DEN BÄUERINNEN DAS WORT
In Zusammenarbeit mit
Im Netz der Gesellschaft 40 Jahre Südtiroler Bäuerinnenorganisation – 40 Jahre Bäuerinnen Netzwerk. Das heißt untereinander Fäden spinnen und Netze knüpfen.
Von Anfang an war die Netzwerkarbeit innerhalb und auch außerhalb der Südtiroler Bäuerinnenorganisation sehr wesentlich für die Verbandstätigkeit. Die Organisation sah sich als Plattform für die Anliegen, Forderungen und Wünsche der Bäuerinnen, die gemeinsam nach außen getragen wurden, um für die Bäuerinnen etwas zu bewegen, um sie sichtbar zu machen und um ihnen eine Stimme zu geben. Diese Gemeinschaft, die entstand, gab den Bäuerinnen Sicherheit. Und das tut sie immer noch. Es bleibt nach wie vor eine große Aufgabe und zugleich auch eine Herausforderung, dieses Netzwerk weiterzupflegen, weiterzuknüpfen und das Netzwerk zu stärken. Funktionärinnen des Bezirks Bozen zeigen dieses Netzwerk auf.
NETZWERKE ÜBER DIE GRENZEN HINAUS
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Eine, die das Netzwerk über die Grenzen hinaus aufgebaut hat, ist die ehemalige Landesbäuerin Gretl Schweigkofler. Von Anfang an gab es Bemühungen, mit den Bäuerinnen aus Österreich, Bayern und Graubünden Kontakt aufzunehmen. „Anfang der 1980er Jahre war eine Vertretung der Südtiroler Bäuerinnenorganisation zu Gast bei der Jubiläumssitzung des Fachausschusses der Nordtiroler Bäuerinnen der Landwirtschaftskammer in Burgeis. Dabei wurden die ersten Grundsteine für die wertvolle Zusammenarbeit gelegt,“ erzählt Schweigkofler. Immer wiederhabensich Vertreterinnen der Südtiroler Bäuerinnenorganisation bei Informationsbesuchen weitergebildet:
Straßburg, Rom, Innsbruck …. „Ich erinnere mich noch gut an die Teilnahme an Festveranstaltungen, wie z.B. 100 Jahre Landfrauen Berlin und Bundesbäuerinnentag in Wien sowie beim Weltgipfel der Landfrauen in Genf, wo an Martina Lintner der Preis für die Kreativität der Landfrauen überreicht wurde.“ Diese Begegnungen waren der Grundstein für das heutige internationale Netzwerk der Bäuerinnen.
Sechsländertreffen 2014: Diese Treffen sind ein gutes Beispiel für erfolgreiche Netzwerkarbeit.
FRAUENTHEMEN DURCH NETZWERKARBEIT FORCIEREN
NETZWERKE UNTER DEN BÄUERINNEN
Eine „Netzwerkerin“ war auch Maria Anna Plunger, ehemalige Bezirksbäuerin von Bozen. Sie war stets verbandspolitisch engagiert und viel für die Bäuerinnen unterwegs. Sie verstand es, Bäuerinnen zu motivieren und zu begeistern. „Das gemeinsame Feste feiern, die Pflege der Geselligkeit, die Teilnahme an Aus- und Weiterbildung sowie an Veranstaltungen der bäuerlichen Organisationen waren wichtig, um das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bäuerinnen zu stärken.“ Auch die Gespräche mit anderen Frauengruppen; z.B. SVP Frauen, Frauen im Handwerk, Frauen helfen Frauen waren von Anfang an wichtig und haben der SBO Sichtbarkeit verschafft. „Projekte wie das Trachtenbuch “Inser beschtes G´wond“ und das Brauchtumsbuch „Lebendige Bräuche in Südtirol “wären ohne die gute Zusammenarbeit mit vielen Personen und Institutionen nicht zustande gekommen, auch nicht das Bäuerinnen-Dienstleistungsportal, welches heute für viele Bäuerinnen ein wichtiges Netzwerk bietet“, ist Maria Anna Plunger überzeugt:
Ein gutes Netzwerk macht das Leben oft viel leichter. Es ist aber wichtig, dass man die eigenen Zielsetzungen und Aufgaben nicht aus den Augen verliert. Dafür plädiert Landesbäuerin Antonia Egger, ehemalige Bezirksbäuerin von Bozen: „Mir ist das Netzwerk mit anderen Organisationen unerlässlich, wenn es gilt Frauenanliegen voranzutreiben: Anliegen von Frauen in der Arbeitswelt, Anliegen, bei denen es gilt, eine Schieflage in der Gleichberechtigung aufzuzeigen, wenn es um Gewalt an Frauen geht, wenn es gilt die Nachteile in der Altersversorgung aufzuzeigen. Da ist es einfach wichtig, dass wir als Frauenverbände zusammen auftreten und in die gleiche Richtung gehen wollen.“
NETZWERKE ZWISCHEN DEN GENERATIONEN
Dass ein Netzwerk zwischen den bäuerlichen Organisationen und zwischen
den Generationen wichtig ist, zeigt Rosi Gamper Hafner (zurzeit Mitglied des Bezirksbäuerinnenrates Bozen) auf. Sie war Anfang der achtziger Jahre als Landesleiterin der Südtiroler Bauernjugend unterwegs und hat die Aufbauarbeit der Bäuerinnen erlebt und auch mitgeholfen. „Bei den Bäuerinnen hat man sehr viel Bereitschaft und Freude gespürt diese ehrenamtliche Arbeit anzunehmen. In sehr guter Erinnerung sind ihr die Bezirkstage und Landesversammlungen der Bäuerinnen, die heute noch wichtige Treffpunkte zwischen den Funktionären und Funktionärinnen der bäuerlichen Organisationen sind.“ Ein Netzwerk muss gepflegt werden. Dies erfordert viel Zeit und einen hohen Arbeitseinsatz. „Doch es braucht dieses Netzwerk, um den bäuerlichen Stand weiterhin in der Gesellschaft zu positionieren,“ ist Rosi Gamper überzeugt.
„Und deshalb wünschen sich die Bäuerinnen auch weiterhin ein großes Netzwerk unter den Bäuerinnen, zwischen den bäuerlichen Organisationen, außerhalb der Südtiroler Bäuerinnenorganisation und über die Grenzen hinaus,“ wünscht sich Vroni Stampfer, Bezirksbäuerin von Bozen zum 40jährigen Jubiläum der Südtiroler Bäuerinnenorganisation.