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ZUKUNFT WASSERSCHATZ Wie viel Wasser haben wir, wie viel Wasser brauchen wir? Die Wasserschatz-Studie untersucht den Wasserbedarf und die Entwicklungen der nächsten 30 Jahre. Österreich ist geprägt von großem Wasservorkommen – ein Schatz, der gut behütet gehört. Die Wasserschatzstudie erarbeitete Szenarien für die Wassernutzung und die verfügbaren Ressourcen für den Zeithorizont 2050 unter dem Aspekt des Klimawandels. Wasserknappheit, Trockenheit, Auswirkungen des Klimawandels auf die Ressource Wasser sind Themen, die bei der Bevölkerung immer stärker wahrgenommen werden. Deswegen wollte man die verfügbaren Wasserressourcen und die Wassernutzungen genau und im Detail anschauen und einen Ausblick auf 2050 machen. Mit der Wasserschatz-Studie entstand eine Datengrundlage zur Wasserversorgung für ganz Österreich.

Durch den Klimawandel sind saisonale Veränderungen der Niederschläge bemerkbar, in den nächsten Jahrzehnten wird sich das noch verstärken: Im Winter und Frühjahr wird es mehr Niederschlag geben, im Sommer und Herbst dafür weniger. Höhere Temperaturen sorgen für höhere Verdunstung im Sommer, das macht Trockenperioden wahrscheinlicher. Regional kann das sehr unterschiedlich ausfallen. Mit der Wasserschatz-Studie wurde die D ­ atengrundlage geschaffen, mit der auf solche Veränderungen rasch reagiert werden kann. Alle Infos und Ergebnisse der Studie gibt’s auf www.wasseraktiv.at

WASSERBEDARF IN ÖSTERREICH – HEUTE UND IN ZUKUNFT (insgesamt 3,14 Mrd. m3)

WASSERNUTZUNG

HEUTE

2050

WASSERVERSORGUNG

753 Mio. m3

830-850 Mio. m3

LANDWIRTSCHAFT

124 Mio. m3

182-202 Mio. m3

INDUSTRIE

2.210 Mio. m3

2.237 Mio. m3

DIENSTLEISTUNGEN

52 Mio. m3

63-70 Mio. m3

GESAMT

3.140 Mio. m3

3.3123.359 Mio. m3

24% des Wasserbedarfs werden von Menschen in privaten Haushalten und durch öffentliche Versorgung mitversorgte Betriebe genutzt – das sind rund 179 Liter pro Person und Tag. 4% werden in der Landwirtschaft für Bewässerung und Viehtränke gebraucht. Den größten Anteil – 70% – machen Industrie und Gewerbe aus: Hier wird Wasser zum Beispiel für die Kühlung, die Warenherstellung, im Bergbau und im Bausektor benötigt. Für Dienstleistungen wie Beschneiung oder Bewässerung von Golfplätzen werden rund 2% des Wassers benötigt. Aktuell werden in Österreich 3,14 Mrd. m3 Wasser benötigt. Diese Menge wird sich bis 2050 um 5 bis 7% erhöhen. Gleichzeitig werden die Ressourcen k ­ napper: Die aktuell verfügbaren 5,1 Mrd. m3 Grundwasser könnten bis 2050 auf etwa 3,9 Mrd. m3 abnehmen. Auf diese Veränderungen muss rasch reagiert werden können, daher gibt es mit der Wasserschatz-Studie nun die nötige Datengrundlage.

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Der Wasserbedarf in Österreich teilt sich ungleich auf. Der größte Anteil entfällt auf die Industrie, etwa ein Viertel geht an Haushalte und öffentliche Wassernutzung.


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