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E l e k t r om o bil ität u n d Wo hn m o bil e
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Gibt es denn keine E-Camper? Der von Elektrofrosch importierte Kleinsttransporter ist aktuell der einzige echte E-Camper auf dem Markt. Sein Aufbau lässt sich auch auf kleine Anhänger montieren.
Text Martin Mühl
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n Zukunft werden alle Wohnmobile elektrisch angetrieben – oder mit anderen umweltfreundlicheren Motoren. Diese Zukunft ist aber bei Wohnmobilen noch weiter entfernt als bei anderen pkw oder Motorrädern, die Entwicklung schreitet international nur sehr langsam voran. Das wird an dem im Vergleich zu pkw natürlich kleinen Markt liegen: In Deutschland wurden im Rekordjahr 2020 laut Caravaning-Industrial-Verband rund 56.000 Wohnmobile und 27.500 Wohnwagen angemeldet – aber 2,92 Millionen pkw. In Österreich stieg 2020 die Zahl der Neuanmeldungen von Wohnmobilen um 74 Prozent auf 2969 und die von Wohnanhängern gering auf 989.
Ein anderer Grund für die zögerliche Etablierung des E-Antriebs bei Wohnmobilen mag deren vorrangige Nutzung sein: Sie stehen oft Wochen und Monate still, sei es am Campingplatz oder wartend auf den nächsten Einsatz. Und im Stillstand ist der Antrieb egal. Wenn Wohnwagen bewegt werden, dann nicht auf den für den Alltag typischen kurzen Wegen, sondern auf langen Urlaubsfahrten. Und genau hier liegt nicht nur wegen des hohen Gewichts von Wohnmobilen, sondern auch aufgrund der beschränkten Reichweite und immer noch schwierigeren Ladeinfrastruktur die Schwachstelle von Elektromobilität. Seit Hotels in erster Linie geschlossen haben, ist es attraktiver geworden, im Wohnmobil von Stand-
Bild Ele ktro fro sch Berli n / Lu ca s Adrian
Es gibt noch – fast – keine elektrisch angetriebenen Camper auf dem Markt. Aber durchaus innovative Ideen und Konzepte.