WIR 10 vom 04/10/2021

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Nr. 10 -Oktober - 2021

INHALT Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das heurige Schuljahr hat mit Präsenz- Perspektive auf die Ausbildung in der unterricht begonnen, der hoffentlich Lehre einzunehmen, dann werden in auch beibehalten werden kann. Für Zukunft wieder mehr junge Menschen einige junge Menschen ist das heurige den Weg bestreiten – weil die Zukunft Schuljahr das letzte ihrer Schulstufe. mehr denn je Allrounder braucht, die Innerhalb des kommenden Frühjah- ¬¬sich auf viele Bereiche und Berufe res müssen sie sich dann entscheiden, einlassen können. welchen weiteren Bildungsweg sie ein- Wir sollten davon Abschied nehmen, schlagen wollen. Sehr oft herrscht in Studium und duale Ausbildung Südtirol noch die landläufige Meinung gegeneinander auszuspielen. Akadevor, dass junge Leute, die gute Schul- mische Ausbildung und Berufsausnoten haben, unbedingt eine schuli- bildung werden oft als Alternative sche Ausbildung wählen müssen. Von gesehen. Man ist entweder Student dieser Vorstellung sollten wir uns aber oder Auszubildender, lernt entweder unbedingt verabschieden. Kluge Köpfe an einer Hochschule oder im Betrieb. sind überall gefragt und Südtirol ist Statt solche Abgrenzungen zu pflegen, in der glücklichen Lage, ein bewähr- sollte man beide Modelle kombinietes Angebot an Dualer Ausbildung für ren und durchlässiger machen. Mit Lehrlinge, einschließlich Matura bie- der Einführung der Berufsmatura ist ten zu können. In Lehrberufen haben Südtirol schon auf einem guten Weg. junge Menschen die Chance, sich in Und vielleicht sind auch die heutigen einer vielschichtigen Welt zurechtzu- Eltern reif für zeitgemäßes Denken. finden, in dem sie lernen, flexibel und Schreiben Sie uns, was Sie schon pragmatisch zu sein. Lehrlinge können immer gerne sagen wollten, was umgekehrt den Unternehmen einen Sie in Ihrer Umgebung stört, aber enormen Mehrwert einbringen. Nicht auch, was Ihnen besonders gut genur, dass man damit einem Fachkräf- fällt. Verbringen Sie eine gute Zeit te-Engpass vorsorgt. Nein, Lehrlinge und freuen Sie sich des Lebens. Es können den Unternehmen wahre Bot- ist es wert, meint am 1. Oktober schafter der neuen digitalen Welt sein, in der sie sich blind bewegen. Wenn es Ihr Walter J. Werth wjw@bezirksmedien.it einer Gesellschaft gelingt, diese neue

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Sport

Seite 26-28

Kunst&Kultur Seiten 22-23

Titel-Thema

Seiten 4–6

TITEL-THEMA Das Handwerk

Seiten 4–5

TIPPS

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LOKALES

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WIRTSCHAFT

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BÄUERINNEN

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SPEZIAL HEIZEN

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KUNST & KULTUR

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PORTRAIT

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TITEL

Das Handwerk Ein krisensicherer Beruf mit Zukunft Kaum eine Berufssparte bietet eine so große Vielfalt an Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten wie das Handwerk. Auch bei uns in Südtirol ist es zum Markenzeichen geworden und soll in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit – vor allem von Seiten der Jugendlichen – erhalten. VON KATHRIN FIGL lvh_apa as Handwerk begleitet uns tagtäglich durchs Leben. Sei es die Baustelle entlang des Arbeitsweges, der Besuch beim Friseur des Vertrauens oder der Warentransporteur auf der Autobahn – es ist überall anzutreffen. Der Stellenwert des Handwerks wird uns immer wieder vor Augen geführt und auch die Zahlen sprechen für sich. Die über 43.000 Berufstätigen in dieser Sparte sind unerlässlich für unsere Wirtschaft und Gesellschaft. Sie sorgen dafür, dass die Umsatzsteigerungen und die soziale Wertschöpfung immer weiterwachsen. Doch nicht nur in diesem Bereich stellt das Handwerk einen bedeutenden Mehrwert dar. Es vereint Kreativität, Geschick und Handfertig-

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keit und bietet somit vielseitige und attraktive Berufsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen. Vor allem für die jungen Handwerker wird Platz für die eigene persönliche Entwicklung geschaffen und auch die Aufstiegsmöglichkeiten können sich durchaus sehen lassen. Wenn Jugendliche heutzutage nach den Eigenschaften befragt werden, die ihr Traumberuf aufzeigen soll, dann kommt meist die Antwort, dass er interessant, digital und umweltbewusst sein soll. Kriterien, die in der Gesellschaft immer mehr geschätzt werden und auch im Berufsalltag eine wichtige Rolle spielen. Das Handwerk strotzt nur so vor Angeboten und ist stets auf der Suche nach motivierten

Lehrlingen, die den Schritt in diese Sparte wagen möchten. Lehrlingszahlen im Steigen Rund 90 verschiedene Berufsbilder bietet das Südtiroler Handwerk den Schulabgängern. In Sachen Berufsausbildung stehen Südtirols Handwerksbetriebe an erster Stelle. Trotz der Corona-Pandemie und den starken Einbußen in der Wirtschaft ist die Zahl der Handwerkslehrlinge in Südtirol 2020 weiter nach oben geklettert. Während im Jahr 2019 noch 2.803 Lehrlinge gemeldet wurden, waren es im vergangenen Jahr schon 2.867. Auch lvh-Präsident Martin Haller stimmen diese Zahlen positiv: „Besonders nach so einem schwierigen Jahr, sind diese Neuig-

keiten noch erfreulicher. Ich bin auf die Südtiroler Handwerksbetriebe sehr stolz. Es zeigt wieder einmal wie stark sie sind und dass sie die richtigen Prioritäten setzen.“ Vor allem bei den Bau- und Galanteriespenglern, Elektromechanikern, Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern, Gold- und Silberschmieden, Karosserietechnikern, Kfz-Mechatronikern, Tiefbauunternehmern, Tischlern und Zimmerern konnte ein deutlicher Anstieg verzeichnet werden. Besonders die Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker freuen sich über die steigenden Zahlen, denn zwischen 2015 und 2018 waren die Lehrlinge in dieser Sparte eher Mangelware. Erst in den vergangenen zwei Jahren ist es


TITEL langsam wieder bergauf gegangen und 2020 konnten die Techniker wieder neuen Mut schöpfen. Mit Perspektive in die Zukunft Bei den Jugendlichen ist das Interesse, einen Handwerksberuf auszuüben, durchaus vorhanden. Oftmals scheitert es an äußeren Faktoren oder am Umfeld, dass sie sich doch noch für einen anderen Berufsweg entscheiden. Um ihnen den Schritt ins Handwerk zu erleichtern, macht sich der lvh Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister regelmäßig für Südtirols Handwerker stark. „Lehrlinge sind wertvolle Mitarbeiter, die einen wesentlichen Beitrag zur laufenden Produktion und Dienstleistungen des Unternehmens leisten. Sie sind unser bestes Zukunftskapital“, betont Haller. Der Nachwuchs ist für das Handwerk lebensnotwendig, denn sie sind die Fachkräfte von morgen. Ein Mangel an Lehrlingen und Auszubildenen heute macht sich morgen in den Betrieben bemerkbar, mit weitreichenden Konsequenzen für Wirtschaft und Gesellschaft. Eine große wirtschaftliche und soziale Verantwortung trägt das Handwerk vor allem in der Ausbildung der jungen Generation. Der lvh bemüht sich deshalb um die mittel- und langfristige Stärkung des Ausbildungssystems und die Abnahme der zunehmenden Lücken zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Vor einigen Jahren ist die Idee für einen Lehrlingspakt entstanden. Dadurch soll die traditionelle Lehre als attraktive Ausbildungsmöglichkeit nahegebracht und die Beschäftigung für Jugendliche gefördert werden. Schulische Leistungen sollen sich positiv auf die Entlohnung des Lehrlings auswirken und somit einen größeren Anreiz schaffen. Es ist zudem ein Zeichen der Wertschätzung für die Ausbildungsleistung der Betriebe, die in junge Fachkräfte investieren und die Ausbildung der Lehrlinge finanzieren. Ein krisenfester Beruf Das Handwerk haut so schnell nichts um – das hat die Corona-Pandemie in den vergangenen 1,5 Jahren deutlich gezeigt. „Das Handwerk hat sich als sehr krisenresistent bewiesen und ist zum Teil auch systemrelevant, vor allem wenn es um die Nahversorgung geht“, hebt lvh-Vizepräsident Hannes

Martin Haller, lvh-Präsident

Jasmin Fischnaller, Vorstandsmitglied

Hannes Mussak, lvh-Vizepräsident

Mussak hervor. Ein weiteres Merkmal, das den Handwerksberuf so attraktiv macht, ist die Sicherheit, die er den Beschäftigten bietet. Gute Fachkräfte wird es immer brauchen und das Angebot ist endlos. Die Krise hat deutlich gemacht, dass die Tätigkeit in den Handwerksbetrieben, mit einigen Ausnahmen, im Vergleich zu anderen Berufssparten immer weitergelaufen ist und den Stillstand umgehen konnte. Daran lässt sich erkennen, wie wichtig das Handwerk für unsere Gesellschaft ist. Generation H - Auf der Suche nach Nachwuchs Die Imagekampagne Generation H wurde vom lvh ins Leben gerufen, um mehr junge Menschen für das Handwerk zu begeistern und dem Berufsfeld mehr Sichtbarkeit und Anerkennung zukommen zu lassen. Ihr Ziel ist es, die altbetagten Klischees beiseitezuräumen und zeitgemäß das moderne Bild des Handwerks darzustellen, damit die Werte des Südtiroler Handwerks sichtbar werden. Laut Mussak ist in Südtirol bereits eine gute Grundlage vorhanden, auf der man bauen kann: „Die Qualität passt und die Ausbildung im Handwerk bietet enorme Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten.“ Das Handwerk gilt als eine bedeutende Wirtschaftskraft, die Südtirol zu dem gemacht hat, was es heute ist und bietet somit starke Perspektiven für morgen. Weitere Infos finden Sie unter www.generation-h.net. Lokal und global vernetzt Südtirols Handwerksbetriebe sind in ihrer Entwicklung bereits sehr weit fortgeschritten und können als „glokal“ bezeichnet werden. Der Begriff setzt sich aus den Worten „lokal“ und „global“ zusammen und soll deutlich machen, dass Südtiroler

Betriebe nicht nur lokal versteckt und in den Tälern und Bergen arbeiten, sondern sich auch global vernetzen und mit Anbietern über die Grenzen hinaus austauschen. Die Verbindung und die neue Konkurrenz, die dadurch entstehen, schafft einen Mehrwert für den Betrieb, die Mitarbeiter und auch die Lehrlinge. Auch Familienbetriebe profitieren von den neuen Wirtschaftsnetzwerken und Einzelunternehmer kooperieren nun auch mit mittelständischen Betrieben. Dadurch steigt der Stellenwert des Handwerks um ein Vielfaches an und macht es für die junge Generation umso attraktiver. „Wenn erfahrbar gemacht wird, was eine Ausbildung mit handwerklicher Orientierung heute beinhaltet und wohin sie führen kann, sind interessierte Jugendliche dauerhaft begeistert und Eltern schnell überzeugt“, erklärt lvh-Vorstandsvorsitzende Jasmin Fischnaller. Dabei leistet Kom-

munikation nach außen Abhilfe. Das Handwerk hat sich in den vergangenen Jahren verändert und die Bereiche Innovation, Mobilität und Start-up gehören heute zur Branchensprache wie einst Winkelmaß und Zollstock. Diese Punkte müssen nach außen weitergegeben werden, damit eine praktische Ausbildung als gleichwertige Alternative zur Oberschule angesehen wird. Nur so können den Schülern die Vorteile des Handwerks nahegebracht werden. Außerdem wird viel Wert auf die Zusammenarbeit und den Austausch mit den Südtiroler Berufsschulen gelegt, um eine qualitative Lehrlingsausbildung zu garantieren. Das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Betrieben und der Ausbildung ist besonders wichtig, damit die Lehrlinge bestmöglich auf ihren Arbeitsalltag vorbereitet werden.

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Singen, musizieren und tanzen ist angesagt Südtiroler Volksmusikkreis feiert seinen 40. Geburtstag – Festakt auf Schloss Maretsch mit Ehrengästen und Festrednern – Gleichzeitig Jahreshauptversammlung abgehalten BOZEN - (pka) Dem Obmann des Südtiroler Volksmusikkreises (SVMK), Gernot Niederfriniger, stand die Freude ins Gesicht geschrieben, konnte er trotz widriger Umstände (CoronaPandemie) zur Jubiläumsfeier „seines“ Vereins viele Weggefährten und Freunde der Volksmusik einladen, aber genauso zahlreiche Ehrengäste wie Festredner auf Schloss Maretsch willkommen heißen. Benediktinerpater Urban Stillhard zelebrierte die heilige Messe, die von der „Vorstandsmusig“ und einer Bläsergruppe musikalisch mitgestaltet wurde. Der vor genau 40 Jahren in Bruneck gegründete Südtiroler Volksmusikkreis setzte sich unter anderem zum Ziel, die echte und authentische Volksmusik hierzulande zu fördern und „Gelegenheiten zum volksmusikalischen Singen, Tanzen und Musizieren zu schaffen“, ein Anliegen, das rückblickend gesehen gut gelungen sei. Am Festakt nahmen zur Freude aller auch mehrere Gründungsmitglieder teil, insbesondere wurden Sepp Mulser, der dem Verein 27 Jahre lang als Gründungsobmann vorstand, und seine Weggefährten Franz Kofler, Evi und Ulrike Lehmann, Marlene Springeth und Karl Unterhofer von Niederfriniger herzlich begrüßt.

darauf hin, dass „die leidige CoronaPandemie auch unsere Tätigkeit fast vollständig zum Erliegen gebracht hat. Die Folge war, dass die meisten Kurse, Lehrgänge und Veranstaltungen abgesagt werden mussten. So konnten nur der 7. Tiroler Volksliedwettbewerb abgehalten werden, auch die Skitouren und Winterwanderungen mit Volksmusik fanden noch statt.“ Verwaltungsassistent Hans Rottensteiner führte noch aus, dass das beliebte Mitgliedermagazin „G’sungen & G’spielt“ weiter herausgegeben wurde, auch ein neues Musigkischtl-Angebot des Referates Volksmusik fand als Pilotprojekt Einzug. Zusätzlich erschienen 2 Singhefte „I sing mei Liadl!“ und „Gott zu Ehren lasst uns hören“, die auf großen Zuspruch stießen. „Im laufenden Jahr konnte bisher auch nur wenig durchgeführt werden, nämlich eine musikalische Brücke ‚Von der Zither zum Nares-Jux‘ (mittels Live-Schaltung nach Russland), Klangwege (Wandern und Singen am Ritten), aber auch etwas Interessantes, und zwar ‚Harfe und Raffele, Bauen und Spielen‘. Dabei wurden sogar 12 Harfen gebaut“, erklärte Rottensteiner. Anschließend folgte der Kassenbericht und der Bericht

Männer und Frauen der ersten Stunde - die Gründungsmitglieder Karl Unterhofer (von links), Ulrike Lehmann Hackhofer, Marlene Springeth, Evi Lehmann Pedarnig, Sepp Mulser (Gründungsobmann) und Franz Kofer (beide stehend).

der Revisoren, die beide von der Vollversammlung angenommen wurden.

FESTREDE VON SEPP MULSER UND GRUSSWORTE Nach mehreren Einlagen von Musizierenden unter dem Motto „Klingende Volksmusik“ ergriff Gründungsobmann Sepp Mulser das Wort: „Vernunft und Wissenschaft alleine genügen nicht, sie können nicht alles sagen. Brauchen wir deshalb eine neue Sinnfindung? Eine Gemeinschaft, die etwas verbindet, kann gemeinsam etwas erreichen, und die Volksmusik gehört zu unserer Identität. Dazu benötigen

40. JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG SVMK-Obmann Niederfriniger eröffnete die Versammlung und wies eingangs

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Gründungsobmann Sepp Mulser blickt zurück.

Obmann Gernot Niederfriniger (Mitte) mit seinem Stellvertreter Franz Seebacher (links) und Schriftführer Franz Hermeter (rechts) bei der Jahreshauptversammlung.

wir aber viel Kraft und Kreativität.“ Anschließend sprach Kulturlandesrat Philipp Achammer, der darauf hinwies, dass „wir eine Diskussion benötigen, die uns zusammenhält und wieder zusammenführt, denn wir durchlaufen eine gesellschaftliche Krise. Ohne Kultur geht es nicht, deshalb danke ich auch für eure Beharrlichkeit, denn euer Musizieren tut einfach der Seele gut.“ Grußbotschaften kamen auch von Manuela Cristofoletti, Koordinatorin der deutschen und ladinischen Musikschule, Heike Tschenett von Rai Südtirol und der Bozner Stadträtin Johanna Ramoser. Obmann Gernot Niederfriniger betonte abschließend nochmals, dass es vor allem durch die große Begeisterung vieler gelungen sei, der Volksmusik im wahrsten Sinne des Wortes eine Stimme zu geben, denn „sie gehört einfach zu unserem Leben dazu.“

Gernot Niederfriniger in seinem Element.


LOKALES

IMPFEN

Hörtenberg-Tunnel erregt Gemüter Bürgerversammlung in Gries wünscht sich eine globale Lösung – Erhöhter Verkehrsfluss wird befürchtet GRIES - (pka) Im September lud das Bürgerkomitee Gries zu einer Bürgerversammlung ins Kulturheim ein, um über den aktuellen Stand in Sachen Hörtenberg-Tunnel (Anm. d. R.: die Bezirkszeitung berichtete bereits über dieses Vorhaben) zu informieren und um die Meinung der Teilnehmer einzuholen. Gleich zu Beginn erklärte der Sprecher des Komitees, Roland Atz, dass „wir uns nicht gegen die Verwirklichung des Hörtenberg-Tunnels stemmen, aber wir fordern, dass dieses Projekt nur gemeinsam mit dem GuntschnaTunnel vorangetrieben wird. Denn mit der vorgesehenen Lösung, nur den Hörtenberg-Tunnel zu realisieren, wird vor allem am Grieser Platz und in der näheren Umgebung das Verkehrsaufkommen in den Stoßzeiten dramatisch steigen, ein Umstand, den wir keinesfalls hinnehmen können.“ Es werde deshalb zusätzlich die Westumfahrung, sprich der Guntschna-Tunnel, angestrebt. Für Atz, und auch für viele der Anwesenden, gelte es, nach einer Gesamtlösung im Mobilitätsplan Ausschau zu halten und hier böte sich die „Eisackuferstraße an, denn durch

Karl Forer (von links), Georg Tengler und Gottfried Kompatscher vom Bürgerkomitee Gries. Kompatscher erläutert dabei seine Sicht der Dinge.

eine neue Trasse in Flussufernähe könnten die Fahrspuren verdoppelt werden, somit den Verkehr flüssiger gestalten. Baugründe müssten in diesem Fall so gut wie keine enteignet werden, was das Vorhaben eindeutig beschleunige, zudem koste es der Gemeinde, dem Land und letztlich dem Bürger weitaus weniger.“ Was die Stadt unbedingt benötige, sei eine so genannte Ringumfahrung, nur so würde man das Verkehrsproblem in den Griff bekommen. Bei der gut besuchten Bürgerversammlung meldeten sich dann auch zahlreiche Anwesende zu Wort, die vor allem die hohe Verkehrs- und Lärmbelästigung nicht nur als störend, sondern auch als „große Einschränkung der Lebensqualität“ befinden. Eine Gesamtplanung sei gefragt, es nütze nichts, mit einem „Fleckenteppich“ ein Loch zu stopfen, wenn dafür andere aufgerissen würden. Man dürfe auch nicht die umliegenden Gemeinden außer Acht lassen, sie müssten in die Planung mit einbezogen werden, insbesondere was den Schwerverkehr anbelange. Bisher sei immer nur vom Verkehrsaufkommen vom Sarntal und von Jenesien die Rede gewesen, vom Ritten oder von der Zufahrt über Rentsch/Kardaun spreche niemand. Auch an eine City-Maut wird laut nachgedacht, deren Umsetzung allerdings nicht so einfach wäre. „Was wir brauchen, ist ein Projekt, das für die gesamte Stadt zu einer zufriedenstellenden Lösung führt. Wenn wir uns nicht zu einem Gesamtkonzept durchringen, wird womöglich wenig oder nichts umgesetzt werden“, meint abschließend eine Teilnehmerin.

Lana Brixen Meran Brixen Bozen Meran Brixen

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Samstag, 02.10., Raiffeisenhaus, von 08:00 - 17:00 Uhr Samstag, 02.10., Impfzentrum Don Bosco, von 07:30 - 12:30 + 13:30 - 18:30 Uhr Montag, 04.10., Impfzentrum Julia, von 10:00 - 17:00 Uhr Mittwoch 06.10., Universität, Regensburger Allee 16, von 08:00 - 12:00 + 13:30 - 19.00 Uhr Donnerstag, 07.10., Universität Bozen, von 08:30 - 13:00 + 14:00 - 16:00 Uhr Montag, 11.10., Impfzentrum Julia, von 10:30 - 17:00 Uhr Mittwoch 13.10., Universität, Regensburger Allee 16, von 08:00 - 12:00

der Impfbus fährt weiter! Alle aktuellen Termine unter: coronaschutzimpfung.it Hol dir den green pass.

Georg Tengler (von links), Gottfried Kompatscher und Roland Atz bei der Vorstellung des Hörtenberg-Tunnel-Projekts im Grieser Kulturheim.

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LOKALES

Junge Leute lernen „Lebenserfahrung“ Im Jugendzentrum papperlapapp wurde das Projekt „exPEERience“ vorgestellt – Zahlreiche Jugendliche machen begeistert mit BOZEN - (pka) Die meisten können sich vielleicht unter diesem Schlagwort „exPEERience“ nicht viel vorstellen, das unlängst im

Jugendzentrum papperlapapp in der Bozner Altstadt erläutert wurde. Es geht dabei darum, den jungen Leuten im Alter zwischen 14 und

Ulrike Huber (von links), Wolfgang Nothdurfter und Lauretta Rudat, die pädagogische Leiterin vom Jugendzentrum papperlapapp.

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25 Jahren die Möglichkeit zu bieten, „sich in der pädagogischen und jugendkulturellen Arbeit und in der Begleitung von jungen Menschen auszuprobieren“, wie es in der Beschreibung heißt. Weiters sollen sie auch Verantwortung über ihr Tun und Handeln übernehmen und ihre Fähigkeiten in einer geschützten Umgebung entdecken und ausloten. Wie Ulrike Huber, Projektverantwortliche von „exPEERience“, erläutert, sei diese neue Form aus der Praxis heraus entwickelt worden: „Wir versuchen hier, unter Begleitung von bereits erfahrenen Jugendlichen, ‚Jüngere‘ zu einer eigenen Persönlichkeit hinzuführen, nie mit Zwang, sondern als unterstützende Hilfe gedacht. Als Koordinatorin beobachte ich das ganze Geschehen von außen, wir lassen den jungen Leuten viel Freiheiten und geben ihnen die Möglichkeit, selbst Erfahrungen zu sammeln. Wir nehmen dabei auch fachlichen Rat zu Hilfe, wo nötig.“ Wichtig ist jedenfalls die Selbständigkeit zu fördern, möglichst auch den Blick auf das große Ganze zu lenken. Die Ausbildung läuft dabei in 4 Stufen ab, nämlich: Peers 1, Peers 2, Leiter/innen und Koordinator/ innen. Die unterste Stufe ist den Jugendlichen von 14 bis 17 Jahren vorbehalten und gibt in erster Linie Einblick in die Arbeit eines Jugendarbeiters, bei Peers 2, wo 15- bis 20-Jährige mittun können, werden konkrete Kompetenzen angeeignet und vertieft. Weiter geht’s mit den Leiter/innen (17 bis 23 Jahre alt), bei denen Voraussetzung ist, dass sie bereits die gesamte oder zumindest den größten Teil der Ausbildung hinter sich haben. Den Abschluss bilden die Koordinator/ innen, deren Aufgabe darin besteht, ein Camp zu koordinieren und auch gesamtverantwortlich zu leiten. Hier ist die Altersstufe von 20 bis 25 Jahren festgelegt. Apropos Camp: da gibt es verschiedene Angebote, die von Erlebnis-, Erfahrungs-, Mu-

Ulrike Huber

sik-, Theater- bis hin zu Natur- und Wildnispädagogik reichen und die von den Jugendlichen begeistert angenommen werden. „Heuer haben wir mehrere Camps auf die Beine gestellt, wir waren beispielsweise am Würzjoch, in San Lugano, am Fennberg, in Oberinn und Platzers, manchmal im Winter, aber mehr in den Sommermonaten. Den Jugendlichen hat dies ausnahmslos gut gefallen, immerhin haben wir insgesamt rund 90 Mädchen und Buben begleitet“, sagt Huber. Eine nette Begebenheit erzählt in diesem Zusammenhang der Geschäftsführer von papperlapapp, Wolfram Nothdurfter: „Eine Mutter eines Teilnehmers hat mir mitgeteilt, dass ihr Bub am Ende eines Camps zwar völlig geschafft und zudem ziemlich verschmutzt gewesen sei, diese Tage aber, die er mit Gleichgesinnten verbrachte, ihn überaus glücklich, zufrieden und unvergesslich gemacht haben.“ Nachdem Jan Unterhofer und Franziska Seifert detailliert das Projekt „exPEERience“ erläuterten, haben 2 Teilnehmer über ihre Erfahrungen bei einem der Camps berichtet. Lena Pichler (20 Jahre) sagt, dass sie schon vor Jahren bei einem „Girls camp“ dabei war und von der Koordinatorin angesprochen wurde, ob sie bereit wäre, als Peer zu fungieren: „Ich war sofort Feuer und Flamme, denn ich habe bei den Camps stets tolle Erfahrungen gemacht, die ich nun anderen weitergeben kann.“ Florian Seifert (16 Jahre) war kürzlich bei der „Heldenreise“ in Schweden und Norwegen dabei, ein Erlebnis, das er wohl nie vergessen wird: „Die gemachten Erfahrungen und Freundschaften sind einfach


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LOKALES

Die Törggelezeit steht vor der Tür und lockt mit allerlei Köstlichkeiten aus Küche und Keller. Meist ist die sogenannte Schlachtplatte der Höhepunkt der Törggelemahlzeit. Verschiedene Fleisch- und Wurstsorten liegen auf dem Sauerkraut neben den „Erdäpfelblattln“ oder Knödeln. Blutwurst gehört da genauso dazu wie die einfache Hauswurst und verschiedene Stücke vom Schwein, wie Surfleisch und Rippelen.

Lena Pichler

Florian Seifert

wertvoll, für mich bedeutete dies auch echte Lebensschule, verbunden mit einer sinnvollen Tätigkeit, wobei

auch der Spaß nicht zu kurz kam.“ Weitere Informationen sind unter www.expeerience.it abrufbar.

Bläserensemble „Philomousia“ BOZEN / MARIA HEIM - Trotz des Regenwetters konnte der Obmann der „Gemeinschaft Maria HeimNeustift“, Markus Mattivi kürzlich mehr als 50 Personen im prachtvollen Kassettensaal zu einer außergewöhnlichen Musikstunde begrüßen. Unter der Leitung von Othmar Trenner präsentierte das Bläserensemble „Philomousia“ klassische Harmoniemusik. Neben zeitgenössischen Bearbeitungen berühmter Opernmelodien u.a. aus „Don Giovanni“ von Wolfgang A. Mozart, brachten die Musiker die viersätzige „Petite Symphonie“ von Charles Gounod zur Aufführung. Höhepunkt der Martinée bildete „Il Convegno“ von Amilcare Ponchielli, ein Werk bestehend aus drei Abschnitten,

die durch lange Kadenzen miteinander verknüpft sind: ein geniales Allegro, ein Duett von opernhafter Lyrik und ein Allegretto scherzoso. Simon Rauch und Christine Greif, die beiden Klarinettisten des Ensembles, beeindruckten durch große Virtuosität und hohe Musikalität, während das restliche Ensemble die beiden sensibel und dynamisch differenziert begleitete. Die Freude über das gemeinsame Musizieren war den Musikern deutlich ins Gesicht geschrieben; dass sie die Begeisterung auch ans Publikum weiterzugeben vermochten, war dem langanhaltenden Applaus zu entnehmen. (Ursula Stampfer)

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN 700 g gesurtes Schweinefleisch (Schulter, Bauch, Schopf, Haxe) 1 TL Kümmel 1 Lorbeerblatt 500 g Sauerkraut 1 Zwiebel, würfelig geschnittene 3/4 l Wasser 2 EL Butter 3 Wacholderbeeren 1 EL Mehl 5 Pfefferkörnern bei Bedarf Salz 2 Knoblauchzehen

ZUBEREITUNG Das Sauerkraut (waschen, falls es zu sauer ist!) mit der Gabel lockern und mit dem Wasser, den Wacholderbeeren, den Pfefferkörnern, dem Knoblauch, dem Kümmel und dem Lorbeerblatt aufkochen lassen. Noch nicht salzen! Das gesurte Schweinefleisch dazu geben und gemeinsam etwa 1 1/2 Stunden leise kochen lassen. Das Surfleisch gegen Ende der Garzeit herausheben und das Sauerkraut mit den in Butter goldbraun angebratenen Zwiebelwürfeln und je nach Bedarf etwas Salz abrunden. Nach Belieben mit etwas Mehl anstäuben und mit dem Fleisch servieren. Rezept und Foto: www.roterhahn.it

UND EIN GUTER RAT ZUM SCHLUSS: Lassen Sie sich fachkundig beraten. Beim Metzgermeister Oskar Stampfl finden Sie die besten Zutaten für alle Arten von Fleischgerichten und viele leckere Beilagen. Wer es beim Kochen besonders eilige hat, findet verschiedene bereits kochfertig vorbereitete Spezialitäten.

Bozen, Piavestraße 30, Tel. 0471 977193 11


LOKALES Alle Fotos: Reinhard Spögler

Bittgang zum Wallfahrtskirchlein SARNTHEIN- (br) „Mit dem Kreuz gehen“: So sagen die Sarner, wenn sie in betendem Zug den Leidensweg Jesu Christi entlang der Kreuzwegstationen nachgehen und damit eine lange, im gläubigen Volk fest verwurzelte Tradition weitertragen. Ein bekannter Kreuzweg führt von Sarnthein zum Putzer Kreuz, der alljährlich zum Tag der Kreuzerhöhung Mitte September gegangen wird und den Putzer Kirchtag einleitet. Bei der Pfarrkirche startete der betende Zug, der früher freilich viel länger war. Vor dem Tor des Pfarrhauses wartete das gesattelte Pferd für den Pfarrer, der – hoch zu Ross – den Zug begleitete. Flankiert wurde er vom Kirchenpropst Luis Thaler und vom Bürgermeister Christian Reichsigl. Auch das ist Brauch. Aus der Mauer neben dem Tor zum Pfarrhaus ragen 2 Steine, die – versetzt wie die Stufen einer Stiege – Hilfen sind, um sich leichter in den Sattel schwingen zu können. Der junge Pfarrer Pater Basilius Schlögl wäre auch ohne sie ausgekommen, nutzte sie

aber dennoch – wie die Pfarrer und Kooperatoren vor ihm. Der Weg führte teils entlang der Straße, teils über den alten Kirchweg.

GEBET VORÜBERGEHEND AUSGESETZT Über 600 Höhenmeter hatten die Betenden zu bewältigen. Nach gut einer Stunde – die Wiesen des Unterputzerhofs waren erreicht – wurde das Kreuz, das vorausgetragen wird, umgedreht. Es war dies das Zeichen dafür, dass das Rosenkranzgebet vorübergehend ausgesetzt werden konnte. Beim nächsten Wegkreuz nahmen die Gläubigen die Gebete wieder auf. Nach fast genau 2 Stunden war das Ziel erreicht: das schöne Höhenkirchlein, wo Pfarrer Basilius mit den Gläubigen einen Gottesdienst zelebrierte. Musikalisch mitgestaltet wurde dieser von den Musikanten der Musikkapelle Sarnthein. Dann begann der weltliche Teil des Kirchtags. Während in der Küche des Putzer-Kreuz-Gasthauses der Kirchtagbraten brutzelte, wurde draußen heiter gesungen, musiziert

Ein idyllischer Platz und ein schönes Ensemble: das Höhenkirchlein, das Gasthaus, Stall und Stadel.

Durch schöne Naturlandschaft mit Wiesen und Wald führte der Bittgang zum Putzer Kreuz.

und getanzt. Das Wallfahrtskirchlein ist Ziel weiterer Bittgänge: Mitte Juni ziehen die Gläubigen von Afing aus über die Gemeindegrenze zum Putzer Kreuz, am Margarethentag im Juli von Sarnthein aus.

GNADENBILD DES GEKREUZIGTEN Das auf 1622 Meter hoch gelegene Wallfahrtskirchlein am Übergang vom Sarntal nach Mölten und Vöran ist dem Heiligen Kreuz geweiht. Der Bau geht der Sage nach auf ein Gnadenbild des Gekreuzigten zurück. Ein Hirte hat

Die Musikanten der Musikkapelle Sarnthein gestalten den Gottesdienst musikalisch mit – heute wie früher.

KELLERWELTEN – WEINWELTEN UMFASSEND DOKUMENTIERT.

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GIRLAN – (Red) Das Kellerensemble von Girlan – ein europäisches Unikat als Thema einer neuen Tirolensie. Die Kellerwelten von Girlan wurden umfassend dokumentiert. Es ist eine einmalige, seit Jahrhunderten ausgeformte Baukultur. Ehrentrau Riegler Troger und Lorenz Martini vom Verein Weinwelten und Wittfrida Mitterer, Horst Hambrusch sowie Peter Kasal vom Kuratorium für Technische Kulturgüter haben zusammen mit dem Landesgeologen Volkmar Mair ausgewählte Keller besichtigt und die Themen der Dokumentation abgestimmt. Die Girlaner Keller, viele von ihnen unterirdisch miteinander verbunden, sind europaweit als Unikat und als

Ensemble zu betrachten. Die Tirolensie wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Girlaner Verein Weinwelten und dem Kuratorium für technische Kultgüter produziert. Die Redaktion lag beim Kuratorium für Technische Kulturgüter. Diese Initiative bedeutet für Girlan und insbesondere für die einzelnen Weinkeller eine Verlebendigung der Terratektur des Ortes. KELLERWELTEN / WEINWELTEN Das Kellerensemble von Girlan – Ein europäisches Unikat Herausgeberin: Mitterer Wittfrida ISBN: 978-88-6563-303-8

es geschnitzt und an einem Baum angebracht. Das Gebet vor diesem Kreuz soll – so weiß es der Volksmund – Heilung fürs kranke Vieh bringen. Das lockte viele Leute an, woraufhin 1822 eine Kapelle erbaut wurde. Der große An¬drang machte 1882 eine Erweiterung notwendig. Weil Pilger von überall ka-men, errichtete die Nachbarschaft 1834 die Putzer-Kreuz-Hütte, die bis heute in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben ist: gemauert bis zum schindelgedeckten Dach, getäfelte Stuben und kleine Fenster.

Das Kruzifix im Wallfahrtskirchlein: Ein Hirte soll es geschnitzt haben.


LOKALES

Patrozinium in Gries gefeiert Festgottesdienst und anschließend Konzert im Innenhof des Klosters Muri-Gries GRIES - (pka) Nach längerer Zeit der „Abstinenz“ wurde am ersten Sonntag im September in Gries wieder Kirchtag gefeiert. In der Stiftspfarrkirche gedachte in einem Festgottesdienst Pfarrer P. Ulrich Kössler dem Kirchenpatron Augustinus, Kapellmeister Dominik Bernhard gestaltete mit dem Stiftspfarrchor, zusammen mit dem Organisten Fr. Arno Hagmann und einer Bläsergruppe der Bürgerkapelle Gries die heilige Messe mit. Anwesend waren auch mehrere Schützen der Kompanie „Major Josef Eisenstecken Gries“.

Pfarrer P. Ulrich Kössler mit der stellvertretenden Präsidentin des Pfarrgemeinderates, Gertrud Unterkofler, und Pfarrgemeinderats-Präsident Franz Tutzer bei der Kirchtags-Feier im Innenhof des Klosters Muri-Gries.

In seiner Predigt wies Pfarrer Kössler auf das Feiern hin, das zum Leben wie die Arbeit dazugehöre: „Wir wollen uns heute von Gott beschenken lassen, wir begehen ein feierliches Fest. Aber morgen schon fängt ein neues Schuljahr an, und auch die Arbeit wird wieder aufgenommen. Éffata, öffne dich“, fährt der Grieser Pfarrer in seiner Predigt fort, dies gelte als Einladung an alle, die verschlossen oder enttäuscht sind, „aber auch an alle, die sich in ihrer Trauer zurückgezogen haben. Und wir sollen unser Leben immer wieder überdenken, wenn wir taub und stumm geworden sind gegenüber unseren Mitmenschen.“ Gerade die Corona-Krise würde uns Zeit geben, einiges zu überdenken und auch neue Wege zu beschreiten. Nach der Messfeier begaben sich die Gläubigen in den Kloster-Innenhof, die Bürgerkapelle Gries unter der Leitung von Kapellmeister Georg Thaler erwartete sie bereits mit musikalischen Klängen. „Wir haben uns schon lange darauf gefreut, uns endlich wieder vor einem größeren Publikum zu zeigen“, sagten Thaler und Obmann Roland Furgler. „Nach rund eineinhalb Jahren konzertieren wir nun hier in Gries, es ist der erste Auftritt in der Corona-Pandemie. Das

Beim Festgottesdienst in der Grieser Stiftspfarrkirche mit Pfarrer P. Ulrich Kössler.

Neujahrskonzert 2020 war nämlich unser bisheriger letzter Auftritt in der Öffentlichkeit“. Während die Ortsbäuerinnen von Gries für schmackhafte Kuchen und weiteres süßes Gebäck sorgten, war die

Bauernjugend für den üblich guten Tropfen zuständig – beides fand entsprechend große Nachfrage bei den zahlreich anwesenden Grieserinnen und Griesern, die sich schon lange auf ein wenig Geselligkeit sehnten.

Kapellmeister Georg Thaler mit „seiner“ Bürgerkapelle Gries.

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LOKALES

Ein biblisches Alter erreicht ST. PAULS - (br) Gleich mehrere 100-Jährige konnte die Gemeinde Eppan heuer schon feiern. Die Jüngste unter ihnen ist Paola Weger, die am 10. September das biblische Alter erreichte und im Wohn- und Pflegeheim St. Pauls gebührend gefeiert wurde. Die Glückwünsche der Gemeinde überbrachten Bürgermeister Wilfried Trettl und Seniorenreferentin Monika Hofer Larcher. „Bleib so fit und gesund und lass dich verwöhnen, dass noch viele schöne Jahre dazukommen“, sagte der Bürgermeister und überreichte der Hundertjährigen einen bunten Blumenstrauß. Glück, Wohlbefinden und Gesundheit wünschte Hofer Larcher. Auch die Heimleitung, die Mitarbeiter und die Mitbewohner ließen die rüstige Jubilarin hochleben, feierten mit ihr und warteten auch mit einem Ständchen auf. Nicht fehlen durfte die Geburtstagstorte mit der Hunderterkerze. Paola Weger wurde am 10.

September 1921 in Bozen geboren und wuchs auf dem Mantsch-Hof in Moritzing als jüngstes von 5 Kindern auf. Die Schulzeit war geprägt von der unseligen faschistischen Diktatur in Südtirol, die Lehrerin stammte aus Neapel. Später wurde Paola zu Hause in Deutsch unterrichtet.

SCHWERE ZEITEN ERLEBT Die Zeiten damals waren alles eher als einfach. Schwer traf es die Familie, als der Vater starb: Paola war erst 13 Jahre alt. Sie musste nun verstärkt im Haushalt und in der Landwirtschaft mithelfen. Jeden Tag lieferte sie mit ihrem Fahrrad die Milch von Moritzing zu mehreren Familien in die Stadt. Im Jänner 1942 heiratete Paola Weger Martin Weifner. Als Mutter von 3 Kindern arbeitete sie weiterhin bei mehreren Familien, bei ihren Geschwistern und half überall mit, wo sie gebraucht wurde. Paola Weger liebt die Bergwelt und unternahm gerne mit ihrem Mann kleinere und

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Sie gratulierten ihrer Mutter (sitzend) zum 100. Geburtstag (von links): Walter, Anna Maria und Martin.

größere Wanderungen. Ansonsten war es das Fahrrad, das Paola immer wieder hervorholte und mit ihren Kindern und Nichten unterwegs war. Ein besonderes Erlebnis aus diesen Jahren war die Fahrt nach Wien und München – mit ihrem Mann auf der „Vespa“. Dort besuchte Martins Bruder und Paolas Schwester. Als ihr Mann 1993 starb, lebte Paola Weger allein in Bozen in der Nähe ihrer Tochter. Täglich besuchte sie die

heilige Messe in Gries und schaute danach im Kaffeehaus vorbei. Leidenschaftlich gerne löste sie Kreuzworträtsel. Im Fernsehen waren es die Krimis, die es ihr angetan haben. 2015 stürzte Paola Weger unglücklich, was ihr Leben jäh veränderte. Seit 2018 ist sie im Wohn- und Pflegeheim St. Pauls, wo sie sich gut aufgehoben und daheim fühlt.


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ote

b Ange LOKALES

einem Schiffsbruch auf dem Schwarzen Meer. Er selbst habe sich auf ein Fass Malvasier-Wein retten können. So abenteuerlich das Leben des Wolkensteiners war, so spannend sind heute die Bewerbe, die unter dem Schlern ausgetragen werden. Den Auftakt bildete wie immer das Ringstechen am Kofel in Kastelruth, wo die Mannschaft Sarntal Nordheim die Nase vorn hatte, bevor es ins Labyrinth am Matzlbödele in Seis ging. Beste Mannschaft dort war Kastelruth Grondlboden. Den Sieg am Weiher holten sich die Rittner. Spannendes und alles entscheidende Finale war wiederum der Torritt im Schlosshof von Prösels. Dieses letzte Turnier entschied die junge Mannschaft Kastelruth Königswarte für sich. Den Gesamtsieg ließen sich die Rittner aber nicht mehr nehmen und brachten die Standarte wieder auf den Ritten – mittlerweile schon zum siebten Mal. Auf Platz 2 in der Gesamtwertung kam die Gruppe Kastelruth Grondlboden vor Sarntal Nordheim.

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SCHLERNGEBIET - (br) Endlich wieder Turnierluft schnuppern, endlich wieder die große Bühne des Oswald-von-Wolkenstein-Ritts genießen, endlich wieder im Sattel sitzen und in mittelalterlicher Manier um Ruhm, Ehre und die begehrte Standarte kämpfen: Nach coronabedingter Pause 2020 luden die Veranstalter heuer wieder zum großen Reitspektakel unter dem Schlern – zur Freude der Teilnehmer und zur Freude der Zuschauer. Mit 30 Viermannschaften waren etwas weniger Teilnehmer als sonst am Start; auf 1400 begrenzt war die Zahl der Zuschauer, die – mit Grünem Pass – zu den Spielen an den 4 Turnierplätzen zugelassen wurden. An Begeisterung fehlte es aber dennoch nicht. Auch das schlechte Wetter konnte die Stimmung nicht trüben, sind doch die Reiter an einiges gewohnt – wie der edle Ritter, auf dessen Spuren sie unterwegs waren. So erzählt der weltgereiste Ritter und Minnesänger in seinen Liedern unter anderem von

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ab. Darüber hinaus hat die Lehrlingsausbildung im Quellenhof Resort einen enorm wichtigen Stellenwert. Sowohl Serviceleiter Matteo Lattanzi (selbst seit 18 Jahren im Betrieb) als auch Küchenchef Michael Mayr (ebenfalls seit 19 Jahren im Haus) legen größten Wert darauf, jährlich vielen jungen und motivierten Menschen die Passion und das praktische Wissen dieser beiden so wichtigen Stellen im Hotel- und Gastgewerbe zu vermitteln. 2020 wurde der Quellenhof vom SKV (Südtiroler Köcheverband) zum „Ausbildungsbetrieb 2020“ und Küchenchef Michael Mayr zum „Ausbilder 2020“ ausgezeichnet.

Schon seit Jahren ist die Pseirer Hoteliersfamilie Dorfer bekannt für innovative und außerge-

wöhnliche Hotelprojekte. Ihre Ideen sind den aktuellen Trends stets voraus, das klassisch Alpenländische wird gebrochen, das Unmögliche wird möglich gemacht. Nach dem gelungenen Umbau des Forellenhofs – jetzt Guesthouse F – im Quellenhof Resort mit spacigem GlasInfinitypool, über die Dachkante thronend, wird ab April 2022 die neue Quellenhof See Lodge das touristische Angebot im Passeiertal bereichern. Stilvoll eingebettet liegt das neue Resort inmitten der tiefgrünen Naturlandschaft des Passeiertals. In perfekter Harmonie spiegelt sich im 4500 m² großen See eine atemberaubende alpine Kulisse, gepaart mit dem mediterranen Flair des neuen exklusiven Hauses. Modernes Design und hochwertige Materialien – Stein, Glasfassaden, dunkles Holz - bestimmen die Architektur des leicht maledivisch anmuten-

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den Luxushotels. Als ein Wohlfühlort für nur Erwachsene „adults only“ (ab 14 Jahren) beginnt Entspannung pur unmittelbar beim Eintreten in das neue Luxusdomizil. „Ankommen, sich wohlfühlen, sich entspannen“ – das ist die Mission der neuen See Lodge. Das kleinste 5-Sterne Luxushotel Südtirols verfügt nur über 25 Wohneinheiten. Das Repertoire geht von chicen Suiten bis hin zu noblen See-Suiten mit direktem Einstieg in den Badesee und vier extra-luxuriösen See-Villen (eine davon zweistöckig), umgeben vom tiefblauen Wasser des Sees. Das absolute Highlight der See-Villen ist die großzügige Wohlfühl-Terrasse mit Privatpool mit integrierter Whirlpoolfunktion, finnischer Sauna, Relaxliegen und privater Hängematte über dem Wasser. Im exklusiven BalanceSPA mit 5 Behandlungsräumen – 4 Massage- und Kosmetikräume und 1 Private Spa Suite für romantische Momente zu Zweit - kümmert sich ein höchstkompetentes Team um die Schönheit und die innere Balance seiner Gäste. „See Lodge-Spa-Momente“ stehen für absolute Tiefenentspannung, Relax und innerer Harmonie. Sich zurücklehnen und die Seele baumeln lassen können die Gäste in der BalanceSAUNA, der kleinen und feinen Saunawelt. Abkühlung genießen kann man in der See Lodge quasi

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POLITIK Brief aus Rom

Geschätzte Leser,

Spaß beiseite! von Robert Adami

Reger Tourismus oder Regentourismus? Besonders an regnerischen Tagen denken sich viele Touristen in unserem schönen Landl: „Komm, lass uns die Stadt anschauen.“ Gesagt getan, man setzt sich ins Auto, fährt los, und bald schon befindet man sich mitten in einem der Highlights des Tagesstadtausflugs: Dem Stau an der Stadteinfahrt oder vor dem Parkhaus. Dort sitzt man dann in der Blechkiste und genießt den Ausblick auf den wolkenverhangenen Himmel… die Zeit vergeht… langsam… gefühlt geht irgendwann die Sonne unter… es wird kälter, die Weihnachtszeit kommt, andächtig singt man „ihr Parkplätze kommet“… der Duft von Glühwein steigt einem in die Nase, oder sind es nur die Abgase des Vordermannes… der Frühling kommt, es wird wieder warm, weil man die Autoheizung aufgedreht hat… und dann, ja endlich ist man irgendwann am Parkhaus angelangt, die Schranke geht hoch, ein freier Parkplatz, man küsst den Boden… aber wissen Sie, was das Beste an der ganzen Geschichte ist? Man zahlt fast nix an Parkgebühren, weil man nach einer halben Stunde eh schon wieder zurückfahren muss…. Aber Spaß beiseite. Ja, es wird wieder eng auf den Straßen und in den Tourismusgebieten. Und klar, der Tourismus bringt Wohlstand, aber wo ist die Grenze? Wann wird es zu viel für die Umwelt, aber auch für die einheimische Bevölkerung? Dass in letzter Zeit sogar unsere Regierungspolitiker das Thema aufgreifen ist ein klares Zeichen dafür, dass nicht mehr allzu viel Spielraum da ist. Wahrscheinlich wird Politik das Problem aber nicht mit neuen Regelungen lösen können. Wahrscheinlich müssen wir Menschen in den reichen Industrienationen einfach umdenken. Uns daran erinnern, wie es früher war, als man nicht zu jeder Gelegenheit ins Auto stieg und „irgendwo hinfuhr“. Als man nur ein-, allerhöchstens zweimal im Jahr eine Urlaubsreise machte und der Tagesausflug mit dem Auto noch eine große Sache war. Manch einen mag es verwundern, aber man kann freie Tage auch zu Hause verbringen, ohne gleich der Langeweile fette Beute zu werden. 18

Deutschland hat gewählt, aber nicht entschieden. Die Bundestagswahlen haben zu einem politischen Spektrum geführt, dessen Analyse heute, am Tag nach der Wahl, noch nicht möglich ist. Es wird wohl Monate dauern, bis eine neue Regierung in Deutschland steht, Jamaika-, Kenia- oder Ampelkoalition ist die Frage, denkbar sind auch andere Bündnisse und hinter den Kulissen beginnt wohl trotz gegenteiliger Beteuerungen das große Säbelrasseln, um die Schuldigen dieses Wahlausgangs, der vor allem für die CDU/CSU zu einem Debakel führte, zu enthaupten. Die Messer sind in der Politik immer gewetzt, naiv wer anderes denkt und an Loyalität in der Schlangengrube glaubt. Diese Monate der Unsicherheit tun Europa nicht gut und das daraus entstehende Vakuum muss besetzt werden. Die Achse Italien-Frankreich wird stärker werden, Italien verfügt ja mit Draghi über den Politiker, der derzeit in Europa (und auch außerhalb) größtes Ansehen und Autorität genießt, und doch ist die Sorge beträchtlich, was nun in Deutschland geschehen wird. Vor allem der Gedanke an eine mögliche Rückkehr zu einer rigorosen (oder zumindest rigoroseren) Finanzpolitik löst in Italien Besorgnis aus, und Deutschland wird, egal welche Regierung kommt, in dieser Frage maßgebliche Entscheidungsinstanz bleiben. Die internationale Bühne ist also in Bewegung, doch auch national messen die Parteien am kommenden Wochenende bei den Wahlen

in den Großstädten ihre Kräfte. Wenn Sie diese Zeilen lesen, wird die Schlacht vermutlich schon geschlagen sein und die Weichen für die kommenden Monate bis zur Wahl des Staatspräsidenten könnten sich langsam abzeichnen. Selbstverständlich nur langsam, denn wie immer ist alles in Bewegung und die Bewegungen sind in Fluss, sodass mit Stabilität nicht zu rechnen ist. Forza Italia riskiert in Ermangelung einer klaren Nachfolgeregelung, immer größere Bruchstücke zu verlieren und auch die Lega ist nicht so kompakt, wie Salvini es möchte. Tendenzen sind in Italien nun mal dazu da, sich zu ändern und Italiens Politik ist ein riesiges Foucaultsches Pendel, an dem sich zwar nicht die Rotation der Erde nachweisen, aber die Befindlichkeiten des Wahlvolkes ablesen lassen. Deshalb pendeln wir weiter, aus Rom am 27. September 2021

Manfred Schullian Kammerabgeordneter

Brief aus dem Landtag

Verkehrs-Chaos auf der Brennerautobahn Es vergeht inzwischen kaum mehr ein Wochenende, an dem nicht das gesamte Eisacktal und Wipptal im Stau-Chaos versinkt. Auf der Autobahn und auf der Landesstraße gibt es dann kein Weiterkommen mehr. Das ist nicht nur ein Ärgernis für die Anrainer, sondern auch ein massives Sicherheitsrisiko, da es bei Unfällen und Bränden auch für die Einsatzkräfte kein Durchkommen mehr gibt. So kann das nicht weitergehen! Ein großer Teil dieses untragbaren Zustandes wird von der Brennerautobahn selbst verursacht, da die Mautabwicklung in Sterzing zu massiven Verkehrsbehinderungen und kilometerlangen Staus führt. Auch die Mitarbeiter der Brennerautobahn sind stinksauer. Seit Wochen müssen sie Überstunden machen, weil zu wenig Saisonmitarbeiter für die Mauthäuschen angestellt wurden. An manchen Wochentagen können deshalb gar keine Kassen mehr mit Personal besetzt werden. Die Folge dieser chaotischen Zustände sind massive Staus bis in die Nachtstunden und ein unkontrollierter Umwegverkehr durch die Dörfer. Für die Mitarbeiter und Autofahrer, aber vor allem für die verkehrsgeplagten Anrainer ist dieses Chaos zur unerträglichen Belastung geworden. Eine Anlayse der Verkehrsdaten hat ergeben, dass die Maut in Schönberg — trotz höherem Verkehrsaufkom-

men — schneller und ohne Staubildung abgewickelt werden kann, während zur selben Zeit in Sterzing der gesamte Verkehr zusammenbricht. Die Süd-Tiroler Freiheit setzt sich daher bereits seit Jahren im Landtag dafür ein, dass mit der Mautstation in Schönberg ein Abkommen geschlossen wird, damit die Maut nur mehr an einer Mautstation eingehoben und dann gegenseitig verrechnet wird. Zwei Mautstationen innerhalb weniger Kilometer machen absolut keinen Sinn und führen nur zu Verkehrsproblemen. Man sollte doch erwarten können, dass man im vereinten Europa in der Lage ist, eine Maut gemeinsam und grenzüberschreitend abzurechnen. Die Gesundheit und Lebensqualität der Bürger im Eisacktal und Wipptal muss endlich geschützt werden!

L.-Abg. Sven Knoll Süd-Tiroler Freiheit.


WIRTSCHAFT DEM WIRTSCHAFTS-EXPERTEN DAS WORT

Aufschub für weiteren Verlustbeitrag Das sog. Dekret „Sostegni-bis“ hat bekanntlich im Mai 2021 einen weiteren Verlustbeitrag eingeführt, welcher jenen Steuerzahlern zugutekommen sollte, welche im besonderen Ausmaß durch die Coronakrise getroffen wurden. Im entsprechenden Gesetz wurde diesbezüglich festgehalten, dass der Verlustbeitrag nur jenen Steuerzahlern zusteht, welche im Jahr 2019 einen Umsatz von maximal 10 Millionen Euro erzielt haben, und welche gleichzeitig eine relevante Verschlechterung des wirtschaftlichen Ergebnisses im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr 2019 erlitten hatten. Der genaue Prozentsatz der Ver-

schlechterung, den der Steuerzahler haben muss, um den Verlustbeitrag zu erhalten, hätte durch eine separate Durchführungsbestimmung definiert werden sollen, wurde aber bis dato nicht veröffentlicht. Da der genaue Anwendungsbereich des Verlustbeitrages von Seiten des Finanzamtes nicht definiert worden ist, war es somit weder möglich, die Steuerzahler zu identifizieren, welche einen Beitrag erhalten werden, noch war es möglich, den Beitrag zu quantifizieren. Des Weiteren fehlt auch noch eine Autorisierung von Seiten der EU, welche die Maßnahme erst gutheißen muss. Zu guter Letzt war vom Gesetz

vorgesehen, dass zum Zwecke der hat das Finanzamt auch mitgeteilt, Anwendung des Verlustbeitrages es dass die Durchführungsbestimvonnöten ist, bis zum 10.09.2021 mung zur Definition des relevandie Steuererklärung telematisch ten Rückganges erst nach dem eingereicht werden musste – im 30.09.2021 veröffentlicht wird Normalfall muss die Abgabe inner- – so hat das Finanzamt Gelegenhalb 30.11.2021 erfolgen. In dieser heit, die spärlichen Finanzmittel unsicheren Rechtslage sind die besser auf die antragstellenden Wirtschaftstreibenden ausgegan- Steuerzahler aufzuteilen. gen, dass die Frist vom 10.09.2021 Unterm Strich kann es also pasaufgeschoben werden musste, da sieren, dass man sich zwar beeilt, der rechtliche Rahmen für die die Steuererklärung abzugeben, Anwendung des Verlustbeitrages man aber trotzdem nichts erhält, noch unklar war. weil der Rückgang nicht hoch geDies ist in der Tat nun auch ein- nug war – deshalb darauf achten! getreten: das Finanzamt hat die Bleibt zu hoffen, dass dennoch Frist für die Abgabe der Steuerer- einige Steuerzahler Geld vom Staat klärung auf den 30.09.2021 ver- erhalten. längert. In diesem Zusammenhang

Geförderte Werbung Nach Covid ist vor Covid – gerade jetzt sind Werbe- und Marketingmaßnahmen unerlässlich. Dies ist auch dem Staat bewusst, der Werbung gezielt fördert. Die Förderung gilt für Unternehmen und Freiberufler, die Ausgaben für Werbung in Zeitungen und Zeit-

schriften, sowohl in digitaler Form als auch auf Papier, im Radio oder im Fernsehen vorweisen können. Der Werbebonus beträgt bis zu 50% der förderungswürdigen Ausgaben und gilt für die Werbeausgaben des Jahres 2021. Gefördert werden Werbeschaltun-

Neue Schweinereien in Rom: Wildschweine spazieren gemütlich in Rudeln durch die Stadt …

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G.Andergassen

gen bei lokalen und nationalen Fernseh- und Radiostationen (ausgenommen RAI), unabhängig davon ob diese analog oder digital senden, sowie in Zeitungen und Zeitschriften, auf Papier und digital, die bei Gericht oder im ROC (Register der Teilnehmer im Kommunikationsbereich) registriert sind und die über einen entsprechenden Direktor verfügen. Nicht gefördert werden Werbeschaltungen bei Google, Facebook, Instagram, TikTok und anderen Social-Media sowie in ausländischen Medien. Auch Plakatwerbung ist nicht zugelassen. Der Steuerbonus wird in Form eines Steuerguthabens gewährt, welches dann im Zahlungsvordruck Mod. F24 zur Bezahlung anderer Steuern und Gebühren verwendet werden kann. Der Bonus wird auf der Grundlage eines entsprechenden telematischen Reservierungsansuchens an die Agentur der Einnahmen gewährt, das innerhalb Ende Oktober einzureichen ist. Die effektiven Wer-

beausgaben müssen der Agentur der Einnahmen dann innerhalb Jänner 2022 mitgeteilt werden. Leider sind die Mittel für die Förderung begrenzt. Mit 90 Millionen Euro sind diese aber so hoch wie noch nie. Wenn die Ansuchen die zur Verfügung stehenden Mittel übersteigen, wird der Bonus linear gekürzt. Dennoch mein Ratschlag: wer im Jahr 2021 Werbeausgaben in einem gewissen Ausmaß getätigt hat oder plant, sollte ansuchen – schließlich handelt es sich um geschenktes Geld sprich Steuerguthaben, das sogar im Mod F24 direkt kompensierbar ist!

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DEN BÄUERINNEN DAS WORT

In Zusammenarbeit mit

Es macht sich bezahlt! Im November starten die beiden Fachmodule „Bäuerinnen-Brotzeit“ und „Bäuerin als Hof- und Gartenführerin“ der Südtiroler Bäuerinnenorganisation an der Fachschule Haslach. Warum sich eine Teilnahme bezahlt macht, erzählen zwei Absolventinnen im Gespräch.

eim Fachmodul „Bäuerinnen Brotzeit“ lernen die Bäuerinnen, die Bäuerinnen Brotzeit „gsund und guat“ oder ein bäuerliches Buffet herzustellen und damit die traditionelle Verarbeitung von regionalen und saisonalen Produkten. BäuerinnenDienstleisterin Mathilde Wieser vom Neuhäusl-Hof in Afing hat den Lehrgang 2018 abgeschlossen: „Ich wollte die Ausbildung eigentlich einfach nur für mich privat machen, damit ich das Gelernte eventuell auf Familienfeiern umsetzen kann. Jetzt nehme ich doch auch größere Aufträge an und es gefällt mir einfach sehr gut!“ Mit einigen der anderen Teilnehmerinnen pflegt Wieser auch heute noch Kontakt und arbeitet bei größeren Catering-

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Anfragen mit ihnen zusammen. „Ich glaube jede Ausbildung, die einen interessiert, ist eine Bereicherung“, meint Wieser, „Ich habe so viel gelernt und vor allem auch Sicherheit dazugewonnen.“ Noch dazu ist der Cateringdienst ein willkommenes Zusatzeinkommen am Hof. Mit ihren Hof- und Gartenführungen bieten Bäuerinnen eine zusätzliche Attraktion für Gäste am Hof und schaffen einen Mehrwert in der Vermarktung ihrer Produkte. Sie bewahren lokales Erfahrungswissen und traditionelles, naturnahes Wirtschaften vor dem Vergessen. Kathi Mittermair vom Stimpflhof hat den Lehrgang 2018 besucht und war begeistert: „Man lernt nicht nur Neues dazu, man lernt vor allem auch, sein eigenes Wissen verständlich

und spannend an andere weiterzugeben“. Heute führt Mittermair aktiv Besucher und Gäste über ihren Hof in Aldein, zeigt ihnen die Tiere im Stall, die Apfelwiesen und den Bauerngarten: „Durch die Hofführungen habe ich so viele schöne Erlebnisse. Es findet einfach ein toller Austausch mit den Besuchern statt. Wir sprechen über den Hof, die Produkte, die Pflanzen und Tiere, die hier wachsen und leben. Ich kann den Bäuerinnen diese Ausbildung nur empfehlen!“ Interessierte Bäuerinnen können

sich bis zum 18. Oktober 2021 bei der Fachschule Haslach in Bozen anmelden und sich zur BäuerinnenDienstleisterin ausbilden lassen. Voraussetzung für den Besuch der Ausbildung ist ein Besuch des Basismoduls „Südtiroler Bäuerinnen. Aus unserer Hand“ oder eine Anerkennung anderer Ausbildungen (Antrag muss bis 24. September an die Fachschule Haslach gestellt werden). Weitere Informationen dazu gibt es auf www.baeuerinnen.it oder unter 0471/999460 / info@baeuerinnen.it

Mithilfe beim Projekt Haus- und Hofkapellen in Südtirol In Südtirol lassen sich immer wieder Kapellen auf den zahlreichen Bauernhöfen finden. Diese Haus- und Hofkapellen zeugen von besonderer kunstgeschichtlicher Entwicklung und geben Einblick in

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Hofkapelle beim Urbanhof in Villnöß

alte Brauchtümer des Bauernstands, denn die Pflege und Instandhaltung dieser Kapellen wird in den meisten Fällen von der bäuerlichen Familie selbst ausgeführt. Die Arbeit rund um die Hofka-

pellen ist auch heute noch mit viel Traditionsbewusstsein verbunden. Die Liebe zum Detail obliegt in den meisten Fällen aber der Bäuerin selbst. Sie ist es, welche das Brauchtum pflegt und dabei

zum Erhalt der Kulturgeschichte beiträgt. Daher beschäftigt sich auch die Südtiroler Bäuerinnenorganisation mit den Haus- und Hofkapellen. Im Vordergrund steht dabei die Erhebung der Kapellen in Südtirol, um deren kulturelle Bedeutung besonders hervorheben zu können. Damit eine möglichst vollständige Übersicht über die Kapellen gezeichnet werden kann, kann sich gerne jeder, der weitere Informationen dazu weiß, bzw. Haus- und Hofkapellen kennt, bei uns melden, unter info@baeuerinnen.it oder 0471 999460.


SPEZIAL HEIZEN

Richtig heizen Sobald die Temperaturen fallen, beginnt die Zeit des Heizens – wohlige Wärme will in den eigenen vier Wänden garantiert sein. Dabei gibt es einiges zu beachten, um Geld zu sparen und den Komfort zu steigern. Unterschiedliche Heizsysteme und technische Neuerungen sollen dabei helfen, energieeffizient durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Effiziente bauliche Maßnahmen, sowie bewusstes Heizen und Lüften sind der beste Weg, um den Energieverbrauch zu senken. Knapp 70 % des gesamten Energieverbrauchs entfallen auf Heizung und Warmwasserbereitung in Wohngebäuden. Zudem liegt der Anteil des CO2-Ausstoßes für diesen Bereich laut Hochrechnungen bei knapp 60 Prozent. Kurzum: Jede Menge Einsparpotential.

DIE GRÖSSTEN FEHLER BEIM HEIZEN Der größte Fehler schlechthin ist das gleichzeitige Lüften und Heizen. Es empfiehlt sich in regelmäßigen Abständen Stoß zu lüften und die Fenster nicht gekippt zu lassen. Vom Energieverlust abgesehen, provoziert eine zu hohe Luftfeuchtigkeit die Bildung von Schimmel. Das ist auch dann zu beachten, wenn im Winter Räume zu sehr auskühlen, weil diese nicht genutzt werden. Minimal sollten Räume immer beheizt werden. Zudem Heizkörper, sofern welche in der Wohnung sind, nicht verstellen. Außerdem sollte die Wärme den

Räumen angepasst sein. Das heißt im Wohnzimmer und Bad braucht es zumeist deutlich wärmere Temperaturen als im Schlafzimmer oder im Hobbyraum.

PELLETS ALS HEIZSYSTEM Wenn Sie mit Pellets heizen, setzen Sie auf einen nachhaltigen und klimafreundlichen Energieträger, der sich durch eine hohe Energiedichte auszeichnet. Die kleinen Holzpresslinge bieten aber noch weitere Vorteile: Sie gehören schon seit vielen Jahren zu den günstigsten und preisstabilsten Brennstoffen. Damit sind Pellets eine echte Alternative zu den fossilen Brennstoffen wie Gas oder Heizöl. Holzpellets als Brennstoff zu verwenden hat vielerlei Vorteile. Sie sind: • Klima-schonend weil nahezu CO2 neutral • Günstig • Heimisch regional • Komfortabel • Überall einsetzbar

Bei so einer Anlage ist Erneuerung dringend angesagt

Ölpreis gekoppelt ist, sondern sich marktgerecht aus Nachfrage und Angebot ergibt. Somit ist der Preis seit Jahren konstant günstiger als Heizöl und Gas. Holz ist ein regionaler Rohstoff und durch das Heizen mit Pellets unterstützen wir die regionale Wirtschaft. Das Beste an einer Pelletheizung: Bei all diesen Vorteilen bietet sie nahezu den gleichen Komfort wie eine Öloder Gasheizung und kann zudem flexibel eingesetzt werden: sowohl im

Einfamilien - sowie im Gewerbe- und Industriebereich. Eine Pelletheizung ist immer die passende Lösung.

Klimaschonend: Holzpellets schützen unser Klima weil sie CO2-neutral verbrennen, d. h. sie geben bei ihrer Verbrennung genau jene Menge an CO2 frei, die der Baum zuvor aufgenommen hat. Natürlich passiert das bei der Verbrennung rascher, jedoch ist die Waldbewirtschaftung nachhaltig und es wächst immer mehr Holz nach als genutzt wird. Heizen mit Holzpellets ist dauerhaft günstig, da der Preis nicht an den

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KUNST & KULTUR

Porträt Dantes (rechts) von Giotto, Cappella della Maddalena, Palazzo Bargello (Florenz).

Dantes Divina Commedia als wirtschaftshistorische Quelle

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Dante Alighieri, der dieses Jahr wegen der 700sten Wiederkehr seines Todestags am 14. September weltweit gefeiert wird, kam 1265 als Sohn einer Familie des niederen Adels in Florenz zur Welt. Es war eine Zeit, in der die Arnostadt den höchsten Aufschwung im Handel, in der Manufaktur und im Finanzsektor zu verzeichnen hatte. Seit 1252 war eine stabile Goldmünze, der Floren, geschlagen worden, der erstmals seit der Römerzeit als international anerkannte Währung allgemein akzeptiert wurde. Mit den „Waffen“ des Florens, des Wechsels und der doppelten Buchführung war es den Florentiner Kaufleuten und Bankiers gelungen, das Schwert und den Krummstab in die Schranken zu weisen. Papst Bonifaz VIII., den Dante in der Göttlichen Komödie in die Hölle steckte, bezeichnete die Florentiner als das „Fünfte Element“, das heißt, sie weltweit nicht mehr wegzudenken. Damals färbte man in Florenz die Tuche aus englischer Wolle in allen modischen Farben. Mit dem Spruch „risciacquare i miei panni in Arno“ (= „meine Tücher im Fluss Arno auswaschen“) meinte im 19. Jahrhundert der Dichter Manzoni einen Aufenthalt in Florenz, um die Toskanische Volkssprache zu erlernen. Der Ursprung dieses

Mottos waren eigentlich die vielen Wollfärbereien am Ufer des Arnos, die beim Ausschwemmen der überschüssigen Farbe aus den Textilien gleichzeitig auch das Flusswasser verseuchten.

DIE DIVINA COMMEDIA, EINE MITTELALTERLICHE ENZYKLOPÄDIE Für jeden Mediävisten ist Dantes Trilogie von Hölle, Fegefeuer und Paradies eine unverzichtbare Quelle. Entsprungen ist sie einem genialen Geist, der sich dazu nicht mehr des Lateinischen als Gelehrtensprache, sondern des „Volgare“, d.h. der Volkssprache bediente. Ausgehend von der Bologneser Notariatssprache sollte, über die weit verbreitete Commedia Dantes, eine neue Schriftsprache in Italien entstehen.

SILBER UND GOLD ALS MÜNZMETALLE Forese Donati (gest. 1296), der Vetter von Dantes Frau Gemma und selbst ein Dichter, bemerkt kritisch gegenüber seinem Verwandten: „Ich weiß, dass Du als Sohn der Alighieri einen Vater hattest, der vorgestern noch ‚aguglini wechselte‘ “. Mit Aguglini oder Aquilini sind die Adlergroschen gemeint: Silbermünzen wie sie vor allem in Tirol, aber z.B. auch in Pisa geschlagen wurden, und die den kaiserlichen Adler der Hohenstaufen zeigen. Tatsächlich hat Dantes Vater Alighiero Alighieri selbst durch Geldgeschäfte seinen Wohlstand vermehrt. Obwohl zu Dantes Zeiten noch immer das strikte kirchliche Zinsverbot herrschte: „Geld kann nicht Geld gebären“ (Nummus non parit nummos), war der Fortschritt der Kreditwirtschaft unaufhalt-

Meraner Adlergroschen mit staufischem Adler, 1259-1274.

Pisa. Mit staufischem Adler 1288-1295.


KUNST & KULTUR sam geworden. Nur mehr die großen Geldverleiher, die ausschließlich vom Zinsennehmen lebten, wurden als Wucherer gebrandmarkt, während die mit Handelsgeschäften verbundenen Kredite und die dazugehörigen Zinsen der päpstlichen Verurteilung entgingen. Die großen Wucherer, wie die Scrovegni von Padua, die wegen ihrer von Giotto mit reichem Freskenschmuck ausgestatteten Grabkirche heute noch berühmt sind, hat Dante als Goldguldenleute, kohärenterweise als Blutsauger der kleinen Leute, in die Hölle gesteckt.

Der Goldfloren von Florenz (geprägt ab 1252) war die erste allgemein anerkannte Goldmünze mit stabilem Metallgehalt (24 Karat) seit der Römerzeit.

DER GOLDFLOREN UND DER FÄLSCHER ADAMO Diese schöne und dadurch schwer fälschbare Münze zeigt auf der einen Seite die Lilie als Symbol städtischer Souveränität der Blumenstadt „Florentia“, und auf der anderen Johannes den Täufer in härenem Gewand als Patron der Arnostadt. Diese in der gesamten Handelswelt beliebte Münze weckte auch bei manchen Herren, wie den Grafen von Romena im Casentino (oberhalb von Florenz) die Lust, sie in einer niedrigeren und somit billigeren Legierung zu fälschen. Der Meister Adam, den die Grafen von Romena dazu anstifteten, schlug also Falschmünzen (Divina Commedia, Inferno XXX, Canto 88-90): „m‘indusser a batter i fiorini ch‘avevan tre carati di mondiglia“, d.h. minderwertige Florene, die drei Karat weniger Gold als die vollwertigen (24 Karat) aufwiesen. Gefangengenommen, wurde Adamo am Scheiterhaufen hingerichtet und von Dante in die Hölle verdammt. Dort begegnet der Toskaner – stets in Begleitung des antiken römischen Dichters Vergil – dem Missetäter, der nach dem „Gesetz des Ausgleichs“ („legge del taglione o del contrappasso“) mit der Wassersucht in der glühenden Hitze bestraft wird: Weil er auf Erden zu sehr nach Gold gedürstet hatte, hat er in der Hölle unter den für die Wassersucht typischen Durstqualen zu leiden. Der Heilige Johannes der Täufer hat als begehrtes Goldmünzensymbol laut Dante sogar die Päpste, die als Hirten auf ihre Schafe zu schauen hätten, in reißende Wölfe verwandelt. So manchen der Päpste, der sein Hirtenamt missbraucht hat, berichtet der Dichterfürst, in der Hölle angetroffen zu haben.

DANTE ALS PARTEIGÄNGER Bis zum Jahre 1301 war Dante politisch im „Rat der Hundert“ (Consiglio dei Cento), einem qua-

Nachprägung des Meraner Zwanzigers in Verona durch den kaiserlichen Vikar Cangrande della Scala (13111327). Der Tiroler Adler wird gekrönt und somit zum kaiserlichen Adler, in der Umschrift befindet sich das Wappen der della Scala (Leiter). Die Veroneser Nachprägung entspricht dem Zitat Dantes: „Il gran Lombardo che ‘n su la scala porta il santo uccello“ – „Der große Lombarde (=Cangrande), der den kaiserlichen Adler und die Leiter führt“ Meraner Meinhardzwanziger, geprägt nach 1274, mit Tiroler Adler.

si-demokratischen Gremium zur Regierung der Stadt, tätig, und profilierte sich als Gegner der „Schwarzen“, sprich der Papstanhänger. Dante als Parteigänger der „Weißen“ und Ghibellinen, der Anhänger der staufischen Kaiser, musste ab 1302 ins Exil flüchten, zumal eine Todesstrafe auf seine Ergreifung in Florenz ausgesprochen worden war. All seine Hoffnungen richteten sich nun auf Heinrich VII. von Luxemburg, der 1309 zum deutschen König gewählt und 1311 in Mailand auch mit der eisernen Krone der Langobarden gekrönt worden war. Am 29. Juni 1312 war er, nach einem langen Interregnum das auf Kaiser Friedrich II. (gest. 1250) gefolgt war, der erste wieder vom Papst gesalbte Kaiser, der – so hoffte Dante – endlich wieder Frieden und Ordnung auf die italienische Halbinsel bringen sollte (nachzulesen in Dante‘s Werk „De Monarchia“).

AM HOFE VON CANGRANDE DELLA SCALA, „DES GROSSEN HUNDS VON BERN“ Am Hofe des kaiserlichen Vikars in Verona (mittelalterl. deutsch „Bern“) war der Florentiner Ghibellinenflüchtling ein willkommener Gast. „Lo primo tuo refugio e ‚ll primo ostello sarà la cortesia del gran Lombardo che ‚n su la scala porta il santo uccello“: Das Wappen des gastfreundlichen Lombarden Cangrande, wo Dante die erste Zeit seines Exils verbrachte, war die Leiter mit dem kaiserlichen Adler (gemeint mit dem „heiligen Vogel“, dem „santo uccello“, der im Gedicht erwähnt wird). Derselbe Adler scheint auf Cangrandes Münzen auf, die er, nach Meraner Schlag mit Doppelkreuz, in Verona schlagen ließ. Dem Tiroler Adler der Meraner Münzen wurde in Verona allerdings eine Krone aufgesetzt, um ihn als kaiserliches Wappentier zu kennzeichnen. Solche „Beischläge“ oder Imitationen hatten dasselbe Gewicht wie ihre Vorbilder, waren aber mit anderen, eindeutigen Inschriften versehen und galten deshalb nicht als Fälschungen, waren also nicht verboten. Dennoch wurden sie, wie die Schatzfunde beweisen, häufig mit den Meraner Originalen verwechselt, vor allem von dem – damals weitaus größten – Teil der Bevölkerung, der die Inschriften, die oft den einzigen Unterschied zu den Originalen darstellen, nicht lesen konnte. Einen ganz anderen Fall stellen die serbischen Beischläge der Venezianer „Matapane“ dar, die zwar auch vom Original unterscheidbare Umschriften

zeigen, aber mit viel schlechterer Legierung als die schweren venezianischen Originale hergestellt worden waren. Deswegen wetterte Dante in der Divina Commedia: „... e quel di Rascia, che male ha visto il conio di Vinegia“ (Paradiso, Canto XIX, Vers 140-141): „Die von Serbien („Rascia“) haben die Prägungen von Venedig schlecht kopiert („gesehen“)“ Hat Dante die Tiroler Prägungen (die damals in Italien „Tiralini“ genannt wurden) und ihre Imitationen gekannt? Zweifelsohne, weil sich im Tiroler Raum eine Menge von Florentiner Flüchtlingen befanden, die im Bank- und Geldsektor vor allem in Bozen im landesfürstlichen Schloss Wendelstein tätig waren. Um nicht als Höfling eines noch dazu in den Kirchenbann gestellten Stauferanhängers, wie es Cangrande della Scala war, seine Lebenstage zu beenden, verlegte Dante seinen Aufenthalt nach 1319 nach Ravenna. Auch dort, so sagte er, „nistet der kaiserliche Adler“ der Herren von Polenta nach dem unerwarteten Tod Kaiser Heinrichs VII. Am 24. August 1313 waren alle Hoffnungen des kaisertreuen Dante, in seine geliebte Heimatstadt zurückkehren zu können, geschwunden und er musste sich damit abfinden, das bittere Brot des aus seiner Heimat Vertriebenen zu essen. Als er am 13./14. September 1321 in Ravenna, wahrscheinlich an einer galoppierenden Malaria, verstarb, um in eine bessere Welt einzutauchen, die er meisterhaft in seiner „Komödie“ beschrieben hatte, schloss ein Genie seine Augen, das mit seinen vor 700 Jahren verfassten Schriften bis heute allgemeine Bewunderung auslöst. Die italienische Sprache hat er mit seiner Wortwahl zu einer einmaligen Blüte gebracht und zu deren Verbreitung beigetragen. Darüber hinaus ist Dante Alighieri einer der größten unter den revolutionären Kulturschaffenden des späten Mittelalters, die das Tor zur anbrechenden neuen Zeit des Humanismus aufstießen.

Diesen Beitrag hat Univ.-H. Prof. Doz. DDr. Helmut Rizzolli, Obmann des Heimatschutzvereins Bozen Südtirol, für Sie verfasst.

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SENIOREN-BOZEN

Jubiläum 60 Jahre „Arbeitsgemeinschaft Senioren Bozen und Umgebung EO“ BOZEN - Alles begann mit der Sternfahrt am 8. Mai 1960, die eine Gruppe um Heini Oberrauch für die Bozner Senioren organisierte. Diese Ausflüge wurden wiederholt und allmählich folgten auch andere Aktivitäten wie etwa Clubnachmittage für Frauen und Männer. Am 24.10.1979 wurde schließlich ein ehrenamtlicher Verein gegründet. Pandemiebedingt wird nun das 60-Jahr-Jubiläum mit einem Jahr Verspätung gefeiert. Am 8. Oktober findet die Jubiläumsfahrt mit einer Dankesmesse (Zelebrant Dekan Bernhard Holzer) nach Neustift statt. Vor 60 Jahren ist auch Neustift das Ziel gewesen. Nach einem gemeinschaftlichen Mahl fahren wir zum Waltherhaus nach Bozen, um dort am Festakt

teilzunehmen, der um 16.00 Uhr beginnt. Wer nicht an der Fahrt teilnehmen kann, ist herzlichst

eingeladen, direkt zum Waltherhaus zu kommen. Der „Green Pass“ ist ausnahmslos erforderlich und wird kontrolliert. Durch den Festakt führt Rudi Gamper. Musikalisch umrahmt wird die Feier von einem Bläserensemble des Haydn-Orchesters, das voriges Jahr ebenso 60 Jahre alt wurde. Die Feier klingt mit einem spannenden, sehenswerten Film (realisiert von den Filmamateuren Bozen) über die verschiedenen Tätigkeiten des Vereins aus. Der Präsident Dr. Werner Wallnöfer bedankt sich ganz herzlich bei seinem rührigen, ehrenamtlichen Team, das die Realisierung und Umsetzung der Ziele erst möglich macht. Dank geht auch an die Öffentliche Hand für die regelmäßige Unterstützung. „Ich wünsche mir, dass unsere Gemeinschaft weiterwächst und immer wieder Interessierte zu uns stoßen und unsere Gemeinschaft durch ihr Mittun

bereichern. Möge uns allen der Herrgott noch lange ein gesundes, würdevolles, selbstbestimmtes, erfülltes Leben erhalten, um an den Angeboten der Arbeitsgemeinschaft Senioren Bozen und Umgebung EO aktiv teilnehmen zu können“, schreibt der Präsident Dr. Werner Wallnöfer in einer Aussendung.

HERBST- WINTERPROGRAMM 2021 – 2022 Der Herbst ist da, und wir beginnen wieder mit den verschiedenen Aktivitäten. Mutig und frohgelaunt nehmen wir wieder teil am Schwimmen, Tanzen, Turnen, Chorgesang, Theaterspiel, genießen die Filme und gehen zur Mittwochrunde bzw. zum Männerclub. Grundvoraussetzung für alle Aktivitäten ist der Green-Pass (EU Pass). Wir freuen uns auf das Wiedersehen mit Euch.

KONTAKTPERSONEN SIND:

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Präsident: Dr. Werner Wallnöfer Schwimmen: Karl Nulli Tanzen: Magdalena Terzer Spitaler Turnen: Karin Pattis Sekretärin: Martha Pichler Kassiererin: Erika Leiter Männerclub/Theater/Fahrten/Feste: Denis Mader Seniorenchor: Nandl Gasser Mittwochrunde: Wallnöfer, Degle, Trebo, Hosp

Tel. 335-6232049 Tel. 347-4131626 Tel. 333-9928287 Tel. 340-0525197 Tel. 349-3703697 Tel. 339-4316113 Tel. 338-4205010 Tel. 349-1050162 Tel. 335-6498461


PORTRAIT MORITZING/GRIES - (pka) Nandl (eigentlich Anna) Pichler ist am 23. Februar 1940 im Herzen von Gries am weitum bekannten Giulayhof geboren (damals noch in Hausgeburt) und auch dort aufgewachsen. Sie hatte noch 6 Geschwister, 3 Schwestern und 3 Brüder, und war die „mittlere“ der 7 Giulay-Kinder. Nach der Volksschule besuchte sie die Haushaltungsschule, die in der heutigen Goetheschule untergebracht war. Dort lernte Nandl, wie sie von klein auf genannt wurde, alles Wissenswerte und praktische Fertigkeiten, die zur Führung eines Haushalts notwendig waren. Schon früh, bereits mit 12 Jahren, begleitete sie ihre Großmutter auf den Bauernmarkt, der in der Sparkassenstraße seine Stände aufgeschlagen hatte. „Ich zog dabei einen Milchwagen, vielleicht vergleichbar mit einem Leiterwagen, wo wir unsere Produkte, meist Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Feigen, aber je nach Jahreszeit auch ein wenig Gemüse, feilboten.“ Nandl hat die Arbeit nie gescheut, im Gegenteil: Sie ist überall dort anzutreffen, wo Not an der „Frau“ besteht, sie unterstützt und hilft gerne, wo Bedarf besteht. Im Jahr 1960, im zarten Alter von 20 Jahren, heiratete sie Friedl (Gottfried) Gasser vom Ansitz „Kofler auf Ceslar“. Zuerst wohnte das junge Ehepaar im Haus der Silbernagl-Mühle in St. Anton, ab 1964 bewirtschaftete es 7 Jahre lang den nahegelegenen Pretzhof. Auch hier ging die Arbeit nie aus, waren doch neben den 10 Hektar noch 3 eigene Hektar, und zwar vorwiegend Äpfel und Trauben, zu bestellen. „Zusätzlich hatten wir noch an die 500 Hennen im Stall, die auch noch zu versorgen waren“, meint rückblickend schmunzelnd Nandl. Inzwischen erblickte 1961 Tochter Elisabeth das Licht der Welt, Adelheid folgte im Jahr 1966. Die junge Familie schaute sich bald nach einem eigenen

„Die Rührige“

Nandl Gasser Getauft wurde die in Gries allseits bekannte „Nandl“, die am Giulayhof mit 6 Geschwistern aufgewachsen ist, als Anna Pichler. Sie hat schon in jungen Jahren überall kräftig mit angepackt, war gerade einmal 20 Jahre, als sie „ihren“ Friedl ehelichte. Arbeit, Familie und uneigennütziges Helfen bei Mitmenschen, die sie darum baten, prägten ihr künftiges Leben. Eine große Leidenschaft begleitet sie aber heute noch – das Singen. Und als Chorleiterin der „Junggebliebenen“ ist sie mehr denn je noch aktiv. Im Jahr 2020 konnte Nandl Gasser doppelt feiern: Ihren 80. Geburtstag und das diamantene Hochzeitsjubiläum. Heim um und baute sich im Jahr 1969 in Moritzing eine neue Bleibe, den Gasserhof, auf dem sie neben der Obstwirtschaft später dann mit dem

Nandl Gasser im Kreis ihrer Familie: Rainer (v.l.n.r.), Georg, Adelheid, Michael, Friedl, Verena, Nandl, Elisabeth, Florian, Sophie, Ludwig und Nora.

Zimmervermieten begann (Urlaub auf dem Bauernhof). Wie kam aber Nandl zu ihrer größten Leidenschaft, dem Singen? „Damals hatte der bekannte Kirchenmusiker Pater Oswald Jaeggi das Chorgeschehen in Gries geleitet und ich war schon mit 14 Jahren im Stiftspfarrchor tätig, später auch im Kammerchor Leonhard Lechner. Das Singen und das Musizieren, ich spiele auch Gitarre, hat mich immer schon begeistert, da fühle ich mich einfach wohl.“ Nandl sang insgesamt 25 Jahre lang im Bäuerinnenchor, bevor sie dann selbst einen Chor ins Leben rief: Seit 2006 leitet sie souverän und mit

großem Einsatz den „Junggebliebenenchor“, der aus jung gebliebenen Seniorinnen besteht. „Zuerst waren wir nur eine kleine Gruppe, jetzt sind wir zu einem stattlichen Klangkörper gewachsen. Einziger männlicher Begleiter ist unser Pianist Gigi Borgogno, ohne den wir wohl kaum auftreten könnten.“ Die „Junggebliebenen“ zeigen ihr Können auch gerne in der Öffentlichkeit, treten in Altersheimen, im Blindenzentrum St. Raphael, in der Marienklinik oder im Jesuheim in Girlan auf, gestalten weiters Eucharistiefeiern gerne mit. „Immer dabei sind wir bei Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft Senioren, beispielsweise der jährlichen Weihnachts- und Faschingsfeier, die von Denis Mader organisiert werden.“ Nandl ist auch seit mehr als 40 Jahren als Kantorin in der Dreiheiligen- bzw. Stiftspfarrkirche aktiv, auch als Lektorin war sie lange Zeit tätig. Coronabedingt seien aber letzthin Auftritte spärlich gewesen, bedauert sie. Nandl hat auch ein großes Herz für all diejenigen, die ihre Hilfe in Notfällen benötigen. Ihre tätige Nächstenliebe beweist sie durch Krankenbesuche, Gebete und Gespräche mit Menschen, die einer Hilfe bedürfen. Ihr unerschütterlicher Glaube hat ihr und ihren Mitmenschen so manches schwere Schicksal leichter erträglich gemacht, in einzelnen Fällen sogar zu einer Genesung beigetragen. Ihr vielfältiger Einsatz blieb nicht verborgen: 2018 wurde Nandl Gasser mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet. „Ich bin heute sehr zufrieden mit meinem bisherigen Leben, und ich danke dem Herrgott für alles.“

Ein Bild aus früheren Zeiten: Die GiulayGeschwister Maria (von oben nach unten), Luis, Hans, Anna (Nandl), Frieda, Rudi und Rosa Pichler.

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SPORT

Ein Fest für die Radkinder

LEIFERS - (ma) Steinmannwald bei Leifers wurde kürzlich zum Mekka für die kleinsten Radsportler. Der Bozner Radverein GS Alto Adige/ SV Südtirol hat im August mit den Kinderrennen in Steinmannwald bei Leifers ein echtes Radfest für Kids veranstaltet. Im Straßenrennen gingen kleine Athleten und Athletinnen der Kategorie „Giovanissimi“ an den Start. Nachwuchssportler im Alter von sieben bis elf Jahren zeigten dabei auf dem Rennrad ihr Können. Das Rennen war Teil der „Challenge Young Raiffeisen“, einer Rennserie mit multidisziplinärem Charakter, in der auch Mountainbike-Wettbewerbe, Bahnradrennen und QuerfeldeinRennen ausgetragen werden. Mehr als 80 Kinder gingen an den Start, davon auch einige aus Venetien. Einige Straßen mussten dabei für den Verkehr gesperrt werden. „Ein Dank an die Gemeinde Leifers für

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die gute Zusammenarbeit“, freute sich Lorenzo Branchi, der Präsident des Bozner Radvereins. Freilich, Siege und Punkte waren schlussendlich zweitrangig, die Begeisterung der jungen Radler stand im Mittelpunkt. Der Vollständigkeit halber: Die Athleten vom UC Valle

di Cembra (Cembratal) erzielte am meisten Punkt, und zwar insgesamt 51. Rang zwei ging an den SV Südtirol mit 46 Punkten, der dritte Platz an den Radverein aus Dro mit 31 Punkten. Am Ende der Veranstaltung fand noch ein Minirennen für Kids im Alter von vier

bis sechs Jahren statt. Zahlreiche fleißige freiwillige Helfer und vor allem viele Eltern sorgten für eine gelungene Veranstaltung. Die Bezirkszeitung PLUS zeigt einige Impressionen.

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SPORT

Motorsport-Power mitten in Bozen BOZEN - (ma) Eine Motorsport-Italienmeisterschaft mitten in der Stadt? Das wurde Mitte September wieder in Bozen Realität. Alle Fotos: fmi

Der Bozner Moto Club Lorenzo Ghiselli hat am Sonntag, 12. September, die organisierte Rundfahrt „Dolomiti Motoraid Challenge – Cronomerenda“ erfolgreich ausgetragen. Die Veranstaltung wurde wie schon im Vorjahr vom italienischen Motorradverband FMI als Italienmeisterschaft der nationalen Motoraid-Meisterschaft gewertet. Die „Dolomiti Motoraid Challenge - Cronomerenda“ ist ein Rennen, das auf touristisch attraktiven Routen ausgetragen wird. Bei besten Wetterbedingungen nahmen über 50 Piloten an der „Dolomiti Motoraid Challenge - Cronomerenda“ teil. Die Teilnehmer kamen aus den verschiedensten Regionen Italiens, auch Athleten aus dem Veneto, der Lombardei und dem Trentino gingen an den Start. Das größte Kontingent stellten dabei die Südtiroler Piloten. Fast schon traditionell fand die Hauptveranstaltung auf dem Gerichtsplatz in Bozen statt, wo sowohl der Start als auch das Ziel waren. Insgesamt wurden 4 Kategorien gewertet, darunter Oldtimer und moderne Motorräder. Die heurige Gesamtwertung gewann, wie schon im Vorjahr, Deris Franzini (Moderne Scooter) von den Nord Est Bikers. Franzini setzte sich auf seiner Piaggio Vespa Primavera 125 mit 34 Strafpunkten vor seinen beiden Mailänder Teamkollegen Giancarlo Giubelli (51) und Cristian Meneghelli (63) durch. Franzini stand folglich auch in der Klasse „Oldtimer-Scooter“ ganz

Marco Vettore

Giancarlo Giubelli

Emanuela Selva

oben. Marco Vettore kürte sich wie schon vor 12 Monaten mit 106 Strafpunkten zum Motoraid-Italienmeister in der Kategorie „moderne Motorräder“, das Podest komplettierten Paolo Boveri (212) und Roberto De Poli (255). Bei den Oldtimer-Motorrädern stand Titelverteidiger Paolo Mattioli ganz oben, der sich auf seiner Moto Morini Tresette 175 vor Randolfo Danieli und Giacomo Viganò behaupten konnte. Giancarlo Giubelli setzte sich in der Klasse Moderne Scooter durch.

Bei den Frauen behielt die große Favoritin Emanuela Selva vom Vespa Club Milano gegenüber Karin Schrott (Vespa Club Bozen) die Oberhand.

den Motorradverband seit Jahren mit einigen tollen Initiativen. In Anwesenheit des Präsidenten des Südtiroler Landeskomitees des italienischen Motorradverbandes FMI, Marco Bolzonello, des nationalen VizePräsidenten der FMI Rocco Lopardo, des Oberinspektors Giampaolo Luisi sowie des Stadtrats für Sport, Juri Andriollo, wurden die siegreichen Piloten prämiert.

ORDNUNGSHÜTER MIT HISTORISCHEN FLITZERN Zu erwähnen ist auch die Präsenz der Bozner Quästur sowie jene der Staatspolizei, die samt Personal und einigen historischen und aktuellen Motorrädern anwesend war. Vor allem die Straßenpolizei unterstützt

Südtirols Rad-Ass überzeugt in Trient TRIENT - (ma) Elena Pirrone, die Radsportlerin aus Steinmannwald, hat wieder aufhorchen lassen. Bei den Europameisterschaften im September in Trient holte sie im Einzelzeitfahren der U23-Damen die Bronzemedaille. Nach 22,4 Kilometer landete Pirrone mit einer

Zeit von 29.47,92 Minuten und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 45,10 km/h auf dem dritten Rang. 45,84 Sekunden fehlten auf ihre siegreiche Teamkollegin Vittoria Guazzini. Silber ging an Hannah Ludwig aus Deutschland Gut drauf: Elena Pirrone.

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SPORT

SC Neugries feiert 40-Jahr-Jubiläum Erfolgreicher Sportverein lädt Vorstand, Sektionsleiter, Freunde und Gönner ins Gemeinschaftszentrum Maria Heim BOZEN - (pka) Kürzlich war es soweit: der Sportclub Neugries konnte seine bereits im Vorjahr geplante Feier zum 40-Jährigen Gründungsjubiläum coronabedingt erst ein Jahr später nachholen. „Wir wollen uns aber deshalb nicht vergraulen lassen, im Gegenteil, jetzt feiern wir umso ausgiebiger und werfen einen Blick zurück in die Geschichte unseres Sportvereins“, unterstrich Präsident Roland Lahner zum Auftakt der Festlichkeiten, die musikalisch vom Jazz-Quartett „Train de Swing“ begleitet wurden. Tatsächlich war es mehr als ein kurzer Blick in die Vergangenheit, denn mehrere Gründungs- und Vorstandsmitglieder wie Sektionsleiter erzählten, oft in launigen Worten, wie sie den Werdegang ihres Sportclubs Neugries miterlebt hatten. Die Veranstaltung wurde vom ehemaligen Vizebürgermeister Elmar Pichler Rolle gekonnt moderiert, der die einzelnen Festredner ans Mikrophon holte. Begonnen wurde mit Karl Wolf, seines Zeichens Ehrenpräsident, der dem Verein seit der Gründung im Jahr 1980 nicht nur eng verbunden ist, sondern auch jahrzehntelang als dessen Präsident vorstand. „Wir waren an die 2 Dutzend engagierte und begeisterte Leute, die in den späten Siebzigerjahren, nachdem wir uns um die Jugend in unserem Einzugsgebiet gekümmert hatten, auch im sportlichen Bereich aktiv werden wollten.

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Präsidenten des SC Neugries: Alfred Profanter (von links), Karl Wolf und der derzeitige Roland Lahner.

Ehemalige und derzeitige Vorstandsmitglieder und Sektionsleiter sowie ehrenamtliche Vereinsmitglieder des SC Neugries.

Darüber hinaus wollten wir die Gemeinschaft und das Gesellschaftsleben der hier ansässigen deutschsprachigen Bevölkerung mehr in den Vordergrund stellen. So kam es am 25. September 1980 zur Gründung des Sportclubs Neugries.“ Anschließend erzählten die beiden Gründungsmitglieder Hubert Riegler und Thomas Mair, was in diesen 40 Jahren so alles über die Bühne ging. Seit Gründung dabei, und zwar als Kassenrevisor, ist Martin Rossi: „Ich hatte nie etwas zu beanstanden, die Kassenführung war stets präzise und korrekt.“ Der frühere Sektionsleiter Volleyball, Oswald Zwischenbrugger, berichtete über die Anfänge im „Flugballspiel“, wie es seinerzeit hieß. Wenig bekannt sein dürfte, dass Simone Giannelli, einer der besten Volleyballspieler weltweit, beim SC Neugries seine großartige Karriere begonnen hatte. Genauso wie Debora Vivarelli, Tischtennis-Olympia-Teilnehmerin in Tokyo, oder Fußballprofi Manuel Fischnaller, Kapitän des FC Südtirol. Übrigens, Fußball zählt heute noch zu den Vorzeige-Sektionen des SC Neugries, werden doch in allen Ligen Meisterschaftsspiele ausgetragen; sogar eine Frauenmannschaft ist mit von der Partie. Hier leistete insbesondere Richard Debeljak große Pionierarbeit. Carletto Nicolodi, immer noch Ideengeber des Vereins, gab eine lustige Anekdote zum Besten: „Ich habe einmal einen Triathlon in Jenesien

auf die Beine gestellt, und zwar fand im dortigen Schwimmbad einer der Wettbewerbe statt. Ein Teilnehmer war des Schwimmens aber nicht mächtig, so hat er sich am Beckenrand festgehalten und weitergehantelt.“ Das Wort ergriffen noch der ehemalige Präsident Alfred Profanter, Vizepräsident Kilian Bedin, die Sektionsleiter Gaetano Corbo, Walter Gargitter, Dorothea Kelderer, Eva Prossliner, Hugo Rautscher und Oswald Vigl. Immerhin sind im SC Neugries heute 7 Sektionen äußerst aktiv, die an die 800 Mitglieder betreuen, „zur Freude der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen, genauso aber auch deren Eltern“, wie Lahner betonte. Eine Ehrung stand auch noch an: Der Sektionsleiter Rad, Walter Gargitter,

Roland Lahner (von links), der Geehrte Walter Gargitter und Pauli Romen.

wurde für seinen 25 Jahre währenden tatkräftigen und kompetenten Einsatz von VSS-Funktionär Pauli Romen mit dem Ehrenabzeichen und der Ehrenurkunde ausgezeichnet.

Elmar Pichler Rolle und Roland Lahner unterhalten sich über den Werdegang des SC Neugries.


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Andreas und Simon

PROGRESS GROUP entwickelt, baut, liefert und installiert Maschinen, Roboter und Gesamtanlagen für die Betonfertigteilindustrie. Die weltweit aktive Unternehmensgruppe steht für technisch ausgeklügelte Lösungen mit sehr hohem Grad an Automatisierung. Dass dies möglich ist, verdankt das Unternehmen den vielen engagierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.

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ANPACKEN AUF DER BAUSTELLE Simon Durnwalder bezeichnet sich als Tech-

nikfan, aber nicht am PC im Büro, sondern vor Ort auf der Baustelle. Der 27-jährige, der eine Ausbildung an der Gewerbeoberschule in Bruneck absolviert hat und den Gesellenbrief als Maschinenbautechniker in der Tasche hat, bewarb sich auf Anraten eines Schulkollegen bei PROGRESS GROUP. „Da auch ich Neues suche und reisefreudig bin, Langeweile verabscheue und in der Freizeit gerne Spaß habe, ist es kein Zufall, dass ich öfters mit Andreas Gläserer im Team auf Montage unterwegs bin“, berichtet er. „Uns verbindet, dass wir selbständig und eigenverantwortlich denken und vor Entscheidungen nicht zurückschrecken“.

VON BRIXEN NACH MOSKAU Gemeinsam betreuten die Zwei die Montage und die Inbetriebnahme der Maschinen in Rostokino, mitten in Moskau. Aufgrund der Ausbreitung der Corona-Pandemie gab es zeitliche Verzögerungen mit den Visa. Auch die Lieferung der Anlage war eine Herausforderung, da das russische Zollamt unzählige Informationen und Unterlagen gefordert hatte. Aber im Oktober 2020 war es endlich soweit. „Auf der Montage lernen wir immer wieder neue Kulturen kennen. Als wir zum Beispiel zum ers-

ten Mal ins Chefbüro geholt wurden, fiel unser Blick auf ein riesiges Plakat von Wladimir Putin, das an der Wand hing, so etwas haben wir noch in keinem anderen Land gesehen“, erzählen sie. „Bei Behördengängen als auch auf der Baustelle begleitete uns ständig ein Dolmetscher, der unsere in Deutsch vorgebrachten Erklärungen ins Russische übersetzte – und umgekehrt. Selbst mit unseren guten Englischkenntnissen wären wir hier „aufgeschmissen“ gewesen, und die kyrillische Schrift konnten wir natürlich auch nicht lesen. Aber dank der guten Projektplanung und der engen Zusammenarbeit mit dem Kunden gelang uns eine reibungslose Montage und Inbetriebnahme der Maschinen vor Ort.“ Auf der Montage werden Sach- und Hausverstand, die Fähigkeit zur Teamarbeit, klare Absprachen und selbständiges Denken und Handeln verlangt. „Das sind nun mal die Kompetenzen, die neue, interessierte Bewerber mitbringen müssen!“, betonen die beiden Mitarbeiter.

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Realisation Hochbauprojekte Bereich Neu- und Umbau Ausschreibungs- und Vergabewesen Arbeitskoordination auf Baustelle (Baubeginn bis Garantieabnahmen) Leitung und Koordination Arbeitsabläufe Ausschreibung und Bauausführung.

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Ihre Perspektiven

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Grundausbildung in Bauwesen (Hochbauzeichner, Maurer etc.) Fachwissen im Bereich Baukonstruktion und Bauleitung Mehrjährige Erfahrung in der Baubranche Konfliktfähigkeit Kosten-/Qualitätsbewusstsein, Teamfähigkeit, gute Kommunikationsfähigkeit MS-Office-Kenntnisse, Messerli Bauad-Kenntnisse vorteilhaft Gute Deutschkenntnisse (Wort und Schrift)

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