ende der 60er Jahre Leiter der Katholischen Jugend und im Kirchenchor Siebeneich aktiv. 1972 stand die Gründung der Ortsgruppe Siebeneich der Bauernjugend an und er wurde deren Leiter bis zu seinem 35. Lebensjahr. Zudem war er auch Bauernbundvertreter im Ortsrat von Terlan. Gleichzeitig stand er 20 Jahre lang als Obmann dem Frostwarndienst vor und wies damals schon auf die
sich abzeichnende Wassernot hin. Von 1981 bis 2000 war Georg Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Siebeneich, unzählige Einsätze zu jeder Tagesund Nachtzeit waren dabei erforderlich. Für diesen Dienst am Nächsten bekam er die „Verdienstmedaille in Gold“ überreicht. Damit aber nicht genug: als Vorstandsmitglied in der Kindergarten-Genossenschaft hat er zusammen mit Gleichgesinnten beim Aushub des Kindergarten-Neubaus tatkräftig mitgeholfen. Insgesamt 20 Jahre lang war Georg Mitglied des örtlichen Pfarrgemeinderates, eine Amtsperiode dessen Präsident.
Seit nahezu einem halben Jahrhundert – seit 1974 – gehört Georg auch als Sänger dem Männergesangverein Gries an. Und genau ein Vierteljahrhundert, von 1994 bis 2019, war er dessen überaus rühriger Obmann, der sich um zahlreiche Auftritte des MGV Gries im In- und Ausland organisatorisch kümmerte und Sängerfreundschaften pflegt. Kein Wunder, dass auch im Chorverband – als Bezirksobmann von Bozen war er bis 2015 tätig – seine Fähigkeiten und sein Engagement gefragt waren. „All meine Ämter und Funktionen in den Vereinen, die ich in den vergangenen Jahrzehnten ausgeübt habe, wurden von mir stets ehrenamtlich abgewickelt. Entschädigungen gab es dafür keine, höchstens für tatsächlich entstandene Spesen.“ Am Herz liegen Georg insbesondere die sozialen Auftritte wie beispielsweise im Blindenzentrum St. Raphael oder in den Altersheimen, „den Reinerlös beim Adventssingen, das wir alle 2 Jahre abhalten, führen wir einem wohltätigen Zwecke zu.“ Ist bei all diesen Tätigkeiten überhaupt noch Platz für Privates oder Hobbys? Ab und zu nimmt sich Georg Patauner auch hier ein bisschen Zeit: Neben Skifahren und Schwimmen ist er noch ein begeisterter Tänzer.
MGV-Obmann Georg Patauner bei der Verleihung eines Ehrenabzeichens an einen verdienten Sänger; links im Bild der verstorbene Abt vom Kloster MuriGries, P. Benno Malfér.
Feuerwehrkommandant Georg Patauner hält die Rede anlässlich der Einweihung der Feuerwehrhalle in Siebeneich.
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