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WAL D BE SITZ
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O TOTHOLZBAUM! TEXT Thomas Weber
G
ar nicht so selten ist nicht einmal klar, wo der geerbte Wald genau liegt. Die Zielgruppe der sogenannten »hoffernen« WaldbesitzerInnen wohnt fernab des Grund und Bodens, den ihre bäuerlichen VorfahrInnen einst bestellten; sie orientiert sich in die Städte, lebt vielleicht längst dort oder hat selbst die Landwirtschaft schon vor Jahren aufgegeben, Felder und Wiesen v erpachtet, möchte den Wald aber – aus emotionalen Gründen oder als Geldanlage – nicht verkaufen. Dieser Zielgruppe will Nicole S ilhengst ver-
mitteln, dass ihr Besitz mehr ist als bloß eine Ansammlung von Bäumen; und im Idealfall vor allem: mehr als ein Fichtenforst, in dem sich die Stämme in Reih und Monokultur in die Höhe strecken. Denn die Gruppe der KleinwaldbesitzerInnen ist groß. Unüberschaubar groß sogar, wie Nicole Silhengst weiß.
WAS FEHLT: WALDWISSEN Die Niederösterreicherin betreut das von der EU geförderte Projekt »Ökologische Kleinwaldbewirtschaftung« der leader-Region
BILD MARIA HÖ RMA NDINGE R / RE GIO N E LS BEER E WIE NE RWA LD
Entscheidend für gesunde Wälder ist nicht allein, was in den großen teils öffentlichen Waldgebieten geschieht, sondern auch, dass es gelingt, die unzähligen KleinwaldbesitzerInnen vom persönlichen Mehrwert der Vielfalt zu begeistern.